1901 / 125 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 May 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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. ; 2

n.

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3565 9 . ö * *

bis zu fünfzehntausend Mark erkannt werden kann. 2 Landes polizeiliche Anordnung auch wenn die frühere Strafe betreffend Maßregeln zur Verhütung der Weiter—

Bestimmung

bleibt jedoch ausgeschlossen, wenn . der letzten Strafe bis zur

that drei Jahre

Mit Geldstrafe bis zu e mit Gefängniß bis

obachtet, oder der Mitth

ung findet Anwendung, nur theilweise verbüßt oder 2

verflossen sind. §8 14

triebsgeheimnissen sich nicht enthält.

Die Verfolgung tritt nur auf Antrag des Betriebsunter—⸗

nehmers ein.

Mit Geldstrafe von

oder mit Haft w 11 zuwider

8 16.

Entnahme von Proben verweigert,

2) die von ihm er

macht oder die und Bücher verw

Mit Geldstrafe bis

Haft wird bestraf

wer die im

unterläßt;

3) wer bei der nach 8

Vorlegung eigert. 816

16

ertheilung aus Fahrlässigkeit unwahre

wer eine Fahrlässigkeit bege

Mit Geldstra

unterläßt, der durch den

nachzukommen.

In den Fällen des 8 15 Nr. Einziehun der Getränke zu erkennen, neten Vorschriften zuwider hergestellt, fe

Verkehr gebracht sind, ohne Verurtheilten gehören oder nicht: ausgesprochen werden. In den Fällen des 5 13

4* inziehung oder Vernichtung Ist die Verfolgung oder Verurtheilung einer bestimmten so kann auf die Einziehung selbst⸗

sonst in

Nr. 2, 4 kann auf E

Person nicht ausführbar, ständig erkannt werden.

ht. 8 17.

. 'strafe bis zu dreißig Mark und im Unver— mögensfalle mit Haft bis zu acht Tagen wird bestraft, wer es das Treiben und ö. von Schw S9 für ihn begründeten Verpflichtung

518

§ 19.

Die Verschriften des Gesetzes vom

unberührt, soweit d

ie S5 2 bis 11 des

nicht entgegenstehende Bestimmungen

schriften in den S5 16, 17 finden auch bei Zuwiderhandl

gegenwärtigen Gesetzes Anwendung.

§ 20.

Der Bundesrath ist ermãchtigt:

a. die Grenzen

behandlung in den W , =. Nr. J bezeichneten Stoffe, s

nicht festzetzt, maßge

‚. b. Grundsãätze aufzuslellen, welch Balbsatz für die Beurtheilung der

heit und Zusammen stellung des Durchsch

festzustellen, welche

bend sein sollen;

bestandtheilen, maßgebend sein sollen.

Der Bundesrat!

nach welchen die zur Ausführ

Gesetzes vom 14. M

und weinähnliche Getränke erforderli

zunehmen sind. Dieses Gesetz tr

diesem Zeitpunite tri Wein, weinhaltigen

oder unter Verwendi

zu erachtenden Zusatzes wässeriger

§ 21.

ist ermächtigt, Grundsätze aufzustellen Ausführung dieses Gesetzes sowie des ai 1879 in 36 auf Wein, weinhaltige

hen Untersuchungen vor⸗

§ 22. itt am 1. Oktober

tt das Gesetz, betreffend den Verkehr mit

und weinähnlichen Getränken 20. April 1892 (Neichs⸗Gesetzbl big .

2 5 67 3 . . 5 ?

Auf Getränke, welche den Vorschriften des § 3 zuwider ing eines nach 2 Nr. 4 als übermäßig Zuckerlösung bereits bei

S. 597

Verkündung dieses Gesetzes hergestellt

e , 1 . eines Monats nach diesem Zeitpunkte der zuständigen Behoͤrde

angemeldet worden

Abs. 2 bis zum 1. Oktober 1902 kein

die Vertriebs zefäße m

schaffenheit erkennbar

sind, sindet die

it entsprechenden Kennzeiche ; ie . Ken en amtli er⸗ j hen worden sind und die Getränke 3*

machenden oder einer anderweiten, sie

von Wein unterscheidenden Bezeichnung wein, Rosinenwein, Kunstwein oder der

oder verkauft werden. Urkundlich unter

Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift

und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel

Gegeben Prökelwitz, den . Mal 1901. Wilhelm. Graf v

(L. 8.)

Bekanntmachung. Infolge weiterer Abnahme der Maul⸗

wird in Abanderung nuar 19901 (A.⸗⸗Bl.

S

meiner Bekanntmachung vom 26 Ja

41) unter Bezug uf

tzeiliche = gnahme auf die landes⸗

polizeiliche Anordnung vom 4. März 1835 (ABl 872 H. 14

das Verzeichniß derjenigen verseuchten

züglich deren für das hierher ein ärztliche U ntersuchung angeordnet ist

folgt, abgeändert und ernent veroffentlicht:

Preußen: Reg Mersehurg, Koblenz;

Bayern: Regierungabezirke Ober⸗Pfali,

ierungsbezirke Potsdam, Magdeburg,

Mittelfranken, Schwaben

Württemberg: Donaukreis.

Verwaltungs bezirke

Lessen: Provinz Oberhessen. Danzig, den 21. Mal 1961.

Der Negierungs⸗Präsident.

