1902 / 153 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Jul 1902 18:00:01 GMT) scan diff

ganz oder theilweise, in letzterem Fall durch ung zurückgezahlt werden. der Anleihe erfolgt,

monatigen Frist erhöhte Ausloos

Die Tilgung lässigen Kündigung, jeden Jahres v

vorbehältlich der zu⸗ in 36 Jahren im Wege einer im Juli hmenden AÄusloosung. Ss 755 des Bürgerlichen hierdurch bekannt gem . Weimar, den 28. Juni Großherzog ch s

buchs wird Solches

sisches Staats⸗-Ministerium,

tement des Innern.

Für den Departements⸗ Chef: Slevogt.

Königreich Prenßen.

Seine Majestät der König haben Allergnãädigst geruht: in Allerhöchstihrem Gehe imen

tragenden Rat 66 den vortrag h srath von Valentini zum

ivilkabinet, Geheimen Regierung Regierungsrath zu ernennen, s Koniroleur Rathjen ⸗Rendanten Len d dem Rentmeister Creutz z in den Ruhestand den

eheimen Ober dem Haupt⸗Zollamts Steueramts

in Tönning, e zu Stargard Jülich aus Anlaß Charakter als Rech—

dem Haupt i. Pomm. und ihres Uebertritts ir nungsrath zu verleihen.

uni d. J. will Ich der sel Naumburg“. Bau und Betriebe einer halten hat, das Ent⸗ uernden Beschränkung hmenden Grundeigen⸗ Karte erfolgt zurück.

ericht vom 16. J Kleinbahn Cas die Genehmigung zum Cassel nach Naumburg er Entziehung und zur da e Anlage in Anspruch Die eingereichte Möoͤrs, den 20. Juni 190.

Auf Ihren B sellschaft Cassel, welche Kleinbahn von eignungsrech des für dies ms verleihen.

Wilhelm k. von Thielen.

An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

in gi r tr nn . übeck, betreffend die Hinter⸗ ung von Verkehrsa gaben Elbe ⸗Travekanal.

Vom 13. November 1901.

um Zwecke einer Vereinbarung siber die Bestrafung der

eußen und L d Ueberheb auf dem

zwischen Pr ziehung un

Tarifen in Betracht tommen, wird vir suchung und Entscheidung im Verwaltungswege Kanalverwaltungsbehörde übertragen.

Hüstidirgeeee ** 6

der lübeckischen

ahren der sübeckischen Kanalverwaltungs⸗ Vorschriften des preußischen Gesetzes vom mit folgenden Maßgaben Anwendung.

6

Auf das Verf behörde find 2. Mai 190

85. ö ö

Die lübeckische Kanalverwaltungsbehörde ist ohne Rück⸗ Höhe der Strafe in allen Fällen zuständig. Ihre meine ausschließliche. Die lübeckische Kanalverwaltungs

das Gesetz nicht den Antrag eine Beschwerde

sicht auf . Zuständigkeit is ; J dus g behörde entscheidet, soweit auf gerichtliche Entscheidu im Verwaltungswege findet nicht

dung zuläßt, endgültig;

asbehörde in Lübeck unterstellten n auf preußischem Gebiete die⸗ bas Gesetz vom 2. Mai Bauverwaltung sowie Verkehrsabgaben und der Sicherung Beamten beigelegt sind.

*.

Die der Kanalverwaltun lübeckischen Kanalbeamten üben jenigen Befugnisse aus, welche durch 1906 den nachgeordneten den mit der Erhebung der ihres Eingangs betrauten

igen und Sachverständigen auf

flichtet ich, Jer übeck verpflichtet sich, 3 der SS 70 und 8

Verlangen eine Entschãdigung nach Maßgabe der Strafprozeßordnüng zu zahlen.

Unter den staatlich besoldeten Erhebern mit Beamten⸗ sz 7 des preußischen Gesetzes vom zu verstehen, Staats beziehen.

eigenschaft im Sinne des 37 2. Mai 1900 sind auch diejenigen Gehalt aus Mitteln des lübeckichen

Die nach Maßgabe dieses Staatsvertrags auf Gr und Unterwerfungsverhandlungen Lübeck zu und werden als men gemäß Artikel IV des Staatsverirags vom 1. Juli 1893 verrechnet.

Strafbescheiden it Strafen fließen dem Staat Nanaleinnah

wird bei An⸗ Mai 1909 die von lichen Arbeiten dazu er⸗ chriften beachten.

ganalverwaltungsbeh zischen Gesetzes ister der öffent nden Ausführungsvors

Die lübeckische wendung des preuf dem preußisch lassenen, jewe

ilig gelte

um gnadenweisen Erlaß oder zur gnaden⸗

derjenigen Strafen, ungebehörde weg n Zuwiderhandlunge vorbehalten.

Das Recht z weisen Milderung lübeckischen schem Gebiet begangene bleibt dem König von

en der auf preußi⸗

da rwalt der . n fesigesetzt werden,

5 1 enden Thelle steht es frei, dieses bjähriger Frist zu kündigen.

Jedem der vertragschlie Abtommen jederzeit mit ha

Viejer Vertrag tritt nach Auswechselung der Ratifikations⸗

Urkunden am 1. Juli 1902 in Kraft.

