1901 / 240 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Oct 1901 18:00:01 GMT) scan diff

Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer Plenarsitzung. Vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für das Landheer und die Festungen und fur Rechnung wesen

sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen Sitzungen.

Der Kaiserliche Gesandte im Haag Graf von Pourtalas hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben wirkt der Erste Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft, Legationsrath von Prollius als Geschäftsträger.

Bayern.

Die Kammer der Abgeordneten setzte gestern die Besprechung der Interpellation über die Stellung der Regierung zum Zolltarif⸗Entwurf fort. Die Abgg. Hilpert (Bauernbund), von Vollmar (Sozialdemokrat) und Steininger (Zentrum) beleuchteten nochmals alle Gründe ür bezw. gegen den Entwurf. Nach kurzen Erklärungen des

inanz⸗Ministers Dr. Freiherrn von Riedel und des Ministers des Innern Dr. Freiherrn von Feilitzsch wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, obwohl noch eine größere Zahl Redner vorgemerkt war, ein Antrag des Abg. Baller auf Schluß der Debatte angenommen.

Anhalt.

Ihre Hoheit die verwittwete Herzogin Friederike von Anhalt⸗Bernburg, geborene 5 zu Schl eswig⸗ . ⸗Sonderburg⸗Glücksburg, begeht heute in Ballenstedt die Feier des 90. Geburtstages.

Oesterreich⸗Ungarn.

Wie der „Pester Lloyd“ erfährt, sind im Reich s⸗Kriegs⸗ Ministerium Entwürfe für ein neues Militär⸗-Ver⸗ sorgungsgesetz sowie für ein neues Militär⸗Wittwen⸗ und Waisen-Versorgungsgesetz fertiggestellt und bereits den Regierungen beider Staaten der Monarchie zur Begut— achtung übermittelt worden.

Bei den gestern in den Landgemeinden Böhmens vorgenommenen Wahlen zum Landtag wurden, dem „W. T. B.“ zufolge, gewählt: 21 Jungezechen, 15 czechische Agrarier, 11 Alldeutsche, 3 deutsche Fortschrittler, 3 An—⸗ gehörige der deutschen Volkspartei, 2 deutsche Agrarier, 1 Deutsch⸗Christlichsozialer und ein Czechisch⸗Radikaler. 22 Wahlen sind noch vorzunehmen. Die Jungezechen besaßen bis her 44 Mandate, die deutschen Fortschrittler 21, die deutsche Volkspartei 4, die czechischen Agrarier 4, die Alldeutschen 4, die Altczechen 1 und die , . 1Mandat.

Unter den gewählten Abgeordneten nden sich die Jung⸗ czechen Herold und Kramarc sowie der Alldeutsche Wolf.

In Kronstadt (Siebenbürgen) sind zwei außerhalb der Parteien stehende Sachsen, Hintz und Korodi⸗Lutz, als Abgeordnete zum n , . gewählt worden. Die Ge sammtzahl der parteilosen sächsischen Abgeordneten beträgt zehn; zwei Abgeordnete gehören der Regierungspartei an.

Großbritannien und Irland.

Der Staatssekre är für Indien Lord Hamilton ist, wie W. T. B.“ meldet, sofort, nachdem ihm die Nachricht vom Tode dez Emirs von Afghanistan zugegangen war, nach London zurückgekehrt. Gestern Nachmittag fand dann eine außerordentliche Sitzung des Council of India statt.

