1902 / 18 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Jan 1902 18:00:01 GMT) scan diff

O denbnrg.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat vorgestern, wie der auf seiner Jacht ‚Lensahn⸗ eine mehrmonatige Reise nach dem Mittelmeer angetreten. Ihre Känigliche Hoheiten die Großherzogin und der Erb⸗ großherzog sowie Ihre Hoheit die Herzogin Sophie Charlotte haben sich nach Neapel begeden und werden dort an Bord gehen.

Deñler eich⸗ Ungarn.

Die Reichsdeutsche Vereinigung in Triest gab, wie „W. T. B.“ berichtet, am Sonntag Abend ein Festmahl, zu welchem Seine Königliche Hoheit der Prinz Adalbert von Preußen und die Offiziere und Kadeiten der „Charlotte“ geladen waren. Der Vorsitzende des Vereins brachte einen Trinkspruch auf Ihre Majestäten die Kaiser Franz Joseph und Wilhelm und das preußische Koönigs⸗ haus aus, welchen der Prinz Adalbert mit einem Hoch auf die Deutschen in Triest erwiderte. Gestern Vormittag begab sich der Prinz nach Pola, wo Höchstderseibe vom Hafen⸗Admiral Freiherrn von Minutillo empfangen wurde und die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigte. Die Rückkehr nach Tr est ufig um 5 Uhr Nach⸗ mittags. Der Prinz begab sich sofort nach der Rück— kehr an Bord der „Charlotte“, wo bei dem Kommandanten derselben, Kapitän zur See Vüllers ein Diner stattfand. An demselben nahmen der Statthalter Graf Gosß, der Bürger⸗ meister Ritter von Sandrinelli, der deutsche General-Konsul Stannius, der Kommandant der Militärstation Conrad, der Präsident der Seebehörde Ebner, der Präsident des Lloyh Becher, der deutsche Marine⸗Attachs, Korvetten— Kapitän Koch, der Geschwaderkommandant, Kontre-⸗Asmiral Rippel mit den Kommandanten der übrigen Schiffe des österreichisch⸗ungarischen Geschwaders und mehrer« Herren der deutschen Kolonie theil, welche um 9 Uhr an Land zurückkehrten. Gleich darauf fuhr das österreichisch— ungarische Flaggschiff „Monarch“ in die Nähe der „Char— lotte“, wobei die Schiffskapelle die preußische Hymne intonierte. Die Kapelle der „Charlotte“ erwiderte mit der österreichischen Hymne. Veide Schiffe tauschten dann Abschiedegrüße durch Lichtersignale aus, worauf die „Charlotte“ nach Venedig in See ging.

Großbritannien und Irland.

In dem Befinden des Prinzen Eduard von Sachsen Weimar ist eine Besserung eingetreten, welche in befriedigender Weise fortschreitet. .

Beide Häuser des Parlaments hielten gestern Sißungen ab, über deren Verlauf „W. T. B.“, wie solgt, berichtet:

Im Ohberhause kündigte Lord Wemyg an, daß er am Mon tag folgende Nesolution einbringen werde:! „Es ist nur durch eine kraftige Weiterfühbrung deg Krieges und duich eine Uebergabe der noch im Felde stehenden Guerilla⸗Burentruppen möglich, daß ein be— sriedigender, dauernder Friede gesichert werden kann. Das Haus billigt dieg und unterstüßt kräftig dag Vorgeben der Regierung.“ Dang Haug vertagte sich alsdann big nächsten Montag.

Das 1 nterbaus setzte die Debatte über die Adresse sort. Gibson Bowles fragte den Unter- Staatssekretär des Auswärtigen, Lord Gran borne ob er jetzt Aufschluß geben könne über den Zweck des gebeimen Vertrags wischen Greßbritannien und Deuischland im Jabre 1899 und ob er dem Hause versichein könne, daß der Vertrag sich nicht auf die projektierte deuische Gisenbabn in Rleinasien dbesebe. Lerd Granborne enmviderte, der Vertrag sei ebeim, er könne darum leinen Ausschluß geben Der Staatg. ekretär deg Kriengamtg Brodrick erklärte auf eine An rage, 2009 Burgber batten ein Schüpen Kois gebildet welches bei bem britischen Veere aue gejeichnete Tienste leiste. In Grwidernng auf eine Anfrage beinglich des Gerüchtes, daß seinerzeit v der eurepäischen Mächle Verscãlage zu einem gemeinsamen Vo Keimacht werden feilen, um den Ausbruch des spanisch d schen Krieges zu verbindern der Unter Stan Lord Granborner nach dem Unebr de Krieges Schritte nicht mebr unternen n dabe ł unmittelbar

