1901 / 292 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Dec 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird eine Uebersicht über die Be⸗ wegung der Bevölkerung des Deutschen Reichs im . 1900 veröffentlicht.

Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „Hertha“, Kommandant: Kapitän zur See Derzewski, mit dem Chef des Kreuzer⸗Geschwaders, Vize⸗-Admiral Bendem ann an Bord am 8. Dezember in Hongkong angekommen.

S. M. S. „Seeadler“, Kommandant: Korvetten⸗ Kapitän Hoffmann, ist am 7. Dezember in Schanghai ein⸗ getroffen.

S. M. S. „Geier“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Hilbrand, ist am 8. Dezember von Schanghai nach Futschau in See gegangen.

S. M. S. „Kaiserin Augusta“, Kommandant: . n Kapitän Ingenohl, und S. M. S. „Bussard“, Kommandant: Korvetten-Kapitän von Bassewitz, sind am 7. Dezember in Tsingtau angekommen.

S. M. S. „Möwe“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Schönfelder, ist am 1. Dezember von Matupi nach Sydney in See gegangen.

Pleß, 9. Dezember. Seine Majestät der Kaiser und König traf, wie W. T. B.“ meldet, . Mittag 121½ Uhr hier ein. Zum Empfange waren der Fürst und der Prinz von Pleß sowie der Landrath von Heyking und der Bürgermeister Saalmann auf dem Bahnhofe an— wesend; die Kriegervereine und Schüler der Fürstenschule bildeten Spalier. Nach kurzer, herzlicher Begrüßung begab Sich Seine Majestät mit dem Fürsten unter den Hurrahrufen der Volksmenge“ nach dem Schlosse, wo Allerhöchstderselbe von der Fürstin und den übrigen, bereits vorher eingetroffenen Gästen begrüßt wurde. Jagden finden heute nicht statt.

Bayern.

In der gestrigen Sitzung des Finanz-Ausschusses der Kammer der Abgeordneten traten, wie „W. T. B.“ berichtet, bei der Berathung des Post-Etats die Redner aller Parteien für die Erhaltung des bayerischen Reservatrechts unter Beibehaltung der bayerischen Post⸗ werthzeichen ein. Im Laufe der Debatte sprach der Minister -Präsident Dr. Graf von Crailsheim sich, wie schon früher, auf das Bestimmteste für die Erhal— tung des Reservatrechis aus. Man könne seitens des Reichs nicht auf die Zustimmung Bayerns hinsichtlich der Vereinheit⸗ lichung der Postwerthzeichen rechnen. Die Einführung einer Weltpostmarke halte er für einen Traum.

Oesterreich⸗Ungarn.

In der gestrigen Sitzung des österreichischen Ab⸗ geordnetenhauses erklärte der Minister⸗Präsident Dr. von Koerber in Beantwortung von Interpellationen der Abgg. Romanowitsch und Breiter über die Vorgänge in Lemberg, wie „W. T. B.“ meldet, Folgendes:

Die ernsten Nachrichten über angebliche Uebergriffe von

n hätten sich nach amtlichen Berichten als weitgehend Sachverhalts berausgestellt. Die Polizei bal hre Pflicht gethan

vierigsten Verhältnissen il

werden. Wir sahen, erklärte der Minister⸗Präsident ferner, bereits einmal eine Verfassung zusammenstürzen und sollten eine Wieder⸗ holung dessen vermeiden. Die Regierung wolle alles thun, um eine solche Katastrophe hintanzuhalten und Frieden jwischen den Völkern zu stande zu bringen, das geistige Und materielle Wohl der Bevölkerung zu heben, sowie das Ansehen und die Machtstellung des Staats zu fördern. Die Regierung wolle auch in weniger erregter Zeit einer Fortbildung der Verfassung auf verfassungsmäßigem Wege nicht ausweichen, er bitte aber die Abgeordneten, den Blick auf das Alle umfassende Vaterland und seine unabweisbaren Bedürfnisse zu richten. Lassen Sie das Parlament nicht schuldig werden!

Die Rede des Minister-Präsidenten erregte ungewöhn⸗ liches Aufsehen. Die Debatte wurde bald nach der Rede abgebrochen, um den Parteien Gelegenheit zu geben, über ihre Stellungnahme zu berathen. Die Parteien werden heute Erklärungen abgeben lassen. Gestern Abend konferierte der Minister-Präsident Dr. von Koerber mit den deutschen

bmännern, welchen er in vertraulicher Weise die Molive seiner Rede darlegte.

