1902 / 21 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Jan 1902 18:00:01 GMT) scan diff

sthalten an den her⸗ tanden habe. Letzteres sei chutzgesetzgebung der Fall j. e fe rt, ö 8 ol. oli e Haup nur die sozialdemokratischen ö. geschwessl haben; bald fol tillstand, der 2 kurs und der Rückschritt in der Ümsturz und Zuchthausvorlage. Be⸗ schämend ist die Machtlosigkeit des Reichstages dem Bundesrathe über. Der Reichstag hat Arbeiterausschü e verlangt; sie sind uch eingerichtet, aber nach den Berichten der Fabrik⸗Inspektoren überall ein todter Buchstabe geblieben. Arbeiterkammern, Arbeits nachweise haben wir überhaupt nicht erhalten, obwohl von allen Seiten diefe orderung erhoben worden ist, so jetzt wieder von den Herren desicke⸗Pachnicke, deren Antrag allerdings dem berühmten Messer ohne Heft und Klinge gleicht. Das Reichsamt des Innern hat sich immer ersf beim Zentralverband der In⸗ dustriellen Gutachten geholt. Welchen Sturm haben die Bäcker⸗ meister, die Antisemiten und Konservativen gegen die harmlose Bäckerei⸗ verordnung gelaufen! Der Herr Minister Freiherr von Berlepsch war bald ein todter Mann, Und die erste That des jetzigen Staats⸗ sekretärs des Reichzamts des Innern war die Zurückziehung der Unfall⸗ esetznovelle, weil sich der Zentralperhand dagegen ausgesprochen hatte. ypisch für die Solialreform im Reiche ist die Regelung, welche die Verhältnisse der Binnenschiffahrt erfahren haben. Schon im Jahre 1833 war eine Enquste darüber veranstaltet worden. Nach 13 Jahren, 1898, nahm man sie wieder auf, lig aber die Hauptfache, die Sonntagsfrage, als zu schwierig, weg; im ahre 1900 wurde die Angelegenhelt nach 15 jährigen Vorarbeiten abgeschlossen, aber heraus⸗ gekommen ist dabei für die Arbeiter fast nichts. Die Konfektions— arbeiter entbehren noch heute des esetzlichen Schutzes, ja, ihre Lage ist seit dem großen Strike noch schlimmer geworden. Für den Schutz der Frauen und Kinder ist au nichts weiter geschehen. Nun hören wir von einem Entwurf zur egelung der gewerblichen Kinder— arbeit, Lange genug hats gedauert. Mit Stolz weist der Staats⸗ sekretär auf die Verordnung zum Schutz der Angestellten im Schank⸗ und Gastwirthsgewerbe hin. Auch die wurde schon 1890 versprochen, was wir aber jetzt von ihrem Inhalt vernehmen, übertrifft die schlimmsten Befürchtungen; es scheint sogar, 34 es den Kellnern, Gastwirthsgehilfen und Lehrlingen jetzt von Ge etzes wegen noch schlimmer ergehen soll als bistßer unter der Willi? der Unter⸗ nehmer. Die Kinderarbeit in der Landwirthschaft, so hört man, soll von den Vorschriften über die Beschränkung der gewerblichen Kinderarbeit nicht berührt werden. Da erkennt man wieder einmal das . Herz des Staatssekretärs. Im Ganzen leuchten nur zwei Großthaten aus unserem ozial⸗ Politischen Kurse hervor: die Zuchthausvorlage und die 12 000 Mark Subbentiön. Das ist keine Soziglreform, son dern die Karikatur einer e. Zu einer solchen Soialreforin können die Arbeiter kein Vertrauen haben. In der Zolltarifvorlage wird wirkliche Sozial⸗ reform zu Gunsten der Besitzenden getrieben, für die Arbeiter nur eine Scheinreform und weitere Knebelung. Daher auch die Revolte im Lager der vom Zentrum geköderten Arbeiter 23 überschätze . Revolte nicht, aber fie ist ein Zeichen der Zeit. ie Arbeiter haben aus sich selbst heraus viel mehr für wirkliche Sozialreform gethan als die ganze Sozialreform von Reichs wegen. Die Buch⸗ drucker haben sogar den Achtstundentag theilwelse dur gesetzt, sie haben sogar den Unternehmern in dieser Zeit des Niederganges höhere finanzielle Lasten auferlegt, ein Beweis, daß das möglich ist, wenn nur die Arbeiter fest organiflert e. Und diese Organifation ist nicht einmal eine sozialdemokrati che, aber von einer. Sozialreform à Ia ee will sie trotz des berühmten Telegramms des Tarif⸗ usschusses nichts wi en. Die Polizei verfolgt aber die Arbeiter⸗ organisation sonst nach wie vor, und nach der Zusammensetzung der Regierung habe ich überhaupt keine Hel fg auf unsere sozialpolitische Zukunft. Den Platz des Pöiniflers von erleysch nimmt heute Herr Möller ein, ein Vorstandsmitglied senes Zentralverbandes der Industriellen, ein Mann, der sich für die Niederwerfung von Striles durch Militär, egen die Herabsetzung der Arbeits jeit ausgesprochen hat, der erklärte . jeder Arbeiterorganisation! Die Revision des Krankenkassen esetzes zur * der Karen jwischen der 13. und der 27. . be⸗ kommen wir nicht, jedenfalls weil auch in diesem Punlt Herr Möller seinen Widerstand entgegensetzt. Er hatte ja nur einige . sein Ministerwatent in der Tasche, als er auf Reisen ging und erklärte, er werde feinen ganzen Einfluß aufbieten, daß die Gewerbegerichtsnovelle nicht Gesetz werde. Daß die isseries Klagen der Arbeiter ein Unfug seien, hat ihm ja, wie wir m sen, der Minister Brefeld gesagt. Voriges Jahr erksärte Graf Pofadonm ry, der Bundegrath habe . seine sozialpolitischen Konzepte verdorben, aber zu gleicher Zet erließ der Staate selretar ein Geheim zirkular an bie Bundesregierungen, welches die Gewerbe Inspeltoren hinfort aller Selbstãndigkeit beraubt! Dag ist dieselbe Zweiseit igkeit, welche fich in der 12 000 Mark. Affäre gezeigt hai. Dier im Neichstage stellt man sich bin, nimmt alle Verantwortung auf ich und opfert Herrn von Wordle der offentlichen Meinung, verbinder ihn auch, sich im Rei tage zu äußern. In Sommer haben wir aber erfahren. daß der Herr mil der ganzen Sache nichts zu thun ge— babt bat, daß der Graf Posademwgl den Brief selbst geschrieben bat, und Herr von Wochtk⸗ lediglich das Opferlamm gewesen ist. Die e , . sollen doch über die Wirkungen der sozial⸗ volitischen Maßnabmen und deren Weiterbildung sich äußern das neue Zirkular des Staate sekretärg verbiete ihnen daz; auch nber die Ernãbhrungeverbãltnisse der Arbeiler dürfen sie nichts mehr berichten. Kein Wunder in der Zeit der Vorlegung dez Dungertarifg; da muß natürlich den Fabri. Inspekioren der Mund inge · siegelt werden. Die Berichte der Gewerbe. Inspeftoren sind denn lee schen jetzt danach ausgefallen; wag Graf Posadowal y ibnen noch an Freiben übrig ließ, bat der preußische Handels. Minlster ebenfallz durch inen Geheimerlaß bejũglich der Strikeg und Arheiteginstellungen aufgehoben, indem er ibnen einen deutlichen Wink mit kem Zaunpfabl darüber zulommen ließ. daß die Berichterstattung über diesen Theii der Arbeiter bewegung Sache der Pelli fei. Wie man über die Arkeiter in den herrschenden Rreisen wirklich denkt, erkenn man an manchen Anzeichen. Der Hofprediger Dhsv ba bieser Tage auf cinem Studentenkommer die Arbeiterschaft mit der schweiswedelnden Bestie verglichen. Dag Urtbeil der Arbeiterschafi ist elbstrerstäandlich nur das CGcho solscher Underschämt beiten. In den letzten Verichten feblt auch der senst ont wiederlehrende Hinwel auf die lächerlich geringen Strafen, welche die Gerichte gegen Gewerbevolizei . Contravensenten derbangen. Die Be⸗ richte sind in ihrem Umfange gan erbeblich urũch gegangen, sie er⸗ scheinen sert viel verspätecter, und die Schwierigkeit KVeschaff ung ist gewachsen. Die BVerwãrte * Redalllen Tonnte fein Gremplar langen, cbwobl dag CGrscheinen angeicigt war; die Reiche druckerei fonnte sie nicht Liefern. Gin sachsischeg Parteiorgan erich schlien lich durch die Freundlichleit der sachsischen Regierung ein Gremylar. Redner gebt zum Schluß auf den Inbalt der Berichte nber ein'

