anze offizielle und private Norrespondenz der regierenden Fürsten, 2 rei befzrdern, und es ist in dieser Hinsicht schon früher auf in keiten hingewiesen worden, die unter dieser Firma passieren. lle diese Umstände drücken auf den Post-Etat; außerdem darf nicht unbeachtet bleiben, daß die Krise eine Verkehrspverminderung mit ehracht hat, die ebenso im Reichseisenbahn - Etat zum Aus— 26 kommt. Die Wellenlinie, in welcher sich Prosperität und Krisen bewegen, ist eine Folge der kapitalistischen Self g chats ordnung, mit der sie entstanden ist und mit der 6 einst verschwinden wiid. Die letzte Prosperitätsperiode hat auch die Kenner dieser wirthschaftlichen Vorgänge durch ihre Dauer und Ausdehnung über— rascht. Entsprechend wird sich die ihr nachgefolgte Krise verhalten, und der Reiche bank-Präsident Koch täuscht sich, wenn er den tiefsten Stand schon überwunden glaubt. * heutige Produttionsfähigkeit ist der früheren weit überlegen. Die , ist anarchisch; es sind ungeheure Waagrenmassen aufgehäuft. Die eingetretene Absatzfähigkest hat nichts zu thun mit verminderter Komsumtions— kraft, sondern nur mit der verminderten Kauffähigkeit. Verminderte Naufkräfte bedeuten vermehrte Arbeitslosigtéeit, gesteigertes Elend der Arbeiter; von diesen aus werden die Kreise der Gewerbe und Handelgtztreibenden von der Krise ergriffen, und diese zieht ihre Nrelse immer weiter, bis endlich der Tiefpunkt erreicht ist und dann langsam ein allmähliches Aufsteigen eintritt. Die arge Rolle, welche in der Verschärfung der Krisis die Syndikate, besonders das Kohlen- und Kokssyndikat gespielt haben, läßt die Forderung nach , , . des Kohlenbergbaueg, mit verdoppeltem Nachdruck erheben. Nun spricht man von stagtlichen Maßregeln zur Beseitigung der Arbeitelosigkeit. Warum hat Graf Stolberg nicht erklärt, daß er und seine Freunde jetzt mit allen Mitteln die schleunigste In⸗ angriffnahme des Kanals betreiben würden? Sie (nach rechts) könnten gefrost eine Milliarde auflegen, um stagtliche und öffentliche Arbeiten eiligst ausführen zu lassen, welche läugst beschlossen oder nothwendig sind; dann brächten Sie Hunderttausende von Arbeitslosen von der Straße. Die Sozialreform ist auf einem todten Punkt angelangt; alles, was in den letzten Jahren i . ist, war nur Stück, und Flickwerk. Schon vor Jahrzehnten haben konservative Sozialreformer auf einer Konserenz der ländlichen Arbeitgeber eine Normalarbeits—⸗ woche von 56 Stunden für Industrie und Landwirthschaft vorgeschlagen. Auf Anregung des Geheimen Raths Wagner wurde sogar ein Hesc entwurf behufs Einführung des zehnstündigen Normalarbeitstags aus, gearbeitet, der Ueberstunden ausschloß, der nur für den Sommer auf dem Lande eine elf. und zwölsstündige Arbeitszeit zuließ! Ich möchte meinen Freunden rathen, diesen Gesetzentwurf mit den zeitgemäßen Abänderungen erneut dem Reichstage vorzulegen. Wir verlangen die Abschaffung der gewerblichen Kinderarbeit, die Abschaffung der Lrauen⸗ arbeit, die Einrichtung von Arbeitskammern und eines Arbeits- amts für 13 Millionen Arbeiter, damit diese endlich den Hr Millionen Unternehmern gleich gestellt werden. Das Reichsamt des Innern hat die Erfüllung aller dieser Forderungen bisher nach Kräften bintangehalten. Die große Finanzkunst ist die, die Steuern so zu gestalten, daß sie auch gezahlt werden können. Darin haben Sie besonders bei der Normierung der Börsensteuer gefehlt. Im Zentrum hat in den letzten Jahren eine übermächtige Bewilligungslust geherrscht; wir haben unsererseitß den Verren immer wieder vorgehalten, daß die fetten Jahre nicht ewig dauern. Wir baben glänzende sechs Jabre gehabt und doch immer mehr Ausgaben gemacht und schließlich unsere Schuldenlast enorm gesteigert. Da müssen denn doch auch einmal die Einnahmen zurückbleiben. Wir haben seit 1888 über zwei Milliarden Schulden gemacht. Haben etwa die verbündeten Re⸗ gierungen alles aufgeboten, um die Ausgaben aufs Nothwendigste ju beschränken? Nein, man streicht aber den GEinzelstaaten 35 Millionen, die durch Zuschußanleihen aufgebracht werden sollen. Und die Ausgaben, namentlich für Militär. und Marine— zwecke, werden weiter gesteigert werden Herr Bachem macht die Nationalliberalen verantwortlich dafür, daß nicht gespart werde im Reiche. Aber das Jentrum ist gerade verantwortlich für das Justande⸗ kommen der Flottenvorlage. Das Jentrum bat sich immer be⸗ willigungslustig gezeigt. Man macht auch die Regierungen in den Ginzelstaaten verantwortlich. Das begreise ib nicht. Die Regierungen
