1901 / 137 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Jun 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preusßsen. Berlin, 12. Juni.

Seine Majestät da iser und König haben Sich gestern Abend um 159. . ech Kiel begeben. )

n der am 10. 8. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ Ministers, Staat sekretürs des Innern Dr. Grafen von . Gehn er abgehaltenen Plenarsitzung des

undes raths, wurde der Entwurf eines Unfallfürsorge⸗ gesetzes für Heamte und für Personen des Soldatenstandes in der vom „teichstage beschlossenen Fassung angenommen und der Vorlage, betreffend die Handelsbeziehungen zum Britischen Reiche, * ie Zustimmung ertheilt. Den zustaͤndigen Ausschüssen wurder . überwiesen: dier Car age belreffend die Bestellung des Schiffsvermessungsamts als Revisionsbehörde für die Aic qung der Binnenschiffe im Bereiche der bremischen Wasser⸗ st cecke, die Vorlage, betreffend die berufs enossenschaftliche Organisation der durch 3 1 des Gewerbe⸗Un . gesetzes der Unfallversicherung neu unterstellten Gewerbs⸗ ĩ die Vorlage wegen Betheiligung des beim Abschluß einer internationalen Ueber⸗ einkunft zum Schutze der für die Landwirthschaft lichen Vögel, die Vorlage, betreffend den Eintritt der schwarz—= burgischen Unterherrschaften in den thüringischen Zoll⸗ un. Steuerverein, der Entwurf einer Verordnung über, die Tagegelder, die und die Umzugskosten der Reichs⸗ beamken, die Vorlage, ber fen; die Desinfektion der zur Geflügelbeförderung benutzten Ei , , im Verkehr mit Belgien, sowie die Vorlage, betreffend die Beschlüsse des Lan ,, . zu dem Entwurf eines Gesetzes für Elsgß⸗ Lothringen über die Gehalts⸗ und Pensionsverhältnisse der en rn Pfarrer und die Fürsorge für deren Wittwen und Waisen. Außerdem wurde über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt. ; ö heilen die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr, für . und für das Landheer und die Festungen Sitzung.

Der Kaiserliche Botschafter in Wien, Wirkliche Geheime Rath Fürst zu Eulenburg und Hertefeld ist auf seinen Posten zurückgekehrt und hak die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.

Der Kaiserliche Botschafter in Konstantinopel, Staats⸗ Minister Freiherr Marschall von Bieberstein ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub nach Konstantinopel zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder über⸗ nommen.

Der Kaiserliche Gesandte in Luxemburg von Tschirschky

und Bögendorff hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben wirkt der dorthin entsandte Zweite Sekretär bei der Kaiserlichen Gesandtschaft in Brüssel Freiherr von Ritter zu Grün⸗ stein als Geschäftsträger.

Der hiesige Königlich sächsische Gesandte Graf von Hohen⸗ thal und Bergen ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Kiel, 12. Juni. Zu Ehren Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin von Baden fand gestern Abend, wie W T. B.“ melbet, im hiesigen Königlichen Schlosse bei Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich ein Diner statt, u , . der Admiral von Koester, der Staatssekretär des Reichs Marineamts, Staate⸗Minister, Vize⸗Admiral von Tirpitz und die ortsanwesenden Admirale Einladungen erhalten hatten.

Heute früh um 8s Uhr traf Seine Majestät der Kaiser und König in Begleitung der Kabinete⸗Chefs und der dienstthuenden Herren des Hauptquartiers hier ein. Auf dem Bahnhofe waren Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich, der Abmiral von Koester und der Staatssekretär des Reichs⸗ Marineamis, Staats- Minister, Vize⸗Admiral von Tirpitz er⸗ schienen. Seine Majestät begab Sich alsbald unter dem Salut der im Hafen liegenden Flotte an Bord der „Hohenzollern“.

Desterreich⸗ Ungarn.

Der zur Zeit in Temesvar weilende Chef des General⸗ stabes, Feldzeugmeister Freiherr von Beck, welcher gestern ein 20 jähriges Jubildum als Generalstabs⸗Chef feierte, er⸗ ö wie W. T. B.“ meldet, unter zahlreichen (lückwunsch⸗ Telegrammen auch ein solches von Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser. .

Die österreichische Delegation hielt gestern ihre letze Sitzung ab. Bei Beginn derselben beantwortete der

inister des Aeußern Graf Goluchowski mehrere Inter⸗ pellatlonen, darunter eine Interpellatien des Delegirten Siransky über die Angelegenheit der Massenausweisungen aus den Staatgwerken in Anhalt, und erklärte, es sei ihm davon nichts bekannt, als das, was in einem Wiener Blatt gestanden habe. Man müsse aber annehmen, daß die Meldung nicht ganz richtig sei, da sonst der Gesandte in Dresden ihm jedenfalls halber berichtet haben würde. Er habe übrigens den Gesandten sofort beauftragt, darüber Erhebungen anzu⸗ stellen. Wenn die Meldungen auf Wahrheit beruhten, werde s. wie 1 sein, 21. ögliche zu 1 bei betreffen Negierung s Interesse der Leute zu vertreten. Er . kaum, daß die Sache sich so ver⸗ weil er sonst etwas davon wissen müsse. Er mache darauf aufmerksam, daß gerade während der

Sesston der Delegatignen im vorigen Jahre die gleichen Nachrichten über Massenausweisungen aus den thürin⸗

gischen Staaten verbreltet worden seien, die sich nach. als absolut unrichtig erwiesen hätten. Graf Goluchewaki sprach sodann im Namen des Kaisers der tion Dank und Anerkennung für die bewiesene

