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Thomas und Cameron, der bekannte Radierer aus der Schule Whistler's, haben eine Reihe feinsinniger Arbeiten gesandt; beson ders auf die Farbentiefe und auf die auch zeichnerisch sebr interessante Landschaft des letzteren sei aufmerksam gemacht Von älteren Werken interessiert vor allem der prachtvolle Studienkopf eines Jünglings von Menzel aus dem Jahre 1846 Er ist über Lebensgröße, wuchtig, kraftvoll, in einer breiten, kühnen Weise gemalt, in wenigen, ruhigen Tönen, ungemein charakter. und ausdrucke voll. Daneben feffelt ein Frauenkopf von Trübner aus dem Jahre 1872. Auch von älteren Franzosen, fo von Rousseau und Diaz sind kleinere Arbeiten vertreten. Wer sich einen Begriff von der Kunst Corot's zu machen wünscht, von dem zur Zeit so wenig charakteristische Bilder bei Cafsirer ausgestellt sind, versäume nicht, sich bei Casper die köstlichen Radierungen von Krostewitz nach den Oelgemälden des Meisters anzuschauen. Es ist bewundernswerth, wie der malerische Reiz dieser Bilder in der Wiedergabe zum Ausdruck kommt. Von modernen Künstlern finden wir Kampf, Liebermann, Emile Claus mit einem flimmernden Seestück u. A. m.
Der in Rom abzuhaltende Internationale historische Kongreß, dessen Patronat Seine Majestät der König von Italien übernommen hat, wird nach einer Uebereinkunft zwischen dem Unter— richts Minister und dem Bürgermeister von 2. bis 9. April nächsten Jahres stattfinden.
Technik.
AX. F. Die zweite und Schlußtagung der vierten Hauptversammlung der Schiffbautechnischen Geselisschaft der, wie gestern schon kurz berichtet wurde, Seine Majestät der Kagiser und König bei— wohnte, brachte als ersten Vortrag einen Bericht über das Bergungs- wesen und die Hebung gesunkener Schiffe“, erstattet von dem Direktor des Nordischen Bergungs-Vereins in Hamburg, Herrn H. Dahlst röm. Der Redner wies zunächst darauf hin, mit welchem außergewöhnlichen Risiko Bergungsunternehmungen verlnüpft sind und wie diefer Umstand es verhindert hat, daß England trotz der Größe seiner Schiffahrt praktisch ohne ein derartiges Unternehmen ist, da daz staatlich errschtete Institut der Thames Conservancy“, dessen Aufgabe ist, die Themse Mündung von Wracks freizuhalten, eigentlich nicht hierher ge⸗ rechnet werden kann. Es giebt z. 3. nur drei leistungsfähige Bergungs. Unternehmen: den obengenannten Verein in DYamhurg, ein dänisches und ein schwedisches, die ohne Ausnahme stark wechselnde und durch- schnittlich recht bescheidene Gewinne abwerfen. Ueber die Art der Ausführung der Bergungsarbeiten berichtete der Vortragende, ö. verschiedene Methoden befolgt würden. In den meisten Fällen bestehe das Verfahren darin, das ge⸗ sunkene Schiff durch Taucher dicht machen und dann das eingedrungene Wasser von einem Ponton her auspumpeęn zu lassen. Dieses Verfahren sei aber nur in der Nähe der Küste, nicht im tiefen Waffer, also nicht in der offenen See ausführbar, weil Pontons sich im letzteren . nicht anwenden lassen. In allen Fällen sei das Ver— Na. fehr langwierig, ja es komme vor, daß das durch Auspumpen chon erleichterte Schiff, um es vor dem Seegang und Leckwerden zu schützen, wieder vollgepumpt werden müsse. In der Trafalgar⸗Bucht habe dies 17 mal geschehen müssen, ehe beim 18. Mal die Bergung gluͤckte. Im tiefen Wasser babe die Anwendung von Preßluft. durch welche man das Wasser aus dem Wrack verdrängte, einige Erfolge erzielt, dagegen seien alle auf die Verwendung flüssiger Koblensäure oder von Gasballons als Hebezeuge gerichteten