wollen doch natürlich ibre Macht stärken, aber der Reichetag ist doch nicht als Bewilligungsmaschine bierber geschickt worden, der Meichetag soll kontrollieren und kritisieren Die Neyierungen in Stuttgart, München ze. vfeifen einfach nach, wag bier in Berlin vorgepsiffen wird. Neue Steuern werden allerdings für unsere Martei neuer Agitationsstoff sein rw im wir k n zarnicht Agitationgsteff genug bekemmen. Gs giedt beute kaum nech ein Nahrungemittel, das nicht bestenert 6 1 ch, daß man Luft und Licht be rt ben d A Dr. Oertel) Verr Oert bewãdrt sich z FRFinanzmann d will die Klaviere bestenert wissen. Gen verstenern S r die Klavi⸗re aber um so weniger Ulavier werden kauft werde Da Proletariat int es, elcben hi ond — die meien Steuern zablt. Die Reich len würd meisten schreien wenn Militir⸗ und Marine Minister n ibne e d wenn man eine Reichs Jinkommen teu die Reichen Welck Dypositien baben nicht die säch ichen Konservar . die V meönentkftener im 5biichen Tandt macht dert
* Die M m ü 1 n ) ucht geschendk. Denn der Trleg;. h s
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bin neugierig, wie ih unsexe Regierung dazu stellt. Es sind über haupt in diesem Kr * ganz wunderliche Dinge passiert, nachdem von höchster Stelle, die bekannte Mahnung an unsere Truppen ergangen war Nun, wir wissen, wie die Sache ausgegangen ist. Damals hieß es, unsere Soldaten müßten fo verfahren, daß man in tausend Jahren es nicht wagen würde, einen Deutschen auch nur scheel anzusehen. Das Sllhneprinzlein hat nicht Kotau gemacht, man ist mit dem Chinesen sehr freundlich umgegangen. Im Kriege selbst aber hat man Tausende einfach niedergeschossen, gewiß nicht, zum Ruhme der Europäer. Der Krieg auf den Philippinen und in Transvaal ist ein Schandmal für unsere Jeit. Der Raub astronomischer Instrumente in Peking ist von. Vorgesetzten offen zugegeben worden; dies sollte ge⸗ schehen, um die Krlegskosten zu decken. Ich frage, ob dieser Befehl bon dein Grafen Waldersee ausgegangen ist. Das würde nach den 5z§ 127 und 131 des Militär Strafgesetzbuchs als eine Plünderung an— zusehen sein, die kriegsrechtlich zu bestrafen sein würde mit Gefängniß bis zu fünf Jahren und Versetzung in die zweite Soldatenklasse. Der General Lessel, der jenen Befehl gegeben haben soll, müßte so bestraft werden Man hat nicht gehört, daß er oder ein anderer zur Verantwortung gezogen sei. Bas Ende der Geschichte ist für uns be⸗· schämend genug. Die chinesische Regierung hat zelt; Ihr habt die Instrumente gestohlen, nun könnt ihr sie behalten. Baß Chamberlain jenen Ausspruch gethan hat, braucht niemand aufzuregen. Er, hat nicht nur Deutschland, sondern auch Rußland, Oesterresch, Frankreich u. s. w. erwähnt; alle diese Staaten könnten ebenso verletzt sein wie Deutschland. Sind im französischen Kriege, namentlich nach Sedan, auf deutscher Seite nicht ö Gewaltalke vorgekommen? Damals bestand in Frankreich ein Volkskrieg, und die Franktireurs, die ge⸗ handelt hatten wie jetzt die Buren, wurden einfach niedergeschossen. In jedem Kriege kommen solche Dinge vor. Glauben Sie, daß nicht auch deutsche Truppen in einem Kriege, wie der süd⸗— afrikanische, so verrohen und verwildern würden? Wenn die englische Armee so zusammengesetzt ist, wie der Abg. von Liebermann behauptete, so möchte ich erinnern, daß der „Schwäbische Merkur“ eine Kolonial truppe zu bilden empfohlen hatte, die aus Sträflingen zusammen⸗ gesetzt sein sollte. Es ist, in China aber auch, geplündert worden. Notorisch haben sich die Missiongre an dieser Plünderung betheiligt. Die „Berliner Politischen Nachrichten“ meinten, man solle die Sache nicht aufbauschen. Sie wissen doch, daß in Paris ein Zelt der Kaiserin von China ausgestellt ist; Kunstwerke nach Italien und Deutschland sind unterwegs; ein französischer Bischof hat eine Plünderungstruppe angeführt; an verschiedenen Orten tauchen Kanonen und Kunstgegen— stände auf, die offenbar geplündert worden sind. Auf einen aufsässigen Borer kamen 60 unschuldig ermordete Chinesen, auch Frauen, nach dem Ausspruch des französischen Generals Voyron. Wir haben alle Ursache, über die Vorgänge in China den Mantel der christlichen Liebe zu decken. Derselbe Bischof Anzer, auf dessen Urtheil Herr Bachem so großen Werth legt, hat zu Neuiahr gesagt: Kein Mensch weiß, was aus diesem chinesischen Chaos werden soll.. Es sind auch jetzt noch Keime zu neuen Schwierigkeiten vorhanden. Herr Bassermann meinte, es sei erwiesen, daß die ‚Hunnenbriefer gefälscht seien. Ich bin nicht getäuscht worden, auch kein Anderer, böchstens die Regierung. Ich halte alles aufrecht, was ich über die Dunnen— briefe gesagt habe, nicht trotz, sondern wegen der Prozesse. Herr General Lessel hat behauptet, in Zürich seien Dunderte von Hunnen⸗ briefen fabriziert worden, nur der Poststempel feblte noch.