6 amen Regierung für das derselben enigegengebrachte . 86 Prã ö i , , dankte den . für ihre hingebende ö keit und drückte den . aus, die maßgebenden Faktoren möchten einen Weg zur Verhinderung der gleichzeltigen Tagung des Par⸗ lamenks und der Delegationen finden. Nachdem der Delegirte Bärnreither namens der Delegation dem Präsidenten für seine unparteiische, entgegenkommende Leitung Dank gesagt . wurde die Session mit einem dreimaligen Hoch auf den aiser geschlossen. 6 . Delegation hielt gestern ebenfalls ihre Schlußsitzung ab. Die Session wurde mit einem begeistert aufgenommenen dreifachen Eljen auf den König geschlossen. Das österreichische . nahm gestern das Rentensteuergesetz, das Lokalbahngesetz, sowie eine . kleinerer Gesetzentwürfe an, welche am Montag im Abgeerd⸗ netenhause erledigt worden waren, worauf der Minister⸗ Präsident von Köerber die Session für vertagt erklärte. Unter den am Montag im österreichischen Abgeord⸗ netenhaufe eingebrachten Interpella tionen befindet sich eine solche der J und Genossen, worin von der Regierung , ung des Plans verlangt wird, welchen sie bei der Zoll- und Handelspolitik künftig befolgen wolle. Ferner ver⸗ langt die . ation die Einleitung von Schritten zur Verhinde⸗ rung der Erhöhung der Zölle für die Einfuhr landwirthschaftlicher Artikel nach Deulschland, sowie die Erleichterung der Einfuhr von Schlacht- und Zugvieh und von Pferden nach Deutschland, rankreich, der Schweiz und Großbritannien ünd Auskunft Über die Ausführung der Veterinär⸗Konvention seitens des Deutschen Reichs.

Großbritannien und Irland.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses stellte, wie „W. T. B.“ berichtet, Norman die n gf ob die Regierung irgend einer Ausdehnung des französischen Einflusses in Marokko. zugestimmt, habe. Der Unter⸗Staatssekretͤr des Aeußern Lord Cranbourne erwiderte; „Nein“ Norman fragte weiter, ob diese Antwort sich auch auf die Wüste hinter Marokko beziehe. Auf diese Frage anwortete Lord Eranbourne nicht. Ferner fragte Norman an, ob die Regierung . eine Information, betreffend die Mittheilung, daß Deutschland bie Absicht habe, eine erhebliche Garnison in Schanghai auf⸗ rechtzuerhalten, geben könne. Der Unter⸗Staatssekretär des Aeußern Lord Cranbourne erwiderte, im September vorigen Jahres habe die deutsche Regierung eine Anzahl Truppen in Schanghgi . zu dem Zwecke, bei der Aufrechterhaltung der Ordnung daselbst mitzuwirken. Die hritische Regierung habe erfahren, daß. Deutschland die Absicht habe, die Garnison in Schanghai keel für jetzt aufrecht zu erhalten. Er habe keine Kenntniß davon, . Deutschland in Bezug hierauf irgend eine Erklärung an die britische Regierung habe gelangen lassen. Der Staate⸗ sekretär für die Kolonien Chamberlain theilte mit, Lord Milner werde wahrscheinlich im August nach Süd-⸗Afrika zurückkehren. ö

Der e,, betreffend die Tr ans vaal⸗ Konzessionen, ist gestern als Blaubuch erschienen.

In Bezug auf die niederländische südafrikanische Bahn giebt der Bericht zu, 96 die Konzession derfelben in gesetzlicher Weise gewährt worden , spricht aber die Meinung aus, daß es gefährlich sei, wenn die Hauptbahnlinien Monopol einer einzelnen Gesellschaft seien, ins besondere wenn die Gesellschaft eine ausländische sei und ihren Sitz im Ausland habe. Deshalb sei die Kommission der Ansicht, daß die Konzession zu Ende zu bringen sei, selbst wenn die Haltung der Gesellschaft zur offenen Beschwerde keine Veranlassung gegeben hätte, Aber ihr ausergewöhnliches Vorgehen im Kriege schließe die Möglichkeit ihres Fortbestandes im britischen Gebiete aus. Das Blauhuch bringt alsdann Einzelheiten über die Untersuchung und sagt bei Erörterung der Stellung der Aktien besitzer, daß in eg, . von Beweismitteln für die That⸗˖ fachen, mit welchen die Comités der Aktionäre ihre Vor— stellungen begründet hätten, die Kommission der Ansicht sei daß, wenn die Konzession verwirkt sei, die Enteignungsklausel wegfalle. Ueberdies hätten in den Krieg eingreifende Handlungen, für welche alle Aktionäre gesetzlich haftbar seien, Großbritannien im Rapland und in Natal großen Schaden verursacht. Großbritannien könne auf dem Wege der Gnade den Akttionären . Berüũcksichti⸗ gung angedeihen lassen, aber die Kommission sei der Ansicht, daß dies zurfckgestellt werden inüsse, bis die Aktionäre die ihnen zu Gebote stehenden Rechtsmittel gegen ihre Direktgren erschöpft hätten, und bis der von der Gesellschaft . Schaden wieder gut gemacht fei. Jedenfalls dürfe die Zahl der Aktien, welche zu dieser

