1901 / 264 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 06 Nov 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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Das „Armee⸗Verordnungs⸗Blatt“ veröffentlicht in der gestern ausgegebenen Nummer folgenden Armee⸗Befehl: Nachdem nunmehr das Ostasiatische Expeditionskorps, soweit Ich es nach Erfüllung der ihm gestellten Aufgaben in das Vater— land zurückgerufen habe, den heimischen Boden wieder betreten hat,

drängt es Mich, ihm für seine Leistungen Meine vollste und

wärmste Anerkennung auszusprechen. Unter ungewohnten, schwierigen Verhältnissen hat es den Erwartungen zu entsprechen gewußt, mit denen Ich es in den fernen Osten entsandt habe, und wenn es ihm auch nicht beschieden gewesen ist, in großen Schlachten seine Kriegstüchtigkeit opferfreudig zu erweisen, so hat es doch überall, wo es dem Feinde entgegentrat, in zahlreichen Kämpfen unter schwierigen Verhältnissen des Klimas wie des Geländes Proben glänzender Tapferkeit, zäher Ausdauer und treuer Pflicht⸗ erfüllung geliefert. Dadurch hat es dem alten, Uns Allen so theueren Ruhme der deutschen Waffen neue Ehren hinzugefügt. Gleiche Anerkennung zolle Ich allen denen, welche bei der Vor⸗ bereitung und der Durchführung der Expedition thätig gewesen sind, deren Hingebung die Ueberwindung so großer und so plötzlich auftretender Anforderungen ermöglicht hat. Mit gerechtem Stolze darf das Vaterland auf diese Leistungen zurückblicken und in ihnen die Bürgschaft dafür finden, daß trotz friedlicher Zeiten das deutsche Heer und Volk seinen kriegerischen Geist und seine Opferwilligkeit nach dem Vorbilde der Väter bewahrt hat und daß es der hohen, gerreinsamen Aufgabe sich bewußt ist, für deutsche Ehre und deutsches Recht an allen Orten mit Gut und Blut einzustehen.

Neues Palais, den 31. Oktober 1901. Wilhelm.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben dem Fräulein Adelmann zu London das silberne Frauen— ö am weißen Bande Allergnädigst zu verleihen geruht.

Die Ausschüsse des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen, für Justizwesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.

Nach der im Reichs-Versicherungsamt gefertigten Zusammenstellung, welche auf den Mittheilungen der Vorstände der Versicherungsanstalten und der zugelassenen Kasseneinrich—⸗ tungen beruht, betrug die Zahl der seit dem 1. Januar 1891 bis einschließlich 30. September 1901 von den 31 Versicherungsanstalten und den 9 vorhandenen Kasseneinrich⸗ tungen bewilligten Invalidenrenten G8 9, Absatz 2, und 19 des Invaliditäts- und Altersversicherungs zesetzes und 15 Absatz 2 des Invalidenversicherungsgesetzes). 702 135.

Davon sind infolge Todes oder Auswanderung des Berechtigten, Wiedererlangung der Erwerbs⸗ fähigkeit, Bezugs von Unfallrenten oder aus anderen Gründen weggefallen sodaß am 1. Oktober 1901 liefen 1 am 1. Juli 1901.

Die Zahl der während desselben Zeitraums be⸗ willigten Altersrenten (588 9 Absatz 4 des In⸗ validitäts⸗- und Altersversicherungsgesetzes und 15 Absatz 3 des Invalidenversicherungsgesetzes) betrug

Davon sind infolge Todes oder Auswanderung des Berechtigten oder aus anderen Gründen weg⸗ 1 J

sodaß am 1. Oktober 1901 liefen.

234765, 167 370 147 495

386 479.

2065231, 1831 245

1 189 265 am 1. Juli 1901. Invalidenrenten gemäß S1I6 des Invaliden⸗ versicherungsgesetzes (Krankenrenten) wurden seit 1 m em Davon sind infolge Todes, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit oder aus anderen Gründen weggefallen w 42, sodaß am 1. Ottober 1901 liefen.... n gegen 6990

am 1. Juli 1901. . Beitragserstattungen sind bis zum 30. September 1901 bewilligt:

a. an weibliche Versicherte, die in die Che getreten

11 gegen 666 243, b. an versicherte Personen, die durch einen Unfall dauernd erwerbs⸗ unfähig im Sinne des Invaliden⸗ versicherungsgesetzes geworden sind 168 1 3658, c. an die Hinterbliebenen von Ver⸗ sicherten m Goennn,, 146 Go, zusammen 8567051 gegen Solo Nl

bis zum 30. Juni 1901.

Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. Vineta“, Kommandant: Kapitän zur See da Fonseca⸗Wollheim, am 4. November von La Guayra nach St. Thomas in See gegangen

S. M. S. „Iltis, Kommandant: Korvetten⸗Kapitan Sthamer, ist am 4. November in Canton und S. M. S. „Geier“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Hilbrand, in Bankau eingetroffen.

S. M S. Kaiserin August an, Kommandant: Kapitän E See Stein, ist gestern von Tsingtau nach Wusung in See gegangen.

Der Dampfer König Albert“ mit der Ablösung für die Schiffe in Ost⸗Asien (1. 41 an Bord, Trangportführer: Kapitänleutnant Schrader, ist am 3 No⸗ vember in Port Said angekommen und am 14. d. M. nach Aden weitergegangen.

Kiel, 6. Nupember. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin —̃ sind, wie W. T. B.“ meldet, in der vergangenen Nacht hier wieder eingetroffen.

Bayern.

