.
ö 4 .
.
linik für größere Hausthiere, Abthe lung für innere Krankheiten und . ; . von 10 bis i und von 3 bis 4 Uhr. Propãdeutik in der medizinischen Klinik, 4mal wöchentlich von 10 bis 105 Uhr. . ; 3) Dr. Munk, Geheimer Regierungsrath, Professor hysiologie, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 10 Uhr und Donnerstag von 9 bis 11 Uhr, H stündig. d Dr. Pinner, Geheimer Regierungsrath, Professor: Anorganische Chemie, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 4—6 Uhr, 6 stündig. Chemische Uebungen, Montag von 4-6, Freitag und Sonnabend von 2—5 Uhr in Gemeinschaft mit dem Assistenten Dr. Schwarz. 9 Eggeling, Professor; . eburtshilfe, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8— 9 Uhr, 3 stündig. . i Lyklopadie und Methodologie, Montag und Donnerstag von 9-19 Uhr, 2 stũndig. Ambulatorische Klinik. & Dr. Fröhner, Professor:; Spezielle Chirurgie, Montag, Dienstag, Freitag und Sonnabend von 9 10 Uhr, 4 stündig. ö Klinik für größere Hausthiere, Abtheilung für äußere Krankheiten, ö von 10—12 und von 3—4 Uhr. . e,, , n, Freitag von 2—4 Uhr in Gemeinschaft mit dem Repetitor Zalewsky. ; e r lr in der chirurgischen Klinik, 4 mal wöchentlich von 10 e ng lg, Proff x. maltz, Professor: De leichende Anatomie, Montag von 9— 10 Uhr, Dienstag und Mittwoch von 10—11 Uhr, 3 stündig. . Anatomie des Pferdes, täglich von 12 Uhr, 6stündig. Anatomische . täglich von 10—1 Uhr, in Gemeinschaft mit dem Prosektor Knell. . Exenterier⸗Uebungen, Montag und Freitag von 5—8 Uhr. 8 Dr. Ostert ag, Professor: . . Mittwoch und Sonnabend von 8 — 9 Uhr, 2 stündig. emonstrationen der Fleischbeschau, Freitag von 4—5 Uhr, 1 stündig. . ; Bakteriologische Uebungen, täglich von 10—12 Uhr, in Gemein⸗ schaft mit dem Repetitor Huth. 9) Dr. Eberlein, Professor: ; Krankheiten des Hufes, Montag und Mittwoch von 4—5 Uhr, 2stündig. ! orie des Hufbeschlags, Montag, Dienstag und Donnerstag von 8 9 Uhr, 3 stündig. J . , n. für größere Hausthiere, täglich von 10— 12 und von 3—4 Uhr. 10 Regenbogen, Professor: Pharmakologie und Toxikologie J, Dienstag von 4—5 Uhr, Mittwoch und Donnerstag von 9— 10 Uhr, z stündig. Klinik für kleinere Hausthiere, täglich von 10—12 und von 3—4 Uhr. . für die klinische Propädeutik, Freitag von Uh
r. 1) Dr. Wittmack, Geheimer Regierungsrath, Professor: Anatomie und Physiologie der Pflanzen, Dienstag von 4 —6 Uhr, 2 stündig.
12) Dr. Börnstein, e for;
Physik, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 3—4 Uhr, stündig. ; .
13 Dr. Werner, Geheimer Regierungsrath, Professor:
Allgemeine Thierzucht, Sonnabend von 4 46 Uhr, 2stündig.
Schafzucht, Sonnabend von 12—1 Uhr, 1stündig.
14 Knel l, Prosektor: :
Anatomische Üebungen, in Gemeinschaft mit Prof. Dr. Schmaltz.
15) Neuling, Repetitor der medizinischen Klinik:
Assistenz in der Klinik. . .
165 Zalews ky, Repetitor der chirurgischen Klinik:
Assistenz in der Klinik.
Dperations⸗Uebungen, Montag und Donnerstag von 2 —4 Uhr in Gemeinschaft mit Fe seffer Dr. Fröhner.
Uebungen mit dem An genspiegel Montag von 9—19 Uhr.
17) Hosang, Repetitor der pathologischen Anatomie; 6
n ,, . täglich von 19—– 12 Uhr in Gemeinschaft mit Geheimem Regierungsrath, Professor Dr. Schütz.
18) Huth, Repetitor: ĩ . .
Bakteriologische Uebungen, täglich von 10 — 12 Uhr, in Gemein⸗ schaft mit Professor Dr. Ostertag .
19 Dr. 4 Assistent der Chemie: .
Chemische Uebungen, Donnerstag von 4 — 6 Uhr, Freitag und Sonnabend von 2 —6 Uhr in Gemeinschaft mit Geheimem Regierungs⸗ rath, Hroffsser Dr. Pinner. . .
Chemische und physikalische Repetitorien, täglich von 6—7 Uhr. 20) Dr. Du Bois-⸗-Reym ond, Assistent; .
Physiologische Repetitorien, Dienstag und Freitag von 6—7 Uhr.
21) Dr. Eschbaum, Apotheker:
Pharmaceutische Uebungen, täglich von 10— 12 und von 3 — 4 Uhr.
eee , gg, Repetitorien, Dienstag, Mittwoch und Don nerstag von 5—6 Uhr.
Berlin, den 14. Juli 1901. . . Der Rektor der Thierärztlichen Hochschule. Eggeling.
Per sonal⸗ Veränderungen.
Königlich Bayerische Armee.
Dffiziere, Fähnriche 1c. Ernennungen, Beförde— rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 3. Juli. Die Königlichen Edellnaäben v. Zwehl im 1. Feld- Art. Regt. Prinz= Reßent Luitpold, Frhr. Kreß v. Kreßenstein im 1. Schweren Reiter Regt. Prinz Karl von Beyern, zu Fähnrichen mit einem Patent vom 7. Juli d. J. ernannt.
