1902 / 283 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 02 Dec 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Wiederholung des einfachen Themag. Sehr reizvoll dagegen ist das Scherzo, das hier an jweiter Stelle selgt. Auch das Adagio ist bei aller Kürze inhaltreich und giebt dem Cellopart Selegenheit zur vollen Entfaltung der Kantilene. Ganj im Gegensatz zu dieser modernen Musih stand die dann folgende Sonate von Archangelo Corelli, die am Ende des 17. Jahrhunderts

komponiert wurde. Den Schluß bildete eine Sonate in E moll von Brahms.

krankt etwas an zu barg n Rondo in Acmoll Nr. 20 und Chopin's Cis-moll- e

Polonaise sowie das zum ersten Male von Herrn von Pachmann zu Gehör gebrachte Scherzo Nr. 4 op. 54 gefielen besonders. Letzterts fand reichen Beifall, daß eine Zugabe erfolgte. Im Oberlichtsaal sang, ebenfalls am Sonnabend, Herr Fendall egram ( 2 aus New York eine Reihe deutscher und ranzösischer Lieder. Sein tiefes Organ entbehrt nicht der Kraft, wohl

Deutschen nicht, ihnen darin gleich zu handeln. Wir sollen uns lieber an das Beispiel unserer Vettern in Schweden halten. Dieses Volk, das sich vor hundert Jahren 63 einen unglaub⸗ lich hohen Alkoholkonsum auszeichnete (im Jahre 1830 waren es allein an Branntwein, zu 160 00 gerechnet, auf den Kopf der Bevölkerung 232 1) und in jeder Beziehung der Degeneration ver=

Erste Beilage

den Eindruck mit, daß die Lust und die Freudigkeit, sein Bestes zu geben, geschmälert hatte.

Im Saal der Sing -⸗Akademie konzertierte am Freitag der

. seines Dirigenten, Professors Putsch und Mitwirkung des Professors Georg Sch u⸗

mann. Unter den Gesängen, die zur Aufführung gelangten, waren Wanderers sechsstimmig

A eappella-Gesangverein unter Leitung

zwei neue Kompositionen von Martin Grabert Nachtlied· und. „Herbstnebel⸗, welches leßtere, gesetzt, großen Beifall fand. Zwei Blumner'sche vierstimmige Gesänge, Kied der Vögelein?' und ‚Heimath in der Fremde“ waren wohl das Beste, was das Programm enthielt Der Chor ist gut geschult und versteht es, dem Willen seines Dirigenten zu folgen. Herr Prosessor Schu— mann spielte in seiner bekannten gediegenen Art die Sonate in As-dur von Beethoven, zwei Etüden von Schumann und Waldesrauschen“ von Liszt.— Im Saal Bechstein trugen an demselben Abend die bekannte Violin stin Bianca Panteo und der treffliche Pianist Otto Hegner gemeinsam die zweite große Songte von Raff und die G-moll Sonate von Tartini vor. Der kräftige Strich und der sichere Ausdruck, über den Tie Künstlerin verfügt, fanden ebenso gebührende Anerkennung wie Otto Hegner's leichte, geschmeidige Klaviertechnik und sein ein— schmeichelnder Vortrag. Gleichzeitig gaben im Oberlichtsaal der Philharmonie die Großherzoglichen Kammersängerinnen Fräulein Aline Friede und Frau Alken⸗Minor aus Schwerin einen Lieder und Duett⸗Abend. Beide Damen haben sich hier schon rühmlichst bekannt gemacht, die erstere als Vertreterin der Titelpartie in dem Musik⸗Drama „Ingwelde“ von Schillings gelegentlich des hiesigen Gastspiels der Schweriner . letztere als Oratoriensängerin.

räulein Friede sang mit blühender Stimme und innigem Empfinden; ie verhalf auch an diesem Abend einer Komposition von Schillings zu voller Wirkung und zwar dem schönen Liede, Wie wundersam das einen tiefen Eindruck machte. Frau Alken zeichnet sich durch große Auffassung und vorzügliche Schulung aus. In der Auswahl des Programms hätte man insofern eine Aenderung gewünscht, als die Duekte, obgleich sie sehr klangschön vorgetragen wurden, alle einen einförmig a mentalen Charakter hatten. Einen ausgezeichneten Musiker lernte man in dem feinfühligen Begleiter, Herrn Musikdirektor Paul Drach, kennen. Das sehr zahlreiche Publikum zollte dem Künstler reichen

Beifall. .

