1901 / 195 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 17 Aug 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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Zur Ausgabe . en: a. 350 Stück Schu zu je 2000 MS, b. 575 9. 60, ü [ 1900 2 C. 450 6 1 1 n 500 nr Die Auszahlung der Zinsen geschieht halbjährlich zum 2. Januar und 1. Juli eines jeden Jahres. Die Schuld⸗— verschreibungen sind seitens der Inhaber unkündbar. Oldenburg, den 13. August 1901. Großherzoglich oldenburgisches Staats⸗Ministerium. .

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: die Regierungs⸗-Assessoren Dr. jur. Wunsch in Stettin, Frommann in Magdeburg und Dr. jur. Hecker in Breslau zu Regierungsräthen zu ernennen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der bisherige Lektor der französischen Sprache Dr. Eugen Gaufinez zu Bonn ist zum außerordentlichen Professor in der philofophischen Fakultät der Universität zu Bonn ernannt worden.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Die Oherförsterstellen Sadlowo im Regierungsbezirk Königsberg, Lud wigsberg im Regierungsbezirk Posen, Sege⸗ berg im Regierungsbezirk Schleswig, Wardböhmen im Regierungsbezirk Lüneburg und Dhronecken im Regierungs— bezirk Trier sind voraussichtlich zum 1. Oktober 1961 ander⸗ weit zu besetzen.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Die Zinsscheine Reihe IL Nr. 1 bis 20 zu den Schuldverschreibungen der Preußischen konsoli— dierten 3prozentigen Staats⸗Anleihe von 1891 über die Zinsen für die Zeit vom 1. Oktober 1901 bis 30. Sep— tember 1911 nebst Erneuerungsscheinen (Anweisungen auf die folgende Reihe) werden vom 2. September 1901 ab von der Kontrole der Staatspapiere hierselbst, Oranienstraße 92/94, geöffnet Vormittags von 9 bis 1 Uhr, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Festtage und der Ützten drei Geschäftstage jedes Monats, ausgereicht werden.

Die Zinsscheine sind entweder bei der Kontrole der Staatspapiere am Schalter in Empfang zu nehmen oder durch die Regierungs⸗Hauptkassen sowie in Frankfurt a. M. durch die Kreiskasse zu beziehen.

Wer die Empfang nahme bei der Kontrole selbst wünscht, hat derselben persönlich oder durch einen Beauftragten die zur Abhebung der neuen Reihe berechtigenden Erneuerungs⸗ scheine (Zinsschein⸗Anweisungen) mit einem Verzeichnisse zu übergeben, zu welchem Formulare ebenda und in Hamburg bei dem Kaiserlichen Postamt Nr. 1 unentgeltlich zu haben sind. Genügt dem Einreicher eine numerierte Marke als Empfangsbescheiniqung, so ist das Verzeichniß einfach, wünscht er eine augdrückliche Bescheinigung, so ist es doppelt vor⸗ zulegen. Die Marte oder Empfangsbescheinigung ist bei der Auereichung der neuen Zinsscheine zurückzugeben.

Durch die Post sind die Erneuerungsscheine an die Kontrole nicht einzusenden.

Wer die Zinsscheine durch eine der obengenannten Provinzialkassen beziehen will, hat derselben die Erneuerunags— scheine mit einem doppelten Verzeichnisse einzureichen. Das eine Verzeichniß wird, mit ein sehen, sogleich zurückgegeben und ist bei Aushändigung der Zinescheine wieder abzuliefern. Formulare zu diesen Verzeich⸗ nissen sind bei den gedachten Provinilalkassen und den von den Königlichen Regierungen in den Amtablättern zu bezeich nenden sonstigen Kassen unentgeltlich zu haben.

Der Einreichung der Schuldderschreibungen bedarf es zur Erlangung der neuen ZJinescheine nur dann, wenn die Er— neuerungescheine abhanden gekommen sind: in sind die Schuldverschreibungen an die Kontrole der Staats papiere oder an eine der genannten Provinzialkassen mittels beso nderer Eingabe einzureichen.

Berlin, den 12. August 1901.

Evangelischer Ober⸗Kirchen

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e Konsistorial⸗ r, bisher in

uperintendenten

igsbe irk Potsdam, bestellt

Angekommen:

Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten von Pe vom Urlaub

Abgereist:

Seine Ercellenz der Unter⸗Staatssekretär im für Handel und Gewerbe, Wirkliche Geheime mann, mit Urlaub:

Ministerium Rath Loh⸗

Seine Excellenz der Unter⸗Staatssekreisär im Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Wirkliche Geheime Rath Sterneberg, mit Urlaub.

Nichtamtliches

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 17. August.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten im Schlosse Wilhelmshöhe gestern Vormittag den Vortrag des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gesandten von Tschirschky und Bögendorff.