Staatssekretär des Innern, Staate⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky Wehner:

Meine Herren! Ich verdenle en den Vertretern der Soflal⸗ demolratie nicht, wenn sie bier in diesem boben Hause die Rechte der Lrbeiter vertreten. Ich betrachte di- Sonaldemeofratie als eine Arbeitewartei ( Widerspruch rechts) und glaube, die Hoffnung, welche die Senlaldemokratie auf einen Jukunftastaat seßte, bat sie jum thbeil bereitg innerlich aufgegeben. ¶Widerspruch den den Soꝛlaldemektalen] Ich wänschte, die Herren fäönnten sich dee halb auch entschlie ßen. im Jnteresse der Arbeiter selbs dien Begriff dabsa ju bringen, wo man mancherlei btabrtagt, was man für veraltet Fäh. Heiterleit) Ich bin alle der Ansicht, die Senlaldemokran- wabrt iht gutes Necht, wenn fie bier für die Rechte der Arbeiter eintrin Ich wünschte aber,

Wenn der Herr Abgeordnete erklãrt er hier von der Tribüne mache,

bekannt werden. (Sehr gut h

Reichstag bereits am 11. September 1901 ein,

mittelt. Wie man da sagen kann, Berichte zu erlangen, das verstehe ich nicht!

längst stattgefunden;

Nun komme ich aber zur Hauptsache. behauptet, ich hätte einmal hier ausgeführt, ich wollte zwar weiter gehende Sozialpolitik treiben, aber der Bundesrath hindere mich daran. Das, meine Herren, betreffenden stenographischen Bericht vor wenn Sie ihn haben. Ich habe aber allerdings erklärt, es wäre in einem Bundesstaat, dessen ausführendes Organ, dessen Beamter ich bin, vollkommen verfehlt, alle Angriffe persönlich gegen einen einzelnen Be⸗

treiben, für die ich die Bundesregierung, vor allem den Prãsidialstaat, hinter mir habe. (Sehr richtig) Für die Politik, die im Reich getrieben wird, ist nicht nur ein einzelner Beamter verantwortlich, sondern auch die Gesammtheit der verbündeten Regierungen; es ist also falsch und es giebt ein staatsrechtlich unrichtiges Bild, stets einen einzelnen Beamten, der die Vorlagen zwar entwirft, der dazu aber die Zustimmung der verbündeten Regierungen haben muß, persönlich verantwortlich zu machen für die Politik, die auf soʒialpolitischem Gebiete geführt wird.

Der Abgeordnete hat ferner behauptet, durch einen Geheimerlaß von mir hätten die Gewerbe Aufsichtsbeamten mundtodt gemacht werden sollen. Meine Herren, jeder Beamte hat Anweisungen ent⸗ gegenzunehmen. Die Gewerbe. Aufsichtsbeamten sind nicht souverän, sondern sie haben sich nach den Anweisungen zu richten, die ihre vor⸗ gesetzten Behörden für nothwendig und zweckentsprechend halten; ich habe aber hier in diesem hohen Hause wieder⸗ holt erklärt, daß ich den größten Werth darauf lege, daß die Gewerbe ⸗Aufsichtsbeamten die Thatsachen, die sie fest— stellen, getreu und möglich st furchtlos wiedergeben. Ich habe hierbei allerdings darauf hingewirkt, daß die Gewerbe · Aufsichts⸗· beamten in ihren Berichten sich nicht verlieren sollten in allgemeine weitschweifige sozialpolitische Betrachtungen, weil ihre eigentliche Auf⸗ gabe ist, Thatsachen festzustellen. (Sehr wahr! rechts.) Die Thatsachen, meine Herren, werden veröffentlicht, und daraus werden dann die gesetzgebenden Faktoren und die Verwaltungsorgane ihre Schlüsse ziehen.