Lord Roberts hielt gestern in Liverpool bei der Ver theilung von Kriegs⸗Medaillen an die Soldaten eine Ansprache, in welcher er seinem Wunsche Ausdruck gab, den Krieg in Süd⸗Afrika bald beendigt zu sehen Die Behauptung, daß nicht alles gethan worden sei, um den Krieg schleunigst zu einem befr edigenden Abschluß zu bringen, sei unbegründet. So wohl von den Befehlshabern in Süd⸗Afrika, wie auch von den verantwortlichen Behörden werde alles gethan, um den Krieg zu beenden. Lord Kitchener, zu dem Alle unbedingtes Vertrauen hätten, habe auch nicht ein einziges Mal eine For derung, betreffend die Entsendung von Mannschaften, Pferden oder gestellt, welche nicht sofort erfüllt worden sei, und das werde auch fernerhin, solange der Krieg d ]

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auere . 16 der Kriegführung zu sprechen, wies dabei auf die Gelände betonte, daß noch zu verzeichnen w der Aufforderung, die N bewunderngwerthe Geduld Monatg Dezember schien gestern wiederum

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Frankreich. Die Budgetkommission der Deputirten kammer hat, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, die Ab schaffung des Kultusbudgets beschlossen.

Italien.

Wie dem „W. T. B.“ aus Mailand gemeldet wird, nahmen der König und die Königin im Laufe des gestrigen Vormittags verschiedene Sehenswürdigkeiten in Augenschein und besuchten Nachmittags das von Verdi gegründete Musikerheim sowie das in der Krypta des Hauses gelegene Grab Verdi's. Die Bevölkerung bereitete Allerhöchstdenselben in allen Straßen, die auf der Fahrt berührt wurden, den herzlichsten Empfang. Abends wurde den Majestäten ein Fackelzug dargebracht. Vor dem Palais angekommen, spielte die Musik unter enthusiastischen Kundgebungen der Menge für das Herrscherpaar den Königs⸗ marsch. Der König und die Königin zeigten sich auf dem Balkon, was zu wiederholten Ovationen Anlaß gab.

Spanien.

Der Carlistenführer Baron Samgaren hat, wie dem „W. T. B.“ mitgetheilt wird, die Nachricht von einer dem— nächstigen Erhebung der CEarlisten für vollständig un—

begründet erklärt. Don Carlos rathe gegenwärtig zum

Frieden. Portugal.

Aus Oporto wird dem „W. T. B.“ gemeldet, daß bei dem dortigen 6. Infanterie⸗Regiment Ausschreitung en vor— gekommen seien. Zur Unbotmäßigkeit auffordernde Plakate seien an den Mauern der Kaserne angeschlagen worden. Die Soldaten hätten die Patronen abgeben müssen, und es werde die Verlegung des Regiments in eine andere Garnison erwogen.

Belgien.

Die Repräsentantenkammer ist gestern, wie, W. T. B.“ meldet, zu einer außerordentlichen Session zusammen— getreten und hat die Berathung der Vorlage, betreffend die Militärreorganisation, und der zu derselben eingebrachten Initiativanträge begonnen.

Türkei.

Der am 6. d. M. abgehaltene Ministerrath beschäftigte sich, dem Wiener „Telegr⸗Korresp⸗Bureau“ zufolge, mit der Note der französischen Regierung, welche den Antrag der Pforte, die Forderung Lorando's auf 185 000 Pfund herab⸗ zusetzen, ablehnt, an der Summe von 345 000 Pfund fest⸗ halt und sofortige Bezahlung verlangt. Ein Beschluß ist von dem Ministerrath in der Angelegenheit noch nicht gefaßt worden.

Die serbische Regierung hatte bei der Pforte Schritte unternommen, um deren Einwilligung dazu zu er⸗ langen, daß von Alt-Serbien nach Serbien eingewanderte Christen, ungefähr 2000 bis 3000 an Zahl, ohne Gefährdung ihrer ver— sönlichen Sicherheit nach der Türkei zurückkehren dürften. Die türkische Regierung hatte diese Einwilligung ertheilt, trotz⸗ dem sollen aber drei Serben, welche versuchten, nach Alt⸗ Serbien zurückzukehren, von den türkischen Lokalbehörden an der Grenze bei Javor verhaftet worden sein, was den serbischen Geschäftsträger veranlaßt habe, bei der Pforte entsprechende Schritte zu unternehmen.

Schweden und Norwegen.