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Antreg jedoch, diejenigen, welche die Gerechtigkeit des Krieges be⸗ 2 = . und abscheulicher Grausamkeit der Krieg⸗ führung redeten und glaubten, Großbritannien solle um Frieden nach⸗ suchen und Lord Milner abrufen oder ihn beseitigen, indem es die Unterhandlungen anderen Händen anvertraue, zu veranlassen, bei der Abstimmung diejenigen zu sich herüberzuziehen, welche, wie Asquith, Lord Rojseberu, Sir Edward Grey, anerkannt hatten, daß der Krieg ein gerechter sei, und die den Gedanfen, den Buren Friedensvorschläge zu machen und Lord Milner hintanzusetzen, uri me en hätten. Der Antrag sei unehrlich. Er welle die genaue Stellung der Regierung hinsichtlich der Lösung des Streites darlegen. Er sei außer stande, emen wesentlichen Unterschied zwischen der Ansicht der Re— gierung und der der imperialistischen Liberalen zu erkennen. Diejenigen, welche sich zu der sogenannten Chestersield⸗Politik belennten, würden sich und dem Lande einen schlechten Dienst erweisen, wenn sie nicht die Gesellschaft in Betracht zögen, in der sie sich befänden, falls sie für den Unterantrag stimmten. Der Staatssekretär erklärte weiter, die Konzentrationslager scien geschaffen worden infolge des Vorgehens von Botha, welcher die Frauen nicht in den Farmen belassen wollte. Mit einer in der Kriegegeschichte absolut beispiellosen Humanität habe die Regierung für die ihr so aufgedrängten Frauen und Kinder gesorgt. Für das betlagenswerthe Elend und die Sterb— lichkeit in jenen Lagern seien die Besehlshaber der Buren verant— wortlich. Was die ,, zur Lösung der Krisis betreffe, so sei es klar, daß bis zur Zeit von Lord Kitchener's Unterhandlungen mit Botha die Buren von nichts anderem hätten hören wollen, als von Unabhängigkeit Ein Unterschied in den Reden Lord Saliebury's und Lord Rosehery'sz sci fast nicht zu erkennen. Er halte es sicher für unselig, daß Lord Rosebery gesagt habe, die Buren seien gescheit genug, um zu wissen, daß sie zu jeder Zeit die pen Lord Kiichener angebotenen Bedingungen erhalten könnten. Wenn die Buren das glaubten, seien sie im Irrthum. Das sei die Ansicht der Buren die ganze Zeit hindurch gewesen. Augenscheinlich sei der Grund, weshalb sie Lord Nitchener's Vorschläge abgelehnt hätten, der, daß sie dieselben für das Minimum hielten und daß sie dies jederzeit erhalten könnten. Es sei sehr gefährlich, sie in dieser Ansicht zu bestärlen. Die da— mals angebotenen Bedingungen seien selbst von einigen der schärssten fremden Kritiker als solche von heispielloser Liheralität angesehen worden. Vie Bedingungen seien rundweg abgelehnt worden, und seit« dem habe Großbritannien schwere Verluste an Blut und Geld erlitten Falls die Buten die Frieden verhandlungen eröffneten, so gebe es zwei Punkte, über welche die Regierung Versicherungen zu sordein berechtigt sei. Ersteng über die Beglaubigungspaplere derjenigen, welche sich den Engländern nahten. Damit meine er nicht, daß Großbritannien Spitzsfindigleiten zulassen werde, die eine günstige und gerechte Löͤsung des Konflitts behinderten. Es werde aber wissen müssen, ob diejenigen mit denen es rede, auch das Recht hätten, das Wort für die Kämpsenden zu führen. Es sei sehr unmahrscheinlich, daß der Präsident Krüger und seine Umgebung in den Niederlanden, die zu einem frühen Jéit— punkte des Krieges mit großen Geldsummen dorthin gegangen seien und anscheinend das Vertrauen ihrer Mitbürger in Transvaal ver— loren hätten, solche Autorität besäßen. Gbensowenig könnten Steijn und Schalk Buiger, welche die ambulante Regierung der Buren verträten, in der Lage sein, sich mit den verschiedenen Kommandes in Verbindung zu seßen; ja auch Botha, de Wet und die anderen Führer im Felde lönnten nicht für einander sprechen Er behaupte nicht, daß die Schwierigkeiten unübersteigbar seien, sie selen aber äußelst erust Aber angenommen, die Megierung finde Männer oder einen Mann, der berechtigt sei, für alle Gegner im Felde zu sprechen, dann müßten jene Männer oder der eine Mann ihre Bedingungen auf den Tisch legen, damit man sehe, ob sie an sich vernünstig seien und ÄAuesichk! auf einen soliden Frieden böten Gbamberlain wies aledaun die Vomwürse Sir Vent Gampbell Bannerman's gegen die Megierung rück. Selbst wenn diese von bedingungaleser Ergebung geprechen batte, was er in Abrede stelle, so sei es lacherlicih, solche Polit mit Audrettungepolitik zu ver— wechseln. Niemand sei wehen Vochwerratbe erschossen werden. Die Vinrichtungen dätten wowen Mendes stattgesunden. Die Me gierung weide nicht ein allgemelne Nensöcterung verschlagen, aber sie lebne es ab, dei der Waffenstreckung des Femdes durch irgend welche spejielle Bedingungen sich binden u lassen welche ibr Verlegenbeiten bereiten könnten sie babe edech die Absicht ausgesrrecihen, dem besiegten Volke fo bald wie möglich volle politiscihe Mechte und ven A de Gerrchtigkeit

