1901 / 197 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Aug 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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. W der Zulassung zur Prũ wird den Betreffenden demn a ef as . fen ehen

Meldungen, welche nach dem angegebenen Schlußtermin eingehen, müssen unberücksichtigt bleiben.

Hannover, den 16. August 1901.

Königliches technisches Prüfungsamt.

Taegli

lichs beck.

Bekanntmachung.

Gemäß 8 46 des Kommunalab

1893 (Gesetz⸗Sammlun

gabengesetzes vom 14 Juli Seite 152) wird hiermit zur öffent⸗

lichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre

zu den ertrag

Kommungalabgaben aus dem Betriebsjahre 1900101 bei den

einschätzbare Rein⸗

Kreis Altenager Schmalspurbahnen auf 30 80990 (6 festgestellt worden ist. Elberfeld den 17. August 1901. Der Königliche ,,,

i eck.

Abgereist:

Seine Excellenz der Generalleutnant Freiherr von Gem⸗

mingen, J Urlaub an die Ostsee.

Präsident des Reichs-Militärger ichts, mit kurzem

Angekommen:

Seine Excellenz der Präsident des Evangelischen Ober— Kirchenraths, Wirkliche Geheime Rath D. Dr. Barkhausen,

von einer Dienstreise aus Ostpreußen.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen.

Berlin, 20. August.

Laut 2 des „W. T. B.“ werden die mit dem u

Dampfer „Straß

rg“ am 18. August in Bremerhaven

eingetroffenen ostasiatischen Truppentheile, nachdem auf dem Truppenübungsplatz Döberitz bei der zweiten Garde⸗ Infanterie⸗Brigade mehrere Ruhrfälle vorgekommen sind, nicht nach Döberitz, sondern nach dem Uebungsplatz Munster behufs Auflösung übergeführt. Da Döberitz mit Truppen der China⸗ Expedition noch nicht belegt gewesen, ist die Uebertragung der Krankheit durch diese auf die anderen Truppen ausgeschlossen.

S. M. S. „Charlotte“, Kommandant: Kapitän zur See Vüllers, ist am 17. August von Bremerhaven in Plymouth angekommen und beabsichtigt, am 21. d. M. nach Ferrol in

See Wu gehen.

S. M. S. „Loreley“, Kommandant; Kapitänleutnant Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels, ist am 15. August von Konstantinopel in Feodosia eingetroffen.

Der Dampfer Darmstadt“ mit der abgelösten Be⸗ satzung von S. M. S. „Cormoran“ an Bord, Transport⸗ führer: Oberleutnant zur See Reiche, ist gestern in Ant⸗

werpen angekommen Heimreise fortzusetzen.

und beabsichtigt,

am 21. August die

Die Nr. 8 der „Amtlichen Nachrichten des Reichs— Versicherungsamts“ vom 1. August 1901 enthält aus

dem Gebiete

der Unfallversicherung eine Bekannt⸗

machung des Reichskanzlers, betreffend die Unfall⸗ versicherung der Seefischer, vom 26. Juni 1901, durch

welche auf Grund des

§ 152 Ziffer 3 des See⸗Unfall⸗

versicherungsgesetzes die örtlichen Grenzen bestimmt werden,

innerhalb deren die setzes auf die Besatzung sprechende Anwendung kanntmachung des

inden

Bestimmungen des von sollen; Reichskanzlers,

bezeichneten Ge⸗ Fischerfahrzeugen ent⸗ ferner eine Be⸗ betreffend den

Bundesrathsbeschluß über den Foribezug der Unfallrenten und die Gewährung des Anspruchs auf Hinterbliebenenrente bei Ausländern, vom 29. Juni 1901, durch welche die Vor— schriften des 94 Ziffer 2. 3 21 des Gewerbe⸗Unfallversiche— rungsgesetzes und des 3 37 Abs. 1, 5 9 des Bau⸗Unfall⸗ versicherungsgesetzes über das Ruhen der Renten und die Ausschließung des Anspruchs auf Hinterbliebenen—⸗

Oeste reich Un worden sind;

rente für Kraft gesetzt

1a 166

ͤ'n sowie ein an die

außer Vor⸗

und Italien

stände sämmtlicher Berufsgenossenschaften, mit Ausnahme der

See⸗Berussgenossenschaft,

und an sämmtliche Ausführungs⸗

behörden gerichtetes Rundschreiben des Reich s⸗Versiche⸗ rungsamts nebst Vorschriften, betreffend die Verpflich⸗

tungen

von unfallrentenberechtigten Inländern,

welche sich im Auslande aufhalten, vom 5. Juli 1901. Diese Vorschriften haben namentlich die der rentenzahlenden

Berufsgenossenschaft zu

erstattenden

Anzeigen von dem

Aufenthaltsort der Rentenberechtigten und deren Verpflichtung

ur persönlichen Vorstellung eutschen Konsul u. s. w

bei

dem zum Gegenstande

örtlich zuständigen (8 21 Ziffer 3

des Gewerbe · Unfall versicherungsgese zes. 190 Ziffer 3 des Unfallversicherungsgesetzes für Land⸗ und Forstwirthschaft und § 37 Abs. 1 des Bau⸗Unfall versicherungsgesetzes).

Der Abschnitt B, In validen versicherung, enthält die

Statistik der Heilbehandlung bei den Trägern der

Invalidenversicherung 2

für

die Jahre einschließlich 1900 nebst zugehörigem Rundschreiben vom

1897 big

17. Juni 1901 sowie folgende Revisions⸗Entscheidung:

Die von einem Kontrolbeamten innerhalb seiner Voll macht gegenüber einem bestimmten Arbeitgeber erlassene fõrm— liche Aufforderung zur Verwendüng rückständiger

Marken gilt als Einleitung einer Beitreibung im Sinne des S 168 des Invalidenversicherungegesetzes mit der Wirkung, daß die Verjährung der Rückstande dadurch

wird ( M21).