In der vorgestern in Christiania abgehaltenen Kon ferenz der norwegischen Minister wurde, wie die Zeitung „Verdens Gang“ erfährt, über das Extraordinarium des Armee⸗Etats verhandelt; dasselbe beträgt 3!½ Millionen Kronen und veriheilt sich in folgender Weise: für die Befestigung der Landzugänge nach Christiania 1180009 Kronen, zur Beschaffung von Schnellfeuergeschützen 1 400000 Kronen, zu Befestigungs arbeiten an den Festungsanlagen bei Christiansand 800009 Kronen und zur Vollendung der Minenanlagen bei Bergen 1200090 Kronen. Das Ordinarium des Armeec⸗-Etats beziffert sich auf 14 Millionen Kronen.

Dänemark.

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Afrika.

Wie der „Heraldo“ aus Tanger meldet, bewilligte die spanische , Sultan von M mme einen n von 50 Tagen, um die Gefangenen in Freiheit zu setzen.

ord Kitchener telegraphiert unter dem 7. d. M. Die Operationen an der Grenze von Natal haben etwas an Bedeutung verloren. Die dort im Felde stehenden britischen Heerestheile und die an anderen Stellen verwendeten Truppen haben in der vergangenen Woche 50 Buren getödtet, 26 ver— wundet und 244 gefangen genommen. 60 Buren haben sich ergeben. Am 6. d. M. waren die Truppen des Generals Kitchener 15 Meilen nordöstlich von Vryheid im Kampf mit dem Feinde, der nach Norden auszuweichen suchte. In den Inhalazate⸗-Bergen hatte der General Bruce Hamilton mit den Buren zu kämpfen. Die Generale Featherstone⸗ haugh und Lord Methuen haben sich gegen Delarey und Kemp gewandt, deren Kommandos ö. nach ihrem Angriff auf das Lager des Obersten Kekewich zerstreut haben. Der Oberst Kekewich ist von seinen Wunden wiederhergestellt und hat sein Kommando wieder über— nommen. In der Kapkolonie ist das Kommando Myburgh's durch die jüngsten Ereignisse im Nordosten der Kolonie völlig lahm gelegt worden. Fouchs und Wessels stehen an den südlichen Abhängen der Drakensberge, Smuts ist nach Norden gedrängt worden und steht in der Nähe von Barrington. Scheepers' Kommando befindet f bei Nieder⸗Ockertskraal. Allen diesen Burenkommandos ind die Engländer dicht auf den Fersen. Es finden fast täglich Gefechte statt.

Au tralien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Melbourne legte der Handels-⸗Minister gestern dem Bundes-Parla—⸗ ment den neuen Tarifentwurf für die, gommon wealth of Australia“ vor und bemerkte dabei, daß die in dem Entwurf vorgesehenen Zollsätze mäßige Schutzzölle seien. Unter den Zollsätzen befinden 6h folgende: Für eingeführte Spirituosen werden 14 Shilling pro Gallone erhoben, für Bier in Flaschen 18 Pence, in Fässern 1 Shilling, für Schaumweine 12 Shilling, für andere . in Flaschen 8 Shilling, in 3 6 Shilling, für verarbeiteten Taback 3 Shilling 6 Pence pro Pfund, für vom Ausland eingeführte Taback⸗ blätter 1 Shilling 6 Pence pro Pfund (während die Abgabe von Tabackblättern aus Australien 1 Shilling beträgt), für Zigarren 5 Shilling 6 Pence pro Pfund mit einem Zu⸗ chlag von 15 Proz. des Werths, für Zigaretten 6 Shilling 6 Pence pro Pfund, für Zucker 6 Pfund 10 Shilling pro Tonne, für wollene und seidene Stoffe 20 bis 25 Prozent des Werths, für baumwollene und leinene Stoffe 10 bis 15 Prozent und für Wellblech und verzinktes Eisenblech 30 Shilling pro Tonne. Aus Australien stammende Spirituosen haben eine Ab gabe zu zahlen, die etwas geringer ist als der Zollsatz für aus anderen Ländern eingeführte Spirituosen. Für Bier sind pro Gallone 3 Pence zu entrichten, für Zucker 3 Pfund pro Tonne mit einem Rabatt von 2 Pfund, wenn der Zucker von weißen Arbeitern fabriziert wurde. Die Regierung schlägt ferner vor, ein Prämiensystem einzuführen, um neue In dustrien, namentlich Hochofenbetriebe und Maschinenfabriken, zur Niederlassung in Australien zu veranlassen.