Die Kammer der Abgeordneten setzte gestern die Be⸗ rathung des Militär⸗Etats fort. Der Abg. Casselmann Run führte, dem, W. T. B.“ zufolge, aus, die staatsrechtlichen Bedenken gegen die Ausrüstung der China⸗Expedition ohne die vorherige Befragung des Reichstages seien seiner Zeit vollauf begründet gewesen. Nachdem aber durch den Reichstag selbst Indemnität ertheilt worden sei, sei diese Angelegenheit auch für Bayern erledigt. Das Verhalten der deutschen Soldaten in China sei musterhaft gewesen. Die ganze Aus⸗ führung der China⸗-Expedition habe gezeigt, daß Deutschland sich im Ernstfalle auf Heer und Marine voll verlassen könne. Weder die Verunglimpfungen des britischen Staatssekretärs für die Kolonien Chamberlain, der es gewagt habe, die in Süd⸗Afrika begangenen Schändlichkeiten mit der deutschen Kriegführung im Jahre 1870 zu verglechen, noch die A griffe von sozialdemokratischer Seite . im stande, das volle Ver— trauen Deatschlands zu seinen Truppen zu erschüttern. Der Abg. Geiger (Zentrum) erkannte an, daß die Expedition gegen Ching und die Betheiligung bayerischer Truppen nothwendig gewesen sei. Es würde alles in Ordnung gewesen sein, wenn durch vorherige Befragung des Reichstages eine gesetzliche Grundlage geschaffen gewesen wäre. Darauf hätte die bayerische Regierung hinwirken müssen. Auf den General— pardon, welchen der Reichstag dem Reichskanzler ertheilt habe, könne sich die bayerische Regierung nicht berufen. Der Minister⸗ Präsident Dr. Graf von Crailsheim vertheidigte nachdrücklich das Vorgehen der Reichsregierung, welche vor der China⸗ Expedition ihr Programm dem diplomatischen Ausschusse des Bundesraths vorgelegt habe. Niemals, auch nicht nach— träglich im Reichstage, sei ein besseres Programm vorgeschlagen worden. Der diplomatische Ausschuß habe jenem Programm zugestimmt. Ueberhaupt seien während der ganzen China— Expedition die verbündeten Regierungen stets einig gewesen. Da der Reichstag nicht etwa durch eine Resolution den? eichskanzler von der perfönlichen Verantwortung gegenüber dem Reichstage

entlastet, sondern Indemnität in einem formellen Reichsgesetze er⸗

theilt habe, seien alle Schritte der Reichsregierung, darunter auch die Mitwirkung der bayerischen Regierung, voll legalisiert und eine besondere Indemnität durch den bayerischen Landtag nicht erforderlich. Daß sich Bayern unter keinen Umständen von der Theilnahme an der China⸗-Expedition habe ausschließen dürfen, sei selbstverständlich, das würde ein Flecken auf Bayerns Ehre gewesen sein. (Zustimmung.) Graf von Crails— heim schloß mit dem Hinweis darauf, daß er seit 21 Jahren an diesem Platze stehe und einerseits die nationale Fahne hoch⸗ halte, andererseits aber jeden Eingriff in Bayerns Selbst⸗ ständigkein abwehre. Diese Politik habe für Bayern gute Früchte getragen. Der Finauz⸗Minister Dr. ö von Riedel und der Kriegs⸗Minister, General der Infanterie Freiherr von Asch rechtfertigten besonders nach der finanziellen, bezw. nach der e Seite das Vor⸗ gehen der Regierung bei der China⸗Expedition. Sodann trat as Haus in die Spezialdiskussion des Mlitär⸗Etats ein.

Waldeck und Pyrmont.

Ihre Majestät die Königin-Mutter der Nieder⸗ lande ist gestern Abend von Schwerin zum Besuch des Fürst⸗ lichen Hofes in Arolsen eingetroffen.

Reusz ä. L.

Seine Durchlaucht der Fürst ist am 5. d. M von Greiz

abgereist, um einen längeren Aufenthalt im Süden zu nehmen.

Oe sterreich⸗Ungarn.

Der Budgetausschuß des österreichischen Ab⸗ geordnetenhauses nahm, wie „W. T. B.“ meldet, gestern einen Antrag des Abg. Baernreither an, wonach die Budgets für 1901 und 1902 gleichzeitig berathen und einem Referenten zugewiesen, die auf Grund des § 14 durch⸗ geführten Budgets dagegen gesondert behandelt und einem anderen Reserenten zugetheilt werden sollen.

Die Stadtvertretung von Karolinenthal (Böhmen) ist von der Statthalterei aufgelöst worden. Es wurde ein Ausschuß zur Besorgung der Kommunalgeschäfte bis zur Konstituierung der neugewählten Gemeindevertretung ernannt. In dem die Auflösung betreffenden Erlasse ist kein Grund für das Vorgehen angegeben.

Großbritannien und Irland.

Der Justiz⸗Ausschuß des Geheimen Raths verwarf, dem . W. T. B. zufolge, in seiner gestrigen Sitzung, an welcher auch der QOberrichter der Kaplolonie theilnahm, das Prüfungg⸗ gesuch des Notars Marais in Paarl (Kapkolonie), welcher dort am 15 August von den Militärbehörden wegen Uebertretung der militärischen Vorschriften ohne genauere Angabe seines Vergehens verhaftet und darauf nach Beaufort⸗West gebracht wurde, wo er seither gefangen gehalten wird, ohne vor den Richter ge⸗ führt zu werden. Das Gesuch Marais lautete auf Zulassung seiner Berufung gegen die 4 des Obersten Gerichts⸗ hofs der Kapkolonie, welcher seinen Antrag auf Freilassung aus dem Militärgewahrsam abgelehnt hatie, Die Auefüh⸗ rungen seines Anwalts bewegten sich hauptsächlich um die Frage, ob dag Kriegsrecht in Paarl unnoöthigerweise verkündet worden sei oder nicht.