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Berücksichtigung berechtigt sein sollten, S287 nicht über⸗

werden, welche seit dem Beginn der Feindseligkeiten sich im Besitz eines Direktors oder eines Kommissars befunden habe. Schließlich empfiehlt die Kommission die Inhaber von Obligationen der vollen Berücksichtigung. Ferner behandelt der Bericht die Angelegenheit der Selati Bahn ⸗Konzession, der Dynamit ⸗Konzession und anderer Kon⸗ zessionen. In Bezug auf die Dynamit ⸗Konzession sagt der Bericht, die Aktionäre dieser Ronzession hätten kein Recht auf Berücksichtigung, und giebt Beweise dafür, daß Bestechungen von Mitgliedern des Raad erfolgt seien. 2 Gestern wurde eine Abordnung der vereinigten Handelskammer, in welcher sich auch zahlreiche Parlaments⸗ mitglieder befanden, in Vertretung des erkrankten Staatssekretärs des AUeußern Lord Lansdowne von dem Unter⸗Staatssekretär Lord Cranbourne empfangen. Die Abordnung verfolgt den Zweck, bei der Regierung auf die außerordentliche Bedeutung der unermeßlichen He fn enen in China hinzuweisen. Die Sprecher derselben äußerten die Ansicht, daß die Ein— stellung der Pruͤfungen für den chinesischen Zivildienst auf fünf Jahre vom handelspolitischen Standpunkt aus ein Fehler sei, und befürworteten alle mögliche Unterstützung und Er⸗ muthigung für die Vize⸗Keönige der Jangtse⸗Provinzen. Ferner bezeichneten sie es als im Interesse des britischen. Handels für wünschenswerth, daß Ching nicht an dem Einkauf von Waffen gehindert 3 Der Unter⸗Staatssekretär Lord Cran⸗ bourne erwiderte der Aborbnung, er nehme mit Vergnügen wahr, daß alle Parteien in der chinesischen Frage übereinstimmten. Es ö. die Pflicht der Regierung, den Handel⸗ treibenden die volle Möglichlelt zur Entwickelung des Handels zu schaffen, aber dieselben müßten auch bereit sein, eine gewisse Gefahr auf sich zu nehmen, wenn sie nicht von den Ausländern verdrängt werden wollten. Er glaube, daß die hritisch⸗ Regierung in der Forderung des Handels erfolgreich gewesen sei. Lord Cranbourne erinnerte an das Abkommen mii Rußland, durch welches Großbritannien ein großes Gebiet für Elsenbahn Unter⸗ nehmungen vorbehalten sei. Natürlich 6 auch Rußland ein * großes Gebiet für Bahnunternehmungen vorbehalten. om gleichen Geist sei das britisch- deutsche Uebereinkemmen durchdrungen. Schließlich erklärie sich der Unter⸗Staats⸗ sekrelär gegen eine internationale Verwaltung Chinas, welche

Aufopferung aus und ebenso im Namen der

schreiten, und es dürfe für keine Altie Zahlung geleistet

V Frankreich. In dem gestern im Elysése abgehaltenen Ministerrat wurde, wie 6 T. B.“ erfährt, der ren. arkrne ermächtigt, einen Gesetzentwurf einzubringen, durch welchen das Pensionswesen der Zivilbeamten abgeändert werden soll. Die an dem Gehalt der Beamten vorgenommenen Abzüge sollen in Zukunft als Reserve zurückgelegt werden und mit dem vom Staate ehrten Beitrag die zur Zahlung der Pensionen nöthigen Kapitalien bilden. Man würde auf diese Weise in einigen Jahren die ö völlig tilgen können. Es wurde ferner festgestellt, daß die Mindereinnahmen aus Steuern besonders von dem w . Erträgniß der , herrührten, und deshalb der Finanz-Minister Caillaux von dem Ministerrath beauftragt, einen Gesetzentwurf vorzubereiten, welcher verhindern soll, daß durch die Eur Zahlung der Aus— fuhrprämien bestimmten Summen der Ertrag der u ee sten völlig aufgebraucht werde. Zum Schluß theilte der Marine Minister Lane ssan mit, daß die Rückbeförderung der Brig Bailloud aus China am 25. Juni beginnen werde. Der Senat begann gestern die . des Vereint

esetzes. Der Senator Wallon bekämpfte die Vorlage, da g in derselben gegen die Kongregationen vorgesehenen Maß— nahmen den Beginn eines Krieges gegen adie katholische Re liglon bedeuteten. Frankreich bedürfe der Eintracht und dez Friedens. Der Vorsitzende der , für das Gesetz Com bes, verlangte für den Gesetzentwurf die Dringlichkeit. Dieselbe wurde mit 176 gegen g6 Stimmen beschlossen. Der Senator Lamarzelle bekämpfte den Entwurf, welcher für die Kongregationen ein Ausnahmeverhältniß schaffe, warf den Republikanern vor, daß sie dem Grundsatze der FIrei= heit untreu seien, und rühmte die Verdienste der Kon— regationen. Er bemerkte, daß in Deutschland, in den . Staaten und in Italien die Kongregationen unter dem gemeinen Recht ständen, wies auf die Gefahr hin, welche darin liege, daß man den Leidenschaften des Volkes die „Milliarden der Kongregationen“ als Lockspeise hinwerfe, und betonte schließlich ö die Dienste, durch welche die Kongregatlonen im Orient zur Hebung des französischen Ein— flusses beigetragen hätten. Hierauf wurde die Sitzung au— gehoben.

Italien.