Solche Briefe bätten doch nur einen Werth. wenn sie den chinesischen Poststempel zeigen. Döchstens könnte es sich um eine Fabrikation durch Spitzel handeln. Vor Ge—⸗
1
* richt ist der Beweis der Echtheit der Briefe gar nicht zugelassen worden; der Redakteur des Vorwärts“ ist gar nicht geladen worden; man bat nur auf Grund formeller Beleidizung veruribeilt, und zwar in einem Fall zu 6 Monaten! Der Krie z⸗Minister wollte die Re⸗ dakteure anklagen lassen, die Dunnenbriefe' gebracht baben; man bat aber nur sozialdemokratische Redakteure angeklagt. Auch die nicht sezialdemokratische Presse bat dag nicht gethan, was man der eng⸗ lischen Presse vorwirft, daß sie nämlich die barbarische Art der englischen Kriegfübrung vertuschen wolle. Generalmajor Endres bat sich gegen meinen Fraltienggenessen Südekum gewandt, der dem Vauptmann von Feilitzsch Feigbeit vorgeworfen batte. Dieser Vor⸗
wurf war um so berechtigter, als der Abg. den Vollmar obne Wider-
5 8 . ra wer d 39 ;. PE . m Qær ' 82 pruch des Kriegs⸗Ministers von Asch der baverischen Kammer den 21H85 87. * d d J d d . — * . selben Verwurf erkeben batte. Der Hauptmann von Feilitzsch wurde in die baverische Armee nicht wieder ufgenomm we a sich 22 * 1 1 2 R 1. . ö — * 822 . ö lit irmi 1. andlungen batt z 24 den 50 m 136 . wm. * Uatmindandliung 16 D— Gwülde 9 e 1 1 = 8 ö . e n ur vr nr ö 2 der baverischen Armer nicht gut war, war in der rreußischen 8 201 R . 1 8 WM . . gerade g zenug. Welch zeleidigung für die baverisch 1 . rr. 1 8 2 * ö Augsburger Abend ⸗3 mia J r *r *r dan von Feil ' nekr ir ; g 11 8e nw daß den 1B w ebe u l 15 1mn werdertr . 8 88 err Ill err 8 n 1 1m dem 11 8 9 re 11 rn R .* 8 ** 9 z * 5 x ! bervor babe daß 17e n Preußen vurd ö. 8 I * * Vd 1 dier 2 Allerbochst 8 de ** . 5.4 X rant ishe & tier nen, de 1 licher * 5 w . ** fall kemn m baverijche Ofñzier rem r = 8 v Kr . 1 d w de Dinge pa X de ** 1 * * wirk der 1 munt ** 1 mußt 2 ; Gedan? Rem m we rer *r 1 Da 2 8 n * in alten — kein * 8 n 3 vi und J 1 Ven teunde t für ; mu 2 826 128 r Sac 2 Ver — 21* 1 1x der k n nierer ẽ . Larart wan am =. * * 2 1 — * X 13 5 Ted 8 m 1 * 1 8 . * na 12n acht — 1 X 2 wer den di ? mit n D d M v5 8 ind 8dr 1 1 —ꝗ — 1 = — 28 * d — 1 1 — 1 2 4. 8 9835 a L * 2 2 2 Pe 1 . * * . t ein ber 1 1 d ᷓ d 6e k err —— 1 t J e er 1 = 26 . 1 m 1 * e z rn 16 m 1 . * * 1 * . n e Tamer im der — * 2 1 5. n * d x ent würd 2 ö . x . — 2 1 = — * — x h 1 1e 2 9 — 1* * 2 diu n ĩ. R 2 * mm m . Der n auch n 1g 9* 1 — I ; mam EScime . rer dich ö 1 d ben bei der Tarif f * 1 . *. W . . n fen = — 1x n n m it try — — — H mem 1 D 22 * 1 ir werden nnch me der- * s. 21K r * x . : nat der aden bei den S rr, n. 22 * 21 — eine nmndernum Derma de 7 1 * 2 delitil 8 dig na die erden wir aber ne machen ad d bes- ᷣ ö = * . 2 2 1 * 2X der diere ß dedben Sar 938 n 2 — R ' zach merle m n . — ' 7 . 163 — Teber ut! recht al O fage 22 me r * ö 9 1 gen Delreint and einer —
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der, ich will nicht sagen ein fanatischer, aber doch ein entschie dener Gegner der Weltpolitik ist, im Namen der Weltpolitik gegen unsere Heimathspolitik polemisiert. Wenn das der Herr Abg. Rickert thun würde, den ich zu meiner Freude, wie ich glaube, heute wieder in diesem hohen Hause erblickt habe, so würde ich das bis zu einem gewissen Grade begreiflich sinden. Wenn das der Herr Abg. Barth thäte, der diesem hohen Hause jetzt wieder angehört, so würde ich das allenfalls verstehen. Aber der Herr Abg. Bebel darf sich diesen Luxus nicht gestatten. (Heiterkeit) Das Roß der Weltpolitik darf er uns gegen. über nicht tummeln, es sei denn, daß er vorher mindestens für drei Flottenvorlagen gestimmt hätte. (Große Heiterkeit.)