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abgelehnt. Die Kammer begann sodann die Berathung des Budgets des Ministeriums des Auswärtigen. Der Deputirte Rouanet begründete eine . . über die Metzeleien in Armenien. Raub, Plünderung und Brandstiftung, saͤgte er, seien in Armenien fortwährend an der Tagesordnung. Er frage, ob Frank. reich nicht eine moralische Pflicht habe, die Armenier zu schützen. Der Minister des Auswärtigen Deleassé besprach zunächst die EGreignisse von Mytilene und erklärte, Frankreich habe dort nicht nur Interessen seiner Staatrangehörigen, . auch moralische Interessen schützen wollen. Er berief sich hierbei auf die von Europa auf dem Berliner Kongreß übernommenen Pflichten. Eine Intervention zu Gunsten der Armenier sei ohne eine vorhergegangene Verständigung der Mächte nicht angängig. Trotzdem sei Frankreich in Konstantinopel mehrmals für die Armenier eingetreten. Es handle sich aber nicht darum, von dem Sultan Vorrechte für diese oder jene Völkerschaft zu verlangen, sondern darum, für alle Völkerschaften ein Reich der Ge— rechtigkeit und der Sicherheit zu schaffen. Wenn man dies erreichen tönne, so werde man ein Werk guter Politik und der Menschlichkeit zu stande gebracht haben Niemand könne in Zweifel sitellen, daß Frankreich diesetz Ziel verfolge. Hierauf wurde eine Tages⸗ ordnung, in welcher die Erklärungen der Regierung gebilligt werden, mit 280 gegen 235 Stimmen angenommen. Der Deputirte Berry interpellierte über die Weigerung des Haager. Schieds⸗ gerichtshofes, dag Ansuchen der Südafrikanischen Re— publik und des Oranje, Freistaates zu prüfen. Der Redner betonte, daß Europa nicht in den ungleichen Kampf eingegriffen habe und daß die Entscheidungen der Haager Konferenz allein die Signatarmächte beträsen. Die Mächte könnten indessen ihre Ver— mittelung anbieten, obwohl das als ein unfreundlicher Att betrachtet werden würde. Er glaube, daß der gegenwärtige Augenblick günstig dazu sei; er erinnere nur an die Verletzung der Gesetze über die Krlegführung. Der Deputirte Clovis H ugußs appellierte an das Nitlest Guropas. Der Deputirte Abbé Lemire spielte auf die Heffnungen an, die einst der Südafrika— nischen Republik durch ein anderegß Land gemacht worden seien und an die Worte eines Ministers, der gesagt habe, daß Transvaal das Grab der Engländer sein werde. Frankreich müsse danach sireben, dem Kriege ein Ende zu machen. Der Deputirte Léon Bourgeors erkannte an, daß die Haager Konferenz bisher nicht die erwarteten Ergebnisse gehabt habe, aber man dürfe an der Jufunst nicht verzweiseln; die Mächte hätten die Aueschließung der Südafrikanischen Republiken von der Haager Konferenz an— genommen, um zu emem Resultate zu kemmen. Im Übrigen babe die, Kenserenz kein obliggtorisches Schiedsgericht eingesetzt. Der Minister des Auswärtigen Deleassé eiklärte, man sei immer sicher, ein Echo zu finden, wenn man sich an die Gefühle der Mensch— lichkeit wende. Vie Redner, welche dies gethan hätten, würden etz aber auch natürlich finden daß der Minister des Auswärtigen anderen Giwägungen geherche; er erkläre, daß die Signatarmächte der Haager Konserenz sicher die Schrecken des Krieges bätten vermindern wollen; sie hätten aber hinzugefügt, daß man gewissen Umständen Nechnung tragen müsse. Wer werde, fragte der Minister, Richter dieser Umstände em? Derjenige, der sich zum Richter machen wolle, werde Gefahr laufen, Konflihte zu verursachen. Der Verwaltungsrath des Schieds—« gerichtshofs habe sich nur für inkompetent bezüglich der Südafrikanischen Republiken erklären können. Er seinerseig würde kein Bedenken tragen, die Initiative zu einer Vermittelung zu ergreifen, wenn die— selbe von beiden Parteien angenommen werde. Aber bisher habe nichts die Annabme gestattet, daß es dazu kommen werde. Man müsse den Krieg führen, um das Ende desselben herbeizuführen. Sein voraus lebender Patriotiemus gebiete ihm die Pflicht der Enthaltung. Die Regierung könne nicht die auswärtige Politik Frankreichs verpflichten; es sei ibre Pflicht, sich velle Freiheit zu wahren Der Präsident Deschanel ertlärte bierauf, daß drei Tagesordnungen bei ibm eingegangen seien, nelche die Annabme einer einfachen Tagederdnur g veilangten. Der Deputirte Den vs Cochin sagte, er babe sich glücklich geschäßt, iu bören, daß Bourgevis die Vert beidigung der Vaager Kenserenz übernommen babe. Der Redner ließ sich dann des weiteren über die auswärtige Politik aus und wieg darauf bin, daß das sranzösisch russiche Bündniß stärker sei, als es jemals gewesen, und daß die Mißverständnisse, die zwischen Frankreich und Italien be⸗ standen batten, verschwunden seien, um einem Ginvernebmen Platz zu machen, das nur noch stärker werden könne. Gr schließe sich dem von den Tevutirten Bert und Lemite i Gunsten der Busen ausge— Vierauf wunde die von der Regierung an