Deffen zu Urkund haben die beiderseitigen Bevollmãch⸗ tigten . chen ,, Vertrag unterzeichnen und ihre Siegel

beigedrückt. ; Berlin, den 13. November 1901.

(C. S. Mügel. (L. S) Peters. (L. S) E. Wolpmann.

d tsvertrag ist ratifiziert worden, und er ,,,, e, hat stattgefunden.

die Auswechselung der Ratifikations⸗

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und ; Medizinal⸗Angelegenheiten.

Bekanntmachung.

5

Tage anberaumt.

in ei Lehramt stehenden Bewerbe⸗ ,, J spätestens bis um 1. Oktober d. J, Meldungen anderer Bewerherinnen bei kr nige Königlichen Regierung, in deren Bezirk die Be⸗ treffende wohnt, ebenfalls bis zum 1. Oktober d. J. anzu⸗

rinnen sind bei der vorgesetzten

bringen.

Die in Berlin wohnenden Bewerberinnen, welche in keinem Lehramt stchen, haben ihre Meldungen bei dem Königlichen . in Berlin bis zum 1. Oktober d. J. ein—

zureichen. Ist der augenblickliche Aufenthaltsort einer Bewerberin nicht ihr eigentlicher Wehnsitz, so ist auch der letztere an⸗

Polizei⸗Prã

zugeben.

Die Meldungen können nur dann Berücksichtigung finden, wenn sie genau der Prüfungsordnung vom 15. Mai 1894 entsprechen und mit den nach Sz 4 derselben vorgeschriebenen

Schrifistücken ordnungsmäßig versehen sind

Die über de d Führung 2 Ihr hon g lsf ö bringenden Zeugnisse müssen in neuerer Zeit ausgestellt ; 9. 3 Jö. , Fesistellung der Gesundheit ist be⸗

sonderes Gewicht zu legen.

Die Anlagen jedes Gesuchs sind zu einem Heft

vereinigt einzureichen. Berlin, den 12. Juni 190. Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Im Auftrage: . Schwartzkopff.

Bekanntmachung.,

2

2

* ron

daß das kommunalst preußischen Südbahnge u 1901 auf 630 000 0 festgestellt worden ist. Posen, den 30. Juni 1902. 3 Der Königliche Eisenbahnkommissar. Roepell.

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 ( Grfat · Samꝛal.

S. 357) sind bekannt gemacht: . JI der Allerböchste Erlaß vom 14. April 1902, det reffend

Rr. 25 S. 110, ausgegeben am 16. Mai 109023;

3) der Allerbschle Erlaß vom 16. Axril 1902. betreffend die den Seestemũnder Waldrerein rlanten öffentlichen Wald-

Verleibung des Enteignungsrechts an r esgemisimde Grwerbe des zu der ge ju Geestemünde zum Erwerbe des 9 ĩ ö anlage erforderlichen Grundeigenthums, darch das Amtsblatt

Röniglichen Regierung zu Stade Rr. 22 S. 175, ausgegeben am

30. Mai 1902:

3) der Ällerböchfte Erlaß vom 21. Arril 1902, betreffend die den Landkreig far den von idm chaußeemäßig ausgebauten Weg don der Beuthen, daurabütter Cbaussee bit zur Landesgrruze in der Richtung auf Gjeladi, durch das Amtsblatt der KRöniglichen Regierung ju

Verleibung des Rechts zur Ghausseegelderbebung * an Kattowitz

Drreln Nr. 21 S. 1414, auegegeben om 25. Mai 1902

13 am 7. Mal 102 Allerkschst vellogene Statut für den Deichberband dez Kaiserin Auguste Viktoria Teogs im Rreise Süder. Ditfmarschen durch das Amiblatt der Röniglichen Regierung zu

Schletwig Rr. 23 S. 241, ausgegeben am 7. Juni 18923,

5) dag am 9. Mai 1902 Allerböchst vell pgene Siatut fũr die Melisrafiong. Genossenschast des NRbader Bachl bals zu Rrade im Kreise Recklin bausen durch das Amteblatt der Königlichen Negierung ju

.

Müinstrr Rr. 23, besendere Beilage, ausgegeben am B. Juni 1902.

Angekommen:

Seine Excellenz der Staats Minister und Minister für

Handel und Gewerbe Möller, von Dusseldorf.

ür die Turnlehrerinnen-Prüfung, welche im cf 1907 in Berlin abzuhalten ist, habe ich Termin auf ontag, den 24. November d. J., und die folgenden

8 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G. S. S. 152) wird Hiermit bekannt gemacht, euerpflichtige Neineinkommen der Ost⸗ selischaft aus dem Bexiebsjahre

die Verleihung des Rechts zur Cbausseegelderhebrang ꝛc. an den ein Tarn owitz für den in seine Verwaltunz übernommenen, den Erden und Erbeserben des Grafen Andreas von Renard gebörigen, im Kreise Tarnowiß belegenen Theil der CGhaussee den Tarnowigz nach Riciesckla, durch das Amteblatt der Käniglichen Regiezung zu Drreln

Aichtamtliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 2. Juli.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrgths für Justiz⸗

wesen und für Rechnungswesen hielten heute Sitzung.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Fürst Bis * c!ᷣ mit ö. Chef des Kreuzer⸗Geschwaders, Vize⸗ Admiral Geißler an Bord am 30. Juni in okohama em⸗ getroffen.

