1902 / 258 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 Nov 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Neues

e. Oktober. Gesterding, Oberlt. im Pomm. Jäger⸗

at. Nr. 2, mit der geen Pension und der Aussicht auf An- stellung im Zivildienst der Abschied bewilligt.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministerium s. 21. Ok tober. 39 rnchen . gef. G berg zum Registrator, Mertin, Kanzlei⸗Diätar, zum Kanzlei⸗Sekretär, im Großen Generalstabe

t. 3 Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und ö Im aktiven Heere. 24. Oktober. Herzog Sießfried in Bayern Königliche Hoheit, Oberlt. A la suite des 1. Schweren . Prinz Karl von Bayern, in dieses Regt. zum 1. November d. J. wiedereingereiht.

Durch Verfügung des Kriegs-⸗Ministerium 8. Voce, uptm. à la suite des 2. Jäger-Bats. Mitglied der Militär⸗ chießschule, an Stelle des zum Batß. Kommandeur im 4 Inf.

Regt. König Wilhelm i . ernannten Majors Döring

Waffen⸗Inspizient aufgestellt. ; .

. ef erf i. Im aktiven Heere. 23. Ok— tober. Walther v. Walderstötten, Gen. Mgjor und Kom⸗ mandeur der 10. Inf. Brig., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gefetzlichen Pension zur Disp. gestellt. Lang, Major und Bats. Kommandeur im 17. Inf. Regt. Orff, mit der Erlgubniß zum Forstragen der bisherigen Uniferm mit den für Verab⸗ schiedete vorgeschriehenen Abzeichen, mit der gesetzlichen Pension, b. Prielmayer Frhr. v. Priel, 2berstleutnant z. D, ver wendet im Kriegs⸗-Minifterium, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 1. Inf. d,. König, Ritter u. Edler v. Err fehr Hauptm. z. D., mit der Erlaubniß zum Farttragen der bisherigen , . beiden mit den für Verabschiedete vor⸗

eschriebenen Abzeichen und unter Fortgewährung der Pension, der n bewilligt. Ott, Lt. des 15. Inf. Regts. Konig Albert von Sachfen, Mükler, Lt. des 19. Inf. Regts. König Viktor Emanuel III. von Italien, zu den Res. Offizieren ihrer Truppen n ,, Zottmann, Major und Abtheil, Kommandeur im 12. Feld-Art. Regt, Kufner, Major und Komp. Chef im 8. Inf. Regt. Großherzog Friedrich von Baden, unter Verleihung der Aus— sicht auf Anftellung im Zipildienst, Schm auß, Vauptm. und Komp. Chef im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, unter Verleihung des Charakters als Major, Frhr. v. Weinbach, Rittm. und Eekadr. Chef im 3. Che. Regt. Herzog Karl Theodor, sämmtlichen mit der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den für Ver— abschiedete vorgeschriebenen Abzeichen, Eberm aygr, Lt. des 9. Feld Art. Regts., unter Verleihung der Aussicht ch Anstellung im Zivil— dienst, mit der gesetzlichen Pension der Abschied bewilligt.

Beamte der Militär-Verwaltung.

16. Oktober. i ,,,, Aspir. . fr 3 egts. König Wilhelm von ürttemberg, zum Zahlmstr. in, mne ernannt. Bauer, Zahlmstr. des 12. Inf; Regts. Prinz Arnulf, der Rang nach dem Zahlmstr. Stockhause verliehen,. 17. Oktober. Werzinger, Kasernen⸗Insp. der Garn. Ver⸗ waltung München, mit Pension in den erbetenen Ruhestand getreten. 26. Oktober. Heß, Ingen, vom Haupt-⸗Laboratorium, zu den Art. Werkstätten, Grünin . Ingen. von der Gewehrfabrit, zum aupt Laboratorium, versetzt. . 3 d 1 Oktober. Schuester, Bernhard (Dillingen), Strauß Aschaffenburg), Nagler ( München), Köhl, Ochmann (Würz- 2 Unterveterinäre in der Res., zu Veter nären befördert. Durch Verfügung des General-Komman dos 11. Armee⸗

