1902 / 12 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Jan 1902 18:00:01 GMT) scan diff

verschiedenen Deutschthum, das man in Straßburg habe. Die end⸗ gültige Lösung dieses Problems würde nicht auf religiösem Gebiete erfolgen, sondern von ganz anderen Faktoren, wie er sie eben an⸗ gedeutet habe, abhängen, und er würde sich freuen, wenn das jetzige Regiment durch weise Maßnahmen dazu beitragen würde. Redner wendet, sich dann zum Kohlensyndikat, welches er gegen die erhobenen Angriffe in Schutz nimmt, da es sehr nutzbringend in der gegenwärtigen wirthschaftlichen Krisis sich erwiesen habe. Auch auf dem Petroleummarkt sei durch die Syndikatsbildung eine Stetigkeit der Preise eingetreten, die den Konsumenten zu gute gekommen sei. Solche , seien nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Solche freilich, die über die Preisregulierung hinaus andere Ziele verfolgten, seien nicht existenzberechtigt. Redner beschwert sich dann darüber, daß der Bezug der Saarkohle für das Oberelsaß viel zu theuer sei, weil der größte Theil der Sagrkohle per Bahn gefahren werde, statt auf der ungleich billigeren Wasserstraße. Der Grund liege darin, daß die Saarkohlengruben fiskalisch seien und ihre Verbindungen in den Eisenbahnen hätten. In seinen weiteren Ausführungen wendet sich Redner gegen die Ungeduld, mit welcher die Wortführer der Sozialdemokratie die Fortführung der Sozialreform verlangten. Sie bedachten nicht, welche Unsummen von Arbeit die Durchführung der schon erlassenen reformatorischen Gesetze erfordere. Die jetzige Be⸗ lastung der Industrie betrage schon täglich 1 Million; es handle sich um 18 Millionen Betheiligter, da müsse sehr vorsichtig zu Werke ge— gingen werden. Die Sozialdemokratie verlange jetzt den zehnstündigen Normalarbeitstag. Das Gesetz habe aber doch den jugendlichen Arbeitern die Arbeitszeit erheblich eingeschränkt. Das klinge sehr schön, sei aber das Widersinnigste, was geschehen könnte. Es sei kein Dienst für die Arbeiter, sondern ein Verbrechen gegen dieselben. Mit dem Beschluß der Einführung der Gewerbegerichte in Städten über 20 000 Ein— wohnern habe man den Arbeitern den schlechtesten Dienst erwiesen, der ihnen erwiesen werden könnte. Von 100 Streitfällen hätten 860 im Entsteben geschlichtet werden können, die jetzt vor diese Gerichte geschleppt würden und zur völligen Untergrabung des sozialen Friedens führten. Die kapitalistische Wisel nn sei die einzige erprobte, sie ruhe auf dem tief eingewurzelten Instinkt des n sefser, Eigen⸗ thums. Sie werde bestehen bleiben, denn einen dauernden Ersatz für den Begriff Mein und Dein gebe es nicht. Zum Schlusse spricht Redner den Wunsch aus, daß der neue Zolltarif noch mehr zur Ver⸗ mebhrung der Einnahmequellen des Reiches herangezogen werde. Wolle man gesunde Finanzen schaffen, so besorge man tüchtige Finanzzölle.

Abg. Schrader (fr. Vgg., schwer verständlich): Für die Separat wünsche im Interesse der Reichtlande müßte der Vorredner doch zu—⸗ nächst bei seinen Fraltionsgenossen Stimmung machen. Der Fall Spabn ist bier lediglich vom konfessionellen Standpunkt behandelt worden. Ich verstebe die Voraussetzungslosigkeit so, daß dieselben Materien von den verschiedenen Standpunkten der wissenschaftlichen Beurtheilung aus bebandelt und auf den Universitäten vorgetragen werden sollen. Es sollen auch die entgegenstehenden Auffassungen protestantischer Gelebrten unter einander zum Vortrag gelangen, und von diesem Standpunkt aus würde ich mich auch sebr freuen, wenn tüchtige sozialdemekratische Gelehrte an den Univeisitäten dozierten. An der Ernennung des Professoers Spahn hat thatsächlich keiner der Be⸗ theiligten eine reine Freude gehabt. Es ist nicht wohlgethan, Jemanden schen bei seiner Ernennung auf eine bestimmte Anschauung festzu⸗ nageln; diesen Zwang muß die Wissenschaft absolut ablehnen.

Abg. Dr. Müller- Meiningen (fr. Volksp.) : Ich stehe auf dem Standpunkt des Abg. Bebel, daß jeder Protektionismus, er möge auf welchem Gebiet immer vorhanden sein, unzulässig ist, und ich meine auch, daß die Berufung eines Professors aus rein kon— fessignellen Gründen abselut verwerflich ist. Die Person des Herrn Professors r. Martin Sxabn junior ist dabei voaͤllig gleich) ültig. Die deutsche Professorenbewegung bat vollständig das Richtige getroffen, wenn sie bebauptet hat, daß Herr Spabn lediglich aus tonfessionellen und peolitischen Gründen berufen worden ist. Das ergiebt sich schen aus der Köller schen Statistik. Die konfessionellen Statuten gewisser Universitãten sind gleich verkehrt, ob es protestantische oder latbolische find; lonfessenelle Lebrstüßkle sind die Tedtengräber einer

eien Wissenschaft. Die wirkliche Parität, welche aus dem Be— enntniß keinen Unterschied macht, baf mit der formalen schablonen- baften Parität deg Herrn Bachem garnichts ju thun. Dat diefe Parität erst ihre Staͤtte bei der Gesckichteforschung, warum nicht auch auf dem Gebiet der Jurieprudenz, der Naturwissenschaften und der Medizin? Die Vn eoung richtet sich keineswegs gegen den TVathbeliiemus Kein Mensch kat etwas gegen einen Katholiken an sich gebabt. Der Grund der Ueberabl der protestantischen Professoren ist Lech einzig darin zu suchen, daß es keine oder nur sebr wenige katbolische Gelebrte gab, die berufen werden konnten. Die Vorrerner baben allesammt ven dem etwas schiefen Auedruck Vorautsetzunge. lesigkeit nichte wissen wollen; ich würde auch den Aue druck Vomribeils. lesigkeit vorzichen. Nein Mensch kann aus seiner Haut beraug; aber diese Art ven Vorangseßungen liegt doch in der Persen selbst. es durfen unter kei äußere Dogmen sein, welche die freie Selbstbestimm ung binden

