Der Regierungs⸗Assessor von Puttkamer in Soldin ist der Königlichen Regierung zu Danzig und der Regierungs⸗
Asseffor Br. Jentges in Danzig der Königlichen Regierung zu Bromberg zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.
Der Regierungs⸗-Assessor Graf zu Solms-Laubach in Hirschberg i. Schles. ist dem Landrath des Landkreises Hannover zur Hilfeleistung in den landräthlichen Geschäften überwiesen worden.
Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M. S. „Vineta“, Kommandant: Kapitän zur See Stiege, gestern in Newport News eingetroffen. .
S. M. S. „Kaiserin Augusta“ ist gestern von Amoy nach Futschau in See gegangen. ͤ .
59 ö. S. „Tiger“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän von Mittesstaedt, ist gestern von Amoy in Hongkong und S. M. S. „Schwalbe“ am 25. November in Schiakwan angekommen.
Görlitz, 26. November,. Heute fand die Eröffnung des diesjährigen Kommunal-Landtages des preußischen Markgrafthums Oberlausitz durch den Landeshauptmann von Wiebebach-Rostitz mit dem Vortrage des Jahres- berichts statt. Derselbe gedenkt in seinem Eingange des Niedergangs des. Verkehrs in Handel und Industrie, der Krisen, welche durch leichtsinnige und unredliche Ge⸗ schäftsführung bei mehreren mhothehen ⸗Aktienbanken herbeigeführt worden seien, und des Zusammenbruchs be⸗ deutender Geldinstitute, welche sich in großen Spekulationen bewegt und ihre Bilanzen in fingierten Werthen aufgestellt hätten. Die hierdurch eingetretene Nothlage sei verstärkt worden durch die infolge der traurigen Witterungsverhältnisse herbeigeführten Mißernten, welche n manchen Landestheilen die Noth zu einer Höhe gesteigert hätten, wie sie seit langen Jahren . suche. Demgegenüber, könne konstatiert werden, daß zwar eine wesentliche Beeinflussung des allge⸗ meinen Geschaͤftsverkehrs in der kommunalständischen Ver⸗ waltung bemerkbar geworden, daß aber dieselbe vor Schädi⸗ gungen durch die schweren Kalamitäten des Geldmarkts bewahrt eblieben sei. Im einzelnen geht nun der Jahresbericht zu 35 besonderen Verwaltungs⸗Ergebnissen der einzelnen Institu e über und hebt hervor, daß die lommunalstandische Bank der preußischen Oberlausitz auch für das Jahr 1990 einen Ueber⸗ chuß an die Landsteuer⸗-Kasse abgeführt habe, welcher den khh Beträgen der vorangegangenen Jahre ziemlich gleich komme. Der Abschluß der Oberlausitzer Provinzial Sparkasse habe im abgelaufenen Jahre 190 ebenfalls günstige Resultate ergeben, indem sich der Gesammtfonds auf 61 205 977 6 78 3 estellt habe und gegen 1899 um 1 545 306 6 09 gestiegen sei, Ei Guthaben der Sparkassen⸗Interessenten habe sich auf 7 501 386 MS 47 & belaufen, und der Ueberrest von 3764 551 S 31 3 bilde den Reservefonds der Sparkasse. Auch das Jahr jöol lasse die Vermehrung des Gesammt— fonds erwarten, sodaß sich also dieses große Institut in fortdauernder günstiger Entwickelung befinde. Nach dem Vortrage des Haupt⸗Jahresberichts erfolgte die Konsti⸗ suierung des Landtages durch Mittheilungen über den Personalbestand und sodann die Einführung, eines neuen Mitglieds. An die Vertheilung des größten Theiles der Landtagsvorlagen an die einzelnen mit deren Vorberathung beauftragten Ausschüsse schloß sich die sofortige Berathung und Veschiuß assung über einige im Jihresbericht des Landeshaupt—⸗ manns hervorgehobene Punkte nach dessen Anträgen, ebenso der Vortrag und die Beschlußfassung über die Jahres⸗ berichte einer größeren Anzahl ständischer Institute und die darin erwähnten Verwaltungs ⸗Angelegenheiten. Zu erwähnen ist, daß infolge des Ablaufes ihrer Wah perioden der Landeshauptmann der preuß schen Oberlausitz von Wiedebach-Nostitz und der Landesbestallte, Landrath von Lucke ihre Aemter in die Hände der Herren Landstände zurückgelegt hatten. Hierauf erfolgte die einstimmige Wieder⸗ wahl dieser Herren für die
genannten Aemter auf eine fernere zweijährige
Periode und die An⸗ nahme der Wahl seitens derselben. Nach Erschõpfunh
der Tagesordnung beraumte der Landeshauptmann die nächste Plenarsitzung auf Donnerstag, den 28. d. M., an. Morgen be⸗ schäftigen sich die Ausschüsse mit der Berathung der ihnen zugewiesenen Vorlagen. Vor Beginn ihrer Sitzungen wird uf Einladung des Comitéès für die Ruhmeshalle mit dem Kaiser Friedrich⸗Musenm eine Besichtigung derselben durch die Miiglieder des Landtags stauffinden Heute Abend um 3 Uhr sagien die Vertreter der ehemals rauchsteuerpflichtigen Landstadte und Landgemeinden der preußischen Oberlausitz, sowie um 6 Ühr die stiftoberechtigten Stande der preußischen OSber⸗ lausitz in Angelegenheiten des Stiftes Joachimstein. Heute Nachmittag J Uhr trat der Haupt⸗Konvent des adeligen Fraãuleinstiftes der preußischen Dberlausitz zusammen und faßte unter Vorsitz seires Stiftshauptmanns, des Landes⸗ hauptmanns von Wiedebach Nostiz, die erforderlichen Be⸗ schlüsse über die Verwaltungs⸗Angelegenheiten bessen Vermögenestand ein günstiger int
Sich, wie B T. B. ergänzend bey ber chtigend meldet, gestern Hoheit Heinrich nach den Howaldtswerken, wo die neue
em Prinzen Dampfnacht Oldenburg
Vormittag mit Seiner Königlichen Seiner Königlichen Hoheit res Großherzogs von LU benchtiat wurde Um 1 Uhr kehrte Seine Majestät zum Frühstück an Bord des Linienschiffes Kaiser Wilhelm 1. zu⸗ rück Beute Morgen stattete Seine Köänigliche Hoheit der Prinz Heinrich mit dem Rrinzen mu ; Geburstag ute ist, an Bord des Lin enschifteg Kaiser Wikeim II- einen Besuch ab. Im Laufe des Vormittags besihtigie Seine Majestät den Kreuzer ‚„Thetis“, welcher dem⸗ nächst die Ausreise antreten wird. Baden.