Eckernförde, 1. Juli. Seine Majestät der Kaiser und König sowie die übrigen Fürstlichkeiten kamen gestern Abend um 8! Uhr nach Beendigung der Regatta an Land und wohnten dem Herren⸗Abend des Kaiserlichen HYachtklubs im Marie⸗-Luisenbad in Borby bei. Seine Majestaͤt wurde von den Klubmitgliedern und dem zahlreichen Publikum durch leb⸗

afte Hurrahrufe begrüßt, m 9 Uhr Abends liefen, von

,, die Kaiserlich russische Jacht Zaritza“ mit Seiner Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten⸗Khronfolger von Rußland an Bord und der russische Kreuzer „Swet⸗ kana“ in' die Eckernförder Bucht ein und salutierten die Kaiserstandarte auf der „Hohenzollern! Der Salut wurde von! dem Linienschiff „Kaüser Wilhelm II. erwidert, Gleich darauf begab sich Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich an Bord der „Zaritza“ und kehrte bald darauf mit Seiner Kaiser⸗ lichen Hoheit dem Greg , nnr an Land urück. Höchstdieselben begaben sich sodann nach dem Marie⸗ i agi, wo Seine Majestät der Kaiser Seine Kaiserliche Hoheit den Großfürsten begrüßte, Bald nach 10 Uhr verließen Seine Majestät der Kaiser und Seine Kaiserliche Hehe der Groß⸗ fürst Thronfolger von Rußland den Herren-Abend, um fich an Bord Seiner Majestät Yacht „Hohenzollern“ zu begeben, woselbst Seine Kaiserliche Hoheit der Großfürst Ihrer Majestät der Kaiserin seine Aufwartung machte. Seine Majestät der Kaiser geleitete hierauf Seine Kaiserliche Hoheit an Bord der Jacht Zaritza“ zurück, welche gegen 13 Uhr Nachts unter dem Salut der Geschütze und dem Hurrahrufen der Mannschaften die Rhede verließ, um die Rüͤckreise nach St. Petersburg fortzufetzen.

Bayern. Die Kammer der Reichsräthe hat, nach einer Meldung

. m ö . ** . 5. . * .

Das heute um 10 Uhr veroͤffentlichte Bulletin besagt: Der König verbrachte wiederum die Nacht sehr gut; sein Be finden macht stergg nach jeder Hinsicht Fortschritte. Die Wunde ver⸗ ursacht viel weniger Unbequemlichkeit und beginnt zu heilen.

Holstein und der Herzog von Aesta.

Cecil 9 errichten.

Frank reich.

zumindern. Dies solle dadurch erreicht

theile der zweija

gelehnt und die Sitzung geschlossen.

Der Prinz von Wales besichtigte gestern Vormittag in Gegenwart der Königin, der Prinzessinnen von Con⸗ naught, der fremden Prinzen und Prinzessinnen und des Lord Roberts auf dem Exerzierplatze der Horseguards nahezu 00 Soldaten der Kolonialtrupzen aus allen Theilen des Reichs. Die Königin, die englischen und die fremden Fürstlichleiten und Lord Roberts wurden auf dem Wege zum Paradeplatz herzlich vom Volle begrüßt. Unter den fremden Fürsilichkeiten befanden sich die Kronprinzen von Dänemark, von Griechenland und von Schweden und Norwegen, der Großherzog gon Hessen, der Prinz Ferdinand von Rumänien, di Prinzen Nikolaus und NUadreas van Griechenland, der Herzog von Sachsen⸗Coburg und Gotha, die Prirtzen Christian and Albert zu Schleswig⸗

In einer gestern im Mansion Souse abgehaltenen Ver⸗ sammlung, an der 4. A. der Lord Mayor, Lord Nosedern und der Herzog von Abercorn theilnahmen, wurde beschlossen,

3 in London ein Rational⸗Denkmal zu

Der Senat setzte gestern, wie W. T. B.“ berichtet. die Bespreckung des Gesetzentwurfs, betreffend die zweijährige Dienst zeil, fort. Der Senator Treveneuc brachte das Gegenhrojelt ein, die Dienstzeit auf ein Jahr herab⸗ werden, daß fünf Jahre lang 50 CM) Unteroffiüiere, Korvorale und Soldasen dadurch zum Weiterkapitulieren veranlaßt würden, daß ihnen besondere Vortheile bei der Besetzung ven Be⸗ amienstellen vorbehalten blieben. Der Kriegs⸗Minisier, General André . dies Gegenprojekt und wies auf die Vor⸗

rigen Dienstzeit hin. Der Senator Treveneuc

beantragte darauf die Verweisung des Gegenprojeltes an den HSecresadusschuß. Der Antrag wurde mit AM gegen 59 Stimmen verworfen. Der Senator Montfort brachte darauf einen Gesez⸗ entwurf ein, nach welchem die Jahl der nach zweijähriger Dienst⸗ zeit eintretenden Befrelungen sich innerhalb der Grenzen der erfolgten Kapitulierungen zu halten habe, und verlangte die Verweisung seines Entwurfs an den Heeres ausschuß. Der Kriegs Minister, General Andre bekämpfie die Uederweisung.

