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Sach sen⸗Altenburg.
Der Landtag ist am 14. d. M. im Namen Seiner . des Herzogs durch den Staats-Minister von Hell⸗ orff eröffnet worden. =
Deutsche Kolonien.
Nach einer telegraphischen Meldung des Kaiserlichen Gouverneurs in Busa ist, wie das „Deutsche Kolonialblatt“ mittheilt, der deutsche Theil der deutsch⸗französischen Südkamerun⸗RKGrenzexpedition unter Führung des Hauptmanns a. D. En gelhardt nach Abschluß der Arbeiten am Kampofluß Ende vorigen Monats über Matadi und Brazzaville nach dem Ssanga⸗Ngokogebiet aufgebrochen, um 6. die Arbeiten an der deutsch⸗-französischen Grenze fort— zusetzen.
Oefsterreich⸗Ungarn.
Zum Nachfolger des Grafen Revertera als Bot⸗ schafters beim Vatikan ist, wie die „Neue Freie Presse“ meldet, der Erste Sektions⸗Chef im Ministerium des Aeußern Graf Szecsen ausersehen. Die Ernennung soll in kurzer Zeit erfolgen und Graf Szecsen seinen Posten zu Neujahr antreten.
Die Abordnung des Jäger-Bataillons von Neumann 1. , Nr. 5 wergl. Nr. 272 d. Bl.) ist, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern in Wien eingetroffen und heute Vor⸗ mittag von dem neuernannten Chef desselben, Erzherzog Ferdinand Karl, empfangen worden. Heute Nachmittag gedenkt der Kaiser Franz Joseph die Abordnung zu empfangen.
In Brünn fand, wie die „Wiener Ztg.“ berichtet, am Donnerstag unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Dr. Ritter von Wieser eine Sitzung der Gemeinde-Vertretung statt, in welcher ein Antrag des Gemeinderaths vorgelegt wurde, worin erklärt wird, daß die Gemeinde-Vertretung von Brünn die Errichtung einer czechischen Universitaͤt in Mähren nicht als Nothwendigkeit betrachte, da der Bestand einer solchen Universität in Prag für die kulturellen Bedürf⸗ nisse des czechischen Volksstammes ausreiche. Der Gemeinde— Ausschuß lege laut und entschieden feierliche Verwahrung ein gegen die in öffentliche Besprechung gezogene Errichtung einer czechischen Universität in Mähren und ebenso gegen die Errichtung einer utraqguistischen Universität, deren Unterrichtserfolge durch nationale Reibungen h würden beeinträchtigt werden. Der Gemeinde ⸗-Ausschu erblicke in dem Bestande derartiger Uniyersitäten eine drohende Gefahr für den nationalen Besitzstand der Deutschen in Brünn und für den deutschen Charakter der Stadt, de. eine Gefahr für den Frieden und die Ruhe der Stadt, eren deutsche Einwohner ohnehin die trotz aller Vorstellungen erfolgte Errichtung einer czechischen technischen Schule in Brünn als bittere nationale Kränkung, zumal angesichts der unzureichenden 2 der deutschen technischen Hochschule, empfänden. er Gemeinde⸗Ausschuß von Brünn fordere die deutschen Abgeordneten der Stadt und des Landes auf, den Bestrebungen nach Errichtung einer czech schen oder auch nur utraquistischen Universität mit aller Entschledenheit entgegenzutreten, andererseits aber dafür einzutreten, daß die berechtigten Wünsche der Deutschen Mährens und seiner Landes⸗ Hauptstadt nach Errichtung einer deutschen Universität in Brünn der Verwirklichung entgegengeführt würden. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Großbritannien und Irland.
Der König jagte gestern, wie W. T. B.“ meldet, mit dem Prinzen von Wales, dem Stellvertreter des deutschen Botschafters, Gesandten Grafen Wolff⸗Metternich und dem österreichisch⸗ ungarischen Botschafter Grafen Deym im großen Park von Windsor.
Das Kriegsamt hat ein 400 Seiten starkes Blaubuch veröffentlicht, welches die amtlichen Berichte der Militär⸗ ärzte und Offiziere über die Konzentrationslager ent⸗ hält. Der Kern der Berichte ist der, daß sie die hohe Sterb⸗ lichkeitsziffer in den Lagern den schmutzigen Gewohnheiten der Buren, ihrer Ignoranz, ihren Vorurtheilen, ihrer Quacksalberei und ihrem Mißtrauen gegen die englischen Hospitäler und Aerzte zuschreiben. Für alle diese Dinge wird eine große * von Fällen angeführt. Aus dem Blaubuche geht weiter
ervor, daß die Sterblichkeit in hohem Maße dem geschwächten
körperlichen Zustande zuzuschreiben sei, in welchem die Mehr⸗ heit der Flüchtlinge in den Lagern eingetroffen sei; anderer⸗ * aber geht auch aus den Berichten hervor, daß die zager in der ersten Zeit in vielen wichtigen Punkten mangel⸗ haft eingerichtet gewesen seien, namentlich hinsichtlich der Augstattung für den Fall des Auftretens ansteckender Krank⸗ heiten; an emigen Plätzen sei die Wasserversorgung unzu⸗ reichend, an anderen dag Wasser verunreinigt gewesen. Die Nahrungsmittel seien eine Zeit lang 2 und zum Genuß ungeeignet gewesen. Diese Mängel hätten jedoch in allen Fällen nur zeitweilig bestanden, und die Ausbreitung der Krankheiten sei überall hauptsächlich dem körperlichen Zustand und den Lebensgewohnheiten der Flüchtlinge zu⸗ zuschreiben.