Der Landtag ist gestern Vormittag 11M, Uhr von dem Staal NMintster von Brauer durch Venlejung einer Thron⸗ rede erẽnnei worden, in welcher es, wie W. T. B. meldet, unter anderem heißt: —
Der in sängmsier Jeit erfelate Näckhlag im wirih chaftlichen Leben bat naturgemäß einen Tac zaung er staaflichen Ginnabmeanellen mar Felge gebabi. Tie Nechnunggak! viäasse der ersten Jahrg der ab- Hlaufenen Hadgetrerioer babe der belb en günftrgen Stand der eren Jabre nicht m bebaupten dermecht. Mech weniger gun tig den das Nechmngh aht Jol ma perlguten. Der Staate detanichlag mit cinem ange äbalich boben Feblbettag ab, welcher im ordentlichen
dieses Instiluts,
giel, N. November. Seine Majestät der Kaiser begab
Sinis mund, dessen 1 1 uin ; leihe zu bescha fenden Summe veröffentlfcht werde. Der Finanz⸗
—
gat 200282 . und im Gesammtz tat 14364178 4 beträgt.
Wenn gleichwohl für außerordentliche Zwecke 15 610 0765 M gefordert n , ö. . , gewesen, daß eine erhebliche Einschränkung der Bauthaͤtigkeit in den betheiligten , kreisen schwer empfunden werden müsse. Das Eisenbahnbau⸗ budget sieht auch diesmal für den Ausbau des Bahnnetzes u. s. w. die namhafte Summe von 84 Millionen Mark vor. Ein mit Bayern ,, . Bahnyertrag über die Fortsetzung der Eisen⸗ bahn von Miltenberg nach Wertheim wird dem Landtag unterbreitet werden. Ferner werden Gesetzentwürfe vorgelegt werden, welche die Aufbesserung der Beamten mittels Erhöhung der Wo nungsgel der und im u hh daran eine solche der Volksschullehrer anstreben.
In Betreff der Einführung der direkten Wahlen bemerkt die Thronrede, die Reform müsse, auf den bewährten Grundlagen der Verfassung weiter bauend, allen örtlichen Interessen des Landes und sämmtlichen Gruppen der Be⸗ völkerung eine ihrer Bedeutung entsprechende Vertretung im Landtage sichern. Schließlich wird angekündigt, daß für alle Gemeinden mit weniger als 20900 Einwohnern die direkte Wahl des Bürgermeisters und Gemeinderaths eingeführt werden soll.
Oesterreich⸗Ungarn.
In der gestrigen Sitzung des ungarischen Unter⸗ hauses wurde, wie „W. T. B.“ meldet, die Debatte über die Adresse fortgesetzt. Hierbei ventheidigte der Abg. Melczer (Sachse) das Wirken des Gustav Adolf⸗ Vereins gegen die seitens des Abg. Ra koosky erhobene Anschuldigung, der genannte Verein betreibe unter dem Deckmantel des Protestant'smus in Ungarn germanisierende Propaganda. Der Redner wies nach, daß der Verein armen Kirchengemeinden ohne Unterschied der Nationalität Unterstützungen gewähre, und protestierte gegen den Vor⸗ wurf, daß die Sachsen in Ungarn vom Alldeutschen Ver⸗ bande am Gängelbande geführt würden und daß sie nach Deutschland gravitierten. Eine, solche politische Un geheuerlichkeit könne der Nüchternheit und Reife des Sachsen⸗ volkes nicht zugetraut werden. Die Existenz desselben als Volksstamm sei mit dem einheitlichen Bestande des unter ungarischer Hoheit regierten Siaats verbunden, jen⸗ seiis dessen Grenzen das Sachsenvolk keinerlei politische Be⸗ strebungen habe und haben könne, Die Bande, welche das⸗ selbe kraft seiner Sprache und seines Glaubens mit Deutsch⸗ land verknüpften, gehörten lediglich dem Gebiele des geistigen und religiösen Lebens an.
Großbritannien und Irland.
