1901 / 158 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 06 Jul 1901 18:00:01 GMT) scan diff

ag e , , n,

Sei Abzug zu bringen und außer Betracht zu lassen.

II. Zu 6. Die im 56 des Gesetzes vorgeschriebene . von Schaumwein, der gewerbsmäßig verkauft

oder feilgehalten wird, hat wie folgt zu geschehen:

a. Das Land, in welchem der Schaumwein auf Flaschen gefüllt ist muß in der Weise kenntlich gemacht werden, daß

auf den Flaschen die Bezeichnung „In Deutschland auf Flaschen gefüllt“, ln Frankreich auf Elaschen gefüllt“, ln Luxemburg auf Flaschen gefüllt“,

u. s. w. angebracht wird; ist der Schaumwein in demjenigen Lande, in welchem er auf Flaschen gefüllt wurde, auch ferlig⸗ gestellt, so kann an Stelle jener Bezeichnung die Bezeichnung

Deutscher (Französischer, Luxemburgischen u. 8. w.

Schaumwein? oder

, ,. (Franzdsisches, Luxemburgisches u. 8. w.) i

zeugniss“ treten.

b. Bei Schaumwein, der aus Fruchtwein (Obst⸗ oder Beerenwein) hergestellt ist, nuß in der unter a vor eschriebenen Bezeichnung den Worten „in Deutschland (Frankreich, Luxemburg u. s. w.) auf Flaschen gefüllt“ oder „Deutsches (Französisches, Liäzxemburgisches u. 8. w.) Erzeugniss“ noch das Wort „Frucht-Schaumwein“ vorangehen oder an die Stelle des Wortes „Schaumwein“ das Wort „Frucht-

Schaumwein“ treten.

An Stelle des Wortes „Krucht-Schaumwein“ kann das Wort „Obst-Schaum wein“, „Beeren-Schaum wein“ oder eine entsprechende, die benutzte Fruchtart erkennbar machende Wort⸗ verbindung, wie „Apfel- Schaumwein“, „Johannisbeer-

Schaumwein“ u. s. w. treten.

6. Die unter à und h vorgeschriebenen Bezeichnungen müssen . Grunde, deutlich und nicht

verwischbar auf einem bandförmigen Streifen in lateinischer Schrift aufgedruckt sein. Der Streifen ist an einer in die Augen fallenden Stelle der Flasche und zwar ge⸗ bedecken den Ueber⸗

zug und der die Bezeichnung der Firma und der Weinsorte enthaltenden Inschrift dauerhaft zu befestigen. Die Schrift⸗ zeichen auf dem Streifen müssen bei Flaschen, welche einen Raumgehalt von 425 oder mehr Kubikzentimeter haben, mindestens 9,5 Zentimeter hoch und so breit 3 daß im Durchschnitte je 10 Buchstaben eine Fläche von mindestens 35 Zentimeter Länge einnehmen. Die Inschrift darf, falls sie einen Streifen von mehr als 19 Zentimeter Länge beanspruchen würde, auf zwei Zeilen vertheilt werden. Der Streifen darf eine weitere

in schwarzer Farbe auf wei

gebenen Falles zwischen dem den Flaschenkop

Inschrift nicht tragen.

d. Zur Kennzeichnung von Schaumwein, der sich am

1. August 1991 bereits in Kisten ober Körben verpackt auf einem Lager innerhalb des Reichs befindet, genügt, sofern er zig feilgehalten

oder verkauft wird, bis zum 1. Oftober 1902 hie dauerhafte Anbringung der vorgeschriebenen Bezeichnung an einer in die Augen fallenden Stelle auf der Außenseite der Verpackung.

in der angegebenen Verpackung gewerbsmäß

Die Schriftzeichen müssen mindestens 4 Zentimeter hoch un so breit

X

Inschrift darf, falls sie einen Streifen von mehr als 40 Zenti⸗ meter Länge beanspruchen würde, auf zwei oder drei Feilen

vertheilt werden.

III. Zu § 7. Das Verbot des 5 7 Abs. 1 des Gesetzes

findet auch auf lösliche Flugrverbindungen und Wismuthverbindungen sowie auf Gemische, welche einen dieser Stoffe enthalten, An wendung. Berlin, den 2. Juli 1901. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Graf von Posadowsky.

Bekanntmachung.

Gemäß 5 125 Absatz 1, § 70 des Gesetzes über die

privaten Versicherungsuntẽrnehmungen vom 12. Mai 1901 MNeichs⸗Gesetzblatt Seite 139 ist das Kaiserliche Auf sichtsamt für Privatversicherung am 1. Juli 1991 ins Leben getreten.

Die Geschäftsräume befinden sich bis auf weiteres in Berlin⸗Charlottenburg, Grolmanstraße 42/43.

Berlin⸗Charlottenburg, den 5. Juli 1991.

Der Präsident. . Dr. von Woedtke, Wirklicher Geheimer Dber Regierungsrath

Das im Jahre 1891 in Wallsend aug Stahl erbaute, bisher unter britischer Flagge gefahrene Dampsschiff Chan cellor“ von 3037,00 Registertons Netto Raumgehali hat burch den Uchergang in das ausschließliche Eigenthum der Firma Rob. M. Sloman u. Co. in Hamburg unter dem Namen „Pallanza“ das echt zur Führung der deutschen Flagge erlangt, Dem Schiffe, für welches di Eigenthümerin Ham burg als Heimathshafen angegeben hat, ist von dem Kaässer lichen Konsulat in Liverpool unter dem 13. Juni d. J ein Flaggenzeugniß ertheilt worden. .