Die Abenvoblätter bringen ausführliche Berichte über eine vorgestern in Wien abgehaltene polnische Versammlung. Dieselbe war von etwa 1000 Personen, zumeist Studenten und Sozialdemokraten, besucht. An der Versammlung nahmen keine offiziellen Persönlichkeiten theil. Dieselbe nahm, unter Angriffen auf die Schlachta, deren Vertreter eine österreichische, aber keine polnische Politik betrieben, mehrere Resolutionen an, in welchen die tiefste Entrüstung über das Vorgehen der preußischen Behörde in der Wreschener Angelegenheit, ferner Entrüstung über das flaue Eintreten des Polenklubs im Reichsrath, sowie über die „nichtssagende“ Interpellation im Deutschen Reichstage ausgedrückt wurde.

Bei den Landtagswahlen des Großgrundbesitzes in Istrien wurden fünf, in Goerz und Gradiska drei Italiener gewählt.

Großbritannien und Irland.

Der Unter⸗Staatssekretär im Kolonialamt Earl Onslow führte, dem ‚W. T. B.“ zufolge, gestern in einer in Crewe gehaltenen Rede aus, die Uebernahme der Kon— zentrationslager von der militärischen Verwaltung auf das Kolonialamt habe zu keinen Mißhelligkeiten geführt. Es solle kein Geld gespart werden, um die Lager so gesund als möglich zu machen. Alle, welche sich nach den günstiger gelegenen Lagern an der Küste begeben wollten, würden vollständige Freiheit haben, das zu thun. Uebrigens sollten die großen Lager abgebrochen und durch kleinere Lager ersetzt werden, in denen 2000 bis 3000 Flüchtlinge ihr Unterkommen fänden. Viele der in den Lagern Unter⸗ gebrachten seien in dieselben gekommen auf Lord Kitchener's Zusicherung, daß sie nicht aus ihrer Heimath würden fortgeschafft werden. An alle diese werde die Frage gerichtet werden, ob sie willens seien, sich an die Küste zu be⸗ geben. Was die von den Buren ihren Kindern gegebenen Hausmittel betreffe, so werde die Regierung, wenn sich das in Zukunft nicht ändere, nicht zögern, die in Indien bei der Bekämpfung der Pest gemachten Erfahrungen und die ent⸗ sprechenden Maßnahmen auch in den Lagern zur Anwendung zu bringen. ;

Frankreich.

Die Heereskommission des Senats hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, die Berathung des Antrags Rolland, betreffend die Einführung der zweijährigen Dienstzeit, beendigt und alle Artikel dieses Antrags angenommen.

Die Deputirten kammer nahm gestern die Berathung des Budgets wieder auf. Nachdem verschiedene Redner ge⸗ sprochen hatten, erklärte der Finanz⸗Minister Caillaux: das Defizit des Budgets von 1901 werde im Ganzen ungesähr 150 Millionen Francs betragen; doch wenn man die drel vor⸗ hergehenden Rechnungsjahre in Betracht ziehe, so ergebe sich noch ein Ueberschuß der Einnahmen von 660 bis 70

Es sei daher unrichtig, zu behaupten, daß in der

Uslaturperiode die öffentliche Schuld gewachsen

nister wies sodann auf die von dem Parlament

finanziellen Reformen hin und verglich

et Frankreichs mit dem der anderen Länder. folge des südafrikanischen Krieges

doch sei Frankreich weniger von der⸗

r Länder. Frankreichs Kredit

es demnächst zum ersten

zentige Anleihe zum Pari⸗Kurse

ie Zuckerfrage wolle er (der

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auslassen, er erkläre nur, daß

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sodann für n ei Die Vermehrung dem HVeeregbudget und usgaben für die

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itzung geschlossen

Das Zuchtpolizeigericht in Havre verurtheilte den Par Stadtverordneten Fh. r, welcher in einer ö gegen den Präsidenten Loubet grobe Beschimpfungen aug gestoßen hatie, zu 6 Monaten Gefängniß.

Rußland.

Wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, wurde das

Georgs fest gestern in St. Petersburg in Gegenwart dea Kaisers und der Kaiserin, der Kaiserin-⸗Wittwe, dez Großfürsten-Thronfolgers und der übrigen Mitglieder der Kaiserlichen a sowie einer großen Anzahl von Georgsrittern zeierlich begangen. Die „Russische Telegraphen⸗Agentur“ meldet, es sei, gegen— über einer eldung von Ankäufen von Pferden 'für Großbritannien, von amtlicher Seite festgestellt worden, da seit Anfang dieses Jahres keine beträchtlichen Absendungen von Pferden . hätten, und daß solche 4 nicht bevorstän den; die Ausfuhr sei im Ganzen beschraͤnkter gewesen als in früheren Jahren.

Wie der „Regierungsbote“ meldet, ist der Kurator des Warschauer Lehrbezirke r. Senger zum zweiten Gehilfen des Ministers für Volksaufklärung ernannt worden.

Italien.

In einer Encyklika vom 20. November an die la— teinischen Bischöfe Griechenlands, welche gestern veröffentlicht worden ist, erinnert der Papst, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, an die Thätigkeit der Griechen für die Ausogreitung der christlichen Gesittung und an ihre Ergeben— heit gegen die Traditionen und ihre eigenen Gebräuche, welche von den römischen Päpsten stets geachtet worden seien. Der Papst erinnert auch an seine Maßnahmen für die Verbreitung des Katholizismus unter den Griechen und äußert sein schmerzliches Bedauern über das Schisma, welches die Griechen von der römischen Kirche trenne. Der Papst beschwört die Bischöfe, alles zu thun, damit alle ein— sähen, daß die Liebe zum Vaterlande mit dem Glauben der katholischen Religion vereint sein könne. Der Papst schließt mit der Erklärung, die Griechen hätten nichts zu fürchten durch eine Vereinigung mit der römischen Kirche.

Spanien. Der Sengt hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, dan Budget des Ministeriums des Aeußern angenommen.

Die Kommission der Deputirten kammer genehmigte das Einnahmebudget.

Bulgarien.

Die Sobranje begann, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern die Berathung über die Anleihe. Der Minister des Innern Sarafow hob hervor, daß durch die Anleihe die gesammte schwebende Schuld werde getilgt werden und überdies für das Land ein flüssiger Rest von 19 Millionen bleiben werde. Das Tabacksmonopol verspreche eine Mehreinnahme von? Millionen, wodurch die Anleihe amortisiert werde. Der Minister⸗Prä⸗ sident Rarawelow erklärte, mit den laufenden Einnahmen könnten die Schulden nicht getilgt werden. Das Land sei dem Bankerott nahe, eine Anleihe sei unerläßlich.

Schweden und Norwegen.

Zu Ehren Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Preußen fand, wie dem „W. T. B.“ aug Christiania berichtet wird, gestern Nachmittag im dortigen Schlosse eine Galatafel stan, zu welcher der Kontre⸗Admiral von Prittwitz und Gaffron, der deutsche General⸗Konsul von Faber du Faur sowie Mitglieder der Regierung, im Ganzen etwa 120 Personen, eingeladen waren. Während der Tafel brachte Seine Majestät der König einen Trinkspruch auf Seine Majestät den Kaiser Wilhelm aus, worauf die Musik „HeiUl Dir im Siegerkranz“ spielte. Seine Königliche Toheit der Prinz Heinrich erwiderte mit einem Toast auf

f Seine Majestät den König Oscar.

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Umerita.

Ein in New York eingetroffenes Telegramm aus Managua

berichtet: Der Minister des Auswärtigen von Nicaragua

und der Gesandte der Vereinigten Staaten hatten einen

Vertrag unterzeichnet, wonach Nicaragua für alle Zeiten an

die Vereinigten Staaten einen sechs Meilen breiten Streifen für den Nicaragua⸗Kanal verpachte

New Yort Herald wird aus Valparaiso ge

argentinische Gesandte Portela habe die Ani—

argentinischen Regierung auf die Not

welcher eine friedliche Regelung der schweben

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vorgeschlagen werde, übergeben Vortela be in einer Unterredung erklärt, er glaube, daß die Fragen = * . 2 . 21 4 2 . 85 122 y drei ober vi Tagen geregelt in wurden .