Der Pianist Herr Frederick Dawson gab am Sonn— abend im Beethoven Saal ein Konzert mit dem Phil harmonischen Orchester unter Leitung des her. Karl Klindworth, das den Hörern einen außergewöhnlichen Kunst— enuß bereitete. Der Konzertgeber hat sich dadurch mit einem chlage einen Plaß in der Reihe unserer bedeutendsten Klavier 3 erobert. Seine Technik ist unfehlbar sicher, der Anschlag weich und zart im Piano, kraftvoll, doch ohne Härte im Forte, der Vortrag fein pointiert und tief empfunden. Zu Anfang wurde ein Schottisches Konzert von Mackenzie vorgetragen, das hervorragend schöne Stellen hat; so im ersten Tbeil dem Allegro maestoso, wo die Geigen con sordino das vom Klavier getragene Thema begleiten, und im Mittelsatz molto lento —, in dem das erste Thema in breiter Kantilene von den Celli gebracht und vom Klavier phrasiert wird. Das zweite, von Klindworth bearbeitete Konzert Allegro von Alkan war trotz seiner Schönheit etwas lang im Verhältniß zu seinem Inhalt. Die dritte Nummer des Programms bildete das F-moll. Gonjert von Adolph Henselt, nach der Partitur von Klindworth. Trotz seiner enormen Schwierigkeiten wurde es sowohl vom Orchester, wie vom ianisten großartig wiedergegeben, und gerade in seinem letzten tz, dem Allegro agitato, das in einem rasenden Teinpo enommen wurde, konnte Herr Dawson seine Virtuosität voll zur

eltung bringen. Daß der Beifall unter diesen Umständen eine be— deutende 6 e erreichte, ist nicht zu verwundern. Jeder Mit wirkende hatte ihn in reichem Maße verdient: sowohl der Konzert⸗ geber, wie der 72 jährige Klindworth, der mit jugendlicher Verve dirigierte, als auch das Orchester, das ebenfalls sein Bestes gab. Der erste Klavier ⸗Abend des Herrn Wladimir von Pachmann, dessen Programm neben alten, liebgewordenen Kompositionen von Bach, Schubert, Weber namentlich Werke von Chopin auf— wies, batte um dieselbe Zeit den großen Saal der Phil. barmonje fast big auf den letzten Platz gefüllt. Der Konzert. geber spielte in seiner zarten, laren Weise und fesselte durch seine fein pointierten Vorträge die gespannt und dankbar lauschende Zubörerschaft bis zum letzten Augenblick. Dag

n Ueber die Technik und Auffassung dieses bestbekannten Künstlerpaares etwas hinzuzufügen erübrigt sich, aber hier nahm man doch

die leider geringe Zahl der Zuhörer ihm die

aber noch des eigentlichen Wohllauts; es haftet ihm eine gewisse Rauh⸗ heit des Klanges und Sprödigkeit des Ausdrucks bei sonst intelligentem Vortrag an. Starken Beifall fand die wirkungsvolle Wiedergabe von Tartinis G- moll⸗Sonate für Klavier und Geige durch den König lichen Musikdirektor Stein mann und den Königlichen Konzertmeister Professor Struß. Der letztere trug mit Erfolg noch einige an— sprechende eigene Kompositionen auf der Geige vor. In der Sing-⸗Akademie reranstaltete ebenfalls an diesem Tage der be⸗ kannte Baritonist, Herr Alexander Heinemann einen Lieder- und Balladen⸗Abend, zu dessen Programm Kompositionen von Schumann, Schubert, Loewe, Brahms, Gernsheim u. A. gehörten. Die klangvoll und mit Wärme . Gesänge waren vom starken Applaus des vollbesetzten Hauses begleitet; insbesondere erntete die Wiedergabe der Schuhert'mschen Litanehn reichen Beifall. Bei seinen Liedern hatte Professor Gernsheim selbst die Begleitung am Klavier übernommen.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, „Undine“, romantische Oper in vier Akten von A. Lortzing, mit den Damen Hiedler, Herzog, Goetze, den Herren Sommer, Hoffmann, Wittekopf, Lieban und Nebe in den Hauptrollen ge— geben. Kapellmeister von Strauß dirigiert. Als nächste Neuauf⸗ führung wird „Anno 17577, komische Oper in drei Aufzügen von R. Scholz. Musik von. Bernhard Scholz, vorbereitet. Das Werk des Frankfurter Komponisten, der schon einmal durch seine komische Oper „Zieten⸗Husaren“' auf der Königlichen Bühne einen Erfolg er— rungen, wird als Festvorstellung am 27. Januar, dem Geburtstage Seiner Maijestät des Kaisers und Königs, erstmalig in Scene gehen. Das Libretto behandelt eine Episode aus dem . Kriege.

