.
——
1 wer, w 71
n e
des , vom 23.
t ni 18801. Mai 1894, ferner des 8 1 ndesrathz⸗Instruktion zu diesem Geseß vom A. Juni 1895 und der 88 1, 3 und 7 des Aus—⸗ führungsgesetzes vom 12. März 1881 bezw. 57 des Aus⸗ ührungsgesetzes vom 18. Juni 1894 bis auf weiteres olgendes an: ͤ ; ö.
1) Sämmtliche aus Italien herrührenden Geflügel⸗ . dürfen auf der Eisenbahn nicht eher entladen werden,
evor sie amtsthierärztlich untersucht worden sind.
2) Wird durch die amtsthierärztliche Untersuchung bei einer Sendung die Geflügelcholera festgestellt, so hat der be⸗ amtete Thierarzt den Weitertransport vorläufig zu untersagen und der Ortspolizeibehörde Anzeige zu erstatten, welche 1 die für den Fall erforderlichen Maßnahmen anzuordnen hat.
Im Falle die Thiere binnen 12 Stunden einen Standort erreichen können, wo sie durchseuchen oder abgeschlachtet werden sollen, kann die n , . die Weiterbeförderung der un⸗ getheilten Sendung unter der Bedingung gestatten, daß der Transport auf Wagen erfolgt, deren , , das Herab⸗ fallen von Koth, Streu, Futterresten ꝛc. verhindert.
Von dieser Befugniß wird namentlich dann Gebrauch e machen sein, wenn auf dem Bahnhofe oder in dessen Nähe keine zur Absonderung der Sendung geeigneten Näumlichkeiten
ur Verfügung stehen. Wird die Erlaubniß zur Ueberführung . Thiere in einen anderen Polizeibezirk ertheilt, so ist der betreffenden Polizeibehörde unverzüglich von der Sachlage Kenntniß zu geben.
3) Für die bei der amtsthierärztlichen Untersuchung nicht verseucht befundenen Sendungen ist die Genehmigung ur Entladung und Weiterbeförderung von der zuständigen Kro ie be rd auf Grund der . von dem beamteten Thierarzte zu machenden Mittheilung über das Er⸗ ebniß der Untersuchung zu ertheilen. Liegt der Be— . der Sendung in einem anderen Cali d ezittẽ h ist die Ortspolizeibehörde dieses Bezirks unter Bezeichnung er Sendung nach Art, Zahl und oh en allgemeinen Kenn⸗ eichen der dazu gehörigen Thiere von der Genehmigung des
eitertransports nöthigenfalls telegraphisch oder telephonisch zu benachrichtigen. ; .
Die Sendung ist am Bestimmungsorte für die Dauer von acht Tagen einer polizeilichen Beobachtung und Ab⸗ sonderung zu unterwerfen und darf nur dann in den freien Verkehr gesetzt werden, wenn der Besitzer eine amtsthierärztliche Bescheinigung darüber beibringt, daß eine am Schlusse der Beobachtungsfrist vorgenommene erneute Untersuchung die Seuchenfreiheit der Thiere ergeben hat.
Die Abschlachtung von Thieren und die Ausführung der geschlachteten Thiere ist mit polizeilicher Erlaubniß auch vor . der Frlst und vor amtsthierärztlicher Untersuchung zul fsg. .
4 Stallungen von ,, die hauptsächlich oder in erheblichem Umfange mit Geflügel handeln, das aus Italien eingeführt wird, sind nach 17 des Reichs⸗-Viehseuchen⸗ gesetzes einer fortlaufenden amtsthierärztlichen Beaufsichtigung hinsichtlich des gesammten Geflügelbestandes zu unterwerfen.
5) Die Kosten der amtsthierärztlichen Untersuchungen fallen dem Besitzer der Thiere zur Last.
6) Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen und die daraufhin getroffenen Anordnungen unterliegen den Strafvorschriften der 35 66 Abs. 1, 3 und 4, 67 des Reichs⸗ wan, , ,. bezw. 8 328 des Strafgesetzbuchs.
Danzig, den 2. August 1901. *
Der Negierungs⸗Präsident. In Vertretung: Fornet.
Landespolizeiliche Anordnung, betreffend Maßregeln gegen die Maul- und Klauenseuche.
Auf Grund des § 1 der Bundesrathsinstruktion vom A. Juni 1895 und 8 20 Abs. 1 des Reichs⸗Viehseuchengesezes vom 23. Juni 1880/1. Mai 1894 bestimme ich mit Er⸗ mächtigung des Herrn Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten:
§z 1. Die künstliche Uebertragung des Ansteckungsstoffs der Maul⸗ und Klauenseuche auf Thiere, die sich nicht in einem Seuchengehöfte befinden, ist verboten. —;
§ 2. Ausnahmsweise darf die Genehmigung zur künst⸗ lichen Ansteckung solcher Thiere (3 1) von dem Landrath er⸗ theilt werden, wenn nach dem sschriftlichen Gutachten des beamteten Thierarztes die Weiterverbreitung der Seuche nach den örtlichen Verhaͤltnissen ausgeschlossen erscheint und deshalb eine Schädigung der umliegenden Betriebe nicht zu fürchten ist.
§ 38. Rünstlich angesteckte Thiere sind vom Zeitpunkte der Ansteckung ab, ohne Rücksicht darauf, ob Erscheinungen der — 9 . — G Seuche wahrnehmbar sind oder nicht, den seuchekranken Thieren gleich zu behandeln (z ö9 ff. der Bundesrathsinstruktion).