Ttatistik und Volkswirthschaft.

Die auf Selbsthilfe beruhenden den in Erwerl Wirthbschaftsgenossenschaften im Jahre Das von dem Anwalt des Allgemeinen Verbandes Grwerbs⸗ und Wirtbschaftsgenossenschaften De. Hans Erüger berausgegebene Jahrbuch dieses Verbandes giebt in seiner e s wiederum Kunde von der günstigen Entwickelung utenden Leistungen der Schul e⸗Delitzsch schen Genossensch den verschiedensten Gebieten Das Jabrbuch statistische Nachweisungen eno⸗ werkergenossenschaften, ereine und 100 Baugenof beträgt bei 1531 e S870 Kreditgene hatten die sich aus Gewerbetreibenden aller Kreise zusammens

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5 chaften nicht unerheblich vermehrt. Es che 145 Roh⸗ . 79 Magazin.! und 66 Werkgenossenschaften. Leider sind diese e Hsenichesten mit Mittheilungen für die Statistik aus Furcht. die e renn herauszufordern, noch immer sehr vorsichtig, Die vor— siegenden Berichte sind günstig. 16 Noh stoffgenossenschaften n verschiedene Gewerbe mit 618 Mitgliedern hatten einen. Verkaufs. fi pon 736 570 M und einen Reingewinn von 59 374 6 Das hr huch enthält Berichte von 3 Werkgenossenschaften: der Malchower Tuchfabrik, dem Festenberger Holzindustrie⸗ Verein und der Werkgenossenschaft der vereinigten Handwerker in Lauf bei Nürn⸗ berg. 4 Magazingenossenschaften mit 163 Mitgliedern hatten inen hen e n von 212 9365 M und 19883 4. Reingewinn. 3 Produktivgenossenschaften mit einem Betriebskapital von 6s Saß , darunter 1437 76 6 Geschäftsguthaben pon, 1979 Mit sliedern, erzielten 2 161 108 1 Verkaufserl ss und 80 123 M6 Rein⸗

Durch den immer noch großen Mangel an kleinen und mittleren Vohnungen in vielen Städten wird das Interesse an den Bau⸗ genossenschaften ein ständig regeres. Das Nahrbuch enthält die Heschäftsberichte von 100 . Ihre Mitgliederzahl trug 27 880, die Geschäftsguthaben derselben beliefen sich auf 45g 122 666; zu diesen kommen 99h 068 e Reserven und 30 3575 719 6. angeliehene fremde Gelder, das Betriebskapital von zz Sßh 909 Me bildend. Seit ihrer Errichtung wurden von 92 dieser Henossenschaften 2395 Häuser fertiggestellt, theilweise zur Vermiethung der Wohnungen an die Mitglieder, theilweise zum Erwerb für die Ge⸗ nossen. Einen großen Antheil an der Bauthätigkeit hat das Jahr ghö6, in der Statistik wird hierüber gusführlich berichtet.

Alles in allem ist es ein erfreuliches Bild, welches das Jahrbuch des Allgemeinen Verbandes der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Grwerbs⸗ und Wirthschaftsgenossenschaften gewährt.

Zur Arbeiterbewegung. Aus Lüttich meldet W. T. B.‘ vom gestrijen Tage, daß sich in dem dortigen Kohlenbecken (vergl. Nr. 240 d. Bl.) eine Be⸗ wegung zur Wiederaufnahme der Arbeit bemerkbar mache.