Gestern Abend fand in London, wie „W. T. B.“ be⸗ richtet, die feierliche Ueberführung der Leiche des verstorbenen Botschaflers Grafen von Hatzfeld! nach der Victoria Station statt. Auf besondere Anordnung des Königs erfolgte dieselbe unter Erweisung der höchsten militärischen Ehren. Gegen 7 Uhr traf die zur Aufnahme des Sarges bestimmte, mit Arlilleriepferden bespannte Lafette vor er Botschaft ein. Als Eskorte diente eine ganze Abtheilung des ersten Leib⸗ Harde? Kavallerie Regiments und die eine Hälfte des dritten Bataillons des Coldstream⸗-Garde⸗ Regiments zu Fuß, während die andere Hälfte an der Victoria Station den Ehrendienst versah. Dort hatte außerdem eine Ehrenkompagnie von hundert Mann des ersten Garde⸗ Grenadier⸗ Regiments mit der Regimentsfahne und der Musik Aufstellung genommen. Alle Truppen hatten Parade⸗ Uniform angelegi. Kurz nach 7 Uhr wurde der mit der deutschen Flagge bedeckie Sarg von Mannschaften des Coldstream⸗-Garde⸗Regiments nach der Lafette getragen während die Truppen präsentierten. Unmittelbar darauf setzte sich der Leichenzug in Bewegung. Dem Sarge folgten der Sohn des Verstorbenen, Legationsrath Graf Haßfeldt, der Gesandte Graf Wolff⸗Metternich und die Miiglieder der Botschaft sowie zahlreiche hervorragende Per⸗ sönlichkeiten. Bei der Ankenft auf dem Bahn hofe salutierten die Truppen, die Musik spielte den Chopin schen Trauer⸗ marsch. Dann wurde der Sarg von Garde⸗Grenadięren in den Salonwagen getragen, der an den nach Port Victoria gehenden Zug angehängt war. : t Sir Henry Campbell Bannerman hielt gestern in Lancaster eine Rede, in welcher er die in Edinburg ge⸗ haltene Rede des Staatssekretärs für die Kolonien Chamberlain berührte und sagte: „Was sollen wir sagen über das Be⸗ nehmen eines Ministers, welcher eine fremre Nation nach der anderen beleidigt und die Entrüstung aller Einwohner der größten Militär⸗Monerchie des heutigen Tages erweckt. Es ist kein Zweifel, daß dis auf diese Weise geweckte Empfinden ein überreiztes Empfinden ist, aber das wird die Verantweortlichkeit eines Mannes nicht aus der Welt schaffen, der in solch heiklen Jeitumständen Worte gebrauchte, die mönglicherwese einen so gefährlichen Ausschlag geben könnten, Worte, die leicht dazu angethan sind, den Krieg zu ver⸗ langern.
Frankreich.
Der Minister des Auswärtigen Delcassé ist, wie W. T. B. meldet, an der Grippe erkrankt. Die Inter⸗ pellation des Deputirten Clovis Hugues über die Haager Konferenz ist deshalb veriagt worden.
Die Deputirtenkammer setzte in der gestrigen Vor⸗ mittag«sitzung de Berathung des Gese zes, betreffend die Handelsmarine, sort und nahm den Artikel 5 an, in welchem die Fälle aufgeführt werden, in denen die Schiffe keinen Anspruch auf Bramien haben sollen. In der Nachmittagssitzung wurde die Vorlage uber die China⸗Anleihe weiter berathen. Der Deputirte Gauthier beantragte, daß im, Journal ofsiciel' eine detaillierte Aufstellung für die Vertheilung der durch die An⸗
Minister Caillaur bekämpfte diesen Antrag Der Antrag Gauthier's wurde jedoch mitü 23 gegen 215 Stimmen ange— nommen,. Bei der Berathung über den Artikel 2 des Gesetz⸗ entwurfs brachte der Deputirte Coutant (Sor) den Antra
in China in das Leben gekommen in, 10 00 Francs zu bewilligen. André trat diesem Antrage entgegen, Prinzip in das Völkerrecht .
Folgen, da die Besiegien daun dem Sieger für jeden um⸗ gekommenen Soldaten ene Enischädigung würden zahlen müssen. Der Mimister dat das Hane, die Summe, welche
aus der Anleihe
da er ein neues
ctwa vor der Entichadigung übrig dleiben werde, der Unter⸗ stützungskasse der Armee zu jumenden, damit dieje die Familien
unterstüße, die im chinesischen Kriege ein Kind verleren haben.“
gaben ihren Verlust in ein, jeder Familie, von der ein Sohn während des Feldzuges
Der Kriegs⸗Minister, General und warnte vor den 1 dassieren.
Auswärtigen hätten
Der Finanz Minister Caillaux bekämpfte ebenfalls den An⸗ trag, welcher hierauf mit 283 gegen 188 Stimmen abgelehnt wurde. Der Deputirte Dum ont Gadikah stellte darauf den Antrag, aus der Entschädigungssumme im voraus die zur Xeng der Unterstüͤtzungen und 3 erforderlichen
elder zu entnehmen, welche den Opfern der Expedition oder ihren Verwandten in auf⸗ und absteigender Linie gewährt werden sollen. Der Finanz-Minister Cailklaux sprach sich auch gegen diesen Antrag aus, derselbe wurde jedoch mit 257 gegen 213 Stimmen angenommen. K der Sitzung wurde ein von dem Deputirten de Ramel eingebrachter Antrag abgelehnt, 2 Mälionen Francs der Unterstützungskasse, der Armee zu überweisen. Der Deputirte Lasies brachte ein Amendement ein, welches dahin ging, in die Entschädigungssumme diejenigen Summen aufzunehmen, welche erforderlich sind, um die Rechte der Offi— ziere und Mannschaften des Expeditionskorps zu wahren; man habe ihnen das Recht, Beute zu machen, genommin, und einige Offiziere, welche Beute gemacht, hätten dieselbe wieder herausgeben müssen. Das entspreche nicht dem Gesetz. Der Kriegs⸗-Minister, General André er⸗ klärte, die Regierung habe nur den Grundsatz aufstellen wollen, daß das Beutemachen gesetzlich nicht gestattet sei. Das Prinzip sei gewahrt, wenn Offiziere, die sich Beute angeeignet haben, geringe Theile derselben zurückerstattet hätten. Auf einer vollständigen Zurückzahlung werde er nicht bestehen. Der Deputirte Lasies hielt s in Amendement auf— recht. Der Deputirte Pastre brachte einen Antrag ein, in welchem gegen die bedauerlichen Vorkommnisse protestiert wird, die eine Eg für das Land seien. Pastre wurde zur Ord⸗ nung gerufen. Sodann wurde das Amendement Lasies mit As gegen 253 Stimmen abgelehnt und der Artilel 2 im Ganzen angenommen. Die Sitzung wurde dann aufgehoben.