Dag in Sunderland aus Stahl neu erbaute Dampsschiff „Dortmund“ von ion Registertons Netto Raumgehali hat durch den Uebergang in dag ausschließliche Eigenthum der Hamhurg⸗Amerilanischen Packetfahrt Aliien⸗Gesellschaft in damburg das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für . die Eigenthümerin Hamburg als Heimathshafen angegeben hat, ist von dem Rasserlichen Konsulat in Sunderland unter dem 21 Juni d. J. ein Flaggen zeugniß ertheilt worden.

Königreich Prensen.

Seine Majestät der König haben Allergnaͤdigst geruht: den Amtsrichter Dr. jur. von Slupecki aus Garls-

ruhe O⸗= ur Jeit in Oppeln, zum Regierungsrath zu ernennen, sow

. der Feststellung des Ertraktgehalts ist die 1 Gramm . in 100 Kubikzentimeter Wein übersteigende Zuckermenge in 2 Nr. 153 bei . Ausscheiden aus dem Di

verleihen.

Koblenz und

Berlin in Ministeriums der öffrt:chen Arbeiten.

ist die Kreis Bauinsperlorsteile daselbst verlie

Swinemünde ist aus dem Staatsdienst ausgeschieden.

sophischen Fakultät der Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität zu Berlin, Geheime Regierungsrath Br. Friedrich Dieteritci ist auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs zum ordentlichen Honorar⸗Professor in derselben Fakultät ernannt worden.

Universität zu Halle a. S. Dr. Max Ihin ist bas Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Bibliothek zu Berlin, Professor Hr. Wilhelm Seelmann und der Bibliothekar an der Paulinischen Bibliothek zu Münster i. W. Dr. Paul Hirsch sind in gleicher Eigenschaft an die Königliche Bibliothek zu Berlin,

Dr. Max Blumenthal ist in gleicher Eigenschaft an die Königliche Universitäts⸗-Bibliothek hierselbst und

Dr. Johg nnes Kemke in gleicher Eigenschaft an die Uni— versitäts-Bibliothek zu Göttingen versetzt worden.

Bibliothek zu Berlin Dr. Carl Georg Brandis und Dr. Oskar Mann, sowie der bisherige Hilfs⸗Bibliothekar an der Königlichen und Universitäts-Blbliothek zu Breslau Lr. Otto Schultz sind zu Bibliothekaren an der Königlichen Bibliothek zu Berlin, .

Universitäts⸗-Bibliothek zu Berlin Ir. Gotthold Nätebus ist zum Bibliothekar an derselben Bibliothek,

Bibliothek zu Berlin Pr. Karl Pretzsch zum Bibliothekar an der Königlichen und Universitäts-Bibliothek zu Breslau und

Bibliothek zu Bibliothekar an derselben Bibliothek ernannt worden.

; ein, daß im Durchschnitte je 10 Buchstaben eine Fläche von mindestens 15 Zentimeter Länge einnehmen. Die

Königlichen Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern ist die Stelle eines Buchhalters bei der Königlichen General— Lotterie⸗Direktion verliehen worden.

zu Goldbeck, Kühne zu Schmöͤlln, Fischer zu Badingen und Schreyer zu Wendemark. Regierungsbezirk Potsdam“ ist der Charakter als Königlicher Ober⸗Amtmann verliehen worden

vom Urlaub.

münde, an Bord S. M. Yacht Hohenzollern ?. 2 In Varlem, Vauptm. und Battr. Chef im Feld- Art Megt. dom 1. Juli, d. Ig. ab auf sechs Monale zur Dienstleistung beim Marstall Seiner Majestät des Kaisers und Königs kommandiert.

münde, an Bord S. M. HYacht HVohenzollern , 2. Juli. v. Bie; babn, Gen. Lt mit dem Range eineg kommandierenden General, Direktor des Versorgungs. und Justi n Departement im Krieg⸗ Ministerium, in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs, unter Verleihung des 61 7 akters 16 (Ge P 12 * RK 581 2 8 .

d baral ters a en. derm, w. amp, (wen. Lt. und

mandeur der 141. Div., in Genehmigung seines Abschiedsgesn mit Pension zur Digp. gestellt.

und Dauptleuten und Komp. Chefs: Feller im Schützen ⸗(Fus.) Regt. ing Georg Nr. 1096, Wit tmaack im 7. Inf. Regt. Prinz Georg 106, Fränzel im J. Inf. Regt Nr. 133, ein Patent ihres Nienstgrades verliehen. v. Mertz sch ⸗Reichenbach, Dberst. im

dert., v. G eu l wi Mittm. und Gekadr. Chef im 1. Königs J. Feld Art. Negt. Nr. *, Stall ing, Hauptm. und Battr. Chef la auite des 1. ion - Bat. Nr. 12, kommandiert jur Fortiflkation Feste Kaiser Wilbelm 11. in Mußig, ein Patent ihreg Diensi⸗ grades verlieben. F ischer, Dberlf. im 4. Feld. Art. Regt. Nr. 45, zum angtm, und Battr. Ghef, vorläufig ohne Patent, Hesörderi.

d. Beust, Sauptm. und Komp. Ghef im 2. Jäger- Bat. Rr. H. der . 2 .