Korps. Stockhause, Zahlmstr., beim 17. Inf. Regt. Orff ein—

etheilt. . stöniglich Sachsische Armee. F*iziere, Fähnrichezꝛc. Ernennungen, Beförde rungen * . Im aktiven Heere. 26. N au, Major und Stabgoffizier beim Bekleidungtamt XII. *. S) Armee. Korps, in Genehmigung eines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disp. gestellt und zum Bezirks, Offizier beim Landw. Bez. Zwickau ernannt. Ju st, Hauptm. und Komp. Chef im 3. Inf. Regiment Nr. 192 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, als Mitglied zum Bekleidungkamt XII. (1. K. S.) Armee-Korps, 86 Hauptm. und Erzieher im Kadetten ⸗-Korps, unter Ernennung zum Komp. Chef, in das 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz Regent Luit⸗ pold von Bavern, Gr. Vitzthum v. Eckstädt (Carl Theodor, Lt. im 11. Inf. Regt. Nr. 139, als Erzieher in das Kadetten ⸗Korps, Cum merow, Lt. im 11. Inf. Negt. Nr. 139, zur 3. (It. S.) Kemp. des Königl. preuß. Telegraphen⸗Bats. Nr. 1, versetzt. Irmscher, ähnr, im 5. Inf. Regt. Krenprinz Nr. 194, Ven us, Francke, . im 3. Inf. Negt. Nr. 133, diese mit einem Patent vom 3. Oktober 1901, v. Bünau, Fähnr, im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Laiser Wilbelm, König von Preußen, zu Lts. befördert. Frhr. v. Keller, Vieze Feldw. im 1. (Leib) Gren. Regt. Nr. 100, Göldner, charakteris. Fähnr. im 4. Inf. Regt. Nr. 103, v. Abend“ roth, Unteroff. im 1. (Leib) Gren. Nezt. Nr. 100, Rottmann, Unteroff. im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, zu Fäbnrichen ernannt. Frhr. v. Fuchs Nord hoff, Ritim. und Vor. sitzender der Remontierunge lommission, zum Major, vorläufig ohne atent, befördert. v. Koczorowski, Rittm. und 8kadr. Fhef im 2 Hus. Regt. Königin Carola Nr. 19, unter Be— rde rung zum Major, vorläufig ohne Patent, um Stabe deg Regts. Übergetreten. v. Herder, Rittm. und Ordonnanzoffizier Seiner Majestät des Königs, als Gekadr. Chef in das Garde⸗Meiter⸗ Regt, v. der Wen se, Oberlt. in der 1. Eskadr. Jäger zu Pferde Nr. 12, unter Beförderung zum Rittm., a obne Patent, als Gekadr. Chef in das 2. Hus. Megt. Königin Carola Nr. ig, ver—= setzt. v. Schönberg Rothschönberg, Lt. im Garde ⸗Reiter⸗Regt., dessen Kommando zur Königl. sächs. Gesandtschaft in Berlin vom J. Ve⸗ ember d. J. ab um ein Jabr verlängert. Frhr. v. Reiswitz u. Kadersin, t. im Garde⸗Reiter Regt, vom J. November d. J. ab auf ein weiteres Jahr ohne Gebalt beurlaubt. Frhr. v. Ziege u. Klipp⸗ kausen, Lt. im Garde - Reiter Regt, in die J. Eskadr. Jäger zu Pferde Nr. 12 rer gn Degener, charakteris. Fähnr. im Z. Ulan. Regt. Nr. 18, v. Globig, Unteroff. im Garde⸗Reiter. Regt, zu Fäbnrichen ernannt. Le ssel, Fähnr. im 4. Feld. Art. Regt. Nr. 45, zum Lt. mit einem Patent vom 22. August 1902 M1 befördert. Leimbach, Unteroff. im 1. Feld Art. Nr. 12, zum Fähnr. ernannt, Lamer, Hauptmann im 1. Pionier ⸗Bataillon Nr. 12, unter Ernennung zum Komp. Chef mit dem 31. Oktober d. J. von dem Kommando zum Königl preuß. Ingen. Comit? ent- boben. Bursche, Hauptm. und Komp. Chef im 1. Pion. Bat. Nr. 1, unter Gathebung von dieser Stellung, vom 1. November d. J. ab sum Kenigl. vreuß. Ingen. Comité kommandiert. Hunniug, Fäahnr. m 1. Train. Bat. Nr. I2, zum Li. beförderi. Rhbeinschässel, Unteroff, Ober. Primaner des Kadetten Korps, in der Armer und zwar als charalteris. Fähnr, im 16. Inf. Regt. Nr. 181 angestellt.

Im Beurlaubtenstande. 26. Oktober. Dr. Schön⸗ be rr, Oberlt. der Res. des 8. Inf. Regtg. 3 Johann Georg Nr. 1097, zum Hanptm, Fritz sche, Lt. der Ref. des T Gren. Regtz. Nr. 101 Kaiser Wilbelm, Könlg von Preußen, Rot he, Lt. der Mes. des 8. Inf. Regte. Aronvrinz Nr. 195, zu Oberlig, Penzig, Oberlt. der Inf. 1. Aufgebotg des Landw. He er, 1 Dregden, zum HVauptm., befördert. Cala me, Oberlt. der Telegraphentruppen 1. Aufgebots des Landw. Bezirk Zittau, ju den Offiileren der Res. der . (R. S.) Komp. des Königl. vreuß. Telegrap ben Batg. Nr. 1 jurũqerset ̃

Die besw. Vije · Wachtmeister: Apelt des Landw. Bezirkg Schnerberg. Dr. Goerisch des Landw. Besirkg J Dregden,

ju Lig. der Res. des 1. (Leib.) Gren. Regtg. Nr. 100, Herr“ mann, Rämsch deg Landw Bejirkg 1 Dresden, zu Ltg. der Res. des 2. Gren. Regt Nr. 191 Kaiser Wilbelm, König von pe Waentig, Dr. Weigelt des Landw. Bezirkg 1 Dresden, zu tg.

der Res. des 3. Inf. Regts. Nr. 10 6 ent Luitpold von

Bavern, Grossart des Landw. Bezi urg, zum Lt. der Res. des 6. Inf. Regts. Nr. 105 König Wilhelm IJ. von Württemberg, Pohl, eidel des Landw. Bezirks 1 Dresden,

latter des Landw. Bezirks Glauchau, zu Ltg. der Res. des Königs -Inf. Regts. Nr. 06, Neuhäußer des Landw. Bezirks Chemnitz, zum Lt. der Res. des 8. Inf. Regts. Prinz Johann Georg Nr. 10, Möltgen des Landw. Bezirks 1 Bresden, zum Lt. der Res. des Schützen⸗(Füs.)Regts. Prinz Georg Nr. 108, Te mper des Landw. Bezirks Schneeberg, zum Lt. der Res. des 9. Inf. Regts. Nr. 133, Massalien des Landw. Bezirks Chemnitz, zum Lt. der Res. des 10. Inf. Regts. Nr. 134, Geyler des Landw. Bezirks Schneeberg, Zimmermann des Landw. Bezirks J Dresden, zu Lts. der Res. des 12. Inf. Regts. Nr. 177, Großmann des Landw. Bezirks Chemnitz, zum Lt. der Res. des 15. Inf. Regts. Nr. 181, Weißker des Landw. Bezirks Plauen, zum Lt. der Res. des 2. Jäger= Bats. Nr. 13, hr. Schlot te, Hgenel des Landw. Bezirks Chemnitz, zu Lts. der Res. des 2. Feld Art. Regts. Nr. 28, Kür sch ner, Essigke des Landm. Bezirks Chemnitz, zu Lts. der Landw. Inf. 1. Aufgebots, befördert. Klotz, Lt. a. D., zuletzt im 4. Inf. Regt. Nr. 103, in der Armee und zwar als Lt. ber Ref. des 13. Inf. Regts. Nr. 178 mit einem Patent vom 25. Oktober 1898 wieder- angestellt, Trützschler v. Falkenste in, Königl. preuß. Lt. 4. D., uletzt im 5. Thäring. Inf. Regt. Nr. 94 (Großherzog von Sachsen), . der Königl., sächs Armee und zwar als Lt. der Res. des 2. Ulan. Regts. Nr. 18 mit einem Patent vom 39. Juli 1896 angestellt, Beide vom 1. November d. J. ab auf ein Jahr zur Dien stleiflung bei den betreff. Regtrn. kommandiert. ;