Es war nothwendig, nachdem wir das bisherige Verfahren ver⸗ lassen hatten, einen Auszug aus sämmtlichen Berichten der Gewerbe⸗ aufsicht zu geben, der ja belanntlich, obgleich er von den verschiedensten Beamten, unter den verschiedensten Chefs hergestellt worden ist, von den Sozialdemokraten stets als tendenziös bemängelt wurde, bei dem nunmehr gedruckten O riginalbericht auf eine gewisse Verkürzung hinzuwirken. Der Zweck der Berichte der Gewerbe. Aufsichtsbeamten ist nicht der, um hier die Bibliothek zu füllen und nur dem einen oder anderen Sozial politiker, der sich hierfür interessiert, Material zu geben, sondern sie sollen moglichst so gefaßt sein, daß sie auch in weitere Kreise der Bevöllerung dringen und dort bekannt werden. Nun zu den ein zelnen Angriff g punkten. Meine Herren, der Verr Abgeordnete hat zunächst bebauytet, es wäre das offenbar eine Tendenz zu Gunsten des Unternehmerthumg, daß die Gewerbe⸗ Aussichtabeamten nicht über die verfũgten Polizei oder gerichtlichen Strafen berichten und dieselben nicht ihrer Kritik unternieben sollten. Eine solche Tendenz bat hier durchaus nicht obgewaltet; ich lese Ibnen degbalb bier vor, wag ich den verbündeten Regierungen seiner Zeit geschrieben habe. Dort heißt es:

Soweit es den Berichterstattern nothwendig erscheint, Be⸗ denlen, ju denen ihnen die Thätigkeit der Polijeibebörden vflicht mäßig Anlaß bietet, zur Kenntntß ihrer vorgesetzten Behörden zu bringen, wird das weckmäßig in einem besenderen, in sedem ein⸗ zelnen Falle sofort zu erstattenden Berichte ju geschehen haben, damit die vorgeseßte Bebörde in die Lage versetzt wird, auf tbunlichst schleunige Beseitiqung etwaiger Mißstände hinzuwirken. Dagselbe Verfahren empfieblt sich auch in dem Verhältniß zu anderen Beborden, inebesondere zu Gerichtobeborden. Der einige erfolqversprechende Weg für die Gewerbe · Aufsichtebeamten gegen uber einer ju milden Prarig einzelner Gerichte scheint mir nicht in

mittel gegen ein underbältnißmäßig mildes Urtbeil betreiben kann. (Vört, hört! bei den Sejlaldemokralen.) Also, meine Herren, im Gegentbeil, die Gewerbe · Aufsichtebeamten sind auf den meineg Gr. achtens allein vraltischen Weg bingewiesen, wie man gegen ju milde

scheinen, sosort die geeignete Nemedur ergreifen lann, und das scheint mir far jeden Beamten der korrelte Weg ju sein, daß man den Be. schwerdemeg bei den juständigen Instan zen, bei der dorgeseßten Be⸗ borde einschl⸗gt. ( Sebt wahr! rechta)

Weiter ist die unbegreiflich Geb aun tung aufgestellt worden, alg bätte ich die Klagen der Arbelter über ibre Ernäbtung unterd rücken,

er geschäbe mit der naathigen Dbijellinit at, die unbedingt aethwendig

fit, am la geseparbenden Rörrerschaften, die Meschäfte des Landen wirlich jn fordern J

die leicht sodar im Jnterense des Jolltarife dag wurde ja auch an⸗ ar deutet derbindern wollen, daß die Gewerbe Aufsichtabeamten über

hat, die Aeußerungen, die würden schon im Lande bei den Arbeitern wirken, dann möchte ich an ihn die Bitte richten, daß er als unparteiischer Mann auch immer dafür sorgte, daß die Aeußerungen, die von der anderen Seite gemacht werden, auch unter den Arbeitern

Der Herr Abgeordnete hat sich er ist ja in längerer Rede auf die Gewerbe⸗Aufsichtsbeamten zu sprechen gekommen -= zunächst darüber beschwert, daß die Berichte der Gewerbe⸗Aufsichtsbeamten nicht einmal in der nöthigen Anzahl zu bekommen wären, und hat damit andeuten wollen, daß man wahrscheinlich die Gewerbe⸗Aufsichtsbeamten und ihre Berichte möglichst zum Schweigen bringen wolle. Nun, meine Herren, wie liegen dem gegenüber die einfachen Thatsachen? Die Berichte der Gewerbe⸗Inspektoren in der Reichsausgabe von 1900 gingen bei dem früher als je zuvor. Der Registerband ist am 18. Oktober 1901 veröffentlicht worden, und es sind dem Reichstage von beiden Werken je 420 Exemplare über- es wäre nicht möglich, diese

(Sehr richtig) Aller⸗ dings sagte mir der preußische Herr Kommissar soeben, daß bei der

Versendung des preußischen Berichts ein Irrthum vorgekommen sei, der sich nicht recht habe aufklären lassen, der aber sofort verbessert sei. Die Versendung der preußischen Berichte hat indeß ebenfalls es ist aber gewiß bedauerlich, wenn durch ein Versehen ein Preßorgan diesen Bericht nicht rechtzeitig bekommen hat.

Der Herr Vorredner hat

habe ich nie behauptet. Bitte, lesen Sie den

amten zu richten; denn ich kann selbstverständlich nur die Politik

der Aufsäblung solcher Fälle in den Jabresberichten, sondern in dem sofortigen Bericht an die vorgesetzte Beborde ju liegen, damit diese gegebenen Fallg vor Eintritt der NRechtakraft die erschep fenden Recht.

Bestrafangen, die allerdings in einzelnen Fällen vorgelommen u sein

Veränderungen in der Ernährungsweise einer Bevölkerung vollziehen sich erfahrungsgemäß nur allmãhlich. Ihre Feststes erfordert daher nothwendig den Ueberblick über einen längeren raum als den eines Jahres. Auch die Angabe der Lebengm !. preise ist entbehrlich, da diese anderweit vollständiger und in

jedem Interessenten zugänglichen Weise periodisch erbffennst werden. .