Bargeg Fickert, Garn. Apetbefer ihn B 7 IJ. Nugusl 6. J. ab m n Dresden R. Leivnig. vom

dem Qber⸗Zahlmeister Schröter vom 8. Thůüringischen

enst mit Pension den Charakter als Re nungsrath zu

Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Versetzt sind: der Regierungs⸗ und Baurath Siebert von Aachen nach

der m nel tor Bergius von Münster nach as technische Bureau der Bauabtheilung des

Dem Land⸗Bauinspektor Baurath . in Swinemünde en. Der Kreis⸗Bauinspektor, Baurath Blankenburg in

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Der bisherige außerordentliche Professor in der philo⸗

Dem Privatdozenten in der philosophischen Fakultät der

Der Ober⸗Bibliothekar an der Königlichen Universitäts⸗

der Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek zu Berlin der Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek zu Berlin

Die bisherigen Hilfs⸗-Bibliothekare an der Königlichen

der bisherige Hilfs-Bibliothekar an der Königlichen der bisherige Hilfs- Bibliothekar an der Universitãts⸗

der , Hilfs⸗Bibliothekar an der Paulinischen Münster i. W. Dr. Aloys Bömer zum

Fin anz⸗Mi nisterium. Königliche General-Lotterie-Direktion. Dem Militär⸗Supernumerar Theuerkauf von der

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Den Domänenpächtern Schroeder zu Kienberg, Behncke

Angekommen: der Direktor im Reichsamt des Innern Dr. Hopf,

Personal⸗- Veränderungen. Königlich Preußische Armee.

Fähnriche ne. Grnennungen, Beförde⸗ Verletzungen. Im aktiven Seere, Trave— 1Li. von Nr. 34,

1

Abschiedsbewislligungen. Im aktiven Heere. Trave

Kom⸗ uchs,

Königlich Sächsische Armee. Offiniere, Fäbnriche z. Grnennungen, Beförderungen BVersetzungen. Im aktlven Heere. 79. Juni Den

Jäger Bat. Nr. 13, zum Vauptm. und Komp. Chef be— MNegt. Nr. 18, Blüm ner, Hauptm. und Battr. Ghbef im

7. Feld. Ari. Regt. Nr. 77. Schultze ⸗Sa lich, Hauptm.

Abschieds bewislligungen. Im alt inen Heg re. 7. Juni.

Beamte der Mil itẽr · Verwaltung. Durch Verfügung dez Xriegs·Ministe rium an. 18. JInni.

othekers beim XII. (1. K. S) bezw. XIX. 0E. orps beauftragt. üller, charakterif. Baurath u beamter des Baukreises II Dresden, mit Wah und Bauraths bei XII. (. K. S.) Armee⸗Korps, Korn,

Regierungs. Ban der Res. des Königl.

reuß. Inf. Regts. Nr. 156, mit W der Geschäfte des Baubeamten des Baukreises I. Dresden 1. Juli 1991 beauftragt. Nietzol Nr. . 1. Juli d. Is. zur

Roßarzt im 1. Felb A unterm

ndw. 2. Aufgebotg e Slom ke, Unter⸗Roßarzt im 1. Ulan. R Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, Koni

g von Ungarn, setzung zum 1. Feld⸗Art. Regt. Nr. 12, zum Roßarzt befö

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 6. Juli.

st Chlodwig zu Hohenlohe⸗Schillin Deutschen Reichs, ist

schlafen. In allen deuts ht die aufrichtigste Trauer erwe Hohenlohe ist ein Mann ausg ch und Staat dahingegangen. oft unter den schwieri bayerischer Minister⸗Präsident, als deut als Statthalter von Els des Deutschen Reichs aufopfernde Hingebung und unermüdli Seine Majestaͤt der Kaiser schluß seiner langen nicht dreiviertel

e Kanzler des

5 Uhr in Ragaz sanft ent wird diese Nachri mit dem Fürsten Verdienste um Rei Stellungen,

ezeichnetster sten Verhältnissen, alg

aß⸗-Lothringen und endlich al bewährte er jene en Eigenschaf Pflichttreue, in dem Handschreiben beim Ab— und ehrenvollen Dienstlaufba rvorhob. Wie

nerkennun

Jahren dankbar he männische Wirksamkeit die warme A Kreise fand, so schätzte Jeder, ihm persönlich näher zu treten, faches, klares und freies Wes nehme Liebenswürdigkeit. den klugen Staatsmann, en edelen Menschen,

eine staats⸗ g aller patriotischen es vergönnt seinen hohen Sinn, en und eine immer gleiche vor— So wird die dankbare Vere den tapferen Deutsche die Trauer an seinem Grabe üher—

Der Bevollmä sächsische Geheime mit Urlaub abgereist.

gierungs⸗Assessor Crone zest)h ist dem Landrath des Kreises bezirk Danzig, der Re Berlin dem Landrath Liegnitz, und der

chtigte zum Bundesrath,

Großherzoglich Legationsrath Dr. ]

Paulß en ist von Berlin

in Groß -⸗Lichterfelde Marienburg, Regierungs⸗ Heinsius in Regierungsbezirk jur. Abegg in des Kreises Waldenburg, Regierungs— zur Hilfeleistung in den landräthlichen Ge— t worden.

gierungs⸗Assessor Dr. jur. des Kreises Lauban, Regierungs⸗Assessor Dr. dem Landrath des Krei bezirk Breslau, schäften zugetheil

Laut Meldung des burg“ mit dem Stab asiatischen Infanterie⸗ ohne Geschütze Munitionskolonne, im Ganzen mit 21 S803 Mann, T

„W. T. B.“ hat der Dampfer „Straß⸗

und dem II. Bataillon des 4. Ost⸗ Regiments, leichten Feldhaubitz

Offizieren und ransportführer: Oberstleutnant von W am 2. Juli die Heimreise aus Ost⸗Asien angetreten,

in Schanghai eingetroffen und alsbald weitergegangen.

weiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ Zu sammenstellung der märkten für den Monat

und Staats⸗Anzeigers“ wird eine Berichte von deutschen Frucht

Juni 1901 veroffentlicht.