Die Deputirten kammer . gestern, wie W. T.! meldet, die Berathung des Bu 2 des Aeußern fu. Der Deputirte Valli meinte, bezüglich Albaniens sei eine Gescht ausgeschlossen, solange der Dreibund fortbeslehe; trotzden müsse Italien sich auf jede Eventualität vorbereiten. Der Redner schloß mit dem Wunsche, daß die Grund lage der auswärtigen Politik Italiens der Dreibund bleibt, Der Deputirte Cerigna-⸗Mahyneri wies auf die Gefahr hin, welcher die meisten europäischen Stagten, die nicht in allen Meeren über Häfen zur Ergänzung ihres Materia verfügten, und zu denen auch Italien gehöre, in dem Fall aus . seien, daß Kohle zur Kriegskontrebande erklän . Der Deputirte Luzzatti besprach die Frage de Handelsverträge und meinte, isslten müßten durch Verträgt, betreffend die Arbeitsverhältnisse, ergänzt werden. Da Redner wünschte Mütheilungen über die Handelsvertraäh mit den Vereinigten Staaten und mit Rußland zu erhalte erwähnte alle in Oesterreich⸗Ungarn ersolgten amtlichen Erk rungen über die Frage der Handelsverträge, betonte die Wichtz keit der von dem österreichischen Abgeordnetenhause trotz de Widerspruchs des Handels⸗-Ministers von Call angenommena Resolution bezüglich der Weine und forderte die Kamm auf, im Anschluß an seine Ausführungen folgende Tage ordnung anzunehmen: Die Kammer erklärt es für noth wendig, daß bei der Erneuerung des Handelsvertrags mi Dester reich Ungarn die hauptsächlichsten Wirkungen der gegen wärtigen Besllmmungen zu Gunsten des italienischen Weines aufrechterhallen werden, um eine Billigkeit in den gegenseitigen Zugeständnissen zu erhalten.“ Der Redner erklaͤrte sodann, daß es mit Rücksicht auf die Ungleichheit der österreichisch italienischen Grenzen in dem Falle, daß ein Handels vertrag nicht abgeschlossen werden sollte, nothwendi sein werde, einen bang zur Grenzberichtigung schließen, was noch viel schwieriger sein würde, un fragte, ob es wahr sei, daß man zunächst mit Deutschland 1. dann mit Oesterreich wegen des Handelsvertrages verhand werde. Weiter fragte Luzzatti, ob man gleichzeitig über die neuerung der Bundesverträge und der Handelsverträge * handeln wolle, wie dies im Fah! 1891 geschehen sei, erklin sich mit einer Erneuerung des Dreibundes einverstam⸗ und meinte, daß sich hiermit ein neues Problem * binden werde, nämlich neben dem Fortbestand des Dreibuma die neuen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Italien mn rm, aufrechtzuerhalten. Nachdem hierauf der Depunn Huerci 8 egen den Dreibund gesprochen hatte, wum die Sitzung geschlossen. , .

8 , . Romano“ veröffentlicht einen Bericht ile einen am Montag in Gegenwart von 20 Kardinälen, kr reichen Bis er Pella und sonstigen hervorragenden Perle lichkeiten gehaltenen Vortrag des Kardinals Parocchi über d Vertheidigung des katholischen Glaubens gegen über der erm an usd*h Propaganda. Dem genami Blatte zufolge schilderte der Kardinal. Parocchi die erbine n Angriffe, weiche der Protestantismus überall, und besondes Italien und Rom, gegen den Katholizismug richte, wobei r)

egenwartige Erschütterung der gesellschaftlichen Verhäalmi.

. 6 Indeß werde, wie der Kardinal hin u ig dieses unsinnige und gefährliche Werk niemals vermogen. Werk Gottes zu vernichten. In der Versammlun gels auch ein Brief des Papstes zur Verlesung, in welchem de seine Freude über das Wirken der Vereinigung zur * theidigung des Glaubens in Rom ausspricht.

Tyanien.

Die Königin-Regen tin, begleitet von dem Käl, und den 9st eröffnete gestern in feierlicher 3. die Session der Cortes. Die Königliche Familie wurde haft begrüßt. Die Königliche ischaf besagt, „W. 5 zufolge:

Die Regierung werde dem Parlament i f Vorlagen un

d brelten, welche mlt den Lehren der irben Erfabrungen und s, e, , wn en el e ginge n, r. bie Thronrere sest, Laß der Papst der spansschen Natien ** Unterstützung. ju lei willeng sei, und bemerkt weil. die auswärtigen Machte die ten Bezie bungen e, Han unterhielten. Alg ig bierfür erwähnt, die Mede Tea i denon des sanis Gesandten in Peling als

dessen Zerstückelung zur Folge haben würde.

divlomati . rer e fe Teen

amerkkanischen Ländergebieten enger zu gestalten. Es heißt dann welter, man müsse . soꝛialen ECinrichkungen been ** Wohl⸗ land heben und die Finanzen auf eine sichere Grundlage stellen. erschiedene Vorlagen würden eingebracht werden, namentlich folche, betreffend die Aenderung des Wahlrechts der Gemeindever⸗ waltung, der Schwurgeri te und des Unterrichtswesens, sowie eine Vorlage bezüglich der litchlichen Kongregationen auf der Grundlage der geltenden Gesetze. Ferner müsse das Kultusbudget, herabgesetzt und besser gestaltet, eine Aenderung des Konkordats erstrebt und die Landesvertheldigung verbessert werden, jedoch in einer Weise, welche der finanziellen Lage Rechnung 4 Die Botschaft lenkt dann die Aufmerksamkeit auf die Nothwendigkeit, das Gleich— gewicht im Budget aufrecht zu erhalten, und betont, daß die Regierung den Augenblick für gekommen halte, um an eine Reform des Geldumlaufs heranzutreten. Den Kammern werde ein Entwurf vorgelegt werden, welcher dem Staatsschatz die Möglichkeit gebe, end⸗ gültig auf die Ausgabe von Papiergeld uͤnd die Prägung von Silber zu verzichten, wobet gleichzeitig der von der Bank von Spanien ge— währte Vorschuß zurückgezahlt werden solle, jedoch vorsichkig und ohne zur Zeit zu großen Kreditmaßnahmen zu schreiten. Als Ergänzung zu diesem finanziellen Plan werde ein Gesetz⸗ entwurf eingebracht werden, welcher, dazu dienen solle, die Umwandlung der eübanischen und Philippinen-Anleihen, der amortisier⸗ baren vierprozentigen Anleihen und der äußeren, nicht gestempelten Schuld in eine dauernde vierprozentige Schuld zu Ende zu führen. Die Botschaft wendet sich zum Schluß an die Weisheit, Einigkeit und Einsicht der Volksvertretung und spricht die Hoffnung aus, daß der König Alfons bei Antritt seiner, Regierung ein Belspiel von Vaterlandsliebe vorfinden werde, damit dem Vaterlande die frühere Größe wiedergegeben werden könne. Der, König und die Königin⸗Mutter wurden bei ihrer Rückfahrt nach dem Königlichen Palast von der Be— völkerung lebhaft begrüßt.

