1902 / 284 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Dec 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Großhandels · Durchschnittspreise von Getreide

an außerdeutschen Börsen⸗Plätzen

für die Woche vom 24. bis 29. November 1902 nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

1000 kg in Mark.

Preise für prompte Loco] Waare, soweit nicht etwas Anderes bemerkt.)

hiele in der 3. J

27. November. Inf. Regt. Nr.

Wien. Roggen, Pester Boden . . ö he ungarischer J.... erste, slovakische

Gudapest. Roggen, Mittelwaare Weizen, afer, erste, Futter⸗

ö Roggen, 71 bis 72 kg das hl. Welzen, Ulka 76 bis

Rig a.

Roggen, 71 bis 72 kg das hl Weljen, 785 . 76.

Paris. Roggen

Weizen

76 Kg das hl.

Antwerpen.

Warna Donau, mittel in, . ö Rother Winter⸗.

66 ö

Walla Walla

1 Am sterdam. . Roagen 3 Petersburger. 722 Weijen ͤ Nel enische Winter

London.

Weizen

a. Produktenbörse (Mark Lane).

Weizen 166 . 2

Weizen f erste

Donau.. Russischer Walla Walla. West Winter Californier⸗· Nord Duluth Nr

Weizen

anitoba Nr. 1 La Plata. Ausftralier . weiß.

engl. weiße dafer ; 2

Gerste, Mabl ·

Chicago.

Dezember Mai.

Weijen, Lieferungk Waare

. rter Kansas Nr. 2, neu

Juli.

New Vork.

Rother Winter⸗Nr. 2.

Weizen Lie ferungè· Waare

Buenos Aire

Meijen, Durchschnitte Waare, ab Bord Rosario.

Bem

er 1ẽ3mperial Quarter ist fi

ur

d. h. die aus den

Umsatzen an

6.

lieferbare Waare des laufenden Monats

b. Gazette averages.

englisches Getrelde, Mittelpreis aus 196 Marktorten

Liverpool.

Dezember Mai.

Woche II. 29. Novbr.

1902

101,62

,

141.33 171 02

121,B76 127 84 129, 87 133,361 127,84 126 63 134,99

131,82 118,97

117.29 122.71 140.28

133,72 133,72 . 118231 w . 148.97 142, 16 133 25

112,52 136,34 112326

97,07

89,77 10,55

122,93 151,10 118,66 136,59

143, 10 135,12 149 44 137,47 127,19 116.77 101,78

kungen.

236 l die Weijennotij an Produk tenbörse 04 Pfund engl. gerechnet; für die Gaast

196 Marftorten des

mittelten Durchschnittepreise für einbeimisches Getreide, i

Quarter Weijen 480. V angesetzt.

afer 312, Buskbel Weijen 690 Pfund engl.; 91 7 1

45756 Ek; 1 Last Roggen 2109, Weijen

Gerste 4

ao Kg

Bel der Umrechnung der Preise in Neichswäbrung den einzelnen Tageg. Notierungen im Denutschen Reich und

Amelger ermittelten

Berliner RWörse iu Grunde gelegt, und

die Kurse auf Wien ür London

wöchentlichen Durchschnitta. Mech selkur se

zwar für Wien und

6

amerun angest 5 K ngeste

egen or⸗

CX woche vember. Jae

Nr. 2, Kranz,

12379 15025 18,66

höf er, a fe

Pr. Mark, zum Insp. vom Rem 11294 v. Gers do rff, 133, 86 111,41 97, 32

vom Remonte⸗D versetzt.

8. 0h 106. 83

5 Inf. Regts. von Zahlmstr

10276 11857

136,13 174,76

120.75 126, 84 129 84 133,90 126,84 126,27 134,38

26. Novem

Durch Spandau, zu

107,89 120,32 122, 13 124,93

Fin ke, der 4. Ingen. Ins hol, Bresse (Otto) in der 1. J

ngen. Insp., zu Festungsbau⸗Ltg, ernannt. ö en. —⸗ ;

aus und wird mit dem 6. Dezember d. J.

Beamte der Militär-Verwaltung. Durch Verfügung des ;

ihren Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt. 114. en,, *

Steinebach, Garn. Bauinsp. in Metz , Ober⸗Amtmann und Administrator des Remonte⸗ Depots

horft, zum Remonte⸗Depot Arendsee, Klemm, Wüthschafts⸗Insp.

. Novem ber. binnen, nach Saarburg i. L. versetzt, 18. No vember. Hilfsarbeiter bei der Intend. XVI. Armee-Korps, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt. November.

vom 2. Bat. 2. Masur. Inf. Regts. Nr. 147, au ihren Antrag mit Pension in den k

dess. Inf. (Leibgarde⸗ Regt. Nr. 115,

Regt. Nr. 1, Rudy vom 5. Bad. Inf. Regt. Kaiser Friedrich III.

ir. 114, Mayer vom Garde Schützen Bat, Bu sse vom Inf. Regt.

Graf Bose (1. Thüring.) Nr. 31, zu Ober-Zahlmeistern Verfügung

vember. Skahr, Vertragsmeister beim Feuerwerks Laboratorium in Siegburg, Guritz,

zember 1902 ernannt.

j Berlin, 27. Res., aus der Marine ausgeschieden und in der Armee als Fähnr.

mit einem Patent vom 19. April 1801 im Inf. Regt. Hessen-Hom— burg Nr. 166 angestellt. f. Regt. Hessen⸗

Löällke in der

ngen.

Im aktiven Heere. Berlin, v. Germar, Hauptm. und Komp. Chef im 2. Hannov. 77, scheidet aus dem Heere am 5. Dezember d. J.

. in der Schutztruppe für

Kriegs-Ministerium s. 11. No—⸗ ob, Roßarzt vom j. Brandenburg. Drag. Regt, Roßarzt vom Westfäl. Train⸗Bat. Nr. 7, auf Paepke, Garn.

Bauinsp. in Saarburg,

gegenseitig, Fron⸗

Remonte⸗Depot Brakupönen, Foth, Wirthschafts⸗ onte· Depot Arendsee, zum Remonte⸗Vepot Pr. Mark, Wirthschafts Insp. vom Remonte⸗Depot Mecklen⸗

epot Witsitz, zum Remonte⸗Depot Mecklenhorst, Erdmann, Proviantamts⸗Assist. in Gum⸗

Knoch (Stto), Garn. Bauinspe, technischer

Wissigkeit, Ober⸗Zahlmstr. vom 3. Bat. Boyen (H. Ostpreuß) Nr. 41, Schmock, Ober⸗

. Ruhestand versetzt. Die Zahlmeister: He ver vom 1. Großherzogl. Schacht vom Eisenbahn—

ber.

befördert.

der Feldzeugme isterei. 24. No⸗

Veriragsmeister bei, der Art. Werkstatt in Meiftern bei denselben Instituten mit dem 1. De⸗

staiserliche Marine.

