1901 / 120 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 May 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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Protokolle würden an das Ministerlum des Aeußern geleitet werden, welches nicht ermangeln werde, berechtigte Ansprüche nachdrücklich zu vertreten. Das Haus beendete sodann die Generaldebatte über die Investitionsvorlage und nahm Artikel 1 auch in der Spezialberathung an.

Der Wasserstraßen⸗-Ausschuß des Abgeordneten— hauses hat die gesammte Vorlage angenommen. .

Ein im Abgeordnetenha 26 eingebrachter Gesetzentwurf, betreffend die Pensionsversicherung von Privatbeamten, unterwirft alle im Privatdienst gegen ein Monats- oder Jahresgehalt Angestellten mit einem jährlichen Mindest⸗ bezuge von 600 Kronen der Versicherungspflicht. Den Gegen⸗ stand der Versicherung bildet die Anwartschaft auf eine Rente und zwar im Falle der Erwerbsunfähigkeit auf eine Alters⸗ rente, im Falle der Stellungslosigkeit auf eine Unterstützung, endlich auf Wittwenpension. Die Versicherungsbe träge werden theils durch Prämien, theils durch Umlagen, welche ven dem Dienstgeber bezw. dem Versicherten getragen werden, auf— gebracht.

Großbritannien und Irland.

Ueber den Verlauf der gestrigen 5 beider Häuser des Parlaments meldet W. T. B.“:

Im Oberhause gab der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Lord Lans downe die Erklärung ab, daß die Differenzen zwischen 8 Mächten 16 8 WHfer t egen * 5freinꝰ Post⸗ Ten machten ind del Psöorte wegen der tenden Post anstalten die ernste Aufmerksantit der betheiligten Mächte in Anspruch nähmen. Die britische Regierung sei durchaus entschlossen, auf einer hinreichenden Genugthuung fuͤr das Verhalten der türkischen Beamten und auf einer förmlichen befriedigenden Verpflichtung der Türkei hinsichtlich der Zukunft zu bestehen. Sie werde keine Abmachung als befriedigend ansehen, die Großbritannien nicht in dieser Angelegenheit eine Stellung gebe, wie sie die anderen Mächte schon besäßen. Auf eine Anfrage Lord Spenger's erwiderte Lord Lansdowne, obwohl der Fortschritt in den chinesischen Friedens⸗ verhandlungen nicht ein besonders schneller zu nennen sei, so sei man jetzt doch einer Beendigung der Verwickelungen bedeutend näher, als zur Zeit der früher von ihm gehaltenen Rede. Der Staatssekretär wiederholte sodann die von dem Unter⸗Staatssekretär des Auswärtigen Lord Cranbourne im Unterhause gemachten Mittheilungen über die Bestrafungen der schuldigen Chinesen. Außerdem hätten die Mächte die Suspendierung der Zwildiensiprüfungen in mehreren wichtigen Städten gefordert. Jeder junge Chinese sei bestrebt, in den Zivildienst zu treten. Daher werde eine Unterbrechung der Prüfungen eine schwere Strafe sein. Es werde über die Unzulänglichkeit der erlangten Vergeltung geklagt; er gebe zu, daß man in mancher Hinsicht hinter dem Wünschens— werthen zurückgeblieben sei. Die Regierung sei aber nicht eneigt gewesen, ihre Truppen auf unbestimmte Zeit in Fhina zu belassen. So sei man schließlich zur Ueber— einstimmung über die gemeinschaftlich zu fordernde Ent⸗ schädigungssumme von 450 Millionen Taels gelangt. Was die Zahlungsart betreffe, so wünsche die britische Regierung, jedwede Ab⸗ machungen zu vermeiden, durch welche China gezwungen sein könne, Sonderverpflichtungen gegenüber einzelnen Mächten einzugehen, Ver⸗ pflichtungen, welche spezielle Festlegung chinesischer Einkünfte oder Verpfändung chinesischen Gebietes bedingten. Sie hoffe, die Mächte wurden sich damit begnügen, ihre Forderungen auf gemeinsame Grundsaͤtze zu basieren, sie aus gemeinsamen Hilfsquellen zu decken und Sicherheiten schaffen, die für alle von gleichem Werthe seien, sowie schließlich bei Verzögerung der Zahlung durch gemeinsame Aktion die Zahlung einzufordern. Eine gemeinsame Garantie der Mächte habe die britische Regierung beanstandet. Der Plan, welchen sie den übrigen Mächten zur Er⸗ wägung vorgelegt habe, sei der, daß China den betreffenden Machten Bonds zahlen solle je nach der Höhe seiner Schuld an die betreffende Macht. Diese Bonds könnten in einer Reibe von Jahren durch Zahlung von Kaxital und Zinsen getilgt werden. Es sollte möglich sein, für diese Bonds gewisse Quellen chinesischer Einkünfte zu bezeichnen, deren Erirag in Zwischenräumen an einen Verwaltungsrath abgeführt werden sollte, der seinerseits das Geld zu empfangen und unter die Gläubiger⸗ Mächte zu vertbeilen baben würde. An der Auferlegung oder Er⸗ hebung chinesischer Steuern würde dieser Rath nicht betbeiligt sein. Der Vortheil eines solchen Abkommens liege darin, daß, falls China seine Verpflichtungen verabsäume, es dies den Mächten gegenüber gemeinschaftlich zu vertreten haben würde und daß dies durch jenen Verwaltungsrath erfolgen müsse. Die britische Regierung hoffe, daß die Mächte diesem zustimmen würden.