In der Zeit vom 1. April 1991 bis zum Schluß des Monats Juli, sind im Deutschen Reich folgende Einnahmen (einschließlich der kreditierten Beträge) an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie andere Einnahmen zur Anschreibung gelangt:

Zölle 168 588 199 6 (ỹgegen das Vorjahr R 6755 509 , Tabacksteuer 3 594446 S6 (— 5273 S½ς), Zuckersteuer und Zuschlag 31 058 230 6 10161 133 606), Salzsteuer 13 9776444 6060 143 853 S6, Maischbottichsteuer 2 003 18 M. 241 641 M6), Verbrauchsabgabe von Branntwein und

uschlag 40 8.33720 6 (4 564 086 6), Brennsteuer 1300 S6 327 021 S6), Brausteuer 12014 375 M (4 278 550 S6), Uebergangsabgabe von Bier 1 245 645 (6, 121 233 A6, Summe A3 352 88 3402 009 M). Stempelsteuer für: a. Werthpapiere 5018573 S6. ( E30 319 M6), b. Kauf⸗ und sonstige Anschaffungsgeschaͤfte 4788 613 M 198 813 6), C. Loose zu: Privatkotterien 2127 656 MC (4. 489 963 S), Staatslotterien 8 200 499 M 9. 3996990 66), d. Schiffsfrachturkunden 252 856 M. 4 159 875 1); Spielkartenstempel 383 874 6 (- 23 888 c). Wechselstempelsteuer 4 449 061 MS (4 170 067 sch.

Die zur Reichskasse gelangte Ist-Einnahme, abzüglich der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten, betktagt bei den nachbezeichneten Einnahmen: Zölle 152 383 756 . ( 3 549 561 46), Tabacksteuer 3 527 782 S0 (4 36 725 M6, Zuckersteuer und Zuschlag 30 877 727 S = 7639 314 (, Salzsteuer 14 933 707 6 (— 342 337 6), Maischbottichsteuer 253 6690 6 (— 1 155 6365 M66), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag 39 219 899g 6 (4 3503 852 M, Brennsteuer 1 358 6 ( 327 020 S), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 11 268 323 S6 (4 132421 M, Summe 2566 463 555 M 2242 748 S). Spielkarten⸗ stempel 531 450 6 (4 493 (().

Der Präsident des Hauses der Abgeordneten von Kröcher ist nach Vinzelberg zurückgekehrt.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Wolf“, Kommandant: Kapitänleutnant Louran, am 15. August in Loanda angekommen.

S. M. Schiffe „Irene“, Kommandant: Fregatten— Kapitän Gildemeister, und „Gefion“, stellvertretender aKommandant: Kapitänleutnant Weniger, sind am 15. August in Aden eingetroffen.

S. M. S. „Iltis“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Sthamer, ist gesßern in Macao angekommen.

S. M. Flußkanonenboot „Vorwärts“, Kommandant: Oberleutnant zur See von Weise, ist am 5. August in Itschang eingetroffen und am 10. August weitergegangen.

Sachsen⸗Meiningen. Seine Hoheit der Herzog ist mit Gemahlin am 15. August von Meiningen zu längerem Aufenthalt nach der Salett⸗Alpe am Königsee abgereist.

Samburg.

Ihre Majestät die Königin von Großhritannien und Irland traf mit Ihren Königlichen Hoheiten der Prin zessin Vietoria von Großbritannien und dem Prinzen Nicolaus von Griechenland gestern Abend in Hamburg ein und reiste mit Höchsidenselben nach einer Meldung des T. B.“, heute Vormittag auf der Macht „Osborne“ durch

r Wilhelm⸗Kanal nach Kopenhagen weiter.

Deutsche Kolonien. Der Regierungsrath Dr. Stuhlmann ist, dem „Deutschen lonialblatit“ zufolge, nach 6i / mongtiger Abwesenheit,

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Studienreise nach Niederländisch und Britisch⸗Ir end, mit dem Reichs⸗Postdampfer König“ in Dar⸗ aàm eingetroffen und hat die leitenden Geschäfte bei Deutsch⸗Ost

afrika wieder übernommen.

Der Oberleutnant Förster ist am 10 Juni d. J. in Campo (Kamerun) eingetroffen und hat an Stelle des er krankten Hauptmann Engelhardt die Leitung der astronomischen Beobachtungsarbeiten der Südkamerun⸗Grenzexpedition übernommen

Der Kaiserliche Gouverneur von

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Maristenschule in Mulivai und der Schwesternschule ; , haltenen Schulen unter diesen e ff allen. fut Den Empfang dieses Rundschreibens bitte ich ergebenst zu be⸗ ätigen.“ Am 1. Juli d. J. ist im Schutzgebiet von Samoa die deutsche Reichsmarkwährung eingeführt worden.

Desterreich⸗Ungarn.