Dr. Lrause erschien gestern wiederum vor dem Polizei⸗ gericht. Da die ene gegen ihn noch nicht so weit vorgeschritten ist, daß in die Verhandlung eingetreten werden konnte, wurde Dr. Krause wieder in die Untersuchungshaft

zurũckgeführt Frankreich.

In dem gestern im G 1 abgehaltenen Ministerrath wurde, wie * T. B. me der endgültige Wortlaut des Gesckentwurfs betreffend die ken sionsè rung der Minen⸗ arbeiter, fest 4. Der Ministerrath beschloß ferner, daß der e,. zeburtstag Victor Hugo'tz offiziell ge⸗

e.

,, enen,

gestern der Deputirtenkamm er zugegan Gesetzentwurf über die Alter spensionen der Hen r fre trifft Vorkehrungen, damit das uber die Altergpensionen der Bergarbeiter vom Jahre 1894 schon jetzt seine Wirksamkeit entfalten könne. Die zum Bezug der Altersrente berechtigten Bergarbeiter erhalten darnach von jeßt ab eine Rente don 209 Franeg. Zu diesem Zweck soll Staat einen Jahres

kaschtg von 5. Millionen Francs leisten, und der Betrag des en Arbeitern auferlegten Lohnabzuges und der Beitrag der Arbeitgeber sollen etwas erhöht werden.

Gestern ist an die Mitglieder des Parlaments ein Gelb— buch über die Chinafrage verthe lt worden, welches diplo— matische Aktenstücke aus der Zeit vom Juni bis Oktober 1901 enthäli. Außerdem sind demselben einige Tele ramme, welche zwischen dem Gesandten Beau und dem Minister des Auswärtigen Delcassé über die letzten Verhand— lungen in Peking ausgetauscht worden sind, sowie der Wortlaut des Schlu Fprotokolls beigefügt. Am Schlusse enthält das Gelbbuch einige Anlagen, betreffend 1) den allgemeinen Handel zwischen Frankreich und China, 2) die in öffentlichen Anleihen Chinas angelegten französischen Kapitalien, 3) die Eisenbahn- und Minenkonzessionen, welche von fnn fl chen Gesellschaften in Ching erlangt worden sind, und ) die französischen Handelsniederlassungen und Eigen— thum rechte an Grund und Boden in China. Aus dem Bericht über den französisch⸗chinesischen Handel geht hervor, daß die Ausfuhr Frankreichs nach Ching, welche im Jahre 1893 5 696 000 Fr. betrug, im Jahre 1906 auf 34 Millionen gestiegen ist.

Die Deputirtenkammer nahm gestern die Ber thun der Vorlage, betreffend die Handelsmarine, wieder ö Der Deputirte Plichon bekämpfte die Vorlage und trat dafür ein, daß das Gesetz von 1893 in Kreft bleibe. Der Deputirte Jourde bekämpfte jeden Vrschlag, der darauf ausgehe, für die im Ausland gebauten Schiffe Prämien zu bewilligen.

Der Admiral Caillard hat, der „Agence Havas“ zufolge, der Regierung gemeldet, daß er gestern früh vor Mytilene eingetroffen sei. Einzelheiten 34 nicht angegeben worden, doch sei es e, n ,, daß der Admiral drei Häfen der Insel besetzt und die Zölle mit Beschlag belegt habe. Es sei weder die Rede davon, die Zölle von Smyrna zu beschlag— nahmen, noch die Aktion auf andere Inseln des Archipels aus— zudehnen. Weitere Maßregeln sollten ergriffen werden, falls der Sultan nicht nachgebe. Der Admiral Caillard habe in dieser Hinsicht eine gewisse Aktionsfreiheit.

Rußland.

Der neu ernannte persische Gesandte für St. Petersburg Muschir⸗ul-Mulk ist mit dem persischen Gesandten in Kon— stantinopel, zwei unmündigen Brüdern des Schahs und Söhnen persischer Minister in Baku angekommen. Die letzteren begeben sich nach Wien, um dortige Schulen zu besuchen.

Luxemburg.

Die Session der Deputirtenkammer ist gestern, wie W. T. B.“ meldet, ohne Thronrede eröffnet worden. Zum Präsidenten wurde Karl Simons, zum Vize⸗Präsidenten von Blochhausen wiedergewählt.

Belgien.

Das Brüsseler Journal „Petit Bleu“ erklärt in einer Meldung aus dem Haag formell die Nachricht für unrichtig, daß die Vertreter Trans vaals und des Oranje-⸗Frei— staats in geheimen Zusammenkünften Repressalien gegen die gefangen genommenen britischen Offiziere be— schlossen hätten.

Türkei.

Das deutsche Schulschiff „Charlotte“ ist, wie, W. T. B.“ berichtet, am Montag in Jaffa eingetroffen. Der Prinz Adalbert von Preußen hat sich noch an demselben Tage mit den Kadetten nach Jerusalem begeben.