Kunst und Wissenschaft.

Das von dem Verein für historische Waffenkunde“ neu uusammengestellte Mitgliederverzeichniß, welches soeben zur Ausgabe gelangt ist, läßt die erfreuliche Weiterentwicklung des Vereins erkennen. Die Mitgliederzahl des verhältnißmäßig noch jungen Vereins, der es sch zur Aufgabe gemacht hat, ein bisber völlig unbebautes, reiches Gebiet wissenschaftlicher Forschung zu bestellen, hat sich seit dem Jahre seiner Gründung (1896) mehr als verdoppelt. Der Verein zählte am Jahresschluß 1896 119 Mitglieder gegen 48, die in dem neuen Mit— gliederverzeichniß aufgeführt werden. Welche vielseitige Würdigung seine Pestrebungen finden, beweist die Thatsache, daß die Mitglieder den ver⸗ schidensten Ständen angehören. Das Verzeichniß weist nicht weniger als RFürsten und Prinzen auf. Der Ehrenvorstand setzt sich aus folgenden pochfürstlichen Personen zusammen: Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar, der Prinz Heinrich von Preußen, der Prinz Arnulf von Bayern, der Prinz Friedrich August von Sachsen, Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der sriherzog Eugen von Oesterreich und Seine Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein. Die Zahl der öffentlichen Institute, Bibliotheken, Sammlungen 2c, welche ihre Mitgliedschaft erklärt

l beträgt 43. Das Hauptkontingent der Mitglieder stellt das Deutsche Reich, da der Verein seinen Sitz in Dregden hat; indessen auch die übrigen europäischen Staaten, namentlich Oesterreich⸗Ungarn, wessen zahlreiche Mitglieder auf. In der kurzen Zeit seines Be—⸗ lebens hat der junge Verein bereits schwere Verluste in seinem Mit zliederbestande erlitten. So wurden ihm der Großherzog Karl

ander von Sachsen⸗Weimar, der H Sachsen⸗ rg Gotha Sachsen des Zeughauses zu Berlin, der nachmalige zereins, endelin Boeheim, Direktor der ngen sowie sein Erster Schri D Marx Jaehns, durch den Tod der letztgenannten, an leitender besonders schmerzlich, weil sie

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Land und For stwirthschaft.

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Heute Mittag erfolgte in Gegenwart des Ministers für Land⸗

wirthschaft ꝛc. von Podbielski, des Unter⸗Staatssekretärs Sterne-

berg, des Ministerial⸗Direktors hr. Thiel und des Geheimen Regierungs⸗ raths Dr. Mueller die Eröffnung der Aus stellung. Zu derselben waren bereits bei ,,, Ausstellungsmustern die detaillierten Er⸗ gebnisse der Prüfung des Preisgerichts fuͤr die Besucher ersichtlich ge— macht. Außerdem war der heutige erste Tag der von der Versuchs⸗- und Lehranstalt für Brauerei veranstalteten technischen Versammlungen aus⸗ schließlich der Erörterung von Fragen des Gersten⸗ und Hopfenbaues gewidmet. Die Professoren Dr. von Eckenbrecher und Dr. Remy leiteten die en ,., der Ergebnisse der Ausstellung und des Preisbewerbes ein. Professor Remy berichtet ferner auf Grund der von der Gerstenkulturstation der Versuchs⸗ und Lehranstalt für Brauerei von 1899 bis 1901 durchgeführten Ver⸗ suchsthätigkeit über die Möglichkeit des Braugerstenanbaues durch Düngungs⸗ und Züchtungsmaßnahmen und Dr. Hoffmann über Be— stimmungen des Feuchtigkeitsgehalts der Luft für die Praxis der Ge⸗ treidelagerung und über eine Methode zur schnellen Bestimmung des Wassergehalts in Getreide und Malz (mit Demonstrationen). Die Ausstellung . neuen Ausstellungsgebäude des Instituts für Gärungsgewerbe, Berlin N., Seestraße) ö nach einer im Insergten⸗ theil der heutigen Nummer d. Bl. veröffentlichten Bekanntmachung bis zum 13. d. M. täglich von 9 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nach— mittags geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 1 „M6, der Preis einer Dauerkarte 2 t.