§ 4. Wenn die künstlich angesteckten Thiere nicht erkranken, so sind die Gehöfts⸗ oder Stallsperre und die
sonstigen Schuß maßregeln so lange aufrecht zu erhalten, bis
die Unverdächtigkeit der Thiere durch den beamteten Thierarzt
festgestellt ist und die zur Unterbringung benutzten Stallräume
nach F 67 der Bundegrathsinstruktion desinfiziert sind. Indem ich diese Anordnung hiermit zur öffentlicher
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungs⸗Assessor Jeske zu Gleiwitz zum Regie⸗
rungsrath zu ernennen, sowie
den Geheimen Rechnungs⸗Revisoren bei der Ober⸗Rechnungs⸗ kammer, Re , ohann Karl August Webers und Kleist den Charakter als Geheimer w,, , und
den Geheimen Rechnungs⸗Revisoren bei derselben Behörde Richter, Heinemann und Drömer den Charakter als Rechnungsrath zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kreisarzt, Medizinalrath Dr. Koehler in Landeshut i. Schl. den Charakter als Geheimer Medizinalrath und dem Arzt Gustav Schmohl in Kalbe a. S. den Charakter als Sanitätsrath zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den zum Zweiten Pfarrer an der Domkirche in Magde⸗ burg berufenen hisherigen Direktor des Prediger⸗Seminars zu Soest Nottebohm zugleich zum Konsistorialrath und Mit⸗ glied des Konsistoriums der Provinz Sachsen zu ernennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kommerzienrath Arnold Böninger in Duisburg den Charakter als Geheimer Kommerzienrath, sowie dem Fabrikbesitzer Karl 6 in Düsseldorf und dem Kaufmann August Heuser in Duisburg den Charakter als Kommerzienrath zu verleihen.
Staats⸗Ministerium.
Der Staats⸗Archivar, Archivrath Dr. phil. Max Bär ist g Osnabrück an das Staats⸗-Archiv in Danzig versetzt worden.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Die Lehrer an den vereinigten Maschinenbauschulen in Elberfeld Barmen Arnold Schlie und Bruno Barmwoldt sind zu Königlichen Maschinenbauschullehrern ernannt worden.
Die Nummer N der Gesetz⸗Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter Nr. 10 295 die Verfügung des Justiz⸗Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke der Amtsgerichte Diez, Hachenburg, Höhr⸗Grenzhausen, Königstein, Langenschwalbach, Nassau, Rüdesheim, Selters, Sankt Goars⸗ hausen und Wiesbaden, vom 29. Juli 1901. Berlin W., den 14. August 1901. Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt. Weberstedt.
Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetz ⸗Samml. S. 357) sind bekannt 64
1) das am 109. April 1901 Allerböchst vollzogene Statut für die Ent und Bewässerungs⸗Genossenschaft Schalkenbach⸗Königsfeld zu Schalkenbach im Kreise Ahrweiler durch das Amtsblatt der König⸗ lichen Regierung zu Koblenz Nr. 31 S. 205, ausgegeben am 18. Juli 1901;
2) der Allerböchste Erlaß vom 19. Juni 1991, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Kleinbahn . Aktiengesellschaft Höchst⸗Königstein zu Frankfurt a. M. zur Entziehung und dauernden Beschränkung des zum Bau und Betrieb einer Kleinbahn von Höchst nach Königstein in Anspruch zu nehmenden Grundeigenthums, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Wiesbaden Nr. 31 S. 285, ausgegeben am 1. August 1901;
3) das am 10. Juni 1901 Allerhöchst vollzogene Statut für die Genossenschaft zur Entwässerung des Willkasser Bruches im Kreise Oletzo Lurch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gum binnen Nr. 29 S. 219, ausgegeben am 17. Juli 1901;
4) der am 10. Juni 1901 Allerhöchst vollzogene Nachtrag zu dem Statut für die Genossenschaft zur Regulierung des Moossner-Flusses im Kreise Oletzko vom 17. September 1395 durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gumbinnen Nr. 30 S. 239, ausgegeben am 24. Juli 1901;
5) der Allerbhöchste Erlaß vom 27. Juni 1901, betreffend die Anwendung der dem Chausseegeldtarif vom 29. Februar 1840 ange⸗ bängten Bestimmungen wegen der Chausseerolijeivergeben auf die im Kreise Schivelbein belegenen Chausseen 1) von Schivelbein nach Briesen, 2) den Schivelbein nach Klützkow, 3) von Schivelbein nach Lankom, 4) von Klüßkow über Wartenstein bis zur CGlanziger Forst, 5) von Schivelbein nach Brunow und 6) von Schivelbein nach Rützenbagen, durch das Amtehlatt der Königlichen Regierung zu Köelin Nr. 30 S. 175, ausgegeben am 25. Juli 1801;
6) das am 27. Juni 1801 Allerböchst vollzogene Statut für die Entwůsserungi. Genossenschaft I u Salm im Rreise Daun durch das Amteblatt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 30 S. 323,
ben am 26. Juli ol; 7 8s am AN. Juni 1901 Allerböchst vollje gene Statut für die ntwäͤsserungs⸗Genossenschaft IV zu Betteldorf im Kreise Vaun das Amteblatt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 30
Kennmiß bringe, mache ich darauf aufmerksam, daß Zuwider⸗
handlungen dagegen gemäß Sz 66 Ziffer 1 des NReichs⸗ gel 9 ö
Viehseuchengese es mit Geldstrafe bis zu 150 6 oder mit — Haft bis zu 6 Wochen bedroht sind, sofern nicht gemäß 5 328
des Reichs⸗Strafgesetzbuchs eine noch härtere Strafe ver⸗ wirkt ist. Liegnitz, den W. Juli 1901. Der Regierungs⸗Prãäͤsident. von Heyer.
