Depeschen z. B. über den Baumwollmarkt sind immer bevorzugt worden, und sie kommen von Liverpool nach New York früher als
hierher. Es ist aber unter Umständen von großer Bedeutung, Nach⸗
richten über Entdeckungen und Erforschungen ebenso früh und no früher zu erhalten. Wenn wir Kolonien haben, muüͤssen wir au alles thun, um sie nutzbar zu machen. Gerade in der Legung von Telegraphenkabeln sehe ich ein außerordentlich förderliches Element, und würde die Ablehnung der Forderung bedauern.
Abg. Dasbach (Zentr.): Im vorigen Jahre hat man unz nicht gesagt, daß die Linie bis nach Taborg gehen sollte, und noch viel weniger, daß sie bis an die Seen geführt werden sollte. Die Zahl derjenigen, die die Linie k ist doch unzweifelhaft eine sehr geringe. Es ist interessant, daß man bei . derartigen Forderung immer die Missionare vorschiebt; man sollte doch auch in der Lage sein, andere Kategorien uns anführen zu können. Es wird auch hier viel zu sehr mit Uebertreibungen gearbeitet; wenn der Kolonial⸗ fanatismus so fortwüthet, können wir uns nicht wundern, wenn die
Reichsschuld lawinengrtig anschwillt; sie wird sehr bald die dritte Milliarde erreicht haben.
Staatssekretär des Reichs⸗Postamts Kraetke: ö
Ich muß doch etwas berichtigen, was der Herr Vorredner zum Ausdruck gebracht hat. Er hat gesagt, wir hätten Sie im vorigen Jahre bezüglich des Endpunkts der Telegraphenlinie im Unklaren gelassen. Das trifft nicht zu. Ich darf mit Genehmigung des Herrn Präsidenten verlesen, welche Erläuterung wir im vorigen Jahre gegeben haben.
Da heißt es zu Tit. 51:
Der Bau der Telegraphenlinie bis zum Tanganyika⸗See, für welche im Rechnungsjahr 1900 nur Kosten der Vorbereitung be⸗ willigt sind, muß so gefördert werden, daß sie den See vor der Fertigstellung der von Süden nach Norden durch das deutsche Schutzgebiet führenden Telegraphenlinie der African Transconti-
nental Telegraph Co. oder doch mindestens gleichzeitig mit ihr, d. i. binnen zwei bis drei Jahren, erreicht.
Also wir haben uns hier nicht etwa einer Täuschung schuldig ge⸗ macht und Sie im Unklaren gelassen, sondern wir haben deutlich zum Ausdruck gebracht, was wir wollten. Ich muß auch der Be⸗ fürchtung entgegentreten, als wenn es sich um große Be⸗ triebskosten handeln würde. Schon jetzt bestehen auf den Stationen, die die Linie berührt, Post⸗Agenturen, die von Unteroffizieren u. s. w. wahrgenommen werden. Die Personen sind
bereits da, die den Dienst nebenbei verrichten, große Betriebskosten werden also nicht hinterkommen.
Wenn serner der Herr Vorredner daran Anstoß genommen hat, daß ich die Thätigkeit der Missionen erwähnt habe, so muß ich ihm darauf erwidern, daß ich, da ich selbst mehrere Jahre in den Kolonien die verdienstvolle Thätigkeit dieser Männer beobachtet habe, den Herren habe in die Erinnerung bringen wollen, daß man nicht so scherzen sollte, als wenn es sich um Anlagen für Thiere oder so etwas
handelt, sondern um Lebensinteressen von Menschen, denen wir dank⸗ bar sein müssen.
Direktor der Kolonial Abtheilung des Dr. Stuebel; Meine penn Ich möchte auch vom Standpunkt der Kolonialverwaltung auf die Wichtigkeit dieser Telegraphenlinie bin ⸗ weisen. Zeit ist auch in unserem egg u Geld. Aber die Zeit, die durch den e , gewonnen wird, ist nicht nur Geld, sie bedeutet auch für ein Schutzgebiet wie das von Ost. Afrika unter Um- ständen die Sicherheit gegen die Gefährdung von Ruhe und Ord. nung und schließlich auch die Rettung von Menschenleben. Wenn Unruhen ausbrechen, so ist das militärische Eingreifen, das nöthig ist, und das rasch geschieht, jedenfalls deppelt geschehen, und wenn Nachrichten über das Einbrechen von Glementarereignisien, von . an die Küste zu geben sind, so kann jeden⸗ alls die Alfe, die rasch gewährt wird, alg doppelte veranschlagt werden. Ich glaube, das sind doch auch Gesichtspunkte, die bier in Betracht kommen. Ein weiterer Gesichtepunkt ist der, daß, wenn wir die Möglichkeit haben, rasch Nachrichten von einem Punkte des Schutz⸗ gebiets nach dem anderen ju geben, wir auch mit einer geringeren Schutztruxxe, mit einer geringeren Macht eine doppelten Wirkung aug⸗ üben können. Wenn die Herren also wabrscheinlich auch darauf Werth legen, mit der Zeit weiteren Ansprüchen an die Erweiterung der Schutz- truppe zu begegnen, so kann jedenfalls kein besseres Mittel dafür in Vorschlag gebracht werden als die Errichtung von Telegrapben. Eg ist das wenigstens die eine Seite der Sache, wenn wir auch die andere Seite, die Eisenbabnen, vorlaufig noch nicht bekommen können. Weiter ist aber auch das das Mittel, um unter Umständen die Schutztruppe soßar ju verringern; denn je mebr Telegrarhen wir im Lande haben, wit einer um so zeringeren Macht können wir die Rube und Sicher- beit im Schuß biet aufrecht erbalten. Meine Herren, ich glaube, wenn jeßt die Engländer, wie das der Derr Staatesekretär und der Derr Berichterftatter bereitg ausgeführt baben, ung ihre große Linie durch das Schungebiet durchlegen von Süden nach Norden, so gebietet eß doch für ung, was der Engländer den common sense nennt, ein nüchterner vraftischer Geschäftesinn. daß wir diese Längelinie mit der Ducrlinie nach der Küste verbinden. Das sind die Bemerkungen, die ich vom Standrunkt der Kelenialverraltung ebenfalls für diese Tele- grapbenlinie bier anzufübren batte Aba. Dag kach: Ich babe nicht Anstoß genemmen an der Er- wäbnang der Missionare, sondern mich darüber gefreut; aber ich wandere mich, daß man sie nur anfübrt, wenn es sich um Geld⸗ bewilligungen für die Kelenien handelt
Der Kemmissiongantrag auf Bewilligung von 300 000 im Postetat wird angenommen, mit der Rechten und den Nationalliberalen stimmt auch der größere Theil des Jentrumg. Der Zuschuß von 163 009 6 aus dem Kolonialetat wird mit derselben Mehrheit genehmigt
Eg folgt der Etat für Kamerun.
