1902 / 100 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Apr 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen außerordentlichen Professor Dr. Friedrich Moritz zu München zum ordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der Universität zu Greifswald zu ernennen, sowie der Wahl des Oberlehrers am Humboldt⸗Gymnasium in Berlin, Professors Dr. Julius Hermann Schrodt zum Direktor einer städtischen Realschule hierselbst die Allerhöchste Bestätigung zu ertheilen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Bekanntmachung.

Für die Theilnehmer und Theilnehmerinnen an dem bei der Königlichen Taubstummen⸗-Ansialt in Berlin im Etatsjahre 1901 abgehaltenen Lehrkursus ist am 21. März d. J. eine Prüfung nach Maßgabe der Prüfungsordnung vom 2. Juni 18378 abgehalten worden, in welcher das Zeugniß der Lehr⸗ befähigung an Taubstummen⸗Anstalten erlangt haben:

Adamezyk, Adolf, Hilfslehrer an der Taubstummen⸗ Anstalt in Langenhorst,

Eimert, Anna, Kursistin der Königlichen Taubstummen— Anstalt in Berlin,

Marchand, Franz, Kursist der stummen⸗-Anstalt in Berlin, und

Rönigk, Oskar, desgleichen.

Berlin, den 21. April 1902.

Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Im Auftrage:

Schwartzkopff.

Königlichen Taub⸗

Der bisherige Privatdozent in der medizinischen Fakultät der Universität Halle⸗Wittenberg Dr. Karl Heilbronner ist zum außerordentlichen Professor in derselben Fakultät und

der bisherige Stadi⸗Schulinspektor Dr. Wetzel in Breslau zum Kreis-Schulinspektor ernannt worden.

Königliche Akademie der Künste.

Der vom 1. April d. J. ab zum Vorsteher eines akade mischen Meister⸗-Ateliers für Architektur ernannte Senator, Baurath Franz Schwechten ist kraft seines Amts und für die Dauer desselben Mitglied des Senats der Königlichen Akademie der Künste geworden.

Für den Rest seiner Wahlperiode, d. i. bis Ende September 1903, ist an seiner Statt der Architekt, Geheime Regierungs⸗ rath, Professor Hermann Ende gewählt und vom Herrn Minister berufen worden.

In Bestätigung der statutenmäßig von der Genossenschaft der Srdentlichen Mitglieder für den Senat vollzogenen Wahlen sind ferner

der Maler, Wirkliche Geheime Rath, Professor Ferdi⸗

nand Graf Harrach,

der Maler, Professor Ernst Hildebrand,

der Bildhauer, Profsessor Fritz Schaper,

der Bildhauer, Professer Alexander Calandrelli und

der Musiker, Professor Taver Scharwen ka für die Jeit vom J. Okiober 1902 bis Ende September 1905 zu Mitgliedern des Senats weiterberufen worden

Berlin, den 23. April 1902.

Der Praäͤsident. m Raschdorff

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S. M. S. „Thetis“ ist mit dem Chef des Kreuzer⸗ Geschwaders, Vize Admiral Geißler an Bord gestern von Tsingtau nach Wusung und S. M. S. „Seeadler“ gestern von Schiakwan in See gegangen.

S. M. S. „Jaguar“ ist an demselben Tage in Schiakwan angekommen und S. M. S. „Luchs“ am A. April in Nagasaki eingetroffen.

Bayern.

