1901 / 237 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Oct 1901 18:00:01 GMT) scan diff

. . d Oe 2 /, bahn⸗ ehrsordnung. Dem Ausst die . 6

a

Gewerbe⸗ versicherun neu unterstellten Gewerbszwei g der Uebersicht der 36. es Heeres⸗Ergaͤnzungsgeschãfts 6) das Jahr 1900 wurde Kenntniß genommen. . wurde ie Wahl nichtständiger Miiglieder des Reichs⸗ e, . amts aus der Mitte des Bundesraths vorgenommen, über den Seiner Majestät dem Kaiser zu unterbreitenden Vorschlag wegen Besetzung einer Rathsstelle bei dem Reichsgericht sowie über an Eingaben Beschluß gefaßt.

6. ielten die Ausschüsse des Bundesraths für Zoll⸗ und Steuerwesen, für Handel un Verkehr und für Rechnungs—⸗ wesen Sitzungen.

Das Königliche Staats-Ministerium trat heute zu einer Sitzung zusammen.

Die Nr. 10 der „Amtlichen Nachrichten des Reichs— Versicherungsamts“ vom 1. Oktober 1961 enthält auf dem Gebiete der Un fallv ersicherung (Abschnitt A) folgende Rekurs⸗Entscheidungen:

In Fällen, in denen ein Anspruch auf Krankengeld für eine nach . der Unfallversicherungsgefetze versicherungs— pflichtige Person nicht bestand, ist von der Berufsgenossenschaft auch eine Rente für die ersten 13 Wochen (zu vergleichen § 13 Absatz 1 des Gewerbe⸗Unfallversicherungsgesetzes) nicht zu zahlen (1881).*)

Das Recht der Versicher ungs anstalten, . z 113 Abs. 3 des Invaliden⸗Versicherungsgesetzes an Stelle

er Verletzten Rechtsmittel einzulegen, ist in dem Xlr daß sie erst nach Ablauf der fur den Verletzten laufenden

ekursfrist von der Entscheidung des Schiedsgerichts Kenntniß erlangen, von der Innehaltung einer von dem Tage der erlangten Kenntniß von dem anzufechtenden Urtheile ab zu berechnenden Frist, wie sie für die Einlegung des Rekurses gesetzlich vor— geschrieben ist, abhängig 6

Die Vorschrift des 8 82 des Gewerbe⸗Unfallversicherungs⸗ gesetzes, wonach das eichsVersicherungsamt eine beige—⸗ ladene Berufsgenossenschaft, gegen die ein Anspruch bereits rechtskräftig abgelehnt ist, trotzdem . kann, ist nur dann anwendbar, wenn in dem Hauptverfahren, in welchem die Beiladung erfolgt, die Berufungs⸗ oder Rekurs⸗ frist nicht versäumt ist 66 Die Bestimmung des § 88 des Unfallver— iche n gs Cg für Land⸗ und Forstwirthschaft

82 des Gewerbe⸗Unfallversicherungsgesehes), wonach das

Reichs⸗Versicherungsamt eine Berufsgenossenschaft trotz rechts⸗ kräftiger Ablehnung des Entschädigungsanspruchs verurtheilen kann, ist nicht nur im Rekursverfahren, sondern auch in dem nach 879 Abs. 2 des Unfallversicherungsgesetzes für Land- und Forstwirthschaft (3 73 Abf. 2 des Gewerbe⸗Unfall⸗ , . eingeleiteten Antragsverfahren an—

wendbar

Die in §S ss Abs. 2 des Gewerbe⸗Unfallversiche—⸗ rungsgesetzes vom 30. Juni 1900 bestimmte einjährige Frist beginnt nicht mit dem Tage der Rechtskraft des zuletzt erlassenen Rentenänderungsbescheids, sondern mit dem jen igen Tage, der in diesem Bescheid als Anfangstag des geänderten Rentenbezugs bezeichnet ist (1885).

Ein von einem selbstversicherten Landwirth bei dem Zer⸗ kleinern von Holz erlittener Schlaganfall ist nach Lage der Umstände als Betriebsunfall nicht anerkannt worden

668

ie Ausschmückung eines Betriebsraums auf einer Grube zum Empfang eines technischen Vereins, welche von einem Grubenarbeiter im Auftrage seines Arbeit⸗ gebers ausgeführt wurde, ist als Betriebtthätigkeit an⸗ erkannt worden (1887).

Ferner enthält die Nummer solgende Bescheide und Seshriffe:

Bei den Bauspekulationsgeschäften in Beilin ist der Baustellenhändler der „Bauherr“ im Sinne des § 2X des Bau⸗Unfallversicherungsgesetzes (1886).

Die Zahlungsunfähigkeil eines Bauunternehmers, die nach 5 29 des Bau Unfallversicherungsgesetzes die Voraus setzung für den Anspruch gegen den Bauherrn bildet, ist er wiesen, so bald die Zwanggsvollstreckung in die be weglichen Sachen des Bauunternehmers fruchtlos aus— gefallen ist (1889).