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Schiffe der Aufständischen beschossen. Die Streitkräfte der Regierung errichteten Verschanzungen. Das Kriensschiff der Veremigten Staaten „Philadelphia“ befinde sich in der Nähe des Kampfplatzes.

Dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, hat der General⸗ Direktor der Panama⸗-Eisenbahn in Colon dem Bureau der Gesellschaft in New York mitgetheilt, daß in der Panama⸗Bay drei Schiffe der Aufständischen und zwei Schiffe der Regierung gesunken seien.

Nach einer Meldung der Londoner Blätter aus New

Jork ist der Panama Steamship Company von ihrem Ver— sreter in Panama telegraphlert worden, daß es den Auf— tee hen geglückt sei, bei Sabina Truppen zu anden. : Nach einer Meldung der „Agence Havas“ aus Willem— stad (Curagao) ist dem füanzösischen Staatsangehörigen Secrestat, der sich zur Wahrnehmung seiner Interessen nach Venezuela begeben wollte, von der venezolanischen Regierung die Landung in La Guaira untersagt worden. Die Revolution in Venezuela sei im Fortschreiten begriffen.

A sien.

Aus Peking vom heutigen Tage meldet das „Reuter'sche Bureau“, der französischen Gesandtschaft sei gemeldet worden, daß der französische Missionar Julien und zwei christliche Eingeborene in einer Ortschaft im nördlichen Theil der Provinz Kwangsi ermordet worden seien.

Afrika.