Arg Schrempp f (d. leni) erwähnt anerfennend einen Erlaß dez Colenialamte, der gecignret sei, dielfache Beschwerden der Eingeberenen ber dag Verfabren der Plantagengesellicihaften abjustellen. Diese batten sich velstindig ju verren de Landeg gemacht. Die Gin-⸗ geberenen seien defleben und dann wmwangorreise jar Arbeit jur. erte worden. Grne Temmissien selle jeht die Tinge näber unter⸗ nchen. G mösse dafür gesergt werden, daß auch die Kleinen Luft mad vicht in auzreickeedem Mal erkielten. Auch die Tage der weinen Vafseber im Dienste der Gesellscihatten fei leine keneidengmeribke. m dag Leeg der eingeberenen Arkeiter lämmere sicͤh niemand. De ahl der Tederfalle unter ibaen fei geradejn erschreckend bech Heber die schlechte Bebandk lung dieser Arbeiter feien sebr gra- leren de Hebanrtungen aufgefteßt werken Ginem Neger ellen bie wire mit Srirnuan sterzesen und dirier augendei werden fen. Da ane Wardel geichafen werden Nack dem nenesten Grlaß ei die Daa flarerei kedentend einge icht nf. de Schal fnechtichasi derketen erden Dieier Graf fei eien Fernchrin. Mit der Ana beben der nererei fei eg ja nager Umftönden eine eigene Sache
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ea den Mseagaren gekerrckt Ter 6 la bie Telereen müsfe enter nengearbkeitet erden nach der Neingag der Mrsierare mitten di- nr e daran u runde geben Di laennsnnr, nmemmemrsenl ben, Wisteria Faße in ihrem Me- a er den Ten der Heikrerden bie er Medaer erkebken
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Auswärtigen Amts
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Kolonien eine ungemein segensreiche Thätigkeit entfalten. Sie haben auch seitens der Kolonialverwaltung stets das größte Entgegenkommen und die größte Anerkennung gefunden. Abg. Dr. gg! e (ul.: In vielen Beziehungen muß ich die Aus⸗ ührungen des Abg. Schrempf auf Grund der mir vorliegenden aterialien unterstützen. Die Eingeborenen sind in unseren Schutz⸗ gebieten das wichtigste Element, welches wir haben. Es ist wünschens—⸗ werth und nothwendig, daß den Eingeborenen größere Reservationen vorbehalten werden. Die Schutztruppe sollte auch mehr als eine wirkliche Schutztruppe auch für die Schwarzen, nicht allein als eine Kampftruppe funktionieren. In einer mir vorliegenden Beschwerde wird gesagt, der Handel 3 sich überall da wohler, wo die Schutz⸗ truppe . nicht befindet. Diese sollte den bürgerlichen Interessen mehr Rechnung tragen, nicht aber, weil sie sich als eine kleine Armee fühlt, auf Abenteuer ausgehen. Direktor der Kolonial⸗Abtheilung des Auswärtigen Amts Dr. Stuebel: Meine Herren, die Ausführungen des Herrn Abg. K eben mir einen willkommenen Anlaß, auch meinerseits auf die Ver—= . des vergangenen Jahres zurückzukommen. Der Herr Ab⸗ geordnete hatte damals auf Grund von Mittheilungen, die ihm von dritter Seite zugegangen waren, heftige Angriffe gegen das System . in Kamerun erhoben. Ich habe , bedauert, nicht ofort energisch Verwahrung gegen diese Form der Angriffe eingelegt zu haben. Der Grund dafür lag in dem Umstande, daß diese Angriffe mir vollkommen überraschend kamen, und daß mir die Verhältnisse damals kaum bekannt waren. Ich benutze nun gern heute diese Ge⸗ legenheit, um das, was ö. im vergangenen Jahre versäumt habe, nachzuholen. Ich habe mich zunächst gefreut, daß ö. Schrempf seine damaligen Angriffe nicht aufrecht erhalten hat. Ich möchte auch die Hoffnung und Erwartung aussprechen, daß er sich inzwischen überzeugt hat, daß diese Angriffe nicht, oder jedenfalls nicht im vollen Maße berechtigt waren. Meinerseits kann ich nur wünschen, daß die ausgezeichnete Kraft eines bewährten und vor allen Dingen pflichttreuen . wie es Herr von Puttkamer ist, dem Schutzgebiet noch recht lange erhalten bleibe. Das kann mich natür⸗ lich nicht abhalten, anzuerkennen, daß Anregungen, wie sie der Herr Abg. Schrempf im vergangenen Jahre hier gegeben hat, ganz be⸗ stimmt ihren großen Nutzen haben. möchte allerdings sagen, daß alles das, was ich im Laufe meiner Amtsthätigkeit, insbesondere seit dem Zeitpunkte, wo diese Anregungen gegeben worden sind, ethan habe, wohl auch ohne diese Anregung gethan worden wäre. as auf dem Gebiete der Sklavereifrage geschehen ist, was auf dem Gebiete der Arbeiterfrage geschehen ist, ebenso wie das, was von dem Herrn Abg. Schrempf uns heute vorgetragen ist, über die Maß— regeln, die zum Zweck haben, für die Eingeborenen zu sorgen, dafür zu sorgen, daß sie ein genügendes Stück Land, einen genügenden Spielraum und genügende Bewegungsfreiheit haben für ihre weitere Entwickelung — alles das ist von mir veranlaßt worden, ohne daß es dazu unter allen Umständen der Anregung des Herrn Abg. Schrempf bedurft hätte. ,., aber glaube ich, daß der Herr Abgeordnete aus den Mittheilungen, die ich gemacht habe, er⸗ sehen hat, mit welchem Ernst die , , allen biefen Fragen entgegengetreten ist, und ich nehme keinen Anstand, aus— zusprechen, . dies auch in Zukunft geschehen soll. Jedenfalls ist es das ernste Bestreben der Kolonialverwaltung, gleiches Licht den beiden Interessenten des Schutzgebietes zu theil werden zu lassen: den Ein⸗ geborenen auf der einen Seite und den Kapitalisten und Plantagenbesitzern auf der anderen Seite. Es ist aus Anlaß der Eingeborenen auch die Rede gewesen, daß ihnen die Bewegungsfreiheit sogar so weit genommen worden ist, daß es ihnen nicht mehr gestattet sei in ihrer alten Heimath zu jagen. Von einem Sachverständigen, der das Land und die Leute genau kennt, wird mir indessen berichtet, daß von einer Jagd in den Schutzgebieten, jedenfalls am Kamerungebirge, überhaupt nicht mehr die Rede sein kann. Wag die Frage anbetrifft, eb es möglich ist, schon im nächsten Jahre, dem Wunsche des Herrn Abg. 6 entsprechend, dem Hause eine Karte vorzulegen, aus welcher heworgeht, wie die Land- vertheilung schließlich geregelt worden ist, welche Resewate den Ein⸗ geborenen vorbehalten worden sind — so