gemeinschaftliche und nicht eine solche der ke dem Verfolgen dieses Planes zu ihrem Nennwerth eingetrieben werde falls es auch möglich sei ein Abkommen zu treffen, das günstig aufzunehmen die Regierung berei sei, nämlich nicht sofort den vollen Betrag dieser jährlichen Zahlung einzu fordern so sei es klar, daß Chinas Position dadurch sehr bedeutend gebessert und es ihm leichter gemacht werde, den Ansprüchen zu begegnen, als wenn es zum Hilfsmittel einer Anleibe gezwungen würde. 3000 Mann der britischen Truppen würden China sofort verlassen, und für spater hoffe er, daß er nur eine solche Streitmacht dort zu belassen brauche, als nöthig sei, während der Uebergang e Ordnung zu garan tieren, bis die Regierung im stande die briti Garnisonen auf die Zahl zu reduzieren, welche für die Gesandtschaftswache und für die zwischen dem Meere und Peking zu unter haltenden Stationen erforderlich sei. Was den Tientsiner Streitfall be— treffe, so könne er sagzen, die vernünftige Lösung der Frage, die sich lediglich um einige Eisenbabnschwellen gedreht babe, um so befriedigender sei, als sie zu der Hoffnung Anlaß gebe, daß künftig ähnliche Schwierigkeiten mit ähnlicher Mäßigung und gesunder Vernunft würden behandelt werden Bezüglich des Anbringens issischer Schilder und Grenisteine durch die russischen Bebörden, dag z andeute, sei die Regierung der Ansicht, daß, wenn t freistehe, eine solche Schaustellung ihrer vorzunehmen, die gleiche Freibeit auch gefordert werden könne. Hinsichtlich Stellung unverändert. Jüngst sei Graf von Waldersee sei im Begriff, eine ̃ zstabe in einiger Entfernung die Kooperation der allier jedoch ergeben, daß eine estanden bal Die Regierung nbeginn an kein Gebeimniß aus ibrer Abneigung gemacht, Grvedition fern von Pefing hineingezogen zu dieses Gefühl werde von anderen Mächten getbeilt, W wünschten, daß der Augenblick kommen möge, wo sie Trur ven zurückfieben oder bedeutend dermindern könnten: er hoffe, wenn die Frage wieder im Hause aufgeworfen werde, werde es sich zeigen, daß die Regierung nicht uneingedenk der großen Interessen Grenßbritanniens gewesen und daß ein Fertschritt in der gewünschten Richtung gemacht sei. Hierauf nahm das Haus den Antrag an, eine Kommi ion zur Beratbung der Formel für den Verfassungs⸗ s Das Haut vertagte sich dann bis zum

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* 57 bie FfS.e'rrkioris- . für die Grvedition

nter⸗Staatesekretãr des Aenßern mg wverschiedener Anfragen eine Erklirung ü ine sischen Angelegenheiten Derselbe beneerkte ein bedauere, dieß thin

en, denn eine ung erscheine als eine siemlich fei Angelegenbeit, und an. Wirklichkeit sei garnichte Feierl ches an der Sache. Die Frage, welche die Regierung bei den Verbandlungen neuerd ing am meisten iteressiere sei die der Entichädigung. Er babe dem Danfe bereits mitgen beilt daß es nach Ansicht der Regierung ven Wichtigkeit 66. bei .

ͤ Reit ic. bei der Festseßzung des Betrages und der Jaßlung weise der Gntschädiguag im Auge zu behalten, daß e , m T ramn von

Handeleinteressen in keiner Weise beaachtheiligt würden. Dle Absicht der Regierung sei, die Entschä-gungeforderungen zu mäßigen und 5 , ic ,, ser Abfichf babe die Re

ni einträchtigten. In dieser t ie gierun unablässig die Erhöhung der chinesischen Einfuhrzölle au 10 0 vom Werthe, als Mittel, eine Sicherheit für die Leistung der Entschädigung zu schaffen, bekämpft. Sie habe es ab⸗ gelehnt, irgendwelchen derartigen e,. en zuzustimmen, und erklärt, daß Großbritannien zu einer solchen ese n der Zölle lediglich in Verbindung mit den Handel berührenden Verbesserungen im chinesischen Finanzwesen, wie Abschaffung der Likin⸗Abgaben, bereit sein würde. . die Herabsetzung der Entschädigungssumme betreffe, so habe sich dies als eine schwierigere Angelegenheit erwiesen. Man müsse sich ver⸗ gegenwärtigen, daß es mehr als einen Weg gebe, um solche Ermäßi⸗ gungen zu erreichen, und daß die Zahlungsweise für die Beantwortung der Frage, wie schwer China belastet sei, wesentlich mit in Betracht komme. Was den Vorschlag betreffe, daß die Entschädigung mittels einer von den Mächten garantierten unde bestritten werden solle, so sei die Verpflichtung der Chinesen, die Entschädigung zu zahlen, unzweifelhaft eine gleiche für alle Chinesen, und wenn es je nothwendig werden sollte, was hoffentlich nicht der Fall sein werde, Gewalt zur Eintreibung anzuwenden, sJ0 würde es die gemeinsame Gewalt aller Mächte sein müssen. Die gegen die gemeinsame Garantie erhobenen Einwendungen seien so in die Augen springend, daß die Regierung nichts damit zu thun haben wolle im Hinblick . daß der britische Kredit höher stehe als der irgend einer anderen Macht, und Großbritannien nur einen kleinen Theil der gesammten Entschädigungen beanspruche. Es würde wahnsinnig gewesen sein, die Anleihe gemeinsam zu garantieren. Was die Bestrafung der hochgestellten Beamten, welche für die Ermordung von Europäern und den Angriff auf die Gesandtschaften verant- wortlich seien, angehe, so seien sechs Personen zum Tode verurtheilt worden; hiervon seien drei hingerichtet worden, den anderen drei sei gestattet worden, Selbstmord zu begehen. Drei Beamte seien verbannt und zweien nach ihrem Tode ihre Ehren ent⸗ zogen worden. Was die Verbrecher in den Provinzen betreffe, so sei die Bestrafung von 150 Personen gefordert; diese Forderung sei in Anbetracht des verruchten Charakters der Morde nicht übertrieben; sie sei von den Mächten, mit Ausnahme von Rußland, gemeinsam gestellt worden. IGm Ganzen träten die Dinge in China jetzt in eine friedlichere Phase, und es sei zu hoffen, daß Großbritannien in nicht allzu langer Zeit im stande sein werde, seine Streitmacht zurückzuziehen. Dies hänge davon ab, wie weit die chinesische Regierung in der Erfüllung der zahlreichen For⸗ derungen der Mächte gehe. Schon seien über 3000 Mann britische Truppen angewiesen worden, die besetzten Gebiete zu räumen. Es sei zu hoffen, daß in nächster Zeit eine noch größere Truppenmgcht werde zurückgezogen werden. Was die Tientsiner Streitfrage betreffe, so werde man sich erinnern, daß die Frage des Rechtstitels einer künftigen Prüfung vor behalten bleibe. Die britischen und russischen Truppen seien von den strittigen Punkten zurückgezogen worden; am 18. Mai sollten gewisse Aufschriften und Grenzsteine auf dem Boden errichtet worden sein, welcher von der chinesischen Bahnverwaltung als der ihrige beansprucht werde. ‚Wir haben keinen Grund zu glauben“, fuhr Lord Cranbourne fort, daß dies mit Kenntniß der russischen Regierung geen sei. Es habe sich oft in China ereignet, daß russische Behörden Dinge gethan hätten, von denen er Grund zu haben glaube, daß sie Chen den Wunsch der russischen Regierung geschehen seien. Die Angelegenheit sei zur Kenntniß der russischen Regierung gebracht worden, deren Antwort dahin gegangen sei, daß die Prüfung dieser Frage verschoben werden müsse, bis wichtigere mit dem britischen Vertreter gepflogene Unterhandlungen beendet seien. Die Lösung der Frage werde eine Untersuchung an Ort und Stelle erheischen, die hoffentlich von Erfolg begleitet sein werde. Auf eine weitere Anfrage erklärte der Unter⸗ Staatssekretär des Aeußern Lord Cranbourne, der britische General⸗Konsul in Tientsin habe berichtet, daß am 4. Mai ein Schlepp. und Leichterschiff, welches die britische Flagge geführt, eine deutsche Pontonbrücke angefahren habe. Die deutschen Sol⸗ daten hätten Feuer auf den Schlepper gegeben und 2 Chinesen verwundet; später seien sie an Bord . und hätten die