Dagegen wird C alkenm agg Anna Hm a m n eech mie 1 Blatte aus 2 nen! . dom 8 d M berichtet argentinische Regier be am 7. d. M. eine eue Note von Chile er . nach r Sinfan ene solte von nile er 1 na deren Empfang Ausschuß des Kongresses für die auswärtigen Angelegenhe berufen und die Mobilmachun

ein der ersten und zweiten Flottenreserve angeordnet worden sei 6 heiße, der Kongrej Minister des Acußern demnächst auffordern zu äußern A sien. ondoner Blätter aus Peking ver großbritannische Gesandte r deutsche Gesandte Pr. Mum hin zurückgekehrt n Tage wird dem lich gemeldet in einem 116 1m kannten r* nn des 4 indischen PBHundsch Mann seines eigenen Negimentg. Der Angteiser auf in dag Proviantamt der deutschen Brigade ein, nehrere Schässe abgab. Der Kontroleur Ehleri wurde fodtlich. n wurden schwer, einer leicht verleßht. Ter Angreifer von einem deutschen Wachtposten niedergeschon Hug Bombay erfährt dag Neuter sche Bureau Lanonenboost Plassn“ werde nicht nach Koweil ge Der Kreußer For“ gehe am 11. d. M. dorthin ab Befürchtung

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m er in einer Nacht dreißig Meilen marschiert eber a we e! Wilson befreit. Beide britischen Truppen⸗ H seien dann mit geringen Verlusten nach Heilbron zurück⸗

gelehrt Londoner „Daily Mail“ meldet aus Lourengo

s vom 9. d. M., man erwarte, daß die Delggoa⸗ . den allgemeinen Verkehr mit Beginn des Jahres

190M wieder werde eröffnet werden.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs—⸗ . sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (109. Sitzung des Reichstages stand zunächst die nach tehende Interpellation der Abgg. zärst Radziwill (Pole) und Genossen auf der Tages⸗ J Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß die Vorgänge in Wrefchen nicht nur bei uns, sondern auch im Auslande

ein Aufsehen erregt haben, welches geeignet ist, dem Ansehen

des Deutschen Reichs Abbruch zu thun? .

2) Welche Stellung nimmt, der Herr Reichskanzler dieser Angelegenheit gegenüber ein?

Nachdem auf die Frage des Präsidenten der Reichs⸗ kanzler Graf von Bülow sich zur sofortigen Beantwortung bereit erklart hatte, nahm der Abg. Fürst Radziwill zur Begründung der Interpellation das Wort.

(Schluß des Blattes.)

Kunft und Wissenschaft.

Vierte Ausstellung der Berliner Sezession.