Und was steht weiter in jenem Schreiben? Wenn hiernach erwartet werden darf, daß der Inhalt des berichts im allgemeinen eine wesentliche Kürzung erfahren win so behalte ich mir andererseits vor, in der Art, wie dies been wiederholt geschehen ist, einzelne Gebiete, wie die allgemeine Voll ernährung, Kinderarbeit, Frauenarbeit, allgemeine Wohlfahrtzen richtungen zu bezeichnen, über die für das Berichtsjahr und das Folgende ist unterstrichen ; eine besonders ausführliche und umfassende Bericht, erstattung von den Gewerbe -Aufsichtsbeamten ge, wünscht wird. (Hört, hört) Meine Herren, ich war also der Ansicht, als ich di Rundschreiben vollzog, daß man der Aufklärung der Sache besser die wenn man statt der verstreuten Einzelheiten jedes Jahres in i fassenderer Weise, ähnlich wie seiner Zeit den beamten die Aufgabe gestellt ist, über Frauenarbeit in den Fabriken zu berichten über einzelne sozialpolitische wichtige Fragen, win Kinderarbeit, Volksernährung, allgemeine Wohlfahrtseinrichtungn u. s. w, besondere Berichte erfordert, die dann auch besonders zusammen zustellen und dem Reichstage vorzulegen sein werden. Es schien min erforderlich, weil der Gesammtbericht, der bisher im Reichtam des Innern festgestellt wurde, fortgefallen ist, solche besonders wichtigen Fragen in mehr wissenschaftlicher und übersichtlicherer Form zu be handeln. Also nicht eine antisoziale Tendenz ist maßgebend gewesen die der Herr Vorredner die Güte hatte, mir unterzuschieben, sonden gerade die entgegengesetzte Tendenz einer verbesserten Berichterstattunm Schließlich hat der Herr Vorredner dann noch ausgeführt, es wäre den Gewerbebeamten verboten worden, über Strikes zu berichten. Es bestam allerdings die Ansicht, als diese Anweisung erging, daß im allgemeinen die statistischen Uebersichten, die jetzt über Aussperrungen und Strife von dem Statistischen Amt aufgestellt werden, zunächst genügen würden, und daß man dann über die Bewegungen, die sich in Form von Aussperrungen und Strikes auf dem Arbeitsmarkt geltend machen, später ebenfalls in solchen Spezialberichten, wie ich sie vorhin

in, m⸗

Reichstage vorlegen solle, und zwar aus dem gleichen Grunde, der für andere Fragen maßgebend war. Da sich aber doch Aussperrungen und Strikes öfter wiederholen und vielleicht hier bei einer späteren umfassenden Zusammenstellung das aktuelle Interesse an der Sache verloren gehen würde, habe ich mich allerdings am 16. Oktober 1901 veranlaßt ge⸗ sehen, die Bundesregierungen zu ersuchen, die Gewerbe Aufsichtsbeamten dahin anzuweisen, wiederum sofort in ihren Jahresberichten über Arbeiterstrikes und Aussperrungen die nöthigen Angaben zu machen, und ich bin auch heute noch der Ansicht ich habe das schon fruher gesagt, und es ist auch schon in früheren Erlassen ausgedrückt worden daß bei diesen Berichten die Gewerbe Aussichtsbeamten sich nicht nur auf die Angaben der Polizeibehörden stützen können, sondern daß sie, um sich ein zutreffendes Urtheil zu bilden, auch die Parteien hören müssen. Und die Parteien sind in dem Falle die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer. Wenn mir also der Herr Abgeordnete da sozial⸗ volitisch feindliche Gesinnung unterschiebt, so wird er damit keinen Erfolg haben.

Der Herr Vorredner hat auch Angaben gemacht ich wohnte der Sitzung des Bundesraths bei und habe deshalb den ersten Theil seiner Rede nicht hören können über das, was seit 1897 glaube ich, auf sozialpolitischem Gebiet geschehen ist. Ich kann den Derrn Abgeordneten nur bitten, das eich Gesetzblatt! und den Reiches⸗ Anzeiger etwas sorgfältiger durchzulesen; er wird sich dann überzeugen, daß er nicht annähernd das alles aufgeführt bat, was seit 1897 in der That auf sozialyolitischem Gebiet beschlossen ist. Wenn ich daz Daus nicht ermüden wollte, so würde ich die entsprechende Liste, die hier vor mir liegt, vorlesen.

Der Herr Abgeordnete ist auch wieder auf die Frage der Bau unfälle zurückgekommen; ich möchte dem gegenüber bemerken, daß sowobl in Preußen, wie in Bavern, wie in Sachsen und einer Meibe anderer Bundesstaaten auf Grund deg Rundschreibeng. das ich seiner Zeit an die Regierungen dieserhalb gerichtet habe, einge bende landes volijeiliche Verordnungen zum besseren Schutz der Bauarbeiter ergangen sind. In Bavern hat man bekanntlich Arbeiter jur Bauaufsicht hinzugezogen, in Sachsen ist die Möglichkeit, Arbeiter zuzuzieben, ebenfallg vorgesehen. Jedenfalls gebt aug dem, was die Regierungen mir mitgetheilt baben. und aug dem sonstigen amtlichen Material bervor, daß man der Frage den Arbeiterschu ßes gerade auf dem Gebiet des Baugewerbeg mit allem Ernst näher ge⸗ treten ist; aber so schnell, wie Sie sichtbaren Erfolg erwarten, gebt das freilich nicht. Wenn der Heri Vorredner, um die Geringfügig · keit der Leistungen der Unfallversicherungegesetz? nãber n slinieren, berechnet hat, wie sich die Gesammtsumme der gejablten Unfallgent. schädiqungen auf die Gesammtsabl der Arbeiter vertbeilt, so ist das ein Grempel, dag meines Grachteng einen sehr geringen statistischen Werth bat. (Sehr richtig! rechts) Denn e mebr die Arbeiternabl steigt und je mehr die Unfallverbũutungavorschtiten wirlen, je weniger

Unfalle eintreten, desto fleiner würde die auf den einzelnen Arbeiter fallende Summe werden.

Giner der Herren Vorredner bat angefragt, wie eg mit den Gr⸗ bebungen über die Arbelteseit in den Komtoren und mit den Gr= bebungen über die lägliche Arbeite eit im Kinnenschiffabrte gewerbe stůnde. Die Auftrage. diese Grbebungen dermmnehmen, sind der KTemmissien für Arbeiterstatistit ertbeilt, und es wird letzt davon ab- bangen, wie schnell daz Material fertig gestellt werden kann, wie schnell die Kemmissien eder die arbeiterstatistijchi Qemmissien des reichestatistijchen Amte arbeiten wird, damit wir die noͤtbigen Grund⸗ lagen für gesegeberische oder Vtotdnungemaßnabmen belommen.