Mannschaft an Land gebracht. Tie Angelegenheit sei durch den in

Tientsin kommandierenden britischen General dem deutschen General.

mitgetheilt worden, und der letztere habe in seiner Antwort das Be⸗ dauern über den Vorfall ausgedrückt und versprochen, Maßregeln zu treffen, um der Wiederkehr eines ähnlichen Vorgehens für die Zukunft vorzubeugen. Der Staatẽsekretär des Kriegsamts Brodrick erklärte die Nachricht der Review of reviews“ für durchaus unwahr, daß eine Schildwache gefangene Buren auf St. Helena erschossen babe.

Das Haus setzte sodann die Berathung der Finanzbill fort. Der Unterantrag Sir Henry Fowler's, welcher sich gegen die Finanz⸗ vorschläge der Regierung, namentlich die Vermehrung des Heeres, richtete, wurde mit 300 gegen 123 Stimmen abgelehnt. Die irischen Nationalisten sowie einige Radikale enthielten sich der Abstimmung.

Hierauf wurde die Debatte auf morgen vertagt.

Vor der Kommission zur Prüfung der Ent⸗

schädigungsforderungen der aus Süd⸗Afrika aus—

gewiesenen Personen erklärte gestern der Vertreter der niederländischen Ersatzansprüche, Bisschop, er könne auch jetzt die von ihm in Aussicht gestellte wichtige Erklärung im Namen der niederländischen Regierung noch nicht abgeben und sei auch leider noch nicht im stande, irgend einen Reklamanten zur Vernehmung über die Umstände seiner Aus⸗ weisung vorzuführen. Nachdem auch andere auf Anfrage des Vorsitzenden erklärt hatten, daß fie ihre Zeugen noch nicht bereit hätten, wurden die Sitzungen bis zum 3. Juni vertagt. Der Vorsitzende Milvain sprach die Voffnung aus, daß nach Pfingsten die Vorführung der Zeugen nicht mehr werde auf sich warten lassen. Den Kommissaren sei daran gelegen, möglichst schnell mit den Arbeiten vorwärts

zu kommen. Frankreich.

In dem gestern abgehaltenen Ministerrath kündigte, wie W. T. B.“ meldet, der Minister⸗Präsident Walheck⸗ Rousseau die demnächstige Veröffentlichung eines Gelb⸗ baches über die Chinafrage an und fügte hinzu, die chinesischen Bevollmächtigten hätten der Abgrenzung des diplo⸗ matischen Viertels in Peking in dem Umfange, wie es die Vertreier der fremden Mächte beschlossen hätten, zugestimmt.

Dem Senat ist ein Gesetzentwurf zum Schutz der öffentlichen Gesundheitspflege zugegangen. Wichtigere Bestimmungen desselben betreffen die Mittel zur Bekämpfung der Tuberkulose.

Bei Beginn ihrer gestrigen Sitzung schritt die Devu⸗ tirtenkammer zur Auel oosung des Bureaus und hildete dann die Budgetkommission, deren Mitglieder u. A. Rouvier, Lockroy, Cochéry, Guillain und Truillot sind. Die Mehrheit der Kommission ist ministeriell; alle wünschen, daß das Budget noch vor Ablauf des Jahres genehmigt werde. Die Frage der Einkommensteuer⸗Reform warde kaum be— rührt. Die Kommission ist der Ansicht, daß diese Frage getrennt berathen werden müsse und nicht gleichzeitig mit dem Budget behandelt werden dürfe.

Der Deputirte Graf Castellane theilte dem Minister des Auswärtigen Delcasséè mit, daß er ihn über die letzten Vorkommnisse in Metz nach der Reise des Ministers nach St. Petersburg zu interpellieren wünsche.

Gegenüber einer Meldung belgischer Blatter, daß die am Zinder betheiligien französischen Offiziere

Daß sie die Interessen des Handels

Vertreter

Voulet und Chanoine nech am Leben seien, erklärt has Kolonial⸗Ministerium, es bestehe kein Zweifel über den Tah derselben. Augenzeugen, welche bei deren Begräbniß zuge gewesen, seien gegenwärtig in ie, und die Richtigte ihrer Aussage könne nicht in Zweifel gezogen werden.

Rußland.