kann ich diese Frage heute noch nicht beantworten. Es wird voraussichtlich eine längere Zeit als ein Jahr für diese Arbeit nothwendig sein; sobald die Arbeit aber gethan ist, wird nichts entgegenstehen, dem Herrn Abg. Schrempf persönlich oder auch diesem Hause eine Mittheilung über das Ge⸗ schebene zu machen. Jedenfalls aber sind wir selbst am allermeisten dabei interessiert, die Eingeborenen nicht zu Fremdlingen in ibrem Lande werden zu lassen. Auch wir sind der Ansicht, daß in den Eingeborenen das Land sein größtes Kapital 67 und daß es geraden hieße, die Henne, die die goldenen Eier legt, tödten, wollten wir Maßregeln ergreifen, welche sich gegen den Bestand der Eingeborenen richten. Wenn bisher keine ausführliche Statistik über die Arbeiterverbaltnisse geführt worden ist, so ist das jetzt jedenfalls ab⸗ gestellt worden. In der Arbeitewerordnung, welche im vergangenen Jahre erlassen worden ist, ist inabesondere vorgeseben, daß auch jeder Sterbefall in die Liste eingetragen wird, und daß diese Listen der Kontrole der Bebörden untersteben. Durch diese Arbeitewerordnung sind die Verhältnisse jedenfalls, wenn sie auch nicht verbessert werden sind denn eg wird von dem Gouverneur bebauptet, daß auch seit- ber schon von ibm alles geschehen ist, was nöthig ist ich sage, durch die Arbeitewerordnung sind die Verhältnisse für die Außenstebenden so normiert worden, daß Bedenken dagegen wobl laum erboben werden können. Wag die bedauerlichen Verfeblungen anlangt, die ebensowobhl von Pflanzunggangestellten, alg auch in der letzten Zeit von An,“ gestellten der kaufmännischen Geschäste vorgekommen sind, so muß doch ganz bestimmt anerkannt werden, daß seitens der Gerichte alles gescheben ist, wag bat gescheben können. Eg sind gerade, was die letzten Vorkommnisse anlangt, doch sebr bedeutende Strafen aug— gesprochen werden, und eg wird mir versichert von dem Richter, der in der Sache betbeiligt gewesen ist und welcher in mischen in Dentschland eingetroffen ist, daß das Vorgeben der Gerichte cinen außerordentlich beilsamen Gindtuck auegenübt bat und daß ju emarten ist, daß äbnliche Uebelstände und traurige Sachen sich nicht wiederbelen werden Wag im übrigen die Ginzelbeiten dieser Strafthaten anlangt, so sind dieselben war schlimm genug und ich will bier nicht auf Ginzelbeiten ein- geben — aber dag, wag in den Jeitungen gestanden bat, übertreibt dech die Sache in wesentlicher Besiebung. Wag die bebauptete Spannung anlangt mwischen dem Goudernement und den Missienen so glaube ich, daß eg sich bier dech wobl nur um einen Auenabme- fall handelt. Soviel der Jentralverwaltung befannt ist, ist ein ein- sigeg Mal cinem Ungestellhen der Negierung verboten werden, (ine Missien ju betreten, und das batte eine ganz bestimmte Ursache. Der Mann vernachlässigie fein Amt in jeder Wejiebung. und eg blieb dem GMouderneut nicht übrig, alg den Mann darauf aufmerksam zu machen, daß er dadurch, daß er feine gane Jeit auf der Missien jubrachte, nickt seine Amer licht erfülle, er allo kesser tbäte, die Missien nicht mehr ju beireisen. Im übrigen glaube ich, daß dag Verbälinl meischen der Misien und dem Genrernement 1baffächlich dem entspricht, rag ung der Verr ven Pußttfamer kerichtet, nämlicãh dae er ein verglichen it, und ich glauke, auch für mich in Anfrruch nebmen ju dürfen, daß alle, wa ich dam beitragen fann, daß dieiesg . ein quien und augen iche len bleibe, ven meiner Seise veranlaßt werden wird besendere auch dem Akg Prinzen Arenberg dafür darktar, daß er bier anerfannt baf, welches aul Verbälinss meischen den Missienen im allgemeinen und der Nolenialpemaltung seit langer Ii bestebt erer skerbanpt immer kFessanden Fat eder weißer kesiebi. Gn mag fein, das die vreßefsankischen Missienare, die den HVerrn Alg Scremrs mi Mitkeilnngen verseben baben, garnicht den
Wansch kenen, ren em Mendernemeng gescheht lu werden. Ich
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meine aber, daß da Gendernement sich garnicht darauf einlassen kann eta ciaen Mericht in bieser Michtang ansanebmen, sendern ee
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eben feine unbedingte Piicht ist, die Missienen ja schühen
e Schade berarsen. Meß endlich die Anregung eder dig Le-
—
darster, daß Re Ecahnirnmerme nemihger cine Schahptrurre
chere aulangl, bie ber Derr Uba r Basse Kier dernebrachti bas
se glanke ich dech, dad er dam ss an feren aun.
gezeichneten Offizieren in den Schutzgebieten Unrecht thut. Es mag ja wohl mitunter schwer sein, wenn es sich darum handelt, das Leben und das Eigenthum aller der in den Schutzgebieten lebenden Weißen zu schützen, wenn es sich darum handelt, gegen verrätherische Anfälle, gegen Unordnung, gegen Aufstände sich zu wehren, — ich sage, es mag dann unter 16 Umständen schwer sein, in jeder Be— ziehung das Interesse des friedlichen Kaufmanns zu wahren. Daß aber jedenfalls auf seiten unserer Offiziere, insbesondere der kommandierenden Offiziere, der bestimmte Vorsatz und das Bestreben besteht, alles zu thun, um die beiden Gegensätze zu vereinigen, das möchte ich doch mit besonderem Nachdruck hier betonen.
Abg. Dasbach: Herr Schrempf und der Kolönial⸗Direktor Stuebel betonen übereinstimmend, daß zwischen den ,, und der Kolonialverwaltung das beste Einvernehmen besteht. Dadurch wird die Vermuthung hervorgerufen, als ob ich das Gegentheil be⸗ hauptet hätte. Das ist mir garnicht eingefallen. Bei den Debatten im Abgeordnetenhause hören wir nie solche anerkennenden Worte über die Thätigkeit unserer Missionare als hier, wo sie für Budget⸗ forderungen als Vorspann dienen sollen.
Abg. Cahensly: Die Verwaltung hat die größte Ursache, den Missionaren entgegenzukommen; denn ke sind in den Kolonien ihre besten Helfer. Redner bringt dann zur . daß in eine Mission im Kameruner Gebiet ein Einbruch durch einen feindlichen Stamm stattgefunden habe, und fragt nach dem Stande der Ent— schädigungsfrage.