Unter B. Invaliden versicherung werden solgende Revision s⸗Enischeidungen veröffentlicht:

Der Umstand, daß ein Störschneider fan ausschließlich mit Flickarbeiten beschäftigt ist und dafür einen nur gering fügigen Tagelohn erhält, auch vielfach zur Erledigung dringender Erniearbeiten herangezogen wird, begründe keine Ausnahme pon den Grundsäßen der Revisiong⸗Entscheidung 236 und berechtigt demnach nicht zur Bejahung der Verfichern ngo⸗ pflicht C22.

in gelernter Gärtner, der bei einer AnzahlQ

wechselnder Austraggeber, namen lich Landhausbesigern, die vorkommenden gaärmnerischen Arbeisen ausführt, ohne eine eigene Gärtnerei zu haben oder Pflanzen U. f. w. zu liefern, ist ein versicherungepflichtiger Lohnarbeiter (irh

Bei der Prüfung der Frage, ob ein Entgelt im Sinne der Bundesrathabeschlüsse vom 275. November 18e, De

ber 1891 und vom N. Dezember 189 nur gering⸗ 33 ist und zum Lebengunterhalt nicht ausreicht, nd das Entgelt und der Lebengunterhalt jedenfalls nicht für Theile einer Woche, sondern min desteng für ooslie Wochen in vergleichen (26).

as haus gewerblich betriebene Mustereinlesen sähh

nicht unter den Bundesrathabeschluß vom 1. März 18Min Re dember 18x, und in daher nicht versicher un gspflichtig 6). ** hausgewerblich betriebene Weisen für eine Spinnerei gehört nicht zu den Nebenarbeiten im Sinne des Hundeg rat lusses vom 1. März 140159. No vember 18M und ist daher nich. versicherungao pflichtig (Ma).

Die eben deg cinnelnen Guticheikangen sickenden cha- Klen geben die e, an, unter elken diere in den

ichten dere ffentlit siad.

und

Der Eintritt des Versicherungsfalls hindert das Erlöschen der n , des Invaliditãts⸗ Altersversicherungsgesetzes auch dann, wenn der Rest des

vierjährigen Zeitabschnitts nicht ausreichen würde, um die zur Erhaltung der Anwartschaft erforderliche Wochenzahl zu erfüllen (927). .

Der § 41 Satz 1 des Invalidenversicherungsgesetzes hat nicht die Bedeutung, daß die Invalidenrente u nter allen Umständen mit dem Tage des Verlustes der Erwerbsfãähig⸗ keit beginnen müßte, auch wenn die Rente erst von einem späteren Zeitpunkt ab beantragt ist (928).

Eine laufende, aber immer nur auf bestimmte Zeit, unter Berücksichtigung der k bewilligte Un terstützung aus dem stagtlichen Fonds zu Unkerstützungen füt au sgeschiedene ö und Wehrerinnen gehört nicht zu den pensionsähn ichen Bezügen im Sinne des 3 48 Abs. 1 Ziffer 2 des Invalidenversicherungsgesetzes und bewirkt kein Ruhen der Rente (929.

Zeiten versicherungspflichtiger Beschäftigung, für die keine Beiträge entrichtet sind, können auf die im S 190 Abs. 2 Satz des nvalidenversicherungsgesetzes bezeichneten 200 Wochen nicht angerechnet werden (930.

Zur Anrechnung auf diefe 200 Wochen genügt es aber, daß Die Beiträge nur überhaupt wirksam entrichtet worden sind, wenn auch . sofort bei der Fälligkeit oder erst nach dem Ablauf der ersten 5 Jahre nach dem In⸗ krafttreten der Versicherungspflicht (931).

In dem nichtamtlichen Theile ist ein von dem diriglerenden Arzt am Städtischen Krankenhause Moabit, g. 0. Professor der Universität Berlin Pr. Goldscheider er⸗ stattetes Obergutachten, betreffend den ursächlichen Zuf ammenhang i Gehirnerweichung (dementia paralytica) und einem

etriebsunfall, bei dem nur ein Bein verletzt wurde, und ferner ein Obergutachten des Direktors der inneren Abtheilung des Städtischen Krankenhauses Friedrichshain, Königlichen Medizinalraths, Professors Pr. Fürbringer, betreffend den ursächlichen Zusammenhang zwischen einem von der rechten Brustdrüse ausgegangenen, tödtlich verlaufenen Krebsleiden und einem Betriebsunfa ia mit dem Stiel einer Reichgabel gegen die rechte Brustseite), mitgetheilt.

Der Kaiserliche Gesandte in Kopenhagen von Schoen ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Laut Meldung des, W. T. B. ist S. M. S. „Hertha“, Kommandant: Kapitän zur See Derzewski, am 3. Oktober von Uragg nach Kobe in See gegangen.

S. M. S. „Stosch“, Kommandant: Fregatten⸗ Kapitän Janke, ist am 3. Oktober in Santa Cruz eingetroffen und beabsichtigt, am 11. d. M. nach St. Vincent in See zu gehen.

Bayern.

Die Kammer der Abgeordneten setzte gestern die Be⸗ sprechung der Interpellation über die Stellung der Regierung zum Zolltarifentwurf fort. Der Abg. Segitz erklärte, dem ‚W. T. B. zufolge, namens der Sozial⸗ demokraten, seine Partei werde alles daran setzen, den Ent⸗ wurf zu Fall zu bringen. Der Abg. Soeldner Gentrum) betonte, daß höhere Getreidepreise das einzige Mittel seien, um der Landwirthschaft zu helfen. Der Abg. Weber (lib) sprach sich sowohl für einen Zollschutz für die Landwirihschaft wie für langfristige Handels— verträge aus. Der Staats-Minister Dr. Graf von Erails heim legte dar, daß es die Pflicht der Regierung sei, die Interessen der Landwirthe und der Industrie gemeinsam zu vertreten; die Landwirthschaft solle einen höheren Zollschutz erhalten, zugleich aber müßten die Interessen der Konsumenten und der Exportindustrie berücksichtigt werden. Tas ge sammte Staatsleben sei mit dem Gedeihen der Industrie eng verknüpft. Jur Zeit industrieller Krisen sei das Staatsbudger schwer aufzustellen; zur Zeit landwirihschaftlicher Krisen selen

die Staatakassen dagegen voll gewesen, sodaß der Landwirth

schaft habe geholfen werden können. Die Zollerhõhung

auf Getreide komme gerade auch den küäinen Land

wirthen zu gute; keineswegs habe eine solche ZJollerhõhung sowie eine Erhöhung der Getreidepreise ein analoges Steigen der Brotpreise zur Folge. Unter der bisherigen Handels politik habe sich die Lebenshaltung der Arbeiter gehoben; da gegen würden die Arbeiter am schwersten leiden, wenn die Landwirthschaft zu Grunde gehe. Der Abg. Nißler (tons) trat lebhaft für den Doppeltarif auf alle landwirihschafilichen Produkte ein. Sodann wurde die Weiterberathung auf heute vertagt Baden.