9. Juli. Poli, Oberst beim Stabe des 14. Inf. Regts. Hartmann, zur Vertretung des ablommandierten Kommandeurs des 4. Inf. Regts. König Wilhelm von Württemberg kommandiert. Frhr. v. Hirsch⸗ berg, Major von der JZentralstelle des Generalstabes, von seinem Kommando zum Königlich Preußischen Großen Generalstabe, sowie von seiner Stelle als außeretatsmäßiges militärisches Mitglied des Bayer. Senat beim Reichs⸗Militärgericht vom 1. Dktober J. Is. an enthoben. Graf v. 555 auf Neuhofen, Major vom Generalstabe der 5. Div, zum gleichen Zeitpunkt unter Versetzung zur Zentral. stelle bes Generalsa bes zum Königl. Preuß Großen en crelsf h auf jwei Jahre kommandiert und als außeretatsmäß. militärisches Mitglied des Bayer. Senatg beim Reichs. Militärgericht bestimmt. Kanz,
Dauptm. und Komp. Ghef im 9. Inf. Regt. Wrede, zur Eisenbahn—⸗ btheil. des Königl. Preirß. großen Generalstabes vom J. September J. J. ab auf ein Jahr kommandiert., v. Walaiss, Hauptm. und Batkr.
v. Pechmann im nf. Leib⸗Regt,— Christenn im 2. Inf. Regt. * — Feld Art. Regt. Knauer im 2.
Preußen, Ball im 20. Juf. Negt., Edler v. Germersheim im 5. Inf. Regt. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, Retter im 109. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Hunglinger im 2. Ulanen⸗ Regiment König, Zimmerer im 9. Infanterie ⸗ Regiment Wrede, Wagner im 11. Infanterie⸗Regiment von der Tann, Bösmiller im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Frhr. v. Tautphyoeus im 4. Chep. Regt. König, Seitz im 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, Frhr. v. Im hoff im 1. gen Regt. Kaiser Nikolaus don Rußland, Pohle im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Frhr. v. Rummel im 2. Schweren Reiter-Regt. Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este, Steg er im 23. Inf. Regt,, Hemmer im 2. Chev. Regt. Taxis, Schilffarth im . ken. Regt. Herzog Karl Theodor. Abschiedsbewilligungen. Im K 27. Juni. rhr. v. Pöllnitz, Oberlt. æ la suite des L Ulan. Regts. Kaiser . JI., König von Preußen, zu den Res. Offizieren dieses Regts. versetzt.
i Juli. Frhr. v. Falkenhausen, Lt des 1. Inf. Regts. König, das Ausscheiden aus dem Heere zum 6. d. M. behufs Ueber— tritts zur Ostasigt. Besatzungs-Brig. bewilligt.
9. Fuli. Knauth, Major a. Q, zur Digp, gestellt. Braun, Fähnr. des 2. Train⸗Bat, zur Disp. der Ersatzbehörden entlassen.
XII. (Röniglich Württembergisches) Armee⸗Korps.
7. Juli. Sproesser, Oberlt. im 10. Inf. Regt. Nr. 189, scheidet mit Wirkung vom 6. d. M. behufs Uebertritts zu der Ost⸗ asiat. Besatzungs⸗Brig. aus.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
3. Juli. Holzwarth, Unter-Roßarzt im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19, Jaeger, Unter⸗Roßarzt im Ulan. Regt. König Wil⸗ helm J. Nr. 20, zu Roßärzten ernannt. . .
Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 3. Juli. Brauchle, . im Ulan. Regt. König Wilhelm J. Nr. 26, in das Train⸗Bat. Nr. 13 versetzt.
Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 17. Juli.
20.
Seine Majestät der Kaiser und König gingen, wie „W. T. B.“ meldet, an Bord der Yacht „Hohenzollern“ gestern früh 6 Uhr von Bergen in See und trafen Nach⸗ mittags 4 Uhr vor Gudvangen ein. Im Laufe des Vor⸗ mittags nahmen Seine Majestät Vorträge entgegen. Am Nachmittag besichtigten die Passagiere der Lusthacht der Hamburg⸗Amerika⸗Linie „Prinzessin Victoria Luise“, welche vor Gudvangen lag, die „Hohenzollern“. Das Wetter war schön und an Bord Alles wohl.
Ihre Majestät die Kgiserin und Königin und Seine Königliche Hoheit der Prinz . trafen in der vergangenen Nacht um 12 Uhr im Schlosse Wilhelmshöhe wieder ein. Heute Morgen um 7 Uhr sind daselbst Ihre König⸗ lichen Hoheiten der Prinz Joachim und die Prinzessin Victoria Luise angekommen.
Der hiesige Großherzoglich mecklenburgische Gesandte von Oertzen hat Berlin mit längerem Urlaub verlassen.
Der hiesige belgische Gesandte Baron Greindl hat Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Erste Legations⸗-Sekretär Graf d'Ursel als Ge⸗ schäftsträger.
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. SS. „Kur⸗ fürst Friedrich Wilhelm“, „Brandenburg“ und „Hela“, Divisionschef: Kontre⸗Admiral Geißler, gestern in Aden eingetroffen und an demselben Tage nach-Port Said weitergegangen.
S. M. SS. „Weißenburg“ und „Wörth“ sind gestern in Perim angekommen und beabsichtigten, heute eben⸗ falls nach Port Said weiterzugehen.
S. M. S. „Geier“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Bauer, ist am 14. d. M. in Wusung eingetroffen und gestern von dort nach Tsingtau in See gegangen.
S. M. S. „Cormoran“, Kommandant: Korvetten⸗ Kapitän Grapow, ist am 29. Juni in Herbertshöhe an⸗ gekommen.
Das Truppentransportschiff „Arkadia“ ist am 14. Juli“ in Aden eingetroffen und am folgenden Tage weitergegangen.
Das Truppentransportschiff „Kiautschou“ ist am 15. Juli in Singapore angekommen und hat heute die Heim⸗ reise fortgesetzt.
Deutsche Kolonien.