Direktor der Kolonial⸗Abtheilung des Auswärtigen Amts Dr. Stuebel: Meine Herren! Die Angelegenheit des Entschädigungs— anspruchs der Mission gegen das Gouvernement ist mir bekannt; es ist auch bereits mit dem Gouverneur in dieser Angelegenheit in Ver— bindung getreten worden. Es ist dem Gouverneur gesagt worden, er solle die Mittel und Wege angeben, die nach seiner Ansicht zu einer Entschädigung der Mission . können. Geldmittel stehen im Kolonialetat für Kamerun für diese Angelegenheit vorläufig wenigstens nicht eher zur Verfügung, als sie nicht von diesem hohen Hause bewilligt werden. Es wird sich also darum handeln: entweder, daß es gelingt, an Ort und Stelle eine Entschädigung für die Mission etwa in der Weise zu beschaffen, daß der feindliche Buli⸗ stamm, der den Schaden veranlaßt hat, zur Abtretung von Land ver— anlaßt wird oder auch zur Gestellung don Arbeitern, und daß durch diese Landabtretung oder durch die Gestellung von Arbeitern eine ewisse Entschädigung der Mission gewährt wird, oder es wird nichts Anderes übrig bleiben, als den Versuch zu machen, dieses hohe Haus zu bitten, eine n ,, für die e e. zu bewilligen; denn die bereiten Mittel, um solche Entschädigungssummen zu bezahlen, stehen dem Gouvernement leider so lange nicht zur Verfügung, als die Finanz⸗ wirthschaft des Gouvernements noch von den Bewilligungen, von den Zuschüssen des Reichs abhängig ist.
Abg. Ledebour (Soz.): Die hier vorgebrachten Beschwerden beantwortet der Kolonial⸗Direktor in ganz 31 Weise. Den Fall des gepfählten Negerhäuptlings hat der Abg. Schrempf erwähnt; der Kolonial⸗Direktor sagt, die Zeitungsnachricht sei übertrieben. Damit können wir uns doch nicht zufrieden geben. Ich stelle jetzt die
anz bestimmte Frage, was an dieser Nachricht Wahres ist, in welcher
eise überhaupt die Behörde gegen solch⸗ unerhörten Brutalitäten vorgeht. Herr Schrempf hat mit vollem Recht erklärt, daß er sich das Recht, im Reichstage Beschwerden zur Sprache zu bringen, nicht nehmen lassen werde; ganz dieselben Ausführungen hat mein Freund Bebel schon oft machen müssen, und zwar gerade gegenüber den Freunden des Herrn Schte mz 1
Direktor der Kolonial-Abtheilung des Auswärtigen Amts Dr. Stuebel: Ich habe den Herrn Abg. Schrempf nicht so verstanden, daß er von mir alle Einzelheiten der begangenen Strafthaten mit— ,. zu wissen wünschte, und ich meine auch, daß eine gewisse Nachsicht hier in diesem hohen Hause in der ichtung vielleicht vor⸗ ausgesetzt werden darf, y nicht jede ne d Behandlung, die ein Mensch dem anderen bat zu theil werden lassen. hier mit allen Einzelheiten zur Sprache gebracht wird. * habe aber hier die Er⸗ kenntnisse, um die es sich handelte, und ich bin auf die Anfrage des Herrn Abg. Ledebour gern bereit, die Hauptsachen aus diesen Erkennt- nissen hier mitzutheilen. Es handelt sich zunächst um den Nauf⸗ mann Adalbert Haesloecp in Lolodorf. erselbe ist durch erstinstanz⸗ liches Urtheil, und zwar in einem Verfahren, an welchem als Richter der Assessor Diehl und als Beisitzer ein Missionar Süvpern, Pater Bancken, Kaufmann Daehnel tbeilgenommen haben, verurtheilt worden wegen zweier Vergeben der gefährlichen Körperverletzung und eines Vergehens der Freihbeitsberaubung unter Annahme mildernder Umstände zu einer Gesammtgefängnißstrafe von zwei Jahren Dieses Urtheil ist dann durch die zweite Instanz, und zwar durch ein Urtheil, welcheg gefällt worden ist von Regierungsrath Plebn als Vorsitzendem, Kaufmann Großberger, Wir stonnr Saecklinger und dem Missionar Goehring als Beisitzern, in der Weise abge ändert worden, daß die Berufung der Staatsanwaltschaft ver worfen und auf die Berufung des Angeklagten das Urtheil erster In stanz dahin abgeändert wurde, daß der Angeklagte zu einer Gesammt⸗ strafe von einem Jahre Gefangniß, unter Anrechnung der erlittenen Untersuchungehaft, verurtbeilt wurde. Gin jweiteg Urtheil liegt vor gegen den Kaufmann Franz Georg Maria Keltenich vom 4. November 19601. Dacselbe ist von denselben Nichtern gefällt und lautet: a. Wegen vier Vergeben der gefäbrlichen Körperverletzung, zwei Vergeben der Freibeiteberaubung und eines Verbrechens der räuberischen Grressung zu einer Gesammigefängnißstrase von fünf Jahren und zur Kesten. tragung, b. Freisprechung von der Anllage wegen Menschenraubeg, Frei⸗ beitsberaubung in einem weiteren Falle und Diebstablg. Dieses Urtheil ist rechtekräftig geworden. Endlich lich ein drittes Uribeil vor gegen den Kaufmann Friedrich Karl Albert Wittenberg. Die Richter waren dieselben wie bei den beiden ersten Urtbeilen. Das Urtheil lautet Wegen eineg Verbrecheng der Freibeiteberaubung nach 5 239 Abf Riß. Be, wegen fünf Verbrechen der Freibeiteberaubung nach 23 Abs. 2 R. G. B. und fünf Vergeben der Freibeineberaubung nach 237 Abl. 1 R. G. B. zu einer Gesammtgesängnißstrafe ven 5 Jahren Wag endlich die Bebauptung anlangt, daß einer dieser Verurtbeilten sich die Pfäblung eines Neger bal zu Schulden kommen lassen. wird dieg aug den Urtbeilsgründen nicht bestätigt. Also bier handel es sich jedenfall um eine Uebertreibung. Ich glaube, das wird wel eine auzrcichende Antwort auf die Anfrage deg Herin Abgeordnete Ledebeur sein.