Frankreich.
In Algier sind, wie W. T. B. erfährt, in der ver⸗ angenen Nacht von dem Toryvedoboct 174 zehn Matraosen 6. zwanzig Mann starken Besatzung desertiert; die Fluch wurde erst in dem Augenblicke bemerkt, als das Bool ab⸗ dampfen wollte.
Italien.
Das deutsche Schulschiff Charlotte“! mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Adalbert von Preußen an Bord ist, dem W. T. B. zufolge, gestern in Syrakus eingetroffen.
TZpanien.
Die Deputirten kammer berieth gestern, wie dem W. T. B. aug Madrid berichtet wird, das Budget. Der Deputirte Paraiso, der Führer der nationalen Union, brachte eine Gegenvorlage ein, welche Reformen, namentlich be züglich der Erhebung des Octrois, verlangte. Diese Vorlage wurde mit 118 gegen 28 Stimmen abgelehnt.
Die 2 — unter der Studentenschaft von Barcelona hat sich gelegt, nachdem der Rekior der Universitat wieder in sein Ami eingeseßt worden ist.
Türkei.
Wie das Wiener legr⸗Korresp⸗Bureau“ berichtet, wurde der ösierreichisch ungarische Bone n 22 von Calice gestern nach dem Selamlik von dem Sultan in Audienz 9 Der Botschafter, dem eine sehr gnädige Aufnahme zu theil wurde, verabschiedete sich lig ch seiner Urlaubsreise und stellte dem Sultan sodann den neuen Kom⸗ mandanten und die Stabsoffiziere des österreichischungarischen Stationsschiffes Taurus“ vor. — Der französische Bot— schaftsrath Bapst wohnte dem Selamlik wieder bei.
Belgien.
In Erwiderung auf eine Ansprache der Abordnung des Senats, welche dessen Glückwuͤnsche aus Anlaß der Geburt des Prinzen Leopold überbracht hatte, führte, wie W. T. B.“ meldet, der König aus, er hoffe, daß sein kleiner Neffe, wenn ihn die bestehenden Gesetze einmal auf den Thron berufen würden, Belgien groß und blühend vorfinden werde. Er ver⸗ stehe unter dem Bluͤhen des Landes nicht allein das wirth⸗ schaftliche Gedeihen, sondern auch seinen Reichthum auf dem Gebiete von Kunst und Wissenschaften. Das schönste Erbtheil eines kleinen Landes sei sein Reichthum auf diesen Gebieten. Um dieses Ziel zu erreichen, das schönste, welches menschlicher Thätigkeit gesteckt werden könne, sei aber die Mitwirkung Aller nothwendig, und gerade Belgien sei ein Land, in dem man an den Willen und die Thatkraft Aller appellieren müsse.
Das internationale sozialistische Bureau hat einen Protest gegen das Vorgehen der Engländer in den Flüchtlingslagern versandt. Das Mianifest fordert, dem „W. T. B.“ zufolge, die . parlamentarischen Fraktionen aller Länder auf, an ihre Regierungen, wenn möglich an einem Tage, nämlich am 25. d. M, Interpellationen zu richten, um eine wirksame Intervention zu erlangen. Wo es keine sozialistischen Deputirten
ebe, sollten große Volksversammlungen abgehalten werden. as Manifest trägt die Unterschriften em hr auswärtigen Mitglieder einschließlich der britischen.
Amerika.
Der Jahresbericht des Marine-Departements der
Vereinigten Staaten empfiehlt, wie ‚„W. T. B.“ erfährt, die Vermehrung der Zahl der , , Offiziere und betont ernstlich die Nothwendigkeit, die Mannschaft zu ,, .. und nationale Marine⸗Reservekorps zu schaffen, damit bei Ausbruch eines Krieges Leute für den Seedienst sofort vorhanden seien. Der . empfiehlt ferner den Bau von drei Panzerschiffen erster Klasse, zwei gepanzerten Kreuzer, drei Kanonenbooten, drei stählernen Segelschulschiffen und anderen kleineren Fahr⸗ eugen. . gene Depesche des „New York Herald“ aus Panama meldet, daß zum ersten Mal Unterhandlungen über den Aus⸗ tausch der Gefangenen im Gang seien. Es sprächen An⸗ eichen dafür, daß die Aufständischen sich zum Vormarsch auf hi Stadt rüsteten. Der Gouverneur habe einen Brief auf— gefangen, in welchem es heiße, die amerikanischen Kriegsschiffe würden zwar keine Beschießung der Stadt zulassen, doch be⸗ stehe kein Hinderniß, die Stadt anzugreifen.
Demselben Blatte wird aus Port of Spain berichtet, in Venezuela gewinne die Revolution an Boden, und es werde ein politischer Zusammenbruch erwartet. Der frühere Stabschef Crespo's, Pietri, sei wiederum entkommen und suche Guarico zu erreichen, wo er bald 100090 Mann um sich ge⸗ sammelt haben werde. Die Regierung habe alle Truppen von Goajira, wo sie bereits begonnen hätten, die Waffen gegen⸗ einander zu erheben, abberufen und sie nach der Grenze am Tachirafluß gesandt.
Aus Montevideo wird dem „Reuter'schen Bureau“ mitgetheilt, es scheine ein Einvernehmen der Parteien hinsichtlich der demnächst bevorstehenden Wahlen sicher zu sein. Der Friede und die Ordnung seien vollständig gewährleistet. Die orse befinde sich in einer Haussestimmung. Das Ver⸗ trauen der Handelswelt vermehre sich. Die Unternehmer be⸗ gönnen mit den Arbeiten zum Bau des Hafens von Monte⸗ video.