Abg. Lr. Gradnauer (Ser): Der Reichelaniler bat bebaurtet, der Abg. Bebel batte eutschen Soldaten beleidigt Er wollte Stimmung macken geger inneren Feind, weil ibm Angst wurde vor der er von englischer Seite so China betrifft, so

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bart angelassen war Wegs aber selbst Herr Steecker einen Eid leisten,

Der Aba. Bebel wollte nur nachweisen, daß in jedem Kriege, auch wider den Willen der Anfübrer. den den Soldaten Dinge ge⸗ scheben, die mit der Humanität in Widerspruch steben. Auch marche Maßregeln im Kriege den 1870 sind mit den Bestimmungen det Völkerrecht nicht in Einklang in bringen. Der Minister Chamberlain bat in Sirmiagbam allerding die Unwabrbeit gesagt. wenn er be⸗

wurde übertrieben

banrtete, daß dag enalische Heer in Süd ⸗Afrila feder Armer alt Master der umanität dienen fänne. Ich muß aber unsere Re⸗ ge der elben Bertuschung für schuldig erklären, wie den engl ischen 5

Mininer. Im englischen Parlament ist im Jabre 19090 eigene Nerierrng in der Trangeaalfrage cine wein särfere Srrache ükrt werden al bei ung. Unserer Benrgecisie and selbst den Frei sianigen falt nicht ein die Grausamteiren in Cbina za brardmarfen, ebRekl ein Theil den ibaen der Friedenliga arge bärt. Die Weg- nabme der afttenemichen Instrumente wirerfrricht den Beftimmun nen de Belterrechtet. Der Ariege⸗Minister kat et allerding se dargestellt, al eb er sicͤh um eine Beichlagnabme bardelie. Dat denn die Re- giemng nich daren gebört, daß die dentsche Presse schen Larm ching ale die Inftrarmente nech in China aren und verladen werden selien? Die Irstremente mften fernt ard nach Gina trargrertiert erden. Wir bebalten ung eine Mefeletien in diesem Sinne der. Wir dürfen CGbina den den Webl- baten ber Daazer Renferen nickt au schließen. Der Reiczhefangler at die annenkeice“ al. Schaarrr eiereien uad Möänchbausiaden bezeichact; ein anderer Reg ternnaerertreter bat ven einer Sunnerbrief- falrartien geirrecken Geren dieie Uarfafaagg mwüsen wir pro- tesieren Ben den Er elke t richt ereer in die Leffe tlich fei and in die fenialdere? ratische Prrse gelangt. Wie war es mSglich daß die Mresen derleren gedergen ind, nr ie kemmt er, deß der Ariegz- Miner ie leiht barüter Finke rangen Ft, da dech Ficse Mrressen de ciange Faftere ares? Micke Nele frielt Herr Nermann⸗ Scheamann in eier Sade Mar will gan in Cern gefeben baken nad eg in nicht are neikieser daß e bem Friese Mlaisteriam dag Marerlel leert bar Te ein Seldat fei frükerr Nagfage ker die Hemmer rkaker- Reer hari6ckhenaeamen bet, t kech n dermenden n, Mer nber ener eianldgen Prrrenbeies- ba eime rerliiãh Nater u berng er Fer den Erie enen deter Mebaln der Darren den Fenndick ener, Felkaten- kast lunes enen men rutt cen, en her eckt Tae n Gweüiegen feiner kalte bie die nen, eee reer, fi era, Ge mn fehr löka

gegen die

fraͤter aa Sang senci anf Meichefesten ert.,

fi fein kenr t rer ert nieder in bie Ferertihe Urme- auf- Der Frier cherikter felker eker urde ia Gbiea

und Frankfurter Zeitung. u. s. w. die die sozialdemokrgtischen Behaup⸗ tungen bestätigen, Klarheit zu schaffen. Ich zweifle nicht daran, daß er die gute Absicht dzzu hatte; dann aber haben ihn die Gerichte im Stich elassen. Nicht der Schein eines Beweises für den Inhalt der Briefe oll erbracht sein. Man vergißt, daß die Gerichte gar nicht den Wahrheitsbeweis zugelassen haben, weil angeblich in den Briefen ar keine Thatsachen behauptet worden seien, weil darin nicht ge⸗ tanden habe, wer geplündert habe u. s. w., sondern man habe ge— plündert u. ch w. Wie kommt es, daß man in China keine Ge⸗ fangene gemacht, sondern die Leute einfach niedergemacht hat? Die Engländer haben doch wenigstens Konzentrationslager für die Frauen und Kinder eingerichtet. Der Minister Chamberlain konnte dem Reichskanzler sagen; Verehrter Kollege Bülow, an meiner Stelle hätten Sie in England auch nicht anders gehandelt wie wir. Wir sind durchaus nicht gegen eine Weltzolitil sondern nur gegen eine unvernünftige Weltpolitik, wie sie die Regierung macht. In der Sache ö Humanität und Menschlichkeit versteht die Sozialdemokratie (keinen paß! ö lieg Dr. Stockmann (Ry): Der Vorstand des Deutschen Kriegerbundes hat eine G erlassen, worin er die Vereine aufforderte, keine öffentlichen Manifestationen gegen Chamberlain zu machen, und damit hat er ganz Recht gehabt, denn es wäre ein allgemeiner Brand in Deni lens. entstanden. Die Derren sind sich sicher auch bewußt gewesen, daß bei der hochgehenden Erregung eine solche Vermahnung zunächst keinen günstigen Eindruck machen würde, aber wenn sie sich trotzdem nicht vor dieser Maßnahme gescheut haben, so sind wir ihnen eher zu Dank verpflichtet, als daß wir sie hier angreifen sollten. Staatssekretär des Innern, Staats⸗-Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:

Meine Herren! Ich will auf die aufregende Debatte der letzten Stunde nicht zurückkommen, ich halte mich aber für verpflichtet, die Kritik nicht ganz unbeachtet vorübergehen zu lassen, die seitens des Herrn Abg. Schlumberger an der sozialpolitischen Gesetzgebung der letzten Jahrzehnte geübt ist. Der Perr Abg. Schlumberger wies, meines Erachtens mit vollem Recht, darauf hin, daß man namentlich von der sozialdemokratischen Partei ein Tempo in der sozialpolitischen Gesetzgebung fordere, welches nicht eingehalten werden kann, wenn die von diesem hohen Hause beschlossenen Gesetze nicht auf dem Papier stehen bleiben sollen, sondern ordnungsmäßig durchgeführt werden und wirklich ins Leben übergehen sollen; aber, wenngleich ich mit dieser Auf— fassung seitens des Herrn Schlumberger einverstanden sein kann, so muß ich dech Einspruch erheben gegen eine andere Bemerkung, die er an jene Aeußerung geknüpft hat. Er hat nämlich besonders hart kritisiert diejenigen Bestimmungen, welche in der Gewerbe— ordnung sich zum Schut.ze jugendlicher Personen befinden. Der Herr Abg. Schlumberger hat diese Rede in demselben Augenblick

gehalten, wo mir die Genehmigung Seiner Majestät des Kaisers zuging, den Gesetzentwurf, betreffend die gewerbliche Kinderarbeit, im Bundesrath ein—

zubringen. Ich möchte gegenüber den Ausführungen des Herrn Abgeordneten bemerken, daß diejenigen Bestimmungen unserer Ge— werbeordnung, welche sich auf die Beschäftigung jugendlicher Per⸗ sonen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren beziehen, nicht herrühren aus dem Arbeilerschutzgesetz des Jabtes 1891, sondern daß sich die— selben bereits in der Gewerbeordnung von 1869 befanden, und ich möchte hierbei darauf binweisen, daß im Jahre 1869 sich in diesem

Hause überhaupt nur vier sozialdemokratische Abgeordnete be⸗ fanden, eine so kleine Zabl, daß sie überhaupt noch keine Fraktion bildeten. Jene Gesetzgebung des Jahres 1869, be-

treffend den Schutz jugendlicher Personen, ist also beschlessen worden, und zwar mit großer Mehrbeit, von den bürgerlichen Parteien. Ich nehme deshalb an, daß diese Gesetzgebung auch heute noch ihren vollen Rückbalt in den bürgerlichen Parteien bat. Ich möchte dabei als ein Kuriosum bemerlen, daß bei Berathung des § 128 der Gewerbeerdnung vom Jabre 1869 zum Schutze ven Kindern bei der Beschäftigung in Fabriken ein Antrag gestellt wurde, die Alteregrenze ven 12 auf 14 Jabre binaufzuschieben, und daß dieser Antrag ge⸗ meinsam gestellt wurde von dem Abg. Wagner (Neustettin), einem bochkonser vativen Mitglied des boben Hauses, und dem Herrn Abg von Schweitzer, einem sozial demolratischen Abgeordneten. (Veiterkeit) Wir sind auch nech der Ansicht, daß es Pflicht des Staats ist, dafür zu sergen, daß Kinder und jugendliche Personen nicht in der Weise gewerblich gemißbraucht werden, daß bierdurch ibre kerperliche, ibre sittliche oder ibre geistige Ausbildung Schaden leidet. Wir sind entschlessen, wenn auch in rubigem, überlegtem Temro, diese Sczialrelitik fortjufübren, und ich boffe, daß wir uns dabei alle Jeit der Unterstützung der greßen Mebrbeit des hoben Hausez erfreuen werden. (Bravo!)

Akg. Liebermann von Sonnenberg (Reformp.): Wenn die Kricgerrereine wirklich ibre Gntrüstungelundgebungen an die Meiche⸗ regierung geschickt bätten, dann brauchte nech immer nicht der Vor⸗ rand an der Spihe der Erregung u steben, und ann brauchten wir auch nech nicht in einen Krieg mit Gngland verwickelt ju werden. wie er für möglich gebalten bat. Durch diese Ginmischung des Vorstande

ist die Brregung nur noch größer geworden. Meine Wede it den Derrn Wessermann fritisiert worden. Allerding ließe sich meine Nede nicht entfernt mit dersenigen deg Verrn Bassermarnn vergleichen; er ist mir nicht gegeben,

e berrerragend langweilig ju reden, wie der Abg. Bassermann. Derr Hasse meinte, durch meine Art deg Auftretens sei Sache verterben werden. Herr Hasse bat Unrecht. Ich geböre dem Alldent chen Veibande an und batte ven ibm ectwaß mebr Kamera schaft wartet; er mußte wissen, welche großen Kreise binter mir sreben, die über meine Mede ganz anderg denken wie er. Er bat srrechen müßen wie ich; dafür lann ich dech nicht Auf melaem Plag ict babe ich beuie 311 Briefe, Posifarsen und Der ichen vergefrnden welche, bie auf seche, direit justimmend lauten. Die gute Sede ist nicht geichädigt werden. Die Ausfüöbrungen über rie Prene nötigen mich auch a einer Hemerkang Die Parele für die efslnese Presse war besüglih meiner Rede Die gute Sache ist geichad gt werden“ Uebnlich die parteigegneriiche Presse; bei der un- abban gigen Prefse ird mir überwiegend Jastimmung 1 tbeil. 26 trißt mich der RVerurf, daß ich entgleist sei, abselut nicht. In der Presse siae Arnßerungen üker Gbamberlain gefallen, die mindestend elense scharf waren ie die meinßge; man vergißt auch, daß ich nickt argen en, fendern in der Abneebr gebantelt babe. Ge wied in Sör⸗ Afrika gemerdel, geraubt, gebrannt, gerlündert, gechied ct, ein unerberter Krieg ird dert geführt, und r GFamkberlain meint, het bättenr 197071 d4kalicch in Frankreich aebarst. Wer ih ter die engl iche Armer nach engl iscken Deren fegte, bat der Mechrfanlker irrikgmlich alg mein 1 ange eker, e warrn engliche amilsche Neuerungen Für die Aar= kant oer der NMiearagua Fall Kin ih dantkhar; aber dem keit Mann cm ment 4— 2 nicht erseßt, nad daraas lemḿt en

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englischen Regierung konstruiert werden kann.

muß rasch geschehen. An der Behandlung dieses Mannes durch England

sehen wir, wie England zu seiner Armee steht: Only a German! Ich frage nochmals: Hat die deutsche Regierung Krupy die Einfuhr von Kriegsmaterial nach Englisch⸗Süragfrika gestattet, nach dem Dranje Freistaat aber verboten? Diese Frage hat der Staatssekretäͤr des Auswärtigen anscheinend bis jetzt nicht beantwortet. Die Engländer sind mit der Antwort des Reichskanzlers auf meine Rede noch nicht zufrieden, und die englische Presse meint, er hätte mich ganz anders abkanzeln müssen. Welche Unkenntniß der thatsächlichen ee, e e. Der Reichekanzler wollte und konnte mich garnicht zurechtweisen, das wäre ein Eingriff in die Rechte des Präsidenten gewesen. Wenn der Kanzler mit dem Kaiser als Harun-al-Raschid das Land durchzöge, würde, er wunderbare Urtheile über das Verhalten der Regierung gegenüber dem Angriffe Chamberlain's vernommen haben. Die diplomatische Aeußerung des Kanzlers, so dankenswerth sie war, genügte wohl für England, aber nicht, um das Sicherheitsventil im Lande zu öffnen. Ich habe Landsturm-Deutsch gesprochen.