In Vertretung: Fornet.

ein gelangenden Mengen der im § 2

oweit das Gesetz selbst die Menge he gemäß 2 Nr. 4 zweiter Weine nach ihrer Beschaffen— setzung, insbesonder nittsgehalts an Extraktstoffen und Mincral—

geführte Vieh die thier—

oder theilweise erlassen ist, eit der Verbüßung oder dem Begehung der neüen Straf—

aeg e end ,n, Mark oder

ei Monaten wir estraft,

Vorschriften des § 12 zuwider ber ien al uch 8 eilung oder Nachahmung von Be—

; n fünfzig bis zu einhundertfünfzig Mark ird bestraft, wer den Vorschriften ö. * 10,

1) den Eintrit

t in die . ginficht feinanf g ie Räume, die Besichtigung, die

nungen, Frachtbriefe und Bücher oder die

forderte Auskunft nicht ertheilt oder bei der J 3 unwahre . e

r Aufzeichnungen, Frachtbrief zu einhundertfünfzig Mark oder mit 8 3 Abs. 1 Nr. 3 vorgeschriebene Anzeige 2) wer Schaumwein gewerbsmäßig verkauft, feilhält oder

anbietet, ohne daß den Vorschriften des S 6 genügt ist; 11 von ihm erforderten Auskunfts—

Angaben macht;

der im § 13 bezeichneken Handlungen aus

Uist neben der Strafe auf

ch⸗ b. Thüringer Straße; ilgehalten, verkauft oder 9 Unterschied, ob sie dem auch kann die Vernichtung 2

welche den dort bezei

14. Mai 1879 bleiben gegenwärtigen Gesetzes enthalten. Die Vor⸗ des Gesetzes vom 14. Mai 1879 ungen gegen die Vorschriften des

für die bei der Keller—

e auch für die Fest—

1901 in Kraft. Mit

außer Kraft.

varen und innerhalb

Vorschrifi im § 3 e Anwendung, sofern

inter einer ihre Be⸗

Tresterwein, Hefen⸗ gleichen) feilgehalten

on Posadowskn.

und Klauenseuche

Reichstheile, be—

nachstehend, wie

Oberfranken,

Schwarzwaldkreis,

verbreitung der Maul⸗ und Klauenseuche.

18. Juni d. auf Grund der

vom 23. Juni 1880.1. Mai 1894 Folgendes an? L Die in der Zeit vom 1. bis 4 n

nahme derjenigen T

Hettstedter Eisenbahn entfernt oder in

worden sind.

und seuchenfrei befunden worden sind Thierarzt eine Bescheinigung aus.

2) Die während . mit Ausnahme Schlacht- und Viehhofes befindlichen, sind täglich

zu untersuchen.

gestellten Wiederkäuer und Schweine täglich zu untersuchen.

sowie die Benutzung Straßen verboten: Huttenstraße;

Thurmstraße, von der Raffinerie⸗ bi d. ö , .

Vorstehende landes

einschl. 20. Juni d. J.

hofe dortselbst zurückzuweisen. Merseburg, den 14. Mai 1901. Der Königliche Regierungs-Präsident. Freiherr von der Recke.

des, Reichs⸗Gesetzblatts?“ enthält unter

weinhaltigen und weinähnlichen Geträͤ : h rãnk ( e n sennmnn hen G en, vom 24. Mai Nr. 27614 die Bekanntmach treff i i * jung, betreffend die dem inter⸗ nationalen Ueberein kommen über den Eis fr x tion, U isenb beigefügte Liste, vom 20. Mai 1901. ,,, Berlin W., den 29. Mai 1901. Kaiserliches Post⸗Zeitungsamt. Weberstedt.

Königreich Preußen.

Ministerium der geistlichen, ĩ der Unterrichts⸗ und Mebisn Memel ich

et n, Schullehrer. Seminar zu Münsterberg ist der Rektor Heint 6. Festenberg als ordentlicher Seminarlehrer und v an der neugegründeten Präparanden⸗A1nstalt zu Greiffen— berg i. Schl. der bisherige ordentliche Seminarlehrer Wulle zu Sagan als Vorsteher und Erster Lehrer angestellt worden

Angekommen:

Seine Excellenz der Staats⸗Minis inisi ĩ ; x 8 Minister und Minisier Handel und Gewerbe M öller, von Kupferhammer. a

Nichtamtliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 29. Mai. Ihre Majestãt die Kaiser gestern dem brasilianischen Gesand erbetene Antrittgaudienz

in und König in ertheilten ten Baron Rio Branco die

Der hiesige Königlich sächsische Gesandte G

. raf von dee be und Bergen hat Berlin mit kurzem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenhelt fungiert dei Legations⸗ rath von Stieglitz als interimistischer Geschaftstrãͤger.