Der „New York Herald“ erfährt aus Valparaiso, daß das chilenische Kabinet infolge des ablehnenden Beschlusses des Senats über eine Regierungsvorlage seine Entlassung eingereicht habe. Doch werde die Krisis voraussichtlich kurz sein und nur ein Minister⸗-Posten neu besetzt werden.
Asien.
Der Prinz Tschun ist gestern, wie das „Reuter sche Bureau“ meldet, in Peking eingetroffen und wird sich nach Kaifengfu begeben, um dem Hofe Bericht über seine europäische Mission zu erstatten.
Afrika.
Eine Depesche Lord Kitchener's aus Pretoria vom estrigen Tage meldet, der Oberst Hickie, welcher festgestellt . daß die Buren sich im Westen von Schoenspruit konzentrierien, habe am 13. d. M. aus Brakespruit eine starke Patrouille zur Aufklärung abgesandt. Die Patrouille sei von 300 Buren umzingelt worden und habe 6 Todte, 16 Ver⸗ wundete und mehrere Gefangene verloren, welch letztere später freigelassen worden seien. Der Oberst Hickie sei alsdann vorgegangen und habe die Buren zurückgetrieben. Ferner meldet Lord Kitchener, daß die Nachhut der Truppen des Obersten Bynf am Donnergtag in der Nähe von Heilbronn von 100 Buren, deren Kommandant de Wet gewesen sein solle, angegriffen worden sei. Nach zweistündigem Kampfe sei der Angriff abgeschlagen worden. Die Buren hätten sich darauf unter Zurücklassung von acht Todten zurückgezogen. Auf Seiten der Engländer seien ein Offizier und ein Mann ge⸗ tödtet und drei Offiziere und neun Henn verwundet worden.
Aus Middelburg (Kapkolonie) vom 13. November be⸗ richtet das Reuter sche Bureau, daß eine Patrouille der berittenen Truppen des Jansenville⸗Distrikts am 11. d. M. ein Scharmützel mit einigen versprengten Buren von Zuurberg gehabt habe. Die Patrouille habe sich zurück⸗ ziehen müssen.
Demselben Bureau wird aus Pretoria vom 165. d. M. emeldet, der Oberst Dawking habe am 10 d. M. im
zirk von Waterberg 21 Buren gefangen genommen und eine Anzahl von Gewehren erbeutet. Kleinere Burenabtheilungen mit Pferden und Gewehren seien im Südosten von Transvaal dem Obersten Plumer in die Fände gefallen. Eine Abtheilung der südafrikanischen n habe Dutoit“s Lager am 11. November bei Doornhoek angegriffen, 13 angene gemacht und
Australien.
Wie dem „W. T. B.“ aus Melbourne vom gestrigen Tage berichtet wird, hat der Senat des Australischen Bundes den Gesetzentwurf, . die Beschränkung der Einwanderung, in zweiter Lesung angenommen.
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Nr. 43 des Centralblatts für das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 15. November, hat folgen⸗ den Inhalt: 1) Konsulat Wesen; Ernennung; — Ermächtigungen zur Vornahme von Zivilstandsalten. — 2) Bank⸗Wesen: Staus der deutschen Notenbanken Ende Oktober 1961. — 3) Marine und Schiffahrt: Bekanntmachung, die Führung des Eisernen Kreuzes in der Handelsflagge betreffend. — 4 Zoll. und Steuer⸗Wefen: Ver— änderungen in dem Stande oder den Befugnissen der Zoll- und Steuerstellen. = 5) Polizei⸗Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die deutsche überseeische Auswanderung im Oktober 1901 und in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Es wurden befördert deutsche Auswanderer im Monat Oktober über 1901 1900 ,,,, , . 1119 kJ 665 deutsche Häfen zusanmen— . . 635 17587 fremde Häfen (soweit ermittelt.. . 336 511 ; überhaupt Id 2295. Aus deutschen Häfen wurden im Oktober 1901 neben den 1846 deutschen Auswanderern noch 12 0652 Angehörige fremder Staaten befördert; davon gingen über Bremen 6718, über . 5534.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Solingen berichtet die Rh. Westf. Ztg. zu dem Aus— stand der dortigen Scherenschleifer (vergl. Nr. 70 d. Bl), daß der ‚Fahrikanten⸗Verein ! beschlossen hat, seine sämmtlichen Mitglieder zu verpflichten, die festgesetzte Herabsetzung der Lohnpreise, bei Verlust der Einlagen, durchzuführen und die ausständigen Arbeiter der be— treffenden Firmen nicht anderwärts zu beschäftigen. Der Scheren. schleifer Verein“ soll außerdem , . werden, den über die in Betracht kommenden neun Betriebe derhängten Strike bis zum 27. d. M. aufzuheben, widrigenfalls der Gesammtausschluß der Schleifer zu gewärtigen sei.
Die Bergarbeiter des Beckens von Anzin beschlossen, wie W. T. B. aus Denain (Departement Nord) vom gestrigen Tage meldet, in den Ausstand zu treten (vergl. Nrn. 271 und Nr. 265 d. Bl.
Kunst und Wißssenschaft.