Rußland.
Wie dem „W. T. B“ aus St. Petersburg gemeldet wird, ist der neue persische Gesandte Mirsa Hassan Chan Muschir⸗ul⸗Mulk gestern in Zarskoje⸗Sselo von dem Kaiser in Audienz empfangen worden und hat Allerhöchst⸗ demselben sein Beglaubigungsschreiben überreicht.
Italien.
Die italienischen und die britischen Delegirten haben, dem, W. T. B.“ zufolge, gestern die auf die Festse zung der Grenzen von Erythräa und dem Sudan bezüglichen Aktenstücke unterzeichnet, welche nunmehr den betreffenden Regierungen zur Ratifizierung unterbreitet werden.
Niederlande.
Amtlich wird mitgetheilt, daß die Königin wiederher⸗ gestellt sei, aber noch einige Tage das Zimmer hüten werde.
Griechenland.
Aus Athen erfährt W. T. B.“, daß die Universität geräumt worden sei; die Vorlesungen würden heute wieder aufgenommen werden.
Amerika.
Nach einer Meldung des „Bureaus Reuter“ aus Curgęao soll der Präsident Castro die Freilassung eines wegen Tödtung eines Deutschen gerichtlich verfolgten Venezolaners angeordnet und damit eine politische Demonstration gegen Deutschland unternommen haben. Der wirkliche Sachverhalt ist, dem „W. T. B.“ zufolge, folgender:
Am 26. April d. J. wurde in Caräcas Georg Schlüter, Inhaber einer Eisenwaarenhandlung, ein geachtetes Miiglied der deuischen Kolonie, von einem gewissen Luis Felipe Lopez nach kurzem Sireit auf offaner Siraße durch einen Revolverschuß getödtet. Lopes wurde unmittelbar nach der That verhaftet. Auf die erste Benachrichtigung von dem Vorfall wandte sich der deutsche Minister⸗Resident an die venezolanische Regierung und ersuchte um Mittheilung über die von den Behörden elngeleitet n Schritte, unter Betenung der Nothwendigkeit einer ausreichenden Sühne für das Geschehene. Nach einer amtlichen Meldung vom 22. d. M. hat das venezolanische Gericht den Lopez frei gesprochen. Daraufhin sind Schritte eingeleiret worden, um in erster Linie die Aufhebung des Freispruchs und, falls diese verzögert wird, Entschädigung wegen Nechtsverweigerung zu fordern.
Wie, nach einer Meldung des W. T. B., in Washington aus guter Quelle verlautet, wird Colon nicht beschossen werden. Der Konsul der Vereinigten Staaten telegraphiere, daß die amerikanischen Truppen in Maätachin feien und keinen Widerstand gefunden hätten. Die columbische Regierung scheine über die Ausstãndischen die Oberhand zu gewinnen. 2 ö ;
Eine in Rew York eingetrossene Dyesche aus Colon
melder: Die Marinesoldaten des striegsschiffs Jowa“ hätten den Transitwerkehr wieder hergestellt und beschutzten jetzt die Personenzuge. Ein heftiges Gefecht habe bei Emperador statigefunden, auf beiden Seiten seien die Verluste schwer Die Negierungstruppen unter dem Befehl des Gouverneurs Ir. Alban rückten nach Matachin vor und seien in zwischen in San Pablo angekommen, wo ein weiteres Gefecht statt⸗ gefunden habe. 3 Gin weiteres Telegramm besagt, das columbische Kanonen⸗ boot „Gencras Pinzon⸗ habe bei Porto gelle, 190 Mellen von Colon, oh Mann gelandet, welche auf dem Marsche seien, um zu dem Gouverneur Dr. Alban zu stoßen, der sich in Mamei befinde. Die Aufständischen hatten eine beherrschende Stellung an der. Brücke üer den 8 hagne? bei KRirdacod inne, wodurch sie in den Stand gesetzt seien, dem Vormarsch Dr. Alban s wirksamen Widerstand entgegen nseßen. — 1 wird aus New Nork gemeldet, einem Telegramm aus Colon zufolge hatten sich die Aufstandischen * Mangels an le ng! don Emperador zurückgejegen. — dem Treffen bei Empere dor auf ) Todi und Verwundete an, unter denen sich der — Onas befinde, und versicherten, daß die NRegietungstruype ee ies Todie und Verwundere verloren Kätien. Sine Karg Tepesche us Colon besagt, daß ein heftiges . 2. Garbacoa im Gange sei, die Eisenbahnzüge könnten n
ra La Par (Bolivien) wird gemeldet, der, dern ge peruanische Gesandte und der bol inische Minister — ein Protolell unterzeichnet, no welchem alle jwischen Perun und Bolivia schwe benden Fragen einem Schiebe gericht unterbreltei werden solllen.