Der Senator Mezidreg unterstüßte den Antrag; er be⸗ zeichnelse diesen Vorschlag als die einzige Löosung, welche die Verwirklichung der zweijährigen Dienstzeit ohne Schädigung der Sicherheit des Landes gestatte. Die Verweisung an die Kommiffion wurde sodann mit 175 gegen 9 Stimmen ab⸗

In der Deputirtenkammer brachte der Deputirte Gauthier einen Amnestieantrag ein, in welchen die vom Staatsgerichtshof Verurtheilten einbegriffen sind, und verlangte für seinen Antrag die ,, Der Minister⸗Präsident Tom bes sprach gegen die Dringlichkeit und erklärte, daß die 3 Gauthier's niemals aufgehört hätten, zu betonen, daß

e nichts an ihren Anschauungen geändert hätten. Die Re⸗ gierung könne sich nicht dem aussetzen, daß sie zu neuen lärmenden Bewegungen die Hand biete. Die Dringlichkeit wurde hierauf mit 350 gegen 179 Stimmen abgelehnt.

In der Kommission der Deputirtenkammer für die Kredite erklärten gestern der Minister⸗Präsident Combes und der Finanz-⸗Minister Rouvier, daß das Budget zu Beginn der nächsten Session werde eingebracht werden. Sobald als möglich werde darauf die Vorlage, betreffend die Einkommensteuer, dem Hause unter⸗ breitet werden. Der Deputirte Lockroy sprach den Wunsch aus, daß die Einkommensteuervorlage sofort eingebracht werden möchte; die beiden Minister ö dies jedoch in aller Form mit dem Bemerken ab, daß eine derartige Steuerreform iu diesem Augenblick einer auf die ,, der Staatsschuld hinzielenden Maßregel hinderlich sein könne, welche in Kürze in Aussicht genommen sei.

Der frühere Kriegs-Minister, General de Galliffet, welcher in mehreren Blättern in der schärfsten Weise die von der Armeekommission des Senats beantragte zweijährige Dienstzeit bekämpft hat, hat im „Journal des Debais“ an den Obmann dieser Kommission de Freycinet ein offenes Schreiben gerichtet, in welchem er erzählt, de Freycinet habe bei seiner Kandidatur für die Académie frangaise, um die Stimme des Herzogs von Aumale zu erhalten, dem Herzog

egenüber folgende Verpflichtungen ö. sich genommen: 1) allen 5 Einfluß in den in, der wahren Interessen der Armee zu stellen, 2) immer die Religion und deren Diener zu bes 5 3) mitzuwirken, daß die verbannten Prinzen möglichst bald nach Frankreich zurückkehren könnten. Erinnern Sie sich“, heißt es in dem Schreiben weiter, „an Ihre Eide, beschwören Sie die Gefahr, welche die Armee bedroht, und empfehlen Sie die Religion und deren Diener Ihrem treff— lichen Freunde, dem Minister⸗Präsidenten Combes.“ Der General de Galliffet fügt hinzu, daß er Unterhändler zwischen dem Herzog von Aumale und de Freycinet gewesen und eventuell bereit sei, die hierauf bezüglichen Schriftstücke zu veröffentlichen.

Italien.

Die Deputirten kammer hat sich gestern, wie „W. T. B.“ meldet, nachdem das Nebenbahngesetz zur An⸗ nahme gelangt war, auf unbestimmte Zeit vertagt. Am Schluß der Berathungen widmete der Deputirte Marinuzzi dem Präsidenten Biancheri sowie dem Minister⸗Präsidenten Zanardelli anerkennende Worte; er hob hervor, daß dank dem festen Willen Zanardelli's viele Gegenden Italiens, unter ihnen Sizilien, jetzt die Verwirklichung ihrer alten Wünsche gesichert sähen.

Spanien.

Der Generalleutnant Macias ist, wie „W. T. B.“ er⸗ fährt, zum Generalkapitän von Madrid ernannt worden.

Portugal.

Der „Agence Havas“ wird aus Lissabon mitgetheilt, daß der Gouverneur von Angola Cabral d' Oliveirg Moncada auf seinen Posten zurückgereist sei. Auch 1200 Mann Truppen seien nach Portugiesisch⸗West⸗Afrika abgegangen.

Niederlande.

Die Erste Kammer hat, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern das Uebereinkommen mit Deutschland, betreffend die Verbindung der asiatischen Kolonien durch ein von einer deutsch⸗holländischen Gesellschaft herzu⸗ stellendes und zu betreibendes Kabel, sowie den von der Zweiten Kammer angenommenen Gesetzentwurf, be— treffend die Subventionierung eines Dampfer⸗ dienstes unter niederländischer Flagge zwischen Japa, China und Japan, genehmigt. In Be— antwortung einer Interpellation des Senators Sassen er⸗ klärte der Finanz⸗Minister Harte van Tecklenburg im Namen der Regierung, daß kein Grund vorhanden sei, die Zuckerprämien während der Jahre 1902 und 1903 zu erhöhen oder eine ZJuschlags steuer vorzuschlagen. Die Regierung behalte sich volle Freiheit für die Zukunft vor.