November. Schröder, Fähnr. zur See der

131,82 119,53

16 90 1235 9 1413, b6

133,72 133,72 142,63 13231 148,26 141,47 132,78 143,57 136, 06 149.44 137 47 126, 15 11677 104,00

genommen.

Ueber den Nummer d. Bl. Abg. Dr. den Gründen für

Bedeutung sollte werden, wie eine sogenannte Sperm Deutsche Kaiser

sonder auch die Pflicht, mungen der Verfassung entsprechend ents ständigen Stelle. d

stellen und sestzustellen

auch die a Für die ble du

an

. 1

ere ,. dare

und Liverpool die Kurse auf London

9 Chicago und New Vork die Kurse auf New Vork, ür Odessa und

ga die Kurse auf St. Peterzk Amsterdam die Kurse au die se Plä Gerũcksichtigung der Goldytãmie.

urg

ͤtze

ir de n ; 1

reine in

1 Antwerven mnenoz Aires unter

und

3en

Praͤsident uf Schluß

der

Per sonal⸗ Ver ander ungen. gnöniglich Vreußische Armee.

Dffitiere, Fäbnriche n und Versetzungen. Im dember.

orn (3. Rhein. Nr

. 29.

mit der

Schols, Obersilt. keim Stabe des!

unter Versetzung jum Inf. Regt. v der Fuůbrung diele Renta.

8 Stabe deg 5h asor aggreg. de Nr 60, zum G v. Medem, Drerst ¶Schlegwig · olsteinisches ) santerle · Bt igade,

1 Inf. Regt at. Kommande Nr. 86 Frbr d Ende,

Verseang um Rent mit der Führung dieseg Regis und Gates. Kem

23 ö

Nenn. Nr 8 Orig r en Inf. Rer. Nr. 165, al Meni König Friebrich Wislkelm 11

arptm. nnd Raft. Ghef im Kamm Uiärlebrer jat Daur t Radettenan

Ri ö

on beaufttaꝝt Remmandenr im Jaf. Regt. Markgraf Karl (7. Branden otbring. Inf. Regt

*

Oberleutnant beim Stabe de Gtoßberjoglich Mecklenburgischen Grenadier Nr 4 86 in (Schlei - Soltein] Nr. S5, Rleist, Oberstlt anden im Gren Regt König Friedrich Wilbelm Il (1. Schlesl) Nr. 10, zum Stake den Gresftersegl. Mecklenkutg Gren Goberfeld, Maser aggteg t Bata

beauftragt. D

ern (63

im und Kemmandent den mit

11

22 .

11 * i

lt.

Remmandenr la d

Heere. Berlin, rer 1 Inf. Re MRbein) Nr Näller, Major und

1. In

otbring

* 11

Nr. 144 verlegt

Regt

Fu

ernannt

der Fübrung der 2

*

dem 7 .

2

Nt

Schiel) Nr. 10 Feld Art Rent derseht

Ernennungen, Reserde rungen aktiven Liebmann, OSberst und Kommandenr de Inf. Regt den Fübrung * ö

7 2

. 2

Nr. G0, Schale, Margraf Tarl (7. Branden ar) Frör Renta Atasgta rechen lassen

Grig, e Nr. 149.

4 29

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517

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weisen. Mir

Ja Wert der ba Ei

bg Singer sich sinr leg, weil nech aaf der 1

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ö. 1

Rrecher Partei Ich babe den

62 man

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1.

Sie nech al ö

R wre m . mil Jhrem

Verband lungen

1 d Tamals Raurde nach

228. Sitzung vom 2. Dezember 1902. Die zweite Berathung des En twurfs eines Zolltarif⸗ gesetzes wird fortgesetzt und die an die Einbringung des Antrags von Kardorff auf en hloc-Annahme des Tarifs in zweiter Lesung geknüpfte Geschäftsordnungsdebatte wieder auf⸗

Pachnicke sfr. Vgg., fortfahrend): Wie steht es mit

batte keine nöthig, aber von den übrigen Parteien wurde ausgeführt eine Tarifstelle sel kein Artilel. theil cines Gesetzes, und diese einzelnen Bestandtbeile müssen nach dem Geiste der Geschäftsordnung einer gleichmäßigen und gründlichen Prüfung unterzogen werden. s s

ment zu eigen, daß und Bogen angenommen werden könnte.

*

1 ?; Grat

6 ** * R he Bewegung). 5

da jn ume Wert. (Gref

. dent Giaf ur Tage ert dnang !

weren Für den Antrag auf einfache

Geschä fis er dnn

a P : gatrifft., eigen die Tdatsachen der

Deutscher Reichstag. 1 Uhr.

Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen berichtet. mmi

den Antrag von Kardorff? Herr von Normann

Eine Tarüstelle ist aber ein Bestand⸗

Derr Bassermann macht sich das Argu⸗

ß der Tarif eine Anlage sei und deshalb in Bausch

; Ein Gesetz von so großer

eine Anlage sein und auf dieselbe Stufe gestellt

orläufig in Kraft zu setzende Bestimmung, wie das

zesetz? An der Vellziehung der Gesetze hat auch der

inen großen Antheil, er hat nicht nur das Recht,

zu prüfen, ob die Gesetze auch den Bestim⸗

V tehen. Es war Pflicht der zu⸗ z 16

1 OJ

ob nicht eine Umgehung der Geschäftsordnung vor i ̃ die glialdemet tie mit uns das gleiche Ziel alb erfreulich, weil dieses Ziel auf dem Boden Uschaftserdnung stebt und nichis gemein bat mit diel. Wie oft baben wir nicht gesehen, daß

gemeinsam mit der äußersten Rechten stimmte!!

dieses gesetzg berischen Monstrums des Zolltarife i spät den Anjchluß zur Veiständigung gefunden, so ge6mäßigem Wege nicht mehr zum Ziel gelangt. Argumente ex post. Man bat der elementaren die durch das Lan viel Konzessionen ibersch künstlich groß

Hand darüker hielt. nicht Schn

nal 17 anlaßt s

1

e,

rene tam Ende der drinen Lesur ven Kamrdorff uns in eine parlamentarische Krisis tag jum Schaurplag leirenschaftlicher Kampfe 1 unnabsebbar lit. Nebmen Sie den An⸗ ien gestörte Ordnung wieder bet, n er kald, senst lännte ee zu spät sein on Ballestrem: Es ist mir ein Antrag g Geschäftgordnungsdebatte übeneicht worden k unterßeichnet von dem Abg. von Kardorff und (Abe Singer: Ich bitte ums Wort! Ueber d Schluß der Debatte gestellt sind, findet keine ür eg wid nur abgesiimmm. (Abg. Singer: Ich r Geschäftserdnung) Zur Geschäftgerdnung kann er nur wenn er einen Antrag

Grreicht ist nur

ur das Wort eribeilen Abftimmung stellen

will. Dies nem solchen Antrage erthbeile

ist

1 r): Ich beantrage, über den

ir einfachen Tagesordnung Unrube und Nufe tech

Schluß⸗ und bitie Abe von Tröcher

2 z

ng! den Balle strem

[ * Der balb

Der Antrag auf Uebergang 4 ann ich ibn nicht ab en einen Nedaer für und einen gegen den Antrag

agteordnung bat dag

der Debatte

* ön⸗ 11 Die kasston alle 1 leder

fussten sich sefort Recht bat der Taß dies bei letzten Wechen ken Nest don Uerständniß zugetraut, daß „aaftige Leute betrachten Hönnic. Daß die ern Sinrleies ke je cken. be rwe ien auch Messesalperiammlang dem Jabre 1818

1

st sietg ulassig. T

f gt Gin g Schluß Schlasseg der ssebenden Redner ng melden Tbanen Mit den Gryigenenikam eesrrechen

it an

t

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e * 3 . 85

8

Präsidenten!