Abg. Schrem pf Die Angriffe gegen den Goubernenr Putt lamer late ich in diesem Jabre nicht wiederbelt. Dag Material kan ich im vorigen Jabre in der Hand batte, war widerspruchelen durch die Presse qegangen. In diesem Jabte babe ich Schonung walten lassen. Ge stebt Miibell gegen Urtbeil und Ansicht gegen Ansicht. Im Jabre 18901 bat der Geunerneur generell verfügt, daß die Meamlen Missienganstalten nicht besuchen ell Ge bandel sich ale durchau⸗ nichl um einen einzigen Fall. Auch sonst lann ich die Bebaunptunger res Gourernenrg über feine Beamten nicht alg berechtigt anerlennen In einem Rericht schreibt er, ein Peliieimann sei ein Taugenichtg und Trunfenk old gewesen. Daß ist nicht wabr. Solche Nen fermmngen mußten (egenlußerungen der Weamten betworrufen. Ich dabe dar gesammte Material dem Kelenial- Direkter jut weiseren Weranlaffuns bergeken. Wenn der olenial-Direftor behauptet,. e werde dert leine Jagd geübt, so lebt GBebanrtung Genen Webaurtung. Die Gingeborenen eben nach meinen Insermattenen 1bafsächlich auf die Jagt Meine Gwäbremänner u nennen, babe ich leine Ber- anlassung; dem Kelenlal Tirefter fell: ich sie ur Verfügung unter der Noraugsegung, daß er nur veisenlich daden (Mebrauch wach. Ich bin nicht jn weil genangen
1 elne
Temmissar der Vndegraibe Legatieneraib 1m. Seid Ich war in sener Jeilt in Ramermmn, ale die Wersüaung der wendernent erlassen war,. obne auedröcklich, Genebmisung der Statten? leiter die Staten niki jn erlassen 9 bandele siciãh un einen Ange stellten der Gonrernement der der Gtaflen über wisen war 9e ließ anf einmal ig feiner Lbatiatfein Fehr ark aach Gr bal IJfafsihlich eiae Pilichien ia vielen Diner pernacklisie. Gr bal ipn der Missien gehrssen nad fich anch äbrend der Dienssstunden febr vies dor aufgedallen Jaselge dener
jeñ Gouverneur die erwähnte generelle Verfügung. Daß won 2 e,. Beamten verlangt war / diese allgemeine. Ver- aung anzuerkennen, glaube ich nicht, sie war ihm gFinfa zur Cenntnißnahme vorgelegt. Die Beamten mußten dem Befehl auch hnedies gehorchen. Ven einer Jagd kann kaum die Rede sein. Lan achlich gehen die Eingeborenen nur häufig mit, einem Stein bir geiweñr umher, daß sie aber Wild jagen, ist in irgendwie ennenswerthem Umfang nicht der Fall. Ich habe einen großen Theil des Landes als Jäger durchstrichen, habe aber nie einen richtigen eingeborenen Jäger als Begleitung finden können. Allerdings brennen die Neger im Sommer das Gras ab, um Antilopen zu jagen, Bei er Vertheilung des Landes kann aber doch wohl auf ein Jagdrecht er Gingeborenen nicht gut Rücksicht genxmmen werden, man müßte sonst dies Recht überall anerkennen, weil die Jäger überall gejagt
.
haben; dann gäbe es auch nirgends ein Kronland. Der Etat für Kamerun wird angenommen.
Beim Etat 65 Togo führt der . Abg. Dr. Hasse (nl) aus; Nach einem Etatsvermerk „st die Umwandlung der bisherigen Polizeitruppe des K in eine Kaiserliche Schutztruppe noch nicht erfolgt. Inzwischen werden die Lufwendungen für die thatsächlich noch weiter bestehende Polizeitruppe wie bisher auf die für die Kaiserliche n , n ausgeworfenen entsprechenden Fonds zu übernehmen sein '. Die Kommandeure der Schutztruppe nehmen eine gewisse Selbständigkeit gegenüber dein Gouverneur ein, und daraus ent teht ein unangenehmer Dualismus. Die Truppe glaubt, eine Armee zu sein und sich als solche bethätigen u müssen und nicht Rücksicht auf die bürgerlichen Verhältnisse nehmen zu brauchen. . ö ne n der Kolonial-Abtheilung des Auswärtigen Amts Dr. Stuebel: Meine Herren, ich möchte zunächst bemerken, daß auch nem Zivilgouperneur die ganze Schutztruppe in der Weise untersteht, daß er sie ganz im allgemeinen für zivile Bedürfnisse des Schutzgebiet nutzbar machen kann. Sodann ist gesprochen worden von den Offizieren der Polizeitruppe in Togo. Diese Offiziere sind allerdings in ihren Pensionsverhältnissen vorlãuf] noch ungünstiger gestellt als die Offiziere ier Schutztruppen. Diesen Mangel wird aber das neue Pensionsgesetz abstellen.
Der Etat wird bewilligt.
Es folgt der Etat des südwestafrikanischen Schutz ⸗ ebiets.
; Abg. Dr. Has se: Wenn in Südwest⸗Afrika Jemand Bergwerks. unternehmungen plant, so stößt er immer auf den Einwand, daß ältere Rechte vorliegen. Das gilt namentlich auch vom Kupferberg⸗ wert. Wollen wir die Bodenschätze der Kolonien nutzbar machen, so muß mit den alten Rechten aufgeräumt werden, die nicht für ewige Zeilen bestehen dürfen, as gilt nicht allein von den englischen und dalbenglischen Gesellschaften, sondern auch von den älteren deutschen; sie werden rein spekulative Gesellschaften, sie sollten aber angehalten werden, alle ihre Besitzungen auszunutzen.
Der Etat wird bewilligt, desgleichen ohne Debatte der Etat für Neu⸗Guinea.
Beim Etat der Karolinen-, Palau- und Marianen⸗ Inseln bemerkt der . 3 .
Abg. Dr. Wiem er (fr. Volke): Wir haben seiner Zeit 7 Millionen für diefe Inseln an Spanien bezahlt und geben jetzt einen Reichszuschuß von Jos 000 ½ Unsere Warnungen ver dem Ankaufe haben sich als gerechtfertigt erwiesen, wie aus dem Berichte der Regierung hervorgeht. Die Zustände auf den Karolinen und Marianen stehen im krassen Widerspruch mit den seinerzeitigen Aus⸗ führungen des Reichskanzlers. Der Reichskanzler hat damals die Bevölkerung als gutartig und ges ickt geschildert und gemeint die Beschaffung von Arbeitern werde nicht schwierig sein. In der Denk⸗ schrift der Regierung heißt es aber, aß die Bemühun 9 die Gingeborenen für die Arbeit zu gewinnen, scheiterten. Auf den Sst“ Karolinen giebt es nur I7 Weißer auf den Vest. FRarolinen nur 31 Weiße, dabon nur 8 Dentsche. Die Denkschrift sagt, die Eingeborenen seien sittenlos, aber eifrige Kirchgänger. Auf ken Marianen' befinden sich nur 3 Deutsche und 2 Spanier; Lort wird die Bevölkerung als friedlich geschildert, aber es ist mit ihrer Gutartigkeit doch nicht weither. Auch die hygienischen und klimati— schen Verbältnisse, die uns damalg als günstig geschildert wurden, entsprechen diesen Schilderungen nicht. Das Klima ist feucht, unter den Gingeborenen berrschen Tuberkulose, Spyrhilis, Jepra,. und dupus. Die wirthschaftliche Leistungsfäbigkeit und Rentabilität wurde damals glänzend geschildert, und auch das stimmt mit den Thatsachen nicht überein. Die Jaluit. Gesellschaft sollte große Pflanzungen anlegen, davon ist es. aber jetzt ganz still ge⸗ worden. Bie Gescklschaft bat aber gar lein Interesse an den Karol inen und bat fich auch damald gegen den Vertrag ausgesprochen. Nur in den beiden Dauptorten Salpan und PDenape find flanzungen in gan beschräankiem Maße mögsich Der Boden wird alg steril bezeichnet; wegen der Trockenbeit konnte nicht ein einziges Pfund Ropra geschnitten werden. Von sppiger Vegetation kann keine Rede sein, wegen Ver⸗
ist die Bevölkerung kriegerisch, nãmlich au Bevölkerung die spanische Besatzung an ei Wir haben uns dort festgesetzt mit einer selbst gn. und die Eingeb
ie unter deutsche He
wird, wird sie in absehbarer Zeit überh R
brauchen. Wir verfolgen auch einen
Polynesier verdienen es, daß ein K
damit sie sich nicht gegenseitig ausrotten.
eine Ehre daraus machen, die Polynesier zur
Ich bitte, die Zukunft und die Zwecke der Inseln
anzusehen. Es handelt sich um einen schönen, Menschenschlag. .