Nach einer in Peking eingetroffenen amtlichen Meldun aus Kaifongfu hat der Hof beschlossen, am 3. k nach . ureisen. Die Fahrt dahin werde, wie man annehme, 3 4 dauern. .
Aus Schanghai wird der „Times“ berichtet, daß der von der dortigen Kommission aufgestellte Tarif für die Erhebung spezifischer ᷣö. von Textilwaaren nunmehr auch von den chinesischen Behörden angenommen worden sei und wahrscheinlich in Kraft bleiben werde, bis die Revision der Handelsverträge zu Ende geführt sei.
Afrika. , Nach einer Depesche Lord Kitchener's aus Pretoria
vom 25. d. M. wurden seit dem 18. November 23 Buren
getödtet, 19 verwundet und 230 gefangen ge⸗ nommen; 5 haben sich ergeben. Lord Kitchener meldet ferner; Das Blockhäuser⸗System wird mit Erfolg nach und , ausgedehnt und sichert den Engländern in den betreffenden Theilen des Landes wirksamen Rückhalt. Oestlich von Kroonstas ist mit der Erbauung einer neuen Linie von Blockhäusern begonnen worden. Am 22. No⸗ vember hatte der Oberst Munro bei Barkly Gast ein Ge— fecht mit Myburg und fügte diesem Verluste an Kämpfern wie an Pferden zu. Der Oberst Scobell ist bei Doordrecht dem Kommandanten Fouchs auf den Fersen; er hat 5 von dessen Leuten gefangen genommen und 60 Pferde erbeutet. Im Südwesten werden die Aufständischen von den Engländern allmählich nach Norden getrieben.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage.
— Der Reichstag hatte in seiner heutigen (98. Sitzung zunächst die Wahl des Ersten Vize-Präsidenten an Stelle des Abg. Dr. von Frege⸗Weltzien vorzunehmen.
Die Wahl erfolgte durch Stimmzettel. Es wurden 238 Zettel abgegeben, davon lauteten 170 auf den Abg. Dr. Udo Grafen zu Stolberg-Wernigerode (d. kons , 46 auf den Abg. Singer (Soz), einer auf den Abg. Heine (Soz.) und einer auf den Abg. Grafen von Ballestrem. Außerdem wurden 20 weiße Zettel abgegeben.
Der Abg. Dr. Graf zu Stolberg⸗Wernigerode ist somit zum Ersten Vize⸗Präsidenten gewählt und nahm die Wahl dankend an.
(Schluß des Blattes.)
Dem Reichstage ist der Entwurf eines Gesetzes zum Schutze des Genfer Neutralitätszeichens nebst Begründung zugegangen.
Kunst und Wissenschaft.
v. A. In der Hofkunstbandlung von Amsler und Ruthardt (Behrenstr. Wa) bat der Deutsche Kunstverein“ gegenwärtig eine Ausstellung seiner in diesem Jahre zur Verloosung gelangenden Bilder veranstaltet. Es sind fast durchweg anziehende und stimmungsvolle Arbeiten angekauft worden, die durch ihre schlichten Motive und ihre künstlerische Ausführung zum Schmuck häuslicher Einrichtungen geeignet erscheinen. Besonders zablteich sind die Landschaften vertreten, die fast alle von verschiedenen Ausstellungen ber schon be— kannt sind. Heworgehoben seien: Zieglers stimmunge volles, in den Farben zartes und hbarmonisches Bildniß „Vorfrübling“; ein tief farbiges, selbständig geschautes Stillleben von Hedwig Weiß: ie kräftige, wabr und schlicht wirkende Landschaft von Philipp Franck mit dem Pflüger am Waldrand, in der auch die Behandlung des Himmels und der Wolken außerordentlich ge⸗ lungen erscheint; die ‚Obstbzumen von E. Stort und das Mädchen am Jaun“ von Rbein. Neben diesen Oelgemälden finden sich noch ein paar interessante Radierungen von Klinger und Erler. Außerdem ist die diessahrige Vereinsgabe: Albert rüger's Farbenmetallschnitt nach dem Gemälde Das Schweigen im Walde“ von Arnold Bodlin, zur Ausstellung gelangt.
Seemann in Leipzig erschien soeben
Ber
eden
big auf den e und den Goldton, den das Alter dem Jerke verlieben bat, erstreckt; sogar die Sprünge des Originals treten
auf sichtbar hervor. Das einen vernehmen Wandschmuck bildende
ast⸗ Blatt (Größe: 140 0 50 em,. Bildfläche 25 0 3 em) kestet
, in elegantem Rabmen 8 M Die Verlagebuchhandlung be— absichtigt, weitere äbnliche Blätter folgen ju lassen.
VBauwesen.
In dem Wettbewerb um Entwürfe für ein Geschäfte⸗ baus der Srxar⸗ und Leibkasse in Glückstadt hat, wie das Gentralbl. d. Bauverw. meldet, das Reeg m den ersten PDreit ven j009 M nicht ertbeilt. wobl aber jwei jweite Preise von je 8o) MM an den Entwarf mit dem Kennwort U. A w. g der Architekten G. Scholie und Qans Jungbanng in äFelderf und den Gntwurf „Gübstadt“ der Architekten Friedrich Telemann in Berlin; der dritte Preiß ven 409 M ist dem Entwurf Srarberd des Archltelten AUugust Wilmsen in Berlin juerfannt werden.
