— Sie haben nicht das Mindeste dafür anführen können. edner erinnert an das Verhalten des Abg. von Bennigsen bei früheren Zolldebatten und wird wiederholt von der Rechten zur Sache erufen. Hätte der Schöpfer der Geschäftéordnung geglaubt, daß der 2 jemals so weit herunterkommen würde, so hätte er Kautelen getroffen.
Vize Präsident Büsing: Es liegt ein Antrag auf Schluß der Geschästsordnungsdebatte vor.
Abg. Singer beantragt Uebergang zur einfachen Tages⸗ ö 5 über den Antrag auf Schluß. (Rufe links: Zur Geschäfts⸗ ordnung!
Vizeé-Präsident Büsing erklärt, nicht mehr das Wort zur Ge— schäftsordnung geben zu können, es könne nur ein Redner für und 24 . gegen den Antrag auf einfache Tagesordnung das Wort erhalten.
Das Wort zur Begründung des Antrages auf Ueber— gang zur einfachen Tagesordnung nimmt unter großer Unruhe des Hauses der .
Abg. Stadthagen: Er weist darauf hin, daß eine Diskussion aber die Zulässigkeit des ersten Antrags Kardorff gar nicht eröffnet worden sei. Der Schlußantrag möge abgelehnt werden, damit der Präsident endlich in die Lage versetzt werde, mit der Be⸗ rathung des Zolltarifs fortzufahren. Er bitte um Annahme des Antrags auf einfache Tagesordnung im Interesse der Be⸗ schleungung der Geschäfte. Die Minorität müsse, verlangen, daß die Antragsteller über ihren Antrag Klarheit geben, die Be— schlüsse der Kommission müßten wenigstens verlesen werden. 9 Tarif⸗ stellen seien doch bereits von der Mehrheit in namentlicher Abstimmung angenommen worden, und darüber könne man nicht noch einmal ab— stimmen. Man könne die Berathung des Antrags nicht zulassen, bevor der schriftliche Bericht der Kommission vorliege. Redner beantragt namentliche Abstimmung über den Antrag seiner Freunde, Aledann kommt Redner wieder auf die Kommissionsberathung zurück und wird vom Präsidenten zur Sache gerufen.
Gegen den Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung erhält das Wort der
Abg. von Tiedemann (Rp): Sie werden nicht erwarten, daß ich auf die Ausführungen des Abg. Stadthagen mit einem Worte eingehe. Ich bitte, den Antrag abzulehnen. Es kommen hier die Ss§ 52 und 53 der Geschäftsordnung in Frage, die ergeben, daß der Schluß einer Diekussion herbeigeführt werden kann durch einen Schlußantrag und Uebergang zur Tagesordnung. Diese beiden An⸗ träge können nicht neben einander herlaufen. Ich bedaure, daß zum ersten Male, seitdem der Reichstag tagt, der Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung über einen Antrag auf Schluß der Debatte gestellt ist. Ich erhebe hiermit ausdrücklich Protest, daß so etwas in den Brauch des Hauses aufgenommen wird. Sollte der Fall wieder eintreten, so würde von der Entscheidung des Präsidenten an das Haus appelliert werden müssen. (Vize-⸗Piäsident Büsing macht dalauf aufmerksam, daß der Präsident Graf Ballestrem vorher einen solchen Antrag zugelassen habe) Ich will den Herrn Präsidenten micht kritisieren, sondern nur verhindern, daß später auf zwei Präzedenz— fälle Bezug genommen wird.
Der Antrag auf Uebergang zur einfachen Tagesordnung über den Antrag auf Schluß der Debatte wird in nament⸗ licher Abstimmung mit 215 gegen 74 Stimmen bei 2 Stimm⸗ enthaltungen abgelehnt.
Es folgt die Abstimmung über den Antrag auf Schluß der Diskussion über die geschäftsordnungsmäßige Zulässigkeit des berichtigten Antrags von Kardorff. Auch diese Abstimmung ist auf Antrag Singer eine namentliche; die Annahme des Schlusses erfolgt mit 214 gegen 76 Stimmen bei 2 Stimm enthaltungen.
Mit 200 gegen 44 Stimmen wird der berichtigte Antrag von Kardorff für zulässig erklärt, 9 Abgeordnete enthalten sich der Abstimmung.