Lan despolizeiliche Anordnung zur Bekämpfung der Geflügelcholera.
Das durch mein? Verfügung vom 18. Juni d. J. er⸗ lassene Verbot des Handels im Umherziehen mit Geflügel sowie der Abhaltung von Geflügel⸗ Ausstellun gen im Regierungsbezirk Aachen (Amte— blatt S. 195 wird hiermit big zum 16. September d. J. verlängert.
Aachen, den 7. August 1901.
Der e r P rasident von Hartmann.
ausgegeben am 26. Juli 1901; as am 27. Jug 1901 Allerbächst velllogene Statut für die ju Deutsch⸗Wärbigß im Kreise Kren Amteblatt der Königlichen Regierung zu kgegeben am 26. Juli 1901, Juni 1901 Allerböchst volljogene Statut für die r tainage· Genossenschaft zu Palentienen · Gudgallen m Kreise Ragnit du Amteblatt der Königlichen Regierung zu
—
nen Nr. 30 S. 235, ausgegeben am 24. Juli 1901
die Alerböchste Konzessiong. Urkunde vom 23. Juni 1991, be⸗ den Bau und Betrieb einer vollsvurigen Nebeneisenbahn ven Sallgast nach Lauchbammer (Staatebabnbeos durch die Ischirkau⸗
Finsterwalder Gisenbabngesellschaft, durch die Amteblätter
der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. D. Nr. 30 S. 241,
ausgegeben am 24. Juli 1901.
gegeben am 27. Juli 19901;
Gumbinnen Nr. 31 S 252. auggegeben am 31. Juli 1901; 12 das am 6. Juli 1901
S. 256, ausgegeben am 31. Juli 1901.
— —
der Königlichen Negierung zu Merseburg Nr. 30 S. 263, aug⸗
11 das am 6. Juli ol Alerbächst velljogene Statut für die Entwässernngg · und Drainage ˖ Genossenschaft n Meschkürren im Kreise Pisltallen durch das Amteblatt der Köntglichen Regierung ju
J Uerböchst vollsogene Statut für die Entwãsserunga. Genossenschaft In Nenenderf ˖ Prostken im Kreise Lyck durch das Amteblatt der Königlichen Regierung ju Gumbinnen Nr. 31
. Angekommen: — Seine Ercellenz der. Staats- und Justiz-Minister Dr. Sc fe ern. rlaub. Minist r Abgereist:
Seine Erg len der ie de des Evangelischen Ober⸗ Kirchenraths, Wirkliche Geheime Rath D. Dr. Barkhausen, nach Ostpreußen.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 14. August.
Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten unternahmen, wie dem „W. T. B.“ aus dem Neuen Palais gemeldet wird, gestern Nachmittag um 5iz Uhr eine Ausfahrt und machten Ihren Königlichen Hoheiten dem Herzog und der Herzogin von Connaught im Schlosse Glienicke r An der Abend⸗ tafel bei Ihren Majestäten nahmen die in Potsdam anwesenden hohen Leidtragenden mit den Gefolgen theil. Nach derselben verabschiedeten sich die hohen Verwandten von Ihren Majestäten. Am Abend geleiteten Ihre Kaiserlichen Majestäten Ihre Majestäten den König und die Königin von Großbritannien und Irland 38 Abreise . dem Bahnhof Wildpark.
Heute orgen um e Uhr begaben Sich Seine Majestät der Kaiser und König nach Berlin, um im Königlichen Schlosse hierselbst die neu ernannten Ober⸗-Präsi⸗ denten der Provinzen Ostpreußen und Schleswig⸗Holstein, Frei⸗ herren von Richthofen und von Wilmowski zu empfangen.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin er— . heute Mittag im hiesigen Königlichen Schlosse dem
ber⸗Präsidenten von Schleswig⸗Holstein Freiherrn von Wilmowski die erbetene Audienz.
Ihre Majestäten der König und die Königin von Großbritannien und Irland statteten gestern Nach⸗ mittag Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich Leopold von 6 Ihrer Königlichen
oheit der hersegin von en. owie den anderen in Pots⸗ dam weilenden Fürstlichkeiten Besuche ab. Kurz vor 11 Uhr Abends reisten Allerhöchstdieselben nach Homburg v. d. Höhe ab.
Aus Anlaß der Beisetzung der sterblichen Hülle Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Friedrich haben estern an vielen Orten Trauerfeiern stattgefunden. Aus em „W. T. B.“ liegen über solche Veranstaltungen sowie Beileids⸗Kundgebungen folgende Meldungen vor:
Kiel, 13. August. Anläßlich der 2 Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich haben sämmtliche Kriegs⸗ on auf allen Toppen halbmast geflaggt. Am Vormittag and an Bord eines jeden Schiffes ein Trauergottesdienst stati.