In Prag wurde vorgestern eine Sitzung des Vollzugs— Ausschusses der deutsch-fortschrittlichen Landtagz— Abgeordneten abgehalten. Ein über deren Verlauf aus gegebenes Communiquè besagg. wie die „Wiener Abendpos⸗ berichtet, Folgendes: Der Vollzugs⸗Ausschuß der deutsch fortschrittlichen Landtags⸗Abgeordneten faßte, nachdem er die inne, staatliche Lage und die für die Deutschen in Böhmen maßgebenden Verhältnisse einer eingehenden Erörterung unterzogen hatte, einmüthig den Irschi ß daß die Partei die . an der Landtagswahlbewegung ohne Rücksicht auf eine etwaige Einbuße einzelner Mandate mit allem Nachdruck fortzusetzen habe. Die Verpflichtung hierzu liege der Partei in um so höherem Grade ob, als die in jüngster Zeit von alldeutscher Seite ausgegebene Losung, das Verlangen nach administrativer Zweitheilung fallen zu kiffen und durch die Germanisierung der czechischen Vevölke⸗ rungsmehrheit die Bahnen zu einem Anschlusse an das Deutsche Reich zu ebnen, sich nicht nur als praktisch undurchführbar er— weise, . auch die Stellung des Deutschthums sowohl im Lande als auch im Reiche dringend zu gefährden geeignet sei und daher eine möglichst ausgiebige Verkrelung jener durch die Fort— schrittspartei stets hochgehältenen und bisher von allen Stammesgenossen gebilligten Grundsätze doppelt nothwendig erscheinen lasse, nach welchen eine Besserung der der— zeitigen Lage der Deutschen in Böhmen nur durch thunlichste Sonderung und Selbstverwaltung zu erzielen sei. Hierauf wurden die Wahlaussichten für alle einzelnen deutschen Landtags-Wahlbezirke der Reihe nach unter Berücksichtigung der eingezogenen Erkundigungen und eingelangten Berichte geprüft und wurde festgestellt, daß dieselhen durchaus nicht so ungünstig ständen, wie sie hier und ba in den letzten Tagen dargestellt worden seien. Für 25 von den gegenwärtig im Be— sitz der Fortschrittspartei befindlichen 41 Landtagsmandaten wurden die Kandidaten als bereits feststehend erachtet, und bezüglich anderer Wahlbezirke wurde die Fortsetzung der ein— geleiteten Verhandlungen be chlossen. ;

Großbritannien und Irland.

Der Kronprinz des , n . Reichs und von Preußen ist, nach einer Meldung des „W. T. B.“ gestern früh in Lon don eingetroffen. Zum Empfange waren auf der Victorig⸗Station Mitglieder der deutschen Botschaft er— schienen. Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit stattete im Laufe des Tages mehrere Besuche rein privaten Charakters ab und besichtigte den Tower und die Westminsterabtei.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erschienen der Redakteur und der Verleger des „Globe“, die wegen des in diesem Blatte gegen die irischen Mitglieder des Hauses er— hobenen Vorwurfs der Bestechlichkeit auf Grund eines wor— gestern gefaßten Beschlusses vor die Schranken des Hauses 9e laden worden waren. Sie sprachen ihr Bedauern aus und thaten Abbitte für jene Bezichtigung. Auf Verlangen John Redmond's, dem die Abbitie nicht genügte, widerriesen sie noch die Beschuldigung. Dann beschloß das Haus auf Ar— trag des Chef⸗Sekretärs des Lord⸗Leumants von Irland Gerald Balfour einstimmig, daß die Vorgeladenen, da sie die Privilegien des Hauses verletzt hätten, vom Sprecher ver warnt werden sollten. Dies geschah, und damit war der Gegenstand erledigt. Der Unter⸗Staatssekretär des Aus— wärtigen Amts Cranbourne theilte darauf mit, daß, wie die Regierung vernehme, das Abkommen, welches die Gesandten in Peling den chinesischen Bevoll mãächtigten vorzuschlagen beschlossen, bestimme, daf der Zolltarif mit dem Satze von 5 Prozent nicht vor zwe Monaten nach der Unterzeichnung des Protokolls in Kraf treten soll, und daß Waaren, die innerhalb 10 Tagen nach dem Datum der Unterzeichnung nach China abgegangen sind, von der Zollerhöhung noch nicht betroffen werden sollen. Falls dieses Abtommen zu Beschwerden Anlaß geben sollte, werde die britische Regierung erwägen, ob man nicht durch ein weiteres Abkommen solchen Beschwerden gerecht werden könnte. Sodann legte der Staatssekretär für Indien Lord Hamilton das Budget für Indien vor und führte aus, der Ueberschuß des Rechnungsjahres 1900 01 betrage 15000 Pfd. Sterl, der Ueberschuß des Jahres 1901,02 werde auf 18000900 Pfd. Sterl. geschätzt; diese Ziffern bewiesen die Solidität der Finanzen und die Fähigkeit Indiens, sich von der Hungersnoth zu erholen, und seien auch ein Beweis für den wirthschaftlichen und materiellen Fortschritt des Landes. Das Ziel der Politik der Regierung von Indien sei die Ver mehrung der produktiven Quellen des Landes; er hoffe, daß in wenigen Jahren der Ertrag der Kohlenproduktion sich ver doppeln werde. Die Regierung habe es sich auch zur Aufgabe gemacht, das Eisenbahnnetz und die Bewässerungsarbeiten so weit wie möglich zu entwickeln. Im weiteren Verlause der Sitzung genehmigte das Haus die dritte Lesung der Militär bauten⸗ und der Marinebauten⸗Bill.

