auch was ihre Intensitätsverhältnisse und ihre Abstände betrifft, wenn man sich das Bild in der Skala der Schwingungszahlen gezeichnet denkt. Die Abstände zeigen unter einander und mit den bei den Tripletserien beobachteten Abständen gewisse numerische Beziehungen.
In der Sitzung der philosophisch⸗historischen Klasse las Herr Harnack über die alten Bezeichnungen der Christen. Der Sinn, Ursprung und die Dauer der Bezeichnungen „Jünger (des Herrn) *, Nazaräer“, Galiläer ', „Arme“ (Ebioniten), ‚Erwählte“, „Heilige‘, „Brüder, ‚Ehristen“ꝰ u. a. wurde untersucht und festge⸗ stellt. Derselbe legte eine Abhandlung des Herrn Professors Loofs in Halle über die Trinitatslehre Marcell's von Aneyra und ihr Verhältniß zur älteren Tradition vor. Der Ver⸗ fasser zeigt, daß Marcell nur scheinbar binitarisch gelehrt hat, daß viel⸗ mehr seine Lehre trinitarisch ist, aber auf eine sehr alte, dem Modalismus ver⸗ wandte Betrachtung zurückgeht. Herr Mammsen legte eine in Illrricum gefundene, von dem Besitzer, Seiner Durchlaucht dem Fürsten von Schaumburg-Lippe, an die Akademie gesendete Bronze— tafel mit lateinischer Inschrift vor und erläuterte den Inhalt. Der Vorsitzende legte die von dem Verfasser Hern Dr Ernst Schäfer, Privatdozenten in Rostock, eingesendeten Beiträge zur Geschichte des spanischen Protestantismus in der Inquisition vor.
Der Juni Versammlung der Berliner Gesellschaft für Anthropologie am letzten Sonnabend war 8 Tage vorher ein Ausflug nach Prenzlau vorangegangen, dem ursprünglich die Absicht zu Grunde lag, unter Leitung des rührigen Vereins für Geschichte der Uckermark Ausgrabungen u. a. bei Melzow und Stern⸗ hagen vorzunehmen. Leider ist theils infolge Ungunst der Witterung, theils aus anderen Gründen diese Absicht nicht vollständig zur Aus⸗ führung gelangt. Dessenungeachtet durften die Theilnehmer von dem Ausflug recht befriedigt sein, weil ihnen manches Sebenswerthe und Fesselnde unter Führung der Prenzlauer Freunde gezeigt wurde. Zunächst unternahm man einen Rundgang durch die Stadt, deren vollständig erhaltene mittelalterliche Ringmauer mit Thor⸗ und Wart-Thürmen einschließlich eines ‚Herxenthurmes“ einen imposanten Anblick gewährte. Da Prenzlau auf einer nicht unbeträchtlichen Bodenerhebung über dem nahen Unter⸗Ucker⸗See liegt, der mit seiner 11 km Länge und bedeutender Breite einen Landsee von recht achtungswerther Größe darstellt, so bietet die sich anschließende Südseite der Umwallung einen freien und weiten Blick auf den See und ins offene Land. Die Prenzlauer haben durch Anlage der in Zickzackwegen zum See herab⸗ fübrenden „Wallpromenade“ mit wechselnden Aus‘ und Durch— blicken auf die Wasserfläche und das grüne Gelände jenseits diesen Vorzügen der Lage ihrer Stadt gebührend Rechnung getragen. Vom See aus, dessen krystallklares Wasser zum Baden in mehreren vorhandenen Badeanstalten einladet, ist der Anblick der Stadt mit ihren zahlreichen Thürmen und ragenden Kirchen recht bedeutend — ein mittelalterliches Stadtbild, wie man sich dessen in den Grenzen der Mark Brandenburg kaum versiebt. Als Mittelstadt von gegen wärtig 22 000 Einwohnern — um die Mitte des letzten Jabr— hunderts nur 14000 — zehrt Prenzlau einigermaßen von seinen großen Erinnerungen an eine bedeutendere Vergangenheit, in der Zeit seiner Zugehörigkeit zur Hansa, mit denen sich die Be—⸗ deutung der Stadt in der Gegenwart nicht deckt. Doch gerade in seiner Unberührtheit von dem Industrialismus unserer Zeit, der zweifellos das mittelalterliche Stadtbild längst in wesentlichen Zügen zerstört haben würde, liegt für den Geschichis⸗ kundigen vornehmlich der Reiz Prenzlaus. Im Reformatienszeitalter besaß die Stadt 4 Kirchen und 3 