Niederlande.

Der Sekretär der Gesandtschaft der Südafrikanischen Republik van Boeschoten gab, wie W. T. B.“ berichtet, Vertretern der im Haag erscheinenden Blätter gegenüber im Namen des Präsidenten Krüger die Erklärung ab, daß der Präsident von den vom „Standard“ gemeldeten Verhand⸗ lungen zwischen Burenführern uhd Lord Kitchener nichts wisse. Wenn derartige Verhandlungen wirklich eingeleitet würden, so sei er dabei nicht betheiligt.

Belgien. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Brüssel stellte der Deputirte Huysmans in der gestrigen Sitzung der FZentralsektion für die Congo⸗Vorlage fest, daß von dem Augenblicke an, wo der Congostaat von Belgien ein zins— ö. Darlehen angenommen, er diesem das Recht der Wahl eingeräumt., habe; außerdem sei gegenwärtig die öffentllche Meinung der Vorlage günstig. Der Deputirte Woeste hielt es für wichtig, der Ver⸗ sammlung ein an ihn gerichtetes Schreiben des Königs mit— utheilen, von welchem der Minister-Präsident eine Ab⸗ 61 erhalten habe und zu dessen Bekanntgabe der König und er Minister⸗Präsident ihre Zustimmung ertheilt hätten. Das Schreiben des Königs enthalte im voraus die Antwort auf die Anfragen, welche Beernaert stellen wolle. Der König lehne es ab, im Falle der sofortigen Uebernahme des Congo⸗ staates die einstweilige Regierung desselben für ziwei Jahre weiter beizubehalten; er erkläre den Unterschied zwischen dem Recht und der Möglichkeit der Uebernahme für ,. und halte seine . Erklärungen bezüglich der von ihm persönlich geleisteten Vorschüsse aufrechi. Der König wolle Belgien eine Kolonie vermachen, welche Belgien nichts gekostet habe, und versichere weiter, daß die Koloni⸗ sierung des Congos nur zum Wohle Belgiens unternommen worden sei. Wenn bei der Finanzverwaltung des Congo⸗ staates Ueberschüsse erzielt werden sollten, so wurden diese vor allem dazu bestimmt werden, die von Belgien dem unabhängigen Congostaate geliehenen Summen zurückzuzahlen. Der Delegirte De Landtsheere (klerikal) besprach die juristische Seite der Sache und erklärte, gegenüber dem Briefe des Königs müßten die Unterzeichner der Vorlage sich über die von ihnen einzunehmende Haltung erst schlüssig machen. Der Deputirte Vandervelde (Sozialist hielt die Regierungsvorlage für unvertretbar, ihr Wortlaut sei räthselhaft, und man suche ihn durch den Brief des Königs an Woeste, der übrigens eine ungewöhnliche persönliche Einmischung des Monarchen in die Debatte darstelle, annehmbar zu machen. Die Kammer habe das Recht, ihre Entscheidung frei zu treffen. Der Deputirte Del⸗ beke (klerikal sagte, es sei dies das erste Mal, daß in Belgien der König personlich in die Verhandlungen eingreife, und ver—⸗ langte genaue Angabe des Wortlauts der von dem Deputirten Woeste angeführten brieflichen Mittheilungen des Königs. Nachdem Woeste dieselben verlesen, wurde die Sitzung auf Freitag vertagt. Türkei.

Durch ein gestern veröffentlichtes r*! des Sultans ist, dem „W. T. B.“ zufolge, die Wahl Joachim's III. zum ökumenischen Patriarchen bestätigt worden.

Amerika.

Der Präsident Me Kinley hat, wie dem „W. T. B.“ aus Washington berichtet wird, eine Erklärung erlassen, welche dahin geht, daß er die Aufstellung seiner Kandidatur kin. eine dritte Amtsperiode als Präsident nicht annehmen werde.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Buenos Aires dom gestrigen Tage, dem Kongreß sei eine Vorlage unter⸗ breiter worden, durch welche die Regierung zur Ausgabe von * Millionen Piaster Gold 4prozentiger, in 55 Jahren amortisierbarer, lonsolidierter Schuldtitel ermãchtigt werde, welche dazu dienen sollten, die jetzigen Schulden ganz oder theilweise zu konvertieren. Wenn die Von version gelinge, werde die Zollverwaltung zur Sicherung des Dienstes der ae ü ern Schnldtitel taͤglich acht vom

usend ihrer Einnahmen bei der Nationalbank deponleren.

A ien.

Von dem Generalleutnant von Lessel ist, wie W. T. B.“ erfährt, aus Tientsin vom 10. 8. M. die Meldung eingetroffen, daß die Stäbe der Besatzungs- Brigade und die neuen Truppen theile an dem genannten Tage zusammengetreten seien.

