1901 / 210 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 04 Sep 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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Aer Bezugspreis heträgt vierteljährlich A M 50 .

Alle Kost-⸗Anstalten uchmen Bestellung an;

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8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Einzelne Rummern kosten 25 3

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Inhalt Us amtlichen Theils:

Deutsches Reich.

Mittheilung, betreffend die Audienz Seiner Kaiserlichen Hoheit des Prinzen Tschun Tsaifong von China bei Seiner Majestät dem Kaiser und König..

Mittheilung, betreffend die Abhaltung einer Seesteuermanns—⸗ Prüfung.

Königreich Preuszen. Ernennungen, Charakterverleihungen, Standeserhöhungen und sonstige Personalveränderungen. Hofansage, betreffend die Anlegung von Trauer für Hoheit den Prinzen Herrmann von Sachsen⸗-Weimar. Personal⸗Veränderungen in der Armee ꝛc.

Seine

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser und König haben heute, den 4. d. M., Mittags 121 Uhr, im Neuen Palais zu Potsdam den Kaiserlich chinesischen Botschafter in außerordent⸗ licher Mission, Seine Kaiserliche Hoheit den Prinzen Tschun Tsaifong von China in besonderer Audienz zu empfangen und aus dessen Händen ein Schreiben entgegenzunehmen geruht, in welchem Seine Majestät der Kaiser von China in feierlicher Weise Seinem tiefsten Bedauern über die Ermordung des Kaiserlichen Gesandten Freiherrn von Ketteler Ausdruck giebt. Die von dem Prinzen Tschun bei diesem Anlaß gehaltene Anrede hatte, ins Deuische übertragen, solgenden Wortlaut:

„Im Auftrage des Großen Kaisers, meines Allergnädigsten Herrn und Gebieters, habe ich die Ehre, Allerhöchstdessen Schreiben in Eurer Majestät Kaiserliche Hände zu übergeben.

Nach den im vergangenen Jahre in China eingetretenen auf- ständischen Bewegungen fühlte der Kaiserliche Hof aus eigenem Antriebe nicht weniger als auf Verlangen der Mächte die Verpflichtung. durch eine besondere Mission nach Deutschland Eurer Majestät Sein aufrichtiges Bedauern über diese Vorkommnisse, insbesondere über den Vorfall, welchem Eurer Majestät ausgezeichneter Gefandter Freiberr von Ketteler zum Opfer gefallen ist, auszudrücken. Um die Aufrichtigkeit dieses Bedauerns über allen Zweifel zu erheben, bestimmte Seine Majestät der Kaiser Seinen allernächsten Bluts⸗ verwandten für diese Mission.

Ich bin in der Lage, Eurer Majestät zu ve mein Allergnädigster Herr, diesen Wirren, ele e

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Cbina gebracht haben und für Deut gestanden hat. nach

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T zerluste und vollsten Sinne des Wortes fern hat dem seit Jahrtausenden bestehenden Gebrauche der Kaiser von Chin die Schuld dafür auf Seine eigene gebeiligte Person genommen. Ich habe daher den Auftrag, die innigsten Gefüble des Naisert meines erbabenen Herrn, für Gure Majestät bei Ueberreichung dieses Schreibens zum Ausdruck zu bringen. Auch bei er Raiserin und der ganzen Kaiserlichen Familie bin ich Delmetsch dieser Gefüble des Großen Kaisers von Chins den Wunsch auszudrücken, FGurer Majestãt Haus Gesundbeit, Glück und Segen im vollsten Maße genief Seine Majestät der Kaiser von China bofft, des vergangenen Jahres nur eine vorũberge bende sind und daß, nachdem das Gewölk nunmehr Friedens gewichen. die Völker Deutschlands seitig immer besser versteben und schätzen auch mein aufrichtigster Wunsch.“

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zu richten:

Nicht. ein beiterer, festlicher Anlaß noch die Erfüllung einer ein⸗ fachen Höflichkeitspflicht haben Eure Kaiserliche Hoheit zu Mir geführt, sondern ein tieftrauriger und hochernster Vorfall. Mein Gesandter am Hofe Seiner Majestät des Kaisers von Gbina, Freiberr von Retteler, ist der, auf höberen Befebl erhobenen, Mordwaffe eines Kaiserlich Minesischen Soldaten in der Hauptstadt Cbinas erlegen, ein unerbörtes Verbrechen, welches durch Völkerrecht und Sitte aller Nationen gleich sebr zebrandmarkt wird. Aus Gurer Kaiserlichen Hoheit Munde babe Ich soeben den Ausdruck deg aufrichtigen und tiefen Bedauern Seiner Masestät des Kaisers von China über das Vorkommniß ver- nommen. Ich will gern glauben, daß Gurer Kaiserlichen Hobeit Raiserlicher Bruder wversönlich dem Verbrechen und den weiteren Gewaltthaten gegen unverletzliche Gesandtschaften und friedliche Fremde fern gestanden hat. Um schwerere

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; n Seine Majestät der Kaiser und König die nachstehende Antwori an den Prinzen Tschun

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Insertionspreis für den Raum einer Zruckzeile 0 3. Inserate nimmt an:

die Königliche Expedition Ars Aentschen Reichs Anzeigers und Königlich Rreußhischen Ktaats- Anzeigers Berlin 838R., Wilhelmstraße Nr. 32.