Vorschläge bisher als praktisch unausführbar erkannt worden. Zu hoffen sei, daß bessndere Bergungefahrzeuge, ähnlich einem ausgestellten Modell, die Leistungs⸗ säbigkeit in der Debung gesunkener Schiffskörper in Häfen und Fluß⸗ revieren steigern werden. Bei Anwendung zweier selcher Fahrzeuge werde sich vielleicht die Hebung von Schiffekörpern bis zu 2009 t Gewicht verwirklichen lassen. In der sich anschließenden Diekussien betonte Professor Flamm, Tharlottenburg, die Notbwendigkeit. bald einen Hafendienst berbeizuführen, wie er im Nachbarlande Dänemark bestehe, um beim Sinken eines Schiffes den Schiffahrts— weg freizumachen und genügend zu sichern. Der Behauptung, daß Hebungen von Wradg unter Anwendung flüssiger, im geeigneten Moment zu verdampfender Koblensaure unausfübrbar seien, trat Pro— sessor Flamm entgegen und demonstrierte durch einen wohlgelungenen Verfuch das Modell einer von Nielsen⸗Sonderburg erfundenen Ein. richtung, bestehend in Bojen ähnlichen eisernen Ballons, die an den zu bebenden Schiffekörer befestigt, dann durch den Druck von in ibnen entwickelter Koblensaure vom Wasser befreit werden und die Hebung vollsieben. Auch Direlter Vedicke⸗ Siegen bekannte sich zu der Meinung, daß die Unausfũbrbarleit von Schiffebebungen durch Gasballons keineswegs genügend gevräft sei.
. Theater. Schller hau. 255. Vorstellung. Carmen. Urver in 4 Akten 4 **. . Meilbae und don — ill
von Georges Bijet. Tert von Denrz
. — Vent 11 n Sonntan N 1 Ludorie Salgvyv, nach einer Novelle des Presper 6 — . .
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mittaga 3 Ubr: Die NMäuber. —
darüber als unausführbar den Stab zu brechen. Demgegenüber hielten Geheimer Regierungsrath Bus lev und Direktor En m ,. an der Unausführbarkeit beider Verfahren infolge unüberwindlicher Schwierig keiten feft, und letzterer gab bei dieser Gelegenheit ein Bild von den ungekannten und bedeutend unterschätzten r T eͤffen denen die besienfalls bis 50 m in die Tiefe dringenden Taucher ausgesetzt seien, fobald sie Arbeiten unter Wasser vorzunehmen hätten. ie von den Vorrednern empfohlenen Methoden seien, weil sie das Dichten und Auspumpen des Wracks ersparen würden, zweifellos sehr schön, aber mit so viel anderer Arbeit unter Wasser verbunden, daß sie z. Z. wenigstens für nicht ausfübrbar erklart werden müßten.
Den zweiten Vortrag hielt der Direktor des Berliner Schuckert⸗ Werké, Marinebaumeister a D. Schult heß über das Thema Der Einfluß der Elektrizität auf die Sicherbeit der Schiff⸗ fahrt‘. Der von bildlichen Darstellungen erläuterte und von zahl⸗ reichen Experimenten (wofür dem Renner drei gut geschuste Hilfskräfte zur Verfü)ung standen) begleitete Vortrag hob den großen Nutzen hervor, den die Glekfrizität dem Seemann als Hilfsmittel bei den schwierigen, von ihm zu Iöfenden Aufgaben bringt. Man braucht sich nur daran zu erinnern, daß sie ihm Licht, duich Bewegung von Ventilatoren Luft und vor allem die Möglichkeit, sein Schiff in allen Teilen von dem Kemmando— platze aus zu beherrschen, giebt. die nöthige Kraft zu zahlreichen Hilfs⸗ maschinen und in Seenoth die Mittel zur Rettung gefährdeter Menschen- leben liefert. Zweifellos bringt die Elektrizität auf dem Schiff auch Gefahren, Kutzschlüsse, schärliche Kompaß Beeinflussungen mit sich; doch ist diesen Gefahren, wenn man sie bei der elcktrischen Installation ge⸗ hörig im Auge behält, mit Sicherheit zu begegnen. Der Redner erörterte alle diefe Fragen mit ebensopiel Gründlichkeit wie Klarheit. Sehr be⸗ achtenszwerth erschien den