1902 / 171 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Jul 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent, Gerichts⸗Assessor Dr. Hubert Naendrup zu Breslau ist zum außerordentlichen Professor in der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Uni— versität zu Münster ernannt worden.

Bei der Präparanden-Anstalt zu Simmern ist der Volks⸗ schullehrer Bappert aus Koblenz als Zweiter Präparanden— lehrer angestellt worden.

Abgereist: Seine Excellenz der Staats-Minister und Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten von Podbielski, nach West⸗ und Ostpreußen.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 23. Juli.

Laut Meldung des W. T. B.“ ist „Tiger“ am 21. Juli in Tschifu eingetroffen.

S. M. S. „Luchs“ ist am 21. Juli von Hongkong nach Swatau in See gegangen. ;

Der Transpertdampfer „Pisa“ mit Ablösungs— mannschaften für die Ost-Asiatische Besatzungs⸗ Brigade ist am 21. Juli in Colombo angekommen und hat die Weiterreise am 22. angetreten.

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In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ wird die vom Reichs⸗ Eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be⸗— triebs-Ergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat Juni 1902 veröffentlicht, auf welche am Montag an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.

Bayern.

Die Kammer der Abgeordneten lehnte gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, im weiteren Verlauf der Berathung des Kultus-Etats die bereits vom Finanzausschusse gestrichenen Mehrforderungen der Regierung für Wissenschaft und Kunstpflege ab, darunter 400000 s6 für die Errichtung eines Museums für Gipsabgüsse von Werken aus der christlichen Zeit und 560000 s. für Errichtung eines Museums für Gipsabgüsse von klassischen Bild werken. Im Laufe der Debatte erwiderte der Abg. Dr. von Daller auf eine Bemerkung des Abg. Hammerschmidt, die Ablehnung erfolge wegen der politisden Lage und auch aus sachlichen Gründen. Das Zentrum behalte sich gegenüber neuen, ähnlichen Vorlagen in der nächsten Session volle Aktions⸗ freiheit vor. In ihrer heutigen Sitzung lehnte die Kammer die in früheren Jahren stets bewilligte Forderung von 100 0090 66 für Erwerbung ausgezeichneter Kunst werke, insbesondere für die Staatskunstsammlungen ab. In der Debatte hierüber empf der Staatsrath Schrau die Forderung fs wär Berichtersta chädl

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Brodrick mit, der Ober-Kommissar Lord Milner berichte, daß eine sehr große Zahl von Buren um Einreihung in die südafrikanische Konstablertruppe gebeten habe. Lord Milner habe etwa 200 bis 300 Mann von diesen nach sorgfältiger Prüfung in die Truppe eingestellt. Etwa die Hälfte von ihnen habe früher zu den National Scouts gehört, die sich als zu⸗ verlässig erwiesen hätten. Die andere Hälfte bestehe aus Leuten, die sich erst zuletzt ergeben hätten und für welche die Buren-Generale einständen. Gibson Bowles stellte sodann die Frage, ob die Aufmerksamkeit der Regierung auf die Aeußerungen spanischer Blätter über Pläne zur Errichtung von Befestigungen auf spanischem Gebiet um Gibraltar herum gelenkt worden sei, ob es in der Mittelmeerfrage noch Punkte gebe, deren Regelung mit Spanien noch aus— stehe, und ob die Regierung geneigt sei, sich mit Spanien in der Frage der Anlage von Befestigungen bei Gibraltar in freundschaftlicher Weise zu verständigen. Der Unter— Staatssekretär des Auswärtigen Lord Cranborne erwiderte, die Regierung kenne die erwähnten Meldungen der Blätter. In der Mittelmeerfrage gebe es keine noch mit Spanien zu regelnden Punkte. Was die dritte Frage betreffe, so liege es nicht im öffentlichen Interesse, über die in ihr berührten Gegen— stände auf dem Wege von Frage und Antwort zu verhandeln.

Frankreich.