Getreidehandel in Antwerpen.

. 23 Kaiserliche General⸗-Konsul in Antwerpen berichtet unterm 8 * Im vergangenen Monat sind große Mengen Getreide aus Nord— Amerika nach Europa befördert worden. Diese Verschiffungen wurden durch außergewöhnlich niedrige Frachten erleichtert. Die Vorräthe an den europäischen Stapelpläͤtzen haben daher im allgemeinen zu⸗ genommen und übersteigen den augenblicklichen Bedarf. Andererseits ö sich herausgestellt, daß die Fehlernte in Frankreich und auch in Deutschland aller Wahrscheinlichkeit nach nicht so bedeutend sein wird, als man bisher angenommen hat. Unter diesen Umständen kann es nicht befremdlich sein, daß das Geschäft gegenwärtig schleppend ist und daß die Preise fallen, wenn man auch für später auf eine Er— holung hofft. Die Preise stellten sich am Monatsschluß gegen Anfang des Monats ungefähr, wie folgt: Weizen: nordamerikanischer. Kansas californischer Walla Walla Kurachee, weißer ö. rother 6 La Plata, je nach Güte Donau, 861 russischer. ö inländischer . w Roggen: Donau und nordamerikanischer inländischer . Gerste: für Futterzwecke für Brauer. , , Ha fer: russischer und nordamerikanischer . Mais: Odessa und Donau J nordamerikanischer und Plata. Weizenmehl: inländisches. . Die Vorräthe wurden am Monatsschluß, wie Weizen: 500 000 Roggen: 19009 Gerste: 50 000 Mais: 40 000

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London, 8. Oktober. Indien telegraphiert: Es iusgenommen in Burma, Bengal, Madras, Bombay und Die Lage giebt zu Besorgniß Anlaß in Panjab, in einen Nordwestprovinzen, in Rajputana, Indore, wo Rege l chendes Mißrathen der Herbsternte in den wenden und die Früblingssaat zu ermöglichen

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Nach New Yorck und Newport News: 16. Oktober Dampfer Pisa“, 24. Oftober Dampfer Albano“, 30. Oltober Dampfer Milano“, 13. November Dampfer Barcelona“.

6. Deutsche Ost⸗Afrika⸗Linie (Reichs Postdampfer).

Ostlinie bis Delagog⸗Bay und Durban und nach den östlichen Häfen dazwischen: 22. Oktober Dampfer „Kurfürst“'. Westlinie nach Kapstadt, Port Elisabeth, East London, Durban und Delagoa⸗ Bay: 6. November Dampfer Herzog“. Ostlinie bis Beira: 6. No⸗ vember Dampfer „Gouverneur“.

f. Woermann⸗Linie.

10. Oktober ö Aline Woermann“ nach Madeira, Lome, Lagos und Kamerun; 15. Oktober Postdampfer „Carl Woer⸗ mann“ nach den Canarischen Inseln, Senegal, Liberia, Elfenbein⸗ küste, Congo und Angola; 22. Oktober Postdampfer „Hans Woermann“ nach Swakopmund, Walfischbay, Lüderitzbucht und Port Nolloth; 25. Oktober Postdampfer „Jeanette Woermann“ nach Las Palmas, Lagos, Kamerun und Französ. Congo.

g. Deutsch⸗Australische Dampfschiffs⸗Gesellschaft.

Nach Mossel⸗Bay, Sydney, Brisbane, Townsville, Makassar Soerabaya und Padang: 12. Oktober Dampfer Bergedorf. Nach Kapstadt, Melbourne und Sydney: 19. Oktober Dampfer „Duisburg;.

h. Deutsche Levante-⸗Linie.