Zuhörern ein Vorschlag, mit Hilfe einer Reierve⸗ Accumulatoren⸗Batterie bei Schiff sunfällen dem Oberdeck bis zum letzten Moment Licht und Kraft zum Herablassen der Nettungeboote zu sichern. Wünschenswerth sei auch, so wurde ausgeführt, daß im Wege internationaler Vereinbarung die Anwendung gleicher Span⸗ nung für alle elektrischen Schiffsanlagen festgelegt werde, damit havarierte Schiffe elektrische Energie von fremden Schiffen entlehnen und alle Schiffe, im Hafen angelangt, sich an die elektrischen Hafen— anlagen anfchließen könnten. Von besonderem Interesse war der Schluß des Vortrages, weil er die Darlegung und Vor⸗ führung des elektrischen Signalwesens von Schiff zu Schiff und von Schiff zu Land, sowie die Erläuterung einer neuen Scheinwerfer konstruktion brachte, welche es gestattet, das Lichtbündel zu erweitern oder zu verengern und damit dessen Lichtintensität zu verringern oder zu vermehren. Dadurch wird die Möglichkeit geboten, den Leucht thürmen durch Blinkfeuer eine eigenartige Charatteristik zu geben, fodaß jeder Leuchtthurm zur Erleichterung der Orientierung für den Schiffer leicht erkannt wird. Ganz zum Schluß wurde über die Tngsachse des Saales hinweg auch das Telepbon ohne Draht“ mit bestem Erfolge demonstriert. An diesen Fortschritt knüpfte der Vor— tragende die Hoffnung und den Wunsch, es möge gelingen, durch diefe Einrichtung telephonische Verständigung zwischen Leuchtthurm und Schiff herzustellen, wodurch die Sicherheit der Schiffahrt weiter er⸗ höht würde.
Der Schluß der Versammlung fand kurz vor 124 Uhr statt. Es dauerte aber noch geraume Zeit, bis die Aula sich leerte, da noch die zablreichen Gegenstände, die bei den verschiedenen Vorträgen als An schauungsmaterial gedient haben, von vielen Tbeilnehmern an der Tagung eingehender Besichtigung unterzogen wurden. Dies fand auch Anwendung auf das ausgestellte, kunstvoll ausgefübrte Tokument, durch das Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hebeit dem Kronprinzen die Ebrenmitgliedschaft der Gesellschaft auf Grund eines im Sommer gefaßten Beschlusses ertheilt wird. Es zeigt fünf charakte— rsstische Schiffe bilder ein die Kaiserliche Standarte tragendes Wilingerschiff, eine Fregatte von der brandenburgischen Flotte aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrbunders, die alte vreuß sche Dol ʒ· korvette Kronprinz und als Vertieter des modernen Schiffe baues den großen Fünfmaster der Hamburger Rbederei Laeis; unter Segel, sowie den Schnelldampfer „Kronprinz Wilbelm“ des Norddeutschen Lloyd
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Wasbington, 2. Nevember. (W T. B) In den Staaten Connecticut, Rb ode Island, Massachusetts und Vermont berricht Maut. und Klauenseuche in beunrubigendem Maße. Infolge dessen bat der Ackerbau⸗Sektretär Wilson eine Verfũgung erlassen, welche bis auf weiteres verbietet, daß NRindvieb, Schafe und andere Wiederkäuer sowie Schweine durch das Gebiet der genannten
Staaten nach anderen Staaten oder nach dem Auslande gebracht
werden.
Theater. O. (Wallner Theater) Thalig ˖ Theater. Dresdenerstraße 7273. S jali j Es mkeas - DSnerm. Sennabend, Abends s Ubr: Liebe. Ei bend: ö S nr in 3 Aten II. Trio UAbend ven Josepvh Thibaud ( lan Soennabend: Dre. Senna nd, ends 2 Ubr gabale und Liebe. Gin abend Charlene Tante. Schwank in 3 Atte
Kanigliche Schauspielt 1 iche? Trauerspiei in 5 Akten don Friedrich don Branden Themag. (Guide
Farley s Tante) Verber: Cassis Pascha. Aus. Vieloncelloe).
nattunge. Burlesle mit Gesang und Tanz in 1 Att. .