Nach neuerdings eingetroffenen Berichten hat der Chef der Verwaltung des Sanga⸗Ngoko⸗Gebietes im Schutzgebiet Kamerun, Freiherr von Stein, die bereits angekuͤndigte Expedition ürer die todte Zone hinaus nach Norden und Nordwesten angetreten. Seinem Reisebericht entnimmt das „Deutsche Kolonialblatt“ Folgendes:
Die Expedition brach am 16. Februar in Stärke von 84 Soldaten und 70 weiteren Leuten von der Station Ngoko auf. Nachdem die NUdsimuleute in der Nähe der Station reichlich Verpflegung und Führer zum Passieren deg unbewohnten Urwaldes zwischen der Station und dem Bangandulande geliefert hatten, wurde vom 16. bis 20. Februar diese Zone ohne besonderes Vor⸗ kommniß passiert. Die Gegend war durchweg sehr flach, doch ohne größere Sumpfstrecken. Der Weg führte durch äußerst wirdreiche, offenbar sehr wenig aufgesuchte Gebirgsstrecken, in denen sich auch viel Kickria vorfindet, nach dem ziemlich bedeutenden Bangandudorfe Bombesse, wo das Land etwas hügeliger zu werden beginnt. Der Weg selbst war natürlich für meine recht schwer beladene Karawane der enormen Vegetation balber schwer gangbar und oft kaum als solcher zu erkennen. Er ist aber meiner Auf— fassung nach die spätere Hauptverbindung von der Station nach Norden, zumal er mit geringen Mitteln zu einer direkten und bequemen Verkebrsstraße umgewandelt werden kann. Es kommt dazu, daß die einleitenden Schritte, Baganduleute sowohl wie Nosimug zur An⸗ siedlung an dieser Strecke zu bewegen, einen verhältnißmäßig leichten . in Aussicht stellen. Der Wasserweg Ngoko=—Molundu ist nebenbei nicht immer benutzbar, beinahe gerade so zeitraubend, und vor allem ist das in Frage kommende Trägermaterial schließl ich geneigter, den weniger schwöierigen flachen Weg Bombesse=-Ngoko, als die recht bergige, kaum nähere Strecke von Bagandu nach Molundu zu passieren.
dich einem Ruhetage in Bom i wurde in leinen Märschen big zum 24 Februar die Bangandufaktorei der Gesellschaft Sid. kamerun zu Diimbulv erreicht. Dabei sowohl wie bel dem Aufent-
Möglichkeit, in die mir noch wenig bekannten Verhältnisse im Bangandu.
lande einen Einblick zu gewinnen, den ich durch einen zweitägigen ufent. halt zu Busse, dem letzten Dorfe vor der todten Zone, noch erweitern konnte. I habe den Eindruck erhalten, daß dieser Stamm ein recht brauchbares Menschenmgterial ist und besonders für die Lösung der immer dringender werdenden Träger⸗ und auch Faktoreiarbeiterfrage sehr in 7 kommen wird. Allerdings sind die Bangandu wenig zahlreich
ie drei bis jetzt bekannten und wohl guch einzigen Dörfkomplere etwa um Ngutu und Ngalibidi, um Bnenge und Djimbuly und schließlich um Nadia herum mögen insgesammt kaum mehr als 2695 Männer aufweisen. Ez kam hinzu, daß, infolge der Lage von Bangandu als Eingangspforte in die reichen Gegenden weiter im Norden, , ihres ängstlich bisher e hüteten Handelsmonopols dahin und infolge der Nothwendigkeit . die Faktoreien, wenigstens den Verkehr nach Molundu durch ein— geborene Karawanen aufrecht zu erhalten, die Leute mehr als gerade nützlich von ihrer Unentbehrlichkeit überzeugt waren, und ihre Forderungen ein ö erschien mir, um meine Absichten erreichen zu können, schließlich unum— aufzutreten. Die wohlthätigen Folgen zeigten sich sofort, da die Bangandus mit großer Fügsamkeit alle Forderungen erfüllten. Die mir gestellten Träger . dann recht Gutes geleistet. Der Bagandustamm ist anscheinend ein wenig kriegerischer und wird das jetzt . Durchbrechen seines r che e n d. voraussichtlich ohne Zwischenfal . Die. Dörfer sind im Bangandulande viel, besser al ei, den bisher besuchten Stämmen des Verwaltungsbezirks gebaut, meist gut befestigt und von sehr ausgedehnten Pflanzungen umgeben. Ihren Ursprung führen die Leute an den mittleren Kadöi zurück, wohin anscheinend noch jetzt eine begangene Straße weiter im Osten existiert, die allerdings wohl ebenfalls eine, größere todte Zone passieren wird. Die Sprache ist von den mir bisher bekannt gewordenen Dialekten Südkameruns völlig verschieden, doch konnte mit dem hier überall geläufigen Maka (Ngumba) und theil⸗ weise auch Bule (Jengone) überall eine Verständigung leicht erzielt werden. ;
Am 2. März wurde dann mit der Gesammtexpedition, verstärkt durch 27 Banganduträger und eine kleine Karawane des Agenten der Gesellschaft Südkamerun, Friedrich, der Marsch in die sogenannte todte Zone angetreten. Ich hatte zweitägige Verpflegung aus Bangandu und eiserne Portionen zu je vier Säckchen Reis à 390 g, Sardinen, Salz, Seife und Taback ausgegeben. Am 7. März Vormittags wurde in durchschnittlich sechs⸗ bis ien g en Tagemärschen das erste Kunabembedorf Kambo erreicht. Der Marsch führte wieder durch im Ganzen ebenes Gelände mit meist sehr schönem Hochwald und bereitete ift in der Trockenzeit wenige Schwierigkeiten. Er war vielmehr über alles Erwarten gut und anscheinend viel begangen. Der von Hr. Plehn benutzte Weg, der etwa nach dem zweiten Wegedrittel weiter nach Osten lief, ist etwas länger und seine Wiedereinmündung in den von mir begangenen Weg, also auch sein Heraustreten aus der todten Zone von Duluku aus, liegt wohl noch einen Tagemarsch weiter im Norden. Im übrigen ist auch die ße nannte todte Zone nicht absolut unbewohnt. Vielmehr hat sich bereits einen kleinen Tagemarsch von Busse aus neuerdings ein kleines Bangandudorf angesiedelt, das in seinem Vorhaben, dort größere Pflanzungen