Nach einer Meldung des „Neuter'schen Bureaus“ aus Eradock wurde gestern eine Patrouille von 50 Mann der Bürgergarde von Tarkastad von dem Kommando Wessel's in der Nähe von Maraisburg üherrascht. Ein Verwundeter und einige unverwundete Mannschaften seien in die Stadt zurückgekehrt, üher das Schicksal der uͤbrigen wisse man nichts.

Australien.

In London eingetreffene Depeschen aus Melbourne und Wellington melden, wie „W. T. B.“ berichtet, daß der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain telegraphisch mitgetheilt hahe, die hritische Regierung werde schr erfreut sein, falls neue Kontingente, je 1000 Mann stark, von Australien und Neu-Seeland nach Süd-Afrika entsandt würden.

In Sydney fand, wie das „Reuter'sche Bureau“ meldet, am 18. d Me, am Jahrestage der Wiederaufrichtung des Deutschen Reichs, eine von den Deutschen veranstaltete, zahl reich besuchte Festlichkeit statt. In den dabei gehaltenen Reden wurde der australischen Verhältnisse anerkennend ge dacht und die Hoffnung ausgesprocheg, daß nichts die guten Beziehungen zwischen Teutschland und Großbritannien jemals stören werde.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs tages und des Hauses der Abgeordnelen befinden sich in der Zweiten und Dritten Beilage

Dem Reichstage ist eine Uebersicht der Einfuhr der wichtigeren Waarenartikel in das deutsche Zoll gebiet in den Rechnungsjahren 188, 1899, 1900 und in den Monaten April bis November 1901, sowie des dafür ein gelommenen Eingangszolls, ferner eine Nachweisung der in den einzelnen Monaten der Rechnungsjahre 18M M98 bis 1901 ngeschriebenen Brutto⸗Solleinnahme an Zöllen und ine Nachweisung der Netto- Einnahme an Salz teuer und Salzzoll in den Nechnungsjahren 1891,92 bis V9 zugegangen.

Wie die „Frankfurter Oderzeitung“ meldet, in der Najor a und Majoratsherr von Beerfelde, Mitglied xs Herrenhausesgs, am 19. d. M, Abends, auf Schloß Sommerfeld gestorden

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NJunst und Wissenschaft.

8A. In Eduard Schultes Kunstsalon ist gegenwärtig a Oberlichtsaal eine Ausstellung von Werten englischer ler eröffnet Mit größeren Rolleftienen sind Jebn Lavery

nd William Retbenstein aus London vertreten Der Grster Net nicht nur Pertratg sfondern auch kleine Genrebilder und Landschaften Tie ferner ein greßeres Gemälde Ariadne“ gesandt, dag die Ver auf kablem Felsen, sebniachtedeoll auf das Meer binausschauend Wunderbar wie immer sind wieder die Farben deg Künstlers Fedampstdeit und dabei doch ungebrechene Kraft, das barmontsche Föammenwirfen der Toene ist fein cigenster Besigz und bebt die Bil der Fert auß dem Alltäglichen beraue; auch durch die breiten Flächen und be ewas sprede Technif wirfen sie außerordentlich kfrafivell Daß wh der Nelchthum sciner Farben sebr bedeutend ist, igt Taz grer zandruckedelle Vil' Mutter und Kind und der Pudel. In ken Gemälde Ariadnen wirft dag stumpse Blau des Meeres in Beem Ggensag zu dem bellen Körper und dem braunen Vaar sebr en Am besten werden scine Arbeiten durch daa Wort vornebm“ Grnafterisicrt Villigm Retbenstein ist neben einer Fälle ven Zeichnungen R Laaarellen mit eintgen feinen Interiturg, Sindien und and en vertreten. Alle feine Bisder haken ciwas Nadhdenlicheg atsameß und zeigen ein lickevolles Gingeben in reimelle Ginzel- tea. Mit Verlicke felt er Menschen und Dinge aus dem Anfang a derigen Jabrbunderng dar und weiß ibren Typo gut krd en Beienderg reizen ibn intereante Vecbimirfungen wie dem Nilde Purnpenbeim das die silberne Medaille n bat, und jn dem Perträfs eineg jungen Manne dem der dunsle Rntergrund des Wanmelg sehr immun ae Cali nl and der nachden liche u5druch fessest. Gigentkimsich in Technst nd Stimmung sst auch seln Bild Mendschein . welche das Minh D Jaaberbafie der 772 lederne bi. Nußherdem finder ter setaen Arbeiten nech ein goelles Damenverträt, an dem n wenig lendentlenelle Ur der Auffassang erfreut. Seine Arbeiten maden den Gin ruh ale et fie wenn auch welleicht unkemnßt. unter dem rack des modernen uansiaenrtben cufstanden naten. Sic rden * At in dicse feln stimmten Giarihtunnen cin fugen gie fe, den e , den len Sen, ee, deere Werler ig ling mil nige schon erde ldern nnd venise Term an mil Memrn nchen, . darch auketerdenil ich dell and d Far ken ann and et en Len Inhmessseren die Arkelhen den Lida