In dem nichtamtlichen Theile ist dem ordentlichen

Literaiurhinweisen ein von

unterbrochen

nehen ͤ Professor für

ll. und Pflege⸗Anstalt und der psychiatrischen Klinik Pr.

ö und Nervenkrankheiten, Direktor der Provinzial⸗

Cramer in Göttingen treffend den ursachlichen

verfaßtes Obergutachten, be⸗ . Zusammenhang zwischen der Ver loͤdung eines zu Nerven⸗ und Geisteskrankheilen veranlagten

gliedern des Bureaus gewählt. schlossen, Abressen an den Praäsidenten Loubet mit dem Aug⸗

einigen

großen Manovern beizuwohnen Majestaten nach Narva ab und wohnten dort einer Kirchen⸗ varade des Preobrgschensky⸗Regimentz bei.

jungen Arbeiters und einem Betriebs vorgange (zwangsweisem ö 6 des Kopfes durch mehrere Mitarbeiter unter dem Herdgerenne in einem Pochwerke), mitgetheilt.

Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungsrath Schiek bei der Königlichen Sber⸗Rechnungskammer ist von seiner Urlaubs—⸗ reise in ö wieder eingetroffen.

Wil hel ms haven, 19. August. Die Rede, welche, wie emeldet, Seine Majestät der König von Württemberg eute bei dem Stapellauf des Linienschiffs „G“ ge⸗ alten hat, lautete, nach einem Bericht des ‚W. T. B.“, etwa

folgendermaßen .

„Ich sage lebbaften Dank Seiner Majestät dem Kaiser, daß er uns mit der ehrenvollen Aufgabe betraut hat, am heutigen Tage die Taufe des neuen Linienschiffes „Gn zu vollziehen. Wir sind gern dieser Allerhöchsten Aufforderun geren, ö das neue deutsche Schiff seinem und dem deutschen Namen in allen fernen Meeren und Welten Ehre machen! Wir, die wir im innersten Binnenlande leben und scheinbar mit Handel und Wandel und Verkehr mit feinen entlegenen Zielen nicht vertraut sind, nehmen dennoch innigsten An⸗ theil an allem, was unsere Marine betrifft. Mit höchstem Interesse sind wir der Entwickelung der Marine unter Kaiser Wilhelm dem Großen gefolgt, ebenso wie unter der Regierung Kaiser Wilhelm's JI. Das Schwabenland hat schon manchen seiner Söhne der deutschen Marine zum Dienste, seines Kaisers geliefert und damit be— kundet, daß es nicht hintenan stehen wolle hinter den anderen deutschen Stämmen, welche ihre Kräfte einsetzen zum Blühen und Gedeihen der deutschen Marine. Die Schiffe, die in jüngster Zeit aus dem , Osten zurückgekehrt sind, haben dort dem deutschen Namen Nachdruck verliehen und Ruhm und. Ehre gebracht. Unser innigster Wunsch ist es, daß auch dieses Schiff sich glorreich den Schwesterschiffen anschließen möge. Daß dies auch die Gesinnungen in, Schwabens Gauen sind, soll unsere Anwesenheit beweisen. Eine besondere Bedeutung gewinnt der Name, welchen Seine Majestät der Kaiser dem neuen zinienschiff gewählt hat, dadurch, daß einst in grauer Vorzeit die Wiege der Hohenzollern auf schwäbischem Boden gestanden, und ich erklaͤre im Namen des ganzen Stammes, daß wir allezeit treu und fest stehen wollen zu Kaiser und Reich. So rufe ich denn in dieser weihevollen Stunde: Seine Majestät der Kaiser Hurrah!“

Ihre Majestät die Königin von Württemberg sprach hierauf die Worte: „Im Namen Seiner Majestät des Deutschen Kaisers taufe ich dich Schwaben“ .“ Nach dem Stapellauf nahmen der König und die Königin die Huldigung der hiesigen Wuͤrttemberger entgegen. Sodann begaben sich le d n mit dem Torpedo⸗Divisionsboot „D 2“ nach der Schillig⸗Rhede und wohnten nach einer Rundfahrt um das zweite Geschwader einem Manöver der J. Torpedodootsflottille bei. Als der König und die Königin von Württemberg mit dem Torpedo⸗ Divisionsboot D 2 von der Schillig⸗Rhede zurückfehrten, salutierte die Salutbatterie; die Mannschaften der Kriegs⸗ schiffe „Brandenburg“, „Weißenburg“ und „Hela“, welche Paradeaufstellung genommen hatten, brachten Hurrahrufe auf Allerhöchstdieselben aus. Die Majestäten wurden überall von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. Um 9 Uhr 20 Minuten Abends traten der König und die Königin die Rückreise nach Württemberg an.

Fulda, 19. August. Zur Bischofskonferenz sind, nach einer Meldung des „W. T. B.“, hier eingetroffen: der Kardinal⸗Fürstbischof Kopp⸗Breslau, die Erzbischöfe Simar⸗ Cöln und Nörber⸗Freiburg, der Armeebischof Aßmann-⸗Berlin, die Bischöfe Korum⸗Trier, Dingelstad⸗Münster, Willi⸗Limburg, Keppeler⸗Rottenburg, Voß⸗Osaabrück, Brück-⸗Mainz. Nosen⸗ treter⸗Kulm, Jacobi⸗Hildesheim, Thiel⸗Ermland und Schneider⸗ Paderborn. Die Sitzungen der Konferenz beginnen morgen

Vormittag. Mecklenburg⸗Schwerin.

Ihre Königliche Hoheit die w Maxie und Ihre Hoheit die Herzogin Sophie Charlotte begaben sich gestern wie die „Mecklenb. Nachr.“ mittheilen, von Schwerin nach Oldenburg.“

De sterreich⸗ Ungarn.

Der ehemalige Finanz Minister und jungezechische Abge⸗ ordnete Dr. Kaizl ist gestern auf seinem Sommersitze Me⸗ kowitz bei Sobéslau (Böhmen) gestorben.