ꝛ. anzulegen, angelegentlichste Unterstützung ver⸗ dient. Auch von der Kunabembeseite aus scheint eine Verkleinerung der todten Zone recht wahrscheinlich zu sein, da ein stark begangener Weg etwa einen Tagemarsch von Kambo rückwärts noch etwas weiter nach Westen abzweigt, der bereits in wenigen Stunden die dort an den Bumbaufern bedeutend weiter nach Süden reichenden Kunabembe— dörfer treffen soll. Auch ven dem Nadiakomplex führte ein direkter Weg nach Kunabembe, der die von mir benutzte Route etwa am Lokomo trifft. An eventuellen Schwierigkeiten, die der Weg bieten wird, würde vor allem der Uebergang über den tiefen und reißenden Lokomo und das Passieren des daran anschließenden größeren Ueberschwemmungsgebiets zu nennen sein. Auch der recht breite und tiefe Bange, der nahe an Kunabembe, etwa 3 km oberhalb seiner Mündung in den Bumba, passiert wurde, kann in der Regen⸗ zeit ein recht störendes Hinderniß sein. Mit einem kleinen Umweg halte ich es aber für möglich, das Ueberschwemmungsgebiet des Lokomo und seines Nebenflüßchens Mondimdim westlich zu umgehen und am Lokomo sowohl wie am Bange eine geeignete Stelle zu finden, an der ein stets wasserfreier öl ergang durch einen geeigneten Baum hergestellt werden kann. s erübrigt über den Weg durch die todte Zone die Bemerkung, daß sowohl bei dem erwähnten neuen Bangandudorfe, wie während des gesammten letzten Tagemarsches der Bumba zweifellos nur wenige Kilometer westlich floß. Da er jedoch nur dicht bei Kambo wirkli gesehen wurde, laßt sich ein abschließenden Urtheil über seine eventuelle Benutzbarkeit noch nicht abgeben. Nach dem Anblick, den er bei Kambo bot, allen eingezogenen Erkundigungen und schließlich auch den zurückgelegten Steigungen zu urtheilen, dürfte seine Nußbarmachung nur auf gewissen Strecken möglich und auch da noch De. Felsen, umgefallene Stämme und eine sehr starke Strömung recht erschwert sein. ( J
Es wurde schließlich an demselben Tage, also am 7. März, noch weiter bis Duluku marschiert, dessen Chef wohl der angesehenste Häupt⸗ ling des anscheinend recht starken Kungbembestammes ist. Die Auf. nahme war eine äußerst gute; Verpflegung in sehr großer Menge und zu billigsten Preisen ist stets zu haben. Auch Führer und Träger haben sich nach Fntlassung der Banganduleute in Menge angeboten. Der Bule⸗ und theilweise auch der Bane⸗ diele wird fast durchweg verstanden. Sonst ist die Landes- sprache sehr nahe mit der Ngumbasprache verwandt. Auch die bisher festgestellten Erkundungen aus dem Westen lauten recht viel⸗ versprechend, und sind die mir von meiner Eppedition 1895 her be⸗ kannt gewordenen östlicheren Bule, Banz, und. Nengenehäupt inge wenigstens den Namen nach, sämmtlich nicht unbekannt. Ein Weg der von Kambo nach Westen über die Kunabembeunterstämme AVogen dange und Kumba⸗Kumba, durch die Maka. (Njima⸗ oder Njem .) Stämme Limbom und Sso zu den Ostjekomba unter dem bekannten
*
Bulehäuptling Lebandum führt, ist in einer Gesammtlänge von ach bis zehn Tagemärschen mit ziemlicher Gewißheit anzunehmen. W wird die Hauptverkehrgader in das Innere der Konzessten voraussichtlich von dem noch etwa 21 Tagemärsche nördlicher sitzenden Bumbumstamme ihren Auggang nehmen. Betreffs der hier ange troffenen Handelsverbältnisse habe ich einen sehr gänstigen Eindn gewonnen. GIlfenbein ist offenbar noch recht vieles vorhanden. Mt der hier noch völlig unbekannten Gummifabrikation wurde beute recht viel bersprechen der Versuch gemacht. Das neu ausgebil Instruktionspersonal der Expedition hat unter allgemeinem Interesse der Cingeborenen in etwa jwei Stunden aus allernã gn Nähe des Dorfeg 5 bis 6 kg erstklassigen Kautschuk gewinnen koͤm⸗ und den anwesenden Kunabembelenten sehr verstandig aufgenomme⸗ Instruktionen gegeben. Da die todte Zone sowohl wie die du schrittenen Wälder stellenweise ziemlich reich an Kickria sind Candela ist äußerst wenig vorhanden) und die Eingeborenen entschieden 6 hältnißmäßig recht arbeitsam sind, halte k 131 rasches Auf lühen 1 Gummihandels für höchst wahrscheinlich. Eine . 5 hier oben ist keinenfalls zu befürchten, da für wenige Bezahlung *. die Bangandufaktorei der Gesellschaft Südkamerun schon ö.. sedern Leute zu haben sind, die für geringe Mehrbezablung zweisellos 4 bis Ngoko selbst marschieren würden. In dem anscheingnd 8 größeren und mit den Kunabembe ü nahe verwandten Bumbu stamme scheinen die Verhältmisse ähnlich zu liegen.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Kaiser empfing gestern Vormittag, wie ren e . B. aus Salzburg berichtet wird, Depusationen, da
halt in Dlimbuly big zum 2. Februar bemühte ich mich nach
l⸗ eine solche des Landtages unter der Führung des Landesha manns Winkler, welcher in einer An prache für did
*
kaum mehr zu , Maß erreichten. E
gänglich, bei aller Vorsicht, um keinen Krieg zu entfachen, doch energisch
XW age sehr ernst sei.
ehmigung der Te. uernbahnvorlage . auf Vie Ansprache gab der Kal ser dem Wunsche Ausdruck. die Abgeordneten möchten für den Aufschwung des Landes insbesondere auf wirthschaftlichem Gebiete sorgen und die Gunst der Verhältnisse ausnutzen, die sich so erfreulich zum Besseren zu wenden begönnen. Am Abend wohnte der Kaiser einer Festvorstellung im Stadt— theater bei; das Publikum brachte R wieder⸗ holt stürmische Huldigungen dar. Die Stadt war festlich illuminiert.
dankte. In seiner
Großbritannien und Irland.