Im Königlichen Kunstgewerbe⸗Mu seum sind gegen. wärtig plastische Arbeiten des Bildhauers Hermann Obrist in München ausgestellt, und zwar Nutz- und y in voller Größe der beabsichtigten Ausführung, Grabmäler, Aschenurnen und andere dekorative Arbeiten. Vor einigen Jahren waren bekanntlich Stickereien von Obrist hier zu sehen, welche unter seiner persönlichen Leitung ausgeführt waren. Dieselbe Art selbständigen Erfindens, welche überkommene Formen ablehnt und aus der Bestimmung der Geräthe heraus zu nenen Formen zu gelangen sich bestrebt, ist auch seinen plastischen Arbeiten eigen. Diese füllen die Hälfte des Lichthofes. Als Hintergrund der Ausstellung ist eine Reihe persischer Teppiche aufgehängt, welche das Deutsche Haus Holstein in Konstantinopel in Persien selbst, zumeist nach älteren Mustern und in der alten vor— züglichen Technik anfertigen läßt. Die Ausstellung wird von morgen, Sonntag, den 17. November, an zugänglich sein.
Die diesjährigen Vorträge der Vereinigung zur Erbaltung deutscher Burgen“ finden Freitags, Abends 8 Uhr, im Hörsaale des Muse ums für Völkerkunde statt — Am 8. November sprach als erster Redner Herr C. Krollmann über Krieg und Frieden auf deutschen Burgen im 185. Jahrhundert“. Als besonderen Gegenstand seiner Darstellung batte der Redner sich die Belagerung der Burg Schauenburg in der Ortenau im Jahre 1432 durch die Württem⸗ berger unter dem Grafen Eytel von Zollern und die Stadt Straßburg er⸗ wählt. Die merkwürdigen Verhältnisse der Ganerbschaft und die Bedeutung der Burgfriedeng vertrage schildernd, entwickelte er die Entstehung der Fehde zwischen Württemberg und Straßburg einerseitz und den Herren ven Schauenburg andererseits entwarf ein lebendiges Bild von den beider. seitigen Vorbereitungen zur Bela erung, namentlich von der kriegerischen Ausrüstung der Burg von den Schwierlgleiten, welche den Straß burgern durch die Zusammensetzung ihrer Truppen aus Bürgern, Vasallen und Rittern erwucht, von der Art und Weise der artilleristischen Be. schießung, neben der auch noch Antwerke (Bliden, Schleudermaschinen) in Anwendung kamen, von dem gesammten Leben und Treiben in der Burg und im Lager. Der Vortrag wurde erläutert durch jzabl⸗ reiche Lichtbilder, welche Burg Schauenburg, Kriegescenen, Lager- bilder. Geschütz und Schützen, Schleudermaschinen zꝛc. Darstellien. — Der nächste Vortrag sindet am Freitag, den 22. November, statt. Der Gebeime Baurath, Professor Dr. Mevden bauer wird Bilder von der Schönburg a. Rh. Reichenberg. Burg Gl, Marl. burg ꝛc. nach den neuesten Aufnabmen der Königlichen Meßbildanstalt vorführen, deren ausgezeichnete photogravbische Leistungen für das Denkmãler · Archiv 2 sind. Nach dem — * werden Pläne von Burgen und neue literarische Erscheinungen besprochen
er Eintritt ist für jedermann frei.
In München ist, wie W. T. B. meldet, der Maler Prefess Ernst Zimmermann gestern gestorben. Er war am 24. April 12 ebendaselbst geboren, lernte juerst bei seinem Vater, dem im Jahre 1893 versterbenen Genremaler Reinhard Sebastian Zimmermann, dann bei Wilbelm Die an der Münchener Akademie und trat bald mit trefflichen Genrebildern aug dem niederen Volkele ben herren, Gegen Ende der 1570er Jahre wandte er sich dem PNistorien ach lu und errang auf der internatienalen Uugstellung in München in Jabre 1879 mit seinem Gemälde Ghristug im Tempel große Anerlennung. Go folgten n. a. Die Anbetung der Hirten (1883; Neue Pinakothek in München) „Christuß und die Fiche (1536; Sammlung Varoche⸗Ringwald in Vasel Christus onsolator* (1559; Museum in Lesrjig). Für das Rathbaug mer Vaterstadt malte er im Jahre jsb7 dag Bilz Die Tirken in München Die Drendeng? Galerie besißt ven ihm bas Gemälde Musilunterricht (1835). Von selnen tre sfsichen Füch-⸗ Stillleben ke sindet sich das beste in der Münchener Pinaletbet,. immermann wurde im Jahre 13836 zum Prefessor und 1887 um Gb renmitalied der Alademle der bildenden Künste in München ernannt.
Land und For stwirthschaft.
Maligernte und Herbstbestellung in Rumänien 2 Des Kaiserliche Fenfalgt in Zalse Kerichtet ant fen d., * De Maiecrnitt i. fat Turckneg bernd. M e,, . schaffenbes ist der Mais gut, der Meng'e wach ift dag Grge tel [. mittel, ctwa 16M Fig ke bro Deflat. Die ö ung leidet durch den Mangel an Regen.