Zur Feier des 54. Geburtsfestes Seiner Majestät des Königs waren am Sonntag, wie die „Allg. Ztg.“ berichtet, in Munchen die Residenz, die Palais der Prinzen und zahl⸗ reiche Gebäude beflaggt. Die Gesandtschaften und Konsulate hatten die Flaggen ihrer Länder aufgezogen. Früh morgens fanden in allen Stadt⸗Pfarrkirchen Hochämter mit Tedeum und in der altkatholischen, der griechischen Kirche, sowie in der Synagoge Festgottesdienste statt. Um 10 Uhr Vormittags wurde in der St. Michaels-ofkirche ein Hoch⸗ amt für den katholischen Theil der Garnison abgehalten. Hierzu hatten sich eingefunden Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Arnulf und Konrad, sowie die Herzoge Ehristoph und Siegfried, die Generalität, die Offizier⸗ Korps, die Leibgarde der Hartschiere, die Kriegsschule und das Kadetten⸗Korps. Zur gleichen Zeit fand in der pro— testantischen St. Matthäus⸗-Kirche ein feierlicher Gottesdienst statt, dem die Staats-Minister Graf von Crails⸗ heim, Freiherr von Riedel und Freiherr von Feilitz sch, zahlreiche hohe Beamte, Mitglieder des Landtages, sowie der städtischen Kollegien, und der protestantische Theil der Garnison anwohnten. Um 11 Uhr zelebrierte der Erzbischof Br von Stein in der Liebfrauenkirche ein Pontifikalamt. Hierzu erschienen Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent in Begleitung des militärischen Wochen- und Kammer⸗ dienstes, sowie Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Karl, Ludwig Ferdinand und Alfons, der Herzog Ludwig, Fürst Albrecht zu Oettingen, die beiden Kammer Präsidenten, die obersten Hofchargen, der Staats⸗Minister Freiherr von Leonrod, Dr. von Landmann. In der Allerheiligen-Hofkirche wurde gleichfalls ein Hochamt ab⸗ gehalten, dem die Prinzessinnen des Königlichen Hauses beiwohnten. Auch in der Schloßkapelle zu Fürsten ried wurde Vormittags eine Messe zelebriert.

Der General-Feldmarschall Graf von Waldersee ist, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern Abend von München nach Dresden abgereist. Auf dem Bahnhof waren zur Verab⸗ schiedung der ihm in München zugetheilt gewesene Major Freiherr von Gebsattel, der preußische Militär⸗Attaché Freiherr von Hammerstein und der Professor von Len bach erschienen. Das Publikum brachte dem Grafen von Waldersee stürmische Huldigungen dar.

Baden.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfing gestern Vormittag, wie ‚W. T. B.“ meldet, in Gegenwart Ihrer Konig lichen Hoheiten der Großherzo ginund des Erbgroßherzogs eine große Reihe von Wepg üonen, welche in Ansprachen Adressen und Ehrengaben ihre Glückwünsche zum Ausdruck brachten. Der Großherzog antwortete auf jede einzelne der Ansprachen. Es wurden die Vertreter des Evan gelischen Ober⸗-Kirchenraths, der altkatholischen Geistlich kei der israelitischen Geistlichleit, der drei badischen

len, der badischen Grundherren, der in Baden thätigen hs Postbeamten, der Kreis⸗Ar d z, de

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hätten sich auch die von der Linken so warm vertheidigten Früchte der Dreibund⸗Politik bethätigen können, und wir wären nicht von unserem theueren Bundesgenossen in schwerer Stunde im Stich gelassen worden.“ Der Berichterstatter Menger gab einen Ueberblick über die im Laufe der Debatte bezüglich der Brüsseler Konvention geäußerten Ansichten und meinte dann, ein endgültiges Urtheil über die Brüsseler Konvention sei freilich noch nicht möglich, auf keinen Fall sei es aber angezeigt, sie ganz zu verwerfen. Die Regierung müsse sich durch eine Enquése bei den an der heimi⸗ schen Zuckerproduktion betheiligten Ständen mit Unterstuͤtzung vön Kaufleuten jener Länder, nach denen die Ausfuhr gehe, die Unterlagen fur die Beurtheilung der Frage verschaffen, ob es vortheilhaft fei, der Konvention beizutreten oder nicht.

Großbritannien und Irland.

Im Unterhause erklärte gestern, wie W. T. B.? meldet, der Parlamentssekretär der Admiralität Arnold Forster, die Admiralität habe einen Ausschuß eingesetzt, welcher sich darüber Gewißheit verschaffen solle, wie Handels-Dampfer von größerer Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit für Kriegszwecke, als die jetzt vorhandenen, als Entgelt für die Subsidienzahlung beschafft werden könnten, und der auch darüber Bericht er⸗ statten solle, welche Abänderungen bei den bestehenden Sub⸗ ventionsverträgen oder bei dem zur Zeit gezahlten Suhven tionssatze etwa nothwendig sein würden, um zu verhindern, daß die subventionierten Schiffe unter fremde Flagge kämen. Im weiteren Verlaufe der Debatte sprach der Schatzkanzler Sir Michael Hicks-Beach die Absicht aus, Schecks über Beträge von weniger als zwei Pfund von der Erhöhung der Stempelsteuer auszunehmen.

Frankreich.