In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erwiderte, dem „W. T. B.“ zufolge, der Stagtssekretär des Kriegsamts Brodrick, auf eine Anfrage, die Meldung von der Zurück— ziehung eines großen Theiles der britischen Infanterie aus Süd-Afrika und von einer Aenderung der gegenwärtigen Art der Kriegführung entbehre jeder amtlichen Grundlage und sei anz ungenau. Eine weitere Erklärung könne er Über den Hen tte nicht abgeben.
Einem Ansuchen des „City Liberal Club“ um Erlaß einer öffentlichen Erklärung entsprechend, hat Lord Ros ebery an den Klub ein Schreiben gerichtet, in welchem er erklärt, er habe die Führung der Liberalen im Jahre 1896 niedergelegt mehr in der Hoffnung als festen Erwartung, dadurch die Einigkeit in der Partei zu fördern. Dieser Schritt sei aber ohne Erfolg geblieben. Der Wunsch, wieder in die Arena der Parteistreitigkeiten einzutreten, liege ihm völlig fern und er werde niemals freiwillig in dieselbe , Was ö persönlichen Anschauungen angehe, so glaube er, aß der Liberalismus im Lande eine beträchliche Stärke besitze und in Fragen der inneren Politik sich in wirksamer Weise zusammenschließen könne. Aber eine Partei könne nur dann eine Macht werden, wenn sie ihr Interesse auf die imperialen Fragen lenke, welche im Kriege ihre Verkörperung fänden. Das gane Reich habe sich zu diesem Kriege ver— einigt. Das Verhalten der Liberalen mit ihrer Neufralität und ihrer freien Meinungsäußerung bringe nur die liberale Impotenz zum Ausdruck. Unter diesen Bedingungen könne keine Partei existieren. Es handle sich hier um eine Frage, welche die Menschheit angehe und welche in kulturellem und politischem Sinne eine Lebensfrage e . Die Spaltung unter den Liberalen beziehe sich aber nicht allein auf den Krieg, sondern sie beruhe auf dem alten fundamentalen und nicht zu beseitigenden Widerstreit um das Prinzip des Imperiums. In einer an könnten aber nicht zweierlei Geistesrichtungen ge⸗ pflegt werden, wenn sie ein kräftiger Faktor bleiben wolle.
Frankreich.
Mit Rücksicht auf den ungünstigen Gesundheitszustand Jules Gugrin's, welcher vom Staatsgerichtshof seinerzeit wegen der Vorgänge in der Rue 5 zu 19 Jahren Ge⸗ fängniß verurtheilt war und seine Strafe im Gefängniß von Clairvaux bereits angetreten hat, ist, wie ‚W. T. B.“ erfährt, die Gefängnißstrafe in Verbannun abgeändert worden. . wurde gestern Nachmittag an die schweizerische Grenze gebracht.
Max Régis wurde gestekn in Oran auf dem Wege jum Kasino durch einen Messerstich im Nacken verwundet.
er Angreifer wurde alsbald verhaftet. Infolge des An— schlags kam es zu Tumulten, bei denen ctwa 306 Personen festgenommen wurden, darunter Louis Regis.
Rußland.
„Ritzau's Bureau“ erfährt aus Helsingfors, daß die Wehrpflichtfrage nunmehr entschieden sei. Von den jetzigen finischen Formationen würden das Garde Bataillon und das Dragoner-Regiment fortbestehen, die übrigen acht Scharfschützen⸗Bataillone würden mit Inkrafttreten des Gesetzes im Jahre 1903 aufgelöst werden. Das Garde⸗Bataillon und das Dragoner-Regiment könnten in Friedens- und in Kriegs⸗ 1 außerhalb des Landes geführt werden. Für das laufende Jahr würden zum Dienst bei den aktiven Truppen 500 Mann aufgeboten.
Belgien.
Die Repräsentantenkamm er begann gestern, wie W. T. B.“ meldet, die Generaldebatte über die Congo⸗ Vorlage. Der Minister⸗Präsident de Smet de Naener verbreitete sich über die Bedeutung der Vorlage, betonte, daß dieselbe das Recht Belgiens, den Congostaat eventuell zu über⸗ nehmen, bestätige, und gab schließlich ber Hoffnung Ausdruck, daß die Kammer die Vorlage mit großer Mehrheit gutheißen werde. Im weiteren Verlauf der Debatte, an der sich zahl⸗ reiche Redner betheiligten, bekämpfte der Sozialist van de Velde die Vorlage und erklärte, daß seine Partei gegen die Vorlage ssimmen werde. ö
Rumänien.
Aus Bu karest berichtet ‚W. T. B“, daß bei dem am ontag Abend in Constanza an Bord des rumänischen Kreuzer „König Carol“ zu Ehren des Großfürsten Nexander Michaflowitsch von Rußland veranstalteten mmer der Prinz Ferdinand von Rumänien einen Trink— spruch auf den Kaiser und die Kaiserin von Rußland negebracht habe, welchen der Großfürst Alexander Fichailowiisch mit einem Trinkspruch auf ben König und e Königin von Rumänien erwiderte. In einem zweiten rinkspruch trank der Großfurst auf den R rinzen und die rinzessin Ferdinand und die Armee und Marine umäniens, der Prinz Ferdinand auf den Groß⸗ rsten und die Großfürstin Ulexander Michailo⸗ Rtsch und die russische Armee und Marine. Nach dem ner kehrte der Großfürst an Bord des „Rostislaw“ zurück.
Asien.
. Der Prinz Tschun ist, wie dem, W. T. B.“ berichtet Aird, gestern früh in Schanghai eingetroffen; ein offizieller kmysang hat nicht stattgefunden.