Der zweite Kammermusik . Abend des Klavierquartekts Egidi, Seuffert, Werner, Dechert findet unter Mitwirkung des Königlichen Kammervirtuosen O. Schubert (Klarinette) am Donnerstag, den 4. Dezember, 8 Uhr, in der Hohenzollern— schulen statt. Karten zu 150 6 und 1 S sind in der Musik— handlung von P. Thelen (Eichhornstr. 2) zu haben.

Jagd.

Morgen, Mittwoch, den 3. d. M, findet Königliche Parforcejagd statt. Stelldichein. Mittags 121 Uhr am Jagdschloß Grunewald, 1 Uhr am Saugarten.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 2. Dezember 1902.

Der Orteverein ‚Greß⸗Berlinꝰ des Alkoholgegnerbundes veranstaltete am 29. v. M. im Bürgersaale des Rathhauses eine Volks⸗ versammlung, in der Dr. jur. H. Eggers aus Bremen über „die weltgeschichtliche Bedeutung des Kampfes gegen den Alkoholismus“ sprach. Der Redner knüpfte an einen Ausspruch Schmoller's über das deuische Trinken an. Schmoller aht, daß die ganze Lebenshaltung unseres Volkes, die Zukunft unserer Nation von der Alkohol frage abkänge, daß keine unserer anderen Untugenden neben dieser in Betracht komme. Diese Ueberzeugung des Gelehrten wird, wie der Redner dann ausführte, eff n von Gebildeten wie Un— gebildeten getbeilt: wenn das deutsche Volk zu Grunde geht, wird es an seiner Unmäßigkeit im Alkoholgenuß zu Grunde gehen. Es ist statistisch nachweisbar, daß ein große Theil der Be⸗ strafungen, der Geisteskrankheiten, der odesfälle erwachsener Männer auf Alkoholismus beruhen. Der Alkoholismus ist eine der wesentlichsten Ursachen der Verbreitung der Ge— schlechte krankheiten, der Schwindsucht, der Nervosität, man kann ohne Uebertreibung sagen: der meisten gefundheitlichen und moralischen Schäden der Gegenwart. Wir wissen aus der Geschichte vieler Völker, daß in den Perioden ihrer Degeneration der Alkohol. lonsum übermäßig wurde, die römische Kaiserzeit zeichnete sich be⸗ sonders dadurch aus. Bemerkenswerth ist es, daß in der Gegenwart nicht die germanischen, sondern die romanischen Völker am meisten Alkohol konsumieren; eine Zusammenrechnung auf absoluten Alkohol (1000/9) ergiebt in Litern auf den Kopf der Bevölkerung für Frankreich 16,5. Belgien 13,4, Italien 1352, Schwei 11,9, Deutschland 11,2. England g,. 2, Vereinigte Staaten 6, Schweden 5.4, Norwegen 33. Wenn der Kampf gegen den Alkoholismus von den romanischen

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Dyern. haug. 259. Vorstellung. Undine. Romantische Zauber Dyer in 4 Aften von Albert Lortzing. Tert . Erzäblung frei bearbeitet. Anfang 7 t.

Schauspiel baus. 247. Veorstellung. König Laurin. Tragödie in 5 Aufjügen don Ernsi von Wildenbruch. Anfang 7 Uhr.

Dennerhtag: Dvernbaug. 26. Vorstellung. Die Meistersinger von Nürnberg. Over in 3 Aftten bon Richard Wagner. [Dang Sachs: Herr Mar Dawison. dom Stadt Tbeater in Damburg, alg

Gast Anfang 7 Uhr. Schauspielbaug. 218. Vorst lung. Der Geigen ˖ in 1 Ausjug,

feld.

Kirchfeld. Freitag,

Kirchfeld.

Rübezahl.

Sãnger. Serd. Dyver

Garl Goldmark. macher von Cremona. Drama

frei nach dem Franjösischen den Frangolg Corp, von e Bonn. Der eingebildete Kranke. Lustspiel in 3 Aufjügen von Jean Baptiste Moligre, mit Benutzung der Ben Graf Baudissin˖ schen Uebersegzung. Anfang 71 Ubr.

Neueg Drern Theater. Sonntag: Ju brnten Woch. Lustspiel in 3 Aufjügen von Franz von Schonthan und Freiberrn von Schlichi. Anfang 71 Ubr. Der Billet Verlauf bierjn findet von Donnerstag ab im Königlichen Schausplelbause statt

Dentsches Theater. Muütwech⸗ Monna anna. Anfang 71 Ubr.

J e lebe dag Leben. Freitag Monna Banna.