Staatssekretär des Auswärtigen Amts, von Richthofen:

Meine Herren! Wenn die Stimmung und Exregung unter den Treuesten im Lande durch solche thatsächlichen Angaben hervorgerufen ist, wie sie der Herr Vorredner z. B. meinen gestrigen Ausführungen gegenüber gemacht hat, dann müßte ich sagen, daß diese Stimmung und Erregung eine minder berechtigte wäre.

Der Herr Abg. Liebermann von Sonnenberg hat sich mit der Thätigkeit des Auswärtigen Amts in der Angelegenheit Schultze in Nicaragua nicht einverstanden erklärt, weil bisher noch nicht die Ausführung des geschlossenen Abkommens erzielt worden wäre. Die nicaraguanische Regierung ist ihrerseits vollständig bereit, das Ab— kommen zur Ausführung zu bringen, nur der Herr Schultze möchte gern ein anderes Abkommen haben. Wir thun das Möglichste, um Herrn Schultze, dessen Bevollmächtigter das Abkommen mit der nicaraguanischen Regierung getroffen hat, zur Abänderung desselben zu verhelfen, aber wir können die niearaguanische Regierung nicht zwingen, daß sie die Abänderung, die ihr Herr Schultze vorschlägt, acceptiert. Wir werden unsere Bemühungen fortsetzen und hoffentlich reüssieren.

Was den zweiten Fall, den des Hauptmanns Schaumlöͤffel, an— betrifft, so verstehe ich nicht, wie da eine Verantwortlichkeit der Dieser Hauptmann Schaumlöffel hat in englischen Diensten im Krimkriege ge— standen, ich weiß nicht in welcher Stellung, ob als Offizier oder Soldat. Er ist, soviel ich weiß, in dem Krimlriege garnicht verwundet worden. Er ist dann aus dem englischen Dienst aus— geschieden und in chinesische Dienste getreten. Dort hat er gegen die Taiping-Revolution mitgefochten und sein Augenlicht verloren. Für ihn besonders interessiert hat sich der Engländer Gordon, der damals als General in chinesischen Diensten stand; dieser hat das Seinige gethan und eine Entschädigung von über 40 000 S für Schaumlöffel durchgesetzt. Er hat sich die größte Mühe gegeben, nachher nech 20 000 S zu erlangen, allerdings vergeblich. Wo da eine Ver— pflchtung der englischen Regierung steckt, weiß ich beim besten Willen nicht. Der Herr Abgeordnete hat sich bei Li⸗Hung Tschang selbst Mühe gegeben, von hier aus ist dies auch geschehen, weil eine gewisse persönliche Verpflichtung Li⸗Hung-Tschang's vorlag, wenigstens nach den Angaben Schaumlöffel's, da er sich zu einer gewissen Zeit der Eltern Li-Hung Tschang's angenommen hätte. Aber abgefunden worden ist er chinesischerseits völlig; und gar eine Verpflichtung der chinesischen Regierung gegenüber seiner Familie zu konstruteren, 1st wirklich sehr schwierig. Als Schaumlöffel in chinesischen Diensten stand, war er unverheiratet, nachber bat er geheiratbet und 11 Kinder gehabt. (Heiterkeit Aber die chinesische Regierung dafür zu einer Schadlesbaltung zu verpflichten, das gebt ein wenig zu weit.

Nun kommt die dritte Frage, betreffend Krupp. Ich hätte gestern schon darauf geantwortet, aber mir war die Fragestellung nicht recht klar, und ich wollte deshalb den stenegraphischen Bericht abwarten, um dann in der ersten oder zweiten Lesung Aueëkunft zu geben. Nachdem der Herr Abgeordnete beute die Frage dabin gestellt hat, ob jemals seitens des Auswärtigen Amts die Firma Krupp ermächtigt worden ist, für England, aber nicht sür den Oranje ⸗Freistaat zu liefern, so

lann ich das selbstrerständlich für eine gänzlich unwabre Nachricht erllären. In dem Augenblick, alz das Auswärtige Amt erklärte,

da keine andere Macht es irgendwie erforderlich erachtete, Auefubwerbote zu erlassen, daß die Neutralität durch Lieferungen nicht verletzt werde, war an sich für alle Firmen die Möglichleit gegeben, zu liefern, an wen sie wollten, und jedenfalls ist keinerlei Verbot ergangen, welches von unserer Seite irgendwie eine Begünsti⸗ gung für England und Minderbegünstigung für die Bihen⸗Republilen zur Folge gebabt bäͤtte.

Abg. Fürst Rad ziwill (Pele) meint dem Abg. Dr. Sattler gegenüber, daß auf die Muttersprache bei den utraquistischen Schulen Walen Rücksicht genommen werde; darauf komme eg einzig an.

Abg. Len mann (ir. Volley) Im ganzen Velk ist man darüber einig. daß die Aeußerung des englischen Ministers Gbamberlain abmm weisen war; es durfte dazu feiner Schimpferri., Vert Steckwann bat die freisinnige Partei durch seine Wertbeidigung der Rrjeger⸗ vereine beleidigt. Wir sind nicht gegen den Patriotigmug der Krieger vereine; aber es ist Unrecht, auf Tommando gegen andere Parteien dermgeben. Gs giebt einen Verein, der sogar einen Freisinnigen aug⸗ geschlessen bat. weil er einer sonlaldemekrasischen Versammlung bei- gewobnt batte. Ein Polijcibeamter batte angenommen, daß der Herr der sengldemokratischen Partei angebört. Die Verunglimpfung den Verrn Steckmann (Präsident Graf von Ballestre m rant diesen Auadruck war durchaug deylaciert. Herr Müller⸗Meiningen bat nur kekaurtei, paß cinhelne KRricheiderrine Rriecherverrine“ eien. Ich beffe daß Herr Steckmann seine Rebanrtung jurücknebmen wird.

Abg Schlumberger erklärt, er Reibe dabei, daß die Gewerbe- erdnung in sbren Folgen die qufen Absichten deg Gesepgeberg bin sichilic0h der jugendlichen Arbeiter zerstort babe

Abr Liebermann von Son nen berg siellt sest, daß der General KRensul der Oranje Freistaatg im Haag die Sache anderg dargestellt babe al der Staate sefretür; der erstere babe nun wieder des Wort.