* Tientsin vom gestrigen Tage meldet das, Reuter sche
u“, der Befehl zum Abmarsch des 3. Bombay-Kavallerie⸗
i nis sei widerrufen und die in Tientsin verbleibende
sche Garnison um eiwa 1000 Mann verstarkt worden. Dasselbe Bureau meldet aug Peking vom gestrigen Tage andten i offen zu, daß die Aussichten auf schluß der Verhandfungen int mer däst erer wärden Schon seit länger als einem Mut befinde man sich auf dem todten Punkt. Eine au 38 m g gewesene Zusammenkunft der Gesandten sel rschoben worden, weil es klar gewesen sei, daß sie doch sein würde. In der Versammlung vom 11. Juni hätten die werschiedenheiten ihren Höhepunkt erreicht, seitdem
ruhten die Verhandlungen völlig. Der Hauptgegensatz zwischen Großbritannien und ö betreffe die n , des Planes der ,, n Alle Gesandten hätten sich bereits zu Beginn des Monats un vorbehaltlich der Zustimmung ihrer Regierungen über einen Plan geeinigt, als Groß britannien . mit der Begründung versagt habe, daß es seine , schützen müsse. Die Gesandten der neutralen Mächte meinten, daß entweder Rußland oder Groß⸗ britannien wesenkliche Zugeständnisse werbe machen müssen, bevor ein Abschluß der Verhandlungen möglich sei. In der Zwischenzeit bearheiteten die Gesandten verhältniß— mäßig unwichtige Detailfragen, z. B. Verbesserungen der Schiffahrtsverhältnisse. Wenn aber die finanzielle Frage er— ledigt wäre, könnten die Verhandlungen in einem Tage zum Abschluß gelangen. Li⸗Hung-Tschang habe an die Gesanhten die dringende Aufforderung gesandt, einen vollständigen Plan der Friedensbedingungen vorzulegen. China sei bereit, alle vernünftigen Bedingungen anzunehmen, wolle aber endlich wissen, was die Machte denn eigentlich verlangten, damit es mit der Erfüllung der Bedingungen beginnen könne.
Afrika.
Vom Congo in Antwerpen eingegangene Nachrichten besagen, dem W. T. B.“ zufolge, daß am Ulle . wieder Ruhe eintrete. Der Major Lahaye sei Anfang Juni mit 5oh Mann ahmarschiert, er Aufstand der Budjas sei ganz zu Ende, ihr Anführer habe ö. ergeben. Ein vom fran⸗ zösischen Congogebiet in Anversville eingetroffener Franzose habe erzählt, Frankreich ziehe die Senegal⸗Truppen zurück, da sie mehr Schaden als Nutzen stifteten. Die San os, welche sich seit der Ermordung eines Agenten des g ten fr. Bureaus“ im Djumagebiet aufhielten, hätten sich in großen Schaaren empört und suchten das portugiesische Congogebiet zu passieren.
Statiftik und Volkswirthschaft. t
Deutschlands Außenhandel mit einzelnen Ländern in den Jahren 1897 bis 1900.
Das Kaiserliche Statistische Amt hat von dem Band 135 der „Statistik des Deutschen Reichs“ jetzt auch die Hefte II und X aus- gegeben. Sie enthalten die Ergebnisse des deutschen Außenhandels mit Italien und Frankreich in den Jahren 1897 bis 1900 und eine kurze Darstellung der Entwickelung des deutsch⸗italienischen und des deutsch⸗französischen Handels im letzten Jahrzehnt. Der Spezial⸗ handel mit Italien betrug im Jahre 19056: ᷣ . in der Einfuhr: in der Ausfuhr: . der Edelmetalle 186,4 Mill. Mark, 127, Mill. Mark, ausschließlich - Il, ü . . ö d. i. gegen 1899 in der Einfuhr weniger 10,5 und 12.7 Mill. — 54 und 6,3 v. H. und in der Ausfuhr mehr 11,3 Mill. — 9,7, und 10,1 v. H.
Haupteinfuhrwaaren aus Italien sind: Rohseide, Apfel⸗ . Eier, Hanf, Mandeln, Olivenöl, Bruchgold, Schwefel, Kastanien, Trauben, Aepfel, Birnen, Hühner, Marmor, roh, und Marmorstatuen, Blumen, Gemüse. Hauptausfuhrwaagren nach Itallen find Maschinen, Eisenwaaren, Edelmetallwaaren, unbedruckte Wolltuch⸗ waaren, lackiertes und gefärbtes Leder, Handschuhleder, Anilinfarben, Gold, gefärbte Rohseide, Kammzug. Eisenbahnwagen, Eck, und Winkeleisen, Eisenbahnachsen, „räder, Puffer c. Kabel, Schienen und andere Eisenwaaren.
Der Spezialhandel mit Frankreich betrug 1900 2 in der Einfuhr: in der Ausfuhr: einschl, der Edelmetalle 305,5 Millionen Mark, 277,6 Millionen Mark ausschl. 3 302,6 ö ö 276,9 ö ( d. i. mehr in der Einfuhr 2.4 und 4,‚4 Millionen Mark 2 0, S8 und l, v. H., in der Ausfuhr 60,) und 60,5 Millionen Mark = 28,1 und 27,9 v. H.
Haupteinfuhrwaaren aus Frankreich sind: Kammzug, Faß⸗ wein, Erzschlacken, Schaumwein, Wolle, Rohselde, Kognak, Se den, waaren, Pferde. Oelkuchen, Leder, Luzernesaat. Hauptausfubr« waaren nach Frankreich sind: Maschinen, Koks, Kohlen, Häute zu Pelzwerk, Edelmetallwaaren, Farbendruckbilder, Kupferstiche ꝛc., Halb⸗ seidenwaaren, Kalbfelle, Borsten, ECisenerze, Cisenwaaren, gehechelter Flachs, Leder, unbedruckte Wolltuchwaaren, Kinderspiel zeug. Schaumwein und Kognak baben mehr zugenommen als die Ge— sammteinfuhr, was durch die stärkeren Versendungen vor Eintritt der Zollerhöhung veranlaßt ist.
Die Ausfuhr ist wesentlich gestiegen bei Maschinen, Kohlen, Eisen, Lurzwaaren, Flachs, Kunstgegenständen ꝛc.,, zum theil infolge der Pariser Ausstellung.
Verschuldung der ländlichen Bevölkerung Preußens 1897 und 1899.