Klöster; alle 4 Kirchen sind auch heute noch in Benutzung evangelischer Gemeinden. Ihnen beigesellt haben sich eine reformierte Kirche für die hier seit 200 Jahren vor handene französische Kolonie und neuerdings eine katholische Kirche. Unter den Kirchen darf die im Ausgang des 13. Jahrhunderts gebaute Marienkirche als eine der edelsten deutschen Badsteinrohbauten im gothischen Stil gelten. Ihr Ostgiebel ist, vom Marktplatz aus ge⸗ seben, durch sein prächtiges Meßwerk von besonders starker Wirkung. Leider sind die Spitzen beider Thärme im Laufe der Jahrhunderte durch Blitzschlag und Feuer zerstört und in den schlechten Zeiten nach dem 30jabrigen Kriege nur kläglich ergänzt worden. Ganz in der Nabe der Kirche steht als ein Ucberrest der alten Be- festigung. wenn auch mitten in der Stadt errichtet, der schön pro⸗ silierte sogenannte Mitteltbum, der für einen der Thürme der Berliner Oberbaumbrücke als Modell gedient baben soll. Auf dem Ratbbause winden den Gästen einige alte Urkunden, darunter diejenige vorgelegt und zu eigener Prüfung in die Hand gegeben, kraft deren Terjog Barnim ron Pommern 12735 dem seit etwa 100 Jahren bestehenden Prenilau Stadtrechte verlieb. Der Marltwlaßz ist durch ein Reiteistandbild des Kaisers Wilbelm J. und durch Biemarck⸗ und Moltke ⸗ Standbilder geschmückt, letztere beide Geschenle eines Prenzlauer Bürgers, res Arxotbekers Witte, der auch sein über ine Millien Mart betragendeg Veimögen der Stadt vermacht bat An der Stelle des früber auf dem Markwlag stebenden Roland, dessen Reste im Museum für uckermärfische Altertbümer verwahrt werden, ist das Kriegerdenkmal errichtet. Ale ein uraltes Wahrzeichen Prenilaus, ven unbekanntem Alter und ungewisser Bedeutung, wurde auch ein robes Steinkreuß an der Stettiner Straße besichtigt. Gg sell ein Sübnekreuß für einen an der Stelle begangenen Bruder⸗ moid darstellen; der Vollamund bringt das al viel älter beglaubigte Kreuz sonderbarer Weise neuerdingz in Benebung ju der in geringer Entfernung von bier stattgefundenen Prenilauer Karitulaiien von 1806, ein merfwürdiges Beispiel verwerrener Mriben⸗ bildung. Am Sonntag Morgen fanden sich die Theilnebmer auf Station Warnitz ein und setzten vom Dorf aug mit Bäten über den CberUcker See, um dem fast kreigrunden, als eine fuänstliche Be- festigung unschwer erkennbaren Burgwall mitten im See einen Besuch abzjustatten. Dieser recht auggedebnte, seit längerer Jeit befannte Burgwall zeichnet sich dadurch aus, daß er der einge bieber Marf aufgefundene Schlackenwall ist. Ucker die Entstebung blackenwallen deren man Oberlausitz eine
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handensein ausgedehnter Wälle dieser Art aus halb⸗ oder schwach⸗ gebrannten Steinen von unregelmäßiger Form. In den von Basch⸗ werk eingeschlossenen Burgwall am Sber⸗Ucker⸗See wurden nur kurze Eingriffe mit Hacke und Grabscheit gemacht, um das Material bloß zu legen und bei dieser Gelegenheit die Schädel eines Erwachsenen und eines Kindes, beide in sehr mürbem Zustande, ans Tageslicht ge⸗ fördert. Wichtiger als diese waren Funde von Scherben, die sich nach Urtheil, der Kenner als vorslavische kennzeichnen, woraus man den Schluß ziehen könnte, daß dieser Platz, wozu seine Lage einladet, schon in vorflavischer Zeit menschliche Nieder⸗ lassung gewesen und der Wall vielleicht von germanischen Händen errichtet worden ist. Das Buschwerk um solche Orte besitzt beiläufig ein eigenes botanisches Interesse, weil hier auf von Pflug und Grab⸗ scheit jahrhundertelang unberührt bleibendem Boden sich manche Pflanzen, u. a zuweilen Orchideen, halten, die gegen das Umwenden des Bodens empfindlich sind und infolge von Bodenbearbeitung ein⸗ gehen. — Die Weiterfahrt erfolgte vom jenseitigen Ufer des Sees aus auf Leiterwagen nach Potzlow am See gleichen Namens. Auch dieser See besitzt, rings vom Wasser umschlossen, einen Burgwall, enger, aber höher als der vorige, der bemerkenswerth ist durch die vor mehreren Jahren durch Geheimen Rath Virchow erfolgte Feststellung, daß sein Ringwall auf Pfahlrosten ruht, eine bisher nur in diesem einzigen Fall festgestellte Eigenthümlichkeit. Das Dorf Petzlow hat in bergangenen Tagen vielleicht eine besondere Wichtigkeit gehabt, wenigstens ist es eines von den ganz wenigen märkischen Dörfern, die gleich den Städten einen Roland besitzen. Darf der Roland, was allerdings noch durchaus unerwiesen ist, als Wahrzeichen der Gerichtsbarkeit gelten, fo würde Potzlow zu irgend einer Zeit Sitz eines Gerichts gewefen sein. In jedem Fall ist es eine alte und früher wohl auch recht wohlhabende Niederlassung, wofür u. a. das sehenswerthe Kirchhofsthor zeugt. Der hölzerne Roland dagegen zeigt nur wenig von seinem früheren Glanze, der, nach dem jetzigen Aussehen der rohen Holzfigur zu schließen, auch niemals weit her ge⸗ wesen sein mag. Nach Prenzlau zurückgekehrt, nahm die Gesellschaft unter kundiger Leitung noch das Innere der dreischiffigen Marienkirche und zum Schluß das erst wenige Jahre alte Museum uckermärkischer Alterthümer in Augenschein, dessen schon recht ansehnliche Samm— lungen, von Dr. Schuhmann in längerem Vortrage erläutert, all⸗ feitige Anerkennung fanden. Ein selten gut und farbenfrisch erhaltener Gobelin, Scenen aus der heiligen Geschichte darstellend, der im Vor⸗ jahr in der Kirche von Hindenburg gefunden worden ist, gehört zu den bewunderten Schaustücken des Museums; aber grausig muthen die verdorrten rechten Hände zweier Bürgermeister an, die wegen Treu⸗ bruchs gegen den maͤrkischen Landesherrn 1475 auf dem Marktplatz von Henkershand abgehauen worden sind. Wahrzeichen einer grausamen Justiz geben Anlaß, einen Rückblick auf die wechselvolle Geschichte Prenzlaus zu thun, das mit der ganzen blühenden Uckermark jahr⸗ hundertelang ein Zankapfel zwischen Pommern und der Mark Brandenburg gewesen ist. Jene so hart bestrafte Auflehnung gegen Brandenburg aber war die letzte. An sie erinnert die Wasserpforte, durch welche treugebliebene Bürger den Markgrafen Johann zur Nachtzeit einließen. Auch an einen zweiten Thurm knüpft sich eine bestimmte historische Erinnerung, an den Stettiner Thorthurm nämlich, dessen Thorfahrt lange Zeit zugemauert war, weil durch sie 14 der falsche Waldemar seinen Einzug in die Stadt genommen atte.
Die Sitzung am letzten Sonnabend eröffnete nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten eine Mittheilung ven Professor Dr. Schweinfurt über von ibm in der Nachbarschaft von Theben in Ober ⸗Egrryten gefundene Kiesel⸗Artefakte, paläolithische Messer von besonders vollkommener Arbeit, großer Regelmäßigkeit und außer⸗ ordentlicher Schärfe der Schneiden. Merkwürdig ist die große Zahl, in der sich die im Original vorgelegten — Steinmesser an dieser Stelle finden, und man kann nur annehmen, daß es der ausgezeichnete, vielleicht jahrhundertelang benutzte Jagdgrund am Nil war, der Anlaß gab, gerade hier solche Messer zu brauchen und sie zu verlieren oder nach dem Gebrauch wegzuwerfen. Manche dieser Messer sind mit einer Art Patina bekleidet, bei einzelnen S* * man deutlich eine ältere und eine jüngere Patina. Es sprach sodann Professor Wilbelm Krause über Zwerge in Australien. Die gegenwärtigen Australneger kann man nicht als Zwergrasse ansprechen, da sebr charalteristische Merkmale, namentlich der hohe und schmale Schädel, sie von den afrikanischen Zwergrassen unterscheiden. Dagegen lebt