Türkei.

Der Khedive ist, nach einer dem W. T. B.“ zu⸗ gegangenen Meldung, am Montag von dem Sultan in Audienz empfangen worden.

Am 29. und 30. v. M. ist es in Patili bei dem Ostrowosee (Vilajet Monastir zu Zusammenstößen zwischen einer bulgarischen Bande und türkischen Truppen gekommen Ein Theil der Bande flüchtete, der Rest derselben ist noch umzingelt.

Terbien.

In Belgrad fand am Montag, wie dem W. T. B.“ gemeldet wird, aus Anlaß der Fertigstellung der Donau⸗Yacht, welche die Bürgerschaft dem Königspaar zum Hochzeitsgeschenk gemacht hatte, bei dem König ein Diner siatt. Im Ver⸗ aufe desselben hielt der König eine Rede, worin er seine Freude darüber aussprach, daß die heutige Po⸗ litik der Stabilität, die * eine Politik der Ueber⸗ raschungen gefolgt, vom serbischen Volle freudig auf⸗ genommen worden sei und sich nach jeder Richtung hin be— währt habe. Diese Politik beginne bereite Früchte zu tragen. Die Durchsetzung der Weihe Sennen, sei ein Erfolg, dem alsbald die Konsolidierung der finanziellen und wirihschaft⸗ lichen Verhältnisse des Landes folgen werde.

Amerika.

Aus Washington wird dem W. T. B. berichtet, daß der Kongreß sich gestern Nachmittag auf unbestimmte Zeit

vertagt habe. ͤ

gi das Ersuchen des amerikanischen gonsuls in Cay Haltien Livingston hat das Kanonenboot, Marietta“ den Befehl erhalten, dorthin abzugehen. Der amerilanische Ge sandte in Haiti Pow ell telegraphierte an das Staatsdeparte⸗ ment, daß der hajtische Minister des Aeußern erklärt habe, die ö habe Befehl gegchen, den Kapitän Killick zu ver—

Der IX. internationale Schiffahrts⸗ Kongreß in Düsseldorf )

hielt gestern, wie W. T. B. berichtet, zwei Abtheilungesitzungen ab. In der Binnenschiffahrts Abtheilung, in welcher die Ueber- windung großer Höhen? zur Erörterung stand und Professor Bubenden⸗ Berlin referierte, wurde kein ö gefaßt. ie Seeschiff⸗ fahrts⸗Abtheilung behandelte die Anlage und Unterhaltungs⸗ kosten eiserner und hölzerner Schleusenthore?« und faßte nach einem Referat des Geheimen Ober-Bauraths Fülscher eine Resolution, in welcher es beißt, 6 über die . ob für den Bau von Schleusenthoren Holz oder Eisen vorzuziehen sei, eine allgemein gültige Entscheidung noch nicht getroffen werden könne, daß aber bei

größeren Schleusenkhoren allerdings verschiedene Umstände zu Gunsten des Eisens sprächen.

Statistik und VBolkswirthschaft.

Das soeben erschienene 2. Viertel jahrsbeft zur Statistik des Deutschen Reichs“ (Jahrgang 1902) enthält u. a. eine Uebersicht über die Einfuhr des deutschen Zollgebiets im letzten Jahrfünst in der Ordnung deg statistischen Waarenver⸗ zeichnisses für den Spezialhandel und in spystematischer Ordnung für Spezial⸗ und Gesammt-Eigenhandel im Jahre 1901. Die Einfuhr im Spezialhandel betrug 1901 nach der ersten Uebersicht in 1000 „MMC 5 710 333 gegen 6 042 952, 5 783 628, 5 459 676 und 4 864 644 in den Vorjahren, sie war also geringer als 1899 1900. Die Aus— fuhr betrug in 1000 S. 4512 646 gegen 4752 601, 4 368 409, 4010565 und 37386 241 in den Vorjahren, war also nur geringer als 19800. Nach der zweiten Uebersicht betrug die Einfuhr im Jahre 1901 im Jahre 1901 im Gesammt -Eigenhandel in 1000 460 6016 221 und nach Abzug der Edelmetalle 727 115, die Ausfuhr im Gesammt⸗— Eigenhandel 4 825 206 und nach Abzug der Edelmetalle 4744093. Der Gesammtaußenhandel (Ein- und Ausfuhr zusammengefaßt) be— trug also in 1000 1 mit Edelmetallen 10 841 427 10,58 Milliarden, ohne Edelmetalle 10471 118 10,5 Milliarden Mark. Der Edel⸗ metallverkehr betrug 370 Millionen Mark, wovon 289 auf die Ein— fuhr und 81 auf die Ausfuhr entfielen.