Von den 589 Wahlen zur Deputir tenkammer, welche am Sonntag vorgenommen wurden, sind 588 Ergebnisse bekannt; ein Wahlergebniß im Departement Haute Loire konnte noch nicht endgültig festgestellt werden, da in einem Orte die Wahlurne wegen vorgekommener Unregelmäßigkeiten ver siegelt werden mußte. Zwei Wahlen finden am nächsten Sonnmiag noch auf der Insel Réunion statt. Nach der letzten Statistik des Ministeriums sind, wie „W. T. B.“ erfährt, von den Gewählten 248 Ministerielle und 163 Oppositionelle; außerdem werde die Mehrheit der 177 Stichwahlen für die Ministeriellen günstig ausfallen.

In Liklers bei Béthune fanden am Sonntag Abend und in der Nacht zum Montag Ruhestörungen statt, wobei ein bedeutender Materialschaden angerichtet wurde. Um 3 Uhr Morgens war die Ruhe wiederhe gestellt

Der bulgarische Minister⸗Präsident Da new und der bul garische Finanz-⸗Minister Sarafow sind gestern in Paris eingetroffen.

Rußland.

Der Minister des Innern von Plehwe ist dem „W. T. B.“ gemeldet wird, aus Moskau eingetroffen und nach Poltawa weitergereist

gestern, wie in Charkow

Italien. Der Minister⸗Präsident Zanardelli theilte, wie! W T. B.“ meldet, in der gestrigen Sitzung der Deputirten kammer mit, daß der König das Entlassungsgesuch des KriegsMinisters di San Martino angenommen und den

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em „Reuter'schen Bureau“ wird aus Bal moral (Süd⸗ vom 26. d. M. gemeldet; Lukas Meyer, Krogh han vel den seien am B. d. M. dert eingetroffen und nselben Tage mit der gewöhnlichen Post nach Middel⸗ und Bel fa st weiter gereist, um Zusammenkünfte mit den ern abzuhalten,

Daily Telegraph⸗ meldet aus Pretoria vom 27. d. M., immandos von Utrecht und Vryheid hätten Ende migen Woche Uersammlungen abgehalten, denen Louis a und andere Burenführer beigewohnt hätten. Es habe

den Versammlungen eine starke Strömung zu Gunsten

sedens geltend gemacht. Die Versammlungen seien von sritischen Truppen nicht behelligt worden. Der still⸗ gende Waffenstillstand in diesen Bezirken sei gestern ab⸗ fen. ard Kitchener meldet aus Pretoria vom 28. d. M., fit dem 21. April 25 Buren gefallen und 78 gefangen men worden seien; 25 hätten sich ergeben. Im Westen pkolonie d Die im

Jach aus Jebba im Nigergebiet ungenen Mittheilung vom 28. März d. J. gelang es den gen Truppen, dem mohamedanischen Element in einen schwereren Schlag zuzufügen, als s jetzt jemals erlitten hahe. Danach sei am 5. Fe⸗ von Jebba aus eine Expedition englischer Truppen auf⸗ zen und habe den König von Kontagora gefangen nen. Der König sei im Februar 1901 geschlagen her mit dem Haupttheil seiner Streitmacht entkommen darauf in einem befestigten Lager bei Kaya in

von Maska Streitkräfte in der Stärke von zehn⸗— ann zusammengezogen. Als die britischen Truppen ingetroffen seien, hätten sie das Lager verlassen ge Der König sei dann nach Kanao geflüchtet Der dorthin verfolgt und nach einigem Widerstand besiegt Derselbe habe sich darauf ergeben. Der gefangene Neffe des Sultans von Sokoto.

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Parlamentarische Nachrichten.

Zztatistik und Volkswirthschaft.