Freitag: 1

Sonnabend,

Die Eyisode. Riemasch

Gerliner Theater. Mittwoch, Nachmittage 28 ner Ter Ztrumwelpeter. Abende 7! Uhr

6 Tonner ta Mit- Geidelberg. * Vfarrer von Kirchfeld.

Freitag:

Schiller · Theater. O. (Gallner- Theater)] Mitimech, Akende s Uher Kabale und Liebe. Ein burgersicihed Trauerfriel in 5 Alten ven Friedrich den Schiller.

Denner ten, Abende 8 Uhr Kabale und Liebe.

Freitag. bende g Uhr: Jam ersten Male Jugendfreunde.

burn. Ronier] Henneauin.

don

Thegter des Weslens. Rantst 12. Mitt. woch, Nachmittags 3 Uhr: Zu Maͤrchen und Tanz von Karl Skraup. Abende 71 Ubr: Das veimchen am

in

Donnerstag: Nanon. Freitag: Ter Jigeunerbaron.

Cessing ˖ Theater. Mittnech Die Ehre. n, Jack.

adame Sang Gane. Nachmittag 3 Uhr: stellung der Modernen Bühne“. Schausriel in 4 Aufjügen von Otto

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4a. Mütt. wech Ter Gemeine. von Felir Salten.

Donnere tag Oerren der

Freitag und folgende Tage: Der

Nesidenm· Theater. Dlreltton Sigmund Lauten. Mir mech! Zeine RFammerzofe.

F in 3 Aksen von Bilbaud un Vorher Lueie.

Denneretag, bende ? Uhr: Nathan der Weise. Nathan: Sigmund Lauĩenburg)

Thalia · Theater. Drerdenersttase 7a 7. Min-

wech Charley 's Tante. Branden Themag.

Charley Tante) Vorber: Cassig Mascha. Aug.

Völkern nicht energisch geführt wird, so ziemt es sich für die

fallen zu sein schien, dieses Volk hat das nationale Uebel überwunden und befindet sich in erfreulichem Aufschwunge. Während z. B. in den meisten Kulturstaaten die Zahl der zum Müilitärdienst Tauglichen ab— nimmt, zeigt sich bei den Schweden eine stetige Zunahme der Dienst. tauglichen. Das anscheinend eherne Gesetz der Weltgeschichte, daß bei einer allgemeinen Degeneration eines Volkes eine Regeneration un— möglich sei, muß nach dem Vorgange Schwedens auch von uns Deutschen durchhrochen werden. Der Kampf ist für uns schwerer als für die Schweden, weil unser Nationalgetränk nicht der in seiner Gefährlichkeit leichter erkennbare Schnaps, sondern das Bier ist. Das Bier droht eine der schlimmsten Geißeln unseres Jahr— hunderts zu. werden. Ein Paktieren mit diesem unserem Eib— feinde ist nicht anzurathen. Die Geschichte des Kampfes gegen den Alkoholismus aller Zeiten und Völker zeigt, daß dauernde Erfolge nur dart, erzielt sind, wo eine starke Volksbewegung auf dem Boden der vollständigen Enthaltsamkeit von allen alkoholischen Ge— tränken erwachsen ist. In Deutschland stehen wir im Beginne der Bewegung, die deuische. Wissenschaft hat für diesen Kampf die schärfsten Waffen geschmiedet, leider werden noch viele Deutsche durch Vorurtheil, Philisterthum und Muthlosigkeit zurückgehalten, sich ernstlich mit der Alkoholfrage zu beschäftigen. Man soll nur einmal einige Monate abstinent leben, es ist kein lebensgefährlicher Versuch. Die Geschäftestelle der Landesgruppe „Deutschland“ des Alkohol⸗ gegnerbundes (Berlin N. 28, Stralsunderstr. S8) ertheilt unentgelt— lich Auskunft. Es ist dort auch eine Reihe belehrender wie unter— haltender Broschüren meist zu dem billigen Preise von 10 3 zu erhalten. Das Organ „Die Abstinenz“ kostet vierteljährlich 50 3.