7 Gewehre sowie 3) Pferde erbeutet.
nebersicht
äber die Ein- und Ausfuhr von Getreid d 2 in Antwerpen im Oktober Fon Tanne fern
(ach einem Bericht des Kaiserlichen General -⸗Konsuls in Antwerpen) Eingeführt wurden: Roggen: aus den Vereinigten Staaten von Amerika K / 15 169. Rußland ; kd 6 500 2 32665
56 810 dæ. 491220 42
33 000 d2
den Vereinigten Staaten von Amerika Rumãnien JJ 324 540 Britisch⸗ Indien. w——ᷣ 209 170 11 144000 England J ., 41320 Mulan? 20 910 J 19010 1 7 400 e 3580 k 2410 k 30
1263 596 13 910
107 520 69 990
2 R
Deutschland Rußland . Türkei. umänien. . 54 390 den Niederlanden J 10 38 . 9 230 den Vereinigten Staaten von Amerika 4560 1 3380 11 2140 1 500 1 310 J 90
276 066
1 3910 den Vereinigten Staaten von Amerika 250 England w 70 ö 50 1 30
1 20 d 10
41370 Mais: aus Deutschland 10 42 Argentinien WJ 117130 1 9640 1 4680 J 3780 dd 240
Q 8
S 8
Kartoffeln: aus Deutschland.. den Niederlanden. Brasilien England. . Cuba und Portorico
Frankreich.
Ausgeführt wurden: Roggen: nach Deutschland
Weizen: nach Deutschland den Niederlanden Schweden. Rußland Danemark. 1 ; 1 80 236290 Gerste: nach den Niederlanden.. .... 41750 Aafer: nichts. kais: nach Deutschland 54 970 . 45 550 1 6390 / .. 2309 B 309
110010
dd 7370 England a, 5510 den Vereinigten Staaten von Amerika 3590 J 1400 870 1 , 500 1' ' 90
J 50 193 380
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungẽs⸗ Maßregeln.
Türkei.
Der internationale Gesundbeiterath in Konstantinopel bat die Eöen Tatum angeordnete Quarantäne aufgeboben und an deren Stelle eine ärztliche Untersuchung verfügt. Vergl. R- An vom 5. d. M., Nr. 2633
dæ.
St. Petert Burg, 16. November. (B. T. B) Die Kom ailsien zur Verhütung und Belämpfung der Pe st⸗ Böen e Heilt mit, daß in der sweiten Hälfte deg Monaig eker in Ddessa wei Erkrankungsfälle vorkamen, die einen tödt⸗ ** Ausgang nabmen und ven den dortigen Rersten als pestper— —2 zmerkannt wurden. Seit dem jweiten Todeg falle am 8. Ro. —— lam fein derdächtiger Erkrankungefall vor Gg wurden alle e endigen Vorsichtgin ahregeln ergriffen.
g e Fstandt, 3. Nebemtber. Mie Fun] deg. Neuter schen Bureaus )
dest fall wird aus Por Giisabeth gemeldet.
Verkehrs ⸗ Anstalten.
villach, 16. November. Die zweite englische Post aber issin gen iss wegen Sturms auf Sce auggeblieben.
Tzaigeberg i Pr., 15. Nevember. (W. T. G.) Aus Anlaß ene ar fffan! des Königsberger Seekanals fand 6 14 * of u ei ein r mr fen an em der er im imisterium der offentli rbeiten, ng. Geheime Rath Schulß, die Sripßen der Bebörden in — 3 und Pillau. die Vorsteßker der Könlgaberger Kauf seri⸗ und jablreiche ander Nertreter deg Dandelestandes, * die am Nanalban beschaftigt gewesenen n 2 her 1bellnabmen. Der Ministerlal Dlrefter Schug biet r e, araber, mn melcker er ie are Gedentnng bes Werkes San 23 — bervorhob und allen Betbeiligten den Dan aug prach . * log mit cinem Hrpeisteri aufgenemmenen drelsachen
U ee Macstät den Kalser und gönn, Sodann begaben
. ertreter der Bebärken und die Norsteber ber Roni.
Festtheilnehmer an Bord des Eisbrechers Königsberg und traten die Fahrt durch den Kanal nach Königsberg an. er, lich der Feier wurden einer Anzahl ersonen Orden und andere uszeich˖ nungen verliehen. — Am A end versammelten sich die Theil nehmer an der Feier zu einem Festmahl in der hiesigen großen Börsenhalle. Der Geheime Kemmerzienrath Schröter, k der Kauf⸗ 6 , K auf elt Majestät den Kaiser d König aus, worauf folgendes Huldigungs⸗ 8 abgesandt wurde: . Bei der seitens der Kaufmannschaft Königsbergs zur Feier der Einweihung des Seelanals veranstalteten Festlichteit 2 . erster Stelle Eurer Raiserlichen und Königlichen Majestät sämmtliche An⸗ wesenden im Gefühle unbegrenzter Dankbarkelt und erneuchemn Das Gelübde unverbrüchlicher Treue und Ergebenheit.— k 14 . 3 , Arbeiten von Thielen irde im Verlaufe des Festmahls ein Tele bgesandt; ,, en e 1 J Die zur feierlichen Eröffnung des Seekanals versammelten Fest⸗ genossen sprechen Eurer Ereellenz ihren tief empfundenen Dank g ; die Förderung und die Vollendung des für uns fo bedeutfamen Unter? 3 des ScClangss . zon dem Ober-Präsidenten der Provinz Ostpreußen Freiherrn von Richthofen, der zur Zeit den Minister des Imhern . von Hammerstein nach Gumbinnen begleitet hat, traf ein herzliches Glückwunsch⸗ Telegramm ein. Der Ministerialdirektor Schultz toastete auf die Königsberger Kaufmannschaft.
Flensburg, 15. November. (W. T. B.) Infolge Schnee⸗ berwehungen sind wie amtlich gemeldet wird, die . Si . der dänischen Staatsbahnen unfahrbar: Randers — Aal= borg, Skjern — Holstel ro, Randers — Grenaa, Aarhus — Grenaa, Lögstro — Hobro und Viborg — Aalestrup.