Wag den Gesckenfwurf uber die NMenelung der Werbältulsse der Jigarren Deimarbeiter betrifft, so fsnnen wir selbstrerstndlich diesen Gese entwurf nicht fräber verlegen, bever niht der Mesepentwurf über die gewerbliche Ainderarbenn erledigt und derabschledet ist. Beide Gesetzentwärfe bängen eng jusammen, and weir müässen denbalb

erst seben, welche Reschlasse der Reichstag im Gebiete der Rin derarben die Ernäbrangederbältnisse der Arbeiter Herichter sellen. Auch da lese fassen weird.

ich Jbaen den betreffenden Pasfug dot

Der Hert Verredner bat sich beute auch beschwert darntker dag

Jaht

Gewerbe ⸗Aufsichtz

angedeutet habe, mehr zusammenfassende Arbeiten erfordern und dem

Beschwerden von Arbeiterorganisationen angeblich nicht beschieden würden. Ich kann in dieser Beziehung nur bemerken, daß mir auf diesem Gebiet nur ein Erlaß des vorvorigen preußischen Herrn Handels Ministers bekannt ist. Dieser Erlaß geht dahin, daß zwar jede Be⸗ schwerde anzunehmen und zu untersuchen, daß aber nur den persön⸗ lichen Beschwerdeführern darauf zu antworten ist. Ich habe keinen Einfluß auf den preußischen Herrn Handels⸗Minister, diese Anordnung zu modifizieren oder zurückzunehmen. Das ist seine Sache, in der Beziehung ist er allein Ressortchef.

Auch die Verhältnisse im Ausverkaufswesen sind wieder. eingehend erörtert. Es ist Ihnen bekannt, daß gegen die Auswüchse auf diesem Gebiet sich die 1 und 4 des Gesetzes richten, insofern hier un⸗ richtige thatsächliche Angaben über Zweck und Anlaß des Ausverkaufs verboten werden. Eine Strafentscheidung des Reichsgerichts hat in der Begründung den Satz aufgestellt, daß der Begriff des Aus— verkaufs durch sogenannte Nachschiebung einzelner Waagren nicht aus⸗ geschlossen sei. Aus Anlaß der an diese Entscheidung in der letzten Reichstagssession geknüpften Kritik ist auf diesseitiges Ersuchen in Preußen eine umfassende Enquéte über die Bewegung des Ausz— verkaufswesens vor dem Erlaß des Gesetzes vom 27. Mai 1896 sowie über die Einwirkung der genannten Entscheidung veranstaltet worden. Der preußische Herr Justiz⸗Minister hat daraus Anlaß genommen, ein Rundschreiben an sämmtliche Herren Staats⸗ anwälte zu richten, in welchem er darauf hinweist, daß hier unter Umständen ein öffentliches Interesse vorliege und deshalb auf Grund jener Paragraphen des Gesetzes über unlauteren Wettbewerb im öffentlichen Interesse vorzugehen sei. Ich habe mich vor 14 Tagen wiederum an sämmtliche Bundes⸗ regierungen mit der Bitte gewendet, auf diese Frage ihre Aufmerk samkeit zu richten und die Behörden der Staatsanwaltschaft darauf hinzuweisen, daß von Amtswegen gegen etwaige Mißbräuche einzuschreiten sei. Man muß abwarten, welchen Erfolg diese Thätigkeit der Staatsanwälte haben wird. Sollte der Mißbrauch nicht aufhören, so wird man allerdings erwägen müssen, ob hier, falls die Judikatur namentlich bezüglich der Nachschübe sich nicht ändert, eine Ergänzung des Gesetzes nöthig ist.

Der Abg. Bassermann beklagte, daß ein Gesetzentwurf, der das gerichtliche Verfahren in Bezug auf das Rechtsverhältniß zwischen Ar⸗ beitgeber und Arbeitnehmer im Handelsgewerbe regelt, noch nicht vor⸗ gelegt sei. Ich habe bereits gestern mitgetheilt, ein solcher Gesetz⸗ entwurf sei im Reichsamt des Innern fertiggestellt und liege dem Herrn Justiz⸗Minister vor, dessen Zustimmung ich haben muß. Ich hoffe, die Sache wird so beschleunigt werden, daß in nicht allzu langer Zeit der Entwurf dem hohen Hause zugehen kann.

Was die Resolution über die Arbeitsverhältnisse in Betrieben des Reiches betrifft, so wird deren Verhandlung kaum mehr nöthig sein. Ich glaube, daß wir Ihnen in nächster Zeit diese Nachweise vorlegen können. ö .

Schließlich noch einige Worte auf die Angriffe des Herrn Vor, redners gegen den preußischen Herrn Handels⸗-Minister. Ich halte es für sehr bedenklich, wenn ein Mann aus privaten Verhãlt⸗ nissen in ein öffentliches Amt tritt, ihm jede Aeußerung aufzurechnen, die er einmal früher gethan hat, vielleicht sogar in privaten Gesprächen. Ich müßte mich sehr täuschen, wenn nicht sogar auf einem sozialdemokratischen Parteitage ausdrücklich bemängelt wurde, wie bedenklich es sei, solche gelegent⸗ liche Aeußerung zum Gegenstand von Angriffen zu machen. urufe.)

Ich bin selbstverständlich nicht in der Lage, jede Aeußerung des vreußischen Dermin Handels Ministers hier meinerseits vertreten zu können; das ist nicht meine Aufgabe. (Sehr richtig) Aber Sie können den Herrn Handels. Minister meines Erachtens nicht nach dem beurtheilen, was er als Abgeordneter gesagt hat, sondern nur nach dem, was er an verantwortlicher Stelle, was er in seiner gegen wärtigen amtlichen Stellung sagt. (Sehr gut!) Ich bitte Sie alse, bevor Sie solche Angriffe gegen den preußischen Herrn Handels. Minister richten, erst im Laufe seiner Amtsführung seine Thaten ab— zuwarten. (Bravo!)