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machen, obwohl mit starkem Talent begabt, doch nicht den Eindruck künstlerischer Reife und zeigen. wenn auch in verschiedener Art, in ihren Bildern etwas Uebertriebenes und, besonders Linda Kögel, etwas skizzenhaft Unfertiges. Die Porträtstudien der letzteren haben fast den Anstrich der Karikatur; besser und interessanter in der Technik sind ihre Blumenstücke. Olga von Boznaüska giebt ihren Porträts durch die blassen, verwischten Farben etwas Wesenloses, auch sind sie merkwürdig steif in der Haltung. Um so lebensvoller und beweglicher wirkt daneben das Bild „Studie“, das entschieden die gelungenste ihrer Arbeiten ist.

Ernst Ba stanier hat Emailarbeiten ausgestellt, die zum theil sehr schöne, leuchtende Farben zeigen, und Mortin Schauß eine e , . von Hedwig Reicher, die voll sprechenden Aus—

rucks ist.

In München ist, wie W. T. B.“ meldet, der Universitäts« Professor und Direktor des Allgemeinen Krankenhauses daselbst, Geheime Rath hr. Hugo Wilhelm von Ziemssen in der Nacht vom Sonntag zum Montag verstorben. Er war am 13. Dezember 1829 zu Greifs— wald geboren und studierte in seiner Vaterstadt sowie in Berlin und Würzburg Medizin. Im Jahre 1856 habilitierte er sich als Privatdozent an der Universität Greifswald und wirkte mehrere Jahre als Assiscgnt Felix Niemeyer's sowie später als u en, Rühle's an der dorthen medizinischen Klinik und Poliklinik. Im Jahre 1863 wurde er als ordentlicher Professor der Pathologie und Therapie als Direktor der, medizinischen Klinik nach Erlangen und im Jahre 1874 in gleicher Stellung, als Direktor des Allgemeinen Krankenhauses nach München berufen. An dem Aufschwung der modernen Medizin hat Professor von Ziemssen durch zahlreiche scharssinnige, zum theil geradezu bahnbrechende Untersuchungen hervorragenden Antheil genommen; hier sind namentlich seine wichtigen Arbeiten über die Kaltwasserbehand lung beim Abd minaltyphus, über die Anwendung der Eleltzizität in der Medizin, sowie seine lichtvollen Bearbeitungen der Kehlkopf. und Speiseröhrenkrankheiten hervorzuheben. Ein ganz besonderes Verdienst um die gesammte Medizin erwarb er sich durch sein großes „Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie“ (17 Bände, Leipzig 1875 1884; 3 Aufl. 18536 u. f), sowie durch sein „Handbuch der allgemeinen Therapie“ (4 Bände 1880 1884) Als einen Theil des eisten Werkes gab er mit M. von Pettenkofer ein umfassendes Handbuch der Hygiene und der Gewerbektanfhesten“ (3 Bände, Leipzig 1882 1886) heraus. Außerdem veröffentlichte er eine Reihe bon. Monographien aus dem Spezialgebiet seiner Ferschung und schrieb für das ‚„Deutsche Archiv für (llinische Medizin?, dag er seit 1865 mit von Jenker herausgab, veischiedene Aussätze. Um die klinische Merizin und ihre Stellung im Rahmen der Gesammtwissenschaft hat sich Jiemssen duich die Schaffung eines wissenschaftlichen Instituts für die tlinische Medizin an der Universitä⸗ München besonders verdient gemacht. Die aus demselben hervorgegangenen wissenschastlichen Arbeiten sind, in drei Bänden (Leivzig 1884 1893) gesammelt, erschienen. Die Annalen der städtischen Krankenhäuser in München“, die er als Dircktor derselben herausgab, repräsentieren eine musterhafte Ver— werthung der Krankenhaus- Statistik und Kasuistik.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Am 18. Januar sand bei dem Minister für Landwirth— schaft, Domänen und Forsten von Podbielski ein Vor tragsabend für Darstellungen auf dem Gebiete der Hochmogrkultur und Torsfverwerthung statt, den Seine Majestät der Kaiser und König mit Allerhöchst— seinem Besuche beehrte