. . anlegen!“ eber der Krone, eine genaue Prüfung anzu⸗ u

nicht läuschen dürfen den Fuß auf den Naden setzt, nicht ein für alle Mal die Gefahr soialdemokratischer Attentate auf ͤ beseitigt ist. Die Attentate auf das Anseben d

daß di Vorkämpfer für die 9e bal ñ eventuell durch gesetzli

immer nebmen

Wir werden diesen Kamrf nicht

Abstimmung

des Parlament berabjudrũcken cinem n Staatestreicheg. Sie letzt nur im baben ich also dem Abg bergiebt, auch die

Geschaftgerdnunge frage für zulässie.

ne fache Toneg ordnung der Geschästgeiduung sagt: Der Antrag auf Vertagung oder Schl s

8 yen, ü bedarf der e, . ven 30 Mitaliedein, wenn selche erfelgt, M

den Antrag

des Abg

der Schluß der Diskussion genehmigt sei, noch der Antragsteller

Berichterstatter und außerdem Diejenigen gehört werden a n 9 zur Fragestellung, zur Geschäftsordnung oder zur thatsächlichen Be, richtigung reden wollten. Diese Bestimmung ist dann in die spätere Geschaͤftsordnung übergegangen. Man hat auf einen Präzedenzfall Bezug genommen, der unter dem i dnn von Forckenbeck vor, gekommen wäre. Ich habe diesen all nicht finden können. Da— gegen kenne ich einen anderen, sehr bezeichnenden Präzedenzfall aus den Verhandlungen des Norddeutschen Reichstags von 1867. Damalg beantragte der Abg. von Denzin den Schluß der Geschäftsordnungs. debatte. Herr von Unruh, ein Nationalliberaler, widersprach, und Präsident hon Simson meinte zwar, daß keinerlei Unterschied zwischen Debgtten über die Geschäftsordnung und anderen bestehe, daß aber die Annahme des Schlusses nichts helfe; da. die Abgeordneten un= bedingt das Recht haben, wenn der Schluß angengmmen werden sollte, das Wort zur Geschäftsordnung wieder zu nehmen. Darauf verzichtete der Abg. von Denzin auf seinen Antrag. Ich habe leinen Zweifel, daß unser verehrter Herr Präsident in derselben Weise verfahren wird, da er sich vor einiger Zeit in demselben Sinne ausgesprochen hat. Wenn Sie immer wieder behaupten, daß

lich einen Grad der Lächerlichkeit, der kaum zu übertreffen ist. Alle diese Anträge sind doch nichts anderes als eine Obstruktion, mit Ihren Worten zu sprechen, um unsere Verhandlungen zwecklos zu ver— längern. Sie benutzen alle außerhalb der Geschäftsordnung liegenden Mittel, um die Minderheit niederzuzwingen, und dann haben Sie noch die Stirn, zu behaupten, auf unserer Seite würden die Verhand⸗ lungen gestört und hingezogen, Diese Behauptung muß nehmen Sie es mir nicht übel in der That Bedenken erregen, deren Feststellung ja in diesem Hause allerdings nicht möglich ist. 19 bis 12 Tage haben Sie durch die Aichbichleiei ze. vergeudet, da hätte man schon 100 namentliche Abstimmungen der alten Ordnung vornehmen können. Die Herren müßten dann frellich ihre Pflicht erfüllen und anwesend sein, Hatt auf die Fasanenjagd zu gehen. Gewalt geht vor Recht und Sie haben ja noch Wünsche nach anderen Richtungen. Darauf will ich hier nicht eingehen, weil ich ja in der Fortsetzung der Ge— schäftsordnungsdebgtte dazu Gelegenheit haben werde. Auf welchem niedrigen Niveau steht eine Majorität, wenn sie die Gewaltthätigkeit immer anwendet, um die Antwort, die ihr gebührt, zu verhindern. Sie sind nicht in der Nothwehr gegen uns, sondern gegen sich selbst, Sie müssen sich davor schützen, bor dem Lande so beurtheilt zu werden, wie Sie es verdienen. Deshalb greifen Sie immer kopf— loser nach Mitteln, die doch versagen, Ihre Verlegenheit zeigt sich in den immer mehr sich überstürzenden Anträgen der Gewalt. Die besten Mittel werden in schlechten. Händen schlecht. Die bisher für alle Parteien unantastbare Geschäftsordnung wird von den Parteien ge— ändert, die Moral, Ordnung und Sitte in Erbpacht genommen haben wollen. Die brave, edle „Kreuzzeitung“, für welche die Zeiten der Ohm-⸗Goedsche, der elendesten Denunzianten, noch heute nicht vergangen sind, sagt, die Macht der Majorität steht auf dem Spiel. Gewiß, die Macht, um das Volk wirthschaftlich auszubeuten und das Volk politisch niederzutreten. Deswegen gilt der Kampf nicht nur dem Jolltaꝛif, sondern der Aufrechterhaltung des Parlamentarismus. Und Derr Richter sieht in seiner Verblendung nicht ein, wie er sich zum Werkʒeug der schwärzesten Reaktion macht. Die „‚Freisinnige Zeitung', die uns blindtäppische Obstruktion vorwirst, sieht nicht, daß ihr Leiter blindtäppisch die Reaktion mitmacht. Wir wellen den Reicht tag vor der Schande bewahren, nicht mehr eine Versammlung zu sein, in der es nach Recht und Gesetz zugeht. In diesem Be— stieben werden wir getragen von allen anständigen Leuten im Lande. Der ‚Hannoversche Courier“, dem der Abg. Sattler nabesteht, schreibt: ‚Ein hervorragender Parteiführer der Mehrheit im Reicht; tage hat noch vor etwa zwei Wochen auf die Frage, ob die Aksicht der Rechten, in irgend einer Form die en bloc Annahme des Zollaris⸗ durchzusetzen, verwirklicht werden könnte, klipp und klar gean wortet: Solcher Versuch wäre sinn und zweckles, denn erstens würden die Nationalliberalen, die man zur Mehrheitebildung nicht enibehren könnte, ihn nicht mitmachen, und zweitens würde ein so korrekter Pra sident, wie Graf Ballestrem, einen derartigen geschäftsordnungswidrigen Antrag nie zur Abstimmung bringen.! Und auf die weitere Frage, ob, wenn Graf Ballestrem zufällig erkranken sollte, vielleicht der Erst⸗ Vize⸗Präsident, der kanservative Graf Stolberg Wernigerode, für eine ähnliche Aktion zu haben sein würde, lautete die Antwort ebenso un weideutig: Auch der nicht, und überhaupt kein Präsident, denn einen Mann, dem so etwas jzuzutrauen ist, den wählt man (ben nicht zum n! Also auch in den Neiben der Nationalliberalen