Roesicke Dessau (6. F. F.) wendet sich gegen die in der , n . Aeußerungen des Akg. Pr. Yillet. Hieiningen über den Aichiwang bei Flaschenbier. Die Sachverständigen seien der Ansicht, daß nur diejenigen am meisten gestraft sein würden, welche auf den Inhalt der Flasche gar keinen Einfluß haben, die Wieder verkäufer n. f. w. Es fei nur freudig zu begrüßen, daß die Negierung von dieser Gesetzeebestimmung keinen Gebrauch gemacht babe, denn das Kleingewerbe würde davon den größten Schaden baben. Der Staatsefretär des Reicheamtg des Innern sei doch nicht lediglich aus. fũbrendes Drgan dei Bunde rathe. Wenn er bier etwag als seine Ueber zeugung auespreche, so werde er dieser Ueberjeugung doch auch Geltung verschaffen, auf die Gefahr hin, sein Amt in verlieren. Auch er Medner) balte sich für einen Vertreter der Arbeiternartei, und da müsse er be⸗ dauern, daß in den legten Jahren in sorialpolitischer Beiebung nicht genug gescheben sei. ie sezialpolitischen Maßnabmen batten wesent lich zur Stärkung der Ronkurrenz gegenüber dem Auglande gefubrt, weil der inn n leistungs fähiger geworden sei. Seit den 18her Jahren babe man eine Bluthezeit der Fnrustl⸗ ge babt wie nie vorber. Er Merdner) verlange große organische Gesetze von gleicher Vedeniung wie die Arbeiterversscherungen und die Gewerbenesetze. In der letzten zeit sei Stũckwert geliefert worden. 2 in m,, Arbeiter. welche gewerblichen Unfãllen und Krankheiten ausgesetzt seien, seien nicht genũgend i f Durch ein Nethgesetz müsse die Lücke ausgefüllt werden, welche jwischen den Ver.

vflichkungen der Krankenkasse und der Indalidenversicherung bestebe. Venn die Berufegenossenschaften vom ersten Tage einträten, so brächten

e die Mebrtesten durch ein bessercg Heilrerfabren wicder ein. Gine Abbilse au all diesen Gebicten sei aber nur mönlich durch eine ge

nügend umfangreiche Gewerbe⸗Inspeltien, auch unter Jusiebung welb.

licher Kräfte.

Fermer sei zu verlangen die Werleibung der Recht

säigkei an die Berufewerelne, damis die gewerkichastlchen Organ.

satlonen ihre Rechte vertreten könnten. Mehner befũrwortet die 442 ihm mitunterschriebene Reselution über die nachweise und die Arbeit alesigseit. Er Staatosefretär nicht selbst ie AIrbeitelesenablung beranlaft babe l 4 selcher Jäblungen vorgenommen, ebmwebl damalß aunstigere Ver⸗ bältnisse ia der Industrle berrschien. Der Staataselretär scheine uber baut diese qunze Ausgake von sich auf die Cin elstaaten abschattesn a wellen. wäbrend eh sich bier doch um cine emsjnente Meiche Haie, Die Megiernng fiele die Werbältnisse eien. In Berlin sellien nur 7 V0 Urbeitel oe erbauten ein Nach ciner Med nere) Grfundiqgung seien aber in der Berliner Meinl ladustne allein u Anfang deg Jabreg aber Mo Atbeitelese gemesen, eine Jab. die 6 im Fräbiabt erbeben wärde, weil lebt nech an den Aten Hufträgen grrebrt erde und die Jabl der Libeite stunden redunert ei. Daf &. in PVentschlan? sebßr vsese Menschen eke die cker bangerten ale arbeiten, sei dech eine nberfricbene Beba mag. Danderttanfsende den Arbeitern in land wellken gern arkeiten, föanten e aker nickt. Ge fel auf die Dauner unbalitar,. dan andert. laasende den Arbestern Hangerten, während cine gan Anzfab sih im

dann

bemängelt, das der JInitiastre ernrifen und eine

Wohlleben befänden. Gerade in den ungünstigen Zeiten müßten Arheitsnachweise geschaffen werden, und zwar ein ganzes Netz von Arbeitsnachweisen auf paritätischer Grundlage, die mit einander in Verbindung ständen. Daß die Industriellen Widerspruch, dagegen er⸗ höben, sei begreiflich, aber dadurch sollte sich die Reichs regierung nicht beeinflussen lassen. Manche Arbeitgeber wollten Arbeiter, die ihnen nicht gefielen, von der Arbeit ausschließen, namentlich Strikende. Es müßte eine der vornehmsten Aufgaben der Neichs⸗ regierung sein, dafür zu sorgen, daß eine derartige Vergewaltigun der Arbeiter in Zukunft nicht wieder vorkommen könne. Sei do auf einer Versammlung des , Industrieller in Leipzig jeder Vertrag zwischen Arbeiter und Arbeitgeber zurückgewiesen worden. Die Arbeitgeber hätten sich allerdings geschämt, dies selbst guszusprechen und dies ihren Generalvertretern überlassen. Ohne

arität könnten auch die Landwirthe die ihnen so nothwendigen . nicht erlangen, Zu bedguern sei es, dh der Eisenbahn⸗ Minister sich einer billigen Zurückbeförderung der Arbeiter nach dem Osten widersetzt habe. Den städtischen Arbeits nachweisen könnte die Aufgabe gestellt werden, diejeni en Arbeiter auszuwählen, die ihnen einer Berücksichtigung zur billigen Rückfahrt werth, erschienen. Graf Zieten habe im Herrenhause die städtischen Arbeiter als unbrauchbar zurückgewiesen, und der Minister von Podbielski habe ihm darin sekundiert, wenn er sich auch nicht direkt für die Beschränkung der Freizügigkeit ausgesprochen habe. Um so freudiger fei es zu be⸗ grüßen, daß der Stagtssekretär Graf Posadowsky fo energisch gegen diese Forderungen Stellung genommen habe. Andererseits sei zu be⸗ dauern, daß der Staatssekretär dem Verbande deutscher Arbeits⸗ nachweise eine Unterstützung verweigert habe; hoffentlich beziehe sich diese Weigerung nur auf dieses Jahr. Redner empfiehlt schließlich die Annahme der Resolution Hitze wegen der Uebersicht über die Arbeiterverhältnisse in den Betrleben des Reichs und in den Werk⸗ stätten der Heeretverwaltung. Aus dieser Uebersicht werde sich dann auch erkennen lassen, ob diese . 4 Musteranstalten im Sinne des Kaisers Wilhelm II. geworden seien.