In der Kirche vom Feigen Grabe zu Jerusalem ist es, wie das „Reuter'sche Bureau“ meldet, am Montag zwischen Römisch⸗Kkatholischen und Griechisch⸗Orthodoxen zu einer großen Schlägerei gekommen. welche auf beiden Seiten Verwun⸗

ungen zur w hatte. Fünf Franziskaner wurden lebens—⸗ efahrlich verletzt. Der Streit ist dadurch entstan en, daß die Römisch⸗Katholischen wiederholt einen Theil des die Kirche umgebenden Hofes ausfegen wollten, während die Griechisch⸗ Orthodoxen den Anspruch erhoben, daß dies aus— schließlich zu ihren Obliegenheiten gehöre. Schon seit mehreren Tagen waren dort Truppen aufgestellt, um einen Zusammen⸗ stoß zu verhindern, aber plötzlich hatte bie Zahl der Streitenden so zugenommen, daß die Truppen ihnen nicht mehr gewachsen waren.

Bulgarien.

Dem Wiener Telegr⸗Korresp⸗Bureau“ wird aus Sofia emeldet, der Präsident der Sobranje Geschow habe mit der

Begründung demissioniert, daß er durch Privatgeschäfte über⸗ bürdet sei. Es scheine, als ob die Nationalpartei, deren Führer Geschow war, mit dessen Demission ihre oppositionelle Daltung schärfer betonen und der Regierung Verlegenheiten bereiten wolle.

Die „Agence Telegraphique Bulgare“ giebt als Grund für die Demission des Präsidenten der Sobranje Geschow an, derselbe sei genöthigt, längeren Aufenthalt im Auslande zu nehmen.

merit a. Aus Hali far (Neu⸗Schottland) wird dem W. T. B. emeldet, daß das reguläre canadische Infanterie⸗

Regiment sich freiwillig zum Dienst in Süd⸗Afrila ge— meldet habe. .

Bei den gestern in New Jork vorgenommenen städti— schen Wahlen wurde der Kandidat der Anti⸗Tammanm— Partei Low mit großer Majorität zum Mayor gewählt. Wie die Times meldet, wird auch die Wahl der Tammann feindlichen Kandidaten für die übrigen städrischen Posten als N.. ,

Eine gestern in New York eingetroffene Depesche aus Panama besagt, daß die Hann des columbischen Kanonenboots Darien“, welches an der Sudseite der Landenge von Panama operierte, gemeutert habe und das Schiff in die Hände der Insurgenten gefallen sei.

A sien.

Aus Peking vom gestrigen Tage wird dem Neuter schen BVurcau⸗ ichtel, daß dag Vin . Li⸗Hung⸗Tschang 's un⸗ verändert sei. Seine Freunde schrieben die Krankheit den Muhen bei den Verhandlungen über den Mandschureivertrag zu. Die Kaiserin⸗Wittwe habe gegen die erste ung des Vertrage Einspruch erhoben und guf der Zurü n der russis Truppen in kürzerer Jeit sewie auf einem endgültigen Ueberemtommen bestanden. Was die Zahl der 2 Tru betreffe, denen es gestattet sein solle, als Wache für die Eisenbahn zu verbleiben, so habe Li⸗Hung⸗ Tschang über diese gen mit dem 862 andten Lessar, welcher ch auf den ursynrünglichen Forderungen beharrt habe, nochmalg verhandeln müssen.

Dasselbe Bureau erfährt aus Manila vom gestrigen Tage, daß in Mon ca da (Provmnz Tarlak) eine weitverzweigte Verschwörung entdeckt worden sei, in welche mehrere Mit— lieder der Ortsverwaltung verwickelt seien. Verrathen worden ei die r denn durch die Frau eines der Verschwörer. Ein Detektiv habe sich in dem Hause versteckt, in welchem die Verschwörer ihre Zusammenkünfte abgehalten hätten, um deren Verhalten zu beobachten. Eine Anzahl Personen seien verhaftet und viele belastende Papiere efunden worden. Die Verschwörer hätten beabsichtigt, am 1. Dezember gleich nach Sonnenuntergang ein Haus in Brand zu stecken, welches neben den amerikanischen Militär— baracken stehe. Wenn dann die amerikanischen Soldaten um Löschen herbeigeeilt sein würden, sollten 150 Verschwörer ich auf die Wache der Amerikaner stürzen, sich der Waffen derselben bemächtigen und mit der Niedermetzelung der Soldaten beginnen.

Afrika.