Frankreich.

Das Amtsblatt“ veröffentlicht heute, wie dem W. T. B. aus Parig gemeldet wird, die Dekrete, betreffend die geist lichen Genossenschaften. Diese Dekrete sind von einem Restript an den Praͤsidenten der Republik begleitet und von dem Minister des Unterrichts Leygues in Vertretung de wesenden Minister⸗Präsidenten und Ministers des Innern Waldeck Rousseau unterzeichnet. ;

Zum Nachfolger des am 18. September in den Nuhestand tretenden General-Gouverneurg von Paris Florentin ist nach dem Echo de Paris“ der General Duchesne au ; ersehen. Dieser werde bis zum 70. Lebensjahre im aktirsn Dienst bleiben können, da er die gesetzliche Bedingung, dem Feinde kommandlert zu haben, in Madagaskar erfi habe.

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Bulgarien.

Die „Agence Bulgare“ erklärt, wie W. T. B.“ Sofia meldet, die durch eine Jeitungspolemik entstand Gerüchte von Meinungsverschiedenheiten 9 dem Minif Präsidenten Karawelom und dem Minister des Augswarn Danew für unbegründet. Zwischen den Miigliedern Kabinets herrsche volle Einigkeit.

Samoa unter

Amerika.

In Chicago hielten gestern Nachmittag 4000 Iren eine Versammlung ab, in der, wie das „Reuter sche Bureau“ berichtet, heftige Reden für die Freiheit Irlands ehalten wurden. Michael Davitt erklärte, für jeden Dollar, * in den Vereinigten Staaten von Amerika fuͤr die irische Sache gezeichnet sei, werde Irland in der Heimath fünf geben.

Der Redner sagte ferner, er halte die Buren für unüberwind⸗

lich. In einer anderen, am Abend abgehaltenen Versammlung wurde eine Resolution gefaßt, in welcher das Vertrauen u dem Patriotismus der Vertreter der irischen Sache in drlan sowie Bewunderung und Theilnahme für die Buren ausgesprochen werden. O'Donovan Rossa und andere Redner befürworteten Gewgltmaßregeln zur Sicherung der Freiheit Irlands. Man sollte die bedeutendsten Städte Englands in Brand stecken, um eine günstige Gelegenheit für eine Erhebung Irlands zu schaffen, und man solle seine Rechte mit den Waffen vertheidigen. ;

Asien.

Einer Meldung der Times“ aus Peking vom gestrigen Tage zufolge ist, wie „W. T. B.“ aus London berichtet, das Friedensprotokoll in der Nacht vom 15. zum 16. 8. M. unterzeichnet worden. Drei Edikte seien noch zur Ver— vollständigung des Protokolls erforderlich, und zwar ein Edikt über die Bestrafung der Beamten, welche in der von den Ge— sandten aufgestellten Liste namhaft gemacht sind, ein zweites über die vorläufige Einstellung der Prüfungen und ein drittes, welches für zwei Jahre die Einfuhr von Waffen und Munition verbietet.

Aus Tientsin meldet der „Standard“, daß ein bir— manisches Regiment bereit sei, nach Peking abzu— gehen, um die nach Indien zurückkehrenden Radschputs zu ersetzen.

Der General. Voyron und die Offiziere des fran— ösischen Expeditionskorps in China hielten sich auf der zeichen nach Frankreich einige Tage in Tokio auf. Sie waren dort, wie „W. T. B.“ berichtet, während dieser Zeit die Gäste der japanischen Regierung, welche ihnen zu Ehren glänzende Empfänge und Festlichkeiten veranstaltete.

Afrika.

Der marokkanische Kriegs-Minister, Kaid Mehedisel Menebhi, der als außerordentlicher Botschafter nach Groß— britannien und Deutschland entsandt worden war, hat, wie der ‚Times“ aus Tanger vom 12. d. M. berichtet wird, nominell wieder seine Amtsgewalt übernommen. Doch scheine es nicht zweifelhaft zu sein, daß er seinen früheren großen Einfluß auf den Sultan nicht mehr habe. Daß er in Ungnade falle, sei nur eine Frage der Zeit. Es würde jetzt schon der Fall gewesen sein, wenn der Sultan nicht davor zurückgeschreckt wäre, Großbritannien und Deutschland dadurch ju beleidigen, daß er ihn so bald nach seiner Rückkehr aus London und Berlin verhaftete.

