1902 / 9 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Jan 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Abgereist:

cellenz, der Präsident des , Ober⸗ irkliche Geheime Rath D. Dr. Barkhausen,

ö. irchenraths nach. Loccuni.

Personal⸗Veränderungen.

göniglich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförde zungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 7. Januar. v. Kaisen berg, Lt. im Gren. . König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pomm.) Nr. 2, mit dem 15. d. M. von dem Kom⸗ mando als Erzieher am Kadettenhause in Plön enthoben und à la Suite des Regts,. gestellt Osterma ver, Lt. in der Ostasiat. Kerps⸗ Telegraphen-Abtheil, behufs Rücktritts in Königl. württemberg. . aus dem bisherigen Ostasiat. Expeditionskorps aus⸗ geschieden.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 7. Januar. v. De vivere, Lt. im Inf. Regt. Nr. 16l, der Abschied bewilligt.

Königlich Bayerische Armee.

g Offiziere, Fähnriche ꝛ. Ernennungen Beförderungen und Verfetzungen. Im aktiven Heere. 2. Januar. Frhr. v. Reck, Hauptin. und Battr. Chef im 8. Feld⸗Art. Regt., unter Stellung X la guité seines Truppentheils, vem 1. Janugr E J. an auf vier Monate beurlaubt. Steinmetz, Oberlt. des 8. Feld ⸗Art. Regts, unter Beförderung zum Hauptm. ohne Patent zum Battr. Chef in diesem Regt. ernannt. Betzel, Lt. des I1. Feld-Art. Regts., zum: Oberlt. befördert.

1am. Januar. Hartmann, Oberstlt. Ia suite des Ingen. Korps, kommandiert zur Insp. des Ingen. Korps und der Festungen, zum Sektionschef bei dieser Insp, Alexander, Hauptm. z. D. zum Bezirks-Offizier beim Bezirkskommando Würzburg, ernannt. Ern st, Oberlt. à la suite des Ingen. Korps, kommandiert zur Insp. des Jngen. Korps und der Festungen . zu dieser Insp. versetzt. Mayer, Lt. des Gisenbahn⸗Bats., zum Oberlt. befördert.

Mit dem Ausscheiden aus dem Ostasiat. Expeditionskorps wiederangestellt: v. Allwever, Oberlt, im 1. Feld Art. Regt. Prinz= Regent Luitpold, mit einem Patent vom 13. September v. J., Schenk Frhr. v. Stauffenberg, Lt, im 1. Schweren Reiter Regt. Prinz Karl von Bayern, mit seinem früheren Patent. Rin- hard, Lt. A la suite des 2. Chev Regts. Taxis, in dieses Regt. zum 1. Februar d. J. wiedereingereiht.

Abschiedsbewilligun gen. 2. Januar. Koch, Oberlt. Ala suite des 10. Inf. Regis. Prinz Ludwig, Lehmann, Oberlt. des 23. Inf. Regts., als halbinvalide mit der gesetzlichen Pension, unter Verleihung der Aussickt auf Anstellung im Zivildienst, zu den Offizieren der Landw. Inf. 1. Aufgebots versetzt.

Im Sanitäts-Korpsz. 29. Dezember. Dr. Hartig, Unterarzt im 5. Feld ⸗Art Regt. Manger, Unterarzt im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, zu Assist. Aerzten befördert.

Beamte der Militär Verwaltung.

30. Dezember. Spieß, Zeuglt. a. D., zum Ventroleur beim

Bekleidungsamt 1. Armee Korps ernannt. Rauch Assist. vem Be—⸗

fleidungsamt 1I. Armee Kemwèa zu jenem des 1. Armec Korps; die Proviantamts. Assistenten: Zäbnle vom Previantamt Ingolstadt zu senem in Dillingen, Kaspar vom Previantamt Augsburg zu ienem in Fürth beide unter Beförderung zu Proviantamts Kontroleuren Prell vom Previantamt Dillingen zu jenem in Augaburg, Schmuck vom Previantamt Fürtb zu jenem in Ingolstadt; die Kasernen⸗ Inspelteren: Lebr ven der Garn Verwalt. Ingolstadt zu jener in Germersbeim, Fries von der Garn. Verwalt. München zu jener in

unter Beföederung zu Garn Kontro

lener in

beide leuren, Sandau. Aumann vo Erlangen

RTaiserliche Marine.

be

Riegel

sec, zum Stabe S

Marine ⸗Assit. Art vom

belm der Große

station der Oste⸗

Sialien der Vstfer

belm der Große! Abschie der

Schu ster, Oberlt

Al d erbalten

Im Inseratentheil (Vierte Reilage) der heutiger deg Neichs Siaaisg Anzeiger wird eine qung⸗ Urkunde, betreffen die Augg Schüuldoerschreibungen auf den Inhaber Beirage von 11000900990 6 durch die Siadt verusfentlicht

und

Nichtamtliches.