Am Schlusse der gestrigen Preisvertheilung in einer Kongreganistenschule in der Avenue Parmentier hielt, wie „W. T. B.“ meldet, Frangois Coppée eine Rede gegen die bezüglich der Kongreganistenschulen ergriffenen Maßnahmen. Als das Publikum, welches der Preisvertheilung beigewohnt hatte, die Schule verließ, kam es mehrfach zu lärmenden Auf— tritten. Während Coppée und der Deputirte Lerolle, denen mehrere Damen folgten, das Gebäude verließen, ertönten aus der vor der Schule versammelten Menge die Rufe „Freiheit, Freiheit!“ Als ein Polizeibegmter nur Coppée und zwei oder drei Personen heraustreten lassen wollte, drängte das Publikum vor und schloß sich Coppée im Zuge an. Die Polizei ver⸗ trieb hierauf die Manifestanten, die vielfach Widerstand leisteten, und schließlich wurden Copp 6e, der Deputirte Le⸗ rolle, der Munizipalrath Gaston Méry, der Graf Urbain de Maillet und ein Priester auf das Polizeibureau gebracht. Die ersteren wurden um 7 Uhr Abends wieder freigelassen, der Graf Urbain de Maillet aber zur Verfügung der Gerichtsbehörde in Haft behalten.

Als gestern die Deputirten Archdeacon, Pugliesi⸗ Conti und das Mitglied des Gemeinderaths Lemenuet fünf Nonnen, die infolge des Koͤngreganistengesetzes Paris ver⸗ lassen wollten, von ihrer Schule in der Rue Saint Roch nach dem Bahnhof Saint Lazare begleiteten, kam es in der Avenue de l Opéra zu verschiedenen Kundgebungen. Es entstanden Schlägereien, bei denen mehrere Verhaftungen vorgenommen wurden. Im Vorhofe des Bahnhofs erneuerten sich die Kund⸗ gebungen. Polizei und Munizipalgarde zu Pferde waren zur Aufrechterhaltung der Ordnung aufgeboten worden.

In vorgerückter Abendstunde, lange nach den Kund⸗ gebungen vor dem Bahnhof St. Lazare, wollte gestern eine Schaar Männer und Frauen durch die Rue Faubourg St. Honoré bis zum Elysée vordringen, wurde aber in eine Seitenstraße abgedrängt.

Die Zahl der gestern vorgenommenen Verhaftungen überstieg 300. Man erwanet für heute neue Kundgebungen, da abermals Versamm engen zu Gunsten der Kongregationen abgehalten werden sollen. Die sozialistischen und radikalen Blätter fordern die Republikaner zu einer Gegen kundgebung auf Der „Gaulois“ meldet, nach ein Erklärung des Depu

8 Cochin würden 800 Nonnen von Porcieux, der Osigrenze befänden, nach dem

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Arbeitsplan der Geologischen Landesanstalt für das Jahr 1902.

Die bisher übliche Theilung der Arbeiten in geologische Auf⸗ nahmen im Gebirges lande und geclogisch⸗agronomische Aufnahmen im Norddeutschen Tieflande ist aufgegeben werden, weil dieselbe in einer den thatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Weise nicht länger durchzuführen ist. Einerseits enthalten zahlreiche Meßtischblätter an den Gebirgsrändern flaches, geologisch⸗agronomisch zu bearbeitendes Gebiet neben gebirgigem, nur geologisch, zu bearbeitendem Gelände, andererseits wird ge , vielfach in Gebieten, die nicht mehr zum großen orddeutschen Tieflande gehören, sondern zwischen den Mitteldeutschen Bergländern liegen, geologisch—⸗ agronomisch kartiert, wenn die Bodenverhältnisse eine intensivere land— wirthschaftliche Nutzung zulassen und damit ein besonderes Interesse für . Kenntniß des landwirthschaftlich nutzbaren Untergrundes erwecken.

Revisionen im Gebirgslande und im Tieflande: Geheimer Berg⸗ rath, Professor Dr. Beyschlag. Revisionen im Flachlande: Geheimer Bergrath, Professor Dr. Wahnschaffe.

J. Geologische Aufnahmen im Maßstabe 1: 25000. 1) Rheinprovinz.

Professor Dr. Holzapfel wird während der akademischen Ferien und an vorlesungsfreien Tagen die Blätter Eschweiler und Lenders dorf fertigstellen und alsdann die Aufnahme der Blätter Düren und Aachen fortsetzen (G. A. 65, Nr. 12; G. A. 66, Nr. 13, 7; G. A. 65, Nr. 17). Dabei wird im flachen Theile des Gebiets geologisch⸗agronomisch kartiert werden.