Frankreich.

Die „Agence Havas“ giebt, wie, W. T. B.“ aus Paris meldet, bekannt, daß der Kaiser von Rußland auf eine Einladung des Präsidenten Loubet dem Schlusse der Manöver bei Reims beiwohnen wird. Bei Duün— kirchen wird der Kaiser, bevor Allerhöchstderselbe an das Land geht, mit dem Präsidenten Loubet einer Parade des Nord⸗ geschwaders beiwobnen, das den Auftrag hat, den Kaiser bei Allerhöchstdessen Eintreffen in den französischen Gewässern zu begrüßen.

Der Minister des Aeußern Delcassé begab sich gestern nach Compiegne, um die Räumlichkeiten zu besichtigen,

welche im dortigen Schlosse für den Aufenthalt des Kaisers und

der Kaiserin von Rußland Wie der Figaro“ mittheilt,

werden sollen. diesen Aufenthalt

instand gesetzt

sind für

mehrere Tage nach der großen Schlußparade bei Reims in

Aussicht genommen. Nach der Truppenschau von Reim findet ein großes Dejeuner statt, und Militär⸗Attachs theilnehmen werden. Die vier Armee⸗ Korps, welche die erste und die zweite Armee bilden und an

der Reimser Revue beiheiligt sein werden, stehen unter dem Befehle der Generale Duchesne und Keßler.

Gestern fand die Eröffnung der Sitzungen der General⸗ * Die meisten früheren Präsidenten wurden wieder⸗

the statt. n gewählt. In Puy⸗de⸗Dome wurben die Ministeriellen zu Min⸗

Einige Generalräthe be⸗

druck der Ehrerbietung und Ergebenheit und an die Regie⸗ rung mit dem Ausdruck des Vertrauens, daß sie die Neyn⸗ blik vertheidigen werde, zu senden.

Rußland.

Der Kaiser und die Kaiserin trafen nach einer Meldung des W. T. B in der Nacht zum Montag in Jam burg (Gouvernement St. Petersbargs ein, um den Gesilern früh reisten Ihre

. . Darauf erfolgte die NRücklehr nach Jamburg.

an dem sammtliche Muister

kapitalisierten Grundsteuer⸗Reinertrag bei weitem, 20 —- 25 fache, sendern dag C3 3 fache derselben auzmachte. rärtig mag sich dieses Verhältniß noch andert gestaltet sewie dur

wenigsteng insofern

ö Bulg arien.

Der gestern gemeldete Zusammenstoß zwischen bul—⸗

garischen und türkischen Grenzposten ereignete si 5 wie das Wiener „K. K. Telegr.⸗Kor resp⸗Bureau“ aus Si

Eine drei

Mann starke Bulgarenpatrouille wurde von einer 80 Mann

berichtet, im ö anack (Bezirk Philippopeh.

starken türkischen Abtheilung angehalten. Es wurden Schüsse , ,. wobei angeblich fünf Türken getödtet sein sollen. ie Bulgaren flohen und wurden von den Türken drei Kilo— meter weit über die bulgarische Grenze verfolgt. Zwei bul= arische Kompagnien 14 der Stabschef von Philippopel fn an. Ort und Stelle abgegangen. .

Bei den Berathungen des gestern in Sofia geschlossenen macedonischen Kongresses haben die vereinigten ge⸗ mäßigten Parteien Michailowsky's und Zontschew's Über zie Partei Sarafow's den Sieg davongetragen und zwar, wie verlautet, wegen Aufsehen errege nder Enthüllungen über die Verwaltung der Gelder.

Amerika.

Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat, einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Washington vom gestrigen Tage zufolge, beschlossen, keinerlei militärische Gewalt anzuwenden, um den Verkehr auf dem Isthmus von Panama offen zu halten, falls die columbische Regierung im stande sei, dies zu thun.

Der Londoner „Morning Post“ wird aus New Jork vom heutigen Tage berichtet, nach den letzten Meldungen, die dort aus Caracas eingetroffen, sei es dem Präsidenten von Venezuela Castro gelungen, eine Koalition gegen Columbien u stande zu bringen. Es verlaute, daß jetzt Truppen aus

enezuela, Ecuador und Nicaragua abmarschierten, um von allen Seiten in Columbien einzufallen. Der Präsident Castro sei unaufhörlich bemüht gewesen, dieses Ziel zu erreichen, da er schon lange damit umgehe, seine Machtstellung zu heben und sich eine Niederwerfung Columbiens zu sichern. k die mit der wahren Sachlage in Süd⸗Amerika vertraut sind, schenkten jedoch diesen Berichten keinen unbedingten Glauben wegen der bekannten Neigung Castro's, alle von Caracas ab⸗ gehenden Nachrichten zu Gunsten seiner Zwecke zu färben.

Asien.

Der britische Gesandte in Peking Satow teilte, wie der Times“ von dort berichtet wird, gestern den chine⸗ sischen Bevollmächtigten mit, daß, falls die über die Urheber der Metzeleien in Tschutschau verhängten Strafen nicht sofort vollstreckt würden, Großbritannien aufs neue über— legen werde, ob es seine Truppen zurückziehen solle.

Der Admiral Pottier telegraphierte, einer Meldung des W. T. B.“ aus Paris zufolge, daß die Einschiffung einer französischen Kriegsbrigade in Tong ku in lehr zu⸗ friedenstellender Weise erfolgte. Die ‚Nive“ wird das 18. Kolonial⸗Regiment nach Indochina befördern und dann nach Taku zuruͤckkehren, um die dort noch zurückgebliebenen Mannschaften heimzuführen.

Afrika.

Der Prinz Tschun von China setzte, nachdem er, wie „W. T. B.“ meldet, in Port Said den Besuch eines Adju⸗ tanten des Khedive empfangen und erwidert hatte, gestern Vormittag an Bord des Dampfers des Norddeutschen Lloyd „Bayern“ die Reise nach . fort.