Abg. Ke rr (ee, (fr. Volksp.) bringt die i. des Vogel⸗ schutzes zur Sprache, die leider seit vier Jahren einen Fortschritt emacht habe, obwohl die Regierung ihr volle Sympathie entgegen n Die Pariser Vo in l nl, sei immer noch nicht ratifiziert und das . nicht revidiert worden. In Petitionen sei besonders auf den Lerchenmord auf delgeland, hin⸗ ewiesen worden. 600 Petitionen, vorwiegend vom platten Lande, eschwerten sich über die Beseitigung der so nützlichen Singvögel. Italien müßte endlich der , Vogelschlächterei gesetzlich Einhalt thun. Auch Deutschland selbst sollte Ordnung schaffen und auf die andern nicht warten, denn auch hier würden viele Tausende von Vögeln auf grausame Weise gefangen. In dieser Sache müßten alle Stände, die ein Herz hätten, dahin wirken, daß diesen unwürdigen Zuständen ein Ende gemacht werde.

Staatssekretär des . Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:

Der deutsche Botschafter in Paris hat bereits den Auftrag er⸗ halten, die Uebereinkommen zum Schutze der für die Landwirthschaft nützlichen Vögel zu vollziehen; sobald die Vollziehung erfolgt sein wird, wird die Uebereinkunft dem hohen Hause vorgelegt werden. Nach den vorliegenden Berichten haben sich Belgien, Frankreich, Griechenland, Holland, Luxemburg, Liechtenstein, Monaco, Desterreich⸗ Ungarn, Portugal, Schweden, die Schweiz und Spanien mit dem Uebereinkommen einverstanden erklärt. (Bravoh

Hierauf wird nach o/ Uhr die weitere Berathung auf Freitag 1 Uhr vertagt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

ie Verbreitung des Rotzes (Wurms) der Pferde im Deutschen Reich im Jahre 1900.

Nach dem im Kagiserlichen Gesundheiteamt bearbeiteten 13 Jahres. bericht über die Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich bat der Rotz (Wurm) im Jahre 1900 im. Vergleich zum Vorjahre so⸗ wohl nach der al der Erkrankungsfälle und Verluste an Pferden, als auch nach der Zahl der verseuchten 4 nicht unerheblich zu⸗ genommen. Es war ferner der Stand der Seuche am Schlusse des Berichtejahres ungünstiger als beim Beginn desselben und der Gesammtbestand an Pferden in den nen betroffenen Sehösten erheblich größer als im Ver Erkrankt sind 458 Pferde (gegen 461 im Verjahre) woven 464 auf den östlichen Theil don Preußen und 284 auf das übrige Reichagebiet entfallen. Der Gesammtverlust an Pferden infolste der Seuche betrug 118 Stüc (66 im Versahrr). Die Stückzabl der Pferde in den 221 neu betroffenen Gebõften besiffert sich auf 1982 Stück (einschl. 4 Esel), gegen 1079 Pferde in 178 Geböften im Vorjahre. Die meisten Erkrankungsfalle sind festaestellt, abgeseben vom Stadtkreise Berlin (50), in den Kreisen Essen Land 47 Ino⸗ wrallaw (30), Samter (28), Strelno (253, Wreschen und Wer urg ä. 23). Einschlexvungen der Seuche aus dem Auslande, sowie Ver schleypungen derselben im Inlande durch bereit erltankie oder angesteckte Pferde sind mehrfach beobachtet worden. In den 18 Jahren von 1386 bie 1909 sind die meisten Rotzfälle im J. Viertel von 1859

D

Man müsse wesentlich schneller

Arbeite.

Im Jahre 185 bake man wei

ünstiger dar, alt sie

(l, O7 auf je 19 0090 vorbandene Pferde), die wenigsten im 4. Viertel von 1898 (O13 aus je 10 009 vorbandene Pferde] gemeldet worden.

Gvdtkubnen, 23. Januar (W. L. B. Nachdem seit einiger zeit in der in der Näbe liegenden russischen Drtschast Kibarty der. schiedene Erkranku ngen an Pocken vorgekommen maten. ist jetzt auch in einer biesigen Arbeiterfamilie der Ausbruch der Pechken sestges worden. 1 . —— 13 Die Pelijei traf die erforderlichen Vorsich ts maßtegeln.

München, 23. Januar. (G. T. B) Ang 5 ra ntentbal wird gemeldet! Bei jwei aug Bergtabern hier angel ommenen, auß der Pali gebärtigen Männern, die lange in Amerisa gemeili kaben, wurden bei sbrer Ginlieferung in die Frankenthaler Rreiz- Kranlenanstalt Ler ra ⸗Bacitllen festgestellt.

Sandel und Gewerbe.

Die betreffende Familie wurde in dag ranken.

Werthe von L469 198 ½ im Jahre 1899. An sonstigen Erzeug⸗ nissen wurden im Jahre 1906 ausgeführt: S6 kg Ananas (433 53 2403 kg Ftawawurzeln (5045 , 354 Kg Taback (703 S und 1552 kg Kakao in Bohnen (1862 4606).

e,. gelangten im Etatsjahre 1900 840 Tons auf anderen

Inseln der Südsee produzierte Koprah im Werthe von 163 800 Mp0 zur. Durchfuhr gegen 322 Tons im Werthe von 50 713 M im Jahre 1899. ; ; Den Hafen von Apia liefen im Jahre 1900 78 Schiffe an, 61 Dampfer und 17 Segelschiffe von insgesammt 77 156 Register⸗ tons gegen 79 Fahrzeuge, 57 Dampfer und 22 Segler von ins⸗ gesammt 93 863 Registertons im Jahre 1899. Die deutsche Flagge war an diesem Verkehr im Jahre 1900 mit fünf Dampfern von 210 Registertons betheiligt und 1899 mit neun Segelschiffen von 635 Registertons. ( Samoanisches Gouvernements⸗Blatt.)

Industrielle und landwirthschaftliche Ausstellung in Cork (Irland).

In den Monaten Mai bis Aktober 19902 findet in Cork Irland) eine industrielle und landwirthschaftliche Ausstellung statt. Dieselbe soll einen internationalen Charakter tragen und den Eindruck eines soliden, in größerem Stil angelegten Unternehmens machen.

Die Ausstellung steht unter dem Patrongte des Lord⸗ Leutnants von Irland Earl Cadogan und unter dem Präsidium des Earl of Bandon.

Von den einzelnen Ausstellungsgruppen seien folgende hervor⸗ ehoben: „Schöne Künste Geschichte und Archäologie Marine⸗ , . Trans portwesen Elektrizitãt Arbeiterschutz⸗ vorrichtungen Frauengruppe (mit den Unterabtheilungen: Hand⸗ arbeit, Philanthropte und Erziehung) Sportgruppe.“

Laut Mittheilung des Comités liegen bereits Anmeldungen aus mehreren europdischen Staaten, aus den Vereinigten Staaten von Amerika und aus den englischen Kolonien vor.