In einem einleitenden Vortrage schilderte der Geheime Oher-Regierungsrath Dr. Fleischer, unter Vorfüh ung charakteristischer Kulturbilder aus den deutschen und nieder ländischen Hochmooren, die Entwickelung der deutschen Hochmoorbesiedelung. Nach sast hundertjährigem Ruhen ist sie, dank der Thätigkeit der landwirthschaftlichen Verwaltune und der Errungenschaften der neueren Landwirthschaftswissenschaft und Technil, in erfreulichem Ausschwung begriffen. Sie wird aber voraussichtlich erst dann zu voller Blüthe gelangen, wenn es, wie in den Mooren Hollands, gelingt, den im Hochmoor auf— gespeicherten Brennstoff vortheilhaft zu verwerten. Die neuere Torftechnik sucht dies gs Ziel auf verschiedenen Wegen zu erreichen: einmal durch Gewinnung eines dem gewöhnlichen Brennstoff en Heiikrast überlegenen und daher transport— sähigeren Brennmaterials und ferner durch Benutzung des Torses als Energiequelle am Gewinnunggort selßst unter Vermeidung jedes Trangports Hierauf demonstrierte der Geheime Regierungsraih Jäger die Torfverkofung nach dem Patent Ziegler und die Herstellung von Torfbriqueisg. Die erstere wird augen blicklich in zwei Anlagen, in Oldenburg und in Rußland, be trieben. Sie liefert neden hochwerthigem, mit der Holzkohle lonkmrenzfahigem Torfkeslg eine größere Anzahl werthvoller Nebenyrodukte. Die Torfbriquetierung ist seit längerer Zeit ansche mend mit gutem Erfolg in der Fabrik des Gutshesiß ens Peters Langenberg (Rommern) und in dem Torfweik Ostrach (Sigmaringen im Gange

Ueber ein neueres Verfahren zur eines besonders dichten, briguetähnl berichteten die Grafen Schwerin auf der siarlen Kontraktionssähigkeit des zu mäßigen Wei zerkleinerten Nohterso, nachdem ihm ein des Wasser entzogen worden isi Wasserentziehung ge schieht neuerdinge durch dag dem Grafen Botho S patentierte Verfahren der Torfeleltremose In anschaul Versuchen wurde die eigentwümliche wasseraustreibende kung des elelmischen Sircome auf die wassergesänigte masse vorgejuhrt

Den der Gewinnung eineg heizkraftigen Brennmatcrials hauptsachlich im Wege siehenden hohen Wassergehalt deg natürlichen Torses will Herr Ingenieur G. Gercke in bhochaespannten Dampf, also in leicht verwerihbare Energie verwandeln und spein diesem JIweck jeinen eigenartig konstrnerten Näͤhrendampstenel anstat min Wasser mit Torsbrei, Den zurückbleibenden, völlig trockenen Torf bent er im Veizen ;

Herstellung ichen Vrenntorfs

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des Torsdampslessels Ein im Betried besind icher Wedell· Apparat linß die pralnsche Durchfübrbarkeit seineg Verfahren erfennen

Seine MWajestät der Kaiser und König folgte den Vor irägen mit ge spennter Aufmerksamkeit und besichtigte dann eingehend die in Betrieb befindlichen Vorrichtunger

In der sich anlnüpsenden lebdaffen, di weit über die Mitternachtestunde ausgedehnten Unterhaltung betonte Seine MWajestdt wicderdolt Alerbächttsein warmes nteresse für das

bedentsame Kulturwerk, welcheg sich auf den denischen Hoch mooren augenblicklich voll nehl, und gab der Vosßnung Uugdruck

daß die vorgeführten interessanten Erfindungen auf dem Gebiete der Torfernerthung auch bei lhrer Ausführung im Groben ich dewahren und so ein kräftiger Sedel zur Förderung der Woor lultur werden möchten.

(Weilere Nalri bien üker Vande ned Fersteirtkscafi J. i d Dilnen Wiler

G esundheitswesen, Thierkrankheiten und aibsperrungs Maßregeln.