Der Herzog und die Herzogin von Cornwall und Nor! trafen gestern in Kapstadt ein und wurden von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. Die Stadt ist festlich geschmückt.

Ueber ein neues Gefecht zwischen britischen Truppen und Buren im Kaplande berichtet der Befehlshaber Lord Kitchener aus Pretoria vom gestrigen Tage, wie folgt: Der Kapitän Wood unternahm am Sonntag früh mit einem Theil der Polizeitruppe und einer anderen, unter dem Befehl des Kapitäns Morley stehenden Abtheilung in Stärke von etwa 169 Mann von seiner Stellung süd⸗ lich vom Elands River aus eine Rekognoszierun gegen Bronkhorst Spruit und überraschte in der Nähe von Middelburg ein starkes Burenlager; 23 Buren wurden getödtet. Da der Feind bedeutend stärker war man schätzte ihn auf 600 bis 809 Mann —, war der Kapitän Wood nicht in der Lage, seinen Erfolg auszunutzen. Beim Rückzug verlor er einen Todten und sechs Verwundete; auch der Kapitän Morley ist schwer verwundet. Außerdem werden 14 Mann vermißt. Die Haltung Aller war aus gezeichnet; der Feind muß mehr als 23 Todte gehabt haben.“

Nr. 35 des Centralblatts für das Deutsche Reich“, kerausgegeben im Reichtamt des Innern, vom 18. August, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulat⸗Wesen: Beftellung eines Konsular · Agenten. Ermächtigungen zur Vornahme don Jivil standgakten. Ent lassung. Exequatur Erteilung. 2) Finanjwesen: Nachwelsung der Einnahmen deg Reichs vom 1. April vol bis Ende Juli 190. 3) Zoll und Steuerwesen: Errichtung eines Freibenrkz im Außen⸗ hafen zu Emden. 4 Marine und Schiffabrt: Erscheinen des II. Nachtrags zur Amtlichen Liste der Schiffe der deutschen Krieg? und Sandelsmarine für 1801. Erscheinen des Handbuchg für die deutsche Handelsmarine auf das Jahr 1901. 5) Pollieimesen. Aut- weisung von Augländern aus dem Reichsgebiet.

Ttatistik und Volkswirthschaft.

Die Abstufung des Ackerwert hes in Preußen.

Stat. Korr.) Die Veranlagung jut Grundstener in Preußen liegt bereit um ein Menschenalter und mehr zurück. Da sie ferner ibrersetz auf älteren Grundlagen, nämlich den seiß dem Jahre 187 verzeichneten Preisen —— 6 Erjengnisse, beruhte, kann sie im einzelnen Falle kaum mehr als Maß deg gegenwärtigen Bodenwertbes kenukt werden. In der Zeit ven 1371 bie 1830 aberstien dicser bekanntlich den indem er nicht dal Gegen ·

Bedenverbesserungen u. s. w. mannigfach weiter verscheben bahen. Immerhin wird der Grundstener⸗Reinertrag nech in doppelter insicht

wert hoolle Anbaltevunkte für die Schätzung des wirklichen Boden. werthes Lurch Bodenverbesserungen oder sonstige Kulturfortschritie bedingten Grgiebigkeit, einander,

bieten einmal binsicht lich der natürlichen, nicht erst sedann für Vergleichungen elnzelner Gebiete unter- da eben die Verschhungen des Verbältnisses wischen Grund ftener Neinertrag und Bodenwerth sich in allen Gebieten

ecm , dolliogen haben, alg die damalt besseren und schlechteren Mebiete noch beute dieselben sind. S0

wird denn auch nech Keute nicht mit Narecht der Grund stener-⸗Nein ertrag noch immer als Schätzung mittel bei Kanfen, Belcib ungen a. J. w.

mit herangezogen.

britische Ober⸗

In Prenhgen hat das im Jahre lss,sss vom Könzahichen . 6 bearbeitete Gemeindelerikon die Grund 2

Feinerträge für das Hektar Ackerland, Wie sen und Holzungen bis auf die 532 Landgemeinden und Gutsbezirke herunter na ewiesen. Es hat sich dabei eine außerordentlich große Verschiedenheit der Reinerträge nicht bloß von Gemeinde zu Gemeinde, sondern auch kon Kreis zu Kreis und selbst von Bezirk zu Bezirk sowie von . zu Provinz ergeben. Es verlohnt gi gerade jetzt der kühe, darauf zurückzukommen; denn bei den lebhaften, der Agrarfra gegenwärtig gewidmeten Erörterungen tritt sehr häufig eine ganz 3. gemeine Aburtheilung in Bausch und Bogen nach gewissen, mit sinrecht verallgemeinerten k iffern hervor, während in Virklichkeit die landwirthschaftlichen Verhältnisse fich durch eine große Mannigfaltigkeit der Abstufung kennzeichnen und eine dementsprechend vielseitige Betrachtung erfordern. Dies zeigt sich auch bei den Rein⸗ ertragen.

Im ganzen Staate (ohne Hohenzollern) wurde im Jahre 1886/87 ein GrundsteuerReinertrag von 18,18 6 für das ha Ackerland fest⸗ gestellt; dagegen betrug dieser in Ostpvreußen 940M, Hessen Nassaru ... 23, 04460 . . . 23

estpreußen . chleswig⸗Holstein . 23,34, . 1377 Wale 233 59 Brandenburg Rheinland. 30,16, 1 n , 7*13535 * 6s heben sich also hier vier Gebiete von einander ab: der Nordosten und Brandenburg mit dem geringsten, Schlesien mit bereits weit besserem, den Staatsdurchschnitt schon etwas Überschreitendem Ertrage, die den Durchschnitt, merklich überragenden Provinzen Hessen⸗Naffau, . Schleswi Holstein und Westfalen mit noch besserem

oden von annähern gleicher Ertragsfähigkeit, endlich die gesegneten Gebiete der Rheinprobinz und Sachsens, wo der Durchschnittsertrag etwa dreimal so groß ist wie in den nordöstlichen Grenzprovinzen.