Der hiesige Königlich rumãnische Gesandte . . ig l at 2 Urlaub verlassen. Während seiner ee, * 9

Legations⸗Sefretar Filality alg interimistischer Geschafts⸗

Zur Verhütung der Weiterverbreitung der = Klauenseuche ö der in der Zeit . . / zu. Halle a. Saale stattfindenden Wander- ausstellung der Deutschen Landwirthschafts⸗Gesellf aft ordne ich Ss 18 und 20 des Reichs- Vieh euchengesetzes

. chließlich 20. Juni d. J. in Halle a. S mit der Eisenbahn . n . (Rindvieh, Schafe, ir 1. . dürfen mit Aus⸗ der iere, welche direkt mittels der Eisenba dem städtischen Schlacht- und Viehhofe zugeführt 3 ni, eher von den Viehrampen der Staatshahn und der Halle⸗

3 ntfern die neben denselben be—⸗ sindlichen Slallungen eingestellt werden, bis sie 3 dem .

ständigen Kreis⸗Thierarzt untersucht und seuchenfrei befunden

Ebenso dürfen während dieser Zeit Wiederkäuer und Schweine nicht eher auf den genannken Viehrampen behufs Ausführung verladen werden, bis sie von dem Kreis⸗Thierarzt unmittelbar vor der Verladung auf der Rampe unterfucht

Die ; eit vom 1. bis einschl. 20. Juni d. J. im Stadtkreis Halle zu Handelszwecken in Hun, wn anderen eingestellten Wiederkäuer und Schweine,

er sich in den Stallungen des städtischen

ht und z einmal von dem Kreis-Thierarzt, besonders auf Maul- und Klauenseuche, . Abend gedenkt der Reichskanzle e

„In gleicher Weise sind die in die Stallungen neb iehrampe der Staatsbahn zum Rasten 26 Hate ö.

3) In der Zeit vom 1. bis einschl. 20. Juni d. J. ist

weinen und Wiederkäuern, er letzteren im Zugdienste in folgenden

a. Merseburger Straße, von der Thüringer⸗ bis zur

ͤ uttenstraße; e, von der Merseburger⸗bis zur? hurmstraße. Zuwiderhandlungen gegen dle vorstehenden Bestim⸗ Nr. 2, des 516 mungen unterliegen, sofern nach den bestehenden Gesetzen nicht erkannt werden. eine höhere Strafe verwirkt ist, der Strafvorschrift des 8 66

64 des Reichs⸗-Viehseuchengefetzes vom 2. Juni 1880/1. Mai

5) Diese Anordnung 6 dem 1. Juni d. J. in Kraft e landespolizeiliche Anordnung wird mi Bemerken zur öffentlichen Kenntniß ge gdah die . verwaltung zu Halle a. 56 1 worden ist, vom 1. bis . uni alle Gesuche um Ertheilun laubniß zur Einführung von verdächtigen . ; . Ziegen und Schweinen aus verseuchken Orten 0der Sperr⸗ gebieten nach Halle a. S. behufs Abschlachtung im Schlacht⸗

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 19

Nr. 2763 das Gesetz, betreffend den Verkehr mit Wein,

der außerorbentli vollstãn digen Erfũ abhangig gemacht.

lehnte gestern, wie ‚W. T. Stimmen einen von de la Porte eingebrachten Antrch ab,

Der hiesige Gesandte der Vereinigten Staat : J General Rind on Gallardo ist 23 nnen m, n

übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S.

Admiral Bendem ann an Bord gestern vo ĩ 2 dem ange und nach k . . .

M G Iittg ist am 25. Mai in Tschifu e er fen 233 9 von dort wieder in See gegangen. 1

gekommen.

Der Ablösungstransport für S. M. S. „C 1 o ö ö . ö . zur See von . pfser „Darmstadt“ 24. Mai i Ceylon) ein ,., und k remantle (West⸗Australien) fortgesetzt. Die i e fte Besatzung von S. Transportfü rer: Kapitänleutnant Dampfer „Mainz“ am 2. Mai in setzt heute die 3 nach Madeira fort.

Ueber das Ergebniß der Untersuchung stellt der Kreis—

J Baden.

er Reichskanzler Graf von Bülow und G : trafen, wie „W. T. B.“ meldet, einer Einladung des . und der Fürstin zu Fürstenber folgend, am Montag in Donaueschingen ein und kehrten Abends nach Titisee zurüg

. r nach Berlin zurückm— ußer dem Finanz⸗Minister Dr. Bu b

. ö des Ministeriums des . . . Hl ehn 34 itischen Verhandlungen am 4. Juni in Berlin

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Budget⸗Ausschuß der österrei ische . verhandelte gestern, wie 4. X. ö . Heeres⸗Or dinarium. In der Generaldebatte sprachen , sämmtliche Redner für die Beschleunigung her dinführung eines modernen Militär⸗Strafverfahrens, ferner für 666 Betheiligung der Kleinindustrie an den Deeres ieferungen, für Verschärfung der Strafen Soldatenmißhandlungen, sowie für

Landwirthschaft aus, betonten die! Not

kürzung der Linien Dienstpflich

des Nationalgefühls der Soldaten.