Bremen, 16. November. (W. T. B.) Der Dampfer zStolberg tritt als erster Dampfer der Cißa-Kink. des Norddeutschen Lloyd mit voller Ladung seine Reise von Bremer⸗ haven nach Havanna an. Behufs. Mitnahme von Rajüts. und n schendecbs. Pa sagieren sollen Corufia und Villa Garcia angelaufen
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St. Petersburg, 15. November. ( . 8 i Dampfschiffsgesellfchaft der . . eröffnete, wie die „Handels. und Industrie⸗Ztg.“ meldet, einen regelmäßigen Dampferverkehr zwischen den Häfen Port Arthur, Nagasfaki und Wladiwostock. In Aussicht genemmen sind ferner folgende Linien: 1 Arthur Tschifun=Talien wan; 2) Wladi wost ok = Sachalin Nikolsk; 3) eine ochotskifche Linie zur Behringstraße; X Zintschau— Kigutschou. In Ausnahmefällen werden die Dampfer dieser 4 Linie auch nach Schanghai gehen! Die Gesellschaft hesißt jetzt 19 Dampfer für den Frachten! und Passagierverkehr. Außerdem stehen ihr viele Flußdampfer zur Verfügung.
Bremen, 16. November. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Weimar“ v. Australien J. Nov. in Bremerhaven angek. „Pfalz.! und „Bonn“, v. d. La Plata kommend, 14. Nov. v. Vigo und „Cassel“ v. New Vork kommend, v. Bremen, sowie Lahn“ v. Neapel n. New Jork abgegangen. ̃ ;
16a Nevember. (W. T. B) Dampfer Petchaburi 14. Nov. Reise v. Boulogne sur⸗mer n. Singapore fortges. „König Albert“ n, Ost - Asien best, 15. Nox. in Colombo angek. . Wittekind? J5. Nov! Veise v. Antwerpen n. Southampton fortges. „Prinz Heinrich“, n. Ost⸗A sien best., 15. Nov. in Antwerpen angekommen.
Sam burg, 18. Nobember. (W. T. B Hamburg-Am erita- Linie. Dampfer Pennsplvania“ 14. Not. Bover pvass. „Auguste Victoria 14. Nov. b. Plymouth abgeg. „Arcadia“ IJ. Nox! Dover pass. Armenia 14. Nov. in Philadelphia? angekommen.
Lenden, 14 Nevember. W. T. B) Unkon- Cast le Lin ie— Dampfer Avondale Castle! gestern und Kinfauns Castlen heute auf Heimreise v. Kapstadt abgegangen.
— 15. November. (W. T. B) Dampfer Carisbrook Castle' beute auf Heimreise b. d. Canarische n Infeln angekommen.
Theater und Musik.
Theater des Westens.
Herr d' Andrade setzte gestern sein Gastspiel in der Titel vartie bon Mozarts Oper Don Ju an“ fort, in welcher er bier eben! falls bekannt und geschãßzt ist. Bei seiner Darstellung des galanten Ritters fällt es auf, daß er in Ton und Haltung die Grandeja völlig meidet, die nach herkömmlicher Anschauung den spanischen Edelmann charakterisiert; aber man wird dem selbst auf der iberischen Dalbinsel bebeimatheten Tünstler schwerlich den Vorwurf machen wellen, daß r seine Stammeggenossen nicht kenne. Vielmehr erscheint der Don Juan in seiner Wiedergabe fo, wie er sein oll. temperamentvoll beweglich, ritterlich und furchtlos. Diese Auffassung deckt sich auch mit der musikalischen Charakteristik, die Mojart der Gestalt verlieben bat, und ez gewährt daher stets großen Genuß, Herrn Andrade gerade in diefer Rolle zu sehen und zu böten. Dieser Ansicht war auch gestern da in gAußererdentlich großer. Zahl. anwesende Publikum, das den Gast durch lebhaften Beifall auszeichnete und von hm sogar die Wiederholung des virtuog vorgetragenen Standchens im weilen Akt erzwang. Auch im übrigen war dle Auffübrung sorgfältig ein, studiert. Besenders zeichnete sich Herr Aranpi in der Partie des Octadio aug. Der Künstler bat dieselbe im Sommer gelegentlich des Salrburger Musilfestes gesungen. nachdem er sie zuvor mit Frau Lilli Lehmann eingebend studiert Hatte, und eh vertien anerkennend hervorgehoben ju werden, daß er sich vollkommen in den Stil Mojart's eingelebt hat. Auch err Sieffen Leporello und Fräulein Doninger Jerline] bofen lobentmweribe Leistungen. Die Damen König Denna Anna) und Neumann (Donna Girira] der- darben jwar nichts, standen aber in Bezug auf ihr Kännen noch nicht auf der Höbe ibrer anspruchevollen Aufgaben. Auch Cbor und Orchester bielten sich unter des Kapellmeisters Sacnger sicherer Führung gut
(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage)
Das Deutsche Theater bat für die nächste Woce solgenden Sxielvlan aufgestellt: Morgen Abend: Ginsame Menscken*; Montag Faust : Dienstag: Die dersunkene Glocken; Mittwech Geschlessen: Donnerstag: Maria Magdalene n; Freitag: Cryrano ven Bergerac Sennabend? Die Wildente; am nächstsol genden Sonntag LItend Marla Magdalene; morgen Nachmittag: Johanne
Im Berliner Theater wird Brleur Schauspiel Die rothe Robe morgen und am nächsten Sonntag, sowie am Diengtag, Donnert. 8 und Sonnabend wiederbolt werden. Am Menta elangt Vlörnsen g Schauspiel Ueber unsere Kraft-. 11. p ur Darslellung Die Erstauffübrung deg fünfaktigen Schauspielz Alt⸗Heidelberg von Wilbelm Mever ⸗Förster ist r Fresiag und die erste Wiederbelung für nächsten Senntag angesegzt werden. Am Mittwoch bleiben Theater und Kasse geschlossen He, Nachmittag wird dag Lustspiel Die beiden Leonoren“ gegeben.