Tents chee meich.

renden. Berlin, 11

Zeine Masestäl der Kaiser und König borten im Neuen NHalaig henne Uormittag von 9 Uhr an die Vortrage des Staatesckretrg des Reiche Marincamte, Staats Ministere Vim Admirale von Tirpih und deg Stelloertreters des Chefe des Marinelabineig, Kapitaäng zur Ser von Müller

Januar

Im Jahre ahl wurden von Ihrer Ma KRaisserin und Königin an Bedammen nac jähriger Thätigkeit in ihrem Weruse Mt, goldene per lichen. Dapon entfielen auf die Nbeinprerin; * Rropinz Schlesien M die edinz Brandenburg

7 auf Berlin)], auß die Kron en⸗ Nassan 31. Me nfalen MI, die UVrevinz Ostprenf

die ö annover A, das Reichsland Elsaß⸗Lothringen 18, die Provinz Pommern 14, die . 13, die Provin Schleswig⸗-Holstein 11, die Provinz Westpreußen 9 und 3. die Hohenzoͤllernschen Lande 8 Broschen. .

An weibliche Dienstboten haben Ihre Majestät die Kaiserin und Königin im verflossenen Jahre für eine 40 jährige Dienstzeit in derselben Familie 170 goldene Dienstboten⸗ kreu ze nebst Allerhöchstselbst vollzogenen Diplomen verliehen. Die Auszeichnungen vertheilten sich in folgender Weise: Rhein⸗ provinz 25 Kreuze, Provinz Ostpreußen 22, Provinz Schlesien 20, Provinz Brandenburg 19 (davon 3 in Berlin), Reichsland Elsaß⸗Lothringen 14, Provinz Westfalen 14, Provinz Pommern 13, Provinz Hannover 12, irh, Westpreußen 10, Provinz Sachsen 6, Provinz Hessen⸗Nassau 5, Provinz Posen H, Provinz Schleswig-Holstein 4, Hohenzollernsche Lande 1 Kreuz.

Ne Ausschüsse des Bundesraths für Zoll⸗ und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Rechnungs⸗ wesen hielten heute Sitzungen.

Im Monat November v. J. sind auf deutschen Eisen⸗ bahnen augsschließlich der bayerischen 12 Ent⸗ gleisungen auf freier Bahn (davon g bei Personenzügen), 16 Entgleisungen in Stationen (davon 5 bei Personenzügen), 2 Zusammenstöße auf freier Bahn (davon 1 bei Personen⸗ zügen), 265 Zusammenstöße in Stationen (davon 8 bei Per sonenzügen) vorgekommen. Dabei wurden 4 Reisende und 4 Bahnbedienstete getödtet, 3 Reisende, 21 Bahnbedienstete und 4 fremde Personen verletzt.

Der Regierungsrath Hgeckermann in Aurich ist der Königlichen Regierung zu Königsberg zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

Der Regierungs-Assessor r. jur. Lauterbach in Magde burg ist dem Königlichen Polizei⸗Präsidium zu Berlin zur Uebernahme der Funktion eines stellvertretenden Vorsißenden des Schiedsgerichts der Arbeiterversicherung zu Berlin, der Regierungs-ÄAssessor Karbe in Berlin der Königlichen Regie rung zu Bromberg und der Regierungs Assessor Kleinschmidt in Königsberg der Königlichen Regierung zu Aurich zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

Der Regierungs-Assessor r. jur. Walther von Christen in Werleshausen ist dem Landrath des Kreises Usedom-Wollin im Regierungsbezirk Stettin, der Regierungs-Assessor Dr. jur. Luckhaus in Remscheid dem Landrath des Kreises Horde im Re ierungsdezirk Arnsberg und der Regierungs Assessor von Grone in Westerbrak dem Landrath des Landkreises Gladbach im Regierungsbezirk Düsseldorf zur Hilfeleistung in den landräthlichen Geschäften zugetheilt worden.

Laut Meldung des S. „Stosch“, Kommandant: Fregatten⸗Kapitän Janke, gestern in Messina eingetroffen und beabsichtigt, am 16. d. M. nach Genua in See zu gehen.