Abg. Pr. Wiemer: Es giebt doch Stenogramme und diese er⸗ eben den schneidenden Widerspruch, in welchem die früheren schönen Wente des Kanzlers zu den Mittheilungen der Denkschrift stehen. Es sollen jetzt politische Gründe gewesen sein, die uns zum Ankauf der Karolinen und Marianen veranlaßt hätten. Ich muß das be? streiten; die wirthschaftlichen Gesichtspunkte wurden jedenfalls in Ten Vordergrund geschoben. Daß es der nationale Wunsch der Deutschen war, die Inseln zu erwerben, bestreite sch ebenfalls; solche Wünsche sind höchstens bei Herrn Hasse und seinen Leuten vorhanden gewesen. Herr von Bennigsen hat zu egeben, daß manches sich auf den Inseln als ug nstit herausgestellt . er hat meine Ausführungen im wesentlichen hestätigt. freue mich, daß die Berichterstattung der Bezirksamtmänner so ge wissenhaft und objektiv ausgefallen ist; warum hat man nicht ähnlich gewiffenhafte Angaben früher für nothwendig ehalten? Der arbeitende Theil der Bevölkerung von Vap stirbt schnell aus. Der Reichszuschuß soll in nächster Zeit kee bg e, werden: Die Bot⸗ schaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der laube.“ Die 17 Millionen sind ohne erheblichen wirthschaftlichen Zweck in die Gewäãsser der Südfee geworfen worden. Auch Deutschland besitzt einen schönen Menschenschlag; wegen der Tuberkulose brauchen wie nicht erst nach Polynesien zu gehen. Die Herren von der Kolonialverwaltung sind ja 166 hoffnungsfroh; noch am Grabe pflanzen sie die Hoff⸗ nung auf.
Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. Freiherr von Richthofen:
Von einer Täuschung, von der Herr Dr. Wiemer gesprochen hat, kann keine Rede sein, da der Herr Graf von Bülow alle Quellen und Autoritäten zitiert hat, auf die das Urtheil über den Werth der Kolonien sich stützte. Im übrigen glaube ich doch, daß vielleicht der Herr Abg. Wiemer für die diplomatische Behandlung dieser Angelegenheit durch den damaligen Staatssekretãr des Auswärtigen Amts nicht den genügenden Werthmesser besitzt. Er könnte sich vielleicht den Gedanken nahelegen lassen, daß in jener Zeit gegenüber den Konkurrenten um den Erwerb der Insel es im allgemeinen Interesse des Deutschen Reichs lag, die politische Seite der Sache nicht so zu accentuieren, sondern mehr auf die wirth⸗ schaftliche Seite hinzudeuten. Nicht die wirthschaftlichen Hindeutungen haben damals den Deutschen Reichstag veranlaßt, seine Zustimmung zu dem Karolinen-Vertrage zu geben. Es lag vielmehr der Wunsch vor, diese gesammten Inseln der Südsee in einer Hand, und jwar in der deutschen Hand, zu wissen. Das war die Ansicht der Nation und des Reichstags, und das ist die Ansicht, der der Reichskanzler Graf von Bülow mit seiner ganzen Aktion entgegengekommen und erfolgreich Geltung verschafft hat. Sehr richtig!)
Der Etat wird angenommen.
Es folgt der Etat für das Schutzgebiet Samoa.
Bei den Ausgaben weist der .
Abg. Lr. r . (Zentr.) darauf bin, daß der Neichszuschuß gegen das Vorjahr gestiegen sei, ebenso aber auch die Einnahmen. BVlese gunsige Entwickelung gebe der Doffnung Raum, daß der Neichs. suschuß allmahlich verschwinden werde. Die Kopfsteuer sei nicht flott eingegangen. Darum babe der Gouverneur zu den Eingeborenen ge⸗ fagtt Wenn Ihr sie zahlt, so sell sie Euch selbst zu gute kommen zur Selbstverwaltung.“ Es sei interessant, daß man dort schen zu einer Selkstverwaltung übergeben könne; Redner erklart, er, wäre
Literatur.
Evangelische Predigten von Ober Hofprediger D. Ernst Dryander, General ⸗ Superintendenten der Kurmark 2c. Verlag von Richard Mühlmann's Buchhandlung (Max Grosse), Halle a. S. (Pr. eb. 2.50 M6 — Die Schrift bildet, dem Vorwort zufolge, eine eschid erke für des Verfassers früheren Wirkungskreis in der Gemeinde Bonn. Die Sammlung von Predigten aus den letzten Jahren der dortigen Thätigkeit oll ein Unterpfand der bleibenden Gemeinschaft bilden, welche durch äußere Trennung nicht berührt wird. Die Kürze der Zeit zur Herstellung dieses 6 e, hat der Autwahl eine gewisse Beschränkung auferlegt, was sich sowohl im Gehalte der Zusgmmenstellung, als auch in einer gewissen Gleichartigkeit des Tones der zeitlich so weni auzeinanderliegenden einzelnen Predigten bemerkbar macht. Die Gabe verliert dadurch aber keinegwegs an Werth, sondern wird zweifellos der früheren Gemeinde stets eine liebe Erinnerung an geweihte Stunden bleiben. Außerdem bietet die neueste Auflage . einen Abdruck der bei Antritt des Berliner Amts gehaltenen Predigt, die so recht eindringlich den Grund kennzeichnet, auf welchen der Verfasser seine neue Thätigkeit hat aufbauen wollen, und wohl geeignet ist, auch für die anderen . ten hier Interesse zu erwecken. Alle 16 Abhandlungen, die den nhalt des Buches bilden, athmen den wohlthuend schlichten, gottes, färchtigen Sinn des bekannten Kanzelredners. Sie sprechen für sich und sind über jede Kritik erhaben. . U = übendmahls⸗-⸗Büchlein oder Selbstbetrachtungen für evangelische Kommunikanten nebst Anhang: Zum Konfirmationstage von J. V. Müller, weil. Pfarrer in Mettmann. 27. Auflage. Verlag von C. Cd. Müller, Halle⸗Bremen. (Pr. kart. O6, bei Bezug von mindestens 25, bezw. 100 Fxemplaren GL, o, bezw. 0, 90 A6) Pi kleine Schrift will auf bihlischer Grundlage von der Bedeutung des Abendmahls Zeugniß ablegen. Sie ist aus einem reichen Erfahrungeschatz heraus mit Innerlichkeit und tiefem Ernst in leicht faßlicher, herzgewinnender Form geschrieben und bietet eine werthbolle Anleitung für das Verhalten des Kommunikanten vor und nach dem Genuß des heiligen Sakraments. Der Anfang des Büch⸗ seins ist erst in der 5. Auflage desselben nach hinterlassenen Manuskripten bezw. Predigten des berewigten Verfassers, jedoch völlig in de, Sinne zusammengestellt worden, um dem Werke noch mehr
als bisher den Charakter einer geeigneten Konfirmationsgabe zu ver⸗ leihen.