Nun, meine Herren, hat der Herr Abg. Bebel auch gesagt, daß bei unseren Dreibundverbündeten Mißtrauen gegen uns bestände. Ich möchte wirklich den Herrn Abg. Bebel bitten, mir zu sagen, worauf sich diese seine Ansigt gründet. Ich kann ihm versichern — und ich spreche in diesem Augenblick durchaus nicht als Diplomat in dem Sinne, wie der Diplomat dem Herrn Abg. Bebel vorzu— schweben scheint, ich spreche mit voller Offenheit, ich bin viel ehrlicher, als der Herr Abg. Bebel annimmt (Heiterkeit) — also ich sage, daß bei unseren Verbündeten kein Mißtrauen gegen uns besteht. Ich habe gestern die Freude gehabt, ein Telegramm aus Rom zu er— halten, in dem gesagt wurde, daß mein verehrter Freund, der italie⸗ nische Minister des Aeußern Herr Prinetti, unserem Botschafter ge— sagt hätte, in der Rede, die ich hier vor einigen Tagen über aus— wärtige Fragen zu halten die Ehre hatte, wäre kein Wort, das er nicht unterschriebe. (Dört, hört) Und wenn der Herr Abg. Bebel einen Blick auf die Wiener Presse werfen will, so wird er sich davon überzeugen, daß auch diese meine damaligen Ausführungen ungefähr in derselben Weise beurtheilt. Also ich kann Herrn Bebel nur bitten, auch in dieser Hinsicht, was unsere internationalen Be— ziehungen angeht, sich nicht allzu viele Bären aufbinden zu lassen. (Heiterkeit und Zurufe.)
Meine Herren, die Ausführungen des Herrn Abg. Bebel über unsere chinesische Politik waren mir wieder ein Beweis dafür, daß es in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern Politiker giebt, und hervorragende Politiker, und ganze Parteien giebt, die Fragen der auswärtigen Politik mehr vom Standpunkt ihrer subjektiven Empfindungen beurtheilen, mehr von ihrem Parteistandpunkt aus, vom Standpunkt ihrer mehr oder weniger, nach meiner Ansicht gar— nicht berechtigten Abneigung gegen die eigene Regierung als auf Grund des ruhig und klar erwogenen Staatsinteresses. Wenn der Herr Abg. Bebel im Sommer 1900 Minister des Aeußern gewesen wäre (Heiterkeit), so würde er auch nicht geduldet haben, daß die Chinesen die Deutschen aus China vertreiben, daß sie uns ibre Häfen versperren, daß sie die deutschen Waaren in China nicht mehr zu⸗ lassen wollten. Und er würde als Minister namentlich nicht geduldet haben, daß die Chinesen unseren Gesandten — der, wie ich gegenüber der Kritik des Herrn Abg. Bebel hervorheben will, in muthiger, ritterlicher Weise gestorben ist wie ein Soldat auf dem Schlacht- felde (Bravo!) — also der Herr Abg. Bebel würde als Minister die schmähliche Ermordung unseres Gesandten auch nicht rubig bin- genommen, er würde sie auch nicht geduldet haben. Und wenn er sie geduldet hätte, so würde das deutsche Volk ihn als Minister nicht lange geduldet haben. (Sehr gut! rechts und bei den National- liberalen) Unsere Interessen in China waren und sind viel zu greß, als daß wir dieselben einfach als quantité négligeable bätten be- trachten und bei der ersten auftauchenden Schwierigkeit kleinmäthig preisgeben können.
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Darlegungen des Abg. Bebel waren ein recht schlagender
dad eine Freunde in der chinesischen Angelegen⸗ beit vom ersten bis zum ten Tage einen Standpunkt eingenommen baben ie große Mehrbeit des deutschen Volks weder theilt noch
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r ird im Vinmel t haben. Alle aut beatischen ß unsere Trurven sich an na baben durch Brade n darch Trmanität. Uad rnn der franzesische, der englische eder der italien unche Trregg. Nrarfter fert lange schen in ibren Parlamenten
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136
Schlas n der Zaenter Beilage)
*.
M HO.
Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Montag, den 13. Januar
1902.
(Schluß aus der Ersten Beilage.)