Eine Depesche des britischen Ober⸗Befehlshabers in Süd— Afrika Lord Kitchener aus Pretoria vom gestrigen Tage meldet, wie ‚W. T. B.“ aus London berichtet: Der Oberst Gorringe hat am 13. August die unter Kruißinger stehenden Kommandos nördlich von Steijnsburg angegriffen und in Un⸗ adnung bis nahe von Ventersdorp getrieben. Die Kom⸗ vandanten Cachet und Erasmus sind gefangen ge⸗ nommen, ersteter ist tödtlich verwundet. Andere Ab⸗ theilungen unter dem General French drängen den Feind schrittweise nach Norden. Britische Auf klärungsmann— schaften von French wurden in den Bergen bei Bethesda von einer überlegenen Burenmacht unter Theron umzingelt und waren geiwungen, sich zu ergeben. Ein Mann fiel, drei wurden verwundet; unter den letzteren be⸗ findet sich der Führer, Kapitän Bettelheim. Die Gefangenen wurden von den Buren wieder freigelassen.

Dem „Reuter'schen Bureau“ sind noch folgende Meldungen us Bloemfontein vom 15. d. M. zugegangen: Der zu Jacobs dal's Kommando gehörende Feldkornet Oosthuizen ist gefallen. Die südaustralischen Buschmänner haiten bei einer Farm ein Gefecht mit 50 Buren; 5 Buren fielen, 17 wurden verwundet, von denen jedoch 8 entkamen. Am 11. August verwickelte die Kap⸗Polizei nördlich vom Modderfluß 40 Buren in ein Gefecht; die Buren ver⸗ loren 3 Todte und verschiedene Verwundete; 6 wurden ge— langen genommen. Die Engländer hatten 2 Todte und Verwundete.

Aums Durban erfährt dasselbe Bureau, das Buren Kommando des Generals Botha befinde sich in der Umgebung don Mond weni (). Eine Streitmacht unter dem General Titchener marschlere gegen ihn. Man glaube, daß der Feind durch diese Bewegung nach dem Zululand gedrängt werde.

Statifstik und Volkawirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

* Der christliche Tertilarbeiter-Verband in Krefeld keschloß, nach Mittbeilung der Rb.-Westf. Itg.“, in einer vorgestern Mebaltenen Versammlung. fol gende Lohnforderungen zu stellen Alterestufen big zu 18 Jabren 15 Æ wöchentlich, von 18— 21 Jahren 183 , von 21 —- 24 Jabren 21 50 AÆ, von 21—- 36 BWadren 24 M Ferner wurde beschlossen, den nur drei Stunden ztbeitenden Sammetwebern des Verbanden wöchentlich 8 , sowlse den Schererinnen 5H M, sefern sie unverbeirathet, und ee, fern sie verbeiratbet oder Wittwen sind, aue zujahlen.

Ebendaselbss stellten Feuie etwa b in einer Appreturfabrit be—

schiftigte Arbeiterinnen ihre Thätigkeit ein ihnen Gnt⸗

ung der arbeitswilligen tral. Nr. 194 d. Bl.). In Rem lehnten, dem W. T. B. Lfufolge, Tie aueständigen Plerdebabn bed iensteten vergl. Nr. 191 d. Bl.) die ibnen citems s f t 1 ens der Direktion gemachten Jugeständnisse ab und bebarrten im nE stande

Aus Joliet (Illineie]) meldet dacselbe Burcau vom gestrigen e, daß 4 Gruppen deg vereinigten Stablarbeiterverbandes W Lufforderung Sbasferg, in den Ausstand zu treten, Folge geleistet 9 wodurch 300 Personen betroffen worden sind (vergl. Nr. 191

Um für diese Untersuchungen gewissermaßen cine

Kunft und Wissenschaft.

V. Internationaler Zoologen-Kongreß, Berlin 1901. IV. . F. Der Donnerstag-⸗Vormittag war den Sektions—⸗ Sitzungen gewidmet.