Badenweiler, 13. August. Heute Vormittag fand im Kursaal hierselbst ein Trauergottesdienst zum Gedachtniß der verewigten Kaiserin r. statt, welchem Ihre Königlichen , . der Großherzog, die Großherzogin und die
rbgroßherzogin enn,
London, 13. . In der Saint James⸗Kapelle fand
heute ein Trauergottesdienst für die verewigte Kaiserin Friedrich statt, an welchem die Hofchargen, die Mitglieder des diplomatischen Korps, die Minister, zahlreiche Mitglieder des Parlaments und sonstige hervorragende Persoönlichkeiten theilnahmen.
Edinburg, 13. August. Aus Anlaß der Beisetzung der Hochseligen Kaiserin Friedrich hielt der Stadtrath eine besondere Sitzung unb beschloß, Beileid s⸗Adressen an Ihre Majestäten den Kaiser Wilhelm und den König Eduard abzusenden. Später begab sich der Stadtrath zu dem Trauergottesdienst in die St. Giles⸗Kathedrale, an welchem auch Abtheilungen mehrerer Regimenter und Ab— ordnungen von Zivilkörperschaften theilnahmen.
Gibraltar, 13. August. An der hier für Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich veranstalteten Gedächmißfeier nahmen der stellvertretende Gouverneur, Generalmajor Slade und Vertreter der Zivil⸗ und Marinebehörden theil. Die Flaggen der Schiffe in dem Hafen wehten halbmast. 60 Kanonen—⸗ salven wurden abgefeuert.
Paris, 13. August. Der heutigen Trauerfeier für die verewigte Kaiserin Friedrich in der protestantischen Kirche wohnten die Minister Del casse und Leygues persönlich bei.
St. Petersburg, 13. August. Heute Nachmittag fand in der mit Palmengrrangements geschmückten und mit schwarzem Tuch ausgeschlagenen St. Petrikirche ein Trauer gottes dienst für die Hochselige Kaiserin Friedrich statt. Es nahmen daran theil: der Kaiser und die Kaiserin, die Kaiserin⸗Mutter, die Königin von Griechenland, die Großherzogin⸗Mutter von Mecklenburg⸗Schwer in, der Großfürst und die Großfürstin Sergei Alexandrowitsch aus Moskau, sämmtliche hier anwesenden Großfürsten und Groß en nn der Prinz und die Prinzessin von Battenberg, der Prinz Andreas von Griechenland, dag gesammte diplomatische Korps, alle Minister mit ihren Damen, zahlreiche Hol, Militär⸗ und Zivilwürdenträger, Herren und Damen der Ho Cech sowie die deutsche Kolonie, an ihrer Spiße der
eneral⸗Konsul Maron nebst Gemahlin. Der Kaiser halte die Uniform des preußischen Alexander Garde⸗Grenadier - Negi⸗ ments Rr. 1 mit dem Hande des Schwarzen Adler⸗Ordens angelegt. Ebenso waren die Großfürslen in preufischen Uni— formen mit vreußischen Ordengbändern erschienen. Der deutsche Botschafter Graf von Alvensleben, umgeben von den Herren der deutschen Botschaft, n die Majestäten am Fingang der Kirche und geleitete die Allerhöchsten Gäste in feierlichem Zuge zu den Aliarpläßen. Bei Beginn des Traner. gottesdienstes frug der Männer⸗Cesangverein Liedertafel 2 Lied vor: „Wie sie so sanft ruhen Die Trauerrede hie der Pastor Reußler. — Bei der Ankunft und der Abfahrt 28 Kaisers und der Kaiserin brach die auf dem Newsli⸗Krospe
zahlreich versammelte Vollgmenge in stärmische Hochrufe aus.
2
om, 13. August. In der Kapelle der deutschen Bot⸗ aaf ae heute 363 Anwesenheit des deutschen Geschäfts⸗ trägers, des Personals der deutschen Botschaft sowie der prenßischen und der bayzrischen Hesandtschaft beim. Päpstlichen Stuhl ein Trauergottesdienst für Ihre Majestät die Kaiserin riedrich statt, welcher auch der General⸗Sekretär im Fi Tum des Auswärtigen Malvano sowie der österreichische und der britische Geschäftsträger beiwohnten. ᷓ a ag, 13. August. In der englischen Kirche fand heute eine . für Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich fiat, zu welcher die Königin, die Königin⸗Mutter und der Prinz Heinrich der Niederlande Vertreter entsandt hatten. An der Feier nahmen ferner der deutsche Geschäfts⸗ träger, der Minister des Aeußern, sowie verschiedene Mit⸗ glicher des diplomatischen Korps theil.
Bukarest, 13. August. In der hiesigen protestantischen Kirche wurde heute für . Majestät die Kaiserin Friedrich ein Trauergottesdienst abgehalten, welchem der Prinz Ferdinand. das diplomatische Korps, die Minister and andere hohe Würdenträger beiwohnten.
Konstantin opel, 13. August. In der Kapelle der deutschen Botschaft fand heute Vormittag für Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich eine Trauerfeier fall! Der Prediger Suhle versah den Gottesdienst, welchem der Legationsrath reiherr von Wan genheim und das Personal der Botschaft, . alle hiesigen Botschgfter und Gesandten, Ver⸗ treter des Sultau's und der Hohen Pforte, sowie zahlreiche Mitglieder der deutschen Kolonie beiwohnten.