Der Berliner Zweigverein der Deutschen Schiller Stiftung hielt gestern Abend unter dem Vorsitz des Professors Dr. Karl Frenzel im Magdeburger Hof“ seine Generalver⸗ sammlung ab. Den Berichten war zu entnehmen, daß die Mit— gliederzahl wieder etwas zurückgegangen ist, von 91 auf 89, weil die alten Freunde der Stiftung dahinsterben und viele, auch hervorragende Schriftsteller sich aus Lässigkeit immer noch der Stiftung fernhalten. Seine Majestät er Kaiser hat der Stiftung wieder einen Beitrag von 1000 zugewendet, an Mit— gliederbeiträgen gingen 1051, an Hun aus dem b8 800 MS betragen⸗ den Vermögen 2054 „S ein. Das Schiller ⸗Theater gewährte wieder als einziges Theater in ganz Deutschland dem Verein 1 des Er— trages aus den Vorstellungen Schiller'scher Stücke, und zwar 321 , 151 M mehr als im Vorjahre. Die Gesammteinnahme des Vereins war mit 4396 S um 237 n höher als im Vorjahre. Leider ist . das Unterstützungsbedürfniß wesentlich gestiegen; während in früheren Jahren aur 10 bis j2 Bedürftige sich an den Verein wandten, haben im letzten Jabre 57 Gesuche Berücksichtigung gefunden und sind insgesammt für Unterstützungen vom Zweigverein 2299 (0 aufgewendet worden. 1200 M wurden an die Hauptstiftung abgeführt, 219 SM erforderte die Verwaltung, sodaß insgesammt 3709 ½ Aus⸗ gaben zu decken waren und 687 * Bestand verblieben. Der bisherige Vorstand wurde wiedergewählt.

St. Petersburg, 2. Dezember. Nach einer Nachricht aus Zarizijn ist das Eis auf der Wolga zum Stehen gekommen und der Uebergang für Fußgänger eröffnet. Die Kälte beträgt 10 Grad. Nach amtlichen Angaben * sich infolge schlechter Ernte in i, ,. empfindliche Noth bemerkbar. Eine Sammlung von eldbeträgen im ganzen Reiche ist gestaitet worden.

Messina, 2. Dejember. (W T. B.) Infolge von Ueber⸗ schwemmungen ist die Bahnverbindung mit Syracus unterbrochen. In verschiedenen Orten der Provinz ist schwerer Schaden angerichtet worden, insbesondere in Santa Lucia und Santa Teresa. Ein von Malta kemmendes Segelschiff ist gescheitert. Zwei Mann der Besatzung sind ertrunken, vier wurden gerettet.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

X. (Friedrich Wil belmstädtisches Theater) Mittwoch, Abende s Ubr: Der Pfarrer von Kirch Volkestũck Ludwig Anzengruber. Donnerstag, Abende 8 Uhr: Der Pfarrer von

Abend 8 Ubr:

*

mit Gesang in 5 Akten von

S Ubr.

Vorher: Gassie Pascha. Sonntag. Nachmittag? leins Clara Janla. 1

Akten von R. Voß.

Ter Pfarrer von lexandra.

Dentral · Theater. balben Preisen: ah t

ildern mit Gesang Mustk von Bertrand

1 1. in 5

Anfang 7 Ubr.

3 Abtbeilungen. Musik von

8 Ubr: Münchener von Heinr. Schrottenbach.

Donnerstag und folgende Tage: derischen.

Zweite Ver Jum ersten Male:

Trianon. Theater.

Friedrich · und Unsiversltatastraße. Vie bea schaufel. Donnay. Anfang 8 Uhr.

Anfang von Charley g Tante Donnergtag und folgende Tage Charley's Tante.

3 Uhr: Gastspiel des Fräu⸗˖

Mittwoch Madame Sherry. Operette in 3 Alten von Huge Felix.

Donneretag und folgende Tage Madame Sherry.

Belle. Alliance. Theater. Mutwoch, Abende Ensemble · Gastsyiel. Schr oederischen. Burgerliches Vollostuck in 3 Akten

Georgenstraße,

Mittwoch Die Lusssplel in 4 Akten den Maurice

Romischer Jos. Mittwoch, Anfang 8 Uhr: Soiree (Klavier. und Gesangevorträge) von Jane BVBathori vom Königlichen Lkeater de la Monnaie in Brüssel und Emile Engel (Tenor) von der Dper in Paris.

Schauspiel in

Dirhus Alb. Schumann. (Karlstraße) Mitt. woch, Abends 75 Ubr: Großer Gala ⸗Abend. Mr. Diavolo. der größte Radfahrtünstler: Looping the Loop. ußerdem das Niesen- Vrogramm mit neuen Runstspezialitäten. Sem le: Direktor Mib. Schumann und: Gine

Fortsetzung der beliebten Pantemime Die lustigen Seidelberger.

Die Familien ⸗Nachrichten.

Gebaren: Cin Sobn: Hrn. Landrath Brinckman (Schmiegel) rn. Oberleutnant Gwald von Vennig (Rathenom). Gine Tochter: Hmm Gericht. Assessor Dr. Victer Led (Grunewald- Berlin) Orn Dauptmann don Strantz (Berlin).