,, Im aktiven Heere. 26. Ok tober. Frhr. v. Gayl, aior beim Stabe des 2. Hus, Regts. Königin Carola Nr. 15, Tondęur, Hauptm. und Komp, Chef im 10. Inf. Regt. Nr. 134, in Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche mit Pension und der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Dietrich, Hauptm. und Mitglied beim Bekleidungsamt XII. (I. E. S.) Armee-Korps, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 6. Inf. Regts. Nr. 106 König Wilhelm II. von Württemberg mit den porgeschriebenen Abzeichen, zur. Dip. gestellt. v. Nostitz= Wallwitz, Rittm. und Eskadr. Chef im Garde-Reiter-Re t, mit Pension und der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Steffeng, Lt. im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, Gehra, Lt, im 2. Feld, Art. Regt. Nr. 28, letzteren Beiden unter dem Vorbehalt der Wiederanstellung bei den Offizieren des Beurlaubtenstandes für den Fall der Wiederherstellung bis zur Garn. Dienstfähigkeit innerhalb der allgemeinen Dienstpflicht, mit Pension, der Abschied bewilligt. Nienholdt, Fähnrich im 1. Husaren-⸗Regiment König Albert Nr. 18, zur Res. beurlaubt. . v. Wangenheim, arakteris Oberstlt. z. D., unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlgubniß zum Forttragen der h, des J. (Leib) Gren. Regts. Nr. 160 mit den vorgeschriebenen Abzeichen der Abschied be— willigt. v. Schle gell, charakteris. Major 3. D. unter Fort⸗·

ewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlgubniß zum . der Uniform des 6. Inf. Regts. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg mit den vorgeschriebenen Abzeichen, von der Stellung als Bezirks. Offizier des Landw. Bezirks Zwickau enthoben.

m Beurlaubtenstande. 26. Oktober. Den Oberlts. der Inf. 2. Aufgebots: Rassow des Landw. Bezirks 1 Dresden, Dost des Landw. Bezirks Bautzen, Böttner des Landw. Beʒirks Leipzig, Löbm ann, Lt. der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, Espenhayn, Oberlt. der Feld- Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks rn Thieme Wiedtmarkter, Oberlt. der Feld⸗Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, Jahn, Qberlt. der Kap. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, der Abschied bewilligt.

Im Sanitätskorps. 26. Oktober. Br. Sievert, Unter⸗ arzt beim 12. Inf. er. Nr. 177. zum Assist. Arzt, Dr. Knothe, Oberarzt der Nes. im Landw. Bezirk Leipzig, zum Stahʒarit Kohl, Unterarzt der Res. in demselben Land. Bezirk. zum Assist. Arzt, befördert. Dr. Streubel, Stabtarst der Res. im Landw. Bezirk Chemnitz, Dr. Rakowiez, Oberarzt der Landw. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk IJ Dresden, Dr. Dollinger, Stabsarzt der Landw. 2. Aufgebots im Landw. Bezirk Plauen, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Aichtamtsliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 1. November.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag, wie ‚W. T. B.“ meldet, im Neuen Palais die Vorträge des Staatesekretärs des Reichs-Marineamts, Staats⸗Ministers, Vize⸗Admirals von Tirpitz und des Chefs des Marinekabinets, Vize-⸗Admirals Freiherrn von Senden⸗ Bibran.

In der am 30. v. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ Ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Grafen von Posadow sty Wehner abgehaltenen Plengrsitzung des Bundesraths wurden den Hen Ausschũssen überwiesen: die Vorlagen, betreffend die Verleihung von Korporationsrechten an die mit dem Sitze in Tsingtau ge⸗ bildete Deutsch = chinesische Seiden⸗Industrie⸗Gesellschaft (Kolonialgesellschaft)“, betreffend die Einführung von Lohnbüchern für die Kleider⸗ und Wäschekonfektion und betreffend die Ausbildung der Fleischbeschauer im Fürstenthum Schwarzburg⸗-Rudolstadt, sowie eine Denlschrift über die Aus⸗ führung der seit dem Jahre 1875 erlassenen Hier während dem Reichslanzler überwiesen wurden: der Be luß des Reichstages zu einer Petition wegen Einführung kommunaler Arbeitsnachweise, ** die Resolution des Reichstages, be⸗ treffend den Erlaß eines Verbots des Mischens der Hefe mit Stärkemehl, Kartoffelmehl und Bierhefe und des Feil⸗ haltens solcher gemischten Hefe. Genehmigt wurden der Ent⸗ wurf einer Verordnung wegen Inkraftsetzung des Gesetzes über die Unfallfürsorge für Gefangene vom 30. Juni 1900, sowie der Entwurf eines Gesetzes, betreffend Phosphorzündwaaren. Ferner wurde den Ausschußanträgen, betreffend die Theil⸗ nahme des Reichs an der Weliausstellung in St. Louis 1'201 und betreffend die Ergänzung der Ausführungs⸗ vorschriften zum Gesetz über die e von Familien der zu Friedensübungen einberufenen annschaften vom 19. Mai 1892, die Züstimmung ertheilt. Außerdem wurde über zahlreiche Eingaden, namentlich in Zoll! und Steuer⸗ angelegenheiten, Beschluß gefaßt.

Der emeritierte Erste Pfarrer der Luisenstadtkirche in Berlin, Ober⸗Konsisterial-Rath Wis(helm Noli, durch seine frühere langjährige Thatigkeit im Evangelischen Ober⸗-Kirchen= rath als Bearbeiter der Angelegenheiten der deuischen evan⸗ gelischen Diaspora des Auslands in den weitesten Kreisen be⸗

kannt, ist am 30. Oktober d. J., 80 Jahre alt, aus dem Leben

geschieden. . .