Sofia, 13. August. Heute Vormittag fand in der evangelischen Kirche eine Trauerfeier für Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich statt. An derselben nahmen ein Vertreter des Fürsten, die Minister, das diplomatische Korps und die deutsche Kolonie theil.
Hongkong, 13. August. Der Gesetzgebende Rath beschloß in einer Sondersitzung, Beileids⸗Kundgebungen an Ihre Majestäten den Deutschen Kaiser und den König Eduard zu richten.
Der Königliche Gesandte in Darmstadt Prinz zu Hohen— lohe-Oehringen ist von dem ihm . bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Homburg v. d. H., 14. August. hrt Ma jestãten der König und die Königin von Großbritannien und Irland trafen heute Vormittag mittels Sonderzuges hier ein und begaben Sich, wie W. T. B.“ meldet, nach Ritter's Park-Hotel, wo Seine Majestät der König zu dreiwöchigem Kurgebrauch Wohnung nahm.
Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prin— zessin Heinrich trafen heute Vormittag im Schlosse Friedrichshof ein.
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause fand gestern die Spezialdebatte über die Bill, betreffend den Titel des Königs, statt. W. Redmond beantragte, wie W. T. B.“ berichtet, die Bezeichnung „Ver⸗ theidiger des Glaubens“ fortzulassen, da dieser Titel dem König Heinrich VIII. als Vertheidiger des Glaubens der katholischen Religion von dem Papst Leo X. verliehen worden sei und die jetzige Weiterführung desselben weder Katholiken noch Nonkonfoörmisten genehm sein könne. Der Minister Balfour vertheidigte den Titel aus historischen Gründen. Darauf wurde der Antrag mit 188 gegen 6 Stimmen abgelehnt. Die Minorität bildeten die irischen Nationalisten und zwei Radikale. — Im weiteren Verlaufe der Sitzung genehmigte das Haus die dritte Lesung der Pacific Cable Vill.
Frankreich.
Das „Echo de Paris“ theilt, einer Meldung des W. T. W.“ jufolge, mit, daß die Veröffentlichung der A usführungs⸗ bestimmun gen zum Vereinsgeseßz im „Journal Officiel“ um einen 6der zwei Tage werde verschoben werden. Der Minister⸗Präsident Waldeck-Rousseau habe Verhandlungen mit dem Vatikan angeknüpft, um zu einer Verständigung mit demselben zu gelangen; der Minister⸗Praäͤsident sei geneigt, zu diesem Zweck an den Aussührungsbestimmungen einige Aende⸗ rungen vorzunehmen.
Italien.
„Seine Majestät der Kaiser Wilhelm hat, wie W. T. B. meldei, den deutschen Konsul in Neapel beauftragt, einen Lorbeer⸗ und Eichenkranz auf dem Sarge des verstorbenen früheren Minister⸗Präsidenten Crispi mederzulegen und die Leiche als Vertreter Seiner Majestät nach Palermo zu begleiten.
Von dem deutschen Reichskanzler Grafen von Bülow der Gattin Crispi's ein Beileids⸗Telegramm zugegangen, das in deutscher Uebersetzung, wie folgt, lautet:
Soeben babe ich die traurige Nachricht vom Ableben Ibres rubm. kelben Gatten zur Kenntniß Seiner Majestät des Raiserg und Rönigs gebracht. Eg drängt mich, Ibnen meine volle Theilnahme an Ibtem Foßen Verluste aus zusprechen. Deutschland schließt sich von Herzen der
Muer Italien an und wird dem erdorragenden Staatsmann, dem Rerwilligen Patrieten ein treneg Andenken bewabren. Die Freund⸗ aft, die mir Francezco erisri stet bewiesen bat, zãble ich zu meinen liebsten Grinnerungen. Graf von Bülow.“
Der Bevöllerung wurde gestern der Zutritt in die Trauer⸗ lapelle gestattet, in welcher die Leiche Crispiss aufgebahrt ist. Tie Leiche trägt das Großkreuz des Annunzigten⸗Ordeng; die ubrigen Drdengaugzeichnungen ruhen auf Kissen. Zur Linken
8 Todtenbettes ist eine q, , von Fahnen der Veteranen
don 1818 und 1319 sowie der alten Garibaldianer an— gebracht.
Niederlande.
—
. 8
—
Bulgarien.
Das russische Geschwader * nach einer Meldung des W. T. B.“ aus Sofia am Montag den Hafen von Burgas verlassen.
Die „Agence Bulgare“ erklärt die Gerüchte von einem Abbruch der Verhandlungen über die Aufnahme
einer bul garischen Anleihe in Paris für durchaus un⸗ begründet.
Dänemark.
Aus Kopenhagen wird dem ‚W. T. B.“ vom gestrigen Tage berichtet: Dreiunddreißig hervorragende Vertreker der Bevölkerung aus allen Landestheilen erließen die Auf⸗ . daß eine aus Vertretern sämmtlicher Gemeinden es Landes bestehende Abordnung dem König anläßlich des erfolgten Ministerwechsels ihren Dank aussprechen solle in der sicheren Erwartung, daß durch den Systemwechsel Aus⸗ sicht auf eine friedliche und fruchtbare politische Arbeit ge⸗ wonnen sei.
Asien.