Ge storben: Hr. Professor Dr. Paul Grnst Luctiug Straßburg L Gls). Sr eralmaser . D Dermann don Liereg und Willau (Oelg Hr. Gebeimer Renlerungerath und Professer Dr. Friedrich Rũdorff Gbarlottenbur J. Dr. Amt.

Die Schroe⸗

wischen

Vollestück in 3 Aufjugen Anfang 7 Ubr.

Konzerte.

ng. meine.

vederer · rina.

(Vell 8 Gi Violine] Anfang 71 Ur * Mitwirkung ( Gesan

Dane Tiestel, Franz Borisch.

Gerthoven. Saal.

II. Lieder ⸗Mbend Mühlen.

Schwanf lan 1 Ahnen ( Hude Thiesscher all

Sing Ahademie. Mütwech. Anfang 8 Uhr II. Lieder und Balladen Abend den Felin

Saal Gechllein. Mittwoch, Anfang 71 Uher I. Soiree für nene Rammerwmusit ven Mdalber Jose Vianna da Mona

Marie Blanck Königllche Tammermmnstler Maul

NMütteech. . ae, , Ur, Roe, man ditgesessschafren aus ni den Raimund won Jur gesenschaften, für die

gerichterath Martin Simen (Berli). Dr. Justisgatb Sichmund Lornv (Berlin! Hr. Just h rath Samuel Hoeniger (Berlin) Or. Nechnungz. rath Veinrich Rleineidam (Greglau;

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Grpeditien (Schols) in Berlin. Druck der Nerddenischen Buchdruckerei und Verlage. Anstalt, Berlin w., Milbelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (ein chließ lich Rzrsen · Ve lage). sowie die Inhalteangabe Nr. a des 1 ** lichen (ein schließlich der unter r T* vero ffentiichten —— betreffen en und Aftfen⸗ vorm d, pig 29. Nopember Jo.

rere aller.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1902.

Mn 283.

Berlin, Dienstag, den 2. Dezember

3 Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Marktort

Qualitãt

*

gering

mittel

gut

Verkaufte Menge

Gezahlte

*

niedrigster] höchster

*

höchster f

niedrigster 1

r Preis für Doppel jentner

niedrigster 60.

höchster Doppel zentner

3.

Verkaufs⸗ werth

w

Am vorigen Markttage

Durch schnitts⸗ preis

Durchschnitts ˖

dem

Außerdem wurden am Markttage Spalte 1) nach überschläglicher Schãtzun ft Doppe

u ö entner (Preis unbekannt

.

osen. Breslau. Strehlen i. Schl. Striegan Grünberg i, Schl Töwenberg i. Oppeln Bielefeld

Neuß Riedlingen. Breslau.

Babenhausen Illertissen Aalen = Geislingen. Riedlingen

3

osen.

Breslau . ö Strehlen i. Schl.. Striegau . . Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. Oppeln ö Bielefeld.

Neuß .

Aalen.

Breelau n.

e ,,,,

Lyck Posen. . Brest lan. Strehlen i. Schl. Striegan. Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. Oppeln ĩ Bielefeld

Aalen. Riedlingen . Bret lau

K

Lyck

Posen . Breslau. Streblen i. Striegau. Grünberg i. Löwenberg i. Dryeln Bielefeld Neuß Aalen Riedlingen Breelau.

Schl.

Schl.

Schi.

Bemerkungen. Die verkaufte

Jin liegender Strich

in den Spalten fur

14,75

120 13,00 14,00

15, 10 14.00 1400 13,00

12,20

15,60

Menge wird 9 * * reise

14,75

1320 1356 1126

16,10 14,00 14 50 13,00

1320

15,60 15,60 17,60 15.60 15,20

veljentner und d

Weizen.

1676 1450 1426 1456 14.36 1470 1530 14,50 15 66 14.36 15 36 14.36

15,75 14,00 13,80 1400 14,690 14470 16,39 1450 14,60 14420 16,20 13,80

Fernen (euthůlster Spelz, Dinkel, Fesen).

1576 17.56 1600 15 16

163

Rogge n.

13,19 12,40 12370

1 12,40 12,30

38338

—2— 2 S

Bedeutung, daß der benteffende

Verlaufe werth auf volle . er Verkaufwe preis nicht vorgekommen ist, ein

16,25

1180 15,00 15,00

15,50 15,00 16.10 16,20

1430

15.30 1536

13,40 12,50 15.600 1325 1320 1776 15.20 1350 14605 1370 15 09 1500

2

1625

15 10 13606 16. 4h

1850 9 Bo

16,00 15,20

15410

15,80 15,80 18.60 16,380 15,80

13540 12,80 13,30 13520 13,40 1270 1320 12,80 1450 1370 15.00 13,30

1275 12,40 1420 1350 1420 12 80 13500 12.80 14490 18.00 1460 1420

12 40 13500

13 20 11,40 1240 12,40 1600 13,50 1400 1440 13.00

Nark abgerundet mitgetbeilt.