Swinemünde, 6. Juli. Seine Majestät der Kaiser . B.“ meldet, gestern Nachmittag acht Iduna“ vor Heringsdorf ein. Königlichen sowie die Yacht trafen gestern Nach⸗

und König traf, wie „W. T um Gi, Uhr an Bord der ) Schulschiff „Charlotte“ Hoheit dem Prinzen Adalbert an Bord, „Hohenzollern“ und der Kreuzer „Niobe“ mittag hier ein.

Bonn, 6. Juli. der Kronprinz ist, heute früh nach Berl

Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit nach einer Meldung des n abgereist.

Ihre Majestät die Königin ist Journal“ meldet, seit einigen Tagen an einer Zel Mündung am Beine erkrankt und baher genöthigt, immer zu hüten.

Die Ernennung des bisherigen General⸗Staatsanwalts, Geheimen Raths Dr. Rüger zum Staats- und ist gestern amtlich bekannt gemacht worden.

Dregdner lgewebgent die nächsten Tage das

Justiz⸗Minister

Königliche Baden, General Inspekteur der sichtigte gestern Vormittag, der dem Truppen⸗Uebungsplaße

Großherzog Armee⸗Inspektion, „Darmst. Itg.“ zufol Feld⸗Artillerle⸗ Königliche Hoheit der Großherzog Königliche Hoheit den Groß ingsplatze.

von Hessen begrüßte herzog von Baden auf dem Uehr

Großbritannien und Irland.

wn hat, wie, W. T. B. meldet, elangen lassen, daß er auses auf den Bericht Prüfung der von der Trangbaagl⸗ sionen eingesetzt worden sei, lenken richt auf die Niederlandisch⸗Süd⸗ ahn beziehe, und darauf, daß diese Kommission die genannte Gesellschaft habe noch vor AUus—

Der Earl of Camperdo an das Oberhaug die Minz am 11. Juli die Aufmerksamkeit des der Kommission, welche zur regierung vergebenen Ko

konstatieri

it Wahrnebmung der Ges de Roryg.

bruch des Krieg

es die Initiative zur Ausarbeitung genauer

z riffen, welche nachher auch zur Ausführung gelangt . n, hritischen Soldaten großen Schaden und ah. in. ugefügt hätten. Er werde gleiche g anfragen, mit welcher lr. oder anderen Art der Bestrafung man der⸗ artige von einer Privatgesellschaft begangene krie 23 Ope⸗ ratibnen ahnden werde, und ob irgend welche Vorstellungen wegen dieser Gesellschaft von irgend einer auswärtigen Macht erhoben worden seien. .

Im Oberhause erwiderte gestern auf eine Anfrage

Lord Spen cer's der Erste Lord der Admiralität Earl of Selborne, die Stärke der Mittelmeerflotte ei eine Frage der Eintheilung, welche die Admiralität, die gengue Kenntniß der Lage habe, allein entscheiden könne. Die Flotte müsse stark genug sein, um jede Aufgabe, j deren Erfüllung sie berufen werden könne, mit Erfolg zu lösen. Die acht Seemächte hätten zusammen 313 Schlachtschiffe und Kreuzer im Dienst, davon enlfielen auf England 120. Wegen verschiedener Erfordernisse des Reichs seien ö des letzten Jahres zeitweilig Schiffe aus dem ittelmeer und dem Kanal ab⸗ kommandiert worden. In Kriegsstärke würde das Mittel⸗ meer⸗Geschwader vollkommen jeder Aufgabe gewachsen sein. Die von Lord Spencer angedeutete kritische Lage gründe sich auf die Hypothese, daß roßbritanniens Gegner bei voll— kommen klarer politischer Atmosphäre dieses ohne Warnung angreifen und ohne sein Wissen mobilisieren würden; das sei aber boch eine thörichte Hypothese. Der Hinweis, daß das Mittelmeer⸗Geschwader ständig auf Kriegsfuß gehalten werden müsse, sei unsinnig. Des Weiteren erklärte zord Selborne, das erste Unterseeboot werde im September fertig sein. Die Admiralität habe beschlossen, auf Malta einen Wellenbrecher u bauen.