in Australien eine Ueberlieferung, wonach vor etwa 250 — 280 Jahren der Stamm der Parkingas in einem gegen die Mullabs, die in Queens land in den Miller Bergen wohnten, gefährten Vernichtungekriege diesen Stamm bis auf den letzten Mann aufgerieben baben soll. Von diesen Mullabs werden Züge berichtet, die sie als eine von den Australnegern sebr verschiedene, vor allem kleine Nasse mit so kleinen Köpfen schildern, daß belmartige Kopfbedeckungen, die sie trugen. auf leinen andeten Korf vaßten. Die Mullabs fübrten als einige Waffe ein Messer, das sie am rechten Ellenbogen befestigt trugen. Sie werden auch als rotbbaarig beschrieben, woraus indessen eine Rassen Eigen⸗ tbümlichkeit nicht obne weiteres abgeleitet werden darf, da viele Wilde
verschier ene kn liche Mittel zur Roibfärbung dee Haurtbaarcg anwenden. Dagegen giebt jene in eigentbümlicher Art getragene Waffe iu Erwänungen Anlaß, weil ven einem Janz gleichen Brauch Feltin bei den Arimbu⸗Negein in Afrika berichtet, die ale ein Zwergstamm charakterisiert sind und 25 em lange, maesckärfte Knechenmesser am Ellenbogen befestigt als Waffe tragen. Nun ist es ja bekannt, daß die Menschen in der Wabl der Tragweise und Anwendung der Waffen den rerschiedensten Metboden buldigen, aber ein Messer am Ellenbogen besestigt zu tragen ist so ungewöhnlich, daß die Uebereinstimmung imischen Afrika und Australien in diesem Punkte zu denken giebt, um so mebr, als die Anthrerelogen geneigt sind, die Zwergrassen bäben und drüben für die Urbevellerung iu balten. Der Redner ließ sich dann aus eigenen Äeobachtungen nech über die beutigen Austral neger auß, die als eine Mischung den Paruas und Polvnesiern immerbin eine interessante Rasse darstellen, wenn sie auch anscheinend der Kultur gänzlich unmgänglich sind, wie aug der Erfabrung berwor⸗ t, daß die ven Missienaren erzogenen und mit den Vertbeilen der
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Daß eine so beschaffene Bevölkerung der Gefahr vollständigen Unter⸗ liegens und Verschwindens ausgesetzt ist, bedarf des Beweises nicht.
In Tasmania ist die Urbevölkerung schon bis auf den letzten Mfann
ausgerottet; wie lange die Bevölkerung des australischen Kontinents widerstehen wird, ist 2
Australien hat, wofür zahlreiche große Findlinge sprechen, drei Eiszeiten gebabt. Datiert die Urrasse von der letzten dieser Eiszeiten her, so ist sie, wie anscheinend auch die australische Thierwelt, älter als irgend eine andere auf der Erde Australien ist bekanntlich das Land, worauf die Bezeichnung ‚umgekehrte Welt' anwendbar ist; die Säuge⸗ thiere legen Eier, die Enten bauen ihre Nester auf Bäumen, die Hühner brüten nicht, die Birnen sitzen mit dem dicken Ende am Stiel — können da die Menschen eine Ausnahme machen und dem Schema der anderen Rassen glatt entsprechen? In der sich an den Vortrag anschließenden Debatte wurde das Befestigen der Waffe am rechten Ellen⸗ bogen nicht als etwas so Eigenartiges und Ungewöhnliches anerkannt, es wiederhole sich das bei vielen Stämmen, die ganz nackt gehen, weil eine Waffe am nackten Körper zu tragen, zu solchen Auskunftsmitteln , Es wurde sodann wieder einmal die Frage der Lebens⸗ fähigkeit von Mischlingsrassen behandelt und gegen die Behauptung nicht vorhandener Lebensfähigkeit unter allgemeiner Zustimmung aus⸗ geführt, alle jetzt vorhandenen Rassen seien schon Mischlingsrassen, und ihre Existen; und Ausbreitung beweise untrüglich ihre Lebens⸗ fähigkeit. Zum Schluß gab Pr. F. W Müller noch die 6. y. der Mittheilungen über seine im Vorjahre gemachte Reise in Ost⸗Asien unter Vorführung verschiedener japanischer und chinesischer Erwerbungen.
Theater und Mu sik.
Neues Königliches Opern-Theater.