herricht tiefe Entrüstung über das Vorgeben der Mebrbeit. Tie Kreutzeitung“' dagegen schreibt: Man muß der Bestie den Zaum Das beweist deutlich die Auffassung, die dort herrscht die ‚Post sagt ebenso deutlich: „Darüber wird man sich freilich daß, wenn man auch jetzt den Sozialdemokraten

2 ö. 7.

den Reichstag und sein Anseben des Reichstages kommen wenn im Volke immer mehr die Meinung der Reichetag nicht mehr die allgemeinen Volle. n. die wucherischen Interessen der Minderheit wahr . Ihr Verhalten den Reich tag berabgewürdigt. Daß Derrn Paasche Der Tag“ schreibt: Man vergesse nicht. die jüngsten Essener Vorgänge die Vorliebe für die idealen Rechte des arbeitenden Volkes“ nicht gesteigen der Wunsch, ibnen den Einzug in die Parlamente che Maßregeln zu erschweren, in sehr einsluß⸗ Kreisen det olle sich immer mebr verbreitet.“ So die Parteien für Moral, Ordnung und Sitte ibre Wasser d Aufbetzung jener Stellen, die die Gesetze zu machen baben

stören, diese Le

umd wenn wir durch

nbildung gelingt u Macht Ibter niedergebracht werden können, werden wir chaffen, wo die Mißachtung des Wechtes zu suche rerlieten er Schlußantrag ist eine ene Verletzung des Braucheg und weil der Präsident der slichtet ung jedeneit wieter das Wert zur Gescbãsigetd nung in eben, um nachjuwelsen, daß der Antrag ven Kardorff un ulässig ist. Ich cantrage über den Antrag auf einfache Tagegerdnung namentlich und erkläre nameng meiner Fieunde, daß wir und jeser Astimmung nicht betbeiligen werden, weil wir auch nicht ndarest die Hand dazu bieten möchten, die Wärde und dag Anseben Sie kommen mit Ibrem Unsrag an geeigneten Tag. Der 2. Dejember ist ja der Tag den

n der Rechten, und ich verbreitet, daß nteressen, sondern iimmt, so bat

ben, und daß

eichen

zusammen

. * 1dlungen gend

die so

wecklese,

recht

e werden keine Freude an diesem Staate snieich Die namentliche Absiimmung wird festnageln, wer sich da ö m

Mittel der Vergewalligung gegen die Minoritat gebrauchen.

Abg ven Kardorff (Ry, erbält dag Wert gegen den M*

trag auf Uebergang jur Tagekordnung): In der Sißzung vem 18 Ne

vember 1874 war ein Schlußantrag gestellt worden in einer Gaeschꝭ i. ordnung debatte,

und da sagte der Präsident: Ich balte allerding?

uf Schluß dieser speiiellen Dielussion in Wejng auf diese ; Und er bat den Antrag jur M immung gebracht. Ich möchte dem Präsidenten nicht entgegen treien. Abet

nen Antrag

ach meiner Auffassung ist es sweiselbaft, ob der Antrag Singer auf ein. ber cinen Schlußantrag zulässig ist. Der § *

se wid ekne weilere Metmwierung und cbne Die lussien nher n

Nan it abet der Antrag auf einseche so wird damit eine Die kussten beibeigerndtt ; der Geschäftgord nung aus schließt. Gg giebt auch leinen raden all dafür, daß jemalg über einen Schlußlanttag ur einfachen ageterd nung über jn geben beantragt wurde Auf die Anzar fange

Singer lasse iciãh mich nicht ein. Die Soslaldemesltaten

abgestimmt. ageterdnung gestellt; ag der 8 5

lierten Verbandlangen beichlessen, dal. wenn

seben ja die Jalunft der sich

ja der sie die Derrschast belemmen

und die dentschen Fürsten dor die Frage der Absegang slellen werden

wir die Verhandlungen aufhalten, dann erreichen Sie wirklich schließ—=

ur die ren Stadthagen, Singer, Bebel sich an deren Stelle g wal he 2. dann in einem Reichstage eine so starke Maiorität kääßen wi wir heute, und dann 56 Royaglisten derart Obstruttion ö wollten, was würden Sie wohl für Maßregeln ergreifen? Die Robespierre und Marat wären die Leute, nach denen Sie sich j würden. nicht ch ent Graf von Ballestrem: Es ist ein Zweifel über die niehr tes Antrages auf Tagesordnung ausgesprochen worden.

n fernerer Passuß der Geschäftzordnung sagt aber. Der Antrag auf einfache Tagesordnung kann zu jezer Zeit gestellt werden und bedarf keiner Unterstützung. Und diefer Passus spricht nichts von einer Ausnahme bei einem Antrage auf Schluß der Debatte. Deshalh fann ich nach der wörtlichen Auslegung der Geschäftsordnung ihn nicht für unzulässig erklären, (Abg. Singer bittet umz Wort zur persön⸗ lichen Bemerkung. Es kann nur ein Redner für und einer gegen sprechen. Eine persönliche Bemerkung ist nicht zulässig.

Der Antrag auf namentliche Abstimmung findet genügende Unterstützung durch die Sozialdemokraten und die beiden freisinnigen Parteien mit Ausnahme der Abgg. Richter und Dr. Müller⸗Sagan. .

Nachdem die Stimmzettel eingesammelt sind, bemerkt der

Präsident Graf von Ballestre m: Das Resultat wird ver⸗ kündet werden, wenn die urkundliche Liste, die zu Protokoll kommt, nach einer halben Stunde ausliegen' wird. Ich schlage deshalb vor, die Sitzung bis dahin zu vertagen.

Das Haus ist damit einverstanden.

Schluß 3 Uhr 5. Minuten.

Um 3 Uhr 40 Minuten wird die Sitzung wieder auf⸗ genommen.