Eine Depesche Lord Kitchener's aus Pretoria vom 4 November meldet: der General French berichte vom 2. November, daß er gegen Fouchs, Myburg und ö mit ungefähr 400 ann zwischen Barkley Cast und Rhodes operiere; im übrigen sei die ganze Kapkolonie östlich von der Westbahn gesäubert. Eine oder zwei Burenabtheilungen, von denen jede aus 20 oder 30 Mann bestehe, zögen ziellos umher; der General French habe zwei Kolonnen abgesandt, welche sie verfolgen sollten. Van Deventer und Botha hätten mit 130 Mann die Eisenbahn bei Victoria Road überschritten und rückten in west— licher Richtung vor, nachdem sie von zwei britischen Kolonnen . worden seien. Sie hätten viele Pferde verloren. ine andere Depesche Lord Kitchener's vom 4. No⸗ vember enthält nähere Einzelheiten über das Gefecht mit dem Obersten Benson. Dieselbe besagt, daß Benson's Kolonne das Lager nördlich von Bethel am 30. Oktober bei Tagesanbruch verlassen habe und nach Brugspruit marschiert sei. Es habe verlautet, daß die Buren Brakenlaagte besetzt hielten, wo sie ein Lager aufzuschlagen beabsichtigten. Das Wetter sei feucht und stürmisch gewesen; der Feind sei während des Marsches mit Leichtigkeit fern— gehalten worden. Brakenlaagte sei um 1 Uhr Nachmittaas besetzt worden. Die Nachhut mit 2 Geschützen sei unter Bedeckung von einer Schwadron Kavallerie innerhalb Schußweite vom Burenlager aufgestellt gewesen. Ein Angriff der Buren auf eine Flanke der Nachhut sei zurückgeschlagen worden. Hierauf hätten die Buren, gedeckt durch das wellige Terrain, eine Umgehungsbewegung ausgeführt und den Bergkamm an⸗ egriffen, auf welchem die Geschuͤtze gestanden hätten. Infolge es starken Sturmes, Regens und Hagels sei dieser Angriff nicht eher bemerkt worden, als bis die Buren sich einer Stellung auf dem Kamm innerhalb kurzer Schußw ite der Geschütze bemächtigt gehabt und deren Begleitmannschaft und Pferde niedergeschessen hätten. Der Oberst Benson und der Oberst Guineß seien beide bei den Geschützen gefallen. Infolge eines gleichzeitigen Angriffs auf das Lager sei keine nennenswerthe Verstärfung nach der Stellung auf dem Bergkamm gesandt worden. Die Buren seien jedoch nicht im stande gewesen, die Geschütze fortzuschaffen. Erst als eine britische Ambulanz auf dem Gefechts⸗ felde eischienen sei, hätten die Buren, durch dieselbe gedeckt, die Geschütze fortgebracht. Sodann hätten die Buren sich auf weite Entfernung zurückgezogen und während der ganzen Nacht des 31. vereinzeltes Feuern unterhalten, jedoch weiter keinen Angriff auf das Lager gemacht. Die Buren hätten zweifellos schwere Verluste erlitten, Näheres darüber sei jedoch noch nicht bekannt; der Ko]mmandant Oppermann sei gefallen, Christian Botha verwundet worden.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der gestern im 6. Schleswiger Wahlbezirk (Schleswig ohne Stadt Friedrichstadt) vorgenommenen Ersatz⸗ wahl zum Hause der Abgeordneten wurde, wie W. T. B.“ meldet, der Landrath von Alten in Schleswig (konservativ) mit 116 von 216 abgegebenen Stimmen gewähli. Der Amtevorsteher Fintzen in 2 (freikons.) erhielt 109 Stimmen.

Ztatistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aug Solingen berichtet die Rb. Westf. Itg. vem 4 d M. daß es in der dortigen Scherenbranche zu einem offenen Bruche zwischen dem Fabrlkan ten und dem Scheren schleifer Verein gekommen iss. Legterer bat. beschlossen, bei Tenjenigen Firmen, welche die alten Schleifpreise nicht weiter jablen wellen, somie bei solchen, die die ersteren durch Maßregelung von Schleifern unter- stüßzen, öffentlich den Ausstand zu erklären. Fine mit Rücksicht auf die schlechte Konjunktur seiteng des genannten Arheitgeber⸗Vereins vorge- schlagene Lobnherabsetzung ist biermit als abaelebnt ju betrachten. Ven dem Ausstanzs. Beschluß werden 8 dem Fabrilanten ˖ Verein ange schlossene Firmen betroffen. (Vergl. Nr. 218 d. Bl.)

sunst und Wissenschaft.

Wie bekannt, werden durch den Reichs haushalts⸗Ktat seit dem Jahre 1899 die Mittel zur Herausgabe eines Werkes über die Sirtinische Kapelle in Rom zur Verfügung estelll. Mi der Abfaffung des Werkes sst Dr. Ernsi

teinmann betraut, der Verlag und die. Her⸗ stellung ist der Verlagsanstalt F. Brudmann in Ranken übertragen. Der erste Theil des Werkes ist nunmehr erschlenen. Er behandelt den Bau und Schmuck der Kapelle unter Sirtus IV. auf 710 Seiten mit 2 Abbildungen im Tert und 36 Tafeln in besenderer Mappe. Dieser erste Theil des Werkes nebst zug-höriger 22 isi durch den Buchhandel zum Preise von 100 6 zu

1 ?

A. F. Die Nerember-⸗SiBung der Berliner Gesellschaft für nn mit ö R 8 —— für das 14 1902 ß die derwa gen Vorssandeg ver ˖ kändet wurde mit der allesn ligen Augaabme, daß an Stelle den Pro-