— Johann Sebastian Bach. Ein Lebensbild von Pfgrrer Hermann Barth. Mit 6 Bildern. Umfang 22 Bogen. Preis geh. 3,0 . geb. 4,50 é. Verlag von Alfred Schall, König⸗ lichem e ,, e. Berlin; — Durch die Bach Feier im vorigen Jahr angeregt, wandte sich die Aufmerksamkeit der musikalischen Welt mit erneutem Interesse den Werken dieses genialen Komponisten zu, und gar mancher wird dabei den Wunsch eg haben, auch in das sonssige Leben und Wirken des Meisters Einblick zu erhalten. Es kann daher nur mit Befriedigung begrüßt werden, daß der 366 des vorliegenden Buches diesem e, . Rechnung getragen bat. Er giebt in demselben ein Lebensbild Bachs und sucht Begeisterung und Verständniß für die hohe musikalische Bedeutung des großen Künstlers zu wecken und zu fördern. Ein wesentlicher Vorzug des Werkes sist, daß es nie durch trockene Pedanterie ermüdet, obwohl es zum theil vom musikalisch⸗wissenschaftlichen Standpunkt aus geschrieben sst und demgemäß auch manche mehr theoretische Erörterungen hringt. Auch nach seiner äußeren Ausstattung und dem interessanten Bilder⸗ schmuck genügt es jeder billigen Anforderung und kann allen Musik⸗ freunden empfohlen werden. .
— Städte Lexikon des Deutschen Reichs. Herau egeben und verlegt von G. *. Petzold, Bischofswerda (Sa.), 1416 Seiten, elegant in Leinen gebunden (Pr. 2 Æ. — Das soeben erschienene Werk bringt in alphabetischer. Reihenfolge sämmtliche Städte den Deutschen ei he fowie alle ländlichen Srtschaften, die Sitz eines Amtsgerichts sind, und solche von über 000 Einwohnern mit An- gabe des Staats bemw. der rar der Einwohnerzahl am 1 De⸗ zember 190, der Verwaltungè und Gerichts bebörden, Verkebrsanstalten. Militärbeb orden und Trur ent heile, Rechtsanwälte, Notare, Projeß· agenten, Rechtebeistãnde, Gerichts voll ie her, Bank. und Sreditien?-
ieh 2c. Außer der Einwobnerjabl nach der neuesten Volke jäblung ist auch diejenige vom 2. De ember 18395 unmittel. bar . der ersteren in Parent bese angegeben. Dem serikalifchen Theile gebt ein Verzeichniß der Reichsbebörden nebst kurjen Angaben über die Bundesstaaten voran aug welchem auch die Lufsichtebebsrden saämmtlicher Stadt und and gemeinden ersichtlich sind; ferner sind eine Zusammenstellung der Stãdte von ũber 20 000 Ginwobnern, nach ibrer Größe geerdnet, und eine Tabelle iber das Wache tbum der deutschen Bundeestaaten (von 1816 big 1800)
dankbar, wenn die Regierung etwas Näberes darüber mittheilen könnte. Gs liege bier ein sebr interessanteg Prablem vor.
Abg. Dr. Hasse: Für diesen Versuch der Selbstvemaltung möchte ich der Kolonialverwaltung meine Anertennung ausszrechen.
Ich möchte aber davor warnen, diese gũnstige Erfahrung auch von anderen Schutzgebleten zu erwarten. Ven unseren afrilanischen Schutz
seuchung ist leine Viehzucht möglich. Auch diese Erwerbungen bieten ür die deutschen Kolonlalunternebmungen leinen qünstigen Reden.
Graf Bülow bat ung damals mit seiner trevischen Beredsamleit die
Verbältnisse in glühenden Farben geschildert. Ich bedaure aber, daß er sich jemals auf diese Angelegenbeit eingelassen hat.
Staatssekretär des Auswärtigen Amt Dr. Freiherr von Richthofen:
Der Verr Abg. Wiemer bat seeben seine MNede mit einigen minder woblwollenden Werten über die Beredsamkeit meines Derr Amtevorgängerg begonnen und beschlessen. Ich babe den Gindruck. daß die von dem jetzigen Herrn Reiche lan jler damals gesvrochenen Werte dech immerbin sich Gief in dag Gedächtniß de Verrn Vorredner eingeprägt baben, und ich stebe auch allgemein unter dem Gindruck, daß für ibn und seine Herren Parteigenossen die Beredsamkeit des Derr Reiche lanilers nicht immer gan beauem ist. (Sehr richtig! rechts.) Aber in diesem Falle, glaube ich, bat er dech ibre Wirlung überschägt, denn der Beschluß aber die Gwwerbung der Karolinen sußte nicht auf densenigen Werten, die damals der Herr Graf ven Bülemw gesprechen bat, sendern ergab sich aua dem Interesse, welches Deutschland daran batte, die Brücke jwischen der deutschen Kolenie ven Nen ⸗Guinea und den deutschen Marschall⸗ Jaseln nicht in fremde Dände gelangen u lassen, und aug
dem natlonalen Wunsche, die Karolinen unbedingt in deutschem Gesin
ju wissen, einem Wunsch, der dem Reichetage voll aufgenemmen und ralistllert worden lit. (Schr richtig! rechts)
Geoupernent von Neu⸗Gulslnea von Bennigsen Die Denkichrist entbält allerdingg auch vieles Unguünstige aber dir außererdentl ih ar wisenbasien ersien Berichte det diel eilte Amtmännct sind e geballten, dal in den zelgenden Jabren auf Grund dicser Werichte keine Gut. täuschang cutste lann. Ich glaube allerd inge selbst, daß man
at gemesen ift, den Werth diesen Juselgekleitg juerst u über n. ber diele Jnseln egen lo weil augetnander und in so
ershiedenen slimatlichen und gesund beitlichen NRentenen daß eg la
* en fein far die Weamsten, die drauen tbätlg sind.