M T M* ji. W. T. B.“ ist

S. M. S

Thetis“, Kommandant: Korvetten Kapitän ist am 9. Januar in Colombo angekommen am 14. Januar nach Madras in S Schwalbe ist gestern von icht am 14.

? 45181 ö

err wr zussard

28

welcher 1 7 D Vehiet 1 1212 ablpieie ban en .

J m

lehnten gewissen

e aber trnste Sache idilisierten Nanonen Gisersũüchtelcien doch

nd verknüpft seien und

Vanonen angebörten.

. liede dieser

Famil er von einer Grunde Mnugledern, ein anderes Muglied mißinderneben ned za schmahen, wie Groß rde. Wenn eg

o sei es ebenso

pr tar vers R n ritannien mißvernarden ͤ mand we ;

unangenehm sei, mie . unangenehm, Jemanden nenn Jene Leute wurden keinen Gewinn davon wenn ne sich ein so en dem Cberakzer End den Gigenschafien einer

machten * Der brirßcden und wenn er auch

weil daven entfernt fei. a fagen daß jene in der Melt der mniernafienalen Beli ere anf anderen Vebieten die grüßen Leidtragenden feier, se müsse dech Ge tannien femme Umaedang dag errsrechende Derstandem Diejser Auebrng fe entschie denen Uebelmelleng er-

auf alle Fale für den Augenblick jeglichen

damn

Glauben an den Gedanken der Zivilisation. Welchen Werth habe die allgemeine Zustimmung der öffentlichen Meinung, wenn man sehe, wie sie sich in solcher schmutzigen, widrigen Gestalt zeige! Diejenigen, welche dabei irgendwie betheiligt oder die in irgend einer Weise dafür verantwortlich 66 seien ebenso verantwortlich für die Verhinderung ber Weiterentwickelung der gesunden öffentlichen Meinung und des Volksgewissens. Seiner Ansicht nach könne man dem Muth und der Humanität der Armee irgend einer Nation kein höheres Lob ertheilen, als wenn man sage, daß sie dem Muth und der Humanität nahe fomme oder sie erreiche, welche die britischen Soldaten in Süd⸗Afrika bewiesen hätten. Frankreich.

Der Handels-Minister Millerand, der Kriegs⸗-Minister, General André und der Minister für die Kolonien Decrais trafen gestern, wie ‚W. T. B.“ meldet, in Lyon ein und begaben sich nach dem Stadthause. Als der Minister Millerand dieses verließ, wurden Kundgebungen veranstaltet, wodurch es zu Schlägerelen kam. Einige Manifestanten, die sich dem Minister genähert und gepfiffen hatten, wurden ver haftet. Der Minister-Präsident Waldeck-Roussegu kam später von Nizza in Lyon an und wurde von den bereits ein⸗ getroffenen Ministern empfangen. Die Menge hegrüßte den Minister-Präsidenten mit dem Rufe: „Es lebe Waldeck⸗ Rousseau!“ „Es lebe die Republik!“

Spanien.

Am Donnerstag Abend wurden, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, die Klöster in Saragossa von einer Anzahl von Manifestanten wiederum mit Steinen beworfen; es kam darauf zwischen der Gendarmerie und den Theilnehmern an der Kundgebung zu einem Handgemenge, wobei mehrere Personen verletzt wurden. Auf einen Befehl des Ministers des Innern haf der Präfekt seinen Posten verlassen und sich nach Madrid begeben, wo er gestern eingetroffen ist. Die Verwaltung der Präfektur ist interimistisch einem höheren Ofsizier übertragen worden.

Mmerika.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Washington vom gestrigen Tage gemeldet, wahrscheinlich werde sich der Admiral Higginson mit dem Flaggschiff „Kearsarge“ und einigen anderen Schiffen des nordatlantischen Geschwaders in die vene zolanischen Gewässer begeben, doch sei damit nicht die Absicht irgendwelchen angriffsweisen Vorgehens gegen Venezuela ver bunden, sondern es handele sich nur um eine Vorsichtsmaßregel für den Fall, daß bel einem etwaigen Ersolge der Aufständischen völlig gesetzlose Zustände eintreten sollten.

Einem in New York eingetroffenen Telegramm aus Colon zufolge, hat der Militärgouverneur von Panama Alhan die Nachricht vom Ausbrüch einer Revolution in Bogota für unbegründet erklärt. ?