Nach Odessa: 15. Oktober Expreßdampfer „Delos“. Nach Malta, Piräus, Smyrna, Konstantinopel, Odessa, Novorossisk, Batum Trapezunt, Samsun: 15. Oktober Dampfer „Paros“. Nach Bourgas und Varna: 12. Oktober Dampfer „Argos“. Na Alexandrien und Syrien; 15. Oktober Dampfer Naxos“. Na Salonik, Dedeagatch, Kustendje, Odessa, Galatz und Braila: 30. Ok⸗ tober Dampfer „Brunhilde“.

Theater und Musik.

Theater des Westens.

Die Charlottenburger Bühne bereicherte gestern ihr Repertoire durch die Neueinstudierung der komischen Dper von Otto Nicolai „Die lustigen Weiber von Windsor“. Herr Kapellmeister Korolanyi leitete die Aufführung durch die sehr gute Wiedergabe der Ouvertüre ein, die mit Feuer und Eleganz vorgetragen wurde. Das Hauptinteresse des Abends galt Fräulein Louise von Bonomie, welche als Frau Fluth debutierte. Sie besitzt eine sympathische Stimme, die leider durch nicht einwand⸗ freie Tonbildung eine Neigung zur Schärfe und unreinen Intonation zeigt. Dieser Fehler tritt durch Forcieren der Töne noch mehr hervor. Ihre Koloratur ist aber annehmbar und der Triller gut; außerdem verfügt die Dame über ein anmuthiges darstellerisches Talent, das der Bühnensicherheit nicht entbebrt. Von den übrigen Mitwirkenden sei Herr Birkholz, der sich in Gesang und Spiel als Falstaff recht tüchtig zeigte, genannt, und Herr Görger in der Rolle des Herrn Fluth, welcher seinen Part mit angenehmer Stimme sang, aber den guten Eindruck durch eine nicht dialektfreie Aussprache bisweilen störte. Auch die anderen Darsteller entledigten sich ihrer Aufgaben mit Geschick, wobei namentlich das gut gelungene, von Herrn Aranyi (Fenton) und Fräulein Untch (Anna) vorgetragene Duett mit obligater Violine besonders hervorgehoben zu werden verdient, wenn auch allerdings dabei letzterer das Hauptlob gebühren dürfte. Die mit vielem Humor und Fröhlichkeit dargestellte Oper machte auf das gut besetzte Haus den freundlichsten Eindruck. Dasselbe dankte durch reichen Applaus, sowohl bei offener Scene, wie nach den Aktschlüssen.

Zentral Theater.

Blätter“, ein „Kunterbunt“ in drei Abtheilungen, war die Neuheit betitelt, welche gestern, von Herrn José Ferenezy insceniert, die erst Ende September d. J. dem Spielplan dieser Bühne einverleibte muntere Lecoca'sche Operetie Giroflé⸗Giroflä“ iblöste. Die Bezeichnung der Novität als ein Kunterbunt“ ist durch⸗ 18 zutreffend. Letzteres bildet eine mehr oder minder glückliche lischung nach Art der Lebenden Lieder des Rhapsoden⸗Theaters“,

„Gabarets für Höhenkunst“ und von E. von Wolzogen's Ueberbrett'l“. aus einem Vorspiel bestehende erste Abtheilung sucht das Publikum in das Wesen der Sache einzuführen. Von dem hierbei Gebotenen machten jedoch nur zwei mit feinem Empfinden von Herrn Kunstadt vor zetragene Schindler sche Lieder einigen Eindruck; die Zuhörer verhielten h im übrigen ziemlich abwartend. In dem zweiten Lose Blätter“ ge nnten Akt wurde die Stimmung etwas wärmer, unddie bietungen der Blank, Schulz. Ander und Runstadt, sowie von Fräulein fanden lebbaften Arplaus. Namentlich war dies bei den neckischen Grazie vorget

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