besprachen die

Delegirten Pommer

Nothwendi

wandte si

A

r und protestin utschen des gi, 1d strenge Ahnung Soldaten. Da warnte vor Verquickung der not Dienstsprache mit der Stan Herold erklärte sich mit der n Sprache als Kommandodiens— verlangte jedoch die Anerkennung als Regimentssprache. Der Reiche, Krieghammer erklärte, den . 8 Verkehrs mit den zemeind n. en könne mit Rücksicht auf . Vielsprachigkeit der Monarchie nicht entsprochen 24 ie vorgekommenen Fälle von Mißhandlungen würden streng untersucht und bestraft werden. Sie geschãhen zu⸗ meist seitens der Unteroffiziere, wahrscheinlich infolge ihres geringen Bildungsgrabes. Die Heschützftage b hnde sich noch im Stadium der Versuche, weil er, . das Beste einzuführen bestrebt sei. Er 3 obwohl er sich an alle bekannten Fabriken gewandt, sher nur ein Modell erlangt. Im nächsten Jahre würden * Ergebnisse der Versuche mitgetheilt werden. In den n , e. Jahren würden den einheimischen Fabriken mehr lufträge von Geschoßlieferungen zugewendet werden können. Der Wunsch, den Absoldenten der unteren KUlassen der Mittelschulen die zweijährige Dienstzeit zuzu= gestehen falle zusammen mit denen anderer Rategorien von r . Das würde schließlich dahin führen, daß ausschließlich die ärmeren Klassen die Last der drei⸗ jährigen Dienstpflicht tragen müßten. Die Entwürfe einer nach modernen Grundsätzen umgearbeiteten Militar⸗Straf⸗ e ng seien bereits beiden Landesvertheidigunge⸗ i hern zugegangen. Er, der Kriege⸗Minister, werde das Wert mit allen Mitteln fördern, da er von dessen Dringlichtei und Wichtigkeit überzeugt sei. Die unguͤnstige Verhältnißfiffer der Selbstmorde von Soldaten sei der Ferresderwaltung be kannt; doch müsse man vorerst, um einen Vergleich ziehen zu können, die Verhältnißziffer der Selbstmorde in der Gesammt— bevölkerung feststellen.

Frankreich.

Die „Agence Havas“ vernimmt, Marokko werde Franl⸗

reich in allen Punkten Genugthuun eben: sowohl für die Ermordung des * * und in der Angele enheit Boncampas, als auch hinsichtlich der schwebenden a gerif en Fragen. Ein Minister des Sultans sei nach Mazagan abgereist, von wo ihn der Kreuzer Pothuau“ nach Tanger 353

die Erfüllung der angenommenen Bedingungen seitens Marokkos sicherzustellen. Eine außerordentliche Gesandtschaft, an deren Spitze ein Minister des Sultans siehen solle, werde nach Paris entsandt werden. Den Parsser Blättern zufolge bat der Minister des Auswärtigen Delcasfé, welcher gestern nach Paris . ist, seine Justimmung zum Empfange

ren werde. Ter Minister habe den Auftrag,

en marokkanischen Gesandischaft von der ung des letzten franzöͤsischen Ultimatums

Der in Lyon zusammengetretene Sozialisten⸗ Kongreß * berichtet, mit 210 gegen 18

ãußer⸗

träger.

welcher dahin ging, zu erklären, Millerand habe si halb des 9

er soziallstischen Partei gestellt dadurch,

ahmens

zurückgekehrt und hat die Geschtfte der Gesandtschaft 6 Bismarck“ mit dem Chef des treu r desch o ders n „Tiger“ ist am 26. Mai in Wusung 49

hat am 25. Mai die Resse nah

daß er ein Portefenille in einem . Ministerium an⸗ genommen habe. Infolge dieses Be chlusses verließen die Delegirten der revolutionären sozialistischen Partei den Kongreß saal. .

An den diesjährigen großen Herbstübung en werden, wie die „France mflitaire? erfährt, Z6 Infanterie⸗Regimenter, 12 Jäger- Bataillone, 30 Kavallerie⸗Regimenter und 80 Batterien Hens fen ler. sowie Genie⸗ und Verwaltungstruppen, im

anzen etwa 1090 000 Mann und 30 090 Pferde, theil⸗ nehmen. Die beiden einander gegenüberstehenden Heere, die aus dem J. (Lille) und dem II. (Amiens) Korps nebst zwei Kavallerie⸗Divisionen gebildete Nord⸗Armee und die aus dem VI. (Chälons sur Marne) und dem XX. (Naney) Kerps sowie ebenfalls zwei Kavallerie⸗Divisionen zusammen esetzte Ost- oder Süd⸗Armee, werden sich auf der Linie Soissons Reims treffen. Den Schluß der Uebungen wird ein Manöver bilden, bei welchem alle diese Streitkräfte, zu einer Masse ver⸗ einigt, unter Führung des Oberbefehlshabers einem Feinde gegenüberstehen werden, welcher als von Osten kommend an⸗

genommen ist. ö Türkei.

Die Verhandlungen zwischen der Türkei und Griechen—⸗ land über den Abschluß eines Handelsvertrages haben, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern begonnen.

Bulgarien.

In der gestrigen Sitzung der Sobranje erwiderte, wie „W. T. B.“ meldet, auf eine Interpellation des Mitgliedes Risow, betreffend die ausnahmslose Wiedereinreihung der Emigranten in die Armee, der Kriegs-Minister Paprikom, daß die Emigrantenfrage seit dem auf dieselbe bezüglichen Ab⸗ kommen mit Rußland nicht mehr existiere. Benderew und Gruew hätten von der Repatriierung keinen Gebrauch gemacht.

Amerika.