Zeichnende Künste. ( ö . K. Die nicht als Vorbereitung einer künstlerischen Arbeit, sondern als felbständiges Ausstellungsobjekt gedachte Studie wird ine andere Beurtheilung erfahren als die flüchtige Skizze, die nur em Gedächtniß des Malers zu Hilfe kommen will. ein Kom— positions motiv oder Einzelheiten der Ausführung fixiert Man legt an die Studie in jenem Ausstellungssinn mit Recht den gleichen Maßstab wie an ein Bild, zumal wo es sich um Pastelle, oder Aquarelle handelt, die eigentlich nur durch die Malmittel von Oelbildern sich unterscheiden, aber die aleiche Ueberlegung und Sorgfalt bei der Arbeit verlangen wie die Selmalerei. Sondern wir daher zunächst diese Gruppe, die nur im uneigentlichen Sinne unter den Begriff zeichnende Kinste' fällt, in unserer Ausstellung aus. Da stehen die Pastelle von Gotthardt Kühl in Dresden oben an, die Rotipe aus Dresden und Danzig mit hoch. kultiviertem kolo⸗ iüschem Geschmack wiedergeben. Freilich leidet die Intimität gelegentlich unter dem gleichmäßig geschickten Vortrag, der kaum noch trennen läßt, ob wirklich der Kunstler, der Mensch oder nur der Maler von der Arbeit gepackt wurde. Handfertigkeit und Fleiß sind mehr an diefen Pastellen zu bewundern, als Temperament und Tiefe der Empfindung. Aehnliches gilt von den Aquarellen und Pastellen bon Franz Skarbina. Beide Maler scheinen am Ziel einer glück⸗ sichen Entwickelung zu stehen; die Theilnahme des Beobachters aber rfblafft leicht, wenn er die Spuren des Ringens und Vorwärtsstrebens nil in der Arbeit wahrnimmt. Auch Hans Baluschek, obwohl noch In Anfang seiner Laufbabn, begnügt sich allzu selbstbewußt mit dem einmal treichten Erfolg. Er schildert dieselben Stoffe in derselben, wenig chmackvollen Sprache, offenbar in dem Gefühl, nur so seine Eigen wahren zu können, vergißt aber, daß diese noch stark Weiter n nicht nur verträgt, sondern verlangt. Nicht Neues zu nalen, aber das Alte neu sehen zu lernen muß der Künstler versuchen, der nicht in Manier und Einseitigkeit stecken bleiben will. Nach der Flangsfäbigkeit wird das Talent ebensowohl bewerthet wie nach zübialeit. Und gerade in der Studie, in der Skizze nan die Spuren der ersteren, lauscht man dem schen Puleschlaz des Temperaments mit schärferem ch als im Bilde. Curt Herrmann bat nicht als vierundijwanzig Farbenstudien in Pastell ausgestellt, die auf dicselbe Aufgabe (Motive aus Oberfranken) sich be So sebr sie durch ibre gleichmäßige Farbenwertbung an aden, enthällt sich dem schärferen Blick doch schließlich eine twickelung, die Theilnabme einflößt. Ein einziges Bild würde beinlich mehr Genuß bereiten, lebrreicher für das Verständniß ber Arbeit wirkt diese Serie von Versuchen. Hendrich s lebren unt nicht, was wir aus seinen Bildern nicht schon wüßten l185niger d gewandte Pastellveduten aus Paris und Dam igen lediglich, daß der Kreidestift seiner Sand ebenso willig ge der Pinsel. Ulrich Hübner, dessen Anfänge als w lebbaftem Interesse begrüßte, sowie Carl Truse Lictzen burg, Carl Langhammer er, Schmidt Michelsen und Mar Ut h treten u inten Technik der farbigen Studie kaum erbheblie h ibre Leistungen im einzelnen auch sein mögen n Looschen 8 auf die 1enem Lichte Er ist übera

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das in dem letztgenannten Vorbilde steckt, in dieser Surrogat und Massen⸗ kunst nicht immer zum Ausdruck kommen. Thomas Theodor Heine z B., einer der talentvollsten, wenn auch verbissensten und einseitigsten Satiriker des Simplicissimus‘, der eine reiche Zahl seiner Arbeiten in der Sezession / ausgestellt hat, kann als Künstler niemals ganz gewürdigt werden, wenn man lediglich die Drucke seiner Arbeiten als Unterlage des Urtheils wählt. Selbst die Lithographie ist künstlerischer als der Zinkdruck. Auch den anderen Mitarbeitern der Münchner Zeitschriften, die zum theil schon in unserem Vorbericht namhaft gemacht wurden: J. Diez, Eichler, Georgi, Jank, Münzer, 3 Re znieek, Thönyv, Wilke u. f. w. wird man erst vor ihren aquarellierten Driginalentwürfen gerecht. Sie in so e Zahl hier wieder zu vereinigen, lag indessen um so weniger Grund vor, als die große Berliner Ausstellung bereits mehrfach diese Arbeiten vorgeführt hat. So sehr man sich dieser Zuführung künstlerischen Stoffs an die Massen der Bevölkerung freuen mag, so wenig darf man übersehen, daß die Aufnahmefähigkeit ernster Kunst durch solche Zerr⸗ bilder kaum erheblich gestärkt wird. Die „Jugend. sucht ein Gegen— gewicht durch die Wiedergabe auch seriöser Kunstleistungen herzustellen, aber das wirklich Gute, was dabei mitunterläuft, geht oft in einem Meer von Mittelmäßigkeit verloren. Die Kluft zwischen echter Kunst und Maffenbedürfniß ist auch durch solche Hilfsmittel nicht zu über⸗ brucken. Deshalb hätte die Sezession, die den Wahrspruch Wyhistler's: „art is sesections, zu dem ihren gemacht hat, vielleicht besser . diese ganze Gruppe, aus der nur wenige treffliche Leistungen hervor— ragen, aus ihrem Programm auszuschließen.