Aus Buenos Aires berichtet die „Agence Havas“, daß in Paraguay infolge der Präsidentenwahl eine Revolution ausgebrechen sei. Der Präsident Aceval habe seine Entlassung eingereicht, welche vom Kongreß angenommen worden sei. Es sei zu einem bewaffneten Zusammenstoß innerhalb des Kongreß⸗ gebäudes gekommen, bei welchem der Senator Facundo Insiran getödtet worden sei. Der General Caballero, die Senatoren Miguel, Corbalau, Freitas und der Deputirte Carreras seien schwer verwundet worden. Der Kongreß habe den Vize⸗Präsidenten Carvallo mit der Exelutivgewal; betraut. Die revolutionäre Partei unterstütze die Kandidatur von Guillermo Rios.

Ein weiteres Telegramm der „Agence Vavas“ aus Buenos Aires meldet, der argentinische Kongreß habe das Budget für 1902, dessen Einnahmen um 3 Millionen höher seien als die Ausgaben, genehmigt. Die Regierung habe beschlossen, in allen Verwaltungszweigen Ersparungen vorzu nebmen. Die Rroduktion an Wolle im Rechnungosjahre 1901 02 werde auf 200 Millionen Francs, die des Weizens auf 600 Millionen Francs geschätzt. Der Ertrag des Mais dessen gegenwärtige Ernte sehr reichlich sei, werde auf 80 Millionen Franes veranschlagt.

A ien. Dem Reuter schen Bureau“ z

Tung subsiang nicht verhaftet wor

von Kansu fürchte sich, die Verbaftung vorzunehmen, wegen des großen Einflusses. den Tungfuhsiang bei den Mobamedanein besitze.

en ung unng ven r οrwißößsfcke (8 franzosische &

15Ier nerl!ä*wt 2 nolge 121

iet in Peking,

8 * Der (Gouver

andte Beau weigert sich, dem Hofe devor China gew sse füllt habe. Die en Gesandten Gesandten ver

vera iken craihe

6 laubigungeschreiben zu über der französischen Regierun gemeinsame Audienz

8 2 *r a Nes deß Vorgebens

2 der iuirr err or erwin ene voloelrn ngen ure TISeTYτ D . we ert mn wegen

ob es an

Afrika. annesburg rau der Oder Keommissar Lo em Fesimable in dem dortigen hwend betont habe, den r vsischen Druck in beendigen ndlungen abzuquale Milde und Plape, welche

nan därfe aber Wohlthaten nicht an die⸗

welche im Kampfe beharren. Lord Milner

n den Uropbezeiungen entgegen, daß dem Kriege eine

Jakunft felgen werde Die Aufgabe des Staate⸗

zwar mühevoll, jedech wicht so schwierig sein,

Gronbriannien wunsche

welche feng ein wichnges,

nicht länger vorberrschendeg Clement bilren

zweitelleg werde Johannesburg eime der größten

der Welt werden; ein große ee burg bedeute

ein brinies Trangoaal, welches die Waaasch le zu Gunsten

cires brinschen Süd⸗Afrika becinflussen werde

Wie der Standard aus Preteria dom geinrigen Tage

meldel soll de Wet nach Süden verrückten; man glaube, daß er o rfuchen werde, in die apfelenie einzubrechen

vom 9 d

25

4 ** Rol 131c'u *

2 ö

r* . 111 91

4 1 1

obworl

müßten: )

—1538** **

Varlamentarische Nachrichten.

Der Bericht Aber die geirrige Sisung de Ageichetages

and ein Nachtrag u dem Berlcht über bie 2. S dung des

errenbauseg dem 9 d M. besinden sich in der Crsten und Jweiten Beilage

Dem Hause der Abgeordneten ist der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Verlegung des Amtsgerichts von Tinnum nach Westerland, nebst Begründung, sowie eine übersichtliche Darstellung der Verhandlungen des Landeseisenbahnraths im Jahre 1901 zugegangen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. Die Delegirten der Tischlerinnung zu Berlin und die ver— einigten Verbande der Holzindustrie beschlossen, wie die „Voss. Itg“ mittheilt, infolge der Weigerung des deutschen Holzarbeiter« Derbandes, die verhängte Sperre aufzuheben, in sämmtlichen Betrieben 10, der organisierten Arbeiter sofort zu entlassen. (Vergl. Nr. 14, bezw. 299 1901 d. Bl.) Aus Amsterdam wird der „Frankf. Ztg.“ unter dem 9 d. M. Eu el det daß eine Umfrage des Vorstands der Diamantarbeiter, Organisation wergl. Nr 2 d. Bl) als Gesammtzahl der Aus— ständigen rund zoo) ergeben hat, während etwa ebenso viel noch, in den Betrieben, die der Juwelier Vereinigung nichtz angeschlossen sind, Veschäftigung haben. Vierdurch wird eine Unterstützung mit 6 Gulden für jeden Strikeuden und 25 Cent für jedes Kind auf die Dauer von etwa zwei Wochen ermöglicht. Ungefähr zwei Drittel der Nicht— organisierten sind zum Bunde zurückgekehrt.