Das Unterhaus setzte gestern die Verhandlung über das Marinebud get fort. Der Parlaments⸗Sekretär der Admiralität Arnold Forster erklärte, die Admiralität beabsichtige hinsicht⸗ lich der Angriffs- und Vertheidigungskraft der Schlacht⸗ schiffe einen Schritt vorwärts zu thun. Es würden drei neue Schiffe gebaut werden mit einem Gehalt von 16 500 Tonnen und einer Geschwindigkeit von 1816 Knoten; diese Schiffe würden mit einer verbesserten Panzerung versehen werden und würden soweit der Admiralität bekannt sei jeden Vergleich mit jedem Schiffe, das von irgend einer europäisschen Macht gebaut werde, aushalten können. Sie würden die Namen „King Edward“, „Dominion“ und „Commonwealth“ führen. Ferner beabsichtige die Ad⸗ miralität den Bau von 6 gepanzerten Kreuzern von der „Monmouth“⸗Klasse mit einem Gehalt von 9800 Tonnen und einer Fahrgeschwindigkeit von 23 Knoten, aber mit stärkerer Armierung. Diese 8. würden nach Ansicht der Admiralität jedem feindlichen Kreuzer die Spitze bieten können. Die neuen Torpedobootszerstörer würden von stärkerer Bauart sein als der jetzige Typ. Arnold Forster erklärte weiter, eine große Anzahl von Schiffen sei bereits mit Apparaten für drahtlose Telegraphie ausgerüstet, und alle neuen Schiffe sowie alle zur Ausbesserung kommenden Schiffe würden mit solchen Apparaten versehen werden. Hin⸗ sichtlich der Kesselfrage sei die Admiralität entschlossen, alles zu thun, um den besten Kesseltyy zu erlangen. Der Unter— Staatssekretär des Aeußern Lord Cranbourne erwiderte auf eine Anfrage: soweit der Regierung bekannt sei, habe die chinesische Regierung nicht den Wunsch ausgesprochen, den Opiumzoll zu erhöhen.

Frankreich.

Im Senat beantwortete, dem „W. T. B.“ zufolge, Jstern der Minister des Aeußern Delcass6 eine Anfrage des Sengtors Chaumis über den Stand der Beziehungen zwischen Frankreich und Marokko. Der Minister führte aus, die Anwesenheit der marokkanischen Gesandischaft in Paris sei ein Beweis für die herzlichen Gefühle, welche die beiden Staaten verbänden. Als die Ereignisse Frankreich bahin gebracht hätten, die Oasen von Südalgerien zu besetzen, habe ie Regierung feierlich erklärt, daß sie östlich von her Eisen⸗ bahnlinie nach Igli Herr auf jenem Gebiete sein wolle, aber darüber hinaus nichts unternehmen werde. Dieses Ver⸗ sprechen habe sie gewissenhaft gehalten und werde ihm treu bleiben. Niemand auf ber Welt habe nach dem von der Re⸗ Aierung beobachteten Verhalten das Recht, daran zu zweifeln. Die Regierung habe sich darauf beschränkt, die Angriffe zurück zuweisen, wobei sie in der Mäßigung und der Loyalität bis zum äußersten gegangen sei. Aber sie habe die marokkanische Regierung ermahnt, die an Algerien grenzenden Stämme zu beaufsichtigen, bei denen sich der Mord an der Riffküste ereignet habe. Die Regierung habe die nöthige Genugthuung erlangt, jetzt sei alles beigelegt. Marokko wisse, daß die Regierung entschlossen sei, den unversehrten Bestand seines Gebiets zu achten. Mit diesem herzlichen Wohlwollen seien die freund⸗ schaftlichen Versicherungen der marokkanischen Gesanbischaft beantwortet worden.

Die Deputirten kammer hat in der gestrigen Vor

mittagesitzung die Vorlage, betreffend die direkten Steuern, angenommen. Der Senat nahm darauf gleich salls die Vorlage einstimmig an, jedoch unter Ablehnung einiger von der Deputirtenkammer heschlossenen Ahbände rungen. Der Finanz⸗Minister Caillaux brachte hierauf die Vorlage vom Senat zurück und unterbreitete der Deputir ten⸗ la mmer den Gesetzentwurf in der vom Senat angenommenen Fassung. Die Kaminer nahm dann den Gesetzentwurf in dieser Fassung mit 463 gegen 95 Stimmen an. In der nächsten Woche tritt in Paris eine deutsch sranzösische Lommission zusammen behufs Regelung Anzelner noch strittiger Grenzpunkte zwischen Togo und dahomey. Deutsche Mitglieder der Kommission sind der Gouverneur von Togo Koehler, der Legationg Sekretär 1 don Miguel und der Oberleutnant Preil; französische Heitglieder sind der Subdirektor im Ministerium des Aeußern Lecomte, der Direktor im Kolonial Ministerium Binger und der Major Pi.

Rußland.

Zu Ehren des Großherzogs von Mecklenburg⸗ Schwerin fand gestern, wie dem „W. T. B. * berichte wird, beim eschen Boischafter Grafen von Alvengleben ein mer statt.

Tyanien.

Die Minister traten, wie W. T. B.“ meldet, geslern iam en und beschlossen, der De putirtenkammer zu raihen, je Demission Vega de UArmijo's nicht anzunehmen. Die Kammer hat in fie Sinne einen Beschluß gefaßt.

Belgien.

In der gestrigen Sitzung der Repräsentantenkammer erklärte, wie W. T. B.! berichtet, der Justiz-Minister van den Heuvel in Beantwortung einer Interpellation des Deputirten Lorand über Andries de Wet, es sei richtig, daß de Wet auf die Polizei⸗Direktion beschieden worden sei, jedoch nicht, um ihm von feiner Ausweisung Kenntniß zu

eben, hen ern um ihn wegen seiner Absichten während seines

ufenthalts in Belgien zu befragen, damit verhindert werden könne, daß seine Vörträge ferner zum Vorwande für feind⸗ selige Kundgebungen gegen eine befreundete Macht gebraucht würden. Ber Depütirte Demblan (Sozialist) erging sich in beleidigenden Aeußerungen gegen Chamberlain und wurde zur Ordnung gerufen. Der Minister des Aeußern de Favereau wies die Sprache Demblan's als unerhört zurück und betonte, die Rechte erhebe einmüthig Einspruch gegen die unwürdigen Aeußerungen eines belgischen Deputirten, der doch ö müsse, welche Dienste Großbritannien Belgien geleistet ö. e. Die Deputirten Woeste und Tournay schlossen sich en Worten des Ministers an. Der Präsident erklärte trotz ö. Protestes von seiten Demblan's die Interpellation für er⸗ edigt.