Mittwoch, den

14 September, Abends. E801.

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Schuld trifft Seine Rathgeber und Seine Regierung. sich nicht darüber täuschen, daß ihnen Entsühnung und Verzeihung für ihr Verschulden nicht durch die Sühnegesandtschaft allein aus— gewirkt werden kann, sondern nur durch ihr späteres Verhalten gemäß den Vorschriften des Völkerrechts und der Sitte zivilisierter Nationen. Wenn Seine Majestät der Kaiser von China die Regierung Seines großen Reiches fürderhin streng im Geiste dieser Vorschriften führt, wird auch Seine Hoffnung sich erfüllen, daß die trüben Folgen der Wirrsale des vergangenen Jahres überwunden werden und zwischen Deutschland und China wieder wie früher dauernd friedliche und freundliche Be⸗ ziehungen herrschen, die den beiden Völkern und der gesammten menschlichen Zivilisation zum Segen gereichen.

In dem aufrichtigen und ernsten Wunsche, daß dem so sein möge,

heiße Ich Eure Kaiserliche Hoheit willkommen.“

Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Wirkliche den Eisenach, Herzog zu Sachsen, die

Geheime Rath Freiherr von Richthofen war bei der Audienz zugegen.

Die Uebertragung der gehaltenen Reden ins D

leutnant Yintschang.

Das von Seiner Kaiserlichen Hoheit dem Prinzen Tschun übergebene Handschreiben Seiner Majestät des Kaisers

von China lautet in deutscher Uebertragung, wie folgt: Me

Der Groß⸗Kaiser des dem Großen

Tatsing⸗Reiches entbietet

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ten sind, haben Wir ununterbrochen zungen zu einander gestanden.

Die Beziehungen wurden noch inniger, als Hoheit Prinz Heinrich von Preußen nach Peking kam und den Vorzug hatten, Seine Königliche Hoheit häufiger mit ihm in vertrauter Weise verkehren zu können. Leider drangen inzwischen, im M es, die Boxer in Peking

und es kam dahin

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Dieses ist Unsere feste

In Elsfleth wird am 9. September d. J

eesteuermanng⸗Prüfung begonnen werden.

Königreich Prenßen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den ordentlichen Professor der Chirurgie, Medizinalrath Dr. Garreè in Königsberg i. Pr. zugleich zum Mitgliede des Medizinal⸗Keollegiums der Provinz COstpreußen, ben bisherigen ordentlichen Professor Dr. Conrad Varrentrapp zu Straßburg i. Els. zum ordentlichen Pro sessor in der philosophischen Fakultät der Uniwersitaͤt Marburg und den bisherigen Privatdozenten an der Universilät zu Bonn und Oberlehrer am städtischen Gymnasium daselbst Dr. Ste

Diese mögen

fried Sudhaus zum ordentlichen Professor in der philo⸗ sophischen Fakultät der Universität zu Kiel zu ernennen, . dem Sanitätsrath Dr. med. Paul Secchi in Breslau den Charakter als Geheimer Sanitätsrath zu verleihen, sowie der Wahl des Direktors der Adlerflychtschule in Frank⸗ furt a. M. Br. Paul Bode zum Direktor der Klingerschule daselbst die Allerhöchste Bestätigung zu ertheilen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Senator Reimerdes zu Osnabrück, gemäß der von den städtischen Kollegien getroffenen Wahl, als Syndikus d

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21 15h * Utsche bezw. Chinesische erfolgte durch den Kaiserlichen Konsul Frei⸗ herrn von Seckendorff und den Käiserlich chinesischen General—

Kanzlei⸗ Seitdem Unsere Reiche gegenseitig durch ständige Gesandtschaften

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Mir Rieorkei Wir hierbei

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Stadt Osnabrück zu bestäͤtigen.

Der Königliche Hof legt heute für

Prinzen Herrmann von Sachse

Seine Hoheit n⸗Weimar⸗ ie Trauer auf fünf Tage an. ; Berlin, den 4. September 1901. Der Ober⸗-Zeremonienmeister. Graf A. Eulenburg.

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Königlich Preußische Armee.

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