Kunst und Wissenschaft.

A. F. Die erste Sitzung der Gesellschaft für Erdkunde im neuen Jahre begann init der Verlesung des Jahresberichts durch den General Sekretär, Hauptmann Kollm. Es ging aus demselben ein erfreulicher Stand der Finanzen. der Gesellschaft hervor. Die Zahl der Mitglieder beträgt z. 3. 1260; davon sind ein Drittel auswärtige.

Eine Aenderung steht, wie der Vorsitzende, Geheime Regierungèrath, Professor hr. Hellmann mittheilte, in Betreff der von der Gesellschast herausgegebenen Druckschriften bevor. Die seit 36 Jahren bestehende Jeitschrift wird mit den seit 28 Jahren herausgegebenen Verhandlungen der Gesellschaft vom Jahre 1907 ab verschmolzen werden und dag neue Organ, entsprechend den 109 im Lause eines Jahres staltsindenden allgemeinen Sitzungen, in 10 Heften erscheinen, die einen etwa 5h Druckbogen siarken Jahresband bilden werden. Bei dem großen Fortschritt, den in den letzten Jahren die Reprodultions- Verfahren gemacht haben, wird die neue Zeitschrift reicher und besser mit Illustrationen ausgestattet sein als bisher.

Unter den Bucheingängen sind erwähnenswerth: Der Bericht von F. Foureau über seine „Mission Suhnrionne d' Alger un Gonkgo ar 10 Tehatt“, welcher von der französischen Akademie der Wissen« chaften durch zwei goldene Medaillen gekrönt wurde und darum be— sonders interessant ist, weil diese erste große Durchquerung der Sahara in nord südlicher Richtung, von Südalgerien big zum Gongo, von den hydrographischen Verhältnissen der füdlichen Sahara und den Dünen westlich des Tschad⸗ Sees ein von den bisherigen Annahmen sehr ab weichendes Bild giebt; Mittheilungen pon Dr. Max Schöller über seine 1396 und in den folgenden Jahren ausgeführten Reisen im äquato rialen Mrrika und Uganda, ausgezeichnet durch neue, mit großer Sorgfalt ausgearbeitete kartographische Beiträge; Dr. Hellen Reise in Oft Afrika, dadurch bemerlenswerth, daß der Verfasser die An— schauungen und Erfahrungen der Eingehorenen, namentlich derjenigen Sunhell, die europäische Forscher auf ihren Reisen begleitet haben erlundet und zu Papier gebracht hat; Professor lr. Seler, erster Band seiner wissenschafllichen Forschunge-Reisen in Zentral- Amerika;

Professor 19)⸗ Eꝛinst Vaeckel, Aus Insulinde“; lDr. Alerander Pflüger, Tie Smaragd Inseln der Südseen (für Touristen inter⸗ essanter als für Geographen); Dr. Georg Wegener, „Zur Kriegs⸗ zeit in China“; endlich die Verhandlungen des leßten, in Breslau abgehaltenen Deutschen Geographentages.

Vor Eintritt in die Tagesordnung erhielt der wesende, durch seine wissenschaftlichen Leistungen in weiten Kreisen belannte und bochangesehene Brüsseler Geograph, Professor Elisse Reclus, das Wort zu einer Mittheilung über sein neues System zur erstellung von Karten, sogenannten Globus Karten, welches im wesentlichen darauf berubt, daß ein sorgfältig ausgefübrter Globus aus Aluminiumblech, im

als Gast an

ist von bochstämmigem Laubwald bedeckt, die Buche findet hier die Grenze ihrer Verbreitung nach Osten bin. Am 29. Ottober, nach im Ganien en, Marsch, wurde Amol erreicht, eine Stadt, 9 e. Bacstein bauten, auch eine alte formenschöne, aber verfallende Moscher enthält. In nächster Nähe stehen einzelne alterthümliche Wart. tbürme. Eine steinerne Brücke führt hier über den Lar, Fluß. Amol ist mit dem nur z0 km entfernten versischen Hafenort Machmudabad am Kaspischen Meere durch eine Cisenbahn verbunden, die Kinstig einmal nach Teheran verlängert werden soll, wenn die von dem Elbruß—

Gebirge entgegen gestellten Terrainschwierigkeiten nicht unüberwindlich sind. Von Amol wandte sich der Weg = un nicht mehr die bequeme Qunststraße, welche über das Gebirge führt, sondern ein morastiger Landwen n nach Osten, parallel dem nur wenige deutsche Meilen ent⸗ sernten Südufer des KaspisSeeg. Berührt wurden die Orte Barserusch und Sari und endlich Aschref, in geringer Entfernung von der Sidost⸗ ecke des Kaßbi, Sees gelegen, erreicht.