T. B.“ aus Karlsruhe berichtet wirb, ort gestern bei der Wahl der Wablmänner zur en Kammer die Liste der vereinigten National

Aralen über die Oppositiongpartei

Oe sterreich / ngarn.

Aus Anlaß deg Namensfestes des Kaiserg haben, der Wiener Abendpost⸗ zufolge, gestern in Wien sowie in allen Theilen des Reiches feierliche Gottes diente, Schulfesse nd patriotische Veranstaltungen stattgefunden, welchen die laatlichen und slädtischen Behörden, die Bürgerschaft und die Schul jugend mit ihren Lehrern beiwohnen

Der König don Rumänien empfing gestern Nach— mittag, wie W. T. B. meldet, den Minister deg Aeußern Grafen Geluchoweki und den rumänischen Gesandten in Wien Ghika in Audienz Am Abend trat der Konig die Neise nach Budapest an.

Der gestern erschlenene Wahlaufruf deg konseroa— tiden böhmischen Greßgrundbesigzes betont: Die Ab geordneten der Partei würden fetg besrrebtN fein, innerhalb des Grundsaßzeg der Integritäs des Königreich Böhmen und seiner Zugehörigkeit zur Monarchie einer von den Angehörigen keider das Land bewehnenden NVolkessümme vereinbaren Regelung der sprachlichen und nationalen Verhältnisse zu- Mustimmen, wenn durch dieselbe das gleiche Necht far belde

Vollastämme gewahrt und der nationale Friede

werden könne. Sie würden sich jedoch mit aller En ff er

heit einseitig nationglen Bestrebungen entgegenstellen, welche geeignet seien, die öffentliche Ordnung im Lande oder gar die Unabhängigkeit und Machtstellung der Monarchie zu efaͤhrden Der . giebt sodann Kenntniß von dem a gef fen Wahlkompromi

In dem vom verfassungs treuen Großgrund— besitz Böhmens veröffentlichien Wahlaufruf wird zunãchst über das mit dem Exekutivcomité des konservativen Groß⸗ grundbesitzes ab . Uebereinkommen berichtet. Dag Wahlcomitèé, heißt es dann weiter, sei überzeugt, durch den Abschluß dieses Uebereinkommens im Interesse der politischen Stellung seiner Mandanten gehandelt zu ö. Die Abgeordneten des verfassungstreuen Großgrundbe itzes würden für die Aufrechterhaltung der bisherigen Kurie des Groß⸗ grundbesitzes eintreten, an den bisher konsequent hethätigten politischen Grundsätzen festhalten und sich mit voller Hingebung an den Arheiten des Landtages betheiligen.

Die Landtage von Tirol, Dalmatien, Gjzr . Gradiska und Istrien, deren Legislaturperiode in diesem Jahre abläuft, sind aufgelöst und die Neuwahlen für No— vember und Dezember in Aussicht genommen worden.

Bis . . ungarischen Unterhause ge⸗ wählt: 254 Liberale, 206 Mitglieder der Volkspartei, 72 Mit glieder der Fraktion Kossuth, 19 von der Fraktion Ugron, 11 Parteilose, 5 von der Nationalitätenpartei und 1 Demo' krat; 21 Stichwahlen sind nöthig. In Bezirken wurde die Wahl sistiert; in 17 Wahlbezirken finden noch Wahlen statt.

In Neupest herrschte gestern infolge der ö des Regierungskandidaten große Aufregung unter den oppositionellen Wählern, welche besonders gegen den katholischen Pfarrer, der sich für den Regierungskandidaten ausgesprochen hatte, Kundgebungen veranstalteten und denselben thätlich . wollten, was die Polizei jedoch verhinderte. Ein

Lehrling gah auf den Pfarrer einen Schuß ab, ohne zu treffen; 10 Verhaftungen wurden vorgenommen.

Großbritannien und Irland.

Wie W. T. B.‘ aus Balmoral erfährt, litt der König Eduard an Lumbago und konnte deshalb in den letzten Tagen an den Jagden nicht theilnehmen, doch war Allerhöchstderselbe bereits gestern im stande, mit der Königin eine Spazierfahrt zu machen.

Frankreich.

Am 12. d. M. werden, der „Agence Havas“ zufolge, die Gerichte beginnen, gegen die Kongregationen ein— zuschreiten, die sich dem Gesetz nicht unterworfen haben. Es scheine aber, daß strafrechtliche Verfolgungen nicht statt— finden würden, denn die Kongregationen, die sich geweigert

hätten, ein Gesuch um Zulassung einzureichen, schienen

sich entschlossen zu haben, eniweder sich aufzulösen oder Frank⸗ reich zu verlassen. Die Gerichte würden also in dem Teinen wie in dem anderen Falle nur für die Ausführung des Gesetzes Sorge zu tragen haben, soweit es sich um die Einziehung der Güter der Kongregationen handele.

Wie die Pariser Blätter melden, hat der General Hartung gestern seine Entlassung als Mitglied des Ordensraths der Ehrenlegion eingereicht.

Spanien.

Nach einer Meldung des W. T. B.“ bestätigt sich das Gerücht von einer bevorstehenden Erhebung der Carlisten. Eine Proklamation des Prätendenten ist in Barcelona in zahlreichen Exemplaren verbreitet worden.