Abg Dr. Steckmann: Der Abg. Lenjmann bat ja selbst jn gereben, deß der Pelijeiheamte jenes Mijglied für einen Soslal- bemokraten gebalfen bat. Wei dem naben Nerbältniß 1 * der Sonaltemefratie und der freisinnigen Partei kann man lbm nicht gerade derübeln, daß er einen Iritham begangen bat.

Damit schließt die erste Berathung, da sich Niemand weiter zum Wort gemeldet hat.

PVersanlich verwahrt sich der

kg lr Sattler dagegen, daß er den atdruck Verang⸗ sepangelesigseit? ren feiner Neckichesen babe abschatteln wellen

12 Rntrag von * aller Varteien, einschließlich der Schaldemeokraten, wih ein Theil des Giaig der Nudger= fommisssen sberwiesen, der größere Theil aber der Nlenar⸗ br n, vorbehalten.

Schluß di /, Uhr. Näche Sipung Mis(lswech 1 Uhr. nlerpella lionen Urendi, Oriola und Mbrecht)

Dr. Freiherr J

Preuszischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 4. Sitzung vom 14. Januar 1902, 1 Uhr.

Das Haus setzt die Besprechung der Interpellation der Argg. Hobrecht (nl. und Genossen, betreffend den Schutz des Deutschthums in den öst lichen Provinzen, und die Interpellation der Abgg. Dr. von Jaidzewski (Pole) und Genossen, betreffend die Wreschener Schulvorgänge und die Aenderung der Bestimmungen über den Religionsunterricht in den sprachlich gemischten Landestheilen, fort.

Abg. Sieg (nl. ): Aus der Begründung unserer Interpellation kurch den Abg Heobrecht werden Sie entnemmen haben, daß wir durchaus friedliebend gegenüber den Polen gesinnt sind. Der Natio— nalitäten kampf in der Schärfe, wie er ieh. im Osten geführt wird, kann nicht so fortgehen. Aber es sind doch auf polnischer Seite Dinge vorgekammen, die wir verurtheilen müssen. Die polnischen Abgeordneten hätten ihren Einfluß geltend machen sollen, um die maß⸗ losen Preßäußerungen und das Vorgehen der . Hetzer zurückzu⸗ balten. Jetzt geht über ihre Köpfe hinweg diese maßlose Agitation. Die deutschen Katholiken haben ganz besonders unter dieser Agitation zu leiden. Es bilden sich deshalb überall deutsche katholische Vereine, um ihre Rechte zu wahren. Leider . sie auf Widerstand, wenn sie ihre religiösen Bedürfnisse als Deutsche befriedigen wollen. Die Agitation der Polen xrichtet sich selbst gegen die deutschen katholischen Seelsorger, wie ein Prozeß in Graudenz zeigt. Ein deutscher Domherr in Graudenz hat dem Erzbischof gedankt für seine Fürsorge für die deutschen Katholiken, hat aber dabei bedauert. daß dem Erzbischof darin Schwierigkeiten gemacht wurden. Darauf wurde der Domherr in der polnischen Presse so angegriffen, daß er die Klage anstrengen mußte und der Angreifer mit Gefängniß bestraft wurde. Dieser Domherr hat zur Einweihung einer cvangelischen Kirche ein Be—

rüßungestelegramm gesandt, und daraus wird dem ehrwürdigen

errn nun von polnischer Seite ein Strick gedreht. So siebt es mit der Gerechtigkeit aus, die den deutschen Katholiken von den Polen zu theil wird. Für die Polen handelt es

sich nicht nur um natienale Tendenzen, sondern auch um kirchliche. (Rufe bei den Polen; Das geschieht längst Mit der Erklärung des Herrn Fritzen könnte ich einverstanden sein, wenn er nicht in Bezug auf den Wreschener Fall gesagt hätte, daß die Eltern oder das Kind dafür entscheidend sein sollten, in welcher Sprache der Unterricht ertheilt wird. Allerdings hätte man in Wreschen anders verfahren können, vor allem hätte man sofort strafen sollen. Wenn aber jetzt der Reichskanzler eine andere Verfügung getroffen hat, so begreife ich das nicht. Was dann? Gegenüber dem sich immer mehr breitmachenden Geiste der Unbotmäßigkeit und des Trotzes können wir das körperliche Strafmittel nicht entbehren. Wir verlangen von den Polen nichts Anderes, als daß sie mit uns als preußische Staatsbürger an unseren Geschäften theilnehmen. In Rußland ist die Haltung gegen die Polen piel schärfer als bei uns, in Littauen ist es pra i ell verboten, polnisch zu sprechen. Wie die Verhältnisse in Galizien sind, haben die letzten Wahlen gezeigt, wo es 8. Todte, 29 Verwundete und S00 Arretierte gab. Solche Zustände möchten wir bei uns nicht haben. Wir sind durch— aus befriedigt von den Erklärungen des Minisier Präsidenten; sie begegnen sich mit den Wünschen, die wir schon längst ausgesprochen haben Wir haben z. B. immer verlangt, daß die kleinen Städte Garnisonen und Amtsgerichte erhalten; Schönsee bätte schon längst ein solches erhalten sollen; hoffentlich sind jetzt die finanziellen Mittel dazu vorhanden. Die preußischen Beamten müssen in den polnischen Landestheilen besser besoldet werden, sie haben dort eine furchtbér schwere Stellung. Prämien bekommen sie allerdings schon, aber sie genügen nicht. Wir wünschen auch, daß die Beamten nicht so oft wechseln; die genügende Kenntniß der Verhälinisse, die unbedingt erforderlich ist, lönnen sie sich nur durch längeren Aufenthalt erwerben. Der unglückselige Schülerprozeß ist darauf zurückzuführen, daß in einem Gymnasium zu viel polnische Schüler vorbanden gewesen sind, die sich zur Bildung einer geheimen Verbindung verführen ließen. Es ist ganz gut, wenn neben den katbolischen Schulen auch evan⸗ zelische gegründet werden; aber wo bleiben dann die deutschen katho— lischen Kinker? Sie sind dann gejwungen, in die polnischen Schulen zu gehen Das Ansiedelungt werk müssen wir weiter fördern. Tretz der wirtbschaftlicken Noth steben die Ansiedelungegüter gut da. Gs lemmt durch die Ansiedler frisches Blut in die Bevölterung, während die früheren deutschen Kolonien zu Grunde gingen, weil keine Ge⸗ legenheit zu deutschen Heiratben war. Aut nabmegesetze wollen wir nicht, wir wollen nur, daß die bestebenden Gesetze zur Anwendung gelangen. Die schweren Beleidigungen der maß losen volnischen Deßpresse müssen streng bestraft werden; in vielen Fällen bätte man einschreiten können. Aber nicht Geldstrafen, Gefängnißstrafen müssen derhängt werden; denn nichts ist schlünmer, als wenn man hbinterrickg derleumdet wird. Wir werden treu zu unserem Deutschtbum und zu anserem Rönigthum stehen und werden dafür sorgen, daß aus dem Dsten nicht dag wird, was die Pelen daraus machen wellen