Der Abg. Roesicke⸗Dessau (b. k. F.) beantragt die Ver tagung; der Antrag wird abgelehnt.
Vize ⸗Präsident Büsing: Ich habe bereits vorl daß die Diskussion eröffnet worden ; beschlüsse zugleich mit dem berichtigten den übrigen dazu gestellt
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Der Präsident bat damals gefraet, eb gg Eteedeg ein Witer⸗ rruch aug dem CFeunse eibkeben n Darauf fensatterie er, Cin Wiöerspruch babe sich nicht erkeken T Net band lurgtmed u sellte intrefen, sekbald in die Verbardlang ein ar freien würde. In die e Verbandlang ist aker niemall eingetreten erden. af dir sem Stand
van muß ich teten bieiben .
Der Abg. Roesicke-Dessau beantragt um 7*/. Uhr , die Vertagung. Dieser Antrag wird wiederum ab⸗ gelehnt.
Abg. Dr. Spahn schließt sich dem Vorschlage des Vize Präsidenten an.
Es liegt ein genügend unterstützter Antrag auf Schluß der Geschäftsordnungsdebatte vor.
Abg. Bebel beantragt, über diesen Antrag zur einfachen Tagesordnung überzugehen.
Abg. von Kardoxrff erhebt dagegen Widerspruch.
Vijze-Präsident Büsing: Ein gleicher Antrag ist zweimal für zulässig erklärt worden. Nachdem Bedenken laut geworden sind, werde ich das Haus darüber befragen. (Lärm links. Rufe: Unerhört! Ich habe wiederholt den Antrag für zulässig erklärt. Was soll ich denn thun? (Zwischenrufe: Abstimmen! Niederlegen) Als vor drei Wochen von dem Abg. Broemel der Antrag gestellt wurde, einen gefaßten Beschluß aufzuheben, erklärte ich, ich hielte diesen Antrag nicht für zulässig. Gegen den Widerspruch der Linken blieb ich bei meiner Anschauung. Darauf sagte ich, wenn sich Widerspruch erheben würde, werde ich das Haus entscheiden lassen, darauf sagte der Abg. Singer, daß das ganz selbst⸗ verständlich wäre. Er habe nicht angenommen, daß der Präsident auf dem Wege der Diktatur dem Hause seine Meinung aufzwingen wolle. Heute schlage ich dasselbe Verfahren ein, was der Abg. Singer da— mals als selbstverständlich erklärt hat. Ich habe den Antrag als zu⸗ läfsig zulassen wollen. Jetzt aber, nachdem aus dem Hause Wider— spruch erhoben worden ist, werde ich selbstverständlich das Haus befragen.
Wird der Widerspruch aufrechterhalten? (Zurufe bei den Sozial⸗
demokraten: Die Ordnung aufrechterhalten! Gewissenlos! Großer Lärm) Dann werden wir diskutieren, ob der Antrag geschäfts—⸗ ordnungsmäßig zulässig ist.
Abg. Bebel: Das Haus hat entschieden, und wir ziehen die Konsequenzen Ihres eigenen Beschlusses. Graf Ballestrem und Herr Büsing haben wiederholt erklärt, der Antrag auf einfache Tagekordnung könne zu jeder Zeit gestellt werden. Es ist ein geradezu unerhörtes Ver⸗ fahren, wenn, nachdem zwei Präsidenten dieselbe Ansicht geäußert haben, jetzt auf einmal darüber die Entscheidung des Hausez angerufen wird. (Großer Lärm bei den Sozialdemokraten. Rufe: Niederlegen! Vize⸗ Präsident Büsing: Ich habe meine Pflicht und Schuldigkeit gethan! Fortgesetzter Lärm. Kein Parlament hat ein solches Schauspiel ge⸗ sehen, daß ein Haus einen eben gefaßten Beschluß wieder über den Haufen wirft. Wenn jetzt der Präsident das Haus fragt, so erklärt er sein erstes Vorgehen für unzulässig. Ich beantrage namentliche Abstimmung.
Abg. Gothein: Die Frage ist bereits entschieden dadurch, daß vorher das Haus den Widerspruch des Abg. von Kardorff abgelehnt hat. (Vize⸗Präsident Dr. Graf zu Stolberg übernimmt den Vorsitz) Ein eigentlicher Einspruch könnte nur vorliegen, wenn jemand das Wort nahm. Das ist nicht der Fall gewesen. Sie gleiten immer weiter herunter auf der schiefen Ebene. Welchen Eindruck muß es im Lande machen, wenn Sie heute so und morgen so entscheiden. Ich wundere mich nur, daß Sie sich nicht vor sich selbst genieren.