Die bezüglichen Anmeldungen sind bis zum 15. Januar 1992 an R. A. Atkins, J. P. Hon. Secretary, Cork, Internaflonal Exhibition 1902, Offices Municipal Buildings, Cork, zu senden. An diese Adresse sind auch alle Anfragen zu richten. Nach einem Bericht des öster⸗ reichisch⸗ungar. General -⸗Konsulals in London, mitgetheilt im Handels⸗ Museum.)

Margarine-Produktion und -Verbrauch in Dänemark. Nach einer amtlichen Veröffentlichung . sich die Margarine⸗ Produktion Dänemarks im Jahre 196061, d. h. in der Zeit vom J. April 1900 bis 31. März 1901, auf 18 500 000 Eg; sie übertrifft die Produktion des Vorjahres um 2200 000 kg. Gegenwärtig giebt es in Dänemark 60 Mar arinefabriken. Die Einfuhr von Margarine erreichte im Jahre 1900 01 eine e, von 2 100 000 kg, d. h. 200 000 Kg mehr als im vorher— ehenden Jahre. . ; ei Da * far ariue Cpor aus Dänemark in dem besprochenen Zeitraum unbedeutend war, kann, man den dortigen inländischen Konsum auf etwas mehr als 20 Millionen Kilogramm ,, Auf den Kopf der Bevölkerung würden danach 83 kg entfallen, während diese Ziffer vor 10 Jghren nur 36. Kg betrug. Zum Vergleich sei bemerkt, daß der Butterkonsum in Dänemark jetzt 15 kg pro Kopf beträgt. . Die daͤnische Produktion von Margarinekãse auf die man große off nungen gesetzt hatte, liegt zur Zeit fast änzlich darnieder. Im gehn 1900 s01 wurden nur etwa 8 kg Margarinekäse hergestellt. (Moniteur Ofsieiel du Commerce.)

Lage der Eisenindustrie in den Vereinigten Staaten von ; Amerika zu Ende Dezember 1961

Der Dezember 1901 wird in die Geschichte der Eisen. und Stahlindustrie der Vereinigten Staaten von Amerika als der bisher geschäftsreichst; Dezember übergehen, und dabei liegen gleich eitig Anzeichen dafür vor, daß die ungewohnliche Attivitãt in allen

während weiterer sechs Monate

Zweigen der Branche wohl nech wäbrend wei * Fortsetzung finden kann. Für die erste Hälfte des neuen erio

oll ein großes Geschäft bereits gesichert sein, und für diefe 2X 3 m. und umfangreiche . von Eisen!· und Stahl materigl bereits kontrahiert, Von größter Bedeutung für das Geschãft im nächsten Jabge ist die Thatsache, daß die Gisenerr. und Kokgrreise für dasselbe bereits E'regelt sind. Die Erzproduktion unterftekt in der Dauptsache der Jontrele der United States Steel Gorporatien, welche nicht nur alles Er für den Verbrauch brer 40 der mehr Dochöfen eigenen Minen entnimmt, ondern auch den Nobeisen. produzenten der Maboning · und Shenange · Distrikte regelmãßig große Quantitäten Eisenerr liefert. Ganz kürzlich ist der Prei für old range oder Bessemerer; der für alle anderen EGrjsorten maßgebend ist, auf Grund cines wischen dem Slabltrust und den anderen großen Eisenermwroduzenten des Lake Suverior . Distrikts abgeschlassenen. Uebereinkemmeng auf 425 Doll, pre Ton, sieferbar in den Südbäfen der Binnenseen Comeaut, Cleveland, Crie und Asbtabula) festgesetzt worden, und damit in derselhen Döbe wie für das Jabr 1901. Die größten Bessemererwrodujenten des Late Suverior. Distrilte, ahgeseben ven dem Stabltrust, bergen jusammen über sinen großen Besiz von Eisenminen mit jährlicher Produttien bon Millicnen den Tong, und es beißt, daß sie zu dem nenen Preiie bereits wei Millionen Tons Erz an NRebeifenindustrielle in den le. land Voungetown und New Gastle Distrikten derlauft haben. Dag dies jãbrige Gisenerngeschãft war das größte in der Geschichte der ame · rikanüchen Kisenindustrie, und dag Quantum deg don den Minen nach den Sübäfen der Binnenseen gebrachten Grres genügte für eine Pre duktion der in r r —8— und Westvirginia gelegenen Dochsfen den 10 009 009 Tong Nobeisen de Keke ist der Preig für nãchstes Jab ebenfalls bereita ge regelt, und war Rat die United Stateg Steel welche auch ven diesem Material der größte Produꝛent und Verfauser ist., den Preig den Kekg für Dechesenmwecke auf etwa B Gente beber an- gesetzt, als er in diesem Jahre war. Wie aug 16 Cr get wird. hat die ven dem Siabltrust kentreliert- d. G. ri Cote Ge. große Kontrafte für Lieferung wäbrend der ersten älfte nächten Jabreg ju Preisen den Al) Dell. bi 228 Dell. vie Ten ab- Jeschlenßen. nd auch senftige Predunenten sollen bereits greße Ven- trakte für lange Lieferung zeit u gleichem Preise übernommen baben.

(Uu den im Reichsamt den Janern usammenge stellten Nachrichten fär Handel and Ind usrien)

gebiet Samen im Jabre 1800 Die Cinfubr nach dem Schußacbiet 12— estaltete sich in Wh dem Werthe nach, wie felgt den Jaber oo und 1 dem 83 1m 6 Wand n Mart Deutschland

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An Maarten, die einem Sryenialioll unterliegen, wurden im Eta kabrr doo die felefnzen Mengen lm Griakamtmwertbe den 1, G wn. rng SS 1 Ger, 1 , n Srtrttuesen. Rad l mne Weime. 118631 aumwein, dss Ke Taback G7 Re Jigarren und Jlaaretten,

27 Stuck Feuerwaffen und 217 87 der *r

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Auf solche Weise beitebi für die Dechs fen bemnglich weer Daupt.

auggaberosten für dag neue Jabr fein Jwesfel 2 und sie konnten

daber bereitg greße Tentrafte für Sieferung in den erften seohe Menaten 1902 abschlie ßen. . .

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