Betrachtet man die Erträge der Regie rungsbezirke, so wird die Spannung zwischen den höchsten und den niedrigsten Sätzen noch größer. Zugleich zeigen sich aber auch starke Gegensätze innerhalb einer und derselben Provinz. So hat z. B. in Pommern der Bezirk Köslin nur 8,22 Reinertag gegen 24333 bei Stralfund, in Han⸗ ober Lüneburg 1401 gegen 35,532 bei Aurich, in der Rheinprovinz Trier nur 1606 gegen mehr als 38 bei Cöln, Düsseldorf und Aachen. Folgendes sind die ehe.

schlechtesten Bezirke: besten! Bezirke: mit 39,56

Gumbinnen... , 1 , 1 Rue , 38,38 Marienwerder 35, 82 34,86

i k Bromberg 31,80

mit 4,70 A w

5,09

5309

c 31 41,1 4,70 4170

BVöbau ummelsburg 470.

8 Veustadt i. Wpr. . 5.09 1e . . h Oletzko . . . 5,069 * Ale diese Kreise außer Lübben gehören den masurischen, kassubischen md hinter omimerschen Theilen des uralischbaltischen Höhenzuges an. Einen fast bis zum Zwanzigfachen höheren Reinertrag haben die sesten' Kreise am Niederrhein, in der Rhein. und Mainebene, in den Varschen und der Magdeburger Gegend. Obenan steben die vier Etadtkreise Magdeburg, Essen, Trier und Aachen mit 33 33 bezw. Bes sowie 7451 und 70,89 M Läßt man aber die Stadtkreise, bei Ken es sich immer nur um verhalt zm hi kleine Ackerflächen delt, außer Betracht, so erscheinen als die zwölf „besten“ Kreise v folgenden: Ewdenbroich. 1 wdkreis Frankfurt n . Kalbe widkreis Coln Meisenheim ener... Höchst. dergheim

mit 57,97 M 57,69 55,22 54,44 54,05 53, 73

Wanzleben Landkreis Emden Erkelenz

Zur Arbeiterbewegung.

Zum Auestand der Berliner Vl. theilt die Voss. Ztg. teren noch nicht angeschloffen

Deutschlands Volks. Itg. berichtet, insofern * lab Jum der amerilanischen Stablarbeiter (vergl. (1985 d. Bl) wird der Frankf. Itg. aus New York tele übiert, daß sich derselbe auch auf die Baydiem. Werke sMilwauker), rie die Duquesne und Riverside Werke in Wheeling erstreckt bat. Aus Washington meldet ferner W. T. B. vom gestrigen daß die Buchdrucker⸗Untion sich verpflichtet bat, den aus. digen Stablarbeitern finanzielle und moralsche Unterstũtzung

R eews'kre bewabten.

Kun st und Wissenschaft.

ee Fermanist der biesigen Friedrich Wilhelm Universität, mg Negierungergth Professor Dr. Karl Wein hold it am . M. in Bad Nauheim gestorben. Er war am 26. Oftober 2 u Reichen bach in Schlesien geboren, studierte in Breslau und tilin Theologie und Philologie, habilitierte sich im Jahre 1857 ; wurde im Jabre 1819 Professor der deutschen Sprache teratut in Breslau, 1365 in Krakau, i86i in Graz, 136 Wiel. 1376 wieder in Breglan und bekleidete seit dem Jahre 2 dieselbe Professur an der bicsigen Universität. Im Jabre * wurd der Gelebrte jum Gebelmen Negierungsrai ernannt m Mitgliede der Alademie der Wissenscha len gem apt. Seine Hie en,. junãchst die kulturbistorischen Werke. Die deusschen en im ittelalter. (Wien 1861; J3. Aufl. 1857. 2 Bde ] wordischeg Leben. (Berlin 1866) und Die besdnische Todten. Hing in Deutschland (Wien 1859), denen die Schrift Die . Fegenden GFuropas nach den Vorstellungen des deutschen Müiürsei⸗ . Taselbst 1871 aniureiben isi. Auf dem Gebiete mytho— 2 Forschung bewegen *: Die Sagen von Loli⸗ (Leipzig 186), 586 Riesen des germansschen Mrihns⸗- Wien 1858), Ucher den ee vom Wanenkrieg (Berlin 18990), Ju den deulschen Kriege a mern. daselbst 1891. Glüäcgrad und ebengrak- 683 130m). Literarbistorischen Jabalig sind die Schriften: . mbtespiele und Lieder ma Sddeutschland uind Schlesien⸗ 2 1835; neue Ausgabe Wien 1875), Heinrich Ghristian Boje

n dalle,

563), Lie verdlensttichen Uuegaben Von Len , Bramatsschem n . den 6 wi n * wichtige entlichun gen auf svrachwissenschaftlichem Gebiet n n , , Wien 1832), Ueber bentsche Dialest. aselbit 1863) trage i einem schlesischen Woerterbuch

n I Meme ann at ss. Taselbst 86 1); aner sche l. Cale, io H gorhische Sprache im Nensie de

len tbamgs * Ppalle 180); . Mirtelhochdeu scheß Lesebuch⸗ (Wien Ausl. 1855; . Miltctbechdeuiscke Grammalst . (Wien ids,

1

Aufl. 1889); Verbreitung und Herkunft der Deutschen in Schlesien Stuttgart 1857, sowie 3 Ausgaben der r m . . 3 3 e 6 . Halle