= Rumänien. Die „Politische Correspondenz“ meldet aus Bukarest, z

der Großfürst Alexander Michgilowitsch von Ruß?!

and werbe anläßlich der Uebungsfahrt des russischen Ge— schwaders im Schwarzen Meere mit dem von ihm befehligten Panzerschiff „Rostißlaw“ den rumänischen Hafen Constanza besuchen und von dem rumänischen Minsster des Aus— wärtigen empfangen werden.

Amerika.

Der russische Geschäftsträger in Washington hat, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern den Empfang der Note des Staatssekretärs Hah wegen der russischen Retorsionszölle amtlich bestätigt. Dem Vernehmen nach werde in der russischen Antwort versprochen, die amerikanischen Vorstellungen ernstlich in Erwägung zu ziehen, und gleichzeitig dem Wunsche Ruß⸗ lands Ausdrück gegeben, wärmste politische, kommerzielle und , . Beziehungen mit den Vereinigten Staaten zu unter— halten.

Die Western Union Telegraph Company giebt bekannt, daß alle Telegramme nach Buenos Aires der Zensur unterworfen seien

Nach einem Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ aus Buenos Aires ist die Demission des Finanz⸗ Ministers angenommen worden. Die Regierung werde dem Kongreß eine Botschaft übersenden, in welcher sie die Vorlage über die Zusammenlegung der Schuld zurückziehe. Die Behörden haben das Erscheinen des Blattes „Nacion“ suspendiert. Die Verhängung des Belagerungs⸗ zustandes sei darauf zurückzuführen, daß sich anarchistische Elemente an den jüngsten Ruhestörungen betheiligt hätten; zur Zeit herrsche in der Stadt und im ganzen Lande Ruhe.

Asien.

Aus Yokohama vom gestrigen Tage erfährt das „Reuter'sche Bureau“, daß die Un ruhen in der Mandschurei an Ausdehnung zunähmen. Ein Trupp aufrührerischer Chinesen habe den Jalu überschritten, sei aber von koreanischen Truppen zurückgeworfen worden, wobei die Chinesen zwölf Mann verloren hätten. Der Kaiser von Korea habe die Augrüstung der koreanischen Garde mit japanischen Gewehren verboten.

Afrika.

Eine Depesche Lord Kitchener's meldet aus Pretoria vom gestrigen Tage, daß ein von Pietersburg kommender Zug fünf Meilen nördlich von Na boonspruit von Buren in die Luft gesprengt worden sei. Ein Offizier, elf Soldaten, der Lokomotivführer, der Heizer, ein Schaffner und vier Eingeborene seien getödtet worden. Es sei dies der erste Fall dieser Art auf der nördlichen Linie. Der Oberst Grenfell habe am 1. Juli bei Hopewell 93 Buren gefangen ge— nommen, 5tz Wagen, 109 Gewehre und große Mengen von Munition von dem Kommando Beyer's erbeutet. Ein Bur sei getödtet worden, die Engländer hätten keine Verluste gehabt.

Nach der amtlichen Verlustliste fielen in Süd⸗Afrika im Monat Juni 15 Offiziere, 152 Mann; verwundet wurden, ausschließlich der verwundeten Gefangenen, 12 Offiziere, 4144 Mann; ihren Wunden erlegen sind 6 Offiziere und 60 Mann, vermißt und gefangen 3 Offiziere und 75 Mann.

Kunst und Wissenschaft.

Im zweiten Corneliussaale der Königlichen National—⸗ Galerie ist eine Ausstellung der neuen Erwerbungen eröffnet.

A. F. .Was wissen wir über die Natur der Röntgen⸗ Strghlen?“ lautete das Thema eines am Donnerstag Abend von Dr. Donath im Hörsaal der Urania“, Taubenstraße, gebaltenen Vortrag. Der Antwort guf die Frage mußte verstandlicher Weise eine jusammenfassende Darstellung aller bisher in der kurzen Spanne von fünf Jahren, die seit der Entdeckung deg wunderbaren Phänomenz erst verflossen sind, gesammelten Erfabrungen vorangehen. Der Vor⸗ tragende gab diese, von zahlreichen Erwperimenten begleitete Darstellung in gedrängter Kürze: Läßt man die Entladung des von einem Indultor auf eine Spannung don 00 009 Volt trangformierten elettrischen Strom in freier Luft vor sich gehen, so springt wegen des Luftwider— stands der Funke swischen den beiden Polen nur bei Innehaltung einer gewissen Entfernung der letzteren von einander über. Erfolgt die Entladung dagegen 4 einer Glasröhre (Geigler'schen Röhre), in der man durch Auspumpen die Luft verdünnt, so ge⸗ schieht der elektrische Ausgleich auf immer größere Entfernungen bei sortschreitender Luftverdünnung und nicht mehr in Funkensorm, sondern in Form eines immer breiter werdenden, gleichmäßig fließenden Banden Zugleich zeigt sich am negativen Pol, der Kathode, eine andergpolsge, von jenem leuchtenden Bande anscheinend ganz unabhängige Strahlen⸗ bildung, e bei stärkerer Luftverdunnung unter ZJurüddränqung des Bandeg einen immer größeren Raum in der Glagröhre einnimmt. Ist die Luftverdsmnung, wag mit Hilfe der Quecksilberumpe erreichbar, eine sehr große, so nehmen die Kathodenstrablen, biz auf eine kleine, in Farbe sich unterscheidende Lichterscheinung an der Anode, den ganzen Innenraum der Glagröbre beim. des Glagkelbeng ein, durch den man aug praltiscken Gründen die Glagröhre ersetzt hat. Diese leuchtenden Katbodenstrablen haben nun die Gigenschafi, wenn man der Kathode verschiedene Gestalt lebt, sei eg, daß man den Zufüirungedrahl innerbalb deg Kelbeng In ciner ebenen Platte oder sn einem? detallboblspiegel enden laßt, sich rechtwinklig zur Gbene der Kathode sortzjupflanzen. Mithin