Abg. von Tiedemann (freikens.): Ich babe 18 Jabre an der Erie der brembergischen Regierung gestanden und die Verbältnisse kennen gelernt. Ich bin dort aufqewachsen in einer Zeit, wo die Pelenschwärmerei berrschte, und ich batte in der ersten Jeit meiner AImteibatigleit die Gmpfindung, daß die Verbaltnisse in den velnischen danderbeisen ju schwan geschildert würden. Aber als ich erst die Jastände im NMegierungtbejirk Bremberg volllemmen überseben lennte, babe ich 1876 der Megierung in einer Densschrift mrfeblen, jum Schute des Deutschthumt verschicdene Masregeln

a treffen. Ich freue mich, daß die rem Neichelan)ler ia Augsicht ger ommenen Abweßrmaßregeln sich mit meinen damaligen Vorschlägen decken. Wäbrerd meiner Amtetbätnkeit

darde die Einfüäbrung deg Teutschen für den Rich gien ante rich im Genrk Bremberg beschlessen und in versichtiger Weise durchacfükrt, ebne daß i zu irgend einer Grregung gelemmen ist. In der Vel. Rrsamml ung ju Wreschen sind allerding feine direst aufbegenden Reden seileng der volnischen Abeeerdneten gebalten werden, sie baben

aar jur legalen Abwebr aufgeferdert; aber die Meden waren dech ab dem uster der Nede gebalten, die Sbalesreare im Juliu CGäsar den Antentus an der Teiche Gasar balten Jiit Derr

Friden meint, die Gltern mäßen maßnckend für die Spyracke den Neliziongunterrichtz fein. Wa will er aber tban, enn der Mater idem ist? Gntscheidend kann nur fein war dag Staakelakeresse er- 'erdert. Gin Lebrer aus Posen schreibt der Westfilichen Bell. Ctaag-=. daß die Ginfäbrung de deutschen Neligienkunterrichtr in Pesen im Interesse des deutschen Katheliiemmg durchaus vetkwendig n; denn Ne Lage der dentschen Katbeliken sei darch die Pelen außerst kerränet. Mer die Rämpse Eeieben Hat, welche die denn schen atdelfken n bene ben baken um die L ae n ibrer dent chen religtesen Be- Rraisse, welche sie nech mit der Waltengemeinde la rer berg ja eben baben, kaun das bestit Drache cin cher

aiichen Fraltten teußen ö aßland da ee dech eimal jum rice reichen Feiden femmen Sede, am menen daderch dienen, dan, d, d, Q derber 2 e Pelen nnter Caen PDebenellerrarrimken orden. * mier degren die Helen dard deere, , dern

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Verein seit 60 Jahren thut. Wenn die Polen einen Verein gründen, um ihren Mittelstand in die Höhe zu bringen, können sie es den Deutschen nicht übel nehmen, wenn diese dasselbe thun. Die polnischen Lehrer müssen wir allmählich durch deutsche . Die Beamten müssen besser gestellt werden. Garnisonen in Kleinstädten werden dazu beitragen, die deutschen Gewerhetreibenden im Kampfe gegen den Boykott durch die Polen zu unterstützen. Verkehrt wäre

es, das Deutschthum in den größeren Städten zu konzentrieren,

richtig ist vielmehr die Dezentralisation. In allen öffentlichen Angelegenheiten muß Deutsch die einzige zulässige Sprache sein. Es finden aber selbst in Westfalen polnische Versammlungen statt. Namens meiner Freunde erkläre ich: Wir haben die gestrigen Er⸗ klärungen des Herrn Minister-Präsidenten mit lebhaftester Genug— thuung begrüßt. Wir haben zu allen Zeiten, unter jedem Ministerium die Ansicht konsequent vertreten, daß nur durch eine ziel bewußte, feste und energische Politik den großpolnisch-nationalen Bestrebungen, die direkt gegen den Bestand des preußischen Staates und des Deutschen Reiches gerichtet sind, mit Erfolg entgegengetreten werden kann. Wir werden daher das gestern angekündigte Vorgehen der Staats⸗ regierung mit Freuden unterstützen, und wir werden das um so be— reitwilliger thun, als wir heute, nach einer langen Reihe von Jahren, zum ersten Mal, wieder die Ueberzeugung haben gewinnen können, da wir es nicht mit dilettantischen Versuchen, sondern mit einem gro angelegten, klar durchdachten, staalzmännischen Plan zu thun haben bei dem auch ein Wahlspruch der Leitstern sein wird, den Fürst Bismarc einmal mir gegenüber als einen der wichtigsten in der Politik be⸗ zeichnete, der Wahlspruch: Nanquam retrorsum.

Abg. von Czarlinski (Pole): Es ist nicht richtig, 14 die Polen nicht mit den Deutschen verkehren wollen, aber die Polen werden von allen Aemtern fern gehalten. Der Marcinkowski'sche Verein ist nur aus privaten Mitteln und nur für Untercichtszwecke gegründet worden, während der H. K. T-Verein ganz andere Zwecke

berfolgt. Der Mareinkowski'sche Verein ist ein ganz harmloser Verein. Der H. K. T. Verein würde sich schön bedanken, nur