Das Handschreiben, welches der Kaiser, wie ge berichtet worden ist, an den Reichsrath gerichtet . denkt, nach einer Meldung des W. T. B. aus St. Peter burg, zunächst der Gründung und der gesetzgeberischen Aufgaben des Reichsraths, durch dessen Thätigkeit die Kraft und die Wohl⸗ fahrt des Reiches auf eine unerschütterliche Grundlage gestelsf werden sollten. Das Schreiben erinnert daran, daß dem Reichs⸗ rathe i. J. 1810, wie es schon bei seiner Gründung bestimmt worden, eine dauernde . gegeben worden sei, und daß der Kaiser Nikolaus L im Jahre 1842, unter Aufrecht⸗ erhaltung der Grundideen der letzteren, die jetzt gültige Ver— fassung des Reichsraths dec e habe. a diese Ver⸗ fassung, nachdem fast 60 Jahre verflossen seien, den ver— änderten Verhältnissen und Bedürfnissen nicht mehr genüge befiehlt das Schreiben eine Revision derselben unter Bei behaltung ihrer Hauptgrundsätze, welche der Regierungsform des russischen Reiches entspraͤchen, und unter Hinzufügung einiger Bestimmungen über die Behandlung besonders wichliger und komplizierter Gesetzentwürfe. Sodann gedenkt das Hanb— schreiben noch der glänzenden Wirksamkeit des Reichsratht

unter der Regierung der vier russischen Herrscher des abge⸗

laufenen Jahrhunderts.

Nach einer Meldung aus Helsingfors vom gestrigen Tage sind die wegen der Demonstration am 18. Februar, am Jahrestage der Veröffentlichung des Kaiserlichen Manifestes an den fila eng Senat, angeklagten Personen zu Geld— strafen von 75 bis 115 6 und zur Tragung der Gerichts— kosten verurtheilt worden.

Spanien.

Die cgtalonische und die republikanische Partei in Barcelona, deren Niederlage bei den letzten Wahlen amtlich anerkannt worden ist, beabsichtigen, dem ‚W. T. B.“ zufolge, bei der amtlichen Verkündigung der gesammten Wahl— ergebnisse öffentlich Protest zu erheben.

Belgien.

Im Senat sprach gestern, wie ‚W. T. B.“ berichtet, bei der Berathung über eine Petition zu Gunsten Transvaals Lafontaine (Sozialist), welcher die Petition unterstützte, von der Nothwendigkeit der Einsetzung eines Schiedsgerichts, wies auf den von der Repräsentantenkammer angenommenen Ar— trag hin und forderte die Regierung auf, in diesem Sime bei der britischen Regierung vorstellig zu werden. An⸗ dere Redner, welche ebenfalls zu Gunsten der Petition sprachen, ergingen sich, in heftigen Ausdrücken gegen das Verhalten der britischen Armee in Süd⸗Afrih— Der Minister des Aeußern de Favereau protestierte gegen die ungerechten Behauptungen bezüglich der Engländer und fuhr alsdann fort; Großbritannien habe die Zivilisation in alle Länder der Welt getragen und überall die perssönliche Gewissensfreiheit und das Privateigenthum vertheidigt. Viele von den Thatsachen, welche in Transvaal vorgekommen sein sollten, seien übertrieben oder erfunden. Außer Zeitungzartikeln lägen keine Beweise vor; die Regierung könne nicht die Schritte thun, zu welchen man sie auf— fordere. Das Ende des Krieges sei zwar sehr erwünscht, aber die Regierung lehne es ab, der britischen Regierung eine Lektion zu ertheilen und die Lage Belgiens bloßzustellen. Der Minister schlug alsdann vor, die Petition an das Ministerium des Aeußern zu überweisen. Mehrere Redner unterstützten den Antrag. Der Antrag Lafontaine wurde hierauf mit 37 gegen 22 Stimmen abgelehnt und die Ueberweisung der Petition an das Ministerium des Aeußern angenommen.

Türkei.

Aus Konstantinopel vom gestrigen Tage berichtet das Wiener „Telegr⸗Korresp⸗Bureau“, daß in dem dortigen Arsenal mehrere hundert Seeleute gemeutert hätmten, welche, nachdem sie eine achtjährige Dienstzeit geleistet, Urlaub verlangt hätten. Die Meuterer hätten im Arienal einigen Schaden angerichtet. Ein Adjutant des Sultans habe sich als⸗ bald in das Arsenal begeben; es sei ihm gelungen, die nzufriedenen zu besänftigen und die Ruhe wieder herzustellen. Das Gerücht, daß eine Anzahl der Meuterer von den Truppen verwundet worden sei, sei unrichtig.

Der griechische Metropolit in Prevesa Kosmas, welcher sich in Janina in Haft befand, hat die Erlaubniß erhalten, nach Pre vesa zurückzulehren. Die Pforte behauptet, der Mutessarif von Prevesa habe das Vorgehen des Metropoliten falsch gedeutet.

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Serbien.

Auf das Glückwunsch⸗Telegramm des Königs und der Königin zum Geburtstage des Kaisers von Ruß— land hat Allerhöchstderselbe, wie W. T. B.“ aus Belgrad erfährt, telegraphisch seinen tiefen Dank für den lie benswürdi= gen Glückwunsch übermittelt.

Bulgarien.

Wie dem W. T. B.“ aus Sofia berichtet wird, der⸗ anschlagt das Budget die Einnahmen auf ö /, Millignen, die Ausgaben auf 96 Millionen. Von letzteren entfallen 2A Millionen auf das Kriegsbudget, 31 Millionen auf den Dienst der Staatsschuld.

Asten. ͤ

Von dem General⸗Feldmarschall Grafen von Wald erser ist, wie W. T. B.“ erfährt, aus Peking die Meldung in Berlin eingetroffen, daß die von der ͤ Demarkations linie gemeldeten Boxerbewegungen nach Mittheilung des Generals Bailloud durch chinesische Trupven mit orfoldg bekämpft würden. Bei der Er plosion in Kalgan seien 290 Chinesen verunglückt. Der Räckt ansport der deuischen Verwundeten sei im Gange.

Die „Rorih Chia? Daily News“ melden, wie dem Reuter schen Bureau“ aus Schanghai h richtet wird * ein an Li⸗Hung⸗Tschang und an den Prinzen 3 gerichteter Kamserlicher Erlaß auf das Vestimmteste den schleum * Abschiuß der Frieden sgverhandlungen verlange, damit der nach Peking zurückkehren könne.