Dem n Bureau“ wird aus Tientsin vom gestrigen Tage berichtet, die dortige Handelskammer erhebe enischiedenen Einspruch dagegen, daß die Stadt Tientsin den chinesischen Behörden wieder überlassen werde. fuhr ach einem Telegramm des „Giobe“ aus Schanghai (. * Abmiral Seymour in einer am 10. d. M. bei * 0. iner der China AUssociation“ gehaltenen Rede aug,

Augen der Chinesen erhalten bleibe. Großbritannien habe drei große Nebenbuhler: Rußland, Deutschland und die Ver⸗ einigten. Staaten. e len, stehe mit Großbritannien nach beiden Seiten, sowohl was seine Handelsinteressen als was seine Seemacht anbetreffe, in scharfem Wettbewerb, und ö. werde Großbritannien eines Tages zu rechnen haben. Die Vereinigten Staaten k Großbritanniens größter Nehen⸗ buhler auf dem Gebiete des Handels, diese Nebenbuhlerschaft ö. aber nicht im Widerstreit mit der britischen Politik der

offenen Thür“, welche Alle auf dem Boden kommerzieller Gleichheit willkommen heiße.

Afrika.

Tage, der Kommandant van Rendsburg und sein Kom⸗ mando hätten sich in Pietersburg ergeben. Einhundert Bewaffnete seien bereits in die Stadt gekommen, andere würden folgen.

Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Pretoria versuchten ,. Buren, welche bei der Besetzung von Pretorig den Neutralitätseid geleistet hatten, in der Nacht . Sonntag aus der Stadt zu entkommen, um ich den Kommandos anzuschließen. Dieselben wurden von einer Patrouille angerufen, setzten jedoch ihre Flucht fort; einer von ihnen schoß und verwundete einen Soldaten. Drei entkamen, die anderen drei jedoch wurden gefangen genommen; dieselben wurden gestern vor das Kriegs⸗ gericht gestellt und zum Tode durch Erschießen verurtheilt; an einem wurde jugendlichen Alters wegen das Urtheil nicht vollstreckt, die andern beiden wurden erschossen.

Aus Tanger vom gestrigen Tage meldet die „Agence Havas“: Der Vertreter des Sultans von Marokko habe dem französischen Gesandten Révoil im Namen seiner Regierung eine Entschuldigungs⸗Erklärung abgegeben und die als Entschädigung für die Tödtung des französischen Bürgers Pouzet verlangte Summe gezahlt. Révoil habe gestern mit den Schiffen „Pothuau“ und „Du Chayla“ und der marokkanischen Gesandtschaft, welche sich nach Frankreich begebe, und deren Führer der Minister des Auswärtigen Abd el Kerim ben

liman sei, die Reise nach Toulon angetreten.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Tripo is vom 9. d. M., der Sultan Ibrahim von Wadai sei ermordet worden. Der Bürgerkrieg habe aufgehört.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

. Budapest meldet W. T. B.“ vom gestrigen Tage, daß in den Reschitzger Eisenwerken der Oesterreichisch⸗Ungarischen Staatsbahngesellschaft (vergl. Nr. 124 d. Bl.) auch die Gießerei⸗ arbeiter beschlossen haben, mit den Ausständigen gemeinsame Sache zu machen. Die eine Hälfte der ersteren hat hereits die Arbeit nieder⸗ gelegt, die andere beabsichtigte dies heute zu thun.

Kunst und Wissenschaft.

Große Berliner Kunstausstellung 1901. II.)

L K. Gar manchem Besucher der diesjährigen Ausstellung mag wohl die Inschrift über den Pforten des Inferno in den Sinn kommen, wenn er die Schwelle der Skulpturenhalle überschreitet: lasciate ogni sberanzu, voi ch'entrate. Wer aber den Muth und die Wider standsfähigkeit besitzt, sich durch einen Wust von reijzlosen und un— künstlerischen Werken den Weg zu den wenigen guten Arbeiten zu bahnen, wer besonders sich von jedem Bilde zu isolieren versteht, wird sich auch hier Genuß erkämpfen können. Um diesen Kampf zu erleichtern, sollte die öffentliche Kritik Wegweiser und Warnungstafeln errichten. Doch da die letzteren , . ihren Zweck verfehlen, beschränken wir uns auf erstere zunächst bei einer Wanderung durch die Mittelsãäle.

In Saal 2 muthet eine kleine (erst neuerdings hinzugekommene) Gouachemalerei von Adolf von Menzel (2571) wie elne Studie u seinem in der National⸗Galerie befindlichen ‚Eisenwaljwerk“ an. Auch da, wo Menzel nur eine gelegentliche Bemerkung macht, verdient er, gehört zu werden. Der Dresdner Maler Hermann Prell debütiert mit der Bronzestatuette eines Prometheus (1917) nicht ohne Glück als Plastiker, wenngleich seins Arbeit mehr Geschick als Persönlichkeit verräth.

Sagal 3 erhält durch die Arbeiten von einigen belgischen und französischen Malern, wie Lemaveur (895), Matthieu (1032), Fig n Demont (233), Bréton (146), Anziehungspunkte. Keck im Motip, aber etwas schwerfällig in der Ausführung wirken die Frauengestalten des Engländers Frank Daniell 22t, 225). Dazu kommt eine fleißig, aber temperamentlos gemalte Capri-Vedute von Karl Böhme (113), eine kleine Menzel Imitation von Karl Seiler (1166) und die überraschend gatte, technisch gewandte Eudoxia.! des Dresdners Pietschmann i213). Bevor wir den Saal verlassen, nehmen wir von einer zierlichen und liebenswürdigen Bronzestatuette des Berliner Bildhauers Hermann Hoffmann (1844) Notiz.