Meine Herren, der Herr Abg. Bebel hat auch Bezug genommen auf ein Urtheil des Bischofs Anzer über die voraussichtliche weitere Entwickelung der Verhältnisse in China. Ich habe eine ausgezeichnete Meinung von dem Herrn Bischof Anzer. Ich glaube aber doch, daß im vorliegenden Falle die Anschauung des von mir hochverehrten Bischofs Anzer, falls er sie wirklich in dieser Weise ausgedrückt hat, ein wenig zu pessimistisch war. Jedenfalls sind gegen die Wiederkehr solcher Vorkommnisse, wie wir sie vor einem Jahr in China erlebt haben, von den Mächten so weit Vor— kehrungen getroffen worden, als dies möglich war im Hinblick auf die inneren chinesischen Verhältnisse und auf die ungeheure Ausdehnung des chinesischen Reichs. Ich glaube auch, daß die Ereignisse der letzten anderthalb Jahre an den Chinesen, Regierung wie Volk, nicht spurlos vorübergegangen sind. Es ist den Chinesen in einer für sie recht empfindlichen Weise klar gemacht worden, daß sie sich nicht ungestraft gegen Europäer vergehen. (Zurufe bei den Sozial⸗ demokraten.) Es ist ihnen auch kein Zweifel darüber gelassen worden, daß, wenn es sich um die Bekämpfung der Barbarei handelt, die europäischen Mächte einig sind und einig bleiben werden. Gewiß werden die chinesischen Behörden in der nächsten Zeit noch manchen Kampf mit den Boxerhorden auszufechten haben. Es wird speziell im Norden von China auch nicht an lokalen Unruhen fehlen. Die Ansicht unserer Vertreter in China geht aber doch überwiegend dahin, daß große und schwere fremdenfeindliche Bewegungen nach menschlicher Voraussicht in China in absehbarer Zeit nicht zu erwarten sind. Es ist eine alte Erfahrung, daß, wenn orientalische Reiche in Berührung treten mit der euro— päischen Zivilisation, dies zunächst zu sozialen und wirthschaftlichen Krisen führt. Solche Krisen, meine Herren, müssen überwunden werden, wie man ein Gewitter oder eine Springfluth überwindet. Wir geben uns aber der Hoffnung hin, daß die Er— schließung von China für die europäische Kultur von jetzt an ohne Störung, ohne akute Zwischenfälle verlaufen wird. Und jedenfalls haben die Mächte in dieser Beziehung in vollem Einvernehmen unter einander alle diejenigen Vorkehrungen getroffen, die im Bereiche der Möglichkeit, im Bereiche der Ver nunft lagen.
Was wir, meine Herren, in China erreichen wollten, darüber babe ich mich vor diesem bohen Hause wiederholt ausgesprochen, und das habe ich auch schon bei Beginn unserer chinesischen Aktion in dem Rundschreiben dargelegt, welches ich damals an die Bundesregierungen richtete. Ich babe damals gesagt, daß wir Genugthunng verlangen müßten für die Ermordung unseres Gesandten und für die sonstigen Verstöße der Chinesen gegen das Völkerrecht. Ich habe aber gleich⸗ zeitig betont, daß wir in China keinerlei Eroberungszwecke verfolgten, daß wir China nicht auftheilen wollten, daß unsere Interessen in China wesentlich wirthschaftlicher Natur wären. Ich habe ferner ge— sagt, daß wir angemessene GEntschädigung verlangen müßten für unsere Auflagen und Kosten und möglichste Sicherung gegen die Wiederlebr solcher Vorkommnisse. Ich habe gesagt, daß wir nicht einen Tag kürzer, aber auch nicht eine Stunde langer mit dem Gros unsereg Exveditionskorrsg in Ghina bleiben würden, als dies absolut geboten wäre. Und ich habe endlich gesagt, daß wir das Einvernehmen unter den Mächten, so viel an uns läge, aufrecht erhalten würden, daß wir, soweit ea im Rabmen unserer Rechte und Interessen ung irgendwie möglich wäre, gemeinsam mit den anderen Mächten vor—⸗ geben wollten.