Sei m Jahre ab Professo i di „Zeitschrift des Vereins für Volkskunde“ k. ,

Internationale Kunstausstellung Dres den 1901. HI

L. K. Das moderne Kunstleben Dresdens hat im Laufe der

letzten zehn Jahre undberkennbar einen Fedeutenden Aufschwung ge⸗ nommen. Neben dem Wohlwollen, das die staatliche gan, dem Emporstreben jüngerer Künstler zu neuen Zielen entgegen brachte, und der Ruhrigkeit des 16 um die diesjährige Ausstellung hochverdienten Professors otthardt Kühl ver⸗ Rankt es nicht zum wenigsten auch eben diefen internationalen Kunstausstellungen seinen stetlgen Fortschritt. Leider steht deren An— ziehungskraft auf das . Publikum in keinem Verhältniß zu den Opfern an Arbeitskraft und Geldmitteln die sie fordern. Um so mehr ist es Pflicht der öffentlichen Kritik, das Gelungene der Ver— anstaltung anzuerkennen und auf ihre Bedeutung hinzuweisen. Wenn⸗ gleich, wie wir bereits im ersten Bericht betonten, das Schwer. gewicht der diesjährigen Ausstellung auf dem Geblet der Plastik und der graphischen Künste zu fuchen ist, muß man auch den Werken der Malerei, die nach Staaten und Kunststädten übersichtlich ge—⸗ ordnet sind, nachrühmen, daß sie weit eher ein Bild von dem augen⸗ blicklichen Stand des Kunstvermögens geben als etwa *die große Berliner Ausstellung. Das Ausland, obwohl numerisch schwächer vertreten., hat eine Reihe in Deutfchland noch wenig bekannter Talente aufzuweisen, die begreiflicherweise leb⸗ hafteres Interesse erregen als die von anderen Ausstellungen bereits bekannten Namen. Unter den meist in Paris ausgebildeten und auch dort an⸗ sässigen Amerikanern sei namentlich J. Hum phreys⸗ John ston mit seinem whistlerisch aufgefaßten Porträt der Schau⸗ spielerin Sarah Bernhardt in italienischer Nobiletracht und die in breiter Freilichtmalerei sich gefallende Stillleben. malerin Mary Mac Monnies hervorgehoben, während die süßlich - kalten Aktstudien von J. Stewart (und Tie sehr . helländischen Interieurs von Mac Even nichts onderlich Neues bieten. Ergiebiger ist die Ausbeute an englischen Gemälden; zwar tritt die präraphaelitische Richtung anscheinend mehr und mehr zurück von zwei sehr ernsten und bedeutenden Bildern W illiam Strang's abgesehen, finden wir nur Durchschnitts⸗ leistungen dieser Art —, dagegen hat der verfeinerte Naturalismus Whistler's sich immer mehr Boden erobert. Neven Dumont bleibt in seinem Damenbildniß allerdings weit hinter seinem Vorbild zurück, aber in Alfred Withers und Tom Graham begrüßen wir recht beachtenswerthe Erf cheinungen. Die schottischen Landschaften, die bei ihrem ersten Deb ut auf dem Kontinent mit fo großem Enthusiasmus aufgenommen wurden, haben ihren Reiz schnell eingebüßt. Aus den in Dresden vereinigten Proben schottischer Malerei ragen die Thierbilder von George Pirie als selbständige Zeugnisse sehr feiner Beobachtung besonders hervor. Von bekannteren 1 sind Hamilton, Roche, Paterson und Cameron zu er⸗ wãhnen.

Frankreich führt zwei sehr bedeutende Bilder von Charles Cottet und Lucien Simon neben bekannteren Arbeiten von Besnard, Lgtouche u. A. ins Feld. Sehr originell wirkt ein Interieur von Edouard Saglio, der mit Erfolg die Meisterwerke von Velaque; studiert hat. Reichhaltig und trotzdem durchweg mit scharfem Blick für Qualität ausgewählt ist die Kollektion nordifcher Bilder, die in Saal 20 ausgestellt ist. Holland und Belgien sind mit Mesdag, Blemmers, Thaophile de Bock, Emile Ctaus. Willaerts, Gilsoul, Dierckr, Baertfon, Laermans, Luyten ausgezeichnet repräsentiert. Das bizarre Triptychon des Belgiers Leon Fréderie enthüllt ein bewundernswerthes Können, das leider an einen künstlerisch wenig ersprießlichen Vorwurf verschwendet wurde. Cin Sturibach von nackten Kinderleibern rauscht finnderwirrend dem Be— schauer entgegen. Wie diese Darstellung in Beziehung zu Beethoben zu setzen ist, dessen Genius 'sie gewidmet wurde, läßt sich schwer errathen. In den Finzelheiten aber findel man reiche Entschädigung für die mißl ungene Komposition, zu der den Maler offenbar seine anerkannte Meisterschaft in der Dar= stellung des Kindes verführt hat. Von schwedischen Malern nennen wir nur den virtuosen Anders Zorn und den in Dentsch— land noch wenig bekannten C. W. Wil belmson. Dänemark bat in einem Männerbildniß von 8. F. Find eine außerordentliche Leistung aufzuweisen, die verdient hätte, der Meister Portraitauestellung an hervorragender Stelle eingefügt zu werden. Recht unbedeutend wirkt dagegen des Norwegerg Krover Schifferbild. Im Spanischen Sagal dominiert durchaus der geniale Ignacio Zul onaga, dessen herbe Wahrheitellebe ebenso befremdet, wie sein Farben. Cichmgg seine eminente Treffsicherheit uns Bewunderung abnöthigen. line ähnliche Stellung nimmt, im italienischen Saal Giovanni Segantin ein, unter dessen bier autgestellten Gemälden namentlich eine Frühlings. Alvenlandschaft immer von neuem dag Bedauern über das frühe Hinscheiden ibres Schöpfers wachruft.