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3 2 Mentag. Abends 8 Ubr: 8 Preise der Plate Fremden Soge 12.0. Orcester. J Abende Uhr Ter Ufarrer von 381 Ubr
Loge 10. M, Erster Rang 8 Æ, Parquet 8. M., Zweiter Kirchen
Friedr; Ww il 1 z 577 Kew Rana 5 M, Früter Manz Vä, Vierter Rang X. FS Tb dri Wit belmstädtisces Theater) Verber: Cassie VBascha.
Sitzrlaß 2 Æ 0 4. Vierter R
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Vortrag von Eugen Jabe!: leweare s Dei- * 1
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Derr, Jim Schluß Foruwmseene aus Julius Billet ben ichnung Resern cia Nr. W“
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Theater des Wellens. Rantstt. 12. Senn. abend: Velletküml iche Verftellung u balben Preien er Ter lustige Krieg. K emische Trer in Atten. Musik den Jebann Strauß. Anfang 1 Uhr
Senntag, Nachmittazss Uhr: 3a bal
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Verstellung. Mari t ; 2 v ö * . dne, mn n,, Cessmng Cheater. we, se, e, rim Theater.
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! er Frelsen: Deni rel. maten, . ersten Male: Tie me == — undi ne, , ür, ene we, rar, Schr eder, nene, helles ie Akten Srafefreare⸗ Denkmals in Weimar ĩ kerne Retkauier, M Pier, den Deinr. Screttenbach Anfang 8 Uhr.
Senntas. Nackaittaer Goralie & Cie.
Konzerte.
Sing Akademie. Scccakend. Artes 8 Ur Oil ( Dreclas) mm, Nit erkang Prefeffert Je.
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Ron eri fan 73 Mh. xirkan⸗ er 9 Trrauß ned Rarerklcher Derek, nad elende Tage eine Naraer- . — n Z ecta ann.
Theater und Musik.
Central Theater.
Die fünfundzwanzigste Aufführung von Maurice DOrdonnegu'z lustiger Operette Madame Sherry ging gestern vor voll be⸗ 896 Hause von statten. Die Damen ettori, Werber,
ildner und. Augustin riefen mit ihren übermüthigen Gesangs⸗ vorträgen, wie allabendlich, laute Heiterkeit hervor. Besonders * die derbere Komik machte sich im Publikum eine starke Empfänglichkeit bemerkbar, und Fräulein Augustin's italienisches Lied, dessen temperamentvolle Melodie öfters in der Partitur auftaucht, nahm einen hervorragenden Pl in der Gunst der Hörer ein. Die Herren Carl Schul; und Kunstadt bethätigten sich aufs neue als wirkfame Vertreter ibrer Nollen. Direktor Ferenczy mußte zum Schluß im Kreise seiner Darsteller dankend erscheinen.
Buntes Theater.
Das von Ernst von Wolzogen begründete Theater in der Köpnicker= straße verleugnet immer mehr k Charakter als Brett'l, um den einer Schaufpielbühne im üblichen Sinn anzunehmen. Das ging aus dem Programm des Neuheiten Abends am Mittwoch wiederum deutlich hervor, in dem nur ein kleiner Raum dem früher sehr aus— gedehnten „Bunten Theil“ eingeräumt war, während im übrigen die scenische Darstellung vorberrschte. Gegeben wurden einige Ein—⸗ akter, von denen drei Courteline den geistvollen französischen Satiriker, zum Verfasser hatten, und zwar Er und Sie, ein kleines Ehestandsdrama, in dem ein eifersüchtiger Gatte trotz allez Wetterns Furcht vor der Ueberlegenbeit seiner besseren Mälfte zeigt, Monsieur Badin“, ein Scherzspiel, in dem ein Ministerial⸗ beamter trotz — oder besser gesagt — wegen seines Faulenzens, das ihm viel Kosten verursacht, Gebaltserhöhung verlangt, und Theo dor sucht Streichhöl;er“, eine Soloscene, in der Fräulein Tiny Senders einen etwas herauscht nach Hause kommenden jungen Burschen neisterlich, spielte. Neben ibr verhalfen die Damen Ewers und Lingen, die Serren Romgnowekv, Salzer u. A. den Courteline ' schen Stücklein, sowie einem ‚Abergläubisch“ betitelten vierten Einakter von Marius zu einem vollen Heiterkeitserfolg.