Aus Jo koham a meldet dasselbe Bureau, der Inouye zögere noch immer, die Bildung des dn übernehmen, weil es ihm unmöglich sei, im Hane eine Majorität zu bekommen. Drei russische

u je 6 Monaten Gefängniß verurtheilt den. Dieselben 22 beschuldigt, , des Hafens Nagafakl in der Nähe der Besestigungen gemacht zu

Afrika. sas „Reuter sche Bureau“ meldet aus Middelburg . Tage, bei einem von dem Obersten Scobell in der Nacht zum 15. d. M. unternommenen Angriffe habe der

Kommandant Malan alle Reservepferde verloren, da 38 er⸗

t worden seien. Zahlreiche Buren hätten ohne Sattel zu ere. steigen müssen, da die Sättel auf der Flucht zurück- gelassen worden seien. Die Engländer hätten die Verfolgung zorgestern wieder aufgenommen und seien auf eine 3 Buren gestoßen, welche in einer starken Stellung entdeckt, aber dure nige GHeschosse aus derselben geworfen worden seien. Die Burrnabtheilung sei darauf von einer Yeomanry⸗Patrouille i Rücken angegriffen, und 6 Mann seien kampfunfähig ge⸗ macht worden. Aus den Kämpfen der beiden letzten Tage gehe hervor, daß die Truppe Malan's vollkommen degorganisiert sei. Unter den 89) Mann, die unter dem Befehl Lategan' s tanden, befänden sich nur 3, welche zu den Aufständischen aus der Kapkolonie gehörten. .

Nach der in London ausgegebenen Verlustliste sind im Hefecht bei Grobelaarrechte am 15. Mai aus den Reihen der West Australier 1 Offizier und 5 Mann getödtet und Offizier und 8 Mann verwundet worden. 1 Mann wird vermißt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Nordhausen sind, wie die Rh. Westf. Ztg.“ vom 20. d. M. berichlet, von 2000 Arbeitern der Tabackindustrie 690 in den Ausstand getreten (vergl. Nr. 114 d. Bl.). Einigungsverhandlungen sind nicht mehr im Gange. ; . . .

In Leipzig haben, der pz. Ztg. zufolge. die Gärtnerei⸗ besißer, auf die Forderungen ihrer Gehilfen hin, eine Erhöhung des Fin dcstsluaden ohnz auf 38 bis 40 3 und einen Zuschlag von 190 für Ueberstundenarbeit bei 10stündiger Arbeitszeit bewilligt.

Aus Charleroi meldet W. T. B. vom gestrigen Tage, daß der seit mehreren Wochen andauernde Glasarbeiter Ausstand vergl. Nr. 83 d. Bl.) nunmehr beendet ist. Zahlreiche Wiedereinstellungen von Arbeitern sind bereits erfolgt, und in etwa vierzehn Tagen werden voraussichtlich alle Oefen wieder in Thätigkeit sein. ;

Zu der Ausstandsbewegung der amerikanischen Maschinenbau⸗ Arbeiter (vergl. Nr. 19 d. Bl) erfährt WB. T. B. aus Washington, daß, nach einer Erklärung des Präsidenten der inter⸗ nationalen Maschinenbauer⸗Vereinigung, 904 Firmen, die etwa 30 000 Arbeiter beschäftigen, Vereinbarungen unterzeichnet, bezw. mit den örtlichen Arbeiter⸗Organisationen , Abmachungen getroffen haben.

Kunst und Wissenschaft.

In der oberen Treppenhalle des Ton igliche n Kunstgewerbe⸗ Mu seums sind gegenwärtig zwei Reihen von Arbeiten früherer Schüler der Unterrichts-Anstalt des Museums zu einer Aus— stellung vereinigt. Die eine, von dem Maler Paul Flanderky stammend, bietet auf 48 Blättern Zeichnungen von Amphibien, Fischen und niederen Seethieren in der Art derjenigen, die der Künstler in einem soeben bei Georg Kübtmann in Dresden erschienenen Werke als Studienmaterial für die verschiedensten Zwecke dekorativer Kunst der Oeffentlichkeit darbietet. Die zweite Kollektion führt aus dem Nachlaß des begabten, leider im vergangenen Winter auf einem der Havelseen verunglückten Malers Hugo van der Wounde eine Anzahl von Tandschaftsstudien und zum theil ausgefübrten dekorativen, Entwürfen aus den verschiedensten Gebieten vor, wie Glasmalereien, Vorlagen für Gobelinwirkerei, Titelblätter, Vignetten, Fabrikmarken

Siegeloblaten u. s. w.

Land⸗ und Forstmirthschaft.

Der Vorsitzende des Deutschen Landwirthschaftsraths, Graf Schwerin -Löwitz, bat den ständigen Aus schuß dieser Körper schaft zu einer zweitägigen Sitzung auf den 18. und 19. Juni d. J. nach Nürnberg einberufen. Zu der Sitzung sind außer den Mit- gliedern des ständigen Ausschusses sämmtliche Mitglieder und stell⸗ dertretenden Mitglieder des Landwirthschaftsraths aus Bavern ein⸗ geladen. Auf der Tagesordnung stehen folgende Gegenstände: 1) Die Lage der Landwirthschaft mit Rücksicht auf die bevorstehende Neu— eitaltung des Zolltarifges'tzes 2) Wer trägt den Getreidejoll? ) Rentabilität der Landwirthschaft und Industrie in den letzten

Jahren. 4) Theilnahme an den Verhandlungen der Internationalen grarfommission für die Gestaltung der Getreldepreise. 5) Entwurf Gesetzes betreffend die Abänderung des Branntweinsteuergesetzes. Intwurf eines Süßstoffgesetzes. 7) Reform der landwirthschaft⸗ Statistit. 8) Erhebungen über die Rücklehr der vom Lande enden Rekruten nach absolvierter Dienstzeit auf das Land. Vorgange auf dem Gebiete der Viehversicherung. 10) Vorgänge i dem Gebiete der Feuewersicherung.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Indien. Die in den Häfen ven Kalkutta und Chittagong gegen Manritius kommende Schiffe aus Anlaß der Pestgefabr an⸗ ordneten Maßregeln sind auf geboben worden. (Vergl. R. Anz.“ 167 vom 18. Juli 1899.)