Die „Times“ meldet dem „W. T. B.“ zufolge aus Peking: In der gestrigen Konferenz der Gesandten wurde dem Einspruche des britischen Gesandten Satow gegen die Einsetzung einer ihrer Natur nach schwerfälligen internationalen Kommission nachgegeben, und die Ge⸗ sandten kamen überein, eine Bestimmung über die Einsetzung einer solchen Kommission nicht in das Protokoll aufzunehmen. Es wurde nur die Klausel eingefügt, daß die Werthzölle sobald als möglich in feste Zölle umgewandelt werden sollen. Ferner wurde beschlossen, . die Freiliste ge⸗ münztes und ungemünztes Gold und Silber, ausländische Zerealien, Reis und Mehl zu setzen.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Peling ist das Friedens protokoll den chinesischen Be⸗ vollmächtigten bereits zugestellt worden; man erwartet, daß dasselbe am Donnerstag werde unterzeichnet werden.
Afrika.
Zwischen der Regierung des britischen Gambia—⸗ Gebietes in West⸗Afrika und dem einflußreichen Häuptling Mousa Mollah, welcher auf französischem Gebiete wohnt, ist, wie das „Reuter'sche Bureau“ erfährt, ein wichtiges Ab⸗ kommen abgeschlossen worden, dem zufolge das gesammte Gebiet⸗ an beiden Ufern des Gambia bis zur britisch⸗französischen Grenze nunmehr britisch wird. Die französischen Behörden hatten die Genehmigung zu den Verhandlungen des Häuptlings mit dem britischen Vertreter ertheilt. Der Werth des Vertrages liegt darin, daß die Engländer fortan nicht nur eine nominelle, sondern die thatsächliche Kontrole über das gesammte Fluß— gebiet des Häuptlings haben und die Errichtung eines fran— zösischen Postens am Gambia ausgeschlossen ist.
Der Londoner „Standard“ veröffentlicht einen Feldbrief aus Süd⸗Afrika, in welchem es heißt, der Burenkommandant Beyers sei kürmlich in einem Gefecht schwer verwundet worden; man glaube nicht, daß er genesen werde. Ferner wird in dem Briefe berichtet, daß der Transportdampfer „Montrose“ mit 900 gefangen genommenen Buren nach Bermuda abgegangen sei.
Kunst und Wissenschaft.
Der Nordpolarforscher Professor Nils Adolf Erik Freiherr von Norden skjöld ist, wie W. T. B.“ meldet, am gestrigen Tage in Stockholm gestorben. Er war am 18. November 1832 in Helsingfors geboren, begleitete seinen Vater auf Reisen in Finland und im . studierte in Helsingfors Geologie, begab sich im Jahre 1857 nach Stockholm, wo er im Jahre 1858 Professor und Vorsteher der mineralogischen Sammlungen wurde. Nordenskjöld nahm darauf an allen wissenschaftlichen arktischen schwedischen Expeditionen theil, von denen die beiden ersten (1858 und 1861) unter der Leitung Torell's, die beiden folgenden (1864 und 1868) unter seiner eigenen Leitung ausgeführt wurden. Die drei ersten Exypeditionen hatten nur kleine norwegische Fabrzeuge zur Verfügung; zu der vierten aber rüstete der Staat den stark gebauten, von dem Kapitãän Otter befebligten Postdampfer Sofia aus, der am 19. Sertember 1868 810 427 nördlicher Breite, den nördlichsten bis dahin ven einem Fabrzeuge besuchten Punkt, erreichte. Durch diese Expeditionen wurde die spitzbergische Inselgruppe genauer erforscht. In den Zwischenzeiten beschäftigte sich Nordenstjöld mit der Bearbeitung der mitgebrachten , Schätze. Im Jabre 1870 drang er in Grönland auf dem Binneneise etwa 45 kin vor, auch entdeckte er die drei größten bis jetzt bekannten Meteoriten, die er auf 500, 2990 und 90 Zentner schäßte, an der Südseite der Disko⸗Insel und kebrte mit reichen Sammlungen nach Schweden zurück. Diese Reise beschrieb Nordenskjoͤld unter dem Titel „Redogörelse för en expedition till Grönland är 1570 (Stockbolm 1871). Die fünfte schwedische Expedition ging unter seiner Leitung Mitte Jull 1872 von Tromsö ab und überwinterte an der Mosselbai auf Spitzbergen (790 53 nördlicher Breite und 16 14 östlicher Länge von Greenwich), von wo er mit einigen Begleitern im Früͤbjabr 1873 auf Schlitten erst nach den nördlich von Spxitzbengen gelegenen Siebeninseln und dann von da über das Iren n des Nordostlands nach der Winterstation zurück fuhr. Im Jahre 1875 fuhr Nordenstjöld durch dag Karische Meer nach der Mündung des Jenissei und wiederholte diese Reise im Jabre 1876. Den größten Ruhm erwarb er sich indessen durch die Ausführung der Nordostdurchfabrt ent⸗ lang der Nordtüste Sibiriens (1878 — 79) auf dem Dampfer Vega“.