Bezirks-Geologe Dr. Kaiser wird mit Unterstützung des Geologen Dr. Fuchs von Anfang Juni bis zum Schlusse der Kartierungszeit die geologisch⸗agronomische Aufnahme auf den Blättern Linz, Königswinter, Ahrweiler, Godesberg und Rhein— bach beginnen (G. A. 66, Nr. 30, 24, 29, 23, 22).

Bezirks⸗Geologe Dr. Wolff wird während der gleichen Zeit mit Unterstützung des Geologen Dr. Quaas die geologisch⸗agronomische Aufnahme der Blätter Euskirchen, Zülpich, Vettweiß und Erp beginnen (G. A. 66, Nr. 21, 20, 14, 15).

2) Provinz Westfalen.

Landes⸗-Geologe Dr. Denckmann wird während der diesjährigen Aufnahmezeit die geologische Aufnahme des östlich der Volme ge— legenen Theils des Blattes Hagen (G. A. 53, Nr. 37), ferner der nördlichen Hälfte des Blattes Hohenlimburg (G. A. 53, Nr. 38) bis zum Lenneschiefer, sowie des westlichen Theils des Blattes Bal ve (G. A. 53, Nr. 40) mit Aucschluß des Lenneschiefers fertigzustellen versuchen.

Geologe Dr. Lotz wird nach Erledigung seiner Aufgabe im Dillenburgischen, also etwa von Anfang Juli bis zum Schlusse der Aufnahmezeit, den nördlichen Theil des Blattes Iserlohn (G. A. 53, Nr. 39) bis zum Lenneschiefer, den devonischen und kulmischen Antheil des Blattes Menden (G. A. 53, Nr. 33) und den nordöstlichen Theil des Blattes Balve (G. A. 53, Nr. 40) geologisch kartieren.

Landes⸗-Geologe r. Müller und Bezirks⸗Geologe Dr. Krusch werden während der diesjährigen Aufnahmezeit gemeinsam die geo⸗— logische Kartierung des Blattes Witten, ferner des nördlich der Enneve und westlich der Volme gelegenen Theils von Blatt Hagen und des nördlich der Ruhr gelegenen Theils des Blattes Hörde aus— führen (G. A. 53, Nr. 31, 37, 32). In den Diluvial Gebieten der Blätter wird geologischagronomisch kartiert werden.

Geologe Dr. Stille wird während der ganzen diesjährigen Felddienstzeit nach Abschluß der geologischen Aufnahme der Blätter Altenbeken und Lichtenau diejenige des Blattes Kleinenberg fertigstellen und sodann auf die estlich anschließenden Blätter Driburg, Willebadessen und Peckelsheim übergehen (G. A. 64, Nr. 16, 22. 25, 17, 23, 29). Soweit es die Verhältnisse ge⸗ statten, wird im Plänergebiet geologisch⸗agronomisch kartiert werden.

Geologe Dr. Tietze wird etwa sechs Wochen des Hochsommers im Gebiete des fieĩalis hen Bergbaues bei Ibbenbüren und jwar auf den Blättern Tecklenburg und Mettingen geologisch agronomisch kartieren (G. A t. 45, 39) und zwar sowohbl mit Räckicht auf

die Bedůrfnisse zergbaues wie der Landwirthschaft.

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Geologe Dr. Menzel wird die Diluvialbildungen de Eschershausen, Salzhemmendorf und 1 a . Nr. 2; G. A. 41, Nr. 56, 57) geologisch · agronomisch , !

Landes⸗Geologe Dr. Schroeder wird die geologisch· agronomische 1 ö 566 g . , . (G. A. 45, Nr. 55).

r wird etwa die Zeit von Anfang Juli bis zum S 2 en,, , ,, c ; ] ö

Landes⸗Geologe Hr. roeder wird während des Mon Juni mit Hilfe des Geologen Schucht die geolo ö Aufnahme des Blattes Kadenberge fertigstellen * A. 23, Nr. I7).

Geologe Schucht wird ferner noch, nachdem er im Frühjahr unter Führung des Geologen Dr. Tietze über die Methode der Moorkartierung bei Lingen orientiert fein wird, die spezielle Be; arbeitung des Kehdinger Moores mit Beginn des Juni und' zwar bis zum Schluß, der Aufnahmezeit auf den Blättern Hamekw'ß rden Himmelpforten und Stade vornehmen (G. A. 23, Nr. 18, 24 G. A. 24, Nr. 19). Sollte noch Zeit zur Verfügung bleiben, so wird er den Landes-Geologen Dr. Gagel bei feinen Aufnahmen in der Gegend von Ratzeburg unterstützen.