. Der Vortragende schilderte in fesselnder Weise die hohen Reize dieser Landschgft, welche als Vorland des Elbrug Gebirgen von dorther überreich hewässert und von überraschender Fruchtbarkeit, üppiger Vese— heli, und gutem Anbau, ist. Dier pat man enzlich einingl, Fen Mwiblig zahl reicher, anscheinend auch ziemlich wohlhabender Dörfer. Die Häuser sind aug Luftziegeln gebaut und meist bon einem thurm— artigen, hölzernen Gerüst ehh. in dag zu Zeiten die Wohnung verlegt. wird, wenn man die Nugdünstungen des 16 oben fürchtet. Gt wird, wo der undurchlässige Urwald ausgerodet ist, Baumwolle und Juckerrohr angebaut; Granaten, Apselslnen, Iittonen dcume selhst Vattelpbalmen sieht man in Menße. Der Wald ist lußerfl wil reich, Fasanen sind so häusig, daß sle den Reisenken pselfach ge— schenlt wurden. Vie Bepöllerung ist von kleinerer Stgtur alg pie ben Iran, im Wuchs aber qut proportiontert, bie Frauen gehen hůusi⸗ unverschleiert. Ver Vortragende hatte sich überall freundlicher Aufnahme zu erfreuen, Unterkunst zur Nacht wurbe berelfuhsllt Gegen iin leines Geldgeschenk gewährt. Wären die Wege, übrigens bse Reste alter Kunststraßen, nicht so überaus mangelhaft, in senen Herhst— tagen mehr Motäste als Wege, dieses gesegnete Land müßse eine große Gutwickelung. ersahren. Daß frühere persische Herrscher den Werth bes Paradiesisch schönen Landez erlannt haben, geht aus ben etzt else 9 Trümmer liegenden Schloßkauten von Aschref hervor, bas Schah Abbas der Große (10844 1636) sich zu einer Art von Versallletz ge— stalset hatte. Hier siedelte der in den Annalen Persieng hochberühnite Herischer Kelonisten an, meistens Armentler, bie Höstlultur ein ührlen. Noch heute liegt Aschref wie in Obstgärten begraben, Von der Fürsorge des großen Abb sprechen sechg aneinandbergrenzenbe, mit hohen Mauern umgebene Gärten, die einstmals uf hl ö er und Moscheen bargen. Nur zwe dieser (Hebäube sind nech einigermaßen erhalten und zeigen an vereinzelten vergoldeten Stuckernamenten unt eigenthümlichen, a! frog gemalten Miniatur Jganbbilpern, brastische Liebesscenen darstellend, daß wahrscheinlich alle biese Nauten mit groffer Pracht ausgesührt waren. Heute haust in den seit 16665 unt 6h, wo sie burch Kosglenhorden zerstört wurden, in Trümmern liegenben Fallen hennathloses Gesindel, Zigeuner u. dergl. Als Schah Nasst Ghpin 1366 zum ersten Mal an diese Stätte kam, war er entzückis von ker Vage und den Erinnerungen des Ortes und orbnete bie Wieher herstellung der (Gebäude an, en ist aber bei dem Vorsatz geblieben. Die Gärten allein sind durch ihre Vegetation heute wohl schöner als in der Glanzzeit des Lrteg, wenn auch die Naumriesen darin durch un— durchdringliches Dickicht von Granatsträuchern unnahbar sint

Ganz nahe bei Aschref liegt die das ssihöstlichste (Ende det Kaspi Seeg bildende, wegen des reichlichen Wasserzuflusseg Süßwasser enthaltende Lagune, welche, dem (uri hen ähnlich, von der schmalen Halbinsel Mianlale gegen Meer ahgeschlossen ist. Eine der sich an die Nehrung leinen Inseln, Aschurade, hat Nußland 13828 annektiert Befesligungen errichtet In jweitägigem Marsch wur Verlassen von Aschref über Benderigez Asterabad erreicht l am M inde der großen Turkmenen⸗Steppe liegt, die sich vom Raser; bis zum Amu⸗Darja erstreckt. Asterabad war srüßer befetigt aber heruntergekommen. Hier wurde dem Neisenden durc schen Gouverneur besendere Aufmerfsamleit zu tbeil hier ein deutsch russischer Telegraphenbeamter stati Asterabad begann auf der Rückkehr nach Teberan der Elbrus Gebirge, dessen Kammhöh— wird. Hier, auf der Paßböhe, gen herrliche Fernsicht: nach Norden di Asterabad, darüber hinaus die öre, endlose S das schimmernde Meer, nach Süden dagegen