Der Durchschnit te preis unkt (.) in

12 00

3 355 1220 13,00 13.159 13,90

23990 1470

806

den letzten sechs Spalten, daß

entsvrechender

. 1 net. Aird aug den unabgerundeten Jablen berech wird auß de ö n

Deutsther Reichstag. X. Sitzung vom 1.

Tagesordnung: wur fs eines Zolltarif debatle, die sich 8 laß . Antrags von Kardorff entsponnen hat

Ucher den Anfang der Sitzung Nummer d. Vl. berichtet.

; Abg. Kunert (Sor) fübrt fort . 9 **

liberalen babe das Jentrum vor

1 563 58 weit und es sci jeßt -= in diesem m, si ch e hein é schwere nach iu nm * ** bieseg Triumpbeg, den Mebieten der Polilit, auch in dem wabnsinnigen Gbina · Gweriment, ͤ entacgengeben und ein

seinen gekommen, verbielten

des

eine und

neue dann 24 ü um die Geschäftserdnung nicht so erbittert gefunnt * ordnungè debatte inden Jebt 1 . ; dersen igen, die die Beute neller

. und des balb

ei

dür e lein Gejchüftserdnung, da n Wort Bretwucher⸗

man fönne ihm nich trelbe. Jan dem Antrag

eri Rte im uchem el iti

64 r , , bet beiligt. Vassin : ati ale Gesepgeber

vteutische Miehatund besiBet ia

die Ver sen Sein

Rebe, ern

8 R 1 2rnI der Gm

Gr and besttzet

Brelwucher sei Gigeaschast als Gr Ralser sei der größte den Ballestrtem Fittet den des Naisers nicht in feine Acun⸗ un er babe aur aelaagt, abr * bzöber al die Persen des Katers han don Rröcher (d bicksich aber dem Cane Liegt. sprechen, ebe fachlich ctwa ö Ab siht. alle versnliche Pelemit auch gaanz Ja derm eiten 24 6. biedikb nad, wie ih segat deff, Term!

Redner,

1 m kon 2234 vitd er mit

Dezember 1902. Lesung des Ent⸗ Geschasftszordnungs⸗ des bekannten

Fortsetzung der zweiten gesehes bei der aus Anlaß der Einbringung

P. . 211 sahtend aut

tungen bincin june den * Recht und Wahrben Ind Tie deniscke Menari⸗

chart m werden rach Möglkkfeit and. n Hare dir Ak sicht . 1 ; Herren an der aa ferfter wer

1Uhr.

1. 1 1159

Res

ö Q

wurde in der gestrigen

11 derrn

nr. d * * a nnn d alich wachrn. Ja Ich babe aber die . 2 ke

der Ferm ver⸗

. *

Linken mich nicht ee verki ch in ; Wabrbeit, ja für eine 8 aus iusprechen.

Rags zu srrechen. War eine selkstverstãndliche

* « Ge it aber nützlich, auch di⸗ al 5 Hen art soslaldemelrafichen Pan

Ucberrumpelung von ei

cinem boben Grade

. findlich balte: .

. KJ von der Mebrbeit wir nicht merken

ngen babe

ei0 Sie babe en der an Ibrer s

daß ich lich

mu daß wir uns

Vert Bebel bat un a

ren drorbischn Bericht au Die Urkunde stebt im sten rn vbischen

1

7 en 2 weiden W olle n Git

neen 8

1 r walt Ibrer m balten

Bachem

*

ö . jch babe ihn drei er ; reamilich abzrlebnt, eiQlé et Teen n

wabrschemli Len Aries

jesen Einwand

lennen

segeg der En Naxroleen gesagt restengefechte baben e baben diese Vo

56

** 1M

Leußerste, waß Se

nn?

un? 6

fablsteit der

2 tenn wi'

ndern, manchmal

Mehrbeit dcnannt ven sutlicher Gntrüstung get dan ich ein biechen

im Kriege mit

2 2 ire Febler gemacht bat nd die Verten gingen

sagen wir gemũthlich; werten Sie (linke) vielleicht für Binsenwabrbeit balten. Meine Verren ven der von Karderff eine Sie baben das mit Ver ieiben Sie ö 2 jweisle. iilichen Gntrüstung me . zweifel daran gebabt babe, echt war, ich kann Sie nicht für Rall suilich entrüstet sein sollten. rilich sonderbate Veil ige sein, der Sciialdemełtatie 6 1 . i Mintwech die Krieggerklärung

** * 5 Seite 6232

n den Antrag

p einwenden,. Derr Bebel babe

ich gleich u ĩ e ganzen Weltges 4 —⸗ die Buren, dem 1870 einen Hall, die Anderen

Sie ja.