Abg. Dr. Spahn meint, daß das Haus heute seinem ersten Be⸗ schlusse treu bleiben sollte, hält aber die Frage für so wichtig, daß sie der Geschäftsordnungskommission überwiesen werden sollte.
Abg. Dr. Südekum (Soz): Die Mehrheit schwenkt ein, weil sie siebt, daß sie sich selbst einen Strick gedreht hat.
Vije⸗Präsident Dr. Graf zu Stolberg: Der Abg. von Tiede⸗ mann hat seinen Widerspruch für heute zurückgezogen und die Abgg. Spahn und von Tiedemann haben beantragt, die Frage der Geschäfts⸗ orknungskommission zu überweisen Ich glaube, wir stimmen darüber ab. (Widerspruch bei den So ialdemolraten.) Dann gebe ich Herrn Ledebour das Wort zur Geschäftgsordnung.
Abg. Ledebour (So) führt aus, daß ein ordnungsmäßiger Widerspruch garnicht vorliege. Der Vize⸗Präsident Büsing babe ordnungswidrig das Haus gefragt, ob Widerspruch erhoben würde. (Vize Präsident Dr. Graf zu Stolberg: Halten Sie diesen Aus—
aufrecht? Lärm bei den Sozialdemokraten) Jawohl! Vize⸗Piäsident Graf zu Stolberg: Dann rufe ich Sie zur em der Widerspruch gegen den Antrag
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Lärm geht die namentliche Abstimmung vor sich. Der Ruf Debatten wird immer kräftiger wiederholt.)
Die Abstimmung ergiebt, daß 229 Stimmzettel abgegeben sind, wovon 2M auf „Ja“ lauten und 2 auf Enthaltung.
Abg. Singer protestiert gegen diese Abstimmung, weil über den Antrag Spahn noch garnicht debattiert, er noch nicht einmal unter. stützt fei. Der Präsident habe sich zu einem rechtsungültigen Beschluß hergegeben. (Präsident Dr. Graf zu Stolberg ruft ihn für die Bemerkung zur Ordnung, . Präsident sich zu etwas her- gegeben habe.) Man solle die Machtpolitik nicht so weit treiben, Thatsachen in ihr Gegentheil zu verkehren. Er bitte, über den Antrag die Diskussion zu eröffnen. .
Vize-Präsident Ir. Graf zu Stolberg: Der Beschluß ist rechtsgültig gefaßt. (Lebhafte Pfuirufe bei den Sozialdemokraten) Ich rufe die Pfuirufer zur Ordnung.
Auf Vorschlag des Präsidenten wird darauf um 9isa Uhr die weitere Berathung unter fortdauerndem Tumult auf
Mittwoch 12 Uhr vertagt.
Literatur.
Frohe Jugendtage. Lebenserinnerungen. Kindern und Enkeln erzählt von Rochus Freiherrn von Liliencron. Leipzig, Verlag von Duncker und Humblot. — Freiherr von Liliencron, der verdienstvolle Germanist und Herausgeber der „Allgemeinen deutschen Biographie“, vollendet in diesen Tagen sein 82. Lebensjahr, die freund— liche Gabe aber, die er seinen Kindern und Enkeln in diesen Lebens— erinnerungen bietet, muthet den Leser fast jugendlich an in ihrer natürlichen Frische, in der prägnanten Anschaulichkeit, in ihrer sicheren, knappen Charakteristik. Und über allem, welch ein köstlicher Humor! Ein Mann scheint zu uns zu sprechen, der mit uns jung war, und erzählt uns doch aus Tagen, in denen die schleswig bolsteinische Frage kaum erst die Gemüther zu bewegen begann, als man xühr— selig die Flöte blies, und eine glücklichere Jugend sich warmherzig an Jean Paul's verschütteten Schätzen begeisterte. „Frohe Jugendtage“ nennt sich das Büchlein mit Recht. Es schildert die glücklichen? von wackeren Eltern behüteten Kinderjahre in Dollroth, die reine, frische Jugendzeit in Plön und Lübeck; die wohlgenutzten Studienjahre, deren harmlose Freuden durch ein tiefes Interesse an Kunst und Literatur geadelt werden; das Reifen eines selbständigen Charakters, der von der Theologie über die Juristerei den rechten Weg zu der ihm bestimmten Lebensarbeit zu finden weiß. Die Aufzeichnungen schließen mit dem Zeitpunkt ab, als der junge Gelehrte die künftige treue Lebensgefährtin gefunden hat und, von Kopenhagen über die Ostsee heimkehrend, sich den Weg für sein neues Leben suchen