(Stat. Korr.) Bei der preußischen Ergãnzungssteuer Veranlagung sind von dem Aktivvermögen der Jensiten deren dingliche und persön⸗ liche Kapitalschulden ꝛc. in Abzug zu bringen. Beghalb läßt sich aus der amtlichen, für Stadt und Land getrennt aufgestellten Er— gänzungesteuer⸗Stagtistit — wenn auch nur für die Jensiten mit einem 090 6 übersteigenden Einkommen — durch Vergleichung des Schuldenbetrages mit dem gesammten Brutto“, dem Grund? und dem Kapitalvermögen ein sicherer Schluß auf die Gesammt., Grund sowie Kapitalverschuldung der e Bevölkerung ziehen. Zu letzterer gehören zweiffellos auch zahlreiche Nichtlandwirthe, die in Landgemeinden oder Gutsbezirken wohnen, z. B. ländliche In⸗ dustrielle, Kaufleute, Rentner ꝛc. Jum steuerpflichtigen Grundvermögen werden nicht nur land oder forstwirthschaftl iche Besitzungen, sondern auch Miethshäuser, das Grundstückszubehör sowie das land- und forst. wirthschaftliche Anlage.! und Betrlebgkapital gerechnet. Wie am Grund⸗ und sonstigen Vermögen sind auch an den Schulden auf dem platten Lande Zensiten, die nicht zu den Landwirthen gebören, be⸗ tbeiligt. Immerhin dürften aber bei dem starlen Ueberwiegen des landwirthschaftlichen Berufes die Verhältnißzahlen auch einen werth⸗ vollen Anhalt für die Beurtheilung der Verschuldung der größeren ländlichen Grundbesitzer, soweit sie nicht überschuldet sind und daher kein Gesammteinkommen von mehr als 3000 M haben, bieten.
Nach den beiden letzten Ergänzungssteuer Veranlagungen für die Steuerjabre 1897 93 bejw. 1899 1991 wurden in den Landgemeinden und Gutsbezirken Preußens (ohne Hohenzollern und Helgoland) im Jahre 1897 von den I 875 und im Jahre 1899 von den sh 869 Zensiten mit Einkommen über 3000 Æ 71 615 bezw. 77 150 mit einem Gesammt (Brutto) Vermögen von 15 489 bezw. 16414 Mill, insbesondere einem Grundvermögen von Si bejw. 10 70 und einem Kapitalvermögen von 4 185 benr. 4763 sowie mit einer ab⸗ zugsfähigen Schuldenlast von 3 559 be. 3791 Millionen Mark zur 8 herangezogen. emnach bezifferte sich die durchschnittli Verschuldung der ländlichen Steuerpflichtigen mit mehr alg 3 „ Einkommen 1897 auf 2295, 1899 auf 23, 10 Dunderttheile des Gesammtvermsgeng, inshesondete auf 36, 15h bejw. 6,92 vom Hundert des Grund. und auf So 39 bejw. 79 6 vom
lindert des Naritalvermzgeng. Die Gesammt, wie die Grundber— chuldung der höher Besfeuerten auf dem Lande erscheint somit m Staätdurchschnltt, nicht bedeutend. Auch die Höbe der Kapital verschuldung ist nicht bedenklich, da — abgesehen von den dem Be— triebe der Land ⸗ oder Forstwirthschaft 2c. dienenden Geldbeständen —
das sonstige Kapital vermõgen in beiden Berichte sahren die Schulden noch fiemlich erheblich überstieg. Wesentlich anders gestaltet sich jedoch
das Bild, wenn wir die Verschuldung in den einzelnen Landestheilen
betrachten. Diese betrug bei den Zensiten mit über 3000 in⸗ kommen auf dem platten Lande: r ö. 9 Hunderttheile des
ge⸗ ; ge⸗ sammten Grund⸗ . sammten Grund⸗
Brutto Brutto⸗) Vermögens
1897 1899 Astpreußen 4 n 39.90 51,38 r, 43,32 55,76 253199 4413 53,23 Brandenburg.. . 25,57 43930 So, 32 27,34 46, 16 ommern.. 40,34 52,79 192,44 39 75 52,50 41,36 51,20 236,58 40,73 50,74 24,20 40564 80,69 24,19 41,57
31,21 4668 117,07 31,37 47,71 172438 24,95 71,44 15, 94 25,74 19,69 2970 67,99 19576 30, 09 1298 1994 47.72 13,5 20,68 Westfalen 11,0 , 12,50 22,42 Hö len. Nassau 19563 23 247 11,82 26, 50 theinland .. . 160, 85 232.93 27,43 11,50 24, 84 westlich e Provinzen zus. 1421 23,55 46,36 14.69 24,75
Hier ergiebt sich vor allem, daß die Schuldenlast der wohl⸗ habenderen Zensiten des Ostens, wo der Großgrundbesitz vorherrscht, in Dunderttheilen des Gesammt- wie des Grundbermögenzs etwa doppelt, ed ¶Mapitaltermzgens sogar rund zweieinhalbmal so hoch wie im Westen, wo der bäuerliche Besitz überwiegt, war und daß die niedrigste prozentuale Verschuldung in den östlichen die größte in den westlichen Provinzen noch übertraf.
Im allgemeinen giebt zwar eine Verschuldung bis zu 60 vom Hundert des gemeinen Werthes des Grundvermögens zu Bedenken keinen Anlaß. Da aber nach obiger Zusammenstellung in den . binzen Ostpreußen, Psohmmern und Pofen die durchschnittliche Ver⸗ schuldung nahe und in Westpreußen sogar sehr nahe an das zweite Drittel des Grundvermögen Werthes . so ist der Schluß gerechtfertigt, daß dort ein beträchtlicher Theil der größeren Grund⸗ besitzer über 60 v. H also hoch verschuldet ist. Unerfreulich ist zudem in den gedachten vier Landestheilen der Stand des Kapitalpermögens, das in Pommern nur etwas mehr als die Hälfte, in den übrigen drei Provinzen sogar nur rund zwei Fünftel der Schuldenlast betrug.