fessor von Drygalski Professor Dr. Baeßler tritt. Vorsitzender bleibt der Geheime Regierungsrath, Professor Dr. Hellmann, in die übrigen Aemter theilen sich Geheimer Regierungsrath, Professor Dr., Freiherr von Richthofen und Professor Dr. von den Steinen als stellvertretende Vorsitzendée, Hauptmann a. D. Kollm als General-Sekretär. Oberstleutnant a. D. Frobenius und Professor Dr. Baeßler als Schriftführer und Banquier Haslinger als Schatzmeister. Dem verstorbenen Mitgliede Georg von Siemens widmete der Vorsitzende warme Worte der Anerkennung seiner praktischen Bethätigung als Geograph unter Hinweis auf seine Verdienste um die angtolische Eisenbahn. Den Vortrag des Abends hielt der im Juli nach mehr als zwei— jähriger Abwesenheit zurückgekehrte Afrikaforscher Dr. Oskar Reu⸗ mann über seine Reise von der Somali-Küste durch Süd— Aethiopien zum Sudan. Die Reise wurde im Januar 1859 in Gesellschaft des Freiherrn von Erlanger von Zeila (an der afrikanischen Küste des Golfs von Aden) aus begonnen Sie führte zunächst nach Harrar in das Land der Galla, ein 1800 m hohes Plateau. Der zum Indischen Ozean eilende Wabi Fluß wurde zweimal überschritten und in nordwestlicher Richtung Addis Abeba, die abessynische Hauptstadt, erreicht, wo die Reisenden bei dem Negus. Menelik gute Aufnahme fanden und von wo aus sie nach einmonatigem Aufenthalt einen Vorstoß bis Madali am blauen Nil machten. Auf einer anderen Route nach Addis Abeba zurückgekehrt, nahmen sie jetzt den Weg nach Süden, entlang einer Seekette von 5 Seen, und erreichten, immer noch auf abessynischem Gebiet, den großen Abbala See. Hier trennten sich die beiden Reisenden: Freiherr von Erlanger, um südwärts den Rudolf-See zu erreichen, Neumann, um westwärts in der Richtung auf Faschoda das theilweise unbekannte Gebiet der von den abessynischen Hochgebirgen zum weißen Nil strömenden zahlreichen Flüsse kennen zu lernen und nach Möglichkeit kartographisch aufzunehmen. Es ist dem Reisenden, indem er erst den Lauf des Gelo verfolgte und später von demselben wegen unwegsamen, sumpfigen Terrains nach Süden zum Akobo abbog, gelungen, dieses ganze Flußgebiet zu bestimmen und die Vereinigung von 4 an sich wasserreichen Flüssen zu dem gewaltigen Strom Sobat nachzuweisen, der unweit Faschoda in den weißen Nil fließt. Die Reise war streckenweise sehr beschwerlich. Bald bemmte dichter Urwald und Lianen-Gestrüpp, bald Sumpf den Weg. Leider begegnete dem Reisenden, als er in den sumpfigen Niederungen des Pibor nördlich wanderte, das. Ungemach, daß seine Tragthiere von einer dem Rotz ähnlichen, furchtbaren Seuche ergriffen wurden und in großer Anzahl verendeten. Von 65 Tragthieren, die er nach der Trennung der beiden Karawanen besaß, waren an der Akobo⸗Pibor⸗Mündung nur 13 Maulthiere, 2 Pferde und 2 Esel noch übrig, und mit Schrecken dachte der Rei⸗ sende an die Möglichkeit, seine reichen Sammlungen zurücklassen zu müssen. Da erschien, ein deus ex machina, auf dem Pibor ein Dampfer mit Slatin Pascha und Major Blewitt Bey, dem Kommandanten von Faschoda, an Bord. Mit diesem Dampfer konnte der Reisende dann seine Rückkehr bewerk⸗ stelligen. Er schätzt seine zoologische, botanische, geologische und ethnographische Ausbeute für sehr beträchtlich. Mit Ausnahme einiger Landstriche im äußersten Osten des Somali⸗Landes, ist unter Be⸗ rücksichtigung der im Südosten Aethiopiens durch Freiberrn von Erlanger gewonnenen Ergebnisse, jetzt ganz Nordost⸗Afrika durch die geographische Forschung erschlossen. Unter den zahlreichen Lichtbildern, deren Vorführung sich an den Vortrag anreihte, interessierten besonders die vielgestaltigen Typen der Bevölkerungen, darunter z. B. die noch von Abessynien abhängigen Gimirra⸗Leute und die unabhängigen Stämme der Binescho und Scheko, Waldmenschen, die an der Stirn in gerad— linigen Strichen von oben nach unten tätowiert sind und die auf— getriebene Stirnhaut zu Buckeln gestalten, die beinahe wie Hörner aussehen.

Der inzwischen auch von seiner Reise zurückgekehrte Freiherr von Erlanger war in der Versammlung gleichfalls anwesend und wurde durch den Vorsitzenden begrüßt.

Bei dem engeren Wettbewerb um Entwürfe zu einem Denkmal für Richard Wagner in Berlin hat die Jury unter dem Vorsitz des Präsidenten der Akademie der Künste, Gebeimen Regierungsraths Professors Ende gestern den Schöpfern von drei der 19g eingereichten Entwürfe die vorgesehenen Preise n Den ersten Preis (2500 M erbielt Professer Gustav Eberlein, den zweiten (1500 ) der Bildhauer Ernst Freese im Verein mit dem Architekten Wilhelm Brürein, den dritten (1000 ) der Bildhauer Hermann Hosäus, Meisterschüler von Professor Reinbold Begas. Die Ent würfe sind von beute ab im Uhrsaal des Akademiegebäudes öffentlich ausgestellt.

Der zum Zweck der Errichtung eines Shakespeare⸗ Denkmals in Weimar eingesetzte geschäftsführende Ausschuß der Shake speare⸗Gesellschaft trat am 3. d. M. unter dem Vorsitz des Gebeimen Kommerzienratbs Dr. Oechelhäuser aus Dessan in Berlin zu einer langeren Berathung jzusammen. Die Denkmals. angelegenbeit ist nunmebr so weit gefördert, daß ein entsprechender Aufruf alsbald in die Oeffentlichkeit gelangen wird.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Bulgarien. Die bulgarische Regierung bat Liverpool als von der Pest verseucht erklart Schweden.

Laut Belanntmachung dom 1. d. M. bat die Königlich schwedische Regierung Glasgow als von Pest verseucht erklärt.

Londen, 5. Nevdember. (G. T. B) Amtlich wird bekannt- gegeben, daß Leine weiteren 2 st fälle in Glasgom vorgekommen sind (vergl. Nr. 263 d. Bl.). ag Befinden der vier Kranfen macht gůnstige Fortschritte.

Konstantinopel, 5. Nevember. (W. T. B) Im griechischen Hospital ist ein neuer Pestfall festgestellt werden (vergl. Nr. 261 d. Bl).