Im Königlichen Opernhause geht morgen Bizet's Oper „Carmen“ mit Fräulein Destinn in der Titelrolle in Scene. Kapell⸗ meister von Strauß dirigiert.
Zu der bereits angekündigten, am Sonntag im Königlichen Schauspielhause stattfindenden Matinée zum Besten des Shakespeare⸗ Denkmals sind die Preise wie folgt angesetzt: L Rang 2330 6, Parquet 2 6, II. Rang 1,50 , rigen 50 3. Aufgeld wird nicht erheben.
Im Berliner Theater wird mergen Nachmittag die erste Aufführung des Weihnachtsmärchens „Struwwelpeter“ stattfinden. Die Titelrolle spielt Herr Harry Walden.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage)
Mannigfaltiges. Berlin, den 28. November 1902.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten, die nur von kurzer Dauer war, würde die Aufnahme einer neuen Anleihe der Stadt Berlin in der Höbe von 228 Millionen Mark unter Ablehnung eines Antrages auf vorherige Ausschußberatbung beschlossen, nachdem der Ober Bürgermeister Kirschner die Versicherung gegeben batte, daß über die aus den Anleibemitteln zu bestreitenden Ausgaben in jedem Ginzelfalle der Versammlung eine besondere Vorlage zugehen werde. Auf die öffentliche folgte eine gebeime Sitzung.
Das Kaiserliche Gouvernement von Samoa meldet, dem W. T. B. zufolge, aus Apia über Auckland, daß das Erdbeben,
das am 7. November auf Savaii stattfand, nur Materialschaden an
einigen Steinkirchen angerichtet babe. Die Vul kanausbrüche seien bereits schwãcher. .
Das Ballfest des Vereins Berliner Presse findet in diesem Winter am 31. Januar 1903 in den Festsälen der Phil barmonie statt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Sonnabend, Anfang 71 Tir
Thieslscher als Jacques Thibaud (Vieline), Andr« Oelkig
gerthoven · Saal. SZennabend. Anfang 8 M
Senntag und felgende Tage: Charlene Tante. gonzert von Frederic Tamson (larie.
dem Vhitharmonischen Orchester, unter itz
Senntag. Rachmitiags 3 Bbr. Gast viel de Asnig. Leitung den Prefesser Gar Alindworth. mit Gang in 5 Alten von lichen Schausvielers Herrn Joserb Nerrer. Nathan
Dirhus lb. Schumann. (Garlstraße) = abend, Abende 71 Ubr: Große Hinh-L- Ie ertsegung der beliebtesten **
Vor zugliches Vrogramm. Direktor Alb. E cdu
Sonntag und folgende Tage Madame Zherry. mann mit seinen Meister Tressuren.
Sennen, Jwei Vorstellungen: Nacken nenn
; ö ne 4 Rbr und Akende 71 Ubr. Nachmittag: Glo- gelle Alliantt · Theater. Manchen Gnfemle- ö . . a
Vor ellung. Gin Kind frei, weitere Kinder **
Abend 8 Uhr:
Verebelicht: Sr. Gebbard den Treuenfeli- Neade
eraen?t 1 mit Marie Grän Tang (Meltef) . — Geboren: Gin Sehn Den, Dang den Tickit c
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Gbarlettenbara — Dr. Dhberseutnarg .- den CGeler (Berlin) Hrn. Grnst den Jaread et: Gerlin). re, Generb en Or. Majer Grast ecremaun - Dr Gebeimer Ranileiratb Jalta Meich Seri = enenann, Man, den Fader, ni,
Nerantweortlicher Redakteur Dr. Torel in Charlottenburg.
Ae nal. Berlin F. Rmäbelmstraße Ne. . Sieben Beilagen (etaich lie dlih Brrfer Beilage]
Er st Seil — ** zum Deutschen Reichs⸗An 280. 2
gering
Gejahlter Preis für 1 Doppel jentner Menge
niedrigster
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hochster . höchster¶ Doppel ientner 16 S0.