Stoffen, wie z.

ehen sie im ersten Falle in einem der Größe der Platte ent⸗ . Bündel, untereinander parallel, zur . erliegenden and des Glaskolbens, während sie im zweiten Falle sich konvergierend im Brennpunkt des Hohlspiegels vereinigen und, wenn hier im Kolben ein e r angebracht ist, von diesem je nach der ihm gegebenem Stellung nach einem beliebigen Punkte der Kolbenwand re ektiert werden können. In jedem Fall hat . Anprall gn die Maswand die lg das Glas an dieser Stelle derselben zum Phosphorescieren zu ringen, was bei der zumeist angewandten lassorte eine helloliven⸗ grüne Lichtwirkung ergiebt, bei anderen Gläsern und vemwandten H. ektolith⸗Schlacke, dagegen eine andersfarbige.

Die Verbreitungsart der leuchtenden Kathodenstrahlen in der vor⸗ gedachten Art wird auch durch ein einfaches Experiment erwiefen.

Bringt man in das vorbeschriebene Bündel para eler Strahlen ein Kreuz von undurchsichtigem Stoff, z. B. Blech, so erscheint der Schatten

desselben auf der in Phosphorescenz versetzten Glaswand. Eine später entdeckte Eigenschaft der Kathodenstrahlen ist auch die, daß sie vom Mag⸗ neten von ihrem Wege abgelentt, nämlich entweder angezogen oder abgestoßen werden. Bad Verdienst Röntgen's war es nun, zu ent⸗ decken, daß außer den vorbeschriebenen Eigenschaften der Kathoden⸗ strahlen innerhalb des zu ihrer Erzeugung benutzten Glaäskolbens sie auch eine Fernwirkung in der Richtung der Kathodenstrahlen, die von dem Glase nicht aufgehalten wird, besitzzen und daß alõd Träger derselben andere, von den sichtbaren Kathoden⸗ strahlen sehr abweichende Strahlen, die Röntgen ⸗Strahlen angenommen werden müssen, die wir nicht sehen und von deren Existenz wir nur auf dreifache Art Kunde haben. Zwei von diesen Beweisen der Existenz und Eigenart der Röntgenstrählen waren gleich bei ihrer Entdeckung vorhanden; die erste, die inwirkung auf die Fhotographische Platte, gab den Anlaß zur Entdeckung; die zweite, ihre Fähigkeit, 96 andere Stoffe, z. B. das Barhyum⸗ platineyanür, zum Selbstleuchten zu bringen, wurde un mittelbar darauf entdeckt. Dagegen ist der dritte Be⸗ weis erst in neuerer Zeit geglückt und die ÜUrsache ge⸗ worden, daß dem eigentlichen Wesen der geheimnißvollen Strahlen aufs Neue durch Erklärungsversuche näher getreten worden ist. Die Frage:; Was sind die Röntgen⸗Strahlen i n. hat natürlich seit ihrer Entdeckung niemals ganz geruht, aber die Phyflker waren doch stillschweigend übereingekommen, erst weitere Thatfachen beizubringen, ehe man die Lösung des Räthsels versuchte. Eine folche wichtige Thatsache liegt in der Beobachtung bor, daß Röntgen⸗Strahlen elektrische Entladungen dadurch verhindern, daß sie die Luft leiten machen und sie somit befähigen, elektrisch geladene Körper ohne Funkenübergang still zu entladen. Den Beweis, dessen erbrachte der Vortragende durch folgendes Experiment: In einer Influenzmaschine wurden gresf Funken erzeugt und alsdann die beiden Pole (in Gestalt von Metallscheiben) so weit von einander entfernt, daß kein Funkenübergang mehr stattfand. Legte man über die Scheiben einen Braht, so war der elektrische Stromkreis wieder hergestellt, was sich deutlich am Aufleuchten einer in denselben einge⸗ schalteten Geisler'schen Röhre zeigte. Wurde der Draht wieder entfernt, aber auf den Luftraum zwischen den Polplatten ein Glas—⸗ kolben gerichtet, in, dem Röntgen⸗Strahlen erzeugt wurden, so leuchtete die Geisler'sche Röhre wieder auf: Veweis also, daß die Luftschicht zwischen den Polen elektrisch leitend geworden war. Man muß nun sagen, daß so interessant diese Ent⸗ deckung ist, die sich daraus ergebenden Äufschlüsse über das Wesen der Röntgen⸗Strahlen doch nicht zur 2 des Räthsels genügen. Zusammenfassend wissen wir über Kathoden⸗ und Röntgen. Strahlen jetzt etwa Folgendes: Während die Kathodenstrahlen alle Eigen⸗ schaften einer durch den Aether vermittelten Strahlung und Wellenbewegung haben, reflektiert und gebrochen werden, wir auch aus jener Ablenkungsfähigkeit durch den Magneten ihre Verbreitungsgeschwindigkelt auf 100 0090 km pro Sefunde haben berechnen können, scheinen die von ihnen erzeugten Röntgen⸗Strahlen keinem der Gesetze zu folgen, ö andere Strahlen unterworfen