Die bereits in der gestrigen Nummer d. Bl. gemeldete Entscheidung des Obersten Gerichtshofes der Ver⸗ einigten Staaten über die Rechtsverhältnisse der neuen Inselbesitzungen bestimmt, dem, W. T. B. zufolge, noch, daß der Kongreß die Befugniß habe, Einfuhren aus diesen Besitzungen mit Zöllen zu belegen, und daß die kraft eines derartigen Kongreßbeschlusses erhobenen Zölle gesetzliche seien. Bine andere Entscheidung des Obersten Gerichtshofes laute dahin, daß . welche von Ein⸗ uhren aus den neuen Inselbesitzungen nach dem Ab⸗ . des Zessionsvertrages, aber vor dem Erlaß darauf bezüg⸗ licher gesetzlicher Bestimmungen (Foraker⸗Act) erhoben worden seien, ungesetzliche und daher zurückzuerstatten seien, weil die Inseln nach dem Zessionsvmertrage nicht mehr Ausland gewesen seien und ihnen bis zur Einführung anderweiter Bestimmungen gleiche Rechte, wie dem übrigen Uniensgebiet, hätten gewährt werden müssen. Der Oberste Gerichtshof hat indessen, wie das „Reuter sche Bureau“ erfährt, in einem Fall, betreffend den Diamantenring, die Enischeidung bis zum 14 Oktober ver⸗ tagt. Es hand it sich dabei um das Recht freier Einfuhr von Waaren von den Philippinen. Die Beamten des Staatsschatzes sind der Ansicht, daß trotz der Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes nichts die Regierung veranlassen könne, die Handhabung der Zollgesetze, soweit sie die Philippiner betreffe, zu ändern; sie würden daher fortfahren, die Zöllé auf die Einfuhr zu erheben, bis der Oberste Gerichtshof thatsächlich entschieden habe, daß die Philippinen in demselben Verhältniß zu den Vereinigten Staaten ständen wie Porto⸗Rico. 2 Der „Times“ wird aus Buenos Aires vom gestrigen Tage gemeldet, es sei bisher der Regierung von Ar⸗ gentinien, wie auch der brasilianischen Regierung und der von Uruguay keine amtliche Mittheilung der Vereinigten Staaten, betreffend eine Abänderung des verein⸗ barten Programms für den panamerikanischen Kongreß in Mexiko, zugegangen. Sollten die Vereinigten Staaten, wie es Chile wuͤnsche, auf einer Beschränkung der Berathungen bestehen und die freie Erörterung der Schieds⸗ gerichtsfrage ausschalten, so gelte als sicher, daß Brasilien, ruguan, Bolivia, Paraguay, Peru und Argentinien dem Kongreß sernbleiben würden.

Asien.

Den TVondoner Blärtern wird aus Peking vom gestrigen Tage gemeldet, daß am A. d. M. 4009 Mann von Yuanschikai gesandte chinesische Truppen unter dem General Tschen aus Schantung nach Peking abgegangen seien. Mi der Vorbereitung des Reisewegs für die Rückkehr des Kaiserlichen Hofes sei Tschou⸗fu, ehemals Kommissar für Missionar⸗Angelegenheiten, betraut. Die Reise⸗ route des Hofes durch Tschili sei bereits entworfen; auch sei das Zeremoniell für dieselbe schon aufgestellt. 2 ü

Nach einer Depesche des Standard“ aus Schanghai vom 28. d. M. sind 10090 Aufständische aus der Provinz Kweitschau in die Provinz Sz'tschwan eingebrochen, wo sie weithin großen Schrecken verbreiten. 300 Mann sollen von ünnan auf dem Marsche sein, um zu ihnen zu stohen.

Afrika. . Aus Pretoria vom 28. d. M. melbet das „Reuter sche Bureau“, daß der Oberst Colenbrander, welcher eine Schwadron von Kiichener's Jägern kemmandiere, über 50 Buren in der Nähe von Pietersbarg gefangen ge⸗ nommen habe. :. Demselben Bureau wird aus Middelburg vom 2. 8. M. gemeldet, der Vormarsch der vereinigten Buren⸗Kommandos unter Kruizinger nach Süden sei bei Hamboesberg durch die raschen Bewegungen der w , m und anderer Abtheilungen unterbrochen worden. ie Buren hätten sich, als sie den Weg versperrt gefunden, nach Nordosten gewandt. Am 27. d. M. 16 der Kommandant Malan und ber Leut⸗ nant Cloete, welche in einem Gefecht mit der Abtheilung Mullin's verwundet wurden, als Gefangene nach Cradock ge⸗ hracht worden. Das Kommando Malan's sei zersprengt. ü Nach einer Depesche des Brüsseler Journals „Petit bleu aus dem Haag wäre dort eine amtliche Nachricht eingegangen, welche einen bedeu enden Sieg melde, den die Buren am 2. d. M bei Kalkheuvel, in der Nähe von Pretoria, er— rungen hätten. Die Buren hätten unter dem Oberbefehl Bener's, des Unter vefehlshabers Delarey 's, und unter dem Befehl Breitenbach s gestanden. Die Englander ätten 22 153 Verwun dele, 600 Gefangene und 6 Geschütze verloren. J Aus Tanger erfährt das „Reuter sche Bureau“, daß die mars fan fi Gesand ischaft, welche sich nach London begebe, und von der anfäng ch angenommen worden sei, daß

sie von Mazagan aus direkt dahin reisen werde, zunächst nach Tanger gehe, wohin der Groß vezir und der Kriegs⸗ Minister ebenfalls kommen würden, vermuthlich, um sich in besonderer Mission nach Frankreich zu begeben.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Kaufmann Bender in Vallendar, Mitglied des Reichstages für den 2. Koblenzer Wahlkreis (Neuwied) und des i der Abgeordneten für den 12. Düssel⸗ dorfer Wahlbezirk (Neuß, Grevenbroich, Krefeld Landh (Zentr), ist, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, gestern gestorben.

Kunst und Wissenschaft.

Professor Dr. Adolf Hirsch.