In der Ausstellung der Berliner Sezession Zeichnende Künste“ ist seit Sonntag ein soeben vollendetes Werk von Fritz Klimsch, eine für die Aula der Berliner Universität bestimmte Porträtbüste des verstorbenen Professors Rudolf von Gneist ausgestellt. Auch die nachträglich eingetroffenen Radierungen und Lithographien des Grafen von Kalckreuth in Stuttgart sind jetzt zur Schau gebracht. g

Die von Willy O. Dreßler in seinen Räumen, Charlotten⸗ burg, Knesebeckstraße 366, veranstaltete Ausstel lung seiner in nen⸗ architektonischen und kunstgewerblichen Arbeiten wird von dem Künstler infolge des überaus regen Interesses seitens des kunstsinnigen Publikums noch bis zum 15. d. M. geöffnet gehalten. Besuchskarten (z ) sind in der Kunsthandlung von Keller u. Reiner (Potsdamerstraße 122) erhältlich. Der Gesammterlös fließt in die Kasse des Zentral-Comités für nothleidende Burenfamilien.

In Eduard Schulte's Kunstsalon (Unter den Linden 1) sind feit einigen Tagen die bedeutendsten Werke aus dem Nachlaß Arnold Böcklin's ausgestellt. Besonders interessieren dason: „Kleine Landschaft“ (1845), ‚Waldlandschaft“ (ganz frühes Bild), „Centaur und Nymphe“ (1856 - 1857), „Porträt der Frau Böcklin‘ (aus der Zeit um 1866), „Porträts der Frau C. Bruckmann? (1833 und 1876), Mutter und Kind“ (1877), Melancholie“ (1379). „Die Hoffnung“ (i880), „Malerei und Dichtung (um 1880). „Die Nacht“ (vor 1888), Judith‘ (1888), ‚Kalvpso“ (um 1885), Melpomene“, zweite Version (lum 1888), Porträt von Gottfried Keller! (1889), Venus Anadyomene“ (1585 1892), „Paulus“ (1894), . Jagdzug der Diana“ (1896), „Jagdzug“, Landschafts. Skizze (1896) Skizze zum großen Krieg“ (ca. 1896), Melpomene“ (1898), „Selbstporträt“ (aus den letzten Jahren).

Die Werke Arnold Böcklin's in der Nationgl⸗ Galerie zu Berlin. Sechs Photogravüren mit begleitendem Text von Hugo von Tschudi, Direktor der National ⸗Galerie Greß folioformat. Verlag der Photographischen Union in München. In Prachtband Preis 30 M In diesem Werke gelangen die sechs hervor tagendsten Gemälde Arnold Böcklin's aus der Berliner National ⸗Galerie in vorzüglich gelungenen Photogravüren zur Veröffentlichung, und zwar das Selbstporträt mit dem fidelnden Tod“. . Die Gefilde der Seligen“, Mariens Trauer an der Leiche Cbristis. Die M dun „Der Eremit“ und Ein Frühlingstag“. Hugo von Tschudi hat anziebende biographisch⸗ästbetische Erlauterung dazu ve als Leiter der Galerie und Landsmann des verewigten? berufen war. In dem Text derselben sind di aus dem Besitz der National⸗Galerie, d veröffentlichte JZeichnungen sowie einige Stud Werken in 17 autotvpischen Abbildungen wieder ausgestattete Publikation darf als ein besonders volles Weibnachtsgeschenk für Kunstfreunde empfohlen

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Land und Forstwirthschaft.

Getreide bandel in An Der Kaiserliche General Kor unterm 3. d. M.:

Nachdem im Laufe des Novemk um 4 bis 5 Cents gestiegen waren ungefäbr 75 Centimen für den T ist indessen rubig geblieben

Die Meinungen übe sind noch sebr getbheil zuwal ten, daß die rufen werde

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Inseln. Daher ergiebt j. B. der aus dem Amte Maribo, wo viel Weijen gebaut wird, eingesandte Bericht eine Ernte unter dem Mittel, der Bericht für das Amt Aarhus dagegen eine Ernte über dem Mittel. . .

Das Wetter war nicht günstig. Abgesehen davon, daß der Winter⸗ frost den Weijen ju Grunde richtete, litt der Roggen in der Blüthe⸗ zeit, und das Sommergetreide wurde zu rasch reif. .

Auch die Weiden haben unter der großen Trockenheit und Hitze des Sommers gelitten, ebenso die Rübenfelder.