Der Vize⸗Präsident Dr. Graf zu Stolberg⸗Wernige⸗

rode verkündet das Resultat der namentlichen. Abstimmung. Der Antrag auf einfache Tagesordnung ist mit 216 gegen 5 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen abgelehnt. Vize⸗Präsident Mr. Graf zu Stolberg⸗Wernigerode: kommen nun zur Abstimmung ordnunge debatte über den jenigen diesen

Wir über den Schluß der Geschäfts⸗ Antrag von Kardorff. Ich bitte, daß die⸗ Herren, die Schluß annehmen wollen, Die Mehrheit erhebt sich. 8 Geschäftsordnunglhh Wir befinden in der Ab⸗ f. Lebhafter Widerspruch links). Ich habe gesagt, ich bitte diejenigen Herren, welche den Schluß annehmen wollen, sich zu erheben. (Lebhafte Unterbrechungen bei den Sozialdemokraten. Rufe: Welcher Schluß?) Ich habe. ge⸗ beten, daß Diejenigen, welche den Schluß annehmen wollen, sich er⸗ heben. Das ist geschehen, der Schluß ist somit beschlossen. Es sind Jweifel über die Zulässigkeit des Antrages von Kardoꝛff ausgesprochen orden. Wir haben daher über die Zulässigkeit dieses Antrages ab⸗ zustimmen.

Abg. Dr. Barth; Ich beantrage namentliche Abstim—

mung. (Unruhe, Zurufe ) . Vize Präsident Dr. Graf zu Stolberg rnigerode: Ich Wort geben zur Form der Abstimmung.

okraten: uns bereits slimmung.

We

——

kann nur das

Abg. Gothein kfr. Vgg. ): Ich habe mich zur Geschäftẽ ordnung

gemeldet, während eben der Präsident das Woit ergriffen hat, also vor der Abstimmung. Vize⸗Präsident Dr.

Graf zu Stolberg Werni habe es nicht gehört.

(Lebhafte Zwischenrufe links.) vorgelegt, Sie haben sich außerdem bei mir zu melden. bei den Sozialdemokraten: Wozu sind die also namentliche Abstimmung über die Antrags von Kardorff beantragt.

gerode: Ich Mir ist nichts Zwischenrufe Schristführer da?) Es ist Frage der Zulässigkeit des Wir schreiten zur Abstimmung.

Während der nunmehr sich vollziehenden Abstimmung ver⸗ lassen die Sozialdemokraten den Saal.

Vije⸗Präsident Dr. Graf zu Stolberg ⸗Wernigerode: der Reubest der Einrichtung baben sich klein Damit solche vermieden werden, bitte ich die Zettel doppelt zu zählen.

; Ungenauigkeiten ergeben. die Herren Schriftführer

wieder den Saal. Bei der Abstimmung werden 254 Stimmzettel abgegeben,

lauten. Vine Präsident Dr. Graf n Der Antrag von Kardor ! sst danach für zulässig erklart worden. Abg Singer Gur Geschäfteordnung!: Der Erste Präsident bat mir zugesagt, mir vor der Arstimmung Über die Zulässigkeit des An⸗ trags von Kardoiff das Wort zu einer Erklärung zu ertbeilen. lepßlge Präsident Fat nichts gewußt, aber Versprechens des Ersten flärung das Wort gegeben Mißverständniß berausgebört werden eriliren, werden sich nicht betheiligen an Juläassigkeit des Antrages von Kardorsf Frklarung meiner Freunde abgeben und Genessen bat sich die Mebrbeit z außerbalb der Geschäftsordnung und In Rüöcksicht darauf, daß die Mebrbeitsrarteien l ige Zabl der Mitglieder nicht die sachgemãßen

anon .

ann em Antrage von Kar.

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die ür die

Dit kussion

Zeit zu⸗

und Ver⸗

31 sg erforderlich it, baben die Mehrbeiteparteien,

auch nur den Veisuch einer Berathung 3 Reichetogg ju unternebmen, vor dem Beginn

des Tarn stait der geschafteordnunge mäßigen Diekussion und Beschluß⸗ fassung einen Gewal istreich verübt und durch eine ordnung. der Versassung und deg dentschen Volle cin Interessengesetz Minder beit aufoftrevier

Vir Präsident Dr. Graf

Singer wirft der Mebrl einen Geschäftgordnunge⸗, sonde Giae solche Bemerkun sst unzuläassig 2

Abg Singer siortfabrend) N die lla deg Jollwucherg vrellamtent Die Frassien bat Keschlssen. deewegen lere Theil nahme mentarischen Siaaisstreich ab ulcknen, und bat sich luna zer die Jalässialeit dez Antrags von nöem sse von der Gewalt an dag Recht Mebrbent deg Reichetagea an das Vell

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an dem vVarla⸗

don der volleseindlichen selbst orvelliert. u Stelbera-Wernigerode Ich ers fne nun die Dielussien über den 8 1 Abl. 1 (Abg. Stadt⸗ bagen; Werüber? Se elwag giebt dech nicht). mit dem Antrag den Rarderss und den anderen dan gestellten Antigen daß der Antag bon Kardorff in soelgender Weise abacändert ist KRBerschilgang ju den Gialeitungs worten des Antragetz ven Kar⸗ dorff und Genossen: ̃ ) Die Werte Grenfnal. Antrag 1a Nr. 70M der Drucksachen unter der Uererschrist der Druchlache fallen fort 3 An Siehe der Ginlettungt worte Der Reicht tag welle be⸗ Kieten far den Fall det Angabme des 8 Abf. 1 dez Gatæurf ines Jolltarifaesepes der selben n fassen, wir ißt ist ju 1e Ver Neichhiag wolle beschlie ken: den Abf. 1 des * Gatwursa cines Jolltarifaesegeg wie folgt, in fassen : Aba Getbein (jar werb isiterdanng )? Der Vert Prästeent hat alt il daz Wert geneken, weil ich mich nicht bei bm qemeldet babe Ge in birer immer genügend gewesen, sicih eim Schriftführer ja melken. Ja der Gescha is erdnurg steh kein Wert, daß man sich beim Prüssdenlen mesden mässe. Der nene Aesrag ven Rardersf it aänslich anendm; eh stebt kein Name datunter Ich würde der Meinang ein, Nleser Antrag it niht alässig; denn nir baken über die Jald siglelt clerg gan anderen Anttaged Heidiessen Ich beantrage, diesen