In der Sektion für Allgemeine Zoologie (Plenarsaal im Reichstagsgebäude) sprach Professor Dr. S. Schenk⸗Wien uͤber das in den letzten Jahren viel erörterte Thema: „Die Methode der Geschlechtsbestim⸗ mung bei dem Menschen“‘. Der Redner las seinen Vortrag ab, indem er einleitend betonte, es komme ihm bei der starken Anfeindung, die er erlitten darauf an, den Wortlaut seiner Mittheilungen zu fixieren. Die Grundlage seiner Ansichten wurde, wie er ausführte, durch That⸗ sachen geschaffen, welche er in langjährigen Beobachtungen an Thieren gesammelt habe, zuerst schon im Beginn der 1869 er Jahre an selbst gezüchteten Seidenschmetterlingen, deren Brut bei mangelhafter Er⸗ nährung immer mehr männliche, als weibliche Individuen ergab, so⸗ daß wegen Mangels an Eiern die Zucht eingehen mußte. Diese Er⸗ scheinung war dem Vortragenden lange räthselhaft, bis er in einem Buch von Gerhard Rohlfs las, daß in Afrika in von Hungersnoth heimgesuchten Gegenden bei den Geburten das männliche Geschlecht stets überwiege. Gleiche Beobachtungen würden ebendort nach Kriegen gemacht, wo wegen Mangels an Männern die Frauen härter als gewöhnlich arbeiten müssen, körperlich herunterkommen und dann überwiegend Knaben gebären. Daß in Wahrheit die Erzeugung männlicher Individuen bei nicht zu reichlicher Ernährung der Mutter erfolge, will der Vortragende dann an zahlreichen Thierversuchen und endlich auch in befreundeten Familien, beim Menschen in 39 Fällen, von denen nur zwei versagten, festgestellt haben. Seine Methode der Beeinflussung des Geschlechts des künftigen Indibidunms baut sich deshalb auf einer Beeinflussung des Stoffwechsels bei der Mutter auf. Die theoretische Frage, ob jedes Ei im OSvarium schon auf ein bestimmtes Geschlecht beranlagt sei oder nicht, bleibt dabei ganz aus dem Spiele. Im ersteren Falle wäre anzunehmen, daß bei geeigneter Ernährung der Mutter nur männliche Eichen der Befruchtung zugäng⸗ lich seien, im anderen, daß Befruchtung gegebenen Falls nur im männ⸗ lichen Sinne erfolgen könne. Wichtig ist, wie immer man die Frage ansieht, die Forderung, die Ernährung der Frau durch Minderzufuhr eiweißhaltiger Subftanzen schon zwei bis drei Monate vor der Kon zeption zu beeinflussen und sie bis in die ersten zwei Monate der. Schwangerschaft fortzusetzen. Das Verfahren stellt daher eine Art von Abmagerungs-, nicht Entfettungs⸗-Kur dar. Zur Förderung des Eiweißzerfalles im Körber können auch therapeutische Mittel, wie Schilddrüsen⸗Extrakt, dienen. Eine Beantwortung der Frage, ob eine Einflußnahme auch guf die Bildung weiblicher Individuen möglich sei, lehnt Professor Schenk vor der Hand ab. Der Vortrag schloß mit Mittheilungen über eine große Reihe von Bersuchen an Thieren und Menschen, die bei den zuhörenden Fachgenossen lebhaftes Interesse erweckten. In der sich anschließenden, fehr angeregten Diskussion wurden schwerwiegende Einwände gegen die Ansicht Schenk's erhoben und namentlich an der Fortsetzung jener Abmagerungs⸗ kur in den ersten zwei Monaten der Schwangerschaft scharfe Kritkk geüht. Alle angeblichen Erfahrungen über das Geheimniß der Be— fruchtung, z. B. daß die größere physische Tüchtigkeit der Mutter im Vergleich zum Vater der Geburt von Knaben zu Statten komme und umgekehrt, daß bedeutende Altersunterschiede zwischen den Ehe— gatten der Erzeugung von Mädchen förderlich seien und dergleichen, seien unhaltbar vor der wissenschaftlichen Prüfung und würden durch die überwiegende Zahl, der Ausnahmen erdrückt. So werde es auch der Schenk'schen Theorie ergehen. Dagegen bleibe richtig, was Darwin über diese Frage gesagt hat: daß sich auf unbekannken Wegen die Natur in großem Umfange selbst helfe, um das Gleichmaß wieder herzu stellen, wenn aus irgend einem Grunde das Verhältniß zwischen männlichen und weiblichen Geburten gestört sei. Die mangelhafte Ernährung der Mütter, welche vom Vortragenden zu einem System erhoben werde, sei ein höchst gefährliches Experiment und werde, wenn sie je Aussicht hätte, in größerem Umfange ausgeführt zu werden, in noch höherem Verhältniß newenkranke Frauen ergeben, als sie jetzt schon vorhanden seien. Dem Nutzen, den im Fall seiner Richtigkeit Professor Schenk's Systeni in Fragen der Thronfolge oder für Majorate haben könnte, stehe eine furchtbare Gefahr gegenüber bei Einführung der Theorie in die Praxis. Professor Schenk verwahrte sich diesen letzteren Bemerkungen gegenüber zwar da— gegen, daß die Wissenschaft bei Ergründung der Wahrheit vor etwaigen unliebsamen, sozialen Folgen Halt zu machen habe; aber einer seiner Gegner antwortete ihm mit der Frage, ob die Wissenschaft wohl ein Recht zu so gewagten Experimenten an Menschen habe. Professor Schenk möge erst an Thieren, wie Hunden und Affen, seine Ermitte— lungen auf eine andere Basis stellen als die jetzige, durchaus unge— nügende. Zu einer Spezialdiskussion führte noch die aufgeworfene Frage, ob an der Raupe das künftige Geschlecht des ausgehildeten Insefts erkennbar sei. Durch Professor Eckstein- Eberswalde und Lr. Staudinger wurde die Frage für eine große Anzahl von Raupen bejaht.