7 ̃ dlebus g Maßstah ven einem Millionstel, in eine Menge kleiner, unter sich gleicher Theile zerlegt wird, deren jeder somit eine Karte von handlicher Größe ban teh. Entsprechend dieser Entstebungsweise der Karten, bildet jede einen Theil einer Kugelcalotte, ist mithin schwach gewölnt und schließt alle bei lacher Darstellung unvermeidlichen Verjerrungen des wirklichen Bildes der über eine Kungeloberflache vertheilten Festländer und Ozeane aus. Professor Meclus, der in Berlin unter Ritter studiert hat, hielt seinen

accentfreiem, vorzüglichem Deutsch und überreichte

Vortrag in a

gan; s (Reschenk für die Gesellschaft ein nach seinem Spystem ausgeführte kreiarundeg, in einen viereckigen Rahmen eingeschlosseneg Kartenblatt, das die pyrenaische Halbinsel, Theile von Nordwest Afrika und das westliche Mittelmeer jeigt und mit großem Interesse geprüft wurde. Den Vortrag des Abend hielt De. F. Sarre über seine ise in Majzenderan (Persien) Der Redner hat vor ingen Jabreen bereits von einer Reise berichtet, die er in den Jabren 189 und 1895 nach Mersien unternommen, und damalg eine sesselnde Schilderung von diesem alten Schauplatz menschlicher Tul turentwickelung geliefert, dessen Umfang so groß ist wie die im Dreibunde verinten Staaten jusammengenommen, der jedoch it so einförmjg und unfruchtbar ist, daß dem Boden des zu einem großen Theil sogar eine Saljwäste bildenden Hochrlateang, als welche dag Land sich kennzeichnet, nur mit unsäglicher Mübe Frucht ablagewinnen ist. Dem Vortragenden wurde damalg belannt, daß trostlese Gbarafteristif auf den bei weitem größten Theil des ande Anwendung flude, jedoch nicht auf einen leinen, senseing nördlichen Mandaebirge gelegenen Theil, und daß er dort, zum persischen Süduser deg Kagri⸗Seeg sich erstreckend, schöne Rilda und truchlbare Thaler finden werde. Die sen ihm beim ersten Wesuch ven Persien unbekannt gebliebene Landeetbeil, die Previn; MNaienderan kennen zu 1craen, war der Zweck einer zweiten Reise lor Sartre s, die er am 21. Ofteber 1899 ven Teberan iner fleinen rawane ven Pferden und Maultbieren antrat. In ästlicher Rich Eng wurde in wei Tagen, auf mäßig ansseigender Straße, die Lewabend erreicht und hier mit einer Wendung nach NNO der Aufftien dem Glbran Gebirge begonnen, dag ju den bedeutendsten Gebirge⸗ ermalienen der Well gebört. In Mo m Meere bäbe, 1100 m bäber J Teberan, wurde der Fuß des mächtigen Vulkang Demavend erreicht, I sich über den Tamm des Gebirges big a doo S900 m erbebt und beständig mit Schnee bedeckt ist, da die Schneegrenze bei Jo m Der a Histerischer Jeit nicht tbätsg gewesene und aug feinem aer nur Schweseldämrsfe aunsteßende Vulkan, der letzt 1390 er tee, warde bildet eine Poramide den beber Regelmäsnleit nnd Ferabrt, namentlich aug der Entfernung, wo der Gebdirghsecke f = er ibrent, nicht mebr sichtbar it, glnen impesanten Anklih Der Trg ist anf drei Seiten ven dem Flusse Lar umflessen länge dessen el ciageschnittenem Vet die Strafe fährt Die ven ester echischen Jnaenteuren i877 78 erbaalke Numnststraße Ferihbrt weiterbin dir Urte Rebae und Vane Am ersteren siedi man auf da saadnglicher Felsenbèébe nralt MWauerressie, iber deren Gntflebunn ed ain fig KGessimmnng felt die Sage schweigt. Bei Qend i Buride 5 Se n . * 86 it 2 En, ern des Cern ärtiern Scha als kibeter Ker Straße, gar, Glalrtut ach altreisiihen Water in Felsen cingenraben Wem Abitient dem Melirde ndert ih bald der Hare, bieker lakle nnd venctaflernteie Gbaraffer denmelken. In bin