solche ideale Zwecke zu verfolgen. Wenn deutsche Katholiken in einer Stadt feine deutschen Seelsorger bekommen können, so liegt es wohl nur daran, daß sie in zu geringer Zahl vorhanden sind. Alle Wochen kommen jetzt Auflösungen von Versammlungen vor, weil polnisch gesprochen wird; das ist ungesetzlich. Die Angaben, daß es bei den Wahlen in Galizien Todte und Verwundete gegeben hat, sind nicht richtig Es steht fest, daß die Königliche Regierung selbst Mitglied des H. K. T.⸗Vereins geworden ist; darüber herrscht großer Jubel im Reiche der Gottesfurcht und guten Sitte. Unter der Devise: suum euique, mit welcher sich Preußen brüstet, darf es nicht so weiter geben, wie es jetzt zum Hohngelächter anderer Staaten bei uns in Preußen geht. Nach der Verfassung ist Jeder vor dem Gesetze gleich, deshalb haben auch die poll ein Recht auf den Unterricht in ihrer Muttersprache. Der Reichskanzler sagt, es könne Jeder so reden, wie ihm der Schnabel ge⸗ wachsen sei. Das wird Aufsehen im Lande erregen, aber richtig ist es nicht. Der Reichekanzler beruft sich darauf, daß es so viele polnische Aerzte, Rechtsanwälte, Apotheker u. s. w. giebt, alle können wir doch nicht Steinklopfer werden. Aber den Rath, Stein klopfer zu werden, hat der Ober⸗Präsident von Schön einmal einem S0jährigen Mann gegeben. Dieser konnte sich auf seinem Gute nicht halten; da sagte Herr von Schön: Steine klopfen, es wird ja eine Chaussee jetzt nach Rönigeberg gebaut. Die Verfassung verbietet der Bevölkerung Agitation in ihrem Interesse nicht, wenn sie nur nicht gewaltthätig ist. Wir wären Schufte, wenn wir nicht für unsere Sache agitierten. Wenn es lediglich auf die Schornsteine ankommt, mag die deutsche Kultur größer sein als die polnische, aber in Bezug auf Wissen⸗ schaft und Kunst kann sich die polnische Kultur mit der deutschen vollkommen messen. In der „Vossischen Zeitung“ habe ich eine Zuschrift gelesen, in welcher der Verfasser sagt, daß die Pelen friedfertige und wunderbar genügsame Menschen seien, die nur dann keinen Spaß verständen, wenn ihre Religion und ihre Muttersprache bedroht sei. Ein Rittmeister von Treeckow hat gesagt, es sei eine Rohheit seitens der preußischen Regierung, deß sie die polnischen Kinder in deutscher Sprache unterrichten lasse. (Präsident von Kröcher: Sie dürfen auch Aeußerungen eines Dritten, welche für die Regierung beleidigend sind, nicht vorbringen) Die Thronrede spricht von der Selbsterbaltung des Deutschthum, und doch ist bekannt, daß die Deutschen bei uns wie die Vögel im Hanfsamen leben. Das Po entbum wird ven der Königlichen Staatgregierung und von der Nebenregierung unauegesetzt gerädert. Weiß der Minister Präsident nichts von der Zurücktrangung der Polen durch das Ansiedlungsgesetz? Von allen wichtigen Beamtenstellen sind die Polen auegeschlossen, der Gebrauch der rolnischen Sprache wird in Versammlungen trotz der entgegenstebenden Entscheidung des Ober Verwaltungegerichts immer wieder von neuem verboten. Und das soll nicht aufreijend wirken? Der QOstmarkenverein will den Deutschen das Leben angenebmer machen durch Vergnügungen und dergleichen, und dasũr sollen Staatemittel aufgewendet werden, n denen auch die Polen beigelragen haben. Nach en velnischen Landesteilen bat schen Friedrich der Greße lange vor der Einverleibung die Hände auegestreckt, weil der Staat Geld ge⸗ brauchen koennte. Daß die Pelen im Famllienkreise volnisch sprechen dürfen, ist auch nicht richtig; den Lebrern ist verboten worden, mit den Gltern der Schulkinder volnisch ju syrechen. Wenn die Muttersrrache bis in die Familie derfelgt wird, muß man sagen, daß lein Volk so niedertrachtig kebandelt wird, wie dag polnische. Der Reichs lanzler bat in einem Telegramm sich dahin ausgedrückt, daß es ihm bossent lich gelingen werde, dem Deutschthum in den Ostmarlen die ge⸗ bäbrende Stellung za verschaffen. Seben Sie sich dech eist die Stellung der Dentscken m Ofen an. Da scheut man sich nicht, den Beistand der übrigen Deuischen anrufen. Alle Künste der Gewalt und der medernen Gesergebang werden angewandt, um das volnische Glement aus juretten. Da kann man sich dech nicht wundern über die scharfen Auedruücke in unserer Presse. Vergnügen macht es den Redaltenren nicht, wenn sie cinmal einen scharsen Ausdruck gebrauchen. In cinem dentscken Glatte ist gesagt, daß ein so beruntergefommeneg Velk, wie daz relnijche, den einer besenderen natienalen Ebre nicht srrecken Kune. Wenn ein relnischer Neraktenr so ewwag in Bejng auf da Denrscktbam schriebe, so würde er eingesperrt. Die Len. Nenctten Nackt baben segar geschrieben, daß die Ginrichtung ven Ucbersegungekureant darch die Fest der größte Febler sei. Die Justh sell Gerechtigkeit nach allen Seiten üben, daz vpreufische Srstem aber dag geren die Pelen angewandt wird, ist beschimend. Die Habe der Strafen in Wreschen feebt in leinem Verbältniß jur Schald. Daf velniscke Velk m se leral, wie man eg nur verlangen fann, es giebt dem Rönig dez enge ist, und stebt mitten im vreufhschen Staat, aber die Negiernng derstsßt mit ibrer Bebandlung der Pelen gegen die Versasfang

Minister des Innern Freiherr von Hammerstein:

Weine Ferren! Die maflesen mebt eder weniger geschmackdellen Nebertreibungen de Derra dea Gzarlitesi werde ich nicht wirderbelen and daraaf nicht cianeden. Gr siad nur einige gang lune Punkte, die elaeg ent sche denen Wedersrreche seiteag der Menlerung kedürfen. Der Herr den Gjarliaek bat der Rhaeliken Staatgregictung cinen Vet- fassanaebeuch deraeerfen uad diirfen Vernurf damit metidiert, daß la Tren ien Schalen der ebemall velnischen Vandegtbeile nicht velanich federn dent ch aterrichtet erde. Herr den Gjarligas kennt anschetaend die Geich chte Preaßeng nech recht schlecht, senst uürde er issen, daß eer der Verlassang ie nach der Ver sfasfaeg nad ae, ein deg Gilasse der Versassang die den liche reach di alige ela Schalrrache la Prenfen erer sea e, (ere bei den Pelen! 1847 erst ezanrfakrn)

Ber der Werzasaen rar Jeit der Werfassaag vnd nach der Wer- lasffaen! Qebdafter Mäder drech bei den Pelen Glede den Prasdeetea De Vader 18 in die dentsche Sprache alg die Grardlazt des zeagatee Uaterrichtt anch in den ermischt frtehiara

Bezirken durchweg eingeführt, seitdem ist sie festgehalten, und die Re⸗ gierung wird auch immer daran festhalten; in Preußen kann die Schulsprache überall keine andere sein als die preußische, die deutsche Sprache. (Bravo! rechts) Es mag sein, daß in einzelnen Schul⸗ materien auch in der deutschen Volksschule in einer fremden Sprache

geschieht drüben an der westlichen Grenze des Reichs, von der ich komme, in den gemischt-sprachigen Landestheilen; das ist Recht und Billigkeit aber die Grundlage der Schule bleibt immer die deutsche Sprache.