Theater und Musik.

Den tsches Theater.

In Friedrich Hebbel a bürgerlichem Trauerspiel Maria Magdalen en, welches gestern, nachdem es mebrere Jabre in Berlin . mehr aufgeführt worden war (aletzt i. J. 1867 im Königlichen Schausrielbause neueinstudiert in Scene ging, liegt etwag den oer nebelgranen, bleischweren Stimmung Ibsen scher Dramen; nur unterschelden sick die Gestalten de aus Ditkmarschen slammen⸗ den Dichter durch br leidenschaftliches Thun und Meden don dem wortlargen und mebr Richblnz MWesen der meisten Fianren aug de Norwenerg Gn rlen nicht unerbeblich. Debkel ? Verließe für das Grausame im menschlichen Ghbarafter prägt sich auch in diesem in der Neuzeit svielenden Stücke scharf aug. In den Nibelungen“ in Genededa und anderen er⸗ eint diese Neigung im Verb itulß zut Gröse deg Stenz und der darin derfemmenden Gestalten, die weit iber Menschlicheg bingueragen , gemildert bier aber Kirft sie chense nermen- erschütternd und abste ßend wie Ihsen g starke Getenung des belegiichen. Die Lelden der von bartberriger Tugend- hbaftigkeit cinerselkg und gewissenleser Schlechtigleit andererseitg ge-

marterten Seele Klara's, der Tischlerstochter, berühren um so quälender, als die Pein durch das blutige Ende des Trauerspiels noch verstärkt wird. Das passiv Duldende dieser Mädchengestalt brachte Fräulein Triesch recht gut zur Anschauung. Ihre Leistung litt aber unter einer gewissen Einförmigkeit der Sprechweise, welche den tiefen Eindruck, den sie sonst erzielt hätte, abschwächte. In der Rolle des Tischlermeisters Anton zeigte Herr Rittner wieder einmal die Vielseitigkeit seiner Charakterisierungskunst. Die derbe Geradheit dieses alten Starrkopfes brachte er überzeugend zum Ausdruck. Den gewissenlosen Leonhard spielte Herr Fischer ohne Uebertreibung. Auch Frau von Poellnitz, sowie die Herren Sommerstorff und Kavßler wurden ihren kleineren, aber für den Gang der Handlung sehr wich⸗ tigen Aufgaben durchaus gerecht. Die Inscenierungskunst des Herrn Lessing hatte für die Stimmung des Ganzen das Erforderliche gethan.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)

Im Königlichen Opernhause wird morgen Richard Wagner's Oper „Lohengrin“ mit Herrn Kraus in der Titelrolle gegeben.

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen „Florio und Flavio‘ in der bekannten Besetzung in Scene. Vorher wird das Märchenspiel „Johannisnachtꝰ von Marx Möller mit der Musik von Ferdinand Hummel gegeben. Am Sonntag, den 10 d. M., wird Schiller's Geburtstag mit einer Aufführung von „Wilhelm Tell“ begangen.

Im Neuen Königlichen Opern-Theater geht am Sonn⸗ tag zu ermäßigten Preisen Kabale und Liebe“ in Scene. Der Billet⸗ verkauf findet täglich im Schauspielhause statt.

Im Theater des Westens werden gegenwärtig die Opern „Don Juan“ und „Der Maskenball“, in denen Herr dAUndrade sein Gastspiel fortsetzt, einstudiert. —Am Buß⸗ und Bettag (20. November) werden unter Leitung des Professors Dr. Reimann die „Missa solemnis“ von Beethoven und eine Kantate von Seb. Bach unter Mitwirkung bewährter Solisten und des Bach-Vereins zur Auf— führung kommen. In der letzten Hälfte des Monats November wird der württembergische Kammersänger Nicolaus Rothmühl zweimal als Gast auftreten, und zwar in den Opern Margarethe“ und „Die Jüdin“. Mit der nachgelassenen Operette „Wiener Blut“ von Johann Strauß und dem Weihnachtsmärchen „Dornröschen“ wird der Spielplan der ersten Dezemberwochen ausgefüllt werden.

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater beginnt am Freitag der „Offenbach Cyelus“ mit den Einaktern ‚Fortunio's Lied“, „Fritzchen und Lischen“' und „Dorothea“ Direktor Julius Fritzsche hat die Stücke insceniert, Kapellmeister Federmann wird das Orchester leiten. Am Sonntag, dem zweiten Abend des Cyelus, geht „‚Perichole, die Straßensängerin“ in Scene.

Im Central⸗Theater werden für das am 18. November be⸗ ginnende Gastspiel von Loie Fuller und Sadda Jacco mit ihrer dramatischen Gesellschaft die Preise der Plätze erhöht, und zwar kostet Fremden⸗Loge 10 , Parquet-Loge 8 6, Orchester⸗-Fauteuil und Parquet Fauteuil 5 „S6, Numeriertes Parterre 1.—5. Reihe 4 6, 6.— 12. Reihe 3 M, Balkon 1. Reihe 5 M, 2.— 3. Reihe 4 6, 4—6. Reihe 3 6, 7.— 9. Reihe 2 6 und Stehplatz 1650 M An Vorverkaufsgebühren werden 50 5 erhoben. Der Vorverkauf beginnt am 8. November.