Belgien.

Ein Telegramm des Brüsseler Journals „Petit bleu“ aus dem Haag meldet, der Präsident Krüger habe niemals daran gedacht, an den Präsidenten Roosevelt eine Abordnung zu senden, um dessen Vermittelung nachzusuchen. Hingegen sei an den Präsidenten Roosevelt ein amilicher Protest gerichtet worden, welcher sich gegen die Ausfuhr von Pferden und Maulthieren wende.

Türkei.

Die Agence de Constantinople“ meldet, die Behörden des Vilajets Bitlis hätten auf die Nachricht, daß die Stämme von Dadi⸗Kiagni und Keran sich in Kalb in aggressiver Absicht zusammenschaarten, die entsprechenden Maßnahmen ergriffen, infolge deren die Ruhe in der genannten Gegend wiederhergestelli worden sei, ohne daß es zu einem ernsten Zwischenfalle gekommen wäre. Die „Agence de Coniantinople/ ist weiter zu der Erklärung ermächtigt, daß die abermals in auswärtigen Blättern verbreiteten Nachrichten von angeblichen Meutereien in der türkischen Armee, wobei speziell ein vollständig erfundener Fall in Beyrut hervorgehoben wurde, jeder Begründung enthehrten.

Terbien.

Der hulgarische Minister des Aeußern Dr. Danew ist gestern, wie W. T. B. berichtet, in Belgrad eingetroffen Nach dem bisher gültigen Wehr gesetz von 1896 setzten sich die Streitkräfte zusammen aus der aktiven Armee mit ihrer Reserve und aus der Miliz 1. und 2 Aufgebotg. Die Dienst pflicht dauerte vom 21. bis zum 45. Lebengjahre, und zwar vom 21. bis zum 31. in der aktiven Armee, big zum X im J und bie zum vollendeten 45. im 2. Aufgebot der Miliz. Die noch älteren Jahrgänge durften im Nothsall zum Dienst im Innern einberufen werden. Das jüngst erlassene n ene Wehr gesegz dehnt, der Romania milstara“ zufolge, die PNienst⸗ pflicht auf die Zeit vom vollendeten 20 bis zum 5M) Leben jahre aug. Der Wehrpflichtige gehört vom . big zum HB. Le bensjahre den Nationalen Truppen, von da big zum 50) der letzten Vertheidigung, d. h. dem Landsturm, an, zu welchem auch die ungen Lente vom 17. big zum 2X. Jahre gerechnet werden. Die Nationalen Truppen gliedern sich in drei Aufgebote. Das erste umfaßt die permanenten Radreg nebst Neserde (M. bie 31. Vebengjahr), des zweite setzt sich zusammen aug den ausgedienten Mann— schaften ersten vom 31. dis zum N. Lebengjahre und den aus verschledenen Gründen ganz oder theilweise vom altiven Dienst digpensierten, dag dritte aus den Mannschafsen vom M bie zum 15. Lebensjahre. Schließlich können im Nothfall alle waffenfahigen Manner, auch über M Jahre, zur Lanbes⸗ vertheidigung aufgeboten werden.

Schweden und Norwegen. Der chemali normegische Minister⸗Rräsident Sibbern i, dem W. T. B. zufolge, in der vergangenen Nacht in Christianla gestorben

Reuter sche Bureau“ meldet aus Mid del burg 200 Buren hätten die Missions⸗ ation Bottabella, 6 Meilen von Middelburg, ange ie zur Station gehörenden Eingeborenen hätten diesel ö sheidigt, bis Truppen aus Middelburg eingetroffen seien, worauf die Buren sich zurückgezogen hätten. Vier Eingeborene

M. berichtet dasselbe dem Süden

vom 2. d. M.,

eien getödtet worden.

Aus Matjes fontein vom 3. d. Bureau, Schee pers habe sich nach und gehe in der Richtung nach Riversdale vor.

Scheepers elbst sei krank und werde

in einem Wagen gefahren, welcher den Engländern, die ihn verfolgten, beinahe in die Englaͤnder empfangen worden, wei Mann getödtet, zwei muts, dem sich das von ha's angeschlossen beabsichtige wahr⸗ Die Kommandos

mit einem kräftigen Feuer auf ihrer Seite ein Offizier und Mann verwundet worden seien. Cradock kommende kleine Kommando Bot habe, gehe eiligst nach dem Süden vor und mit Scheepers zu vereinigen. von Calvini rückten fortgesetzt südwärts vor.

Der „Natal Times“ zufolge wurden mit etwa 150 Buren in der Natal⸗Freiwillige verwundet.

Nach der neuesten Verlu Obersten Kekewich bei dem einer Anzahl Leichtoe 114 Verwundete.

scheinlich, sich

in einem Gefecht he von Helpmakaar mehrere

stliste verlor die Abtheilung des letzten Angriff Delarey's, von

rwundeter abgesehen, 45 Todte und

Parlamentarische Nachrichten.

Der Rentner von Sanden in Tilsit, Mitglied des Hauses der Abgeordneten für den 1. Wahlbezirk (Tilsit Stadt und „W. T. B.“ meldet, in der Nacht zum 4. d. M. gestorben.

Gumbinner Land, Niederung), ist, wie

Nr. 42 des ‚Centralblatts für das Deutsche eben im Reichsamt des Innern, vom 4. Sktobe 1) Konsulat⸗Wesen: Ermächtigung zur Zvilstandsakten; Exequatur-Ertheilung. Wesen: Veränderungen Zoll⸗ und Steuerstellen. ländern aus dem Reichsgebiet.

r, hat folgen⸗ Vornahme von 2) Zoll. und Steuer⸗ in dem Stande oder den Befugnissen der

3) Polizei⸗Wesen: Ausweisung von Aus—

Statistik und Volkswirthschaft.

statistische Kongreß (ogl. Nr. 232 aus Budapest meldet,

Der internationale d. Bl.) beschloß, wie W. T. B. einstimmig, der Einladung der Regierung des Beutschen Reic der preußischen Regierung Folge leistend, den nächsten Kong

Ferlin abzuhalten. Darauf wurde der Kongreß geschlossen.