Wenn Sie sich an dieses Programm erinnern wollen, so wer⸗ den Sie billigerweise zugeben müssen, daß dasselbe in allen wesentlichen Punkten durchgeführt worden ist. Deutschland hat
sich seine Stellung im Weltmacht ge⸗ sichert. Wir baben uns friedlich, maßvoll und besonnen gezeigt, aber auch leinen Zweifel darüber n Rechte achten, wir auch die unsrigen geachtet wissen wollen. unsere Positien in Schautung bebaurtet und befestigt. Wir babe am Peibo und am Jangtse⸗liang Gleichberechtigzung ge D land gebt aut den chinesischen Wirren mit ungeschwächten Kräften und in vellen ECbren bervor. (Bravo! rechts)
Und nun, meine Herren, bat der Herr Abg nech Bejug genommen auf die Haltung unserer franzẽsischen Kriege. Wir alle wissen, meine Herren, ein grausameg Handwerk ist, und daß ee nie einen
fernen DOsten als große
gelassen, daß
*
un wir fremde
Bebel endlich im deutsch⸗ daß der Krieg
Trurren
Krieg gegeben bat, in dem nicht beklagenszwertbe Ausgschreitungen dergekommen sind Die Frage ist aber die, eb nicht auch im deutsch⸗französischen Kriege
unser Herr, waz Menschlichleit anlangt, in
er . 4 ö. Mererster Linie gestanden
dat (sebr richtig! rechts, und diese Frage bejabe ich auf das aller⸗ bestimmteste. (Brare!! Weiter werde ich auf diese Aenßerungen den Bern Abe Bebel nicht eingeben. Wenn unser Heer rem Aueland
angegriffen wird, so balte ich es für meine Pflicht, dagenen Frent zu
machen. Aber über die Angriffe, die ven der Tribüne dieses boben Hausegß aug denischem Munde gegen das Verbalten deutscher Krieger im Jabee 1870 gerichtet werden, überlasse ich dae Urtbeil dem
denlschen Volle nad der dent schen öffent VBrade )
Krieg Minister, General der Insanterie von Goßler:
Ich aß fe an dat senlge an, ag der Derr Neickefanmiler am Schlusse selaer Rede gesagt bat, und nebme für die an der chinesischen Gryveditien beteiligt 9enesenen dentichen Trurren dafselke in Anfrruch Wie im Jabre 1870 können ir anch bier stel; auf die Haltung unserer Trarven fein. Die gernentbeiligen, dem Derrn Ua Retel aag antereschebenen Vergäiege Grausamteiten und se eitet geben la den Gebiet der Fabel. Im übrigen ist eg eine gan unfruchltbare asgabe, dem Derrn ben Webel den Gbaralter der Kriege derständ- ch wachen Ja wellen. Gr bal die Berkältaisse ia Gia se dar- geflelli, al eb wir in dolerrechtareidtiget Welse eine tabigr, saaftm itbige Hero lleraeg ebae Grand überfallen and gegen sie die greßten Grau-
Meinung. (Leb baften
samkeiten verübt hätten. Da möchte ich doch darauf hinweisen, daß man die Zahl der durch die Boxer ermordeten chinesischen Christen auf mehr als 80 000 schätzt. Das ist eine Zahl, die zum Himmel schreit. Vom Herrn Abg. Bebel ist auch bei der Schilderung der Thätigkeit der Missionare behauptet worden, sie und die chinesischen Christen taugten eigentlich gar nichts. Das ist, wie die jetzt vor— ligenden Angaben ergeben, ganz unzutreffend. Von den chinesischen Christen sind nur ungefähr 24 0j0 vom Christenthum abgefallen, der größte Theil derselben ist dagegen gern in einen martervollen Tod gegangen, um den angenommenen Glauben zu bewahren. (Hört hört! in der Mitte. Was die Missionare anlangt und speziell die katho—⸗ lischen Bischöfe, so sind sie ein Muster in der Vertheidigung ihrer Gemeinden gewesen. (Hört, hört! in der Mitte) Der Herr Abg., Bebel hat es wohl nicht gelesen, daß im Tempel in Peking einige Tausend Christen, fast ohne Waffen, nur im Besitz einiger Gewehre eingeschlossen waren, und daß es dem katholischen Bischof zu verdanken ist, wenn ihr Leben bis auf einige Hundert, die der Be—⸗ lagerung zum Opfer gefallen sind, erhalten geblieben ist. Es ist fast während 3 Monate fortwährend bei Tag und bei Nacht gekämpft worden. Minen wurden seitens der Angreifer gelegt, die Munition ging den Vertheidigern aus und als die Boxer schließlich eine Kanone auf den Tempel richteten, da machte der Bischof, das Kruzifix in der Hand, mit vier Christen, von denen zwei mit Gewehren und zwei mit Lanzen bewaffnet waren, einen Ausfall, nahm die Kanone und rettete so seine Gemeinde. Der Krieg in China ist denn doch etwas anders verlaufen, als es sich der Herr Abg. Bebel vorstellt. Es sind von den Missionaren und chinesischen Christen geradezu Heldenthaten verübt worden, und daß wir diese Leute schützten, war unsere Pflicht und Schuldigkeit. Ich habe mit dem Herrn Abg. Bebel über diese Dinge schon wiederholt verhandelt. Er ist es ja selbst gewesen, der mir s. Zt. gerathen hat, die Angelegenheit mit den Hunnenbriefen vor Gericht zu bringen, und ich habe alles gethan, um nach jeder Richtung hin die Sache zu klären. Ich will dem Herrn Abgeordneten in Bezug hierauf seine eigene Aussage vorhalten. Er hat damals behauptet: „Giebt es etwas Scheußlicheres, Barbarischeres, Gemeineres als eine solche Kriegsweise? Das kann nicht genug gebrandmarkt werden vor der ganzen Welt.“