Herr von Czarlitski hat dann von einer Nebenregierung in Posen und davon gesprochen, daß die Polen von der Königlichen Staatsregierung und von einer Nebenregierung schlecht behandelt würden. Meine Herren, eine Nebenregierung giebt es im preußischen Staate nicht. Was die Regierung thut, dafür ist die Regierung ver⸗ antwortlich, und was die Regierung nicht thut, dafür ist die Regierung nicht verantwortlich. In Preußen regiert kein Verein, weder der H. KT.⸗Verein, noch der polnische Volksverein, noch welcher Verein es sein mag. Ein jeder Verein hat sich unter die Gesetze des

Ministerium sorgen. (Bravo rechts.)

Endlich hat der Herr von Czarliüski wiederholt betheuert, daß die ganze polnische Agitation nur die polnische Sprache betreffe und auf das politische Gebiet keinen Bezug habe. Er hat ausdrücklich, wie gestern schon der polnische Redner, erklärt, daß er so loyal sei und daß auch das polnische Volk so loyal sei, wie man es nur irgend verlangen könne: es sei gehorsam gegen die Gesetze, gebe dem König, was des Königs ist, und stehe ganz auf dem Boden des preußischen Staats. Meine Herren, Hert von Czarlinski hat selbst vor einer längeren Zeit einmal öffentlich erklärt, er habe sich an einer Ver—⸗ handlung in einem deutschen Parlament über eine deutsche Angelegen⸗ heit deshalb nicht betheiligt, weil er von seinem Standpunkte aus die Betheiligung an diesem deutschen Parlament nur betrachte als eine Zusammenkunft von Polen zu einem besonderen polnischen National ⸗Parlament. (Bewegung. Widerspruch bei dem Abg. von Czarliüsti) Wenn Herr von Czjarlineki auf diesem Stand- punkt nicht mehr steht, so wird mich das freuen. (Bravo rechts.) Es ist aber eine öffentliche Erklärung, die er im Jahre 1882 ab- gegeben hat. d

Was nun die Loyalitätskundgebungen, die wir hier in diesem Hause hören, anbetrifft, so stehen dem doch andere Kundgebungen gegenüber, die meines Erachtens etwas schwerer ins Gewicht fallen. Ich will Sie nicht ermüden mit dem Verlesen von längeren Artikeln aus der polnischen Hetzpresse, die überall seit einigen Jahren vlan⸗ mäßig über das ganze Laud verbreitet ist, die, wie mir wohl bekannt ist, systematisch von einem oder verschiedenen Punkten im Inlande und im Auslande geleitet und unterstũtzt wird; ich will Ihnen nur ganz kurz mit Erlaubniß des Herrn Präsidenten einige Sätze bier vortragen:

Wir kãmpfen um die naticnale Unabhängigkeit.

Preußen. muß aus dem Wege gerãumt werden. (Heiterkeit rechts. Zurufe bei den Polen: Wer schreibt das?! Die Praga“.

Für jwei Rivalen giebt es keinen Raum; der eine oder der

andere muß unterliegen, sagt der Dziennik Slatli'. Meine Herren, wenn einer der beiden Rivalen unterliegen muß, so denke ich: bier im vreußischen Abgeordneten hause sind wir alle der Meinung, daß der nichtpreußische Rivale unterliegt. ((Sehr richtig!)

Eine andere Zeitung schreibt von den bekannten Turnvereinen, die überall gegründet sind:

Die Sekolvereine sind die natürlichen Cadres für die Be⸗

waffnung des Volkg. (Sört, bört! rechts.) Der Gedanke an die Auferstebung des volnischen Volle ist der Leitstern, der die Polen von der Wiege auf begleitet.

So lange die Welt besteben wird, wird ein Deutscher niemals

unser Bruder.

Die Zugebhsrigleit

äußere Form für uns.

Wir bassen euch Deutsche don ganjem Deren und aug der

Tiefe unserer Seele. (Sört, bört! rechte. In der Praga“.

Die volnische Tönigekrene wird ven den Engeln im Gerge

Tatra geschmiedet aus Thränen der Mutter Gotteg und der Polen.

Nur ein Stein feblt noch; aber Gett fragt täglich, ob die

Krone vollendet, und die Freibeit Peleng wird blnnen kursem wieder

aufersteben und blüben.

Dat Lied Dembrewelie möge zum ampse ung fübren, mit

Gewalt dag wieder ju belen, waß fremde Uckermacht ung ge⸗

nemmen.

Meine Herren, ich könnte diese Aebrenlese nech recht lange fert-= segen; ich glaube aber, sie genügt, um Ibnen anzudeuten, wag den den Levalitateerflärungen, die wir bier im Hause bären, ju balten ist. (Sebr richtig! rechts) Selb stwerständlich, meine Herren, nicht ven den Erllůrungen der Herren Abgeordneten, sendern den der Stimmung des volnlschen Vell, die dabinter slebt, und diese Stimmung der velnischen Voll

giebt mir selbst Recht; in cinem anderen Jeitunghartifel beit en autd rũcllich

Gy ist einne ich will dag Merit, dag in dem Jeitungeartilel fie, aiht aebranchen. um mich auch nicht des Scheineg der Verlegung der fab sektiwen Auffassung der Herren Abarerdneten schuldig Ja machen. sendern will lediglich obje lid sagen: Ge ist cine Unrichtigleit, wenn nasere Abkererdaeten in den Parlamenten Neden balten, welche doll siad den levalen EGrflärangen (vort. bort! recht) So sagt die eigene relitiscke Presse über die Grllürnn en der Herren Aborerdarfen. (Dert, bert recht)

Meine Herten, aug dem GMesegten erbellt ebl Jar Gent, daß

zu einer der Theilungsmächte ist nur eine

Zurufe bei den Pelen! Wo stebt dag?)

a green Umfange augenblicklicãh nch rasere velaiichen Mingrert erariffen baben, und daß es für ae Der sche ent gil. aasere bHechen Gater. aesert Natienalitt, unfere gauge Stile im Offen ja Rabrea

alt aater weleher Herrschaft fad. dacht cin velalschee Dand Fel.

unterrichtet wird das geschieht in den polnischen Landestheilen, das

Staates zu fügen, und diese Gesetze zu wahren, dafür wird das

a

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