Der fange silchen Kolonie in Berlin entstammend, erhielt er die erste Anregung für seine . der Diaspora ge⸗ widmete Thätigkeit als junger Kandidat durch einen längeren Aufenthalt, den er nach sehr gut abgelegten theologischen Prüfungen in Paris nahm und der ihm Gelegenheit bot, an der dortigen evangelischen Gemeinde Augs⸗ burgischen Bekenntnisses mitthätig zu sein und zug der französischen Sprache völlig Herr zu werden. a empfangener Drdination erhielt er 1846 die erste Anstellung

im geißslichen Amte seiner Vaterstadt als Zweiter Prediger an

der Luisenstädtischen r um 20 Jahre . in die erste Pfarrstelle an derselben Kirche aufzuruͤcken. it dem Ephoral⸗ amt der Diözese Berlin⸗Cöln⸗Stadt wurde er 1873 interimistisch und 1876 definitiv als Superintendent betraut. Von seinem erfolgreichen Wirken in der Luisenstadt⸗Gemeinde legen eine Reihe von Vereinen und Anstalten, die er im Interesse der kirchlichen und sittlichen Wohlfahrt geschaffen, dauernd Zeugniß ab.

Seit 1863 war er beim Evangelischen Ober⸗Kirchenrath

als theologischer Hisfsarbeiter für die Angelegenheiten der ausländischen Diaspora thätig und erhielt als solcher, nachdem ihm bereits 1870 der Charakter als Konsistorialrath Allerhöchst verliehen worden, durch Allerhöchste Ordre vom 8. Dezember 18733 das volle Stimmrecht im Kollegium des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths. Seme Arbeit bei dieser Behörde 6 weitere Allerhöchste Anerkennung 1891 durch die

erleihung des Charakters als Ober⸗Konsistorialrath und 1894 durch die Dekorierung mit dem Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife. Am 1. November 1896 schied er, nach 50 jähriger Wirksamkeit in der Luisenstadt⸗Gemeinde, aus dem Pfarramte derselben durch Emeritierung aus, ver⸗ blieb aber in seiner Thätigkeit beim Kollegium des Evan⸗ gelischen Ober⸗Kirchenraths noch bis Mitte März 1898, mit welchem Zeitpunkt seine gesegnete Wirksamkeit auch hier ab⸗ schloß und erneut die Allerhöchste Würdigung durch die Verleihung des Rothen Adler-Ordens zweiter Klasse mit Eichenlaub fand. Was er in den 36 Jahren seiner Mitarbeit in der kirchlichen Zentralbehörde auf dem Gebiete der kirchlichen Fürsorge für die Auslandsgemeinden sowohl grundlegend und i d wie ausbauend und fördernd geleistet hat, rechtfertigt den Ehrennamen eines Vaters der Diaspora⸗Gemeinden und Geist⸗ lichen, mit welchem er in allen fünf Erdtheilen genannt worden ist, und wird bei diesen wie bei seinen speziellen Mit⸗ arbeitern im Kollegium des Evangelischen Ober⸗-Kirchenraths unvergessen bleiben.

Der Kaiserliche Gesandte in Athen, Wirkliche Geheime Rath Graf von Plessen-Cronstern ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Bayern.

Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent hat, wie W.. T. B.“ erfährt, in einem Handschreiben an den Staats⸗ snister Freiherrn Hon Feilitzfch als Vo itzenden der Kom⸗ mission für staatliche Monumentalbauten seine lebhafte Be⸗ friedigung über die Thätigkeit der Kommission ausgesprochen und glei ing der Kommission 30 9009 M zur e e⸗ stellt, um ihr die Lösung größerer Aufgaben, insbesondere die Ausarbeitung umfangreicher Projekte zu ermöglichen.

Mecklenburg⸗Schwerin.

Ihre Majestät die Königin und Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich der Niederlande trafen gestern Abend um 7 Uhr, wie W. T. B.“ meldet, in Schwerin ein. Seine Königliche Hoheit der Großherzog, Höchstwelcher sich von Ludwigslust nach Hagenow begeben hatte, begrüßte dort Ihre Majestät und geleitete Allerhöchstdieselbe nach Schwerin, wo

hre Königliche reit die . Marie zum Empfang am Bahnhof erschienen war. re Majestät sowie die eh' on Marie und der Prinz Heinrich begaben sich von Schwerin zu Wagen nach Rabensteinfeld.

Großbritannien und Irland.

Das Unterhaus nahm gestern, wie, W. T. B. berichtet, F 8 der Unterrichts bill nach einer zwölftägigen Berathung mit 165 gegen 69 Stimmen an. Die Regierung hatte ver⸗ schiedene Verbesserungsanträge genehmigt und mehrere r geständnisse gemacht; alle von der Regierung bekämpften An⸗ träge wurden mit großer Stimmenmehrheit verworfen.

Frankreich.

* dem gestern abgehaltenen Ministerrath theilte, dem W. T. B.“ zufolge, der Minister⸗Präsident Combes mit, daß nach den ihm zugegangenen Nachrichten über den Ausstand überall Ruhe herrsche. Alle 8 werksgesellschaften schienen geneigt, in Verhandlungen mit den Arbeitern einzutreten. Der Nin ister⸗ rath nahm einen Gesetzentwurf an, welcher an geht, die Be⸗ on n. des Internationalen Kongresses zur Unter⸗

rückung des Mädchenhandels in die Gesetzgebung aufzunehmen. Der Präsident Loubet unterzeichnete das von dem Finanz ⸗Minister Rouvier vorgelegte Dekret, durch das eine außerhalb des Parlaments stehende Kommission zur Unter⸗ suchung der auf die Branntweinsteuer bezüglichen Fragen ein⸗ gesetzt wird. e ;

Die Budgetkommission wählte gestern Doumer, die Kommission zur Berathung der Fragen, betreffend Vereine und Kongregatio nen, Buisson züm Vorsitzenden; ferner ernannte die Budgetkommission Berteaur zum General⸗

Berichterstatter. Nusland. Der Kaiser hat am Donnerstag Abend, wie dem W. T. B. aus HYalta gemeldet wird, die außerordent⸗ liche türkische Ge n fr ffn! welche die Geschenke des Sultans überbrachte, in feierlicher Audienz empfangen. Später 1 ein Galadiner statt, bei dem der Kaiser ein Hoch auf Sultan ausbrachte. Türkei.