Im Schiller - Theater wird morgen Nachmittag Die Braut den Messtna“, Abende Halbe Drama Jugend⸗ in Scene geben. Am Mentas, Freitag und Sennabend wicãg das Lustspiel Vysander z Wädchen ! . Verbsndung mit der Temödie der Irrungen, am Diengtag 14 Dech eit, am Deonneretag Die Braut ven Messina gegeben. Am Mittwoch (Gußtag) blclbt das Theater ge schlessen. — Im Bnrgersaal deg Natbkauseg ladet morgen ein
mannschaft auf den Dampfer Kummer, die nhrigen
Schumann Abend slati.
Im Theater des Westens gebt morgen Na mitta halben Preisen Der Waffenschmied⸗ 4 Scene. 62 . 3 am Dienstag gastiert der Königliche Kammersänger Francesco d Andrade als Don Juan. Am Mittwoch (Buß⸗ und Bettag) gelangen unter Professor Dr. S. Reimann's Leitung und unter Mitwirkurg des Bach Vereins die Messe in C-dur von Ludwig van Beethoven und die Kantate Wer weiß, wie nahe mir mein Ende“ von J. S. Bach zur Aufführung. Am Montag wird als Schůler⸗Vorstellung Der Troubadour , am Donnerstag Figaro's Hochzeit gegeben. Am Freitag tritt der Königlich württembergische Kammersanger Nicolaus Vothmähl als Eleazar in Halsvy's Ser Die Jübin! auf Am Sonnabend wird zu halben Preisen „Der Bettelstudent“ aufgeführt.
Im Lessing⸗Theat er findet am Montag das letzte Gaftspiel der Madame Réjane in Hervieu's Schauspiel La course du lie menu., statt. Am Mittwoch, (Bußtag) bleibt das Theater ge⸗ schlossen. Lubliner'ꝰs Lustspiel ‚Die lieben Feinde! wird am morgigen Sonntag, sowie am Dienstag und Freitag, Die Fee Caprice Am Donnerstag und Sonnabend wiederholt. Am nächsten Sonntag Todtenfest) wird. Max Halbe's Schauspiel Haus Rosenhagen“ ge= geben Am morgigen Sonntag, Mittags 1 Uhr, findet eine Matinée der. Madame Rejane statt, in der sie noch einmal die Vanetta in Brien Schauspiel La robe rouge“ darstellen wird.
Im Neuen Theater finden morgen fowie am Montag und. Dienstag die drei letzten Aufführungen des Lustspiels Das Ewig⸗ Veibliche⸗ mit Georg Engels 4. G. in der Rolle des Manes statt. Im ittwoch bleibt des Bußtages halber das Theater geschloffen. Am Donnerstag geht erstmalig der Schwank Coralie und Co.“ von Valabregue und Hennequin (deutsch von Maurice Rappaport) l Scene und wird am Freitag und Sonnabend wiederholt. Morgen Nachmittag gelangt zu halben Preisen Georges Ohnetis Schauspiel Der Hüttenbesitzer“ mit Frau Nuscha-Butze als Claire zur Dar⸗ stellung.
Im Thalia-Theater findet von der Ausstattungsposse „Ein tolles Geschãft⸗ nur noch eine Sonntags-Aufführung ftatt; im Ganzen geht diese zugkräftige Ausstattungsposse noch bis Sonnabend, den 23. November d. J, in Scene. Am 20. November Bußtag) gelangt das Oratorium „Elias“, ausgeführt von dem Konservatorium de Professors Elsmann zur Aufführung. Am Sonntag, den 24. November (Todtenfest), wird durch das Ensemble des Lessing⸗ Theaters Sudermann's Schauspiel ‚Johannisfeuer “ zur Darstellung gebracht. Morgen Nachmittag geht das Schauspiel Liane, die zweite Frau mit Fräulein Iszka in der Hauptrolle in Scene.
Im Belle-Alllance⸗-Theater erzielte gestern die Wieder⸗ aufführung des bekannten Volksstücks Die beiden Reichen⸗ müller? von Anton Anno einen, durchschlagenden Erfolg Verr Hofschauspieler Emil Richard war in? der Rolle det Chausseearbeiters Knoche wie immer von unwiderstehlicher Komik und, Erntete bei jedem Auftreten stürmischen Beifall. Die vorzügliche Beherrschung des ostpreußischen Dialekfs und sein gewandtes Mienenspiel kamen ihm dabei sehr zu statten. Hervorzuheben ist noch Fräulein Brenken, die mit Temperament und Frische das eigensinnige, verwöhnte Kind des reichen Vaters charakterisierte. Auch die übrigen Rollen lagen in guten Händen.