Die durch den Pariser Vertrag vom 20. Mai 1875 begründete internationale Organisation des Maß⸗ und Gewichtswesens auf der Grundlage des metrischen Systems hat durch den am 16. April d. J. erfolgten Tod des Professors Dr. Adolf Hirsch, Direktors der Stern⸗ warte zu Neuchatel und ständigen Sekretärs des Internationalen Maß und Gewichts⸗Comitès, einen sehr schweren Verlust erlitten. Von dem Beginn dieser Organisation ab hat Professor Hirsch in jener internationalen Stellung jowohl dem Zusammenwirken der Regierungen und der Maß⸗ und Gewichts- Institutionen der der- schiedenen Länder als auch der Entwickelung des in Sävres bei Paris auf gemeinfame Kosten aller Nationen begründeten und unterhaltenen Maß- und Gewichts⸗Instituts Dienste geleistet, welche die allgemeinste Anerkennung gefunden haben. . . Geboren zu Halberstadt am 21. Mai 1839, hatte Hirsch in Heidelberg, Berlin, Wien und Paris sich mit naturwissenschaftlichen, insbesondere astronomischen Studien beschäftigt und war dann im Jahre 1857 vom Kanton Neuchatel mit der Einrichtung und Leitung der im Interesse der dortigen Uhren⸗Industrie begründeten Stern—⸗ warte betraut worden. In dieser Stellung, die er bis zu seinem Tode bekleidete, hat Professor Hirsch erfolgreich für die Ver— vollkommnung der Chronometrie und astronomischer Forschungdmittel, insbesondere auch im Verein mit dem Neuchäteler Techniker Hipp für die Einführung elektrischer Meß-Einrichtungen in die astronomische Beobachtungskunst gewirkt. Zugleich war er als Lehrer der Ästronomie an der Akademie in Neuchatel, sowie als Mitarbeiter der schweizerischen Landespermessung und der dortigen meteorologischen und erdmagnetischen Forschungen thätig. In der Landesvermessung förderte Hirsch hauptsächlich die astronomischen Bestimmungen geographischer Längendifferenzen, die Grundlinien⸗Messungen und die Präͤzisionsnivellements. .

Seine Beschäftigung mit der internationglen Organisation des Maß⸗ und Gewichtswesens knüpfte sich an die Wirksam keit, die ex auf Grund seiner Stellung in der schweizerischen Landespermessung schon vom Jahre 1864 ab als einer der eifrigsten Mitarbeiter in der vom General Baeyer begründeten internationalen Vereinigung der Landes vermessungen ausübte. . 4 ö

Auf der zweiten General-Konferenz dieser Vereinigung, im Jahre 1867, waren es seine im Interesse der Einheitlichkeit der Maßsysteme der Landesvermessungen gestellten Anträge, von denen die stärksten Anregungen zu einer Reform der Einrichtung des metrischen Systems und zu einer internationalen Verwaltung der Grundlagen desselben ausgingen. Es war daher natürlich, daß, als im Jahre 1875 endlich die vertragsmäßige Begründung der gemeinsamen Ein⸗ richtungen auf diesem Gebiet zu stande kam, Professor Hirsch in eine geschäftlich leitende Stellung als ständiger Sekretär des mit der Oberleitung jener Einrichtungen betrauten internationalen Comités berufen wurde. Auch in der Vereinigung der Landes⸗ vermessungen gab man ihm, als dieselbe im Jahre 1886 in Berlin definitiv und vertragsmäpig organisiert wurde, eine ähnliche Stellung als ständiger internationaler Sekretär jener nunmehr als „Inter⸗ nationale Erdmessung“ hezeichneten Vereinigung.

Auch dort hat er sowohl in wissenschaftlicher Hinsicht als ganz besonders durch seine außerordentliche, in deutscher und französischer Sprache gleich geschickte und koenpetente Wirksamkeit in freier Rede, sowie in Berichterstattung und Korrespondenz, Unschätzbares zur Förderung umfassender wissenschaftlicher Unternehmungen beige tragen. Durch beginnende körperliche Leiden wurde er gezwungen, die Sekretariatsstellung in der Erdmessung im Sommer 1900 nieder— zulegen, während er bis zum Tode dem Sekretariat des internationalen Maß und Gewichts⸗Gomités noch in schwierigen persönlichen und wissenschaftlichen Verhandlungen seine glänzenden stilistischen Gaben widmete

Deutschland hat mit den anderen Kulturländern zusammen allen Anlaß, jene Wirksamkeit des Verblichenen mit Dank und Pietät an⸗ zuerkennen