Verdingungen im Auslande.

Desterreich⸗ Ungarn.

. Mai, 12 Uhr. K. K. Staatebabn⸗Direktien in Wien: Liefe= den Arbeitsmaschinen und Werkstatten- Einrichtungen. Naberes 2 ** Ackhabt heilung für Zugförderung und Werkstättendienst der me , Staatsbahn -Direltien Wien, Udministrationggebäude XV,

Nariabilferstraße Nr. 132, und beim Reichs. Anzeiger).

; Schweden.

3 , We 12 Ubr. Mym verkete expeditign (denigliche Münze), D . ka Kupfer. Die versiegelten Angebote müssen den Prei . lag erkennen lassen, daß sie Kupfer betreffen, und müssen ung . E Ln in schwerlschem lde entkalten. Das Tur fer erw nnscht Trren gegessen und Prima Naffinate fein. Analrse e zu je einer Välfte vor dem 15. Juni und dem zun. 86 ** , 2 w de 3m 7 gn. üg sstyrelsens- eistrator (egi 6 , T fe, ga, Se ien, recdcin 6900 Tonnen Stabl- Hefen . 1896 und 1899, Laschen in entsprechender Anzabl zu ccd nen., Angebote mäüssen den Preis für 1 Tonne in Näheres in Kong. Jarnvig--tx-

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15. Jul].

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erkehrs Anstalten.

Laut Telegramm aus Cöln (Rhein) hat die zweite englische Post über Osten de vom 21. Mai in Cöln den mn an Zug 31 nach Berlin äber Hildesheim wegen widriger See nicht erreicht.

Nach Mittheilung der Hamburger Beiträgen finden die näch re n Abfahrten der Hamburger Post- und Passagier⸗Dampfer von Hamburg, wie folgt, statt:

a. Hamburg⸗Amerika⸗Linie.

Nach New York 23. Mai Schnellpostdampfer Fürst Bismarck“, 26. Mai Postdampfer Graf Waldersee n, 30. Mai Schnellpostdampfer Deutschland ‘. 1. Juni Postdampfer Bengalia , 6. Juni Schnell⸗ postdampfer Auguste Victoria. 9. Juni . 20. Juni Schnellpostdampfer Fürst Bismarck‘, 23. Juni Postdampfer Phoenicia—. Nach Boston 1. Juni Postdampfer „Antonietta Accame'. Nach Baltimore 29. Mai Postdampfer Bengalia“, 12. Juni Postdampfer ‚Bethania“. Nach Philadelphia 1. Juni Postdampfer Armenia“, 12. Juni Postdampfer Assyria—«— Nach Montreal 25. Mai Postdampfer Akaba“, 4. Juni Postdampfer Frisia. Nach New Orleans 25. Mai Postdampfer Polaria! Nach Zentral-⸗Amerika und Columbien 25. Mai Postdampfer „Cala⸗ bria!. Nach Cuba und Zentral⸗Amerika 28. Mai Postdampfer Constantia!. Nach Ost⸗Asien 30. Mai Postdampfer „Sithonia“, 10. Juni Postdampfer Alexandria“.

b. Hamburg Südamerikanische Dampfschiffahrts⸗ Gesellschaft und Hamburg-⸗-Amerika-Linie. Nach Nordbrasilien: 15. Valdivia). Nach Mittelbrasilien: 29. Mai Postdampfer „Pernambuco., 5. Juni Postdampfer Sparta“, 11. Juni Postdampfer „Belgrano“, 19. Juni Postdampfer Patagonia. . . Nach Südbrasilien: 31. Mai Postdampfer Desterro“, 8. Juni Postdampfer Maceio“, 29. Juni Postdampfer Guahyba! . Nach den La Plata⸗Staaten: 23. Mai Postdampfer „Argentina“, 25. Mai Postdampfer Macedonia“ 31. Mai Postdampfer Cap Roca“, 5. Juni Postdampfer San Nicolas“, 11. Juni Postdampfer „Dacia“, 15. Juni Postdampfer Santos“. c. Deut sche Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft Kosmos. Nach Chile 1. Juni Dampfer Luxor. Nach Exuador, Zentral⸗ Amerika, Mexiko und San Francisco 5. Juni Dampfer Memphis“. d. Rhederei Rob. M. Sloman, Union⸗Dampfer. Nach New Jork und Newport News: 12. Juni Dampfer „Pisa', 26. Juni Dampfer „Albano“. e. Deutsche Ost⸗Afrika⸗Linie (Reichs⸗Postdampfer). Ostlinie bis Delagoabay und Durban und nach den östlichen ö . oabay ; m. . x Häfen dazwischen: 35. Juni Dampfer König., 3. Juli Dampfer Kronprinz. Westlinie nach Kapstadt, wort Elisabeth, East London, Durban und Delagoabav: 11. Juni Dampfer „Admiral“. Ostlinie bis Beira: 19. Juni Dampfer „Bundesrath“. f. Woermann-⸗Linie. 25. Mai Postdampfer Paul Woermann“ nach Liberia, Accra, Lome, Lagos, Bonny, Old Calabar, Kamerun und Französ. Congo; 1. Juni Postdampfer Anna Woermann“ nach Teneriffe, Las Palmas,

Conakry, Monrovia, Goldküste, Togo und Französisch Benin; 5. Juni

eldampfe⸗ Professor Woermann“ nach Gibraltar, Marokko, Gorse, Bissao, Bolama, Sierra Leone, Sherbro; 9. Juni Postdampfer Otto Woermann“ nach Bathurst, Bissao, Bolama, Sierra Leone, Sherbro; 10. Juni Postdampfer Alexandra Woermann nach Madeira, Lome, Kotonou, Lagos, Kamerun, Fernando Poo, Rio del Rey, Bibundi, Isongo, Victoria, Kriegsschiffhafen.

g. Deutsch⸗Australische Dampfschiffs⸗Gesellschaft.

Nach Kapstadt, Melbourne und Sydney 1. Juni Dampfer Kiel. Nach Mosselbav, Algoabay, Sydney, Brisbane, Towneville, Makassar, Soerabaya und Padang 25. Mai Dampfer Essen“.

h. Deutsche Levante Linie.