Aus Konstantinopel meldet das Wiener Telegr. goercsn Baden n bern se hic ö ande s n f, ö seiner gestrigen Audienz die Aufmerksamleit des Sultans auf die juͤngst bei Pforte wegen der albanesischen

regeln

Gerechtigkeit un

Sewalithaten in Altserbien erhobenen Vorstellungen ge=

lenkt. Der Sultan habe erklärt, es seien Maͤß⸗ angeordnet worden, um die Lage zu bessern. Er wünsche, daß seine Unterthanen ohne Unterschied ihrer Rasse und Religion in gleichem Maße die Wohlthaten der Sicherheit genössen. Der Sultan ersuchte den Gesandten ferner, dem König telegraphisch für den aus⸗ gezeichneten Empfang des Vali von Ueskueb zu danken, als dieser den König und die Königin in Vranja begrüßt habe.

Dänemark.

Der Kronprinz traf heute Vormittag um 10 Uhr, wie dem W. T. B.“ gemeldet wird, wieder in Kopenhagen ein und wurde von der Kronprin efsin, mehreren anderen Mit⸗ gliedern der e nen Familie, dem Minister⸗ Präsidenten Deuntzer und den Mitgliedern der deutschen Gesandtschaft empfangen.

Amerika.

Nach einem in New York ö Telegramm aus Port⸗au⸗Prince ist, wie „W. T. B.“ meldet, das Dekret, betreffend die Schließung der St. Marc, worden.

Häfen von onaives und Port⸗de⸗Paix, aufgehoben

A sien.

Aus Peking berichtet „W. T. B.“, daß die koreanische Regierung eine Gesandtschaft am . en Hofe errichtet habe. Der Gesandte sei gestern zum ersten Male von dem Kaiser empfangen worden. Die Kaiserin⸗Wittwe sei dabei nicht zugegen gewesen. Die Koreaner hätten, um darzuthun, daß sie nicht mehr Unterthanen des Kaisers von China seien, europäische Uniformen angelegt.

Nr. 46 des ‚Centralblatts für das Deutsche Reich“, herautgegeben im Reichsamt des Innern, vom 31. Oktober 1902 hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstands⸗Akten: Exequatur. Ertheilung. 2) Allgemeine Verwaltungesachen: Verbot der in Paris in polnischer Sprache er— scheinenden Zeitung „Goniec Polski. . 3) Polizeiwesen: Aus—⸗ weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Die Nr. 86 des „Centralblatts der Bauverwaltung“, herauzgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 29. Oktober hat folgenden Inhalt: Gebeimer Baurath Wilhelm Böckmann 4. Vermischtes: Freiburger Wettbewerb um ein Kollegiengebäude. Vorstand des Frankfurter Architekten, und k Die Marmorlager auf der . Etusis in

üdwest Afrika. Bücherschau: Neu erschienene, bei der Schrift— leitung eingegangene Bücher.

Statistik und Volkswirthschaft.

Besitzwechsel land- und forstwirthschaftlicher Grundstücke in reußen nach der Ursache sowie zugleich nach dem Umfange des Eigenthumsüberganges 1896 99.

Nachdem vor kurzem die Stat. Korr. in zwei Artikeln die Eigenthumgübergänge je besonders nach ihrer Ursache und nach ihrem Umfange behandelt hat i), unterfucht sie nunmehr, in welchem Maße sowohl der im Wege des Erbganges u. j. w., wie der infolge Kaufes u. s. w. eingetretene Besitzwechsel mit einer Grundstückstheilung verbunden war oder ohne solche vor sich ging. Insbesondere bei den Eigenthumsberschiebungen infolge von Grundstücksvererbun bezw. Gutgüberlassung bei Lebzeiten an 2 kommen, Stief oder Schwiegerkinder handelt es sich um die überaus wichtige Fragf ob der ländliche Grundbesitz geschlossen in der Familie bleibt, ob also Einzelfolge eintritt, oder ob er zersplittert auf mehrere Familienglieder übergeht, ob also Realtheilung stattfindet.

Im Jahresdurchschnitt i856 —— 99 wechselten ländliche Besitzungen von 2 ha an den Eigenthümer . ö davon aufs Hundert

in der über. im Erbgange u. s. w. durch Kauf u. s. w. Provinz haupt unge ˖ abge⸗ unge ·˖ abge⸗ tbeilt zwelgt theilt zweigt

Qstpreußen .... 7650 32, 09 1,ů 17 465,63 2096 Westyreußen .. 5239 27,26 1,28 49,43 22,04 Brandenburg... 5 602 40 07 1,065 39,58 19.20 ommern . 3890 35,53 2, 06 35, 10 27,31 32, 88 2, 48 44,19 20,54 3821 1.33 19.31 16051 stl. Prov. zus. 37 74] 34.651 1,56 45,07 16. 30 Sachsen 4592 405650 7,06 29,95 22, 39 4453 27,22 1,47 44,39 26,92

5830 50,93 1,58 26,57 21,07

111 61,22 1,59 25,I1 11,48

essen. Nassau . .. 2664 4961 19,77 2079 9, 8] heinland ).. 433 40,32 20,85 25,42 10,40 Vobenzollern . . 210 b 7.98 4.64 2,50 4,88 we stl. Rr ov. zus. 21 665 45,233 5,39 30 17 1925 im Staate. 59 432 36 49 2, 96 3959 1697.