— R Mad cia rihbiigen Gejammibisd den bacn a machen Unter den Jnseln aöebt 2e nn lolcde, la denen Plant agenban mönllch ist nad alas, Ra . bie för die Vestecang mit Relesal men dur haus gerianet ind Gr giebt auch wilße Tefenkestand- Tagalen kerachte sind Dir Palmen mr alben der edae Pllene ven mer band, Tü Schelernnlelt la der Aibkeiterfrage ird ln dr mnss dech aich so bedenhkend erden nl Cine Jasela. M Mr n die Kerhlferaag arkeilsam aud weilt. gar aul taer Insel
ee und Tabac gedeiben, und en niet auch
die r 1d n an
gebieten lonnte böchftens Sidwest. Afrika für cine autonome Ver. waltung in Frage kommen. Für die Schutz gebiete mit vorwiegend schwar zer Bevöllerung paßt diese Verwaltun nicht. ; Gouverneur von Samen Dr. Self: Die Anfrage findet cine Beantwortung in der Denkschrift. Ge gereicht mir aber ju kesonderer Gbre, daruber weitere Frläuterungen geben pi därfen. Neben der Muninpalttät befand in Samoa das sogenannte Köniqh'bum, aber nich im Sinne deg euroräischen Königtbumg. Die es Rönigtbum war nur inseweit eine Verwaltung. al die Berckle des Königs ven Gureväern lontreliert wurden. Auser kalk der Munifiralltät war Änarchie, aber geregelt durch cine Art Seibstverwaltung, dag beißt, die Macht des Famsilienodersten üker den Elan. An diese Verbälmmisse anzafnär fen, schien ung geraten Nur die Maseritätepartei war in gemissem Sinne leral. Tie deutsche Derrschaft war ibr willkemmen. Aufgabe des Geudernemente waren nun, die verschiedenen Parteien unter einander ju versobnen 3 Unruben und Fehden sind gegenwärtig nicht n. befürchten = 0 ciwag wagt der Sameaner nicht. Gs giebt Drtschaften mit Ver ˖ siebern, iner Art Ders⸗ und Drieschalsen, auf Titel legt man dert Gemicht, die Geftatigung babe ich mir natürlich verbebalten. Ti Sameaner sind Niemlich aricheidit, sie traten an mich beran und verlandirn Gebäller wie der Geudemenr und ander Damte Ich bielt ibnen cinen leinen Vertrag über Leitung und Gegen ˖ seistung in Dent schland. Sie vderstanden da? nicht Je anl., sie wollten festeg Gebalt Ich babe ibnen dann beigebracht, daf Arkelten feine Schande iss; ih saate ibnen. Wenn br Cebälter Haken well, so müßt Ihr Steuern Keiablen auch geiban, und so nd die 40 M, cingekemmen die den Abg. Bachem a feiner Anfrage deranlakt baben. Gr warde nun ein erneuter Antrag bestelli, die — auch den den Membern und u erbeben Die erräbate Samme wird gan n der 6 — daß cin Nelner Tbeil al Geball auer. fabi wird, der grefere in alter vatriarchali er Weile Al Gbrengeschenke . Kenn die Our tlluae sich derständig benekren Gin anderer Tbell wird jum Werra dereendet er um beiten öRäbrt, Kefemmsi cinen Wagen geichenkl. Da ir dert aber eine ger ife Nnar hie nech nicht binauz sind, se muß dem Genderncnt . cine e Laine besiattei werden Uu Vickeg abend Rer. Eunen wir niht dan vemihken. Samoa UM. Idatfachlich die Werle ker Saser und ih würde Meran danltar eta, Renn See be der Fassang dieser Perle nicbt mn sebt am Melde warten Der Giat wird anqenemmen ebenso das ECtategecferz fun die Schud gebiete obne Debatte Schluß d Uhr. Nächte Sigung Freitag ! Uzr (Jweike Veralhung des Gesepentwursg, derre fend die Ucbernabme imer Neihegarantie in Äefug aul eine Cienbahn een Tor o Salim bio Mregere und Nes des eiche dane dal te Cöane)
Gresße
Das baben sie denn
beigefügt. Dag Buch enthält semit innerbalb des dorgejeichneten Rabmeng für jedermann mnteressante und zuderlässige Angaben * Grund amtlicher Unterlagen und Mittheilungen über die Graebaiñe der neuesten statistischen Grmittelungen und kann alt ein brauchbare Nachschlagewerk bejeichnet werden. 333 — Fefe rr, Südfrankreich, Eersica, ALgerien und Tunis. Ven Br. Tb. Gsell Fels. Fünfte Auflage. Mit 7 KRarten und 30 Plänen. (Merer d Neisekächer. In Leinen geb 756 n Verlag des Bibliograrbkijchen Institute in Leir nig — GE s ein bekanntes und bewährtes Buch, welches etzt in einer gründlichen Neubearbeitung vorliegt. Winterkurgaste and ler m Dm jekten jurerlasige klimatel ogijche und balneoloarsche Winke gegeben werden, lẽnnen dieseg Werk auf der Reife, keme. bei der Auensdl rer gecigncten Statienen fir Genefunaatedärttige mit Bertkel E-. nuten. Über auch dem Teuriften der dag särlicke Jrankreck = JInsel Gersica bereist, wird das Buch gerecht, and wer sich nach Afrika Mgerien eder Tunig wendet, deren Weinch jert darch dir big zar Sale Biekra in der Wäste Sabara fadrenden Gisenbabecn - crleihtert t, dem wird das Buch chen aug derm GMmrande uacntbebritct sein, weil er dag einzige in dentscher Srrache i. da diene Gerte kekandeit Wie in allen Qänden der Samwlang den Mere biöchern , ist auch bier die gröste Sergralt an, die ter ograr buche- Dinlemittel derwandt, und se erleichtern denn * Idersitlie Tarte und Plane die Orientierung in jeder ene : Die debe See al Saft are rt. Ge rer-lar Adt--- lang über die sanitären Gindüße und die Gatwickelnaz det Scereie'n ren Rh zebFaann - Felgkeniti. Verla C C . D: Berlin — Fer Wertk der Seren Rr de dead der dei Teer r, und die Grbelung nberarkeßeter Werren it der em de rde taedebe⸗ werden. In Gagland Keiender nt g kerrt une ο l Gr Qάώ6Prdad Su- raß wan eite Scerciien (nach dern Tar. 6 . = ra = dir and ar nd led lich nar Mer er . and at Grdeln az ateretaa nt n Dent Maud dieren derne bel de e, mere ne. Ndederreee anker. nemmenen Teurhtenfabrten anf fender dafs 2 ad ein richteten greden Seren dieter deer, e, ere, d. Masdar Caen ein desenderg ern Seen, de, Damn Pri- pin Vikreria Dale aug d de Ter, d,. Teartterrerke drs en Kai. echt der Auraugkentdart n er deen C= e ir all grmelne Aufmerfsamteit au cd. Nœter Meere te- d- rerlicacude aus berufcner Feder Wa ende Brei int Cate ei erben Werkchen Daadell der den Serre , rr, Jan kiren Denen, den deren Deilma and der TDerkrank. als K- ende
be eo dettr Schenck del atdtidegg aa alle 2 wder Gagen ne eren den Deer TIdadard? 1 a War dee n; Vene den G G Teuber, Venn e = teme d Ter ad? denn cher Tœlereihtarere n ae den dr ˖ , * mer,, aner laaden ware ee , dre, e, de. dre iner, er, rer Gar akte, en, deere, Wem, mme.
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