Der Wiener Sejession ist ein eigner Saal eingeräumt worden. Dag größte Aufseben, aber auch lebhaften Widerfpruch er⸗ regt bier Gustav Klim tes für die Wiener Uniwersitätsaula bestimmtes Deckengemälde; die Philosoxyhie. Den Wust allegorsscher Beziehungen, der bier aufgehoten wurde auf Kosten einer durchsichtigen Kompo— sition, zu entwirren, muß auch dersenige vermweifeln, der dem emi= nenten koloristischen Können Klimt s, der offenbar von Besnard viel gelernt hat, Bewunderung nicht versagen kann. Die moderne Vewegung hat in Wien verhältnißmäßig spät, aber mit großem Ueberschwang eingesetzt. Sie wird noch manche Schlacken abwerfen müssen, ehe der gesunde Tern zu gedelblicher Enfwickelung gebracht werden kann. Neben Ulimt hat sie als starke Talente Joseßs Auchentaller, Emil Orlick, Heinrich Knirr⸗ letztere beiden allerdings nur als Hospitanten Carl Moll, Ferdinand Andri und Rudolf Jettmar aufjuweisen. Doffentlich wird auch Berlin Gelegenheit finden, den jäben Umschlag der Wlener Kunst⸗= bestrebungen einmal in einer Sonderausstellung kennen zu lernen.

Wenn wir die lurß Würdigung der deutschen Malerei mit der Münchner Sezes sion sgrupve beginnen, so geschieht eg, um der in letzter Zeit vielfach gelußerten Ansicht zu widersprechen, das Münchner Kunstleben besinde sich im Rückgang. Solange so kräftige und verschiedenartige Talente wie F. von Uhde, Slevogt, Herterich, Zügel, Schramm-⸗Zittau, Haider und Stadler die alle in Dresden würdig vertreten sind in München wirken, wird die führende Stellung der Isarstadt im Kunstlcken Deutschland? kaum erheblich erschüttert werden.

Wer nach der diegsäbrigen Dresdener Augstellung die Berliner Malerei beurtheilen wollte, würde zu wenig erfreulichen Ergebnissen kommen. Gin Kͤltereg Bild von Liebermann, eine Grunewald landschaft von Leistik ew, eine bolländische Vedute von Hang Herrmann, jwei unbedentende Arbeiten von Ludwig von Hoffmann und ein Arbeiterbild von Arthur Kampf heben sich bon einer großen Anzabl minderwertiger eder gielhani finger Leistungen ab. Dagegen bas Düfselderf viel Tuüchtiges geschickt. Die Vielseitigkeit den bechbegabten Heintich Hertmanng ritt in drei vormiglichen Bildern siberraschend berver; neben zwei breitgemalten bolländischen Landschaften finden wir von ihm ein äußerst vornebm gestimmteg Interseur der Marcunkirche zu Venedig, das lebbaft an fein zur Jeit in Berlin auggessessten Mirchenbist innert. Gerbard Janssen, Jul lag Breß, Eugen Kampf. Olof Jernberg, der ett allerd age nach onigs berg ũbergesiedelt tit, vervollständigen den Kreig der Haur tmesster der rhelnsschen Kunst⸗ schule, dem sich einige Hamburger Maler, wie Illes, Gitner, Hansen, Schayer, anreiben.

Uünter den feineren süddentschen Tunststädten steben Karl arube und Stuttgart ebenan: Thoma, Schönleber, Weizbanpt,

R. von Volckmann, Otte Rein iger, Graf Kalckreuth, Karlos Grethe sind die markantesten Grscheinlingen der Grunde Aber auch jüngere Kräfte regen sich; insbesondere feffelt . R. Weiß durch Ursprünglichkeit und Kraft des Kolorits, das feine Stilleben denen des Parlser Impressionisten Cszanne verwandt und ebenbũrtig erscheinen läßt. Ferner sind Wilhelm Süũß⸗Karlsruhe,

reiherr von Ott erstedt, Erwin Starker, Rarl Raumann? Stuttgart und Ottilie Roederstein⸗ Frankfurt mit Aus- jeichnung zu nennen. ;

Was schließlich Dresden selbst anlangt, so muß man der Aus⸗ stellungsleitung das Bestreben zu gute halten, ein möglichst reiches Bild von den einheimischen Kunstleistungen zu geben. Hier wäre weniger mehr gewesen. Indeß interessiert es immerhin, zu beobachten, wie neben den bewährten Pfaden, die Gotthard Kühl seinen Schülern ins⸗ besondere seien A. Bendrat und E. Körner genannt weist, auch andere, abgelegenere beschritten werden. Eine Gruppe von jüngeren Malern: G. Lührig, O. Fischer, Pietschmann, Mediz, Pepino, hat sich mit großem Eifer, aber ungleichem Erfolg der neu⸗ idealistischen Richtung angeschloffen; C. Bantzer, F. Hochmann, Kunz und A. W. Ulmer e. abseits, aber auf eigenen Füßen. Besonderer Erwähnung werth sind auch Die sinnbildfichen, streng stilisterten Monumentalmaglereien, mit denen S. Guß mann die Wand! lünetten der großen Halle des Ausstellungsgebäudes geschmückt hat. Den Eindruck, daß Dresden sich bei ungestörter Weiterentwickelung unter den deutschen Stätten moderner Kunstthätigkeit einen Ehren“ glat erringen wird, kann auch die große Zahl von belanglosen Bildern, die von der Ausstellung auszuschließen der Jury nicht ge⸗ lungen ist, kaum verwischen.

Theater und Mnusik.

„Im, Berliner Theater (Sommer- Oper) wird morgen Mittwoch, Lortzing'z Oper „Zar und Zimmermann“ n, Aufführung. gelangen. Am Donnerstag wird Der Prophet! mit Frãunlein Ottilie Metzger als Gast gegeben, und am Freitag geht As Vorstellung zu ermäßigten Preifen Ber Troubadour in Scene. Am Sonnabend findet mit Genehmigung der General. Intendantur der Königlichen Schauspiele eine Aufführung von Bhet's Dper Carmen ; statt.