Zur Arbeiterbewegung.

Ein bei der Aachener Weberei von Robert Waldhausen ent— standener Ausstand ist, der Rhein. Westf. Itg.“ ufolge, für die Arbeitnehmer insofern ungünstig verlaufen, als von den 55 Stühlen 14 wieder besetzt sind und die auf die anderen Stühle entfallende Arbeitsleistung zum fheil von Lohnwebereien über, (Vergl. Nr. 78 d. BI.)

der Fabrik bereit

nommen worden ist.

Kunst und Wissenschaft.

Die 46. Versammlung deutscher Philologen und Schul. änner beschloß, wie W. T. B. aus Straßburg i E. berichten, an zungstage, dem Reichskanzler, ze ihren besonderen Dank auszusprechen är die in der letzten Tagung des Reichstages befürwortete Erhöhung für die vom Professor Kebhrbach Berlin begründeten und e⸗ leiteten Veröffentlichungen zur dentschen Studien., Schul. und Er— lehungsgeschichte (Monumenta Germaniae zorfenen Reichszuschusses von 30 009 auf 50 006. mitgetheilt, daß die n

gestrigen letzten Si

dem Reichsamt 3 Innern und dem Rei

——

paodagogica] = Ferner wurde uerdings in Straßburg gebildete Gruppe Elsaß⸗ der Gesellschaft für deutsche Erjlebunge. und Schul. eine Sammlung werthvoller Beiträge zur Schul. und Er⸗ Teschichte von Elsaß. Lotbringen der Versammlung überreicht abe. em Vorstande der Grup ath Dr. Albrecht sewie eine Anzahl n des Reichs landes

nden Tagung wurde

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an der Ministerial⸗ Straßburg, sessoren der Universität und böberer Lehr-

Zum Ort der nächsten, in

e gehören u. A Bischof Dr

zwei Jahren

Deutschen ore engtag, den 8. Oktober, Aber tatistischen Bun Lindenstraße 28) ig mit folgender tdnung Fen mit Geschünen Ginfluß Mittbeilungen über einen ir Bulgarien charakteristische

auf Gewitter ond Daßelbildung .

Bauwesen.

dem Wettbewerb um Entwürfe ju einem Amte banse dem Gentralbl. d den ersten Prein (lo ) die Architefien rämer weiten Preis die Archtteften Meißner und Liboring in Magdeburg und dritten Preig (109 A) Ernst und Heinrich Stiller Die Gntwürse Deutch und In Gllen wurden zum alan empfohlen

dem Wettbewerb Emnasinm in Ueljen ist tand genemmen worden ö e den Architeften Paul Müͤnter in Herferd und Warnecke in suerfannt, ebenso mei dritte Preise (fe do AM) den Architekten n Usadel und Arend in Hannerer.

um Gatwirfe den der Grtbeilnng eines ersten Preiseg

Dagegen warden swei weite Preise (e

Der Berliner Besirkg- Verein dentscher In niegre bat sein Winter -Halksabr hriefach erssfnet P ung der Kunstanstalten und eisen bach, Riffarik a. Ge. in Schöne berg, deren ragende Leistnngen auf dem Gebiet deg Ruast und Islusstatleng. la den weileslen Rressen Hrfannt sind, und darch ine erte. im Saale den abe baltene Vere lane dersamm- 1a mit snteressauter Tagegerdnumg. Besichtigang der Meisenbkach. Niffartz ichen Aastalt ergab 6 bechenfm i cesten, obler andere kaum faden durfte deren erster erbant urde, abrend der feine,

durch eine Fabrikanlagen der

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jogene Neubau ein vierstöckiges Gebäude mit zwei Seitenflügeln ier Ein elektrisches Kraftwerk von S0 PS befindet ich a en des alten Baues, der in feinen vier Stockwerken enthält. die Ban! presserei und Steindruckerei, sowie die mechanische Clichezurichtung, die Zinkätzerei mit den zugehörigen Hilfsarbeiten, das Atelier für Autotypie, und den Herstellungsgraum für mehrfarbige Clichés, das Atelier II für Autotypie und Strichatzung, in dem für jeden Apparat eine besondere Dunkelkammer eingerichtet ist. In dem Neubau stehen im Erdgeschoß 11 S nellpressen für Stein⸗ druck sowie 2 Rotationspressen für Pfakatdruck. Das erste Geschoß beherbergt die Geschäftsräume einschließlich eines Ausstellungs⸗ raumes, im Seitenflügel haben die Retoucheure ihre Arbeits⸗ räume. Das ganze zweite Stockwerk ist durch eine modern eingerichtete. Buchdruckerei belegt, das dritte enthält die