Ein verwandtes Thema behandelte der nächste Redner, Herr Zedekind⸗Berlin, der über Parthenogenese (Jungfernzeugung) eine i Krebsen und Insekten häufig beobachtete Entwickelung

vorhergehende Befruchtung, wrach. Zwar wird

neuerdings überhaupt bezweifelt und angenommen,

Befruchtung nicht nachweisen lasse, sie ch

Form eines sekundären, aus der geschlechtlichen Fortpflanzung bliebenen Anreizes vorhanden sei. Der Vortragende sieht Annahme nur eine unbeweisbare Vermuthung und hält die 1 zenese für die ursprüngliche Zeugungsform, von der Anschauung gebend, daß die Geschlechtsstoffe schen im Ei vorhanden seien. den Urjeiten, als die niederen Thiere entstanden seien, habe die Erde beim Ueberwiegen ihrer eigenen Wärme gegen die Einstrablung von der Sonne nur den Sommer gekannt, und Parthenogenese sinde außerhalb des Sommers überhaupt nicht statt. Für diese Ansicht spreche auch, daß die im Wege dieser Zeugung entstehenden Thiere bei den niedrigsten Thierllassen ausschließlich das Geschlecht der Mutter hätten, während erst bei Ameisen. Wespen, Fliegen beide Geschlechter vorkämen, also eine aufsteigende Entwickelung

e Vöhe des Vogelzug⸗s auf Grund asrona

sprach sodann der Leutnant im 2. Garde

Lucanugs. Der Redner hat sich Aufgabe unterjogen, die deutschen Lusschiff aßronautischen Institute zur Beobachtung

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mit beigefügtem Fragebogen ausgearbeitet und die betreffenden Körper schaften geneigt gefunden, die letzteren von Fall zu Fall auszufüllen. historische Basis gewinnen, hat der Vortragende serner bei namhaften Luftschiffern

frage nach bereits vorbandenen Erfahrungen und Beobachtungen gehalten

und folgende interessante Thatsachen gesammelt: Prosessor Hergesell= Straßburg sab bei 30090 m Erhebung einen Adler unterbalb des Ballonz und begegnete bei einer weiten Fabrt in geringerer Höhe zwei Storchen und einem Bussard. Der Hauptmann Weber sah bei 19090 m e

Lerche, Dr. Süring bei 110090 m einen Zug Krähen oder Raben. Größere Mengen Vögel fand er indessen steis in der relativ niedrigen Höhe big zu 100 m. Hluf einer Fabrt im Februar wurden vi Grünfinken mitgenommen, um sie in vers

lassen. D

ziedenen Höben fliegen zu

Der erslse bei 800 m auggesetzte Vogel flog schnell binab, der zweite, bei 1009 m auf den Korbrand gesetzt, umkreiste den Ballen mebrfach und ging dann im Jickjackfluge zur Erde. Zwei bei W und 1100 m ausgesetzte Voegel kenabmen sich wie Vier Wochen sräter wurden zwei ze und mit binaufgenommen und die 30900 m sliegen gelassen. Da sich dicken Wolken befand, umkreisten ibn die Hänflinge zuerst eine obei der erste eine kurse Strecke weit gegen den Wind fleg t Wellen die Erde sabe hnell binab

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oberhalb einer Wolkendecke die Vögel hilflos sind und zu ihrer Orientierung des Ueberblicks über die Erde be— dürfen. Ganz ähnliche Beobachtungen hat der Hauptmann von Sigsfeld an dem Verhalten der Brieftauben gemacht, welche in Nebel und unsichtigem Wetter ganz unsicher sind und das ihnen nach⸗ gerühmte Ahnungsvermögen nicht besitzen, sondern sich an der Gestalt der Erdoberfläche orientieren. Die beste Fernsicht besitzen sie, wie auch die Luftschiffer, bei 1000 m, wo die BGegenstände auf der Erde noch deutlich erkennbar sind; deshalb gehen sie auch nicht über 1009 m hinaus. Bei 1600 m ließ Hauptmann von Sigsfeld vier Brieftauben fliegen. Sie waren vom Ballonrande nur mik Gewalt zu vertreiben und ließen sich dann mehrere hundert Meter herabfallen, ehe sie die Flügel entfalteten. Wahrscheinlich war bei 1600 m die Luft schon zu dünn, um den Tauben das Fliegen zu gestatten. Der Vortragende schließt aus allen diesen Mittheilungen, daß sich mit geringen Aus⸗ nahmen der Vogelflug nicht über 800— 1006 m erhebt, daß aber noch weitere Beobachtungen nöthig sind, um über die Einflüsse der Tem⸗ peraturverhältnisse und manches Andere klar zu sehen, so auch über die Ge⸗ wohnheit vieler Vögel, ihre Züge nur in der Nacht zu machen. In der sich anknüpfenden Debatte empfahl der Professor Pr. Blasius, als Versuchsthiere so ausgezeichnete Flieger wie die Schwalben mit⸗ zunehmen, und schlug eine Resolution im Sinne der Bestrebungen des Leutnants von Lucanus vor, wonach der V. Internationale Zoologen—⸗ Kongreß diese Untersuchungen für sehr werthvoll erachtet und sie ein⸗ schließlich des Fluges von Insektenschwärmen den Luftschiffern und der Helgolander biologischen Anstalt, der letzteren namentlich um die Zugzeit, anzustellen empfiehlt. Die Resokution fand einstimmige Annahme. Auch wurde ein Wunsch geäußert, die Luftschiffer möchten Versuche darüber anstellen, bei welcher Luftwärme die Vögel über— haupt noch fliegen können.