Das Heft enthält ferner eine übersichtliche Darstellung über die zollfreie Einfuhr von Seeschiffsbaumaterialien in den Jahren 1899 1901 nach der Menge und dem Werthe unter An— gabe der Herkunftsländer für jede bezogene Waare. Der Werth⸗ berechnung sind die von den Sachverständigen des Kaiserlichen Statistischen Amts für den Spezial handel ermittelten Durchschnittswerthe zu Grunde gelegt. Nach der Uebersicht wurden 538 254 4 im Werthe von 103 Mill. Mark Waaren zum Bau, zur Ausrüstung und Aus— besserung von Seeschiffen im Jahre 1901 zollfrei eingeführt gegen 147 und 10,s Millionen Mark in den beiden Vorjahren. Der Menge nach überwiegen rohe Platten und Bleche aus schmiedbarem Eisen, die ein Drittel der Jabreseinfuhr ausmachen, und Kanthol;, dem Werthe nach Schiffsplatten im Werthe von 2,8 gegen 4 Millienen in den beiden Vorjabren, ferner grohe Eisenwaaren, Kantholz, Eck— und Winkeleisen, Anker, Stabeisen, feine Messing⸗ ꝛc. Waaren, Fischer⸗ netze, Hebemaschinen.

Die Ergebnisse der Obstbaumzählung,

welche für den Umfang des Deutschen Reichs zum ersten Male im Jahre 1900 stattgesunden hat, werden in dem soeben erschienenen Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“ veröffentlicht. 88 waren, ohne Rühsicht auf die Tragfähigkeit, die auf dauerndem Standort befindlichen Apfel,, Birn⸗, Pflaumen (Zwetschgen⸗) und Kirschbäume (einschl. des Zwerg⸗ und Spalierobstes) zu .

In Tabelle 1 werden die absoluten Zahlen über den Anbau der vorgenannten vier Obstarten nach Staaten und größeren Verwaltungs⸗ bezirken mitgetheilt. Verhältnißberechnungen dazu enthält die Tabelle 2 4, im Abschnitt A auf die Fläche (mit Unterscheidung von Gesammtfläche und landwirtbschaftlich benutzter Fläche), im Ab— schnitt B auf die Einwohnerzahl (mit Unterscheidung von orts⸗ anwesender und landwirthschaftlicher Bevölkerung); im Abschnitt C ist für jeden Landestbeil berechnet, wie viel Prozente der Gesammt— zahl seiner Obsibäume auf Aepfel, Birnen, Pflaumen (Zwetschgen), Kirschen entfielen.

Im Deutschen Reich wurden gezählt: 1684 Mill. Obstbäume, davon entfallen auf Apfel 52, z Mill. 31 v. O., Birn⸗ 25,1 Mill. 15 v. H., Pflaumen (Zwetschgen) 69,4 Mill. 41 v. H., Kirschbäume 21,5 Mill. 13 v. S. Auf 1 4km Gesammtfläche des Reichs kommen durchschnitilich 311 Obstbäume, daven 128 Pflaumen (Zwetschgen ), N Apfel, 46 Birn⸗ und 40 Kisch bäume. In Beznehung zur landwirtbschaftlich benutzten Fläche kommen auf 1 akm 480 Obstbäume, davon 198 Pflaumen. (Zwetschgen ), 149 Apfel., 72 Birn⸗ und 61 Kirschbäume. Auf je 100 Einwohner der ortsanwesenden“, d. i. der Bevölkerung über⸗ baupt, waren 299 Obstbäume vorbanden, wovon 123 Pflaumen ꝛe., 93 Arxfel,, 45 Birn und 38 Kirschbäume waren.

Nur auf die landwirtbschaftliche Bevöllerung, deren Zabl zuletzt im Juni 1895 festgestellt wurde, vertheilt gedacht, entfielen auf je 100 Personen 15 Obstbãume.

Auf den Kepf der Bevölkerung (56 367 178) amen nach obigem im Jabre 1900 daher ziemlich genau 3 Obstbäume. Die Zahl der Obstbäume genügt aber für den Verbrauch der Bevölkerung noch nicht, da nach der Statistik des Auswärtigen Handels des Deutschen Zollgebietz die Mebreinfubr von frischem und einfach zubereitetem (gedörrtem, getrocknetem ꝛc. Obst der genannten vier Arten im Jahre 1Ip00 22 Mill. Derrelientner im Werthe von 36,8 Mill. Mart und im Jabre 1901 2 Mill. Dorrel jentner im Werthe von 39.4 Mill. Markt betrug.

Um einen wenn auch nur ganz ungefähren Anbalt im geben, welche Zabl Dhstbaäume etwa nötbig sein würde, um 2 bis 2,2 Mill. Dorvreljeniner Dbst ju erzeugen, sei erwähnt, daß in Württemberg im zebnjäbrigen Durchschnitt 1891 1900 die Obsternte von 7 354000 Bäumen genannter vier Arten 16016 000 Dorvellentner betrug, bier⸗ nach also eine Vermehrung der ertragefäbigen ODbstkäume um rund 15 Mill. nöthig sein würde.

Der Veröffentlichung sind sechg schematische Karten nach den Staaten und größeren Verwaltungsbejttken des Deunschen Reiches beigegeben. Katte 1 jeigt die Vertbeilung der Obsibäume überhaupt arf der Gesammtfläche, Karte 2 die Vertbeilurg auf der land⸗ wirtbschaftlich benutzten Flache. Wieviel Bäume auf 1 qkm der Gesammtflaͤche entfallen, zeigt bei den Aepfeln Karte 3, bei den Birnen Karte 4. bei den Pflaumen (3wetschgen) Karte 5. und bei den Kirschen Karte 6.