In Breslau wurde gestern der XIII. Deutsche Geographen⸗ tag durch den Direktor der Deutschen Seewarte in Hamburg, Wirk lichen Geheimen Admiralitätsrath Professor hr. Neumayer eröffnet. Zu Präsidenten wurden, wie W. T. B. berichtet, die Professoren an der Breslauer Unwersität Dr. Partsch und Dr. Küken⸗ thal gewäblt. Die Verhandlungen der gestrigen Vormittags sitzeng betrafen die Südpolarforschung. Auf Antrag des Pro⸗ fessors Dr. Freiberrn von Richthofen ⸗Berlin wurde einstimmig beschlossen, die Kommifsion für Südwolarforschung, nachdem dieselbe zur Verwirklichung der deutschen Südpolarerpedition unter Frofessor Dr. ven Drygaleli gefübrt hat, aufjulösen. In der Nachmit tagssitzung be⸗ schäftigte sich die Versammlung mit der Stellung des Geographie Unterrichts im Lehmwlan der höheren Lehranstalten, welche einstimmig als nagenügend bezeichnet wurde. Ein Antrag auf Einsetzung einer ständigen Zentralkommission des Geographentages für Schul⸗ geographie behufs Hebung und Verbesserung des Geograpbie⸗UNnterrichts wurde rrinzipiell angenommen. Am Abend fand aus Anlaß des Geograpbentages in den Festräumen des Rathbauses ein großer Empfang statt, an welchem die Spitzen der Bebörden, die Witglieder der stãdiischen Törverschaften und zahlreiche Geagraphen theilnahmen. Während des Festmahls toastete der Ober⸗Bürgermeister Bender auf die Gäste, in deren Namen der Wirkliche Geheiene Admiralitätsrath Neumaver mit einem Trinkspruch auf Breslau, „die alte Rultur⸗ trägerin des Ostens“, antwortete.

Wie bereits kurs mitgetheilt wurde, fand am 241. d. Mt. in Kiel die 5. rt des auf den Howaldtswerken erbauten Ex peditionsschiffs der Deutschen Südpolar⸗ Expedition „Gauß“ statt. Zwei Tage vorher war eine eingehende Besichti⸗ gung des ganzen Schiffs durch die Abnahme⸗Kommsssion, die durch den Schiffbaudirektor, Geheimen Marine Baurath Hoßfeld verstärkt war, vorangegangen. Es hatte sich hierbei ebensowobl die zweckmäßige innere Einrichtung des Schiffs, wie auch seine außerordentliche Stärke ergeben. Auch die Stabilität batte bei einem Krängungsversuch mit leerem Schiff den böchsten Anforderungen ent⸗ sprochen. Die Probefahrt zerfiel in eine sechestündige Streckenfahrt und eine in der Eckernförder Bucht vorgenommene Meilenfahrt, um die Leistungsfähigkeit der ebenfalls von den Howaldtawerken erbauten Maschlne festzustellen. Das Schiff überschritt die vor⸗ geschriebene Geschwindigkeit von sieben Seemeilen um ein Ge⸗ ringes und zeigte bei den verschiedenen Manövern, daß es gut steuert und dem Ruder sofort geborcht. Später wurde ein Theil der Segel gesetzt und auch hierbei zufrledenstellende Nesultate erzielt. Die Geschwindigkeit des Schiffs bei gutem Winde ist auf 11 Seemeilen berechnet. Vorbehaltlich der Ausführung geringfügiger

Aenderungen und Ergänzungen einiger Augrüstungegegenstände ist das

Schiff als den Lieferungsbedingungen entsprechend abgenommen und ö. . anwesenden Vertreter des Reichsamts des Innern, Ge⸗ heimen Regierungsrath Lewald in das Eigenthum des Reichs über⸗ nommen. Es wird nunmehr unverzüglich an die Ausstattung des Schiffs für die seiner harrenden besonderen 3 . aftlichen Aufgaben, wie Einrichtung der chemischen, physi alischen und erdinagnetischen Laboratorien, Anbringung der Loth⸗ und ire. apparate 2c, herangegangen. Daneben werden häufigere Fahrten in die Sst⸗ und Nordsee treten, um den Kapitän und die inzwischen nahezu vollständig angenommene Besatzung mit der Handhahung des Schiffs thunlichst in allen Lagen vertraut zu machen. Die sonstigen Vorbereitungen der Expedition sind derartig getroffen, daß, falls nicht unvorhergesehene Hinderungsgründe eintreten, die Ausreise in den ersten Tagen des August angetreten werden kann.

Technik.

Die 42. Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure wird vom 16. bis 12. Juni d. J. in Kiel stattfinden. Von den Arbeiten des Vereins, über die verhandelt werden wird, darf das Unternehmen der Schaffung eines technischen Wörterbuchs in deutscher, englischer und französischer Sprache besonderes Interesse beanspruchen. Zur Theilnahme an dieser bedeutenden und umfang⸗ reichen Arbeit, die sich über eine Reihe von Jahren erstrecken wird, haben sich bereits mehrere hundert Mitarbeiter im In- und Auslande gemeldet. Die Vorträge werden sich vornehmlich auf marinetechnischem Gebiete bewegen. Es werden sprechen: Geheimer Regierungsrath, Profeffor Br. Slaby über die neuesten Fortschritte auf dem Gebiete der Funkentelegraphie, Marine⸗Oberhaurath el mn g. über den heutigen Stand der deutschen Kriegsschiffbautechnik und. Marine⸗Bau⸗ meister Mönch über die neuen Trockendocks der Kaiserlichen Werft in Kiel. Die Mitglieder des Vereins sind zu dem Stapellauf des Linienschiffes . der während der Tage der Hauptversammlung, und zwar am 12. Funi, auf der Germaniawerft in Kiel stattfinden wird, eingeladen.

Gesundheitõwesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Schweden. Die Königlich schwedische Regierung hat mittels Bekannt⸗ machung vom 25. d. M. Kobe und Osaka in Japan für frei von Pest erklärt. (Vergl. R.⸗Anz.“ Nr. 164 vom 12. Juli und Nr. 239 vom 5. Dezember v. J.)

London, 29. Mai. (W. T. B.) Wie der „Times, aus Hongkong von gestern telegraphiert wird, nimmt dort die Pest eine

ernstere Gestalt an. Seit einigen Tagen starben täglich mehr als 30 Personen an dieser Krankheit.