bestand aus Gisenblech mit gußeisernen Verschlußstutzen, besaß jwei Bägelverschlüsse und wurde angeblich mit einem Dampfdrugte von jwel Atmosphären betrieben, wahrend der dazu gehörende Dampf. erzeuger eine festgesetzte böchste Dampfspannung von 6 Atmosphären aufwies. Nachdem in dem Dämpfer 30 Zentner Knochenschrot eine halbe Stunde lang einem Dampfdruck von 2 Atmosphären ausgesetzt worden waren, wurde die entstandene Leimbrühe in das nächste Dampffaß hinübergedrückt und der verbleibende Rest erneut dem Dampfdrucke von 2 Atmosphären unterworfen; auf diese Weise ver⸗ fuhr man siebenmal mit einer Füllung. Bei der Explosion riß der untere Boden rings herum ab, und der Obertheil des Dämpfers flog durch das Bach hindurch etwa 60 m weit. Das. daneben 1 Dampffaß fiel auf den Platz des explodierten, die übrigen blieben unversehrt. Im Jahre 1900 waren diese Dampffässer mit einem Druckverminderungs-Ventil versehen worden, welches auf 2 Atmofsphären eingestellt ward. Da dieser Druck augenscheinlich für den starken Betrieb nicht genügte, stellte die Betriebsleitung alsbald das Verminderungs-⸗Ventil auf 3 Atmosphären ein und ließ das Sicher⸗ heitsventil außerdem verkeilen. Jedenfalls sind, wie das Gutachten der Königlichen technischen Deputation für Gewerbe“ hervorhebt, im Juni 1900 bereits zwei Dampffässer infolge dieser Maßnahmen zerstört worden, und aus demselben Grunde ist das dritte jetzt explodiert. Rur dem Umstande, daß sich niemand zur Zeit im Betriebsraum befand, ist es zu danken, daß Personen nicht verletzt wurden. Die Untersuchung ergab, daß das 8 mm starke Blech Anfressungen bis zu 3 imm Tiefe erlitten hatte; auch waren durch die Tragfüße eines eingeschalteten Siebbodens augenscheinlich starke Beulen entstanden, sodaß der an sich unrichtig konstruierte Boden dem unerlaubt hohen Drucke nicht mehr widerstehen konnte, sondern reißen mußte.

3) An dem folgenden Tage, dem 23. April des Berichtsjahres, explodierte Nachmittags 18 Uhr ein zum Dämpfen von Holz ver— wendetes Dampffaß in einer Pappenfabrik zu Neumühle im Kottbuser Landkreise Dassfelbe bestand aus Gußeisen, hatte zylindrische Gestalt, einen Schraubenverschluß (Klappschrauben) und war, ohne Ein— mauerung aufgestellt; sein Betriebsdruck betrug ebenso wie die höchste Dampfspannung des dazu gehörenden Dampfentwicklers 4 Atmosphären. Die Holzfüllung wurde 16— 18 Stunden lang mit dem angegebenen Dampfdrucke behandelt, hiernach durch Oeffnen des Deckels abgekühlt und nach Zutritt kalten Wassers abgelassen. Bei der Explosion ist das Dampffaß in 24 bis 30 größere und kleinere Stücke zersprungen, der Verschlußdeckel etwa 6 m weit fortgeschleudert und das Gebäude, in dem der Dämpfer aufgestellt war, stark beschädigt worden. Personen wurden weder getödtet noch verletzt. Als Grund der Explosion werden zahlreiche Haarrisse von beträchtlicher Länge an zesehen, welche an der Innenseite der nach der Zerstörung aufgefundenen

lick Dampffasses festgestellt wurden und durch die plötzliche hlung des spröden Materials vermittels kalten Wassers entstanden

z vierte im Berichtsjahre explodierte Dampffaß war eben⸗ Holjdämpfer in einer Pappenfabrik, und zwar zu Groß im Kreife Sorau. Derselbe besaß große Aehnlichkeit mit

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der Sekretär der bayerischen Gesandtschaft, von seiten des italienischen Ministeriums Herr Fiorelli, ferner die Leiter der historischen Institute, des preußischen und des sowie zahlreiche andere, namentlich deutsche und Gelehrte und Liebhaber theilnahmen.

Der Erste Sekretar, Herr Petersen, trug des zweiten dakischen Krieges vor. handelte zwei im Original ausgestellte antike Athletenfiguren und einer Herkulesfigur. Zweite Sekretar, Augusti und 8. Maria antiqua.

österreichischen,

Herr Hülsen,

Die Gesellschaft für Sonnabend, den Architektenhauses (Wilhelmstraße *

Dr. Georg Wegener unter

Sam oa, Land und Leute, auf sprechen, und am Montag, den 12. Mai Hause (Wilhelmstraße Fachsi E. Seler einen Vortrag kanischen Kultur halten wird.

SchlesUwig-Holstein Wander ⸗Aussstellung eröffnet, die im April geführt worden ist. F wieder aufger den breiteren

Beziehungen zwischen Künstle ) 1 57

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