Ja dem Wett bewerb um Entwörse zu einer edangelischen Kirche auf dem Worm ser Plaß in Cöln waren 28 Entmärße dagegangen. Ginstimmig wurde erkannt der erste Preis dem Ent narf mil dem Kennwert Seitenlburm*, Verfasser Rellmer und Jalsev in Rersin; der jweite Prei dem Entwurf Weormser Plaß“, Verfasser Schreib er und van den Arendt in Cöln am Mhein; ber rttte Preiß dem Entwurf Basilila', Verfasser Jürgen Kröger n Berlin. Anlauf my loblen weurden die Gate irie Quer- chin und Br. M. 1...
Die Lechitektus des XX. 7 Zelt schrift für
e Banfunst. rausgeneben dea Hago Licht. Stadt. Bau Nrelter in deln nig daltlon den Tertes Lr. Adolf Resenberg, ersia. Ves Gran Waemnntih. Berlin W.,. Marsgrafen. 35. ? 1909 Glitter (Groß- Folieformaf] in Lin rc
Rt erläutern dem Tei in drei Srrachen Ideursch, franzostsch englisch'
er ringt,
ö
der vorgenannten Städte, sowie aus Cassel, Dresden, Stuttgart, Darmstadt, Wien, Budapest, Kopenhagen ze. Der dreisprachige Text bietet, außer den mit Gruadrissen 2c versehenen Erläuterungen der Tafeln, Uehersichten der modernen Architektur in England (von N. Randal Phillips). Frankreich von Georges Bans) und in Oester⸗ reich (pon F. von Feldegg). Nicht nur den Fachmännern, sondern allen Freunden der modernen Baukunst sei die gediegen ausgestattete
und in Anbetracht dessen auch preiswerthe Zeitschrift nochmals empfohlen.
Land⸗ und Forstwirthschaft. Zuckerrübenbau in Nord⸗Amerika.
Einen weiteren Beitrag zu der Frage des Zuckerrübenbaues in Nord-Amerika liefert der dorthin entsandte deutsche landwirthschaftliche Sach verständige in einem Bericht an das Auswärtige Amt über den „Zuckerrübenbau im Staate Colorado“, veröffentlicht in den „Mit— theilungen der „Deutschen Landwirthschafts⸗Gesellschaft“.
In Colorado sind in dieser Campagne drei Fabriken in Betrieb, nämlich in Grand Junction (die älteste, Sugar City und Rocky Ford, mit einer Tagesleistung von 350 bezw. 500 und 10901 t, zu— sammen 1850 1 (amerikanische zu je 909 kg), während eine Fabrik in Loveland ihrer Vollendung entgegengeht. Der Staat Colorado ist ein ausgesprochener Prairiestaat, mit einer im Sommer regelmäßig wiederkehrenden, längeren regenlosen Zeit. Aus diesem Grunde ist auch die Vegetation auf dem meistens an sich recht guten und ertragreichen Boden nur eine spärliche, falls nicht eine — sei es natürliche oder künstliche — Bewässerung vorhanden ist. Dann vermag aber der Boden bei entsprechender Behandlung nicht nur Durchschnitts⸗, sondern sogar recht gute Ernten hervorzubringen. So giebt es z. B. Zuckerrüben— felder, die wohl einen Ertrag von 400 dz auf 1 ha versprachen, während einige Schritte davon, jenseits des Weges, das Feld das Aussehen einer Wüstenlandschaft hatte. Der Durchschnittsertrag beläuft sich auf etwa 269 dæ; die ö bewegen sich im allgemeinen zwischen 15 —180,0; Rüben unter 8060/0 Reinheit kommen kaum vor. Die Be⸗ zahlung erfolgt nach Gehalt. Die bei weitem meisten Rüben werden auf eigenem Land gebaut. Hingegen sind die Fabriken bemüht, für das von ihnen erworbene und kultivierbar gemachte Land — soweit dies noch nicht geschehen ist — Ansiedler heranzuziehen, bezw. dasselbe an Angesessene zu verpachten. Es werden je nach Bedarf von der Fabrik kleinere Farmstellen von 40 Acres (etwa 16,2 ha), meistens in Naturalvacht, ausgegeben, von denen in jedem Jahr ein Viertel mit Zuckerrüben bebaut wird. Jedenfalls werden von Großkapitalisten ganz gewaltige Anstrengungen gemacht, den Zuckerrübenbau in Colo⸗ rado zu heben.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungẽ⸗ Maßregeln. Rumänien.
Die rumänische Regierung hat die Quarantäne für Herkünfte von Konstantinopel, Liverpool und Glasgow durch eine ärztliche Besichtigung und Desinfizierung ersetzt. Der Hafen von Constantza steht für solche Herkünfte wieder offen. Das Verbot der Einfuhr von Waaren aus den angegebenen Orten ist aufgehoben worden. (Vergl. R. Anz.“ vom 13. d. M., Nr. 270)
Die neueste Nummer des ‚Technischen Gemeindeblattes“ (Karl Hevmann's Verlag, Berlin) enthalt einen Aufsatz von Professor Kruse (Bonn) über die Typ hus-⸗Epidemie in Gelsenkirchen. Der Verfasser verwirft die Annahme, daß die als ‚Wasserleitungs—⸗ Eyidemie anzusebende Seuche auf den Bruch eines Hauptrohrg zurückzuführen sei, und erblickt die Ursache der Infektion in der Zu— leitung roben Flußwassers aus der Ruhr in die Brunnen des Gelsen lirchener Wasserwerls. Als Hygieniker untersucht er namentlich die Frage, wie der Gefabr einer Verseuchung künftig vorgebeugt werden könne. Die Anregungen, welche der Verfasser in dieser Hinsicht giebt, verdienen die Beachtung der betheiligten Kreise.