Hiernach gingen im Staate nicht viel mehr Grundstücke durch Kauf als im Erbgange ungetheilt auf einen neuen Gigenthuümer über, während die Abiweigungen beim Verkaufe ganz erheblich bäusiger als bei der Vererbung waren. In den westlichen Probinzen ᷓ— machten die ungerbeilt vererbten 3 g, in den stlichen nur rund 7 Zwanzigstel aller dort dem Eigentbumswechsel unterworfenen Grundstücke aus. Von sämmilschen Provinzen wesst aber im Westen Schleswig, Holstein mit 27 22 v. S. dag uimgnsiigste Antheilsperbältniß der im e e ungetbeilt gebliebenen 23 ungen auf. Bemerkengwerth hohe Jifern der Vererbung obne gielchteit ge

beilung seben wir im ten, in Westfalen, Hohenzollern und Dannoder mit über sowie in Heffen Naffau mit fas d v. B. aller dortigen Besitzderänderungen. Der Antbeil der im = ab⸗ ie aun Gründstücke ist im Dsten überall nur geringsäglg, im esten 33 bedeutend größer, wennschen auch hier wesentlich nur

a

die beiden Provinzen Hessen. assau und Rheinland mit rund 20 und ke allenfallg noch Sachsen mit 7 Hunderttbeilen der dort vom wechsel betroffenen Grundstuücke in Betracht kommen. Beim Kauf waren im Osien g, im Westen dagegen nur 6 JZwanzigftel der in diesen Gebseten auf neue Gigenibämer berge gangenen Besitzungen ungeteilt geblieben, während. der Antbeil der abgejmelgt ber- ußerten Grundstücke im Osten und Weslen der Monarchie fg leich kee war. In Schlesien und Mestpreußen wurde ast die Hälfte in andere Hand Gelangten Besißzungen und nicht diel wenlger in Sstyreußen und Posen sewie im Westen in Schleswig; Dolstein geschlossen veraußert. Vie Ak weigungen infolge Kaufcg waren am Faäufigsten in er und Schleswig Hol stein, 2 ag im in Schlesien, im Woessen in Dobenzollern, Hessen. afsau, 4 and und k e e nen lr 173 vorkamen. man au n e, so man vom Pundert der in den * 2 1396 99 2 Gigentbumtwechsel be⸗ n

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Hesen Nassau Rheinland Hohenzollern

in den im durch

(õöst⸗ Erbgange Kauf

lichen) u. s. w. u. s. w. ; w. er. un⸗- ab, un⸗ ab⸗ un ab⸗ un ab⸗ rungs. ge. ge⸗ ger ge⸗ xrungs⸗ ge⸗ ge⸗ ge⸗ ge⸗ bezirken theilt zweigt theilt zweigt bezirken theilt zweigt theilt zweigt Königs Magde⸗

berg . 32,46 188 44,92 20,74 burg . 43,05 4,43 27,97 24, 55 Gum⸗ Merse⸗

binnen z1 653 1,13 46,22 21,0 burg . 41,17 4,551 34,23 20, 09 Danzig . 265,92 1, ag 47378 24, 8I1 Erfurk.. 32, 94 26 Marien⸗ Schleswig 27, 22

werder 27 85 1,18 50, 16 20,81 Hannover 54,98 Pots dam 36,50 1,12 38,74 23, 54a Hildes⸗ Frank⸗ heim . 60, 0h

furt . 43,14 0,99 40,51 15,36 Lüneburg 49, 43 Stettin 3895 1,84 34,39 25,2 Stade.. 49, 11 Köslin . 34,57 2,33 33,43 29,57 Osna. Stral⸗ ; brück . 59,71

sund . 20,98 992 63,40 1470 Aurich.. 34.28 Posen. . 36,24 3.57 41,10 19, 9 Münster. 665, 05 Brom⸗ Minden . 64,31

berg. 2729 068 4909 22, 94 Arnsberg 54, 89 32, 11 10,97 Breslau 3788 068 52,11 9. 33 Cassel .. 57,50 25, 05 9,74 Liegnitz. 33, 8s O, 48 54 57 11, 00 Wies Oppeln. 42.79 2.64 4370 11,37 baden. 33,692 43,68 12,36 10,04 Koblenz. 30,28 46,66 21,76 1,31 Düssel⸗

dorf... 48,24 0,52 33568 17,56 Sigma⸗

ringen 57,98 4,64 32,50 4,38.

Hier zeigen sich mehrfach recht erhebliche Abweichungen vom Propinzialdurchschnitt. sowie zwischen einzel nen Bezirken einer Provinz. Insbesondere im Osten weist Stralfund von allen preußischen Regierungsbezirken den geringsten Antheil geschlossen vererbter, anderer- seits aber auch bei weitem den höchsten Antheil ungetheilt veräußerter Be— sitzungen auf. Im Westen fallen namentlich die „Realtheilungs⸗ ebiete.! Keblenz, Wiesbaden und Erfurt durch ihre überaus hohen

ntheile abgezweigt vererbter Grundstücke auf, während die Jahl der ungetheilt gebliebenen Besitzungen sowohl beim Erbgange, wie beim Kauf in jenen Bezirken verhältnißmäßig gering war. Bei Koblenz macht sich außerdem noch, das außerordentlich geringfügige Antheils— verhältniß der abgezweigt veräußerten Grundstuͤcke nicht nur Düffel— dorf, sondern auch sämmtlichen übrigen Regierungsbezirken gegenüber sehr bemerkbar.

Im Osten der Monarchie ist ein noch etwas größerer An⸗ theil des vorhandenen Grundstücksbestandes nn vererbt worden als im Westen, wennschon, wie wir vorher gesehen haben, in letzterem 9, in ersterem dagegen nur 7 Zwanzigstel der dem Besitzwechsel unterworfenen Grundstücke im Erbgange ungetheilt blieben. ährend aber von allen vier Uebergangsarten die Vererbung ohne Theilung des Besitzes in den westlichen Provinzen mit Aut nahme von Schleswig -Holstein, wo der Antheil' der ungetheilt ver— . Grundstücke überwog, am stärksten vertreten ist, sind im Osten nur in Brandenburg und Pommern die Ziffern des geschlossenen Erbganges, in den übrigen Provinzen dagegen namentlich in Ost— und Westpreußen diejenigen des Verkaufes ohne gleichzeitige Grundstückstheilung am größten. Hinsichtlich der i n bei Erbfällen steht der Osten günstiger als der Westen da Durch ver— hältnißmäßig hohe Ziffern heben sich hierbei die Provinzen Hessen—

im durch Erbfange Kauf u. s. w. u. s

20,42 14,901

Nassau,. Rheinland und Sachsen, durch sehr niedrige Brandenburg, Westfalen,. Schlesien und Hannover ab. Die abgezweigt verkauften Grundstücke machten dagegen im 2sten einen bedeuienderen Theil der vorhandenen Besitzungen als im Westen aus. Während von den öst— lichen Provinzen nur Schlesien unter dem Staatsdurchschnitt der beim Kaufe abgezweigten Grundstücke blieb, gingen von den westlichen nur Schleswig . und Sachsen darüber hinaus.