In Saal 4 fällt ein origineller, wenn auch etwas kindlich unbeholfener Entwurf eines Triptychong von F. Eissing, An—⸗ betung“ (271), auf. Die drei effektvollen Schilderungen des deutschen Waldeg“ von Eugen Bracht (127 129) besitzen für das gewählte Thema zu wenig Kraft und Ursprünglichleit. Die konventionelle Seite der Bracht schen Malweise kritt alljusehr in den Vordergrund. Dans Herrmann ist mit einer frischfarbsgen bolländischen Landschaft 582) gut vertreten. Das Bildniß einer Malerin von Erich Eltze (275) und das Brustbild der Gräfin Görtz von ar Thedy (1633) zählen zu den ernstesten Arbeiten dieser Art in der Ausstellung. Der in Brüssel ansässige Carl Jacoby hat technisches Geschic an eine Lemlich nichtssagende, nur oberflächlich erfaßte Aufgabe gewandt (716). Auch Leem poel'g affeltierte , scheint uns augesichts der innerlich leblosen beiden Gestallen, die er zu einem Sinnbild der Freundschaft 2 bat (886), verschwendet. Den originellen bretonischen Hafenmaler Le Gout. Gerard (859) bat uns bereits eine Augstellung dieses Winterg in vortheilbafler Weise bekannt gemacht. Den plastischen Mittelpunkt des Saales bildet eine vor⸗ nehm geformte, dabei lebenevolle Bronze von Georg Sch revogg in München (1943).

Den Saal 5 können wir schnell durchellen, nachdem wir Dammeier g flott gemalte Gute Fameraden! (222), Alfred Scherreg' leine und intime Holmlandschaft (1397) und die sebr vertreffliche Dre dner Vedute don Arthur Bendrat (es), augen. scheinlich einem Schüler Kühl g, mit Vergnügen betrachtet haben.

Noch weniger Anlaß zuin Uusentfalt bieset Sag 6, wenn wir von Sabine Reickeg Schwestern (1255) einer frischen, inünchnerisch inspirierten Studie, absehen. Ulg Rennzeichen des Niveaug, zu dem die Berliner r ,, allmählich berabsinkt, darf aber die In- schrist auf einem ebenso Le. wie flachen Erzeugniß

keinegwegs talentlosen fred Schwarz (1468) nicht legen werden: copyrigt by O. Troitasch.- Diese J rist rangiert das mit ihr versehene Bild in ene

asse von Arbeiten, die lediglich einem k VBedũrfniß

y verdanken un halb der Augstellung kaum zur

es nothwendig sei, in nghai eine starke Streitmacht zu halten, damit kal Prestige 83 Nationen in den

Lord Kitchener meldet aus Pretoria vom gestrigen

dorfer Künstlerschaft ihre Gaben ausgebreitet. Mit Vergnügen konstatieren wir in m. Kreise das . eines neuen jungen Talents: Hein rich Otto's, der nicht nur durch intime n nn. und selbstaͤndige Farbenwahl in zwei dunkelgestimmten Landschaften 6j ane l von der Umgebung abhebt, sondern auch als ker sehr charaktervolle Leistungen aufweist (1173 bis 1182). Neben ihm sind noch Max Stern (1597, 15055, Fritz Westen⸗ dorp (1640, 41), Adolf Müller⸗Cassel (tog bis 1594) ein 53 beachtenswerther, in Berlin noch wenig bekannter Impressionist owie der stets feinsinnige und vornehme 86 , (573 bis 574) zu nennen. Diese wenigen Bilder können auch den durch die übrigen Leistungen der Düsseldorfer Schule pessimistisch ge⸗ stimmten Beurtheiler mit Hoffnung für die weitere Entwickelung der ehrwürdigen rheinischen Pflegestätte der Malerei erfüllen.

Sur Jubelfeier des 450jährigen K der Universität Glasgow, die heute begangen wird, hat, wie die Nat. Ztg. meldet, die hiesige Friedrich⸗Wilhelms-⸗Universität eine „tabula . abgesandt. Die schottische ,, wurde im Jahre 141 durch eine Bulle des Papstes Nikolaus V. 1 mit allen Nechten der anderen Universitäten der Christen⸗ eit! und mit dem Bischof von Glasgow als Kanzler. Sie besaß zwei Kollegien, war aber vor der Reformatien von geringer Bedeutung Im Jahre 1577 verlieh ihr der König Jakob VI. eine neue Organisation und reiche Stiftungen. Seitdem hat sie fast ständigen Aufschwung genommen. Im Jahre 1864 wurden mit Hilfe eines Parlamentszuschusses von 120 9009 Pfund und privater Zeichnungen von 2536 429 nn neue Gebäude für die Universität errichtet. Die Verwaltung entspricht der Organisation der schottischen Universitäten und wird durch vier Körper⸗ schaften ausgeübt: 1) den Senatus agademicus, 2) den Universitäts hof (University Court), ö; den großen Rath (general council) und 4 den Rath der Studentenschaft K coungil of students), mit, einem Kanzler, einem Rektor und einem „Prinzipal“ an der Spitze. Die Studenten sind in vier Nationen eingetheilt; sie wählen vier Prokuratoren und diese wieder den Rektor, der nie ein Professor, in der Regel eine politisch hervorragende Persönlichkeit ist. er Kanzler, der Chef der Behörde, wird auf Lebenszeit vom großen Rath gewählt. Weibliche Studenten werden seit 1892 mit den gleichen Rechten wie männliche zugelassen.

Bauwesen.