Sandel und Gewerbe.
Der Jentral⸗Ausschuß der Reichsbank war heute Vor mittag 10 Uhr zu einer Sitzung versammelt. Der Vorsitzende, Präsident des Reichsbank Direktorium, Wirkliche Geheime Nath Dr. Koch bemerkte im Anschluß an die Wochenübersicht vom B. d. M., daß die Anlage, welche sonst in der dritten Novemberwoche abzunehmen pflege, sich infolge der Diskon⸗ tierung größerer Beträge von Schatzanweisungen beträchtlich gesleigert habe. Die jetzige Anlage sei zwar kleiner alg im Jahre 18M, überschreite aber ie vorjährige um 10) Millionen, im Wechsel und Lombard verkehr sreilich nur um 21 Millionen Der besondere Ursprung der Mehranlage zeige sich in den übrigen günstigen Positionen des Status. Das Metall mit 9i86 Mill sei um 1235 Mill, siärker als 1900, um fast 200 Mill. gegen 18 n: die fremden Gelder um 198 bezw. 1091 Mill. stärker, die Noten⸗ Reserve um 243 Mill größer als im Vorjahre, wahrend die Reichebank im Jahre 18) noch mit 52 Mill in der Steuer pflicht gewesen. Der Priwvatdiskont sei niedrig, etwa 11 Proz. unter dem vorjährigen. Die fremden Wechsellurse seien ung nicht ungünstig. Es sei Gold, wenngleich zu geringen Ve trägen, ins Land geflossen und stehe noch in Aussicht. Danach bestehe kein Grund für Diskonterhöhung, obschon eine weltere Anspannung bevorstehe und sich herelis zeige Der JZentral⸗ Ausschuß war ohne Diskussion mit diesen Ausführungen ein verstanden. Sodann siimmte derselbe der Zahlung der Ab⸗ schlagedividende von 19 , Proz. vom 16. D zember ab bei und hatte gegen die Beleihung verschiedener Arten von Stadt Schuldoerschreibungen nichts zu erinnern
¶ Weitere Nachrichten über Dandel und Gewerbe“ s. i. d. Ersten und Jwellen Reilage.)
Verdingungen im Auslande.
Desterreich Ungarn. 6. Detember, 12 Ubr Tirektien der prid olerr
Schaufeln. Näheres bei der Abtheilung für Materialwesen der genannten Gesellschaft in Wien, J. Schwarzenbergplatz Nr. 3, III. Stock, und beim Reichs⸗Anzeiger“.
Ita lien.
Von der General ⸗Inspektion der Eisenbahnen in Aussicht genommene Arbeiten. Termin unbestimmt. Mittelmeerbahnen: Bau einer künstlichen Ueberführung über die Strecke Tarent — Reggio, zo Hog Fr.
Adriatische Bahnen: Bau eines zweiten Schienengleises zwischen den Stationen Calolzio und Lecco, 398 000 Fr. .
HY. Dezember. Direktion der Artillerie⸗Werkstätten in Genua: Lieferung von 142 000 kg Blei in Barren, 78 100 Fr., Sicherheits⸗ leistung 1810 Fr., Lieferungsfrist 390 Tage.
6. Dezember, 2 Uhr. Direktion der Artillerie⸗Werkstätten in Turin: Lieferung von B 900 kg Aluminium in Platten mittlerer Stärke, 67 500 Fr., Sicherheitsleistung 6750 Fr, Lieferungsfrist 60 Tage.
Spanien.
. 12. Dezember, 12 Uhr. Gleichzeitig bei der Verdingungs Kom⸗ mission der Direktion des Quecksil berbergwerks zu Almaden und bei der Finanz⸗Delegation in Ciudad Real: Bedarf des genannten Berg—⸗ werks an Werkzeugen, Geräthschaften u dgl. für das Jahr 1902. Vor⸗ anschlag 18 332 Peseten. Sicherheitsleistung vorläufig 16,62 Peseten, endgültig 1909/0 der Zuschlagssumme. Angebote auf spanischem Stempel papier Klasse 11. Formular beim „Reichs⸗Anzeiger!“. Näheres bei den erwähnten spanischen Amtestellen.
26. Dezember, 3 Uhr. Ortsgefängniß⸗Ausschuß (Junta local de Prisiones)ẽ jn der Audiencin territorial in Madrid: Einrichtung der elektrischen Beleuchtung im Zellengefängniß (earcel modelo) da- selbst und deren Betrieb während 15 Jahre. Nach Ablauf dieser Zeit Uebergang der ganzen Anlage in das Staatseigenthum ohne Ent— schädigung. Jahresvergütung höchstens 40 900 Peseten. Sicherheits⸗ leistung vorläufig 2099 Peseten, endgültig 19 9½ der Zuschlagssumme. Angebote auf spanischem Stempelpapier Klasse 11. Näheres in spanischer Sprache beim „Reichs⸗Anzeiger“.
Niederlande.
3. Dezember. Gesellschaft für den Betrieb der Staatseisenbahnen in Utrecht: Bau eines Speichers,. Verbindung desselben mit der Eisenbahn und Nebenarbeiten in Assen. Anschlag 4800 Gulden. 10. Dezember Ebenda: 1) Bau eines Doppelgleises über die Brücke von „Nieuwe Wetering“, bei der Station Zwolle; Ausführung von Nebenarbeiten. Anschlag 50 205 Gulden. 2) Bau von Unter⸗ kunftsräumen auf der Strecke Arnhem — Zutphen. Anschlag 12400 Gulden. 3) Erdarbeiten, Ausdehnung und Abänderung der Schienenwege und Weichen, Bau u. dergl. von Immobilien für die Vergrößerung der Station Eysden.