2 UVrt

An mm be eiüseaen Piat nnen und Malen . . W hbanme, eiter din ei dil Wan ar, den, ane, er

. and Vanbbülkern fee tiiht und mannigfaltig Uenrtaflen

Der Jank Fuß des Gbernen

Felsengebirge, dem trotz seiner Dede die berrliche dennoch MNeize verl 2

Bostam erreicht und

birge auf der einen, die

innerbalb zebn Tagen die

111 Florus

trages führte I)

von seltener Vollendun

so reizvoll geschilderten

den Wänden waren

auggebängt, darunter im

würdigen Fels Slulrt

aus allen Stadien der xersi

ein Triumphzug des

ersten nachchristlicken Tabrbunder mi

Gott Ormujd, der römisc Aerian Tänigs Saror J. n. s. f Ufer des Karri Stelle sein, wo Al eimal an di kam, das er aber

verodot 8 dafür

ur Erforschung d

den Diadechen. im

Nerdende nicht

besestigte, da de

fangt

2 In der na

eutschen Weteere

*

97 *

ö

——

k

ea eie 8 2; z

Winterweijens war auf 87,6 geschätzt. Die mit Weizen bebaute beträgt 32 Millionen Aeres, die t Roggen chen 1260 dy ier

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Masspregeln.

Das Erlöschen der Maul= und Klauenseuche n w ; ; ; e ist dem Kaiserlichen Gesundheitgamt gemeldet worden vom Erl. ehen, zu Malnz am 9. Januar.

. Egypten. Ver internationale Gesundheitgrath in Alexandrien hat peschlessen,

gegen Herkünfte von Smyrna dag Pestreglement zur Gln— wendung zu bringen,

Ber kehr ö⸗Mnstalten.

Königsberg i Pre, 10. Januar, (8. . &

en, . 28 c W. T. B.,) Nach Mit⸗ heilung der hiesigen Hafflotsenstation sind Segelschiffe seit gor stern wieber im stanbe, bie Fahrt von Köntgsberg nach Pillau ohne Hilfe von Hampfschissen auszuführen.

Bremen, 10. Januar, (Mg. T. 9) anpfer „Hohenzollern“ g. Jau, h 10. Jan, v. Neapel n. Australien, „Hannoper“ G. Jan, p, Gal⸗ veston n,. Yremen abgeg, „Stuttgart“ y, Hst⸗Asien 9. Jan, in (Genug, „Kaiserin Marid Theresig‘ 10, Jan, pv, Bremen in Niem HMoik angekommen, . 65 1. Januar. (Ig T. RB) Vampfer „Preußen“, n, Ost— Asien best, 10, Jan, in Hongkong und „ahn“, n, Jem Hort best in Negpel angef. „Kronprinz Wishelm“ 10, Jan, Messe von Ply⸗ month n, Cherbourg fortgeseßzt. ; Dam burg, 19 Januar, (8, T. g) Hamhurg⸗Amerifa⸗— vin le. DYampfer „Columbia“ H. Jan. v. Gibraltar ages. „Australia- 9 Jan in Hapre angef, „(herust la“ ' Jan, v, Antn erpen Sparta“ Y. Hoston unh „Parthia“ v, Relfast, „Lybia“ Jan, h hante „Gambia“ H. Jan, v,. Yokohama abgegangen . , London, 10 Januar, (48. 35

Hampfer „Kilbonan Gastle“ Mittwoch auf Heimresse v. Gepstart ibhgeg. „Vrgemar Gastle“ Donnerstag auf Heimreise in Maker „(Yaul“ heute beggl, in Lonbon ngefommen .

Norhheutscher Lloyr, Neapel n. Genug, „mremen“

Uni on⸗Gastle⸗ ian

Theater und Musit.

m Königlichen S

. auspielhause err Goguelin !

r Aeltere unt Fräulein Ma ue pon der (omen ie frangnise mit em 691 hl 66 * Porte St. Martin in Faris bas bereitß ange fängt bem Lvustspiel Mademols selle de . .

Im Deut schen Theater sinben Wiederholungen von Ar chni

orgen Aben:

Freitag, Sonnabend, sewie am Montag wirt „Haust“, 1 in den 4

Der Proel

a 1

16ur 1 1Ibüur -=

Stunden“ außer

Gatte ran.

o TK, rere, Wer, =.

n Green, Ce den, nnr, mer, mr S Ger-, , =.

= 2 w