Nach Malta, Piräus, Smyrna, Konstantinopel und Ddessa 31. Mai Expreßdampfer Pera“, 29. Juni Exppreßdampfer Stambul“.

Nach Alerandrien, Smyrna und Athos. Nach Malta, Piräus, Smyrna, Dedeagatch, Kon⸗ stantinopel, Odessa, Novorossisk, Batum, Trapezunt, Samsun 15. Juni Dampfer Lipsos“. Nach Bourgas und Varna 25. Mai Dampfer Andros“, 12. Juni Dampfer Pyrgos“, 27. Juni Dampfer Chios“. Nach Syra und Nikolajeff 25. Mai Dampfer Andros“, 27. Juni Dampfer Chios“. Nach Kustendje, Galatz, Braila 12. Juni Dampfer Pyrgos“'. Nach Alerandrien und Syrien 5. Juni Dampfer . Nach Mariopul und Taganrog 20. Juni Dampfer Pyles“.

Ueber die neueste Zunahme der Flotte der Hamburg- Amerika ⸗Linie berichten die Hamb. Beiträge“, daß im April

Theil des Abends

Salonik 20. Juni Dampfer

Konzert unter Mitwirkung von 9

d. J. 6 Dampfer mit 13 392 * durch Ablieferung seitens der Erbauer

und Kauf hinzugekommen sind, sodaß die Linie am 1. d. M.

109 Ozeandampfer mit insgsammt 499 920 Registertonnen in Fahrt

hatte. Einschlie lich der Neubauten und Flußschiffe umfaßte die ge⸗

sammte Flotte, nach Ankauf der englischen Atlaslinie (zwischen New

Vork und West⸗Indien) mit ihren 7 Schiffen, Mitte Mai über

639000 Brutto⸗Megistertonnen.

Bremen, 21. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Dresden“, v. Baltimore kommend, 20. Mai Dover passiert. Straßburg“, n. Dst⸗Asien best., 20. Mai in Singapore angekommen.

22 Mai. (W T. B.) Dampfer Trier 20. Mai v. Lissabon n. Antwerpen, Trave“ v. Gibraltar über Neapel n. Genua und „alle' v. Vigo n. d. La Plata. „Freiburg 21. Mai v. Havre

n. d. Weser, sowie Prinz Heinrich“ v.

gegangen.

Samburg, 21. Mai. (W. T. B.) Hamburg Amerika⸗ Linie. Dampfer Patricia, v. Hamburg n. New Nork, 20. Mai v. Boulogne sur mer ahgeg. Havre n. Hamburg, 20. Mal Lizard pass. St. Thomas über Hamburg abgeg. Eruj,. Westrbalia 19 Mai in Montreal, Montevideo angek Hellas, v. Hamburg n. d. 20. Mai St. Catherines Point pass. Livorno angekommen.

Singapore n. Penang ab⸗

Cbheruskia“ 20. Mai v.

Christianian 20. Mai in

Rotterdam, 21 Mai. (W. T. B.) Holland ⸗Amerika—⸗- Linie. Tamrfer Maascdam“, v. New JYork n. Rotterdam, heute Prawle Point vassiert. Amsterdam“ v. Rotterdam gestern in New Hork angekemmen.

Theater und Musik. Neues Königliches Opern⸗Theater.

Das italienische Opern⸗Ensemble ist nach einer zeit⸗ weiligen Verlegung seiner Thätigkeit nach dem Königlichen Orernbause wieder in das Bübnenbaug am Königeplatz zurückgekehrt, wo gestern als vierte Vorstellung des diesmaligen Gastspiels Verdis Oxer Rigaletten in Scene ging. Die günstigen akustischen Verbhältnisse die les Tbeatersaals kamen der Auffübrung sebr zu statten, namentlich dem die Titelvartie singenden Herrn Bensaude, dessen schönes Organ sich bekanntlich mebr durch Wobllaut und Pute algß durch große Klangfülle augseichnet. Er batte es bier nicht nöthig, sich zu und war daher

Constantia,. v. St. Thomas über

Sardinia⸗ 20. Mai in Vera Etruria“ 20. Mai in La Plata best.,

Schulung

auch weniger den Intonationsschwankungen unterworfen, welche sich im anspruchsvolleren Raume des Opernhauses zuweilen störend be⸗ merkbar machten. Aber auch der besonders auf intime Wirkungen berechnete Gesang der Frau Sem brich, welche, wie im Vorjahre, die fast episodisch zu nennende Rolle der Gilda mustergültig durch⸗ 1. kam hier in allen seinen

einheiten zur Geltung und riß das ublikum, namentlich nach der schwierigen kolorierten Arie des zweiten Akts, zu den lebhaftesten Beifallskundgebungen hin. Herr Constantino, welcher in den vorhergehenden Aufführungen sich nicht so günstig ein⸗ geführt hatte wie der 2 der vorjährigen Stagione, Herr gen. atte gestern seinen besten Abend. Von der bereits früher erwähnten, etwas flachen Tonbildung abgesehen, klang gestern seine Stimme frisch und rein. In Bezug auf Spiel und Ausdruck war seine Leistung stellenweise sogar ungemein fesselnd; die Canzone La donna mobilen gefiel in dieser Hinsicht dem Publikum so sehr, daß er sie noch zweimal wiederholen mußte, was jedesmal mit anderer, gleich reizvoller Nüancierung geschah. Des stimmgewaltigen Bassisten Herrn Arimondi gesanglich und darstellerisch gleich treff liche Wiedergabe des Sparafucile ist hier bereits bekannt; neu war dagegen seine Gattin in der Partie der Maddalena, welche sie recht annehmbar durchführte. Insbesondere erwies sie sich in dem musikalisch bedeutenden Quartett des vierten Akts als zuverlässige Stütze des Ensembles; auch dieses fand so viel Anerkennung, daß eine Wiederholung erfolgen mußte. Die kleineren Partien waren ebenfalls angemessen besetzt und ie Chöre präzis einstudiert; besonders gilt letzteres von dem duftig vorgetragenen Fluͤstercher am Schluß des zweiten Aufzugs. Nicht minder lobens⸗ werth war das Königliche Orchester unter Herrn Benfaude's anfeuernder und zielbewußter Leitung. Zum Schluß wollte der Beifall denn auch kein Ende nehmen, und Blumen und Kranzspenden gab es gleichfalls

in Fülle.