Meine Herren, er hat sich dann auf die Hunnenbriefe berufen und unter dem 19. November 1900 gesagt: „Die Namen der Schreiber stehen zur Verfügung“. Desgleichen am 23. November 1900: Der Herr Kriegs -Minister ist dann im Laufe seiner Rede darauf gekommen, zu sagen, es sei ihm sebr erwünscht, die Verfasser der Hunnenbriefe kennen zu lernen; und er schien anzudeuten, daß er von mir erwartet, daß ich dieselben nenne. Dazu habe ich gar leinen Grund.“ und Weiter, meine Herren, wird irgend ein deutscher Staatganwalt oder der Herr Kriegs⸗Minister glauben, daß diese Briefe die Un— wahrheit sagten, so würde der Herr Kriege. Minister, wie er das jederzeit gegenüber der Presse und speziell der sozialdemokratischen Presse in anderen Fällen thut, die Staatsanwaltschaften ersuchen, die Veröffentlicher dieser Hunnenbriefe zur Verantwortung zu sieben. Von solchem Jurverantwortungzieben ist bis beute nichtz verlautet. Am 15. Februar 1901 gab er mir direkt den Rath „Es widerstrebt mir, bier die Rolle des Staataanwalts auf mich ju nebmen; soll ich dem Herrn Kriege. Minister die Wege zeigen, die er fräber selbst betreten bat, wenn Anklagen mit be— leidigenden, die Armer berabsetzenden Schilderungen in den Blättern erschienen waren?“
Nun, ich babe diesen Weg mit vollem Bewußtsein, nachdem die Berichte aug China vorlagen und die Strafanträge gestellt waren beschritten, und nach diesen Aeußerungen deg Herrn Abg. Bebel batte ich geglaubt, er werde sebr geneigt und bereit sein, die Gerichte bei der Aufllärung der Thatsache zu unterstützen. (Juruf linka.) Der Herr Abgeordnete Bebel bat aber alg Jeuge die Nennung det Nameng des betreffenden Briefstellers verweigert. (Hört, bört) Er bat angegeben, er batte den Namen vergessen (Deiterkeit rechter. und wenn er ibn wüßte, würde er ibn nicht nennen. Dag ist meine Wissen der Wertlaut seiner Uutsage. (Widersrruch ven den Sozialdemofraten) be eine Aftennotij in diesem Sinne. Ist so wird ja der Herr Abgeordnete nicht ver= seblen, den richtigen Wertlaut mitzutbeilen.
Wenn der Herr A Bebel beute nech erklärt, er glaube .
an die Echtbeit den Indaltz der Hunnenbriefe, dann ist ibm eben nicht a elfen. (Justimmung recht Auch nicht der Schein cine Beweiseg ist bei den Gerichteeerbandlungen erbracht werden, daß der
Inbalt der Briete mit den Tbatiachen sbereinstimmt Ich möchte dem Herra Abzeerdneten Bebel nur augeinanderseßen: es gicht die in Gurera fabrijiert don ori wieder
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noch einmal rei Arten derartiger Briefe. Briefe. nach Gbina geichickt wurden und kamen, und
den bier nach Gurora
Lügen, die in China
fabrisert sind. Für beide Serten den Briefen bake ich Reweise Dler siad 4. B. derartlge Briefe, die la Chbira mit Geschlag belegt werden sind Der Absender ißt Jean Wang poste restante Gens ve, Sais 23 In dem Brice findet sich die Adrrsse Jean Bättig Peri‘. Tieser Brief warde la Lasern far Pest gegeben die Mresatken waren Leute in Jirich und Basel Diese Mdrrssen siad a raciarra Bedaaern ia Gkiaa derleren geg nen
Menn der Aba eine Per-
Bebel aach beute nech ange dentet bat
sönlichleit, die in der Scherr lebt, räre vielleicht der Merfaffer eder Vermittler dieler Sarnen fe se babe ich idea derste den ü sen— so würde ich iben ralben Rh dech mil dieser Persoalchrerit auseinander-
sasegen. Denn es siad Flarklätter in der Schere ant der Neter scheift Lasern, den 21 Deiner 1991 R F G Seemann
Nentier derdeeitet werden acen aad Jarafe bei den demefraten Mecde des Prasidenten)
Es ist mir sehr erfreulich, daß der Abg. Bebel selbst auf den Namen kommt. Diese Blätter sind überschrieben: ‚„Bebel's Meineid und Hunnenbriefe“, und wenn Herrn Bebel daran gelegen ist (Wider⸗ spruch bei den Sozialdemokraten), die Sache aufzuklären, dann kann ich ihm nur rathen, auf Grund dieses Flugblattes, das die größten Beschimpfungen der Person des Herrn Bebel enthält, vor Schweizer Gerichten klagbar zu werden. Ich will die näheren Einzelheiten hier nicht weiter darlegen; sie sind aber so gravierend, daß meines Erachtens der Abg. Bebel doch verpflichtet sein würde (Widerspruch bei den Sozialdemokraten), angesichts dieser Thatsache gegen Herrn Schumann in der Schweiz vorzugehen.
Was dann die aus China hierher geschickten Ligen anbelangt, so ist es allerdings unbegreiflich, daß eine Anzahl von Leuten derartige Briefe nach Hause schreiben konnten. Die Verleumdungssucht, die sich jetzt überall bemerkbar macht, ist wirklich eine Art Volkskrankheit; man begreift einzelnes garnicht. Ueber einen Brief, den der Herr Abg. Bebel s. Zt. hier auch angeführt hat, und der in den Zeitungen mit dem Namen veröffentlicht war, kann ich hier nähere Auskunft geben. Ich könnte noch mehrere anführen, dieser erscheint aber ausreichend, weil er charakteristisch ist. Es liegt über denselben folgendes Protokoll vor:
„Es erscheint der Fahrer Pelzer von der zweiten Batterie des Ostasiatischen Bataillons schwerer Feldhaubitzen, von Beruf Artist, aus Aachen gebürtig, mehrfach von Zivilgerichten bestraft, und sagt zur Sache aus:
Ich habe Ende November vom Fort Paitang aus, wohin ich kommandiert war, einen Brief an meine Eltern (Franz Pelzer, Aachen, Rudolfstraße Nr. 9) geschrieben und in demselben sehr stark gelogen. Ich habe noch keinen Chinesen todtgeschossen. Ueberhaupt hat noch niemand meiner Batterie einen Chinesen todtgeschlagen.