sind. Doch nicht in ihrer Unsichtbarkeit liegt dieser fundamentale Unterschied, auch nicht in ihrer Fähigkeit, viele Körper zu durchdringen, die spezifisch leichteren besser als die schwereren; denn beide Eigenschaften besitzen auch die Wärmestrahlen, und unsichtbar sind auch die ultravioletten, chemischen Strahlen, die zugleich mit den Röntgen-Strahlen die oben an letzter Stelle genannte Eigenschaft, die Luft elektrisch leitend zu machen, theilen. Vielmehr ist charakteristisch für die Röntgen Strahlen und nach den bisherigen Beobachtungen ihnen allein eigenthümlich ihre geradlinige Verbreitung und ihre Nichtbrechbarkeit durch das Prisma. hlechbem die genauere Untersuchung deg Sonnenspektrumz ergeben hat, daß sich an das rothe Ende 8 die Wärme. und weiterhin die elektrischen Strahlen, an das violette Ende die chemischen Strahlen anschließen, ist die Brechbarkeit aller anderen bekannten Strablen er⸗ wiesen. Ist nun die Verbreitung der Röntgen⸗Strahlen von keiner Aetherbewegung getragen, was sind sie dann? Crookes er- klärt die Kathodenstrahlung als ein Bombardement der Luft⸗ moleküle, die sich je in einen positiven und einen negativen Theil spalten, vom entsprechenden Pol zurückgestoßen und so im Glas- kolben mit großer Geschwindigleit hin- und hergeworfen werden, die Glaswand erschüttern und sie damit zur Phosphoreszierung bringen. Im Anschluß hieran meint ein anderer Forscher, die Röntgen- Strahlen seien nichts Anderes als die mit der so erreichten Flugkraft die Glag—= wand durchdringenden, jedoch von ihrem elektrischen Gepäck gewisser⸗ maßen befreiten Kathodenstrahlen. Im Anschluß bieran bat der Physiler Lafave indessen vergeblich versucht, die Röntgen— Strahlen dadurch in Kathodenstrablen zurück juverwandeln, daß er sie durch ein eleltrisch gemachtes Neßz hindurchschickte. Neuere Auf⸗ schlüsse werden vielleicht erst durch die weltere Erforschung der in mancher Beziehung den Röntgen ⸗Strablen ähnlichen Becquerel- Strablen gebracht werden, die zwar zu den sichtbaren Strablen gehören, aber die Eigenschaft der elektrischen Entladungsfäbhigkeit an scheinend in noch höherem Grade als die Röntgen⸗Strablen besitzen. Ju hoffen ist sicher, daß das Räthsel aller dieser gebeimnißvollen Strablungen früher oder später gelöst und Damit ein weiterer und wichtiger Schritt zur Welterkenntniß getban werden wird. Der. Meihe HPbochinteressanter Grperimente, welche den Vortrag begleiteten, schloß sich die Vorjeigung älterer und neuerer Nöntgen. Photographien, sowie die mittels Bawumplatincvanür⸗Schirms bewirkte Durchleuchtung einer Dand und eines Schädels am lebenden Körper an. Unleugbar bai die Schärfe der Röntgen ⸗Photograpbien sehr gewonnen, wag wesentlich der Verstärkung der Wirkung deg Induktorg zuzuschreiben ist. der mit Hilfe des nach seinem Erfinder, Dr. Webnelt in Charlottenburg, benannten eleltrolptischen Unterbrecherz Ströme von ungeheurer Spannung liefert. Dleser Unterbrecher besteht in einem Glasgefäß, dag an einer Seite als Gleftrode eine Bleirlatte, an der anderen eine Platinscheibe trägt. Das Glertrolpt ist verdünnte Mineralsäure, und die Stromunterbrechung geschiebt durch dag Ansammeln und Abstoßen von Gagblasen an der Matin= elektrode, die mit ungebeuerer Geschwindigkeit aufeinanderfolgen. Unter den Durchleuchtungaergebnissen interessterte ganz besonderg der glücklich erfolgte Nachwelg eineg Löffelg und einer Gabel im Magen eines Mäbcheng. Auf Grund dicses Nachweises sind s. J die Fremd gegenstände aus dem Magen durch operatlven Gingriff entfernt worden, aber kald darauf bat dag Mädchen von neuem die gleichen Mee derschluckt, die auch nachgewiesen und entfernt werden kennen. elde Mare konnten im Bilde als ein Trlumph der Wissenschaft und Fhirurgie vorgezeigt werden.

Der Sprachforscher, Gebeime Reglerungarath, Professor Dr. Johannes Schmidt sst am Donnergtag bierselhs ver cor rar am 29. Juli 1883 in Prenzlau geboren, studierke in den Jabren 1261 big 1885 in Bonn und na, babilitlertz sih im Semmer 1868 in Bonn für vergleichende Sprachwissenschast, wurde 8 1873 daselbst . Prosesser, bald Karauf als D nach Graz berufen und erbieli im Jabre 1839 den Tod erledigten Lebrstubl Depp an der Hiesshen