Die Aufführung von Millöcker's Operette „Der Bettel⸗ student“, welche auf dieser Bühne gestern zum ersten Male in Scene ging, nahm einen recht glücklichen Verlauf. Obgleich zwanzig Jahre seit dem ersten Erscheinen des Werkes vergangen sind, fesselt es noch heute durch die dramatische Bewegung und den prickelnden Reiz der Musik. Zur Geltendmachung dieser Vorzüge sind aber auch die leichte Anmuth und die urwüchsige Frische, welche der Wiedergabe der Operette gestern innewohnten, Bedingung. Als Hauptfaktor dieses glücklichen Gelingens muß das abgerundete Zusammenspiel aller mitwirkenden Kräfte genannt werden. Es soll damit den Einzelleistungen ihre wohlverdiente Anerkennung nicht ge⸗ kürzt werden; aber es trat niemand auffällig aus seiner Umgebung heraus. Auch Fräulein Milg Kühnel nicht, welche in der Rolle der Laura gastierte; sie reihte sich durch ihr liebens⸗ würdiges Spiel, und ihren sauberen Gesangsvortrag der Zahl der ständigen Mitglieder ebenbürtig ein. Ihr volles Organ wäre eines heivorragenden Eindrucks fähig, wenn sie eine ihm merkbar anhaftende Schärfe mildern könnte. Die Partie der übermüthigen Bronislawa mit dem unstillbaren Appetit war in den Händen des Fräuleins Wildner vortrefflich aufgehoben. Herr Kunstadt verkörperte die Titelrolle mit gefälligem Anstand und trug seinen Gesangspart mit sympathischer Stimme und warmer Empfindung vor. Das komische Element trat in dem launigen Spiel der Herren Sondermann (Oberst Ollenderf) und Albes (Kerkermeister Enterich) kräftig in die Erscheinung. In der Balleteinlage des zweiten Aktes interessierte wieder Herr Chlebus. Er tanzte einen polnischen Tanz mit einer Kraft und Wildheit, die unwillkürlich Aufmerksamkeit erregte. Die Chöre zeugten von großer Sorgfalt in der Einstudierung und ebenso die Leistungen des Orchesters unter Herrn Schmiedel s ver⸗ ständiger Leitung.
Im Liederspielhaus (Neues Königliches Opern ⸗-Theater) findet morgen der Offenbach⸗Cvelus mit ‚Dorotheg.! und Die Danni weint — der Hansi lacht“ seine Fortsetzung. Den Abend eröffnet Der Regimentszauberer ).
Mannigfaltiges. Berlin, den 4. Juli 1902.
Bei dem Zentralverein für Arbeitsnachweis in Berlin wurden im Monat Juni 3850 arbeitsuchende Personen eingeschrieben; von Arbeitgebern wurden 2901 Arbeiteträfte verlangt: in Arbeit ge⸗ bracht wurden 2578 Personen.
Kiel, 3. Juli. (W. T. B.) Bei der beutigen Wettfabrt der Klassen Va, Vb, V, VI erbielt in Klasse Va (Renn⸗ ja chten) Susanne 11. den J., Genta“ den 2. Preig; in Klasse Vd (Rennvachten) ‚Windsriel 1 den 1., „Blitz VI den 2. Kreujervachten) Stella“ den 1, Antonia 11“ den 2. Preis; in Klasse VI (Renn⸗ vachten) Donner den 1, Spaß den 2, Gmma 112 den 3. Preis. Bei der Wettfabrt der Sonderklasse erbielt Wannseen den 1., Haobe“ den 2, Arcachen 11 den 3., Svalan“ Zwei achten gaben auf: vier achten batten nicht gestartet.
Wien, 3. Juli. (B. T. B.) T
ie Nene Freie Presse melde aus Marienbad
Deute früb brannte das Haus Rudolf — ͤ Zwei Personen kamen ume Leben. Ein Mädchen sprang vem zweilen Stock herab und erlitt einen Schulter⸗
bruch sewie inneze Veilegungen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
Verebelicht: Sr. Regierungerath Forstreuter mit Frl. Brunner (Raichung. Sir Dr. Amte- richter Wabrenbel mit Frl. Glisabeib Rrimping ¶ Bret lau Sr. LVeuinant Karl Müller mit Frl. Lili Dorfflinger (Dierden
Gine Techter Hin. Pastor Ende
mann (Braunau, Bi. Liegnin]
Gbarlette Freifr. von
geb. ven Gschwere (Gassel)
Naucdiger, geb. Schal (Gerin)
Feil ich Fr. Gmma den
Sictauf Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlaz der Eweritien (Schell in Berlin.
Hern . . 1 Druck der Nerddent ichen Bnchkruckerei und Verlagt⸗ Anstalt. Berlin 8W., Willelmstraße Nr. M*
Acht Beilagen (cia ichließ lid Gẽ r sen · Veil ag).
rn. Lentnant wn 1 Teng).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käniglich Preusischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 4
1292
Alter und Familienstand der Reichsbevölkerung nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1909.
usammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.)
A. Alter und Geschlecht.
B. Fam tfien stan d, AtEter und Geschtecht.
Von den am 1. Dezember 1900 im Deutschen Reich gezählten Einwohnern (ortsanwesende Bevölkerung)
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