Aufs Hundert der überhaupt vorhandenen landwirthschaftlichen

Besißzungen von 2 ha an wechselten nämlich im Jahresdurchschnitt

1896 99 den Eigenthümer im Erbgange u. s. w.

in der Provinz ab⸗

zwe

durch Kauf u. s. w.

. ab⸗ igt ungetheilt gejweigt

OQsipreußen 0, 14 1,94 , 9 ĩ 2,37 Brandenburg ( d 1,33

1 2, 8 16 2 218 osen 2, 92 2 3,9 1,83

237 . ; 065 östl. Provinzen zus. . 271 5 1,47

1 2 254 38 1449 Schleswig · Holstein .... f 3, 6⸗ 220 236 35

westl. Provinzen zus. im Staate ..

Dre —— 2 ö

Zur Arbeiterbewegung. Die Theaterarbeiter in Berlin fübrten, der Voss. Ztg.“

fel, in einer Nachtversammlung lebhaft darüber Klage, daß Unter—

eamten der Post wie der Reichsdruckerei ihnen in ibren freien

Wdendstunden Wettbewerb schaffen und, da sie tagsüber in sester Stellung sind und billiger arbeiten können, die Löhne drücken. Der Verbandvorstand der Organisation deg technischen Bübnenpersonals wurde beauftragt, bei den zuständigen Bebörden vorstellig zu werden.

Zum Lebnkampf der franssischen Bergarbeiter (vgl.

Nr. 268 d. Bl] wird dem W. T. B. aug Arras telegraphiert, daß in einer Versammlung der Kohlengrubenbesitzer des Bezirks Pag de ⸗Calaig und der Abgesandten der Ausständigen, die acht Stunden dauerte, die Grubenbesttzer hinsichtlich der meisten Fragen eine entgegenkommende Haltung eiten sedoch erklärten, daß der Verkaufepreig der Koble eine Erbö

Arbeiter sprachen die Voffnung au, daß ein Schiedegericht die Frage lösen werde.

ung der Lohne nicht gestatte. Die

Nach einer von der Köln. Itg. wiedergegebenen Meldung der nglischen Zeitung Daily Mail ollen die schottischen Berg—⸗

leute eine sofortige Lobnerböhung von 1210 verlangt haben. Rund 70 009 Bergleute seien an der Lohnbewegung beibeiligt.

Kunst und Wissenschaft. A. F. Wiederum vor ausverkauftem Hause sprach Dr. Donath

als Fortsetzung seines Vortrags Cychug am Donnerztag Abend im Dörsaal der Urania, Taubenstraße, iber Magnetigm ug und (nach der Pause) ier die vom elektrischen S Von großer Anschaulichkeit war die von Experimenten und Lichtbildern begleitete Darlegung über dag Wesen des Magnetiemuß, die bis 6 der schwierigen, aber nach der vom Vortragenden geübten Methode *** und wobl allgemein derstandenen Lehre ven den magnet Wichtigkelt das Studium dieser für die Renstruktien der Tynamo— Maschinen sei, well es sich ber darum bandle. die magnetische Kraft

m st Acktrischer Strem in Wärme umgescßt wird durch den Wirerstand, den er in den Leitern findet und der außer den dem Materlal ven der Dicke und Länge des Leiters abkängt. Kfelgte der Vortragende nieder scine bewäpbrte Tatnt, um dier uner-.

r die Madörer scißst bie Probe au, die dec nne, be, derer, me,.

om erzeugte Wärme.

Kraftlinien vordrang und u. a. zeigte, den welcher vraktischen

chf auf die Stellen zu konzentrieren, wo sie elcktrische Induktion.

rome berdernufen soll. Bei Gntrrickelung des Gescbesg. nach dem

zt zefesfelt a balten, daß

n Dr. Donath bei selchen Galcacadeiten au der T- net, verrechnet er sich gern, und er Rr dann erfrealik wie dan

Publikum unisono den e te. er verbessert 43 alls wurde berechnet, daß ein . mit einem halben Liter Wasser feine Temperatur durch Hindurchführung eines Stromes von 5,8 amp. und 7 volt in drei Minuten um 80 C. steigern muͤsse; und es gewährte der Zuhörerschaft ersichtliche Genugthuung als dies von ihr kontrolierte Rechenerempel durch das Thermometer bestätigt wurde, dessen ver= größerte Skala, Allen sichtbar, sich gleichzeitig durch den Bildwerfer auf der Leinwand fixiert befand. Später war von der technischen Be— nutzung der Stromwärme in der Galvanokaustik, zum Entzünden von Minen und für elektrische Heizung die Rede, welche letztere bei dem Berliner Preise für Elektrtzität allerdings um ein Beträchtliches zu theuer ist, nämlich fünf mal theurer als Briquetheizung. Die tolge ist. daß trotz aller Empfehlung der sehr hübschen, handlichen und überaus reinlichen elektrischen Koch⸗ und Heizapparate z. Z. nur in einer Berliner , elektrisch gekocht wird. Von erheblicher Wichtigkeit ist die Stromwärme dagegen in allen Fällen, wo es sich um Herstellung sehr großer, auf andere Art nicht erreichbarer Hitzegrade durch starke Ströme handelt, u. a. durch Be⸗ nutzung des 3000 bis 3600 6 C. heißen elektrischen Flammenbogens zwischen zwei Kohlenspitzen, dem man durch einen Magneten jede beliebige Richtung geben kann. Der Vortragende führte ein auf diesem Prinzip beruhendes Löthwerkzeug von Dr. a,, vor, mit dessen Hilfe er in unglaublich kurzer Zeit Löcher in eine starke Stahlplatte bohrte, richtiger schmolz. Daß jener von der Bogen— lampe her bekannte elektrische Flammenbogen auch unter Wasser ent⸗ steht, weil das durch Wasserzersetzung entstehende Sauerstoffgas die Verbrennung der Kohle unterhält, während das Wafferstoffgas sich in leichtes Kohlenwasserstoffgas verwandelt und entweicht, mochte vielen der Hörer noch . neu sein. Ueberraschend war auch die Vorführung der Calciumcarbid. Bereitung im elektrischen Ofen und der alsdann . Beweis des Vorhandenseins von Calciumcarbid durch die

ntstehung von Acetylen, das hellleuchtend brannte. Die Vorzeigung und Bethätigung des elektrischen Schweißverfahrens von Lagrange u—= Hohs machte den Schluß.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ernteergebnisse in Rußland.