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gut Verkaufte
Durchschnitts-«
zeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 28. November
Am vorigen Markttage
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Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschlaglicher Schätzung verkauft Doppeljentner (Preis unbekannt)
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Chateau Salins emerkun gen.
berg 1. Schl.
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Die verkaufte Me
1
1 . Wenge wird auf volle Deppelksentner und der liegender Strich (— in den Spalten für Preise bat die
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1550
Kernen
16,84 16,00 16,43 15.00
13.00 13,40 12.40 1180 12,70
13.80 14460 1240 13,50 14,25 1450
1330
12, 00
12,00 1440 13,30 1400 1489 14,50 1400
1429 1209 12.09 12.20 1240 13,70 15, 00
13.300 1420 14.36 1400 1150 14400
(enthülster Spelz, Dinkel, Fesen).
18.09 — id oo 1400 14.56 14,80 1665 1476 1500 14560 id gs 16,10 i169 1426 206 1820 1466 — 1430 16 39 1865659 16. ĩ5 e 16 50 1656 1669
2. 14,56 16,090 e.
16, 84 ] . 17,20 1620 16,50 16,435 17,00 15,50 1600 R 13,00 — 13,40 13 50 12,80 — 11,90 . 12,10 13,20 13.80 — 3. 13,30 13,so 11.160 14,90 15,20 12.40 ĩ 13,70 13,60 13, 80 1425 1430 14.90 1600
— 14, 16 14209 8. 6
— 13 o 1220
14370 12,50 — 14,40 165,90 13, 70 1400 1400 14,60 1480 18509 1450
S af — 1420 12 80 12,40 1240 12 40 13,70 d ö ‚ 13.50 3. ĩ 50
— 130 135909 3, ; 14.20 70 1436 6 46 173 14350 * k 16 14150 17,00
Verkaufgwerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt.
20. 20. 20.
2 Der Durchschnittspreis wird aug den unabgerundeten Zablen berechnet. deutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß enisprechender Gericht feblt.
Teutscher Reichstag. DI. Sitzung vom N. November 1902. 2 Uhr.
ordnung: Fortsetzung der zweiten Lesung des Ent
wurfg eines Zolltarifgese ges.
Der Abg Herold Jentr) berichtet als Referent der Kom mission über die zu den bereits erledigten Tarifpositionen Pferde. Rindvieh, „Schafen, eingelaufenen Betitionen.
Die WVeschlußfassung über diese Petitionen wird in der dritten Lefung erfolgen.
Prässdent Graf von Ballestrem schlagt ver. rat ung deg Jelltarig diejenigen Nummern aad keine Wertmeldungen derliegen und Abstimmungen werden darch ibren einfachen Aufruf für erledigt gelien
ig Getkein (fr. Bag, jar Geschäftaerd nung Ich weiß nicht, b ich recht derstanden babe, daß nur debattiert hReaen. die durck zie Kemmissten gersckls= gea Graf don
Madig anangr fechten sind, durch ibren Aufru Nirt erden beg Singer (Ser)
eilen Graf den Ballestrem wenn der Antrag derliegt
angencmmen
Ich will nicht ider sr rechen. aut derger isern, daß. ne Abftimmungen derlangt erden team t rerrd islent Graf von Ballestrtem: derungen und Wertmeldungen nicht nicht derlangt werden. von Rarderff (Mr
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Schweinen und Fleisch“
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Ich beaksich ie, einen Even tual- att ag ela erringen, der dabin gebt. im Fp 1 der B ; bioe-Lanabme des Tarif aus fafriechen t den der Maseriat für die Verlage lier alen erten Nee tren
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latienal- der dent ich fer serratfden Partei und meiner Partei nag selbst auf diesen Wen
Ich bitte, darüker erst Ja den Rarder ff akerreit