geht, das nun für ihn einen neuen und höheren Werth gewonnen hat. Es ist sehr dankenswerth, daß dies Buch über den Kreis der Kinder und Enkel, für die es in erster Linie bestimmt ist, den Weg in die weitere Oeffentlichkeit genommen hat. Die Art, wie es geschrieben, macht es auch dem Fernstehenden lieb und werthvoll. Und wer den Hauptwerth eines Buches im Stoff— lichen sucht, findet auch in dieser Richtung reiche Ausbeute: vor allem interessante Beobachtungen und Mittheilungen über das Kunstleben Berlins in den Jahren um 1840, denn dem jungen Liliencron standen in Berlin die Häuser der namhaftesten Gelehrten und Künstler offen. Welch ein interessanter Kreis batte sich in der Residenz Friedrich Wilbhelm's 1IV. zusammengefunden, und zu den meisten konnte der junge Student in ein näheres oder flöchtigeres Verhältniß treten; zu Savigny, Ranke, Schelling, den Gebrüdern Grimm, zu Bettina, Felix Mendelesohn und seiner Schwester Fanny, der Familie Crelinger, Georg Herwegh u. A.
A. F. Uusgrabungen in Sendschirli. Ausgeführt und herausgegeben im Auftrage des Orient. Comités in Berlin. III. Heft: Thorskulpturen. Mit 15 Tafeln. Berlin 1902, Druck und Verlag von Georg Reimer Das soeben erschienene dritte Heft der von dem Berliner Osient⸗Comité (Vorsitzender: Geheimer Regierung rath, Professor Dr. R von Kaufmann) veranstalteten Aus. grabungen in Sendschnli enthält aus der Feder des Leiters der bisherigen fünf Expeditionen, Professoirs Felix von Luschan, die
darstellungen begleitete Beschreibung der Skulpturen, si Stadtthor, sowie die Burgthore der — ; Ruinenbügels Senrschitli, zeschmückt waren Diese
schiedenem Alter, denn zurgtbor⸗ Skulpturen er in auf die Inferio⸗ Künstlers Allerdings ist es einem Urtbeil zu gelangen; denn von Sendschirli ist, wie Professor von Luschan sagt, ten völlig unklar, und nu ige Innenbauten nterbringen, aber Krieger und greßen Theil
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lulturgeschichiliche , von dem weder noch Hinweise
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ner Gnin en etwachsen ist, sonder Asien beimischen Kultut, n Vorbandensein man deren bieroglvrbische, Kappadccien, der Forscher die im weiten Besiedelun gen Sytien g big in Nortsprien nur der ng nach sebr verschiedenel aug Arabien, der Wiege der semitischen Völker, aufgepyfrepft worden ist. Dag waren die Aramäer, deren Gina ing in alg eine Art Gegensn mum 96 die betbitischen Eroberungen angeseben werden kann. Big jam Gingreisen Assyrien im! bibundert scheint diese betbitisch aramänsche Miijichberolkerung sich hberlassen geblieben ju sein und sich einen ˖ artig entwickelt ju aug dieser Jeit giebt die den vorgenannien anmerken die nicht eben zu Gunstsen jener We den greßen Nachbarreichen Estlich Aufsassung und Technlk beiden steben wiemlich tief, wenn an orte den Fertgang von einer sebr roben ja einer verbältaikmaßig fertgeschrittenen Technil zeigt. Ge it bei die ser ungünntgen Beuribeilung deg Nelfarjustanded der Bevolferang Sendich rig ja der Jeit, alg diele Skalptuten entftanden, lmamerba merke ündig. daß die aramalsche Gevelferung, die hit neg all ein Pfrerfreig aaf deibinscher Grandlage ja denlen baben, all nene Derma ein g alten Rulturlanderz die betbßiiiiche Sprache verdrängte nnd iber eigene Srrache alt Nerkebresprecke gan Verder - Assen auftrdagte. ee sie bie ma lbrer Verdräsqurg darch dag Arabiche aater dem Milan fich bebaur tete. Dag si⸗d einige den den Gesschtwwanklen, nner deren ber Bericht ker die Scndichitli⸗uegtaburgen sich Frennde ja erer ken alle Nansicht dal
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Zweite Beilage
Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1902.