Ein Wettbewerb um Vorentwürfe zum Neubau der von Mäller'schen Töchterschule in Regensburg im Zu⸗ sammenhang mit dem Neubau eines Interng ks oder einss Wohn⸗ und Geschäfts hau ses ist dem, Centralbl. der Bauverwaltung“ zufolge unter den in Deutschland ansässigen Architekten mit Frist bis zum 15. Sep⸗ tember d. J. ausgeschrieben. An Preisen stehen 6300 M für einen ersten Preis zu 2400 S, einen zweiten zu 1500, einen dritten zu 1000, einen vierten zu 809 und einen fünften zu 600 K zur Verfügung. Dem aus 7 Mitgliedern bestehenden 1 ehören als Techniker an; die Professoren Karl Hocheder und ** Pfann in München, Ober⸗Baurath Max Schultze und Stadt⸗ Baurath Schmetzer in Regensburg (Stellvertreter: Bauamtmann Viedermgyer und Bauamts⸗Nssessor sröninger). Für den Neubau der Töchterschule steht ein eingebautes Eckgrundstück an der Türkenstraße und dem Petersweg zur Verfügung, dessen alte Gebäude vorläuft bestehen bleiben sollen. Mit dem Entwurfe für die Schule so i tg die Frage gelöst werden, wie im Anschluß an das Schulhaus unter Abbruch der vorhandenen alten Gebäude entweder eine Erziehungsanstalt (Internat) für weibliche Zöglinge oder ein Wohn und Geschäftshaus zu gestalten wäre. Die Zeichnungen und die beiden verlangten Schaubilder sind im Maßstabe 1. 200 zu liefern. Fixierte Bleistiftzeichnungen genügen. Als Baukosten sind für Schule und Internat 420 900, für Schule und Wohnhaus 449 000 4 nicht zu überschreiten. Zur etwaigen Verwerthung bei dem Entwurfe wird im Bauprogramm darauf aufmerksam gemacht, daß auf dem Bau⸗ platz oder in dessen unmittelbarer Nähe nach einander die porta decumanga des römischen Lagers, im Mittelalter das Petersthor mit der thurmbewehrten Stadtmauer und später ein Schottenkloster ge= standen hat. Auf die Ecke des Bauplatzes, der mit seiner einen Seite an dem Fürstlichen Park, mit der anderen an der 19 bis 11m breiten Straße liegt, mündet der Stadteingang vom Bahnhofe. Nach den sonstigen Bestimmungen des eingehend durchgearbeiteten Bauprogrammg stellt der Wettbewerb die anziehendsten Aufgaben. Die Wettbewerbs⸗ unterlagen verabfolgt der Stadtmagistrat in Regensburg.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maszregeln.

Hongkong, 11. Juni. (W. T. B.) In der letzten Woche kamen hier 161 Erkrankungen und 155 Todesfälle an Pest vor. (Vgl. Nr. 126 d. Bl.)

Theater und Musik.

Lessing⸗Theater.

Der Spielplan erfuhr gestern eine abermalige Bereicherung, indem statt der in den letzten Tagen gegebenen drei Einakter Kurt Kraaß! und Heinrich Stobitzer 's Verwechselungs= spiel Mam sell Tourbillon von dein Gastspiel Ensemble der Frau Hansi Niese hier zum ersten Mal aufgefübrt wurde. Dieser nach französischem Muster lediglich auf die belustigende Unterhaltung eines Abende berechnete Schwank erzielte mit seiner Situationskomik und dem wilden Durch- einander seiner burlesken Scenen bereits im Nobember 1893 bei der erstmaligen Auffübrung im hiesigen Residenz⸗ Theater einen un⸗ bestrittenen Heiterkeitgerfolg. Auch jetzt verfeblte er seinen Zweck nicht, und von Anf an bis zum Ende berrschte in dem gut besuchten Hause die fröblichste Stimmung. Frau Niese in der Titel- rolle war in der That der leibbaftige Wirbelwind und riß durch ihr keckeg, liebenswürdiges Spiel, obwobl ihr diese Rolle nicht so gut lag, wie die hiober von ihr dargestellten. sowohl das Publikum wie die anderen Darsteller mit sich fort. Ihre Gesangseinlage im dritten Akt erzielte einen ganz besonderen Gcfolz. Auch ibr Partner, Herr Sachg, batte als der in tausend Verlegen beiten gerathende Komponist Roland reiche Gelegenbeit, seine wirksame Tomik zu entfalten. Gbenso wurde die Rolle deg einfältigen Millionãr. Sehnes Gaston von Derrn Guttmann mit einer Fülle drolliger Einzelbeiten ausgestattet. Von den anderen Mit- wirkenden seien 8 die Damen Pobl⸗Meiser, Hobenau und Am, sowie die Herren Lechner, Richter, Schmidl. Geiger und Maran er⸗ wäbnt, welche ibre Aufgaben gleichfalls zufriedenstellend lösten, wenn freilich auch der letztgenannte (als reicher Gboteladenfabrikant Moulinard) etwas undeutlich sprach und stellenweise nicht flott ug spielte und die Wiedergabe des Gefreiten Bennoit durch Derrn e biaweilen zu farbles war. Reicher Arplaug rief die Darsteller nach jedem Aktschluß wiederbolt auf die Bubne.

Im Königlichen Opernbause wird morgen Tristan und Isolde von Richard Wagner in folgender Besetzung ge ͤ , Derr Grüning; König Marke: Herr Mödlinger; Nolde: Fräulein Reinl; Kurwenal: Herr Doffmann; Melot: Derr Berger; —— Frau Goetze Seemann: Herr Semmer; Steuermann: Derr Trafa; Dirt: er? Uma. Kapellmesster Strauß dirigiert. Anfang 7 Uhr.

speareg Komödie Der Kaufmann ven Venedig in der von * gf und 3 [ fiir, Scene. m euen Kon en Ovezn⸗Theater gelangt morgen Lecocg s kemische Over. Mamsell Angel zar Auffabrn⸗ Schiller Thbeg ter sindet morgen die Wie ag von Grillparzer s Trauerspiel Die Ildin den Tolede mit Derrn Ferdipand Benn a. G. in der Rolle des Königs ken can

) Vergl. Nr. 119 des R. u. St -A vom 21. Mal d. J.

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In Saal 7 und 8 hat auch in diesem Jahre ö. Důsse l

Im Königlichen Schauspiel kause gebt 4 Stake .

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