Indien.

Die Regierung von Bengalen hat Konstantinopel für pe st⸗

frei erklãrt und die gegen Herkünfte von dort angeordneten

Quarantänemaßregeln wieder aufgehoben. (Vergl. „R. Anz.“ vom 2. Dezember b. 86 Nr. 286).

Hinterindien.

Die , ,, Singapore hat die wegen Cholera gegen Herkünfte von atavia angeordneten Quarantäne⸗ maßregeln wieder aufgehoben. tember v. J., Nr. 221.)

Niederländisch⸗Indien.

Nach im „Javasche Courant“ veröffentlichten Verordnungen des General⸗Gouperneurs von Niederländisch⸗Indien ist die Quarantäne wegen Pest gegen Penang (Straits Settlements) ver— hängt und die wegen Pest gegen Liverpool verhängte Quaran« täne aufgehoben worden. Wert „R⸗Anz.“ vom 28. Dezember v. J., Nr. 306.)

(Vergl. R. ⸗Anz.“ vom 17. Sep⸗

Sydney, 21. Januar.

. (W. T. B.) In Syrney sind drei Pest fälle vorgekommen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 209. Januar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Prinzeß Irene“, v. Ost Asien kommend, 15. Jan. 'in Colombo angek. „Friedrich der Große“ 18. Jan. v. Sydney n. Vremen, ‚Trape“ p. New Vork n. Genua, „Wittelind‘, v. d. La Plata kommend, v. Vigo, sowie Neckar“, v. Australien kommend, v. Genua n. Bremen abgeg. Roland“ 19. Jan. v. Brasilien in Bremerhaven angek. ,, . 19. Jan. v. Gibraltar n. Nem York abges. „Gera., v. Baltimore kommend, 19. Jan. Scilly und „Rhein“, u, New York best, Dover pass. „Stuttgart?“, v. Ost-Asien kommend, I9. Jan in Antwerpen angekommen.

21. Januar. (W. T. B) Dampfer „Prinzregent Luitpold“, E Australien kommend, 19. Jan. in Colombo und „Preußen“, n; OIst - Asien best, in Yokohama angek. Kaiserin Maria Theresia“, v. New York kommend, 18. Jan. Vellas pass. „Bonn“ 19. Jan. v. Pernambuco n. Santos und König Albert“ v. Neapel n. Genua, „Prinz Heinrich“ 15 Jan. v. Nagasati n. Schanghai und „Bamberg“ v. Retterdam n. Antwerpen abgeg. „Marburg“ und „Straßburg“, v. Qst-Asien, 18. Jan. in Havre, bezw. 17. Jan. in Singapore angek. „Cassel“, v. Galveston kommend, 20. Jan. Vever pass. „Coblenz“, n. Cuba best., 20 Jan. in Antwerpen angek. Barbarossa“ 20. Jan, v. Antwerpen n. Southampton abgegangen.

Dam burg, 20. Januar. (W. TL. B Hamburg Amertta- Linie. Dampfer „Georgia. 19. Jan. in New York und Victeria Luise“ (Westindienfahrt in Porto Gabello angek. Palatia, r Vork n. Hamburg, 18. Jan. b. New Jork abgeg. Allem annia“, Thomas n. Hamburg, II Jan in Havre anger Guxrbaven pass. Carthago“ 18. J Valdivia“, v. Hamburg n. Nord B Parthia“ 18. Jan. Lizard pass. angek. Ambria 18. Jan. Moji pas

21. Januar. (W. T B New Yorf über Cherbourg n. J „Phönicia, v. Hamburg über Plr Boulogne sur⸗Mer und „Fürst Bis 20. Jan. v. Alexandria abgeg indien, 20. Jan. in wre Hamburg, 20. Jan Vamburg, 20. Jan. burg n. Westindien

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Theater und Musik. Theater des Westent

Vorgestern fand die erstmalige A Blut von Victor LX Hause statt. Die Musik zwischen verstorbenen Blumenlese aus den melodien, sowie aus ve Tendichters Jo bann Strauß ibr geschickt angepaßten Tert, der sorgsamen Inseenierung und Lei durch die Vverren Goldberg, beyw. Karellmeister Korelanvi im allgemeinen trefflichen Darstell einen recht genußreich und fand lebbaftesten Beifall Gyijode em Wi

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