Eine Anjabl Bundetstaaten erhob bei der Obstbaumjäblung mehr, als durch Bundetgratbebeschluß vorgeschrieben war, . B. wurden nech ermittelt: die Jabl der Nuß (edlen), Kastanien , Axrikosen⸗, Pñtrsich- 1c. Bäume, die Jabl der Dbstbdume nach ibrem Standort, die Ernte, der Geldwerth der Ernte u. a. m. Eine Uebersicht über die Gegen⸗ stände der Mebrerbebungen findet sich in dem bier besprochenen statistischen Berichte.

Die japanischen Staatz. und Komm unalschulden. Nach einem Bericht des Kalserlichen General. Tonfulatg in DYoko- hama vom 10. Arril 1902 betrug die jaranische Staatsschuld:

im Jabre 1897: 404 953 128 Nen, im Jabre 18900 06 4 194 Den, 1898: 418 81 873 . 1801: 6s 766 os9 ., 1899: 500 700 699

) Vergl. Nr. 152 d. BI.

Die letzte Summe setzt sich aus folgenden Einzelposten zusammen: 168 693 600 Jen 50 konsolidierte Staats⸗Anleihe, 116581 459 . 5 Kriegs⸗Anleihe, 25 4283 650 50/0 Anleihe zur Rentenablösung,

22 9090 900 ö O o/ Anleihe zur Einlösung von Papiergeld, 8769 600 . 5 Marine⸗Anleihe, ö. 5. ö. ! 27 Alte Anleihe, 1 57, 75606 . Eisenbahn⸗Anleihe, 0 . ö. 36. ; 26 Anleihe für Staatsunternehmungen, als gs : , . Hottaido - Cisenbahn Anleihe 3934 000 50, Anleihe für Regierungsunternehmungen

. 3 auf Formosa, 15 e doo ö ; ö Schatzanweisungen. Die Kommunalschulden betrugen: 1897: 13 738 000 Yen, 1900: 30 769 000 Yen, 1898: 20 264 00 , 1901: 33 187 000 . 1855. 24 525 Ho09. Die letzte Summe vertheilt sich auf die verschiedenen kommunalen Körperschaften, wie folgt: . . 10 379 8664 Jen Anleihen von Regierungsbezirken,

339 348 . en. 19263 663 . größeren Städten, 400 514 kleineren Städten, 111940 , . Dörfern, 1687 647 Verbänden.

Nach einer . des Staats⸗Anzeigers wollte die japanische Regigrung am 15. April d. J. von neuem Schatzanweisungen, und zwar im . von 8 Millionen Jen (1 Jen 2,10 AS) aus a. die am 15. August d. J. zur Rückzahlung gelangen. Wie dies bereits bei der Ausgabe der letzten Schatzanweisungen geschehen ist, sollten sie diskontiert ausgegeben werden. Der Viskontosatz, der höchstens 6,35 00 pro Jahr betragen darf, sollte der Konkurrenz ausgesetzt werden. Ueberstiegen die Zeichnungen den Gesammtbetrag, so sellten zunächst die Zeichnungen mit dem niedrigsten Diekontosatz berücksichtigt werden.

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Arbeitseinstellung der Bauarbeiter Berlins und der Voxrortze berichten hiesige Blätter, daß jetzt rund 750 Arbeiter aus— ständig sind, während die übrigen, d. h. die Mehrzahl, vorläufig zu den alten Lohnen weiter arbeiten und sich abwartend verhalten. Von 950 Baustellen, die zur Zeit in Berlin gezählt worden sind, kommen 170 Bauten in Betracht, wo Arbeiter ausständig sind oder waren.

Unter den Berliner Bäckergesellen ist eine Protestbewegung gegen die Einführung der neuen Backstubenordnung im Gange. Sie behaupten, daß durch die von den Innungen genehmigte Backstubenordnung den Arbeitern alle Verantwortung für die Mißstände in den Bäckereien auf⸗ gebürdet und sie in unerhörter Weise bevormundet würden. Eine durch⸗ greifende Abänderung der Bestimmungen wird von den Gesellen als unbedingt nothwendig bezeichnet und soll, wenn der Versuch einer güt⸗ lichen Einigung scheitert, eventuell auf dem Wege des Strikes durch- gesetzt werden. In einer gestern Nachmittag abgehaltenen, sehr stark besuchten Versammlung der Bäckergesellen Berlins und der Vororte wurde über den gegenwärtigen Stand der Durchführung der vor zwei Jahren vor dem Einigungsamt des Berliner Ge— werbegerichts festgelegten Vereinbarungen berichtet. Die Versammlung nabm eine Mißtrauenserklärung gegen die Innungsvorstände an und sprach aufs neue aus, daß zur durchgreifenden Besserung im Bäcker⸗ gewerbe die Beseitigung des Kost. und Logiswesens beim Meister das erste Erforderniß sei. Die Arbeiter wollen nicht ruhen, bis diese jahrzehntelange Forderung erfüllt ist.