Das Programm des dritten Philharmonischen Konzerts unter Professor Arthur Nikisch's Leitung und solistischer Mit⸗ wirkung des Pianisten Leopold Godowsky am 11. November in der Philharmonie lautet: Ouvertüre „Carnaval romain“ von Berlioz; Es waren zwei Königskinder“, symphonische Dichtung von Fritz Volbach (zum 1. Mal; Klavier Konzert in B-moll von Tschalkowsti; Symphonie in (dur von Schubert.

Professor Carl Halir veranstaltet am 16. November im Beethoven⸗Saal mit dem Philharmonischen Orchester (Dirigent: J. Rebidek) einen Konzertabend, in welchem er ein Violin⸗ Konzert eigener Komposition in D-dur (Manuskript) zu Gebör bringen wird.

Morgen, Donnerstag, Abends 7 bis 8 Uhr, veranstaltet der Organist Bernhard Irrgang in der Heilig Kreuzkirche ein Konzert bei freiem Eintritt unter Mitwirkung von Frau Hertha Geipelt (Sopran), Herrn Mar Dietrich (Bariton und Cello) und Herrn Walther Habenicht (Violine).

Mannigfaltiges. Berlin, den 6. November 1901.

Bereits im Frübjabr d. J. ist bier unter dem Vorsitz des Generals der Infanterie, Chefs des Ingenieur., und Pionier⸗Rorps und General ⸗Inspekteurs der Festungen, Freiberrn von der Goltz, des bekannten Reorganisators der türkischen Armee, in Verbindung mit einer Reibe hervorragender Kenner des asiatischen Kontinents und unter Betbeiligung zablreicher bedeutender Industriellen, Großkaufleute und Politiker eine Deutsch⸗Asiatische Gesellschaft⸗ (Ge⸗ schäftsstelle: Linkstraße 7) begründet worden. Diese Gesellschaft, welche gleichzeitig mit dem in Frankreich bereits tbätigen Comitè do Asie Francaise“ entstanden ist, versendet gegenwärtig einen mit über hundert Namen erster Autoritäten und bekannter Personen unter⸗ zeichneten Aufruf welcher zum Beitritt auffordert. Die Gesellschaft ist keine Erwerbägesellschaft; ibr Zweck ist viel⸗

mehr, die Kenntniß des Landes, der Bewohner und seiner Wirtbschafteverbältnisse ju verbreiten und weitere Kreise der Bevölkerung über die Wichtigleit des asiatischen Wirtbschafte⸗ gebieteg aufjullären und dafür zu interessieren. Sie ist bestrebt, engere

Beniebungen zu den Deutschen in Asien anzuknüpfen und ju pflegen, und will Anregung dazu geben, daß wissenswaftliche und wirtbschaft liche Unternebmungen ins Leben gerufen werden, welche geeignet sind, der deutschen Ueberseepolitik in Asien die Wege zu ebnen. Die Be⸗ gründung einer solchen Gesellschaft erscheint um so seiOngemäßer, alt gleiche linternebmun gen Fegenwärtig in London und St. Petersburg im Werle sind. Die Gesellschaft tritt gleichseitig mit der Veraug- gabe der ersten Nummer ibreg Orhgang, der ven 1. Vogberg⸗ Rekew berausgegebenen Zeitschrift Asien“ an die Oeffentlichtert. Alg Mitherausgeber des im Verlage von Hermann Paetel bienelbst er- scheinenden, dernebm auggestatteten Blattes sind auf dem Titelblant derzeichnet: von Diest, Oberst a. O., Rittergutabesißer auf Gl ößin; Dr. Rudelf Fitzner, Privatdesent an der Universität Nosteck; Freiberr den der Goltz, Weneral der Infanterie, Chef deg Pienier⸗ und Ingenieur orvę, General ⸗Insrelieur der Festungen, in Berlin; Professor Dr. Martin Hartmann, Lebrer der arabischen Srrache am orientalischen Seminar. Gbarlottenburg; Dr, &. Hassert, Professer an der Universität Tübingen; Lr. Bang Hatschef, Syndifue der Sandelglammer in Frankfurt a. M.: Dr. Alfred Kirchbeff, Preiesser an der Universitãt Halle a. S Graf von Könige marck. CObder⸗ leutnant im Känigg Yusaren Regiment, kommandiert jum Greßen

Generalstabe, Berlin; Ir G. Karte, Prefesser an der Unmerstrat Mreifawald? Rrabmer, Generalmajor D. Wernigerede a. ;

Nittmeister im get beilt dem

Liwoniug,. Vie Admiral 1 D., Berlin, den Lücken, 72. Schlesischen Dragoner Regiment Nr. 15.

Großen Generalstabe, Berlin: F. Lusengkd, Gebelwer Ober- Reglerungtrath und vertragender Rath im Minifterium för Dandel und Gewerke, Berlin; Maercker, Dwmmtmann im

Greßen Generalstabe, Berlin; ofessor or. G. Oberbrmnmer, Vor- sizender der Geograpbischen Gesellichaft ja Mänchen. Pläddemann. Kontre. Admiral . D.. Berlin; 1m. Frigz Regel. Preiecset an der Unidersitüt Wariburg Lr. D. Warburg, Prefefser an der Unierritat Berlin; Lr. Georg Wegener, Berlin; den Jiegner, Generallenknant D. Valle a S.; Prefessor Hr. S Jimmerer, lerreiendierrndes Mitglied der Geograpbischen Gesellszchafit a Manchen, LVadägddaren a . lor. Alfred Jimmermann, Raiserlicher degatient rat. Senden. Die erste Nammer diese Orang der Denn ch March Mesell schaft ! bat selgenden Jnbalt: M Ven He Verbkera⸗Nefenm

Jaranische Seren und Heffnangen. Ven Mraf Dang den Rocnigz-

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