Der Weizen hat ohne Zweifel die schlechteste Ernte ergeben. In den eigentlich weizenbauenden Gegenden ist er vollständig miß⸗ rathen und hat meistens umgepflügt und durch Sommerkorn oder Rüben ersetzt werden müssen. Aus den Berichten der einzelnen Aemter geht hervor, daß der Weizenertrag nur im Amt Frederiksborg als gut ea e,, werden kann, während er in den Aemtern Holbeck und Sorö schlecht und in den Aemtern Prästöt, Maribo, Veile, Viborg und Ribe mittelmäßig ausgefallen ist. ö

Der Roggen hat die Winterkälte besser überstanden und im Durchschnitt die Bezeichnung Mittelernte für die Menge, etwas über Mittelernte mit Bezug auf die Beschaffenheit erhalten. .

Gerste ist etwas über Mittel gewesen, besonders mit Bezug auf die Menge. In Jütland war die Gerstenernte im allgemeinen besser als auf den Inseln. .

Hafer ist im Durchschnitt auf dem Standpunkt einer Mittel⸗ ernte geblieben, sowohl mit Bezug auf die Menge als mit Bezug auf die Beschaffenheit. .

Hülsenfrüchte haben im Ganzen etwas über Mittel ergeben, Buch⸗ weizen etwas unter Mittel.

Raps ergab im Durchschnitt eine Mittelernte, in einzelnen Aemtern etwas darüber, H

Die Kartoffeln haben im ganzen Lande gut gelohnt, in einzelnen Gegenden ist der Ertrag noch als etwas mehr als gut“ zu bezeichnen.

Die Beschaffenheit der Zuckerrüben war im Ganzen mittelgut, die Menge war nicht überall zufriedenstellend.

London, 9. Dezember. (W. T. B.). Der Vize⸗König von Indien telegraphiert: In Madras sind Regenfälle nieder gegangen, sonst ist die Lage un verändext.

Moskau, 10. Dezember. (W. T. B.) Eine Deputation, welche die Bedürfnisse des britischen Marktes an land wirthschaftlichen Produkten und die Einrichtungen der Musterwirthbschaften Englands studieren soll, ist heute nach England abgereist. Dieselbe besteht aus 32 Landwirthen aus ver⸗ schiedenen Orten Rußlands, Eierbhändlern und Viehhändlern, sowie Sachverständigen der Milchwirthschaft. Führer der Landwirthe ist ein Bevollmächtigter des Ackerbau⸗Ministeriums.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln. Argentinien.

Das durch Dekret des Präsidenten der Argentinischen Republik vom 8. Mai d. J. für die Dauer von 6 Monaten erlassene Verbot der Einfuhr von Rindvieh, Schafen, Schweinen und anderen Thieren, welche nach Ansicht der zuständigen Behörde geeignet sind, die Maul- und Klauenseuche einzuschleppen, ist durch Verordnung vom 6. November d. J. um weitere drei Monate verlängert worden. . .

Ausgenommen ist, wie auch schon in dem erstgenannten Dekret bestimmt war, das aus solchen überseeischen Ländern stammende Vieh, deren Vertreter bescheinigen, daß daselbst Maul⸗ und KÄlauenseuche nicht herrscht und daß dort die behufs Vermeidung der Ansteckungs— gefahr erforderlichen Maßnabmen ergriffen werden. (Vgl. . R- Anz.“ vom 18. Juni d. J. Nr. 142.)

Verdingungen im Auslande. Spanien.

General · Stempeldirektion in Madrid: Die Verdingung von Druckerschwärze und kalkographischer Tinte findet nicht am 21. sondern erst am 27. d. M. 11 Ubr statt. Angebote bis zum 24. d. M. (vergl. Reicht ⸗Anzeiger Nr. 279 vom 25. v. M. ö

General Direktion der öffentlichen on Petroleum für die Leuchtthürme. Sicherheitsleistung 50090 Peseten. papier Klasse 11 (nicht 12). Reichs zeiger und an Ort

Verkehr s⸗Anstalten.

Petersburg, 10. Dejember. (W. T. B.) Aus Tschita meldet, daß der Personenver kehr auf der ostch inesischen eingestellt ist .

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haben ihre Häfen wegen

deutscher Lloyd. Dez. in Colombo

Hamburg abgeg. igen pass. Aller n. d. La Plata . in Colombo

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Theater und Mußsik.