Der Kaiserliche Konsul in Libau herichtet unterm 25. d. M.; Obgleich die Ernte noch immer nicht vollständig beendet ist, läßt sich ihr Ergebniß doch schon folgendermaßen ilteren Weizen und Roggen ergaben eine schwache mittlere Ernte mit vielem Stroh, aber kleinem, weichen Korn, Hafer und Gerste eine gute mittlere Ernte, deren Qualität bedeutend . ist als die des Winter⸗ ,. Der Ertrag der Heu- und Futtergräser⸗Ernte war ein

chwach mittlerer, außerdem ist die Qualität überall durch Regen beschädigt, stellenweise sogar ganz verdorben. Die Purfun fru n sind durch einen starken n et fe vollständig vernichtet und ergaben ar keinen Ernteertrag. Die Kartoffelernte war mittel, jedoch . die Kartoffeln wenig haltbar zu sein. Ob st und Beeren ö. eine schwache Ernte. Nur Waldbeeren waren reichlich vorhanden.

Gesuudheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Egypten.

Der internationale Gesundheitsrath in Alexandrien hat hinsichtlich der Herkünfte von Syrien folgende Bestimmungen getroffen:

I) Die Einfuhr von Gemüse und Früchten aus Syrien nach Egypten ist verboten.

Nur Pistazien und Apfelsinen können zugelassen werden, falls sie sich in gutem Zustande befinden.

2) Passagiere, die aus choleraverseuchten syrischen Häfen auf Schiffen ankommen, die eine seuchenfreie Ueberfahrt von weniger als fünf Tagen gehabt haben, können nur in Alexandrien gelandet werden, wo sie den vorgeschriebenen Vorsichtsmaßregeln unterworfen werden.

Der internationale Gefundheitsrath in Alexandrien hat die gegen die Herkünfte von Majunga auf Madagaskar angeordneten Quarantänemaßregeln wieder aufgehoben. (Vergl. . R- Anz. vom 10. Juni d. J. Nr. 134.)

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

25. November. He Maatschappy tot Exploitatie van Staata- spoorwegen im Zentralburean der Gesellschaft, Moreelse Park in Utrecht, folgende Lieferungen: Besteck Nr. 198: 35 006 Stück stählerne Hellingplatten, 35 00 Stück stählerne Unterlage⸗ und End⸗ platten, 3600 Stück stählerne Laschplatten. Besteck Nr. 195: 20 1. stählerne Tirefonds, 145 t stählerne Lasch⸗ und Schraubenbolzen, 130 t stählerne Hackenbolzen. Besteck Nr. 200: 120 000 Lee schwellen aus Greenbolz. Besteck Nr. 201: b290 eichene Eisenbahn⸗ schwellen. 9000 buchene Fisenbabnschwellen. Besteck Nr. 205: Holz für Weichen, sowie Brückenschwellen von Eichen, und Buchenholz.

Serbien.

Die Bedingungen für die in Nr. 238 des „Reichs. Anzeigerg⸗ ge meldete Vergebung der Lieferung von Zigarren für die Königlich serbische autonome Monopolverwaltung in Belgrad liegen beim Relche - Anzeiger“ zur Einsicht aus.

Verkehr d ⸗Anstalten.

London, 31. Oktober (W. T. B.) Von der Mannschaft des Schiffs Ang lig“, welches den letzten Theil des Kabels durch den Stillen Ozean Jegt, erbielt der König heute eine Min tbeilung, in der die beendete Legung des letzten Gliedes des Kabels bei Suda Sinn angejeigt wird. Man erwartet, daß der Betrieb zu Ende des Jahres werde aufgenommen werden. ö

Bern, 3. Obiober. (B. T. B) Die italienische Regie⸗ rung bat sich nunmehr gegenüber dem Bundegrath mit der be= dingungslosen Uebertragung der Konzession für die Strecke von der schweijerischen Grenje (Simplontunnel) bis Iselie an den Bund einverstanden erklärt.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus. In Richard Wagner s Oper Tannbäuser', die seit ibrer ersten Aufführung am 7. Januar 1855 gestern zum 150 Male im Königlichen Qpernbause erschien, seßzte Herr Theoder Rertram sein am Mittwech, begonnenes Gastspiel alg Welsram den Gschenbach fort, Sein schöner, ausgiebiger und gut ausgeglichener Bariton und sein gugdrucksvoller Vortrag sind bier nech nie so ut zur Geltung gekommen wie gerade in dieser Partie, die ibm Gelegenheit gab, den ganzen Wohilaut, dessen sein Dran besenderg in der Cantilene fäbig ist, frei ausströmen zu lassen. Gleich Gutes wie als Sanger bot er auch als Darsteller. Im sbrigen nabm die Auffübrung unter Kapellmelster Dr. Muck g Veitung, bie auf die Duvertüre, die man an dieser Stätte schon besser gebert bat, einen glantenden Verlauf. Gine in Spiel und (Ghesang groß angelegte Leistung war der Tannhäuser des Herrn Kraug, und alt 3 utwickelie Fräulein Hiedler ibre oft bewährten Vorzüge. Ja der kleinen Rolle des Walther von der Vogelwelke erwies fich auch der Tenorist Vert Jörn als schätzengwertheg neneg Mitglied dei de cenie

Ia Königlichen Oyernbause wird merge Nederd e 8 DOrer Die Hugenotten in nachstebender Rckegee, . zalent me Franlein Piaichinger Margaret be dos Dales res- r Urdain: Fräulein Vietricoh, Reacul Derr Fee dr. NWödliager; St. Gris ber 1 Vererr err H

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Tarek estr: Hr Muck dirigiert der Mer in Verdradeag iz Maseret , een,

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