Im Königlichen Opernhause geht morgen mit Aller⸗ höchster Genehmigung zum Besten der Mildwida“, Frauen⸗ Vereins zur Unterstützung armer Musiker⸗Wittwen und ⸗Waisen, zum ersten Male ‚Mamsell Angot“, komische Oper in drei Akten von Charles Lecocg, in Scene. Die Besetzung lautet: Clairette Angot: Frau Herzog; Mademoiselle Lange: Frau horn Pomponnet: Herr Lieban; Ange Pitou: Herr Philipp; Larivaudière: Herr Knüpfer; Trenitz: Herr Bollmann a. G.; Louchard: Herr Krasa. Die Handlung begiebt sich zu Paris unter dem Direktorium um das Jahr 1797. Als Ein⸗ lage im zweiten Akte singt Frau Herzog das ‚Lachlied von Auber. Kapell⸗ meister Walter dirigiert. Das Werk ist vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff in Scene gesetzt, die dekorative Einrichtung hat der Ober⸗Inspektor Brandt besorgt. Die neuen Dekorationen sind vom Königlichen Theatermaler Quaglio ausgeführt, die neuen Kostüme nach den An⸗ gaben des Königlichen Theater⸗Kostümiers, Malers Heil angefertigt. Preise der Plätze: J. Rang und Parquet 10 6; II. Rang 6 „6; fII. Rang 4 ; IV. Sitzplatz 3 ; Stehvlatz 1,50

Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Gustav Freytag's Lustspiel Die Journalisten zur Aufführung. Am Frei⸗ tag geht, neu einstudiert, Lessing's Trauerspiel Emilia Galotti“ in Scene. ö

Im Neuen Königlichen Opern ⸗Theater findet am Freitag die 5. italienische Opern⸗Vorstellung statt. Zur Aufführung gelangt Donizetti's Oper Don Pasquale“. Die Norina singt Frau Marcella Sembrich. Der Billetverkauf findet täglich im Königlichen Schauspielhause statt.

Im Schiller-⸗Theater wird Herr Ferdinand Bonn im Laufe seines Gastspiels nur noch einmal, am ersten Pfingstfeiertage Nach mittags spielen, und zwar den Shylock in Shakespeare's Komödie „Der Kaufmann von Venedig“.

Walter Harlan's Lustspiel „Der tolle Bismarck“, das am Sonn abend im Lessing⸗Theater zum ersten Mal aufgeführt wird, ist in den wichtigsten Rollen besetzt mit den Damen Jenny Groß, Marie Mever, Elise Sauer, Till Waldegg und den Herren Adolf Klein, Grunwald, Pagay, Pfeil, Stock und Waldow.

Im Belle-⸗-Alliance⸗Theater werden die acht japanischen Geisba's, welche allabendlich ihre Original⸗Tänze vorführen, vom morgigen Donnerstag ab erst um 9 Uhr auftreten und den zweiten

ausfüllen. Im ersten Theile findet ei ; stellung von Barfüßelen durch das „Schwarzwälder

Ensemble statt.

Morgen, Donnerstag, Abends ; Bernhard Irrgang in der

1. * * * * * Peters (Sopran), Frau Dr. Antonie . 241 2 99 * 7 * Ad. Walter (Tenor) und Herrn A. N. 56 6 2 901 YM 8 8Sarnrrere werr d 1 * Zum Vortrag gelangt u. a. die Cantate von Bac wigkeit, du

17 ? 3 Solestirmmer De Fir r fro Donnerwort“ für drei Solostimmen. Der Eintritt ist frei.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 22. Mai 1991.

Hie Ter . eie

Feuerwehr

traße. n nit der Musifkarell nommen hatten. t d die Staats ⸗Minister Dr. von Podbielski und Freiher Zivilkabinets. Wirkliche Ge Ministerial Direktoren Dr r von Bethmann ⸗⸗Hollweg, der Pelizei andere böhere Beamte, der Ober Bürgern Branddirektoren auswärtiger Berufs feuerwebre Majestät des Kaisers und Königs traf rünktli Königliche Hobeit der Prinz Friedrich Seinrie ein. Unter dem Befebl des Branddirektors Gi die Feuerwebr Parade, und während S die Front abschritt, spielte die Musik die sodann das Musik Korps zur Einleitung Svmnus Die Himmel rübmen des hielt der Militär ⸗Oberrfarrer bause gegenüber errichteten an die Versammlung. Anknüpfend Dienet dem Herrn mit Freuden mit Froblocken!“ gedachte der Geistliche des schweren Beruf der Feuerwebr und beit, für die ihr an diesem Festtage Seine und König, die Stadt Berlin und jeder ibre Ansprache folgte ein abermaliger Musikr des Innern Freiherr von Hammerstein felgen Masestät des Kaisers und Königs verlas:

Den Offizieren und Mannschaften der Feuerwehr zu Berlin e biete Ich an ihrem beutigen Ebrentage Meinen Kör . Leider bin Ich bebindert, der Feier ibres nunmehr fünf stebens versonlich beijuwobnen. Der Rückblick auf die der lossener Jabre weist einerseits eine ununterbrechene Reibe schwerer und g voller Arbeit auf, liefert aber andererserts auch ein ruhmwolles zeugniß a opferungsdoller, bingebender Treue, durch welche sich die Mann

*

* * 8e *

unter der Leitung bewährter Offiziere allzeit aus gezeichnet baben

diesen fünfsig Jabren hat sich die Berliner Feugrnehr zen ala ö . 297 . .

Ruf erworben; mustergältig ist sie für die Feuerwehren des engeren Vaterlandes, sondern auch l

fast aller Laader Gurorpas Teistunger

geworden. Wie sie sich infelge ibrer ausgezeichnet und ibres vortrefflichen Verbalteng des besenderen Schn Majestät der Hochseligen Kaiserin ni Aug so bat auch Ihre Majestät die