528

8621

Rreitag Nachmittag

, Kaken

Sic bot 9

ö * .. ö. darch die

bier seine Meder

er bat verrm ven ibm leinen bin er das getban Datte. nal enn nichl zum Daunen und citecichen kennen za geben, daß die vert Singer dann binang und so lenstatiert as wa

aech

und di Gejchluß reintflerten scharfen Artikel

1. m gen

wenn Sir

Ich muß

bend.

Reiche lage waren mit Itnen h am Sennabend ni

.

ö

Hie mme, hn die Jeitnn enen keen, Bebanern Haben ihn die Mit

tungen derschiederet babnuchuchen at Ich

Fate ang beten

breiten Ren

Manteuffel

irn“, also w «

an⸗ den Liberalen leinen

dag muß westengesechte mit

babe ibn dann der Pommerschen HVerren sagen, es wäre ihnen doch batte nämlich nur dio gemäß interessieren mich die mebr als die auf der Linken. . der Poemmerschen Reiche vost e abzedruckt bat. Nun möchte

Namen

zugesandt,

Paricien auß, die Freisinnige Freunde ehrliche, aber ut schier Standvunki stebende Gegner find und lauben ju dur en, ie Ich muß sagen, sinnigen Volkevartei. die sie ; deutenden Juübrert selgend che , sprechen. Ga ist ja leine Frage, ir Alle Grigonen unserer Awerdern; unter pen Biemarck garnicht in svtechen. nter Strosser, Aleist⸗Reßew; und um feinen Schorlemer, keine r Walde ck. Mmenniglen leinen Niauel. die Bitte, dafür m

Wer die Geschichte Garlyvle gelesen bat, muß Frankreich der Leichtstan

per der Revolution,

von Verten

Abnimmt Tbemas Jeit in unmittelbar ̃ seigneurg ert auß ib EPaffet waren. Täuschen wir rerimeesfelte Uebnlichleit mit

k en

bine die Derren den die beiden ficlstunigen Parteien nicht Vertiniqung batte ich derkin derer sien nicht an sie richt. weil ich annebme, Dallung sich der 3 sendern

der

dem Unalegon

nach

der 1

* .

glaube, aus . die Nerren ; 96 ; die GEristenz den allem. Henn, d, e. etzt nicht bier der aufem men Ich derstebe en, wie L ih babe mich felbst ange bentt ungern

west zu ellich mit den Name genannt.

Reicht

Namen der rechten der Absentiste 1

Ich babe am

ich ein

. Neihetageg richten, ich nebn Parteien des Reichstages Vellerartei deswen 2 auf De ich mir nicht glaube cine Bitte in unter je Valtung der Frei⸗ Beisriele ibres be- Wabrbeit auß

ne dabei

entschieder

92 v ar ur d

erger keinen V

sergen

der Fran mesichen

ariesserflätung anschl en c.

1

Seite

Freitag ? und ich weiß nicht,

gesandt.

die

Aber die

Natur- auf der Rechten Namen wieder

eb sie

Wort an die bur gerlichen

weil scharsen volitischen Gegnern ich bin dan lb Fe in dieser Frage, dem Ich will bier eine

en, weil

noch die freistnnigen sie fur

m entgegen gesetzten

er⸗

die bürgerlichen Parteien. sind

den Mininern keinen de den Konservativen leinen Stahl zentrum giebt e einen

den

Roen,

baben wit, keinen feinen Gerlach.

Windt borst

um den

keinen Mallinckredt; unter

mncke, Ich

feinen Twesten, richte daß

nun

der

sich Jagen

ro 1 .

CT 11 *

auß m sagen, daß sie

der

sodaß viele jbrem Taumel aufgewacht sin un nicht, un ere Jen Hbiractlichen Parteien,

1

den

leinen

an die Ab sentißmug Revolution don

keiner

Lage seßt bat che Nerolutien 8

ich nehme da der ,

daß ich meine noch rer Kaberinen

ch möchte sie aicht Cen

renn diben Heß Feiadchen.

äh len

fi, immmer en und

bitte

= Ich bit deen dried Scerseg am Verkeihanq ? 11 dal Jeln Recht, er t lich nnd . fich vestiid um Rert und Rragen waz ir erbalten e Hlen. em esen sind. enlasters in cher e

und die

a fete es

drebl