Gia

Erbe ste Ntufe bei den cn cblos- Annahme iraksitigt wre 11 1 . 1

dann 8 . einzelnen Positionen begründet

der steht ja, Bei ordnung. einem Worte

; Auftauchen des Antrages 2 rn e . Vor Schluß der Abstimmung betreten die Sozialdemokraten Keren, Gntgegent in x 32 über wovon 198 auf „Ja“, 45 auf „Nein“ und 11 auf Enthaltung schaft u Stolberg⸗Wernige rode erklärt: Rufe: berg: erdnungẽ debatte etwas weiter gezogen war, e wünscher gwertb, wenn er in Zukunft etwas enger gezogen wird. Ruf: Der Der neue Y in Erfüllung des Präsidenten bat er mir jetzt zu meiner Er sollen, als Aus meiner letzten Rede ist übrigens ein also eine leer Melne Freunde, so wollte ich wer : östim mung über die würde sich im Grabe umdrehen babe ich folgende schäfte ordnung!) des Deutschen Reichs der Verfassung gestellt. ur Beschluß ·

des Tarife im Plenum Brutus 1 der Sxpeialberatbung

1 Wiuch der Geschafte⸗ ö dem

daß sie nicht nur m wie es gele

an der Geschluß · Rardorff nicht beibeiligit,

ren Is Anträgen, welche gestellt wurden,

Ich bemerke,

82en Vie

anonymen Antrag nicht zur Debatte zuzulassen. Der ursprüngliche Antrag von Kardorff aber stebt' mit zur Debatte. Er lautet Für den Fall der Annahme Les 3 1 Abf. j des Entwurfs des Zolltarifgesetzes den Äbfatz J zu fassen, wie folgt u. s. w. dieser Absatz l stellt ausdrücklich die Annahme des Zolltarifs voraus; es ist also vollständig logisch, daß die Abstimmung über den Antrag von Lardoꝛff erst erfolgen darf, nachdem der Zolltarif durchberathen ist. Wir sind in der Be⸗ rathung des Zolltarifs; das hat der Präszdent in Ler Sitzung vom 27. Nebember fefigestellt, und es ist kein Widerspruch gegen seine Aus⸗ führungen erfolgt. Also haben wir jetzt geschäftordnungsmãßig in die Berathung des Zolltarifs einzutreten und können erst nach deren Erledi⸗ ung in die Berathung des Eventualanlrages von Kardoꝛrff eintreten. Das estätigt niemand besser als der Anonymus, der den Abänderungfantrag eingebracht hat. Die drei großen Mehrheitsparteien finden nicht einen Kollegen mehr unter sich, der einen korrekten Antrag stellen kann. Ein solches testimonium pan pertètie ist noch nie in einem Par⸗ lament ausgestellt worden. (Unterbrechung durch den Vize⸗Präsidenten Pr. Graf zu Stolberg: Der Antrag liegt mir mit der Unterschrift des Herrn von Kardorff, vorz es kann sich nur um ein Versehen der Druckerei handeln) Wenn der. Antrag jetzt vorliegt, fo ist er mit 5 19 unserer Gefchäftsordnung nicht vereinbar, und ich bezweifle diese Möglichkeit ausdrücklich. (Vize Präsident Pr. Graf zu Stolberg: Ich möchte Sie bitten, auch wirklich nur zur Geschäftsordnung zu sprechen und nicht den ganzen Antrag materiell zu diskatieren) Es fällt mir das. gainicht ein, ich syreche über die geschäftsordnungsmäßige Zulässigkeit. Vize Präsident Pr. Graf zu Stolberg: Die geschůftsordnungsmãßige Zulässigkeit ist vorher durch die namentliche Abstimmung festgestellt worden. Stürmische, andauernde Rufe links: Nein! Nein!) Die geschãfts⸗ ordnungsmäßige Zulässigkeit ist festgestellt worden über den Eventudlantrag Son Kardorff, aher nicht über den jetzt uns neu vorgelegten Antrag. Auf das Material will ich in keiner Weise eingehen. Ueber die Zulässigkeit des alten Antrags von Kardorff hat sich Herr Bassermann an zwer aufeinanderfolgenden Tagen verschieden aus gesprechen. Er sagte zuletzt: Herr von Kardorff hatte gestern Unrecht, wenn er von der en bloc - Annahme sprach. Der einen Autnahme können beliebig andere angefügt werden. Daraus ergiebt sich, dkaß die Diskussion äber den Zolltarif nicht ausgeschlessen ist. Diese Ausführungen stehen in vollständigem Widerspruch zu dem, was Herr von Kardorff gesagt hat in Bezug auf, das, was mit der Nun weiß ich nicht, soll sich diese on bloc. Annahme nur auf den früheren Antrag von Kardoiff beziehen oder auf den neuen. Ich glaube, die, Herren werden der letzteren Ansicht sein, Wenn es anders wäre, würde es zunächst noth⸗ wendig sein, daß, ehe wir in die materielle Bergthung des Antrags won Marborff eintreten, wir dazu übergehen, in erster Linie die 23 Referate zu hören. Da das aber garnicht nothwendig ist, lo wäre es am Platze, daß der Referent lediglich über die einzelnen Positionen resp. über die Einzelabschnitte referiert. J spreche diesen Wunsch aus-

drücklich aus. Der neue Antrag von Kardorff. stellt nach § 19 Absatz ? der Geschäftsordnung eine Unmöglichkeit dar. Herr Don Kardoiff hat in seinem Antrag Lie Worte gestrichen; für den Fall der Annahme det SI Absatz 1 des Entwurfs eines Zolltarif · Gesetzes. uch wenn wir nech so viele Anträge siellen auf Abänderung, so würde ja die Guillotine von rechts fofort in Tbätigkeit gesetzt werden, Das ist aber nach meiner Meinung schon deshalb unzulassig, weil Fiese Anträge zu ganz verschiedenen Positionen gestellt sind. Bei dem Antrage von Wangenheim, der weitere Mindestzölle enthält, handelte es sich wenigstens Immerhin um einen einzigen Paragraphen; hier aber handelt es sich um einen dickleibigen Tarif von 946 Positionen, und darum halte ich es für geschäfts ordnung mäßig unzulãssig, alle diese Anträge mit einem Schlage todt zu machen. Diese Anträge müssen

Posttionen des Zolltarifs selbst,

gestellt werden zu den einzelnen . sind sie keine Amendements mehr, sondern müssen bei den werden. Mit Ihrem Antrag von haben Sie ja noch keineswegs über den Zolltarif entschieden; wie Ter Präsident sagte, immerfort auf der Tages⸗ Was Sie bisher die 5. Tage getrieben haben., war mit Zeitvergeudung, und das nennt man Obstruktion! Meine politischen Freunde haben in einer Fraktiont sitzung vor dem von Kardoiff beschlossen, zu zusammengehörige Positionen zusammenzufassen; wir we femmen zeigen. Wir wollten 10 12 Positionen einer Dielussion vereinigen; wir wollten also auch möglichst das debattieren, was sachlich erörtert werden kann. man es öffentlich so dar, als wenn wir uns lediglich in der Gefolg⸗ der Son aldemokraten befinden. (Lebbasfte Zurufe rechts; Zur Geschäftsordnung! Vize ⸗Präsident Dr. Giaf zu Stol⸗ Wenn in den Tagen der Rabmen der Geschajts so halte ich es für sehr

Kardoiff

wollten

88 * 11 letzten 2X

rr!) Ich werde mich sireng an die Geschäftsordnung feiner Weise zugeben, daß jetzt unmittelbar vorber. Es war das von er Gefolngschaft Behauptung, für die ein Beweis nicht einmal versucht Ich bin nie ein Fieil äandler gewesen, aber der selige List wenn er die beutigen Vorgänge an⸗ (Immer lautere Mufe rechts: Zur Ge⸗ In einer Volle versammlung in Bremen ör. Graf ju Stolberg: Was dort worden gehört nicht zur Geschãfta ordnung.) mich für vollständig berechtigt, den erwähnten Vorwurf der Geschäftsordnung zurückweisen, wo er uns gemacht Wir waren in der Frage deg neuen Zolltarifs die Ersten ich babe den Sonaldemolraten zugerulen:

Gh abe in Hamburg unseren sesten Ent. fie ju bekämpfen, angelündigt. Damit on getrieben. Ich habe das elbe später Ticifall auch der Nationalliberalen wie boll, und eine einige Tage sater einberufene nationalliberale Gen- versammlung batte nicht ein 3 bntel der Besucher aufjuweisen. Damals babe ich allerdings noch geglaubt, daß es für die National- liberalen und das Jentrum ne rer ganjen Vergangenbeit eine Un⸗ möglichkeit sein würde, so mit der Geschafteordnurg umzuspringen eben ist. Wir sollen ung der Dbstrultion angeschlossen

baben. Niemand lann beweisen, daß wir irgendwie Obstruktion ge⸗ macht baben. Schen in der gemmisston sollen wir damit begennen baben. Gg war nicht unsere Schuld, daß die Sißungen dert ern im Januar begonnen baben. Ven Danerreden sind wir auch nicht entjsckt; aber bätten die Dauerteden nur halb so lange edauert, Aüeg in Allem wäre eine Woche gespart werden. Vert Spabn sagte, wir bätten so vici Anträge eingebracht, daß sich die anderen Parteien geniert batten selbst solche elnzubringen. Von jsi nur eine Minder nabl von

ung gestellt. Tie Schäscher volitik. die Zell ulose Scha ichenpolitil, die Glen Schäschenpelitik und viele andere beile dieler Schaschenvol init haben dert ibre Orgien gefetert; Leute, die sonst ibren Mund nur zum Gäbren eder zum Gssen öffnen, baben dort Lange Reden gebal ten. Vite Präsident Dr. Grat u Stolberg: Diese Ginmelbeiten aus ber Remmsssion gebären doch nicht ins Plenum!) Gz üt ung der Ver⸗ wurf gemacht worden, daß wir Obstrultien in der Kemmissten ge zriben bäiten. Rufe rechts: Jar Geschaftgzerdnung!! Ich bin bei der Geschäfigerdaung; ed n cine andere Geschafte erdnungedebalte, und ich eech ja auch ju dem anderen Antrag. Gin Reibe ven meinen Anträgen sind la in der Kemmissien angenemmen worden. Ich erlnnere auch daran in welcher Weise Sluß gemacht worden lt, und daß nicht weir allein daven be- sresen wurden. Der Atg. Ev mußte sich ciamal beschweren, daß Schluß gemacht sei obne daß ein Vertreter elner Green Partei ja Werte gekemmen e Vert Spabn war eg in der KFem⸗ misston, der detlangte, daß auch die Petenten gehört eden mäßten An dem fein gesronnenen Nen den Tarife fell ht nichts mebt ge⸗ zedert werden; aber in der gemmissten bat man sich doch nicht darer gener Ie der mweilen Ber Rnburg der Temmüissten ist man mit dem Töff. Tf. Tempo nur cinderstanden gene sen, well bier im Plenum in

8 14 halten,

kann aber in

den ist

seben könnte

(Vie · Pꝛöãsident verbandelt Ich balte innerbalb worden ist. auf dem

ist

schluß, den Zollt baben wir ab e in Dannever unter lautem

er c er *

12 17

Recht an die Pflichtvergessenbeit beantragen,

d as

Nun stellt

andere Regeln gelten

zweiter Berathung eingehend diskutiert werden sollte.

Und alle die Bestimmungen, die die Regierung

für unannehmbar erklärt hat, wollen wir jetzt im Ramsch annehmen. Gerade von ministerieller Seite ist der Fnteressendertretung am meisten entgegengetreten worden. Mirsster Möller hat gesagt, daß das Plenum sicherlich anders entscheiden werde als die Kimmission, in welche die Interessenvertretung eingedrungen sei. Die freisinnige Partei hat keine Obstruktion ge⸗ trieben, und meine Paitei hat im Ganzen für drei namentliche Ab⸗ stimmungen mehr gestimmt als die sreisinnige Volkspartei. Wir haben Anträge gestellt, die so fachlich waren, daß die Nationalliberalen ... Vize⸗Präsident Dr. Graf zu Stolberg macht darauf aufmerksam, daß der Rezner über die Zulässigkeit des Antrages von Kardorff zu sprechen habe und die Wiederholung aller früheren Erklärungen und Erörterungen unterlassen müsse) Ich will nachweisen, wie gefährlich der Antrag ist, das ist eine Sache der Ge— schäftsordnung. (Vize Präsident Dr. Graf zu Stolberg; Das ist keine Geschäftsordnungsfrage, sondern eine sachliche Behandlung.) Eine fachliche Behandlung wäre es nur, wenn ich über seine Wirkung auf die einzelnen Positionen spräche. Es ist unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, daß nicht über die wichtigsten Fragen der Volks— wirthschaft en blos entschieden wird. Man sagt, unsere Obstruktion sei die Folge dieses Antrages. Bereits im Sommer hat man klar erkannt, daß sachlich der Zolltarif nicht durchzuberathen sei, und in Erwägung gezogen, ob man durch eine Resolution den Reichskanzler auffordern solle, auf Grund der Be⸗ schlüsse der Kommission Vertragöverhandlungen zu beginnen. Das war kein Geheimniß, selbst die Minister sprachen darüber. Aber eine solche Resolution hieße, den Zolltarif fallen lassen, und dieser Blamage wollte man sich nicht aussetzen. Und des halb begeht man jetzt den Bruch der Geschäftsordnung. Es ist nicht richtig, daß wir ert die Zeit zur Verständigung geschaffen haben; die Verständigung mußte kommen, man konnte sich nur nicht sogleich über das taktische Vorgehen einigen. Jetzt ist das mit dem Antrag Kardorff geschehen. Der Vorwurf der Obstruktion ist nur ein fadensche niger Mantel, um die Blöße Ihrer (rechts) eigenen Arbeitsunfähigkeit zu verdecken. Je nachdem, wie's trifft, richten Sie sich nach dem Geist oder nach dem Wortlaut der Geschäftsordnung. Im Auslegen seid nur recht munter!“ Sie sind vortreffliche Schüler des Myhisto⸗ Zentrums aus alter Zeit müssen sich