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Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln. Türkei.
Der internationale Gesundheitsrath in Konstantinopel hat die gegen Herkünfte von Egypten angeordnete Quarantäne auf Tage ermäßigt. (Vergl. „R.Anz.“ vom 265. v. M, Nr. 277.) Ferner hat er gegen Herkünfte von der Danakil küste (Somali) Jne zehntägige Duarantäne wegen Cholera verfügt.
Indien. Die in den Häfen von Kalkutta und Chittagong gegen die
Herkünfte von Hongkong angeordneten Quarantänemaßregeln nd aufgehoben worden.
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie“ ) Deutsches Reich.
Zellfreie Ablassung von Mineralöl zum Einfahren von Motorfahrzeugen. Nach einer allgemeinen Verfügung des Königl. preuß. Finanz- Ministers vom 24. Oktober d. J. erscheint es unbedenklich, auf Grund des Bundesrathsbeschlusses vom 19. Juni d. J. den Besitzern von Motorfabriken die zollfreie Verwendung von leichtem Minerälöl zum Einfahren der von ihnen hergestellten Motgr— fahrzeuge bis zu einer Jahtetzhedarfsmenge von 160 909 Kg. zu be— willigen. (Zentralblatt der Preußischen Abgaben-Gesetzgebung ze. Nr. 23 S. 294.)
Außenhandel Frankreichs in den Monaten Januar bis ö Oktober 1902.
In den ersten zehn Monaten des Jahres 1902 gestaltete sich der uuswärtige Handel Frankreichs im Vergleich zu dem entsprechenden Abschnitt des vorhergehenden Jahres, wie folgt:
Einfuhr:
1902 mehr 4 weniger — Werth in tausend Franken 635 494 633 923 — 1571 2353 5965 2357616 41020 637 220 639 154 1934 3 626 310 3630693 r 4385
1902 1901
Nabrungs mittel ü Rohstoffe für die Industrie Fabrikate
Zusammen Ausfuhr: 1902 mehr 4 ö. : ; weniger — Werth in tausend Franken 566 119 590 076 — 23957 959 838 836 396 C 123442 1749291 1685283 w 64008 192 507 182993 2 2514 3 467 755 32947458 P 17300. Der Monat Oktober allein brachte eine Steigerung der Ausfuhr m 9 21
um 21 687 000 Franken. (Journnl! Ofli de la République
1902 1901
Nahrungemittel ö Robstoffe für die Industrie Fabrikate . Poststũcke
Zusammen
Dampferverbindung zwischen Boston und Manchester. Die International Mercantile Marine Company beabsichtigt, eine Damrferwerbindung zwischen Bosten (Vereinigte Staaten von Amerika) und Manchester einrichten. In den Dienst sollen Dampfer er Levland Linie eingestellt werden. welche zur Aufnahme von lebendem Vieb eingerichtet und mit Gefrieranlagen verseben sind u twa 00 n Schwergqut befördern können
Der erste Dampfer soll Anfangs Januar von Boston abgeben din sollen die Abfabrten von Boston an jedem
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rfolgen (Commercial Intelli nee.)
Rußlands Napyhtbayroduktien 18587 bis 1901 In den letzten fünsjebn Jabren duktion folgendermaßen
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2 . 1 — 2 n stel sich Rußlands Navhtha⸗
1888 1389 1800 1891 18 1893 1891
adustrieller ist mit dem 21 ndaultig ju stand ung ibren Sitz in Gbarkew dadon mei im Jaribum Polen a ven Roh 009 Mubeln erfällt in sich auf die dem Syndikat angel ericht reg Kalserlichen General- Konsulats in
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oo einen WM. don 1896 4585 0090 323 009 Franken im gleichen Abschnitt des dergange 17 560 009 Franken ert Aagfahr belief f 1971540099 Franken in den MNenaten eat glse etre Janabme um 83 717 CM ß Die Beibeiligung der ichtiasten bene nan gestalteie sich ie felgt Glafaht 190 ö Merth in lanfend 2110290 i, DW 167 701 139 585 27 25176
160 785 1591 6.