in den Provinzen
Die indische Volkszählung vom Jahre 1901. Stat. Korr.) Das britische Kaiserreich Indien, nach der Be— völkerungszahl der zweitgrößte Staat der Welt, hat nach dem Er⸗ gebnisse *) der letzten Volkszählung vom 1. März 1901 eine Gefammt⸗ bevöllerung von 294 266 701 Köpfen, wovon 231 085 1327 den englischen Provinzen und 63 181 569 den Vajallenstaaten angehörten. In den zehn Jahren seit der vorletzten Volkszählung vom 26. Februar 18931 hat sich die Bevölkerung des indischen Kal erreichs nur um 2,42 v. H. und bei Zugrundelegung des gleichen er en sogar nur um 1434 v. H. vermehrt gegen 11,7 v. S im Jahrzehnte 1331191. Die englischen Provinzen haben in der letzten Volks⸗ zählungs-Periode um 444 v. H. zu⸗, die Vasallenstaaten dagegen um 434 v. H. der Bevölkerung abgenommen. Für das 34 3 stellte sich die entsprechende Volkszunahme auf 9.58 bezw. „O8 b. V.
Wohl hauptsächlich infolge der asiatischen Unsitte, einen Theil der neugeborenen Mädchen bald nach der Geburt zu tödten, wurden 1901 149 996 349 Personen . und nur 144 360 352 weib⸗ a Geschlechts ermittelt, d. i. ein Mehr von über 5.5 Mill. männ⸗ licher Personen, während bekanntlich in den europãischen Kulturstaaten das weibliche Geschlecht meistens nicht unerheblich überwiegt.
Die Zählung fand zur Zeit des Vollmonds in der Nacht auf
den 1. Marz 1901 statt und erstreckte sich, abgesehen von kleineren Gebietstheilen, auf das ganze indische Reich, konnte aber nicht überall einheitlich in der Zählmethode durchgeführt werden. Für dünn⸗ besie delte beim. unkultivierte Landesstrecken trat theilweise die Schätzung an die Stelle der Zählung; auch wurde nicht durchgängig an dem Grundsatze der Zeiteinheit festgehalten. Mehrere Wochen vor der Volkszählung hatte eine Vorerhebung über die Zahl der ortsanwesenden Personen durch die Zähler statt⸗ gefunden, und zwar für jeden Block‘, d. h. ZJählbezirk, welcher 410-50 Häuser umfaßte. Es wurde also eine Doppel zählung ab⸗ gehalten, welche naturgemäß die hauptsächlichsten Schwierigkeiten bei der ersten Aufnahme ju überwinden hatte. Bie zweite Aufnahme stellt sich ihrem Wesen nach lediglich als eine Nachprüfung der ersten dar. Nur auf diese Weise erklärt sich die bemerkenswerthe Thatsache, daß bereits 14 Tage nach dem Zähltermine das Hauptergebniß für die Gesammtbevölkerung Indiens festgestellt werden konnte.
Zur Arbeiterbewegung.
Zum Ausstand der Taba ckarbeiter in Nordhausen berichtet die Leipz. Ztg., daß bei fünf Firmen, die den Schieds pruch aner⸗ kannt haben, 263 männliche und 250 weibliche Personen arbeiten, während 587 Personen mit 4053 Kindern noch augständig sind.
Der Strike der Weber in Cunewalde reis hauptmannschaft Bautzen), an welchem sich etwa 800 Arbeiter betheiligten, ist, der Deutschen Warte“ zufolge, nach einer Dauer von achtzehn Wochen in allen Fabriken beendet. x
Die seit dem 265. Juni im Ausstand befindlichen Bautischler in Hamburg- Altong haben nach einer Mittheilung desselben Blattes ebenfalls die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem die Unter⸗ nehmer eine kleine Fobnerbo hung bewilligt hatten.
Aus Cagliari meldet W. T. B.“, daß das Personal der Gesellschaft der sardinischen Nebenbahnen zum tbeil in den Ausstand getreten ist, weil die Direktion auf die vor drei Monaten 666 Forderungen der Angestellten noch keine Antwort ertheilt hat. Der Ausstand beschränkt sich auf die Provinz Cagliari; die Jahl der Ausständigen beträgt ungefähr 300.
Die Zabl der stualenden Arbeiter in den drei vom Ausstand betroffenen Stahlwerk ⸗Kruppen der Vereinigten Staaten von Amerika beläuft sich, nach einer Meldung des W. T. B. aus Pittsburg, auf fast 74009). — Ucker die Ursache dieses Ausstands wird der „Frankf. Ztg. aug New York Folgendes berichtet: Die Strikenden verlangen, daß die Arbeiterunion bollständig anerkannt werde, während die Unternehmer erklären, daß sie den Arbeitern nicht verwehren, der Union beizutreten, daß aber dieselbe Freiheit den Nichtunlonisten zugestanden werden soll. Die Unions. Arbeiter verlangen, daß in allen Fabriken die Lobnftala der Unlen angewendet werde, worin die Unternehmer einen Zwang für alle Arbeiter sehen, der Unien beizutreten. Nachdem die Konferenz zwichen Ver⸗ tretern der Arbeiter und Fabrikanten in Pittsburg am Sonnabend gescheitert war, hat der Präsident der . Association der Eisen«, Zinn und Stahlarbeiter für Montag, den 15. Juni, einen allgemeinen Strike in den Werken von drei Gesellschasten angeerdnet, nämlich in denen der Ameriean Sbeet Ster, der American Steel Hoop und der American Tin Plate, welche alte drei Theile der United States Steel Gorporation sind. Von den in diesen Werken beschäftigten 119 007 Arbeitern gebären XW Moo der Amalgamated Association an; die übrigen sind am Mitglieder anderer Arbeltervercine. Da der enannte . United Stateg Steel Coworation noch sechs ander Gesenf lontroliert, nämlich die Federal Steel, National Steel, Nan Tube, Carnegie, American Bridge und American Steci anb Wire, so ist es möglich, daß der Strike etwa 218 CM Nrbeifer umfassen wird, von denen 70 00 Unionisten und 135 000 Nichtunlonisten find.
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) Vgl. die Proceedings of the Government of India in the Homo Department (Censua“ — Kalkutta, den 185. Mir; io.