Selne Majestät der König Oeakar von Schweden, der Kaufmann Ogfar von Dickson und der sibirische Grubenbesitzer A. Sibiriakow unterstützten die Ervedition, die am 4. Juli 1878 von Göteborg ab⸗ ging. Anfang September 1879 traf der kühne Forscher in Japan ein und fuhr von bier durch den Suezkanal nach Guropa zurück. Seine Majestãt der König von Schweden eibob Nordenstjöld im Avril 1830 in den Freiberrenstand. Der Bericht über seine evoche⸗ machende Reise erschien zugleich in mebreren Sprachen (deutsch unter dem Titel; Die Umsegelung Asieng und Guropag auf der Vega. 2 Bde., Leiynig 6 Am 23. Mai 1883 ging Nordensejöld ven Göteborg aug auf dem schwedischen Fostrampler Sosta“ noch- mals in Ser und landete am 1. Juli im Auleitsiwilfjord in Wesi⸗ grönland, von wo er vom 4. Jull bis 4. August auf der Gliswäüste weiter dordrang, alg irgend jemand ver ihm. Am 17. August wurde die Rückreise angetreten, und nachdem er der Erste gewesen, dem eg geglückt war, durch dag die Sädostküste versperrende Gig ju dringen und an der Küͤste ju landen, traf er am J. September in Reykjavik ein. Ueber diese Meise veröffentlichte er das Werl Grönland, seine Eigwäüsten im Innern und seine Ostkuste Leirnig 1836). Seine letzten Publifationen galten der älteren Karto— grapbie. Sein Facaimilo- atlas till kartogrnssona lldata historia“ [Steckbolm 1839) enthält die wichtigsten Karten (51 Haupt, und sI Nebenlarten), die dor dem Jahre 160) gedruckt sind.
Aus Negpel meldet W. T. B. vem gestrigen Tage das Ab⸗ leben des Malers Domenico Moxelli. Der Känstler war am 4. August 1826 daselbst geboren und erbielt in seiner Vaterstadt sowie in Rom seine Ausbildung. Er war Mitglied der Kunst-Akademie zu Neapel und seit dem ah 1886 Senator des Königreichs. Von seinen durch glänzendes Kolorit und ergreifende Wahrheit ausgezeichneten Gemälden sind zu nennen: ‚Cesare Borgia bei der Belagerung von Capua“, „Die Bilderstürmer '. Versuchung des heiligen Antonius“, Christus auf dem Meeren, Mohammed's Gebet vor der Schlacht, eine „Mater Dolorosa sowie eine Himmelfahrt Mariä“ als Deckenbild der Kapelle des Königlichen Schlosses in Neapel.
Aus Leipzig wird berichtet: Das hiesige Buchgewerbe⸗ Mu seum hat gegenwärtig im zweiten Obergeschoß des Deutschen Buchgewerbehauses an Stelle der Lithographien des Franzosen Lundis eine Ausstellung von Nachbildungen von Buch⸗ einbänden alter und neuer Zeit veranstaltet. Die Ausstellung iebt einen nahezu vollständigen Ueberblick über die Geschichte des Bucheinbandes an der Hand von durchweg sehr guten zum theil farbigen Kopien. Die vornehme Einfachheit des älteren italienischen Handbandes, die Pracht des französischen handvergoldeten Einbandes im 17. Jahr⸗ hundert läßt sich dort ebenso genau studieren wie die Geschichte des deutschen und englischen Geschmacks auf diesem Gebiet. Im an⸗ stoßenden Ecksaal sind Nachbildungen von Einbänden des 19. Jahr⸗ hunderts zusammengestellt, unter denen besonders die französischen auffallen. Neben ausschweifenden, wenn auch unbestreitbar echt künstlerischen Entwürfen finden sich da zahlreiche ganz vortreffliche Arbeiten. Die Ausstellung wird ergänzt durch eine Auslage alter und neuer Originalbände in den Kästen. Unter den älteren ragt ein köst⸗ licher persischer Band aus dem 16. Jahrhundert (Neuerwerbung der Königlich sächsischen Bibliographischen Sammlung) hervor. Unter den modernen findet man neben den durch Reichthum der Ideen und Schönheit des Entwurfs überraschenden englischen Leinenbänden auch zahlreiche recht gute deutsche Arbeiten. Die ganze Ausstellung ist aus dem Besitz des Museums gebildet. Auch die dauernden Auslagen des Museums (in den Kästen) sind ergänzt. Insbesondere die moderne e n dürfte nicht verfehlen, in ihrer neuen Gestalt Eindruck zu machen.