. Geologe Dr. Monke wird während der ganzen diesjährigen , die geologisch-agronomische Aufnahme der Blätter Bienenbüttel, Altenmedingen, Ebstorf und Bevensen denn, k 9 265, Nr. 49, 50, H5, 56). eologe Dr. Tietze wird während der diesjährigen Felddienstzei mit Ausnahme von etwa sechs Wochen des , . mit . stützung des Ber Referendars Tornau die geologisch agronomische . ö mt . —̃ ö und diejenige der Blätter Hesepertwist, Lohne und Backum fortse .I. 3 Rr e, ds, gar wd 3g. Ma eh k . s) Herzogthum Braunschweig.

Größere Theile von Braunschweig werden ut den unter 4 ge⸗ nannten Blättern Eschershausen, Alfeld, Dassel, Lam springe, Seesen, Osterode, Harzburg und Braunlage zur Aufnahme gelangen (G. A. 55, Nr. 2, 3, g, 5, 12, 18; G. . 35 R, . .

In der Enklave Calvörde wird Geologe Dr. Wiegers in der diesjährigen Felddienstzeit unter Leitung des Geheimen Bergraths, Professors Hr. Wahnschaffe die geologisch⸗agronomische Aufnahmè der Blätter Calvörde, Mieste, Letzlingen und Uthmöden weiterführen (G. A. 42, Nr. 42, 36; G. A. 45, Nr. 31, 37),

6) Provinz . und freie Reichsstadt be ck. gzLandes Geologe Dr. Gagel wird während der diesjährigen Feld⸗ dienstzeit die geologisch⸗agronomische Aufnahme der Blätter rum messe, Ratzeburg, Nuffe und Rölln weiterführen (G. A. 265, Nr. 14, 5, 20, 21). Er wird dabei bis Anfang Juni durch den Geologen Dr. Quaas unterstützt werden. 3

7 Provinz Sachsen und Anhaltinisches Grenzgebiet.

k Geologen Dr. Weißermel und Dr. Siegert werden ersterer von Mitte Juni, letzterer etwa von Anfang Juli an bis zum Schlusse der Aufnahmezeit die Blätter Land skertg, Grs bers Merseburg, Kötzschau. Weißenfels und Lützen (G. X. 57. Nr. 27, 35, 40, 41, 46. 47) geologisch agronomisch überarbeiten.

Geologe, Berg-⸗Referendar Da m m er wird während der Herbst monate die bergbaulichen Aufschlüsse in den Braunkohlenbildungen dieser Blätter zusammenstellen. 4 Bezirks. Geologe Dr, Kaiser wird bei Beginn der Aufnahmezeit ine etwa 8 tägige Revisien seiner geologischen Aufnabme des Blattes Langula und des südlich der Eisenbahn gelegenen Theiss von Blatt Langensalza zu Ende führen (G. A. 565, Rr. 49, 505.

Gecloge Dr. Naumann wird während der dies jährigen Auf⸗— nahmezeit den nördlich der Eisenbahn gelegenen Theil von Blatt Langensalza und ven Blatt Henn ingsleben kartierten und falls Zeit bleibt, auf Blatt Berka übergehen (G. A. 56, Nr. 565 36, 55) Soweit als möglich, wird dabei geologischagronomisch kartiert werden. Landes Geologe, Professor Dr. Keilhack wird während der dies jährigen Felddienstzeit mit Unterstützung der Geologen Dr., von Linst ow und Dr. Schmierer die geologisch agronomische Aufnahme der Blätter Goerzke, Belzig, Stackelitz, und Alten⸗Grabow (6 54) bewirken