hotogravüre Abtheilung und die hiermit eng zusammenhängende Kupferdruckerei, das vierte endlich drei; geräumige, von dicht überfluthete Ateliers, deren größtes die Einrichtung zur! ufnahme farbiger Originale birgt, während die kleineren zum Photographieren plastischer Gegenstände sowie befonders großer Vorlagen dienen. In demselben Stockwerk ist auch eine ausgedehnte Buchbinderei und eine Plakatleisten⸗ Fabrik. untergebracht. Die Arbeitssäle sind sämmtl ich durch elektrische Bogenlampen beleuchtet, deren Licht gegen die Decke geleitet und von dort reflektiert wird. Die Dächer besitzen theilweise. Wasserberiefelung zur Herabminderung hoher Temperaturen. Die Materialien. Verwaltung, die Haustischlerei, die Galvanoplastik und verschiedene kleinere Hilfsbetriebe sind in den ein⸗ zelnen Etablissements an geeigneten Stellen untergebracht. Wie bereits aus dieser Raumeintheilung ersichtlich, beherrschen die graphischen Ver— vielfältigungskünste die Ar eitsleistung der Firma. Die neuerdings zu hoher Blüthe gelangte Chromolithographie verdankt ihren Aufschwung dem Ersatz des kostspieligen und schwerfälligen Solenhofener Kalksteins durch Aluͤminiumplatten, welche genau die Eigenschaften besitzen, wie der bis vor kurzem für unersetzlich gehaltene Kalkstein. Es werden bis 16 Farben auf ein Blatt gedruckt, . der photographische Dreifarben⸗ druck ist in Anwendung. Die Autotypie, eine Erfindung des Herrn Meisen— bach, wird in hoher Vollendung gehandhabt. Für viele Besucher gab 36 an dieser Stelle ganz neue Anschauungen. Der Raster und seine Anwendung wurden durch die unermüd ichen, jeder Abtheilung von etwa 20 . beigegebenen Erklärer aufs gründlichste erläutert, ebenso die Vorgänge bel der Zinkätzung, durch welche die Photographie in ein Hochdruck-Clichs verwandelt wirb. Im Gegensatz hierzu ergiebt die Photogravüre auf Kupfer einen Tiefdruck, der in seiner weiteren Behandlung ganz wie ein Kupferstich mit allen Feinheiten der Kupferstich. kunst; einschließlich der Wischgeschicklichkeit des Arbeiters, Bekanntschaft macht. Eine Neuheit ist hierbei, daß viele dieser Kupferstichplatten, um ihre allzu schnelle Abnützung zu verhüten, auf galvanischem Wege verstählt werden, ohne daß die Zartheit der Gravierung durch das Verfahren Schaden leidet.

Die erste Monatsversammlung brachte, nach geschäftlichen Mittheilungen, einen Vortrag des e Rlebe, Ingenieurs der Deutschen Waffen, und Munifions. Fabriken in Berlin, uber neue Konstruktionen von Kugellagern als Ersatz für alle Arten von Gleitlagern‘. So spezifisch technisch das Thema auf den ersten Blick anmuthet, ö entbehrt es doch nicht all⸗ ,. Interesses. Denn es handelt sich dabei um die weitere Entwickelung einer kaum 20 Jahre alten Erfindung, welche durch Einführung des Prinzips der rollenden, an Stelle der gleitenden Reibung (Rad im Vergleich mit Schlitten) in den Maschinenbau bereits große Fortschritte ermöglicht hat und weitere verheißt. Ur⸗ sprünglich in Amerika an landwirthschaftlichen Maschinen angewandt, um den Reibungskoeffizienten der Wellen und Ächsen in den Lagern beträchtlich zu vermindern, hat das Kugellager allmählich sich überall als so zweckmäßig empfohlen, daß es in absehbarer Zeit wohl nirgends ein Achslager ohne Lagernng auf Kugeln mehr geben wird. Von dieser Entwickelung berichtete der Redner unter Vor⸗ weisung höchst interessanter Konstruktionsbilder, welche u a. zeigten, daß man für große Wellenlager bereits Stahlkugeln bis ju 10 em Durchmesser anwendet. Solche Wellen empfangen dann einen stählernen Laufring in fester Verbindung mit dem Metall der Welle, während die Kugeln, eine an der andern mit einer geringen Bewegungsfreiheit, in einem ringförmigen Gehäuse von etwas größerer Breite als der Laufring untergebracht sind, und zwar etwas über den inneren Rand des Gehäuses hervor- stebend. Während es jetzt schon kein Fahrrad. oder Automobil · Lager obne Kugeln mehr giebt, ja Fahrrad. und Automobil- Industrie obne Kugellager sich garnicht hätten entwickeln können, beginnt man nun auch, 3. X. bei der Straßenbahn in Dresden, mit großem Erfolge die Rad lager aller Gleisgvehikel mit Kugeln zu verseben. Die Ersvarnis an Triebkraft und Schmiermaterial ist erheblich. Zum Schluß er⸗ stattete Ingenieur Lasche einen kurzen Bericht über die Arbeiten der ven dem Bezirleverein eingesetzten Werkzeugstahl⸗ Kommisfion (Tavlor White, Böhler u. A..

Land⸗ und Forstwirthschaft. Getreidehandel in Italien. Der Kaiserliche Konsul in Ancona berichtet unterm 30. v. M.: Weisen: Flaue Marktlage. Die Käufer zeigen sich sebr zuruck= baltend. Der lägliche Bedarf der Mehlmüblen in den Marchen wurde bei kleinen Partien ju Lire 24 25 und 24.50 per Dor vel. Zentner gedeckt ; . ; ö ü Allgemein wird angenommen, daß erst gegen Januar Februar nächsten Jahres ausländischer Weijen eingeführt werden muß und dann nicht in großen Mengen Mals: Flaue Marktlage. Der tägliche Bedarf wird je nach der Duantität ju Lire 14 50 big 15 per dx beiablt Man ist der Ansicht, daß die inländische Ernte in den Marchen r den Kensum augreichend ist und daher eine Cinfubr ausländischer Vaare wobl nicht stattsinden durfte

Verkehrs An stalten.

Laut Telegramm aus Cöln (Rhein) hat die zweite englische Post über Osten de vom 4. Oftober in Göin den Anschluß an Zug 3JI nach Berlin über Hildesheim, wegen Zugverspätung in England, sowie infolge widriger Ser und schlechten Weiers, nicht erreicht.