Der Ausstand im Baugewerbe in Potsdam dauert, wie dem „Vorw.“ mitgetheilt wird, unverändert fort. Eine Einigung mit den Unternehmern ist bisher nicht zu stande gekommen, weil die Bedingungen, welche die Unternehmer stellen, den Strikenden als un annehmbar gelten. Vonden letzteren haben mehr als 200 auswärts Arbeit ge⸗ funden, 26 arbeiten in Potsdam zu den neuen Bedingungen, und 35 Strikende befinden sich noch am Ort. Fast sämmtliche Holtere sind als Arbeits⸗ willige thätig, nachdem sie, dem Verlangen der Unternehmer folgend, aus dem Maurerverband ausgeschieden sind. Die wenigen, welche es nicht thaten, mußten ihre Stellung aufgeben. Im übrigen bestehen die Arbeitewilligen aus einigen einheimischen christlichen Maurern, 21 Oberschlesiern sowie 12 Accordmaurern aus den Berliner Vororten.

In Kolberg sind, demselben Blatt zufolge, bei dem Baumeister Maaß 17 Tischlergesellen in den Ausstand getreten, weil der Baumeister den Accordlohn kürzen wollte.

Zur Lohnbewegung im Baugewerbe zu Neumünster berichtet der. Vorw., daß in einer kũrzlich abgehaltenen Sitzung der Lohnkommission der Maurer und Zimmerer und des Vorstandes der Innung Bau hütte“ die Maurer ibre Forderung auf 48 3 Stundenlohn für dieses Jahr ermäßigten. In den beiden folgenden Jahren sollen 50 gejahlt werden. Die Forderung einer Verkürzung der Arbeitszeit auf 96 Stunden wurde fallen gelassen. Die Zimmerer stellten die selben Forderungen, nur mit dem Unterschied, daß ihr Vertrag bis zum 1. April 1903 Gültigleit baben soll. In einer demnächst statt⸗ findenden Versammlung der Innung ‚Bauhütte“ soll über dieses An⸗ gebet der Arbeiter verbandelt werden.

In München steht, nach einer Meldung desselben Blattes, ein Auestand der Steinarbeiter bevor. Nachdem für die Sandstein⸗ arbeiter durch bundegrätbliche Verordnung die Arbeitszeit auf 9 Stunden sestgesetzt ist, fordern die übrigen Kategorien der Stein⸗ arbeiter dieselbe Arbeite zeit. Die Unternehmer verhalten sich ab⸗ lehnend, und auch ein Einigungeversuch des Gewerbegerichts scheiterte.

Im Koblenrevier ven Rossitz (Desterreich) ist wegen einer neuen Arbeiteeintbeilung ein Strike der Häuer ausgebrochen.

Der Autstand der Angestellten der Straßenbabn in Trie t ist, wie W. T. B. meldet, nunmehr beendet.

In Sampierdarena (Genua) batten, dem Verw.“ zufelge, die Fubrleute Ende Mai eine Denkschrift an die Arbeit geber versandt, die ibre schlechte Lage darlegte und um Besserung der Arbeitebedinqungen ersuchte. Es erfolgte keine Aniwort. Darauf sind die Fuhrleute, 1899 an Zabl, in der ver⸗ gangenen Woche in den Strike getreten. Einige Unternehmer haben sofort die Forderungen bewilligt.

Der vor einigen Wechen begonnene Auestand der Wetall-⸗ arbeiter der Wertstätten Baume Marrent in Haine⸗Saint« Pierre (Belgien), an welchem 600 Arbeiter tbeilnabmen rde tesultatlos aufgegeben.

unst und Wiffenschaft.

In weiten Kreisen begegnete man in jüngster Zeit der Neigung. alle ungewöhnlichen Witterungtzerscheinungen mit dem Vulkan⸗ ausbruch auf Martinigue in Verbindung ju bringen. Bald sollte die langandauernde käble Witterung, bald die seit kurjem berrschende ungewöhnliche Hitze eine Folge dieser Katastrophe sein. Dies sst sicherllch nicht kerechtigt, denn es liegen keinerlei Erfahrungen dor, wonach Vulkanauebrüche in einigermanen größerer Entfernung bon dem Vulkan einen Einfluß auf die Witterungeerscheinungen im gewöhnlichen Sinne deg Werteg geäußert bätten

Dagegen giebt es atmospbärisch ortische Erscheinungen, die durch selcke Ausbrücke in bebem Grade derstärkt werden, inebesendere die Möergen. und Abendröthe. Nach dem am 26. August 1883 erfolgten Auehruch, bejiebungewesse Zusammenstur des Vulkarg Krakatau in der Sundastraße, einem Eregniß. das freilich an Starke die Kate strerbe auf Martinique weit übertraf, beobachtete man auf dem größten Theil der Grde böchst merkwürdige Dammerunge erscheinungen die sich verbätnis⸗ mäßig langsam ven - dem Entstebungeberde aug nach anderen Gegenden soriw lanjten. Wäbrend der Haurtautbruch, der von dem Jusammen sturj des Vulkans begleitet war und die gewaltigslen Verbeerungen und Neiben der merkwürdigsten Erscheinungen im Ger olg⸗ batte, die

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