Von der Sammlung „Alte Meister“, welche im Verlage von G. A. Seemann in Leipzig und Berlin erscheint und dazu be⸗ stimmt ist, die Perlen der europaischen Gemälde Galerien nach und nach in farbiger, originalgetreuer Wiedergabe zu veröffentlichen, liegt jetzt der erste Jahrgang abgeschlossen vor. Von den fünf Lieferungen in Mappen mit je acht, im Ganzen vierzig Tafeln, wurden die ersten drei bereits gewürdigt und die hohe Vollendung, die der dabei zur Anwendung gebrachte Dreifarbendruck erreicht hat, hervorgehoben, auch die inkeressante Technik desselben eingehend besprochen. Die neu ausgegebenen Lieferungen 4 und 5 gehen an Gewähltheit des Fah ng und Schönheit der Aus⸗ führung der einzelnen Tafeln den früheren nichts nach. Die vierte Lieferung bringt die Heilige Barbara“ von Palma Vecchio (in der Kirche Santa Maria Formosa zu Venedig), die Madonna mit den Bäumen. von Giovanni Bellini (in der Akademie ju Venedig), die den „Herbst“ personifizierende Figur einer Winzerin von Francesco Cossa (im Berliner Museum), die Apostel Johannes und Petrus von Albrecht Dürer und das Gemälde Christus und die reuigen Sünder“ von Rubens (in der alten Pinakothek zu Munchen), die „Falschspieler ! von Adriagen Brouwer, die Landschaft mit der Flucht nach Egvpten von Claude Lorrgin (in der Dresdner Galerie) sowie das „Milchmädchen? von Jean Baptiste Greuze (im Louvre zu Paris). In der fünften Lieferung ist die altitalienische Malerei vertreten durch die Madonna della Sedig- von Raffael (im Palazzo Pitti zu Florenz), den Zinsgroschen von Tizian (in der Dresdner Galerie) und das Bildniß der Luerezia Crivelli, genannt La belle Herronnierer von Lionardo da Vinci (im Louvre zu Paris), die deutsche Kunst durch das Bildniß des Nürnberger Patriziers Hieronymus Holzschuer von Albrecht Dürer (in der Berliner Gemälde ⸗ Galerie), die spanische Malerei durch ‚Die Uebergabe von Breda“, bekannt unter dem Tirel Las Lanzas“ von Velazquej (in der Galerie des Prado zu Madrid) und die „Geld⸗ zählenden Kinder! von Murillo (in der alten Pinakothek zu München), endlich die französische Kunst durch das Selbst— bildniß der Malerin Elisabeth Vigée n Lebrun mit ihrer Tochter (im Louvre zu Paris) und „Die französische Comödie von Antoine Watteau (in der Berliner Galerie) . Die Mehrzabl der Blätter zeigt, namentlich den farblosen Photographien gegenüber, eine früher kaum für möglich gehaltene, getreue Nachahmung der Originale, meist weltberühmter Werke der Malerei. Die Seemann'sche Sammlung erhält dadurch einen für die Popularisierung der Kunst unschätzbaren Werth, der ohne Zweifel allmählich auch gebührend an— erkannt werden wird. Denn der Preis der Tafeln im Gimeluen wie der ganzen Sammlung ist ein, im Vergleich zu dem der einfarbigen photographischen Aufnahmen, erstaunlich niedriger. Jede Tafel ist in Paypp-Rahmen einzeln für 1 M käuflich. Der ganze Jahrgang von fünf Lieferungen in Mappen mit je 8 Tafeln in groß Quark-⸗Format lostet 20 0 Unter dem Titel Die Malerei“ läßt die Verlags⸗ anstalt neuerdings auch eine Ausgabe, ohne festen Papprahmen, auf dünnen, zart getönten Blättern erscheinen, die für Sammler be⸗ stimmt ist.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Der Vorsitzende deß Deutschen Landwirthschaftsrathzs, Graf von Schwerin ⸗Löwitz, bat ju den Berathungen des standigen Ausschusses dieser Körperschaft über den Entwurf eines Zolltarif— gesetzes, die am 16. und 17. d. M. in Berlin statifinden, die Ve sitzenden der vreußischen Landwirthschafte kammern und der ofsinellen wirthschaftlichen Vertretungen in den süddeutschen Bundesstaaten un Königreich Sachsen, ferner die Vorsitzenden des Bundes der Landwirthe und der größeren Bauernvereine, die landwirthschaftlichen Mitglieder Wirtbschaftlichen Ausschusses und den Vorsitz enden des Verbandes der Handel e gartner Deutschlands eingeladen. In der Konferenz wird demnach die gesammte Landwirtbschaft des Deutschen Neichs ver treten sein. Den Berathungen liegt folgende Tagegordnung zu Grunde: L. Das Zolltarifgesetz. Referent? Vorsitzender Graf von Schwerin Löowitz. 11. Aenderungen der Zollsätze des Tarifentwurfg
treide (Referenten: Reichsratb Freiberr von S
hofen, Freiherr von Wangenheim⸗Kl. Spiegel):
Geheimer Regierungsrath Reich⸗Meyken); c. R
genannte Thiergattungen und thierische Erzeugnisse (Referent
ju Mantzau Rastorf); d. Grjeugnisse des Obst⸗, Wein ⸗ und
baueg einschließlich des Gemüscbaues (Referenten: Kammerbe Freiberr von Schorlemer-Lieser a. M., GE eg 2. Vopfen und Taback Meserent: Präsident lein. Wert beim a. M f. sonst gewünschte Aenderungen von wesentlicher Bedeutung
pan er emlssiem ban der min
Weijenbau und Ausfuhr in den Vereinigte: von Amerika. ; Angesicht des Interesses, welche sich gegenwärtig einfubr Deutschlands zuwendet, wird eg nüßlich sein, an der Vand eines Berichtes des neuernannten weiten deutschen landwirtbschaft⸗ lichen Sachverstandigen für Nord. Amerila, veröffentlicht in den Mit. tbeilungen der Deutschen Landmirtbschafig-⸗Gieseslichaft⸗, den Umfang und, das Ertrãgniß des Weiienbaues des für Teutschland wichtigsten Weijenlandes, der Vereinigten Staaten, dar justellen. Darnach betrug v 1900 18099 Durchichnitt * 1811 15 6720
16 018 10)
die Anbaufläche in Hektar 17 187 6437 die Gewinnung in Tonnen 191201913 der Durchschnittaertrag vem
Seftar in Doppelisentnern 827 der Werth fur die Tonne in Mark 1 8 der Durchschnitt ertrag
dom HDeltat in Markt 78.4
13 016 314 11 836951
ö
J Q ;
r
m er