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, . . * . i owitz, Beuthen, Zabrze eiwitz und Schwientochlowitz beginnen [G. A. 34 3 ö 3 3 ch tz beg (G. A. 78, Nr. 34 Landes-Geologe Dr. Dathe wird während der diesjährigen Auf— nahmezeit die geologische Aufnahme des Blattes 895 schließen (G. A. 75, Nr. 18) und die Revision der geologischen Auf⸗ nahme des Blattes Charlottenbrunn beginnen (G. Il. 76. Rr. 13.) . Professor Dr. Gürich wird in der vorlesungsfreien Zeit und während der akademischen Ferien die geol ogisch⸗agronomische Auf⸗ nahme des Blattes Jauer (G. A. 61, Nr. s) vollenden! und als. dann,. diejenige der Blätter Kuhnern (G. A. 52, Rr. 55) und Striegau (G. A. 76, Nr. I) beginnen. e Landes⸗Geologe Dr. Zimmermann wird während der dies⸗ jährigen Felddienstzeit die geologische Aufnahme des Blattes Fren— burg fertigzustellen und diejenige des Blattes Ruh bank (G. A. 75 Nr. 12, 11) zu beginnen verfuchen. z 12) Provinz Posen.

In der Provinz Posen werden im Jahre 1902 keine Aufnahmen ausgeführt. l

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13) Provinz Westpreußen.

e Landes⸗Geologe, Professor Dr. Jentzssch wird während der dies— jährigen Aufnahmeperlode die Blätter Gollub und Bahrendorf druckfertig stellen, das Blatt Jab lonowo revidieren und' die Auf⸗ ughme des Blattes Rehden fortzusetzen versuchen (G. A. 33, Nr. H r 41, 40). Außerdem wird er geeignetenfalls die Bah' Osche —Lasko witz begehen. Sämmtliche Aufnahmen sind geologisch⸗ agronomische. ö

Bezirks-Geologe Dr. Maas wird während der diesjährigen Auf— nahmeperiode die geologisch⸗agronomische Aufnahme der Blatter Be iggen und Schönsee druckfertig zu stellen verfuchen (G. A. Iz, Ir 16. 52). Gecignetenfalls wird derfelbe die geologisch-agronomische Aufnahme auf den Blättern Bromke, Schüierotzken und Bag⸗ ewe fortsetzen (G. A. 32, Nr. 36, 41, 42. Jußerdem wird er die Eisenbahn⸗Neubaustrecken Schlochau— Reinfeld und geeignetenfalls Czersk Osche begehen. . . Bezirks-Geologe hr. Wolff wird nach einer kurzen Schlußbegehung des Blattes Groß-Paglau im Frühjahr bis etwa Anfang? Jun! die geologisch⸗agronomische Aufnahme des Blattes Sobbowiß zu einem vorläufigen Abschluß bringen (G. A. I6, Nr. D, 50).

14) Provinz Ostpreußen.

. Landes ⸗Geologe, Professor Dr. Klebs wird während der dies⸗ jährigen Felddienstzeit die geologisch- agronomische Aufnahme der Blätter Cabienen, Seehesten, Bischofsburg, Sorguitten Sensburg und Aweyden zum Abschlusse bringen (G. A. 35) Nr. 5, 6, 10, 11, 12, 18). Sodann wird er zunächst die Aufnahmè des Blattes Teistimmen beginnen (G. A. I5, Nr. 4). Bezirks Geologe Dr. Kaunhowen wird während der dies jährigen Aufnahmejeit mit Unterstützung der Geologen Dr. Fliegel und Lr. Behr die geologisch⸗agronomische Aufnahme des Blattes Benkheim vollenden und diejenige der Blätter Kerfchken und Orlowen weiterführen (G. A. 15, Nr. 47, 53, 59). Außerdem wird er die geologisch⸗agronomische Kartierung längs der Eisenbahn linie Czymochen Oletzko— Orlewen Kruglanken? fortfetzen. zur weiteren Verfolgung der Endmoränenzüge wird er eine Bereifung seines weiteren Aufnahmegebiets ausführen. J

Bezirks Geolgge Dr. Krause wird mit Hilfe des Geologen Lr; Picard während der diesjährigen Aufnahmezeit, nach einer Schlußrevision der geologisch⸗agronomischen

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einer Ichlu 9 , Aufnahme des Blattes Käbienen, die, geologisch⸗gronomische Aufnahme des Blattes Wuddern sertigstellen (6. A. 35. Nr. 5; G. A. 19, Nr. 46) und alsdann die Aufnahme des Blattes Geierswalde beginnen (G. A. 34 er e , Ide beginne AU. 59 Berks⸗Geologe Dr. Klautzsch wird Telddienstzeit die geologisch agronomische Auf S chmolainen und Wartenburg zu Ende führen und Blatt Seeburg beginnen (G. A. 18, N

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Statistik und Volkswirthschaft.