Theater und Mnsik.
Schiller⸗-Theater.
Georg Hirschfeld's Schauspiel Die Mütter“, das Erst⸗ lingswerk des jungen Dichters, das vor etwa sieben Jahren mit großem Glück auf der „Freien Bühne“ und später im Deutschen Theater in Scene ging, wurde auch vom Publikum des Schiller⸗ Theaters, bei seiner gestrigen Erstaufführung daselbst, mit warmem Interesse aufgenommen. Von dieser dramatischen Arbeit Hauptmann'scher Schule empfing man im Ganzen den⸗ selben Eindruck wie früher. Fesselnd war wiederum die Wirklichkeitsschilderung der dem platten Leben nachgemalten Scenen in dem Berliner Hinterhaus bei der Silberpoliererin Marie Weil; sobald aber die enge Atmosphäre verlassen und das bürgerliche Heim im Landhause zu Grünau betreten wurde, empfand man, wie früher, daß dem Verfasser in diesen Scenen die Kraft versagte, daß die photographische Detailschilderung allein nicht genügt, sondern daß hier für die dichterische Gestaltung auch die psychologische Entwickelung der Charaktere erforderlich wäre. Die Menschen werden unklar und gespreizt; ihre Natürlichkeit wird bei völliger Verschwommenheit und Ueberspanntheit des Wesens lediglich durch ihre Sprechweise gekenn⸗ zeichnet. Auch in seinen späteren Arbeiten hat sich der Verfasser von diesem Fehler noch nicht frei gemacht. Immerhin darf die literarische Persönlichkeit Hirschfeld's im Spielplan einer Bühne, die sich die Aufgabe gestellt hat, ihr Publikum mit der dramatischen Dichtung aller Zeiten und Richtungen vertraut zu machen, nicht fehlen, und somit erscheint die Aufführung eines seiner Schauspiele auf der Volksbühne in der Wallner ⸗Theaterstraße durchaus gerecht⸗ fertigt. Die Darstellung stand derjenigen im Deutschen Theater kaum nach. Die Rolle der Silberputzerin Marie spielte Fräulein Arnold, obwohl in der äußeren Erscheinung nicht recht dafür geeignet, mit ergreifender Natürlichkeit; ihr Partner, Herr Paeschle, erfaßte den schwankenden Charakter des Robert, von einigen Uebertreibungen in der Nũancierung abgeseben, im Ganzen richtig der starken Gestaltungskraft der Frau Werner wäre es fast gelungen, der vom Dichter unsicher gezeichneten Figur der Mutter Leben einzuhauchen. Unter den anderen Mitwirkenden die Damen Brock und Wasa sowie Herr Rickelt hervor. T Herr Heineck hatte für die rechte Stimmung der Bühr das Beste gesorgt.
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T halia⸗ T heater. nene Ausstattungeposse von d chönfeld Die Badepuppe“ wurde gestern zum ersten Male gegeben. Gleich wie bei ihrer Vorgängerin, Ein tolles Geschaäft“, 1st auch bier ein älterer Stoff, und jwar diesmal von n benutzt und, nach dem bekannten Muster der Bühnenwerle Autoren, zeitgemäß umgearbeitet worden. Von Handlung kann man bei dem neuen Stück sprechen als bei den früheren an dieser bunten Momentbildern, komischen Scenen, lustigen Tanz ⸗ und Gesangeeinlagen, sowie an glänzender Ausstattung it aber kaum nach Dasselbe gilt von der gefälligen, flotten die Herren Julins Einödsbofer und Mar Schm schrieben baben. Im ersten Aft will freil der Dreadner Straße heimische, übersy Geltung kommen: erst allmablich schufer Dituati- welche die Hauptpersonen des Stückes in rascher Reibentelge d werden, sowie die zablreichen aktuellen Kuplets, Witze die beitere Stimmung welche in diesen Räumen Im Mittelvnafte der sprungweise sortschreitenden Handlung, die in den gipfelt, lompromittierende Briefe den Sänden einer cbemaligen Tan; Bademeister Wonne. Verr Thielscher, als traf sich in frijchem, froblichen Humor wieder auch als Turner scine außerordentliche körrerlich er in dieser Rolle gelegentlich scherwweise Baderurr giebt dem Stück seinen Titel Gleich ibm auch die Serren Paulmüller (Graf Cernial (Baron Wendelin) und Velmerding (Thbeaterdie alg Vertreter der anderen Hauptrollen, durch ihr Jette Spiel aug. Die Damen Junker Schag (Aurera] Waner n wine) und Werm ((Mräsfin Gernigfa) anden ihnen nicht nach Namentlich bot die leßtere, welche die ebemalige Tänkrin dar tell te wieder vortreffliche veistungen. Dieselben erremchten ener mit Herrn Helmerding geweinsam aufgefübrten vriredistiichen Die reibe Robe“ betitelten Ginlage im weilen Ait ideen uch durch zierliche Ginzeltänze wustte die vielseitige Turtlermn freuen, unter denen die Torte der GCläe de Wrede am geln war Gine selche der Tänjerin Sabaret bet geschicker Weise Fräulein Glla Mernitt in der nen Ginwandfrei waren auch die jablreichen klemer Bämmtliche Darsteller, sewie auch die Aateren * rden durch * derb te eme 11 ** 8 =
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