Handel und Gewerbe.

Der Zentralausschuß der Reichsbank war heute Vor⸗ mittag 19 Uhr zu einer Sitzung versammelt. Im Anschluß an die bereits veröffentlichte letzte Wochenübersicht bemerkte der Vorsitzende, Präsident des Reichsbank⸗Direktoriums, Wirk⸗ liche Geheime Rath Dr. i. daß die Lage der Bank sich zwar seit Ende April allmählich wieder mehr. gekräftigt habe, die Ansprüche aber noch immer bedeutend seien. Die Anlage von 5. Millionen Mark überschreite die gleichzeitige des vorigen Jahres um 33 Millionen, die von 1899 um 48, die von 1898 um 76 Millionen. Allerdings befänden sich darunter etwa ßl Millionen Mark Schatzanweisungen des Reichs, wovon die Reichsbank zu gleicher Zeit der Vorjahre nichts besessen habe. Der Metallvorrath sei um 125 Millionen größer als im Vorjahre und ebenso insbesondere der Goldbestand; er sei seit 1895 noch nicht so hoch gewesen. Entsprechend gebessert habe sich die Noten⸗ deckung. Angesichts der Höhe der fremden Wechselkurse und mancher bevorstehenden Geldoperationen sei indessen gegen⸗ waͤrtig, zumal bei der Nähe des Ultimo, eine weitere Er⸗ mäßigung des in diesem Jahre zweimal um je 1 Proz. herabges'tzten Diskonts nicht rathsam. Die Versammlung war mit diesen Ausführungen ohne Widerspruch einverstanden. Dieselbe ertheilte ihre Zustimmung zur Zahlung der Abschlags⸗ Dividende von 15 Proz. vom 15. Juni d. J. ab und hatte gegen die beabsichtigte JZulassung einiger fernerer Arten von Stadt⸗Schuldverschreibungen nichts zu erinnern. Hiermit wurde die Sitzung geschlossen.

(Weitere Nachrichten über Handel und Gewerbe“ s. i. d. Zweiten Beilage.)

Theater und Musik. Konzerte.

Das Konservatorium Klindworth⸗Scharwenka (Direktor Dr. Sugo Goldschmidt) veranstaltete am Donnerstag, Freitag und Sonn⸗ abend v. W. öffentliche Prüfungsabende, welche recht erfolgreich ver⸗ liefen und im allgemeinen aus den Leistungen der Schüler recht günstige Schlüsse auf die Methode der Lehrer ziehen ließen. Am ersten Abend im Saale der Sing⸗Akademie kam bauptsaͤchlich die Drchestertlasse des Herrn Max Grünberg zur Geltung, welche in dreien der sechs Programmnummern vertreten war. zre Vorträge zeichneten sich durch Präzision im Rhythmus un ; der Wiedergabe von Beethoven's A-dur- Symphonie e streben, fein zu nuancieren, aus. Auch die Gesanga⸗ und Instrumental⸗ vorträge kennten befriedigen. Aus dem ziemlich umfangreichen Programm des jweiten im Saal Bechstein veranstalteten Abende verdient der Vortrag des Klavier Konzerts in Bemoll (op. 32) von Taver Scharwenka durch den Schüler des Komwonisten Herrn Frederic Beermann bervorgeboben zu werden. Technische Sicherheit und sinn⸗ gemäßer musikalischer Ausdruck vereinigten sich hier zu bester Wirkung. Im übrigen nahm auch dieser Abend einen guten Verlauf, desgleichen der dritte, welcher in demselben Saale stattfand. Im letzteren fiel namentlich der junge Geiger, Herr Richard Cierwonkv (Klasse Zasts) auf, dessen Spiel zu guten Hoffnungen berechtigt. Von Verrn Gugen Brieger (Rlasse Lina Beck, welcher sich bereits im ver⸗ gangenen Winter im Konzertsaal hören ließ ist zu be⸗ merken, daß er inzwischen stimmlich. und in Bezug auf die Belebung des Vortrags viel gewonnen hat. Ebenso verdienen die vianistischen Leistungen der Herren Alfred Kehn (Klasse Leivboel und Joseph Hübner (Klasse Ansorge) besendere Ewwäabnung, von denen ersterer in dem Vortrag der beiden Schluß⸗Sätze des G- moll - Konzerts von Saint⸗Saäns eine nicht unbedeutende Begabung zeigte, wäbrend der letztgenannte bei der Wiedergabe der Franciscus degende von Lisjt treffliche Schulung und vorgeschrittenes musikalisches Verständniß

bekundete.

Im Schiller⸗-Thbeater beschließt Herr Ferdinand Bonn am 9. Juni sein Gastspiel. Als Abschiedsrolle wird der Nünstler an diesem Tage den Franz Moor in den Räubern“ spielen. Uebermorgen bt jum vorletzten Male Der Kaufmann von Venedig“ mit Ferdinand Bonn als Gast in Seene.

In der morgen stattsindenden Aufführung der Oper La Traviata, im Theater de Westeng der leßten Dyernvorstellung in dieser Saison, verabschiedet sich Fräulein Prevosts vom biesigen Publikum. Am Sonnabend beginnt dag Gastspiel deg unter der Direktion der Herren Paul Marlin und Victor Bausenwein stehenden Ensembleg

mit der Gesangeposse Die schöne Ungarin“.

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