Arbeiterfürsorge.

Unter den literarischen Erscheinungen, die die Düsseldorfer Aus⸗ stellung gezeitigt hat und in denen große industrielle Vereinigungen und Firmen ein Bild ihrer Entwickelung und Leistungsfähigkeit neben der Ausstellung ihrer Erzeugnisse auch in der Schrift zu geben bestrebt sind, dürften die 3 Bände, die die Firma Friedrich Krupp in Essen herausgegeben hat, das Interesse des Sozial politiker in hohem Grade fesseln. In den Büchern ift nicht nur der augenblickliche Stand dieser größten Weltfirma, sondern auch die allmähliche Entwickelung ihrer Wohlfahrtseinrichtungen dargestellt. 5

Betrachten wir die Krupp'schen Anlagen in ibrem gegenwärtigen Umfang, so erscheint nichts natürlicher, als daß für az Heer von etwa 47 000 Arbeitern mit ihren über 100 900 Angehörigen allerhand Fürsorgemaßregeln getroffen sind. Das Bewunderungswürdige ist aber das, daß zu allen Wohlfahrtzeinrichtungen schon der Grund ge⸗ legt wurden als der Betrieb noch schwer zu kämpfen hatte und erst ver; haͤltnißmäßig wenige Leute beschäftigte. Alle Einrichtungen sind organisch gewachsen. Der alte Krupp. damals noch ein junger Mann, erkannte im Hatriarghalischen Zusammenschluß aller Arbeitskräfte das Mittel, seiner deute Vertrauen zu ihm felsenfest zu begründen und dadurch die Leistungsfähigkeit der Fabrik weit über das? gewöhnlich? Maß rah deistu⸗ er das gewöhnliche Maß hinaus zu steigern. Alle Sorgen der Arbeiter hatte er, der Leiter und erste Arbeiter seines Betriebs, selbst reichlich kennen gelernt: die Sorgen um Verdienst, Wohnung, Nahrung, die Fürsorge gegen die Wechfel— fälle des Lebens. 1832 beschäftigte Krupp 10 Leute, 1852: 340, 1855: 665, 1859: 1551 1862: 1313, si. 7384. . ö

„Schon im Jahre 1853 wurde die Arbeiter- Kranken. und Sterbe— kasse ins Leben gerufen, 1856 ward ihr eine Pensionskasse für Invalide und Alte angeschlossen; 1858 errichtete Krupp für seine Leute eine sigene Bäckerei, in der man den Keim zur Konfumanstast erblicken kann. Von 1863 an wurden in großem Maßstab Arbeiterwohnungen errichtet; 1861: 10; 1863: 144; bis Mitte der 70 er Jahre 1760 heute besitzt das Werk gegen 4000 Arbeiterwohnungen. 1868 tritt die Konsumanstalt ins Leben, 1871 werden ? Logierhäuser für Unverheirathete gebaut, die allerdings mangels Juspruchs 1384 wieder eingingen, aber 1893 neu erstanden. 1872 wird das Kranken⸗ haus eingeweiht, 1875 werden Handarbeitsschulen für Mädchen er⸗ zffnet, 1877 wird der Lebensversicherungsverein für Beamte und Arbeiter gegründet. 1885 wird die Arbeiter Kranken. und Sterbe⸗ kasse reorganisiert und in eine den gesetzlichen Beftim' mungen angepaßte Betriebskrankenkasse, eine alle Zuschußs— leistungen übernehmende Krankenunterstützungskasse und in eine besondere Arbeiterpensions, Wittwen. und? Waisen kasse zerlegt. 188 stiftet der gegenwärtige Chef die Unfallversicherung für Beamte. 1892 ward der Bau des Altenbofs der Villenkolonie der Arbeits⸗Invaliden, in Angriff genommen, 1897 die Bücherhalle ein⸗ geweiht. Im gleichen Jahre wurde das Erholungs- oder Genesungs⸗ heim eröff net. 3

Es wird stets ein Ruhmestitel der Krupp'schen Werke wie mancher anderen deutschen Großfirmen bleiben, daß sie in der so alen Fun trge selbständig und wegbahnend vorgegangen sind, und keine Tan ten Zwanges bedurft haben, um auf sozialem Gebiet in weite fseß Maße ihre Pflicht zu erfüllen. J

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