Das Leipziger Soloquartett für Kirchengesang, welches durch seine Konzertreisen nach Italien, Frankreich, Rußland und Amerika sich einen Weltruf Terworben hat und durch wiederholte Mitwirkungen in Berlin auch hier vortheilhaft be⸗ kannt ist, wird am Freitag, den 22. d. M., in der Auf erstehun gs⸗-TWirche (Friedenstraße) in einem Konzert zum Besten der Diakonie singen. Außerdem haben ihre Mitwirkung jugesagt: der Kosleck'sche Bläserbund, Fräulein J ulie Vä ller Hartung, der Kammervirtuos Lüdem dnn, Herr von Stransky⸗Greiffen feld (Violine), sowie die Organisten Bern⸗ hard IVrrgang und Paul Schmidt. Das Programm enthält nur Kompositionen, die auf den Bußtag und das Todtenfest hinweisen. Billets sind in der Hof⸗Musikalienhandlung von Bote u. Bock (Leip⸗ zigerstraße 37) käuflich.
Die Kenzert⸗Direktion Hermann Wolff kündigt für die nächste Woche folgende Konzerte an: Sonntag: Saal Bechstein Mittags 12 Uhr): Matinée, veranstaltet von Richard Kursch mit eigenen Kompositionen, Mitw.: Joseph Bijet (Harmonium!. Sermann Gerlach Violine! Eugen Brieger (Bariton); Beethoven. Saal Mit⸗ tags 12 Uhr): Matinée von Arthur Schnabel (Klavier mit dem Philharmonischen Orchester (J. Rebisets: Sing⸗Akademie? Populärer Lieder und Balladen⸗Abend von Karl Maver, Großherzogl. und Fürstl. Kammersänger. — Montag: Philharmonie: Populäres Konzert on. Alerander Petschnikoff (Viol. mit dem Phil barmonischen Qrchester (J. Rebiset, Mitw.: Frau Lilli Petschnikoff (Biol.); Saal Bechstein: Klavier ⸗ Abend von Vita Gerhardt: Beethoven Saal: Konzert des anner · Gesan vereins Cäcilia /Melodia' (Leiter: Marx Eschte). Dienstag: Saal Bechstein: Lieder- Abend von Ida Etman; Beethoven Saal: IV. (Letzter) Beethoven Abend von Trederie Lamond. — Donnergtag: Saal Bechstein: I. Historischer Sonaten Abend von Irma Saenger - Sethe (Violine) und Alfred Reisenauer (Klavier) Beethoven. Saal: Konzert von Victor Staub (Klavier mit dem Philbarmonischen Drchester ö 7 NRebiẽel) Sing ⸗Alademie: III. Quartett Abend der Herren Professoren Joachim, Halir, Wirth, Hausmann; Architeftenbaus: Schüler -⸗Konzert, veranstaltet von Adolf Schulje, unter Mitwirkung des „Adolf Schul je Chors“. Freitag: Saal Bechstein: Klavier⸗ Abend ven Arthur Schnabel; Beethoven⸗Saal: Konjert von Frida Quebl (Violine) mit n n, Drchester (J. Rebisel) Sonnabend: Saal Bechstein: Lieder Abend von Martha Schlev: Beethoven ⸗ Saal: III. Klavier ⸗Abend von Leopold Godoweky; Sing Ulademie: Ton gert von Zudie Harris (Klavier) mit dem Philharmonischen Drchester (J. Rebisel).
Mannigfaltiges. Berlin, den 16. November 1901.
In der gestrigen Sitzung des Magistrats wurde zunächst der neugewäblte Stadt ⸗Schulrath, Professor Dr. Voigt durch den Ober Bürgermeister Kirschner begrüßt und ale Mitglied des Kollegiumg bewilllommnet. Aladann wurde über die Frage des Spiel. Kinder auf den Schul böfen wäbrend der Sommerserien berath- welchen Zweck im vergangenen Jahre M000 M ausgesetzt waren wurde beschlossen, für das nächste Etatejabr diese Summe auf]
für die Gemeindeschulen zu erböben und 20090 Æ für die
der städtischen böberen Madchenschulen festzjusetzen Dem Gesuch des Deutschen Patriotenvereing in Leipzig um Gewäbrung einer Jahres beisteuer zur Deckung der Kosten des Völkerschlachtdenkmals beschloß der Magistrat nicht stattjngeben, weil Berlin erst vor einiger Jeit einen Beitrag don 30090 Æ für dag Denkmal bewilligt babe
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A. FE. Die angekündigte Augsstellung von deutschen bäuer⸗ lichen Schmucksachen, welche dag Museum für deutsche Velkatrachten und Erjeungnisse beg Hausgewerbegn“ in der Aula des Koniglichen Hogienischen Institufg (Klosterstraße 361) deranstaltet bat, ist gestern eröffnet worden Jum Verstãndniß der Kulturentwickelung eines Volkes, seines Füblens und Empfinden, seineg Glauben und Können sciner Lebenebedürfnisse, seiner Beben gewohnbeiten, selbst feiner religissen Anschauungen ist die Kenntniß der Art, wie eg sich leidet und schmückt, ven großer Wichtig leit. Der nivellierende Zug der Nene eine Wir fung der srößeren Annabecrung der Menschen aneinander infelge der Ver⸗ sserung und Beschleunigung des Verkebrt bringt es aber mit sich. daß die Unterschlede in den Volketrachten immer melr verloren eben. Gerade die lenten beiden Jabrtebnte babe in dieser Bete hung stellenweise ein vollständigen Schwinden bäunerl cher Trachten beobachten lassen, sedas nicht janiel gesagt it, wenn bebaurtei wird: 2 geschab in der weölsten Stunde, da man der ihrem gänzlichen Uerluft diese Relagfstücke der Gulturentwickesung unseres Volfe sammelte.
Diese Grwägung macht die leine, sorgfältig angeordnete Auestellung
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