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xdetl ande
Der Seiden markt in der Campagne 1301 102. Den statistischen Tabellen der Seidenindustrie⸗Gesellschaft in Zürich wird über den Seidenmarkt in der Campagne 190102 Folgendes entnommen: ⸗
Die Weltproduktion von Rohseide bezifferte sich im Jahre 1901 auf 17121 000 kg*) und übertrifft damit die Produktion des . 1899, welche bis dahin die höchste war, um 360 000 kg oder * g.
Der Stock von Kokons hatte am 30. Juni 1901 in Mailand und Marseille eine außerordentliche Höhe erreicht; am Schlusse der verflossenen Campagne sank er jedoch wieder auf die normale Höhe . 776 700 kg herab, steht aber immer noch über dem Maß früherer Jahre.
Was die Kokonspreise in Italien betrifft, so waren sie im Mailänder Adequato bei verbesserter Valuta durchschnittlich etwas höher als vor einem Jahr; nur auf den Märkten von Novara und Lodi ist der Preis niedriger geblieben.
Die kontrolierbare Gesammtseidenversorgung in der Campagne 1901s02 wies mit 18 646 3090 kg gegen die Vorcampagne eine Zunahme um 1333 800 kg oder 7,7 0 auf. dagegen ist das in den Konsum übergegangene Quantum um 1 650 700 Rg oder 194009 gestiegen. Während der Antheil Europas am Gesammtverbrauch prozentual in Abnahme begriffen ist und in der letzten Campagne nur noch 64,8 o betrug gegen 70,7 , im Durchschnitt des Jahrzehnts 1891/1900, beanspruchten die Vereinigten Staaten 30,20so gegen 24,8 (M im Durchschnitt des letzten Dezenniums.
Die Ausfuhr von Rohseide nach den Vereinigten Staaten von Amerika stellte sich in der Campagne 1901/02 auf 5 264 900 kg; sie übertrifft die vorjährige um 34,5 0, und die der Campagne 1899 1909 um 13,3 Cso. Japan hat ziemlich genau die Hälfte des amerikanischen Bedarfs geliefert, während sich in den Rest vorwiegend Mailand und Schanghai theilen. Im Gegensatz zur Vorcampagne entfällt diesmal der größte Theil der Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten auf die erste Hälfte der Campagne; es gingen
nämlich in der ersten Hälfte 3058 700 kg und in der zweiten
2 206 200 kg ein.
Was die Ausfuhr von Seidenwaaren nach den Ver— einigten Staaten angeht, so ist dem erheblichen Rückgang des Vorjahres ein kleiner Aufschwung gefolgt. Bänder sind dorthin von Basel und Barmen in größeren Mengen geliefert worden. Die Be— züge von Tüll, Krepp und Spitzen aus Lyon sind ganz erheblich ge— sunken, während Stickereien von dort bedeutend mehr importiert worden sind. Die Differenzen beruhen indessen vermuthlich auf einer Aenderung der Klassifizierung dieser Waaren von seiten der Konsulate.
In der schweizerischen Handelsstatistik weisen Roh⸗ materialien und Fabrikate in Ein⸗ und Ausfuhr höhere Ziffern auf als in der vorhergehenden Campagne; auch der Einfuhr-Ueberschuß an Rohseide ist um etwa 100 000 kg größer als im Vorjahre. Der Verbrauch an Gräge (etwa, des Gesammtkensums) hat um ein Geringes nachgelassen, während der Verbrauch in Ouprées (etwa“) unbedeutend zugenommen hat.
Die Seidenernte 1902 schätzt man auf 15 946 900 kg; sie würde hiernach um fast 7 0½ hinter der vorjährigen zurückbleiben. Der Ausfall ist allein dem vermuthlich ganz erheblichen Minderertrag in Schanghai und Canton zuzuschreiben:; von den anderen bedeutenden Märkten erwartet man größere Ernten und vermehrten Export. (Nach dem Schweizerischen Handelsamtsblatt.)