Bremen, 4 Dfteber. (G. T. G) Norddeutscher Llovd. Damr fer Danneder⸗ 3 Dt. v. Bremen in Ballimore und B. S. Meler v. Bremen in Nem York angek. Großer Kurfürst⸗ 3. On. d. Mer Nerf n. Bremerbaden abgeg. Prinjeß Irene“ v. Dst⸗Asien 3. Oft. in Genua und Bonn“ d. Bremen in Monterided angel. Drer den n. Australien best, 3. On. Gibraltar vass. Siutt- gart, n. Dst⸗Asien beit, 4 Oft. in Antwerpen angelommen

5. Qfteber. (G. T B) Dampfer achen-, n. d. La Plata kest, 4. Dl. Oaessant pass. Aller d. New Vork 4 Di. in Meng ange. Weimar 3. Off. Neise v. Fremantle n. Colombo forte. Dldenburg 3. Oft. Berkum Niff vaff Prin · Regent Luntreld? . Der d. Nearel n. Genua *g Gadern - . Dei. Wee d. Neapel . Pert Sad fertgel. Bhmen 3. Df. a. d. Weser angel. Geblem . Det. M . v. Lissaben n. Brasilien sortaeseũzt

Danbarg. 4 Oheker (G. X. G) Damurg - Amer ta- Linie. Dam Deni schland ! Ott. v. New Nerl weg Furst Bigmarck. i, Tolaabla- 4. Df. und Gbernhia X. Oll. Deer vass. Dellatla- 4. Oz. in Dambarg auc 13 Faria 3 Der. o. galsimer⸗ n. dert bin ag, n a 3. Df. tber Peint f. Tentenl-- 3 Du , Bam r angel Valdieia - 3 wn Sr Hmineent abaeg. Maccdenla - R On in Gardi, A ilia gad Messa in Brrmerbaren ange G. Ferd.

Eee, , n Gebraltn ra, mla , Bär in Pambarg und

Riantschen ! n. Df ⸗Asten bet, la Celerabo angefemmen.

Theater und Musik.

Deutsches Theater.

Gerhart Hauptmann's fünfaktiges Schauspiel Ein same Men chen gelangte gestern, neu einftudiert und zum theil neu besetzt, zur Aufführung. Das unter dem Einfluß Ibsen't entstandene

ik mit seiner niederdrückenden Stimmung ühte bei vortrefflicher Darstellung und einer den Absichten des Dichters volleg Ver⸗ ständniß entgegenbringenden. Inscenierung die gewollte Wirkung auf die Zuschauer aus. Die Vertreter der beiden Hauptrollen, des Johannes Vockerat und der Anna Mahr, Herr Sauer Und das neu— verpflichtete Fräulein Tries verliehen den von ihnen verkörperten Gestalten die Unschlüssigkeit und Energielosigkeit des Wesens, welche sie unfähig macht, in der menschlichen Gesell⸗ schaft, wie sie nun einmal geartet ist gedeihlich zu bestehen sie mitten im Leben zu einsamen Menschen macht, die schließlich keinen anderen Ausweg finden, als in den Tod zu gehen. Nicht minder lebenswahr hoben e die anderen ann, vom düstern Hintergrunde des Stückes ab: Herr Hofmeister (der alte Vockerat) Frau Lehmann Käthe Vockerat), Frau von Poellnitz (die alte Frau Vyckerat) u. s. w. Das Publikum war, wie oben erwähnt, von Anfang bis zu Ende im Banne der schwermüthigen Dichtung.