Vel dem morgen, Mittwoch, Mittags 12 Uhr, in der Marien⸗ kirche stattfindenden Orgelvgzt rage des Musik⸗ Direktors Otto Dienel werden mitwirken: Fr Hein He, n,, Schmidt, Fräulein Martha Koschwitz, Herr Konz Meifter Willv Huber Violinist). Herr Max Seebel (Cellist) und Her Hans Gentzel. Der Eintritt ist frei.

Am Sonntag Nachmittag verstarb hierselbst der Komponist und MNusikpaãdagoge Richard Kleinmichel, in desfen Bearbeitung vor nicht langer Zeit Lortzing's nachgelassenes Opernwerk „Regina! auf der hiesigen Königlichen Bühne erfolgreich in Scene ging. Er war am. 31. Dezember 1346 als Sohn eines RMilstär-Kabellmeisters in Posen geboren, besuchte das Leipziger Konservatorium und bildete sich zum Pianisten aus. Nach vorübergehendem Aufenthalt in Hamburg zog er im Jahre 1876 wieder nach Leipzig, wo er im Jahre 1879 die bekannte Sängerin Klara Monhaupt heirathete. Im Jahre 18581 gelangte seine zweite Symphonie im dortigen Gewandhause zur Aufführung. In demselben Jahre wurde er Cern en des Stadttheaters in Danzig; später siedelte er nach Berlin über, von wo aus er die in Leipzig er⸗ scheinenden „Signale für die musikalische Welt“ leitete. Außer Kladierstücken Liedern, Chorwerken zc. Fomponierte er die Spern Manon und „Der Pfeifer von Dusenbach“. Das letztgenannte Werk erzielte bei seiner Erstaufführung im Hamburger Siadttheater einen lebhaften Erfolg.

Aus Ems meldet W. T. B.“ vom gestrigen Tage das Ableben des Bühnendichters Emil Pohl. Er war am 7. Juni 1824 in Königsberg i. Pr. geboren und wandte seine— Aufmerksamkeit früh der Bühne zu. Seine ersten Werke waren Possen, die er zum theil in Verbindung mit L'Arronge, Eduard Jacobson, Sugo Müller und Heinrich Wilken für das Berliner Wallner Theater schrich. Genannt seien von diesen u. a. Eine leichte Person', „Der Jong leur, „Lucinde vom Theater., Zahnschmerzen*. Der Goldonkel“, Die verfolgte Unschuld⸗, Sachen in Preußen“. Später ging er mit dem außerordentlich erfolgreichen Einakter Die Schul reiterin', der heute noch ein bel lebte Repertoirestück der deutschen Bühnen ist, zum feineren Lustspiel und schließlich mit der nach dem Sanskrit bearbeiteten altindischen dramatischen Dichtung WMaäasantasena“ (.Das thöͤnerne Wägelchen ' J, welches vor einigen Jahren bei seiner Erstaufführung im Königlichen Schauspielbausen u Berlin eine starke Wirkung erreichte, zum ernsten Schauspiel über. In den 1870er Jahren führte Pohl die Direktion des Stadtthbenters in Bremen, und später leitete ei daz Theater in Riga. Vor einigen Jahren batte er sich nach Bad Ems zurũckgezogen.

In Paris ist am Sonntag der Dperetten⸗Romponist Edm ond Audran gestorben. Er war am 11. pril is) in Lyon als Sohn des Sängers und Gesanglehrers am Konservatorium zu Marseille Mariug Audran geboten, erhielt seine Ausbildung in Paris und ließ sich dann in Marseille nieder, wo er als Kavpellmeister der Josexbekirche angestellt wurde. Nachdem er sich als Kirchen Komponist einen geachteten Namen erworben, dersuchte er sich auch in der Swperette und errang auf diesem Gebiete glänzende Erfolge, namentlich mit den Werken La Maseotter . . Gillette de Nark unn, Les noces d'Qlivetter, „Miss Helrett“ u. s. w., welche auch in Deutschland große Beliebtheit erlangt haben.

Mannigfaltiges. Berlin, den 20. August 1901.

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Mit Ausnahme fort, vielfach ju warm. Während ersten Zeit wenigsieng die Nächte noch fähl waren, verbinderten später warme südliche Luftströmungen Und zunchmende VBewöl kung Sinken der Temperatur während der Nachtstunden. Dipe anbaltend und um so drückender wurde., Die schläge waren, wie in den voraufgegangenen Monaten nur gering, sodaß fast das ganze Gebiet in Fer Dürre iu l hatte. Nur einige wenige dersprer rte s uch diesmal cinen Ucberschuß auf, besonders im Weser sringen Mecklenburg, wo sehr starle Gewilterregen die Menatgfumme ül den Normalwerth hoben. Gtenso war auch die Bewölkung viel zu gering und dementsprechend die Sonnenscheindauer erbeblsch zu groen und jwar durchschnittlich um cin big wel Stunden für den Tag. Am Anfange des Monat lag ein Vochdruckgebiet uber dem Nerwegischen Meere, wäbrend mehrere Deyressionen durch Jentral Gurera ostm irt wanderten, sodaß bei schwachen nördlicihen bis gntlichen Winden und vorwiegend trüber Witterung die Temrerakur, welch igesabt den normalen Verhältissen entsnrach, sast underändert Flick. Grs als vom 5. ab sich eine Anticvelone ven Westen allmählich weiter ostwärta vorschob und ganz Jentral Gurera in lbren Rercich aufnahm, llarte dag Wetter auf, und unter dem Ginfluß intensiper Sennen strablung begann die Temperatur rasch un siesgen. Dick Kate un sonn ige Witterung währte längere eit an nnd mwun voruberne hend, um die Mitte dee Menate. nter brechen mebreren flachen Deyressionen gelang, ven Ssden ber druckgebret einzudringen und Nemli b jablreihe Giemi verbreiten. Die Temperatur zeigte auch leinen gang, al um den 21. mit dem Verdringen cine ausgedeß

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