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dem Präsidenten den Antrag.) Soeben wird mir der Antrag über ˖ reicht; er lautet: . Gventualantrag: Der Reichztag wolle beschlieen: Für den Fall der Annabme deg § 1, Aks. 1 des Entwurfs eins Jolltarif . zesetzes den Paragrarben za fassen, wie folgt Waaren in dag deutsche Zollgeblet werden, sowelt nicht für die Ein- fuhr aus bestimmten Ländern andere Vorschriften gelten, Zölle nach der dem Reichetage am 10. Oktober 190M vorgelegten endgültigen Beschluässe der Temmissien über den Zolltarif erbeben. in Abweichung don diesen Beschlüssen die Zollsätze der Nr. 808 auf 450, der Nr. 809 aaf 750, der Nr. Sl0 auf der Nr. Sig auf S und 12 A. der Nr S2 auf 8, der Nr. 900 o auf 12, 10, 9, 7, d. 50. 4,50, 3,0 fest- Nervember 1902. (ge) von Kardoiff, Wassermann, Gröber, Hereld, Graf Limburg / Stirum. Paasche, Sattler, Spabn, Sreck, Stockmann, von Tiedemann. mit Nummern angesnbrten Positienen besieben sich auf land wirtbschafiliche Maschinen und Gerätbe. Gten wird mir noch ein Antrag des Abg. Stadt bagen über lgenden Absatz binjujufügen Jellläpe deg Tarifs dürfen durch vertragemäßig ab. geschlossene Abmachungen nicht binaufgesetzt werden bei Buchweijen über 2 A. bei Oirse über 1 MÆ“ bandschntilie
überreichte Antrag von Kardorff hat
Anblick denn ich lese ibn auch eben erst E ger ihtize Bedenken, eb er vereinbar ist mit dem Absatz 2 den . Geschafte ordnung
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! wobl anne men darf, daß binter ibnen Anjabl ibrer volinischen Freunde siebt, daß daber D die Maseriit de Hanseg binler diesem Antrage stebit, scheidung, die ich bier sreffen könnte, doch eine nachber vielleicht ange fechten würde. Ich E beser mache, wenn ich junächst cine Dig. lässgkeit dieses Antrag nach der Geschästg⸗ n, diese Dielussien in recht Jeder kann mag er eine Ansicht baben. nar für feine Ansicht rechen, wenn er die n Diese Bitte richte ich an alle er Würde des Haufe und im
verren bin
Bei der Einfubt von
druckt vorliegt morgen aussetzen. Abg. Richter (fr. Volley): Antrag geschäftgordnunge mäßig zulässig ist. wenn man auch lange in oder selbst nach einer Stunde sich schlüssig räjeden fall für die orientieren fännen, der Antrag schneit sojusagen in das aug Ich bitte, wenigstens big morgen ju vertagen Abg. von Kardorff eine on bloc Annabme mit Uusnabme ei berauggegrissen sind
von Kröcher,
Da der Antrag jedech von ciner Mitgliedern großer Parteien dieseg Vauseg unter-
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Abg. Singer (jur Geschäftsordnung) Theil deg Hauses ist es kaum möglich gewesen, bei der Verlesung über den Inbalt deg Antrages sich so genau zu informieren, daß man sofert in eine Digkussion eintreten kann. Ich beantrage, die Beratbung dieses Antrages so lange aussjusetzen, bis er gedruckt vorliegt.
Abg. von Kardor ff
Abg. Dr. Barth (fr
ich jelbstt 1879 einbrachte,
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Ich glaube, einem großen
Ich schließe mich dem Antrage Singer an.
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Julässigkeit eines selchen Antraga. Man
— Der Antrag ist
weit jchichtig⸗ . —— acht
eil fein beschlanfabig
iniger Positienen Ich glaube nicht, daß ein aller Parlamentarier, wie der Aba. Michter ist, lange Jeit braucht, um sich über den Ir fa orientieren, und wenn er Präjeden fälle studieren will fe ern ich ibn nur an frübere Jolltarisberatbungen und an den der einen solchen Pra reden) fall
ja nicht so kemrlinert;
die
abalt mere Antrag, den
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Db der Antrag lemrlinert ist, kennt im Uugenblick bei der Werlesung nicht beurtbeilen, aber ich gland ku irren, daß die Lerren sebr lange Fassung fanden. bunt cen Regierunnen der Antrag sicher nicht wenn wir wenigstenn um über die nung cinig Muillelinierung der Tragweile der Sache ein will ven ibrer Gewalt machen Sie Ge ral bung
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