pheles. Die großen Führer des im Grabe herumdrehen darüber, wie heute Gesetz und Recht gebeugt werden! Und nun die Nationalliberalen! (Vize⸗ Präsident Dr. Graf zu Stolberg: Das hat doch nichts mit der Geschäftsordnung zu thun.) Noch bor 14 Tagen haben die Führer der Nationalliberalen erklärt, daß sie einen solchen Bruch der Geschäftsordnung nicht mit⸗ machen würden, und daß kein Präsident sich dazu hergeben würde. Wenn man auch ein besonderes Talent zum Umfallen hat, wie die Nationalliberalen, so ist doch die Geschwindigkeit ves Umfalls erstaunlich. (Rufe rechts: Zur Geschäfts ordnung ) Sie fagen, dieser Bruch der Geschäftẽ ordnung sei, nothwendig, um den Parlamentarifmus zu wahren. Das kommt mir so vor, als ob man tiefe: „Hier wird einer gemordet!“ und ihm dann selber den Dolch ins Herz stieße, oder wie der Diener, der seinen Herrn erschlägt, als er eine Fliege auf seiner. Stirn erschlagen wollte. Was in inter⸗ die Benfer Konvention ist, das ist im parla—

nationalen Verhältnissen . mentarischen Leben die Geschäftsordnung. Und was war für ein Geschrei über den Bruch der Genfer Konvention durch die Engländer! Die sittliche Entrüstung über diesen Bruch der Geschäfts⸗ ordnung ist hier doppelt berechtigt. Und was für Gründe haben Sie für sich anführen können? Nur: Macht geht vor Recht. Was würde Ihr großer Parlamentarier Stabl dazu sagen? Wenn Sie die Mehrheit zur Aenderung der Geschäftsordnung so ausnützen, so wundern Sie sich nicht darüber, daß die Linke, wenn sie einmal die Mehrheit hat, ebenfo nach berühmten Mustern verfährt. Und jetzt haben Sie einen neuen Antrag von Kardorff. II n'est que. le prémier pas qui eogdte.. Wenn Herr von Kröcher mit dieser Situation die Zeit der Revolution vergleicht, so hätte er dabei mit seiner Fraktionsgenossen denken können, die nicht bier sind. Ein Gharakteristikum der Revolutionszeit war auch die Frivolität, mit welcher man vorging. Auch vor der Zeit von 1848 hieß es: kEnrichissez- vous! Es wäre eine verzweifelte Situalion, wenn der kleine Mann und Handwerker seine einzige Ver⸗ tretung nur noch in der Sozialdemokratie ehen könnte. Treitschke bat f. 3. davor gewarnt, die Schleusen der schutz zoll nerischen Aatation aufzuziehen, weil das Land dann bald in einen bacchantischen Taumel der Inleressensucht fallen würde. Sie belfen jetzt, diese Prophe⸗ zeiung zur traurigen Wahrheit zu machen. Sie haben die Majoꝛitãt, jetzt einen neuen Schritt dazu zu thun, aber wundern Sie sich dann nicht über die Scenen, welche die Erregung in diesem Hause hervorruft. Wir bellagen diese Scenen, aber die Schuld daran trifft die Urheber, das sind Si Abg

—1 ö

Dr.

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Der Abg. Gotbein sagle, mir seien der TLommßsion zu schnell gegangen. Sache denn doch nicht. Wenn aber Sert einem neuen Antrag von Kardorff gesprochen bat, so verstebe ich das nicht. Es ist noch kein Beschluß gefaßt, daß wir in die Berathung des Zolltarifs eingetreten sind, es bat sich nur um Vorschläge des Präsidenten gehandelt. Der jetzige Antrag ist in seiner Form garnichts Auffälliges und Gine sachliche Aenderung entkält' der Antrag absolut nicht. Ginwände des Vorrednerg waren mir unverständlich. Ain Mol kenbuhr (Sor); In den ganzen Akten des Reichs tages wird sich ein äbnlich gefaßter Antrag nicht sinden. Der Ver⸗ f der Abfassung solcher Antrage garnicht vertraut sein. z Verhalten sind wir ja in der letzten Zeit gewöbnt neue Antrag entbält nur noch die Unierschrift des Aba as giebt zu denlen. Wonn diese Maßregeln? Man sich im Stande der Noibwebr. Das Fizentbũmliche en dieses Argument anführen. Soll auch die Bericht Siũc Nothwebr betrachtet werden? auf unserer Se rechtswidiiger Angriff ver? Ge verden die srirsindiasten Juristen einen solchen nicht nachweisen können. Gerade weil wir uns im Rabmen der Geschätteordnung bewegen, versuchen Sie (rechte die Geschastgzordnung ju brechen Form des neuen Schriftstäcks läßt vermutben, daß ez nicht von einem Mitgliede des Reiche tages abaefaßt ist, sendein von solchen, die sich nber Äriilel 5 der Versassung binmwegseßen, der da sagt, daß Reichs lag und Bandegrath an der Gesetzgebung mitzuwirken baben. Ga ist unrichlig. daß wir durch unsere Anträge die Verbandlungen in der Rommission aufgebalten baben Die übrigen Parteien sind mit einer ganzen Anzabl ven Anträgen beibeiligt, namentlich von selchen de Jen trums Verschie dene die ser letzteren Antrã ze wurden alt gemptomiß Reeibnei. Wie Jeyt sich dieseg Kompremiß lusam men Ge war ge⸗˖ machl worden von Yerten, die um teil garnicht dem Dause an ˖ geboren. (Vi · Prasitent Büsing bält es nicht far julässia, im An. hliuß an die se Dis lussion, die sich auf den berichtiaten Anttag ven Kardorff bez ge, auf Vorgänge in der Femmission eingeben.) In der Kom ˖ mien wurden jene Anträge garnicht bearündet, londern es wurde anlach darüker abaestimmi. Dem Ginf ven Faltören, die autertalb der Geseßg-burg steben, selte man den vornberein ent. gegentreten. Geschie bt e ima im Auland, so nennt man en bei unz Korruption; aber dert war eg se shlinm nicht wie bei unt. Zn New Pork würde selbst der kerruptest. Richtet ein solches Geset. Tie Sie h beschließen wollen, nicht aus fabren. (Rafe recht,. Jar Geschästaerdnung!! In der gommlsssion sind überbaupt keine Dauert · reden aebalten werden. Meist amen wir garnicht jam Meden. Die erste Liagere Rede aber bat ein Vertreter der Fteisianiaen Velkmwartei gebalien. Schließlich mushten rest Anttäge stellen, um überbaurt aut kast Wert za bekommen. Vert Richter wiist ung ver, daß wir diese Situatien dadurch beibeige äbrt baten, daß wir fät den 1e ge. imm Taben. (Rufe recht? Jar Geschistkordanng Vie Präsident Böäsing. Ich Kitt, der Redaer alk in unleikrechen. Wale bei den Sc laldemekraten: Die Derren drüken aber auch i) Jeden all bitten wit dem Jentrum feinen areßeten Giecfallen geiban. alt wenn ir den FS 112 aeelebnt bittea. Dag batte man dann len Vande gegen ung aubaebenket. Daben wir rechte sdr ne Dandlangen be-

vahn (Zentr): selber die nmlungen in Gant so verhält sich die Gotbein von

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