(Hört, hört!)
Die Angelegenheit mit dem Trinkwasserbringen seitens der Chinesen verhält sich thatsächlich ganz anders, als ich geschrieben habe. Ich kochte im Fort Peitang für meine Koworalschaft das Wasser zum Trinken und das Kochwasser brachten uns die Chinesen aus dem Dorfe Peitang. Ich nahm den Chinesen stets das ge⸗ brachte Wasser ab. Um mich zu vergewissern, daß das Wasser nicht verdorben oder gar vergiftet sei, ließ ich die Chinesen stets von dem gebrachten Wasser kosten. Als eines Tages die Chinesen nun von dem Wasser, welches sie gebracht hatten, nicht trinken wollten, jagte ich die Chinesen mit dem gebrachten Wasser davon.“
Das ist der ganze Thatbestand (Heiterkeit Der Mann hatte ge= logen, er habe mebrfach Chinesen, wenn sie lein Wasser brachten, einfach niedergeschossen.
Was nun den vom Abg. Bebel hier wieder erhobenen Vorwar'f des Beutemachens betrifft, so bat er Sachen verlesen, die das Be⸗ nehmen der Mannschaft bei der Einnahme von Peling brandmarken sollen. Ich kann erneut versichern, daß deutsche Truppen bei der Gin nahme von Peking überbaupt nicht betbeiligt waren. (Hört! hört Im übrigen ist aber bei der Einschiffung ber Mannschast
stets revidiert worden, ob etwa irgendwelche Beutestücke auf die Schiffe mitgenommen wären. Ueber einzelne Gegen=
stãnde, die gefunden wurden, konnte der rechtmäßige Besitz durch Vor⸗ lage der Rechnungen wie durch Zeugen nachgewilesen werden. Ja allgemeinen wäre der Eindruck gewonnen, daß die Leute bei ibren Ginkäufen tüchtig übervortbeilt worden waren. (Heiterkeit) Die Sachen wären bier in Berlin wesentlich billiger als in China ju er—= werben gewesen. Da, wo durch die Zeitungen wie auf andere Art darauf bingewiesen worden ist, daß Beutestücke bier im Lande kur- sierten, ist sofort Nachfrage gebalten worden. Der Herr Abgeordnete bat von einem Fall Ratiber gesprechen. Eg bandelt sich bierbei um einen Marinesoldaten, der drei Ubren in einem Sommerlager bei Peling gefunden baben will, und die gerichtliche Untersuchung ist ein- geleitet. Die eine Ubr wurde in den Jeitungen alg eine solche im Werth von 2 big 3000 A geschätzt, dann aber festgestellt, daß eln Liebbaber vielleicht 50 AÆ dafür geben würde. Eg ist eine mit Glas- deckel und Renierung dersebene Ubr, die nicht gebt. Die Wente wäre also jedenfalle gering gewesen
Beinglich der astronomischen Instrumente bat der Herr Abg. Acbel des Strafgejeßzbuchz verlesen. Da verstebe ich denn eg bandelt sich bier nicht um den einem Ginzelnen fir sich gemachte Gente, sendern um eine amtliche Beschlagnabme. Man lann ja jweiselbaft sein, ob dieseg richtin war. Der Fel= marschall batte allgemein den Auftrag gegeben, um die Kriennkesten einigermaßen jun decken, Staateelgentbum mit Beschlag ju belegen. (Hert! bert! liaka) So ist auch 4 . baareg Geld mit Beschlan belegt, an die Triegtfasse abgefübrt und mit demselben ein Theil der Unkesten gedeckt worden. Die Instramenle wären ükerbaurt unbe- rübrt geblieben, wenn nicht ven sranzstscher Seite der Antrag gestellt wärt, diejenigen Instrumente, die angeblich aug Parig stammten, min- sanebmen. Dierjn ist dem Feldmarschall die Genebmiqung ertheilt werden, well man sich dem nicht widerlegen welle, und aur der Mest der abaebrechenen Instramente ist in Werwabrang genemmen werden Ven Plünderung ist daber gar keine Rede. (Jaruse bei den Senal- demelralen ]) Sobald der Meichrrenke rung bekannt urde, daß Me Reschlagnabme erfelgt sei, warde der chinesischen Regierung ange beten, die Jnstramente wieter ja sübernebren. (Jarase bei den Senal- demekralen) Die chiaesische Wegiernng bat dar abaelebal.
Gi bat sedaan der Herr Nbg Webel die Debate daderch
— 2 — L* Paragraphen
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lateressenter a machen dersacht, daß er den Fall de aur twanng
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