Theater des Westens. Gestern wurden Offenbach's komische Oper „Das Mädchen

bon Elizondo“ und Heinrich Zöklnerigs Oper Der Ueberfall“ zum ersten Mal an der Charlottenburger Bühne gegeben, nachdem beide bereits vor einer Reihe von Jahren hier an anderer Stätte aufgeführt worden find. Das zuerst erwähnte Tonwerk, welches im Königlichen Opernhause . im Jahre 1859 zur Wiedergabe gelangte, zeigt zwar unverkenn⸗ bar die feine, prickelnde Mustk feines genialen Schöpfers, vermag aber, infolge des etwas uninteressant behandelten Inhalts nur wenig zu erwärmen. Derselbe zeigt im Rahmen eines Singspiels eine von ihrem Liebhaber verlassene Braut, die von zwei neuen Be⸗ werbern den einen düpiert und den anderen erhört. Von den Dar— stellern schuf Herr Wellhof als der verschmähte Liebhaber eine außer⸗ ordentlich komische Figur, während die Damen Lieban⸗Groß in der Rolle des Auserwählten und Untsch in derjenigen der Braut weniger Eindruck machten. Ein dreistimmig zum Vortrag gebrachtes, an— muthendes« Trinklied gelang jedoch vortrefflich und fand reichen Applaus. Der Text der hierauf folgenden zweiaktigen Oper von Zöllner ist der Ernst von Wildenbruch'schen Novelle Die Dangfde entlehnt und behandelt die Niedermetzelung eines Detachements Ulanen im Winter 1870 durch Franktireurs in einem Dorfe der Picardie, von denen nur einer durch ein liebendes Weib gerettet wird. Dasselbe kann dem geliebten Manne jedoch nicht angehören, da es den ver⸗ meintlichen Verrath an den eigenen Tandsleuten nicht zu über⸗ leben vermag und freiwillig in den Tod geht. Trotz der nicht besonders charakteristischen, bisweilen allzu sentimental er⸗ scheinenden und stellenweise ein wenig phrasenhaft werdenden Musik macht die Komposition mit ihren sonft flüssigen und ohrgefälligen Tonweisen und der Einfügung von Mot wen 'aus Soldatenliedern, sowie eines äußerst melodiösen altfranzösischen Tanzliedchens im ass. gemeinen doch einen sympathischen Eindruck. Derselbe wurde bei der gestrigen Aufführung noch durch die Lebendigkeit der einzelnen Scenen und das Beiwerk mannigfacher, geschickt berechneter Bühnen⸗ effekte, sowie durch die treffliche Inscenierung und das einwandfreie Zusammenspiel verstärkt. Ein ganz besonderes Verdienst erwarb sich aber Herr Kapellmeister Sänger durch seine sichere und geschmack— volle musikalische Leitung. Die Hauptpartien, nämlich diejenige des geretteten Ulanen und seiner Retterin Reine, wurden von Herrn Otto und Fräulein Goetzl gesanglich mit bestem Gelingen durchgeführt und auch zu voller dramatlscher Wirkung gebracht. Dagfelbe gilt von Herrn Steffens als Haupt der mörderischen Franflireurbande. Frãulein Doninger erzielte namentlich mit der Wiedergabe des oben erwähnten graziösen Tanzliedchens einen wohlverdienten Erfolg. Eines solchen hatten sich auch die anderen Darsteller einschließlich des sorgfältig eingeübten Chorpersonals, zu erfreuen. Das gut besetzte Haus spendete wiederholt bei offener Scene und nach jedem Aktschluß freundlichen Beifall. Auch der Komponist konnte mehrfachen Dervorrufen Folge leisten.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Ambroise Thomas' Qper Mignon“ mit Fräulein Destinn in der Titelrolle gegeben. Den Wilbelm Meister singt Herr Pbilipp, den Friedrich Derr Lieban, die Philine Fräulein DNielrich, den Ladrtes Derr Nebe, den Lothario Herr Bachmann. Am Montag geht Richard Wagners Oper Lobengrin mit Verrn Krauß in der Titelrolle in Scene. Im übrigen lautet die Besetzung: Elsa: Fräulein Hiedler; König Heinrich: Herr Wittekopf; Telramund: HSert Hoffmann; Ortrud: Frau Goetze; Heerrufer: Herr Bachmann. Tavellmeister Dr. Muck dirigiert. Der 1l00jabrige Geburtstag Alkert Lorßingeg (23. Oktober) wird im Königlichen Srernbause durch einen Lortzing-⸗Cy el us“ festlich begangen werden. Der selbe besteht aus nachstebhenden Werken in chronologischer Reihenfolge: Die beiden Schützen! Zar und Zimmermann, Der Wildschatz n Undine“, Der Waffenschmied', Negina'. Für diefe Auffübrungen wird ein besonderes Abonnement eingerichtef., dessen Bedingungen demnachst bekannt gegeben werden. Dag ständige Abonnement biet dessenungeachtet besteben.

Im Königlichen Schauspielbause wird morgen Fram Grillparier 8 Lustspiel Wehr dem, der lügt!“ in nachsic bender Be⸗ setzung gegeben: Gregor: Herr Pebl; Atalugz: Herr R. Arndt; Leon: Derr Christians; Jattwald: Herr Molenar; GQdriia: Friulein Wachner; Galomir: Herr Arndt Am Montag gelangt Brachvogel ⸗Mysing g Vomödie Der lommende Mann mit Herrn Mallon ke Alg Napoleon und Fräulein Porre alg Joscpbine zur Aufführung.

Im Neuen Königlichen Overn-⸗Thegter findet morgen u ermäßigten Preisen eine Auffübrung deg Wintermärchenz = von Sbalcspeare in der Uebersetzung don Schlegel -⸗Fieck stati. Die Mui don Friedrich von Flotewm wird unter Mitwirkung der Tönen Karelle und Leitung des Musikdirektors Wegener zu Gebör gebracht

Das Deutsche Theater hat für nächste Woche folgenden Sxrielrlan aufgestellt; Morgen Abend. Diengtag Denneretaz und nächsten Sonntag Abend: Die Ho fming“'; Mentag: Nera“; Mittwoch J. Ginsame Menschen⸗; Freitag: Rosenmeniagn; Sonn⸗ abend: Jobanneg“; morgen Nachmitt aß: Die Weber; naͤchsten Sonntag Nachmittag: Die Macht der Flustermß y.

Im Berliner Tbeater wird Paul Lindan gs Schauspiel Nacht und Morgen morgen und am nächsten Sonntag semwie am Diengtan, Mittwech, Denner ttag und Sonnabend nächster Weche enecken werden. Am Mentag gelangt der jweite, am Freitag der ersse Tteil ven Bijornsen 8e. Ueber unsere Kraft- jar Darffellung. Um Sonntag, den 13. d. M. beginnen die Nachmlltag? Vorstellungen ju rm a igien Preisen mit Spalespcare . Tragdei. Biene,

Im Theater des Westeng gelangt mergen Nachmittag mu balben Preisen die Oper Martbar jar uffahrung. moren Wend, lewie am Mittwech und Freltag wird die Jellner che Dre Der Ueberfall, der Dffenkach? Ginakter Dig Marhen ven gGlihendo· Dorausgebi, wöiederbelt. Jm Mente il Der Vettelstu dent. am Denner Die Debatantin⸗- und am Sonnabend ju halben Preisen We Freischäüg m la Jerne In der am Dienstag in neuer Kinstudiernng stattffladenden Uuffübrun- der Dyer. Die Lastigen Melker den Winder debaflert Frinicin Sen den Renemte vom Stadt. Theater in Geln in der Partie Fer Fran 1

Im Schiller Theater wird meren Nachmittag Saderwann n 1 sriel math“ jar Aufführung ebrachl Abende 1ᷓ der cream Fer 12 Scnater den und in e, wm me und Diengtkag finden Werder belnmagen den Dalbe ? Drama DJagend? fan,. Fir Minne, mn nn