Aus den sehr vortragsreichen Sitzungen der anderen Sektionen sind folgende Mittheilungen von allgemeinerem Interesse: Herr Blaauw-⸗Haag sprach über die Zucht der Eiderente. Herr JIjimg-Tokio schilderte ein in Japan ausgebildetes System von Grundangeln zum Fang von Grundthieren der japanischen Meere, die an echten Tiefseethieren sehr reich sind. Aus einem Vortrage des Königlichen Forstmeisters a. D. A. Rörig⸗ Frankfurt a. M. über Hirschgeweihe ging hervor, daß die Vorfahren unserer Hirsche geweihlos waren, wie die neugeborenen Hirschkälber es noch heute ö Ihnen dienten im Sexualkampf die starken Ober⸗ kiefer-⸗Eckzähne. Eine neue Kampfmethode erzeugte Stirnbeinfortsäße und unmittelbar folgend das Geweih. Dieser Vorgang spielte sich in der jüngeren Tertiärzeit ab.

Die dritte allgemeine Sitzung fand am Donnerstag, Nach⸗ mittags um 2 Uhr, im J. Chemischen Institut statt. Der Geheime Regierungsrath, Professor Dr. Möbius eröffnete die Sitzung mit der Verlesung mehrerer, von den Sektionen angenommener Resolutionen, die einmüthig vom Kongreß gutgeheißen wurden. Den. Vorsitz übernahm darauf Professor Delage⸗Paris; als Vize-Präsidenten fungierten die Herren Antipa⸗Bukarest, Blanc -Lausanne, Ehlers Göttingen, IJsima⸗Tokio, Mae Murrich aus Ann Arbor (Michigan), Pelsencer⸗Gent und Stirling⸗Adelaide. Den ersten Vortrag hielt Pro⸗ fessor E. Poulton⸗-Oxford über, Mimiery und natürliche Auswahl“. Die vorgeführten ausgezeichneten Lichtbilder gaben eine höchst anschau— liche Vorstellung von den Aenderungen, welche die Schmetterlinge einer und derselben Gattung erfahren haben, um sie mit solchen Schutzfarben zu versehen, die sie in der besonderen Umgebung und gegen besondere Feinde unsichtbar machen. Be— kanntlich wird diese Erscheinung dadurch erklärt, daß sich nur die so geschützten Individuen im Kampf ums Dasein zu behaupten wußten. Ist die Erklärung zutreffend, dann hat die Natur, nach diesen Serien von Bildern zu schließen, eine höchst eingehende und liebevolle Auswahl zur Erhaltung der besonderen Arten getroffen. Ein eindrucksvolles Pendant dazu gab eine Tafel mit Schmetterlingen, die in ihrem glänzenden Farbenschmuck der Vortheile dieser Ver⸗ mummung nicht theilhaftig sind und sich deshalb in jzerfetztem Flügel⸗ gewande zeigten. Zweiter Vortragender war Professor W. Patt en aus Hannober in den Vereinigten Staaten, der über den Ursprung der Wirbelthiere sprach. Der Redner suchte durch einen Vergleich im Einzelnen zwischen den festen Theilen einer Anzahl von Gliederthieren mit solchen der Wirbelthiere den Uebergang von der einen zu der anderen Gruppe von Thieren zu erläutern. Die betreffenden Bilder waren vortrefflich gewählt und manchmal frappant in den Aehnlichkeiten zwischen den in Vergleich gestellten Thieren. Sodann gab Professor Dr. N. von Zograf aus Moskau eine durch gute Photographie veranschaulichte Darstellung der hydrobiologischen Forschungen und der vier biologischen Stationen Rußlands. In der Diskussion nahm der Geheime Regierungsrath, Professor Dr. M 0 bin 3 das Wort um auf den hohen Werth gerade dieser Forschungen hi und eine Resolution zu empsehlen, gründliche Fortsetzung dieser Unter chungen im Interesse der Wissenschaft empfiehlt. Die Resolution fand einstimmige Annahme. Professor r. A. Pizon⸗

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