Vereinigte Staaten von Amerika. Zolliuschlag für niederländischen Zucker. Laut eines Rundschreibens des Schatzamts der Vereinigten Staaten, Nr. 124 vom 13. Oktober 1902, gewährt die Niederländische Regierung bei der Aus⸗ fuhr von Zucker folgende für die Erhebung des Zollzuschlaas bei der Einfuhr in die Vereinigten Staaten in Betracht kommende Prämien: 1) für roben Rübenzucker 1,16 Gulden für 160 kg barter Rafsi nade. (Das Ergebniß an raffiniertem Zucker aus Robzucker wird be⸗ rechnet, indem von der Polarisation des Robzuckers zweimal die Glykose, viermal die Asche und 1! 9 für Verlust beim Rafsinieren abgezogen wird); 2 für Jucker, der aus niederländischem rohen Rübenzucker raffiniert ist, 1,31 Galden sür 3) für Zucker. ingefübrtem Robzu 15 Gulden für 100 ag zu der etwa von dem auf den Robjucker gewährten Pramie. Für den nach dem 1. Sertember 1902 herg Zucker kann auf Antrag der Einsübrer de
rgestellten niederlãndischen r Jol ju chlag junächst vro⸗ pisorisch entrichtet werden vorbebaltlich sräterer endgültiger Berechnung (Trensur 1 2310n 239938
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deg sietig janehraenden Korfrm greße Fertschritfe gemacht.
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eine gute Qualtät mm lebnenden Preisen Ja Niefern
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mit der Fabrikation von Flintglasflaschen befassenden Zweiges der Glasindustrie durch Etablierung einer Verkaufsagentur oder durch An⸗ kauf der größten Fabriken und Gründung einer mit einem Kapital von 30 000 060 Doll. arbeitenden Gesellschaft. Auch die Projekte, welche eine geschäftliche Vereinigung der großen Roheisen-Produzenten des Mittelwestens sowie der vom Stahltrust unabhängigen Stahl⸗ platten⸗Fabriken bezwecken, sind in jüngster Zeit wieder aufgenommen worden. Die Durchführung aller dieser schwebenden Konsolidations⸗ pläne würde ein Kapital im Betrage von etwa einer Milliarde Dollar beanspruchen.
Nach „The Journal of Commerce and Gommergial Bulletin“ stehen die vier größten Zuckerfabriken Dawaiis im Begriff, sich zu einem Verbande zusammenzuschließen. Derselbe soll in New Jersey unter dem Namen „Hawaiian Securities Company“ inkorporiert und mit einem Kapital von 12 Millionen Dollar ausgerüstet werden. Betheiligt sind: die Hawaiian Agricultural Company of Kau, die Wailuku Sugar Company of Maui, die Onomea Sugar Company und die Honomu Sugar Company of Hilo.
Zusammenschluß von Textilfabriken im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika.
Auf Anregung und nach dem Plane des Textilindustriellen John Fries beabsichtigen die im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika bestehenden Textilfabriken zum großen Theile, sich zu einer Korporation zusammen zu schließen, deren Kapital sich nach vorläufiger Schätzung auf mehr als 30 Millionen Doll. belaufen wird. Fast alle großen und bedeutenden Spinnereien des Südens sind an dem Plane betheiligt. Bisher soll der Beitritt von mehr als 70 Fabriken zu der Vereinigung gesichert sein, während 135 ihren Beitritt angemeldet haben. Der Aufnahme geht eine genaue Prüfung der Verhältnisse und Ansprüche der betreffenden Unternehmungen voraus.
Ueber das Ergebniß der bisherigen Verhandlungen wird Still schweigen bewahrt. Man hat nur in Erfahrung gebracht, daß sowobl die Mitglieder des Aufsichtsraths als auch die Exekutivbeamten der Korporation in der Tertilbranche des Südens thätige Männer sein werden. Dem Direktorium werden mehrere hervorragende Vetreter des Baumwollbandels in Philadelphia, New Vork, Boston, Neu England sowie auch Bevollmächtigte der hauptsächlich be⸗ theiligten Bankinftitute angehören. Die Eigenthümer der Fahriken sollen jedoch die Stimmenmehrheit im Direktorium sowie auch alle Obligationen und Vorzugs-Aktien erhalten. (Nach The Tradesman, Chattanooga.)
Canada.
Erschwerung des Küstenhandels für im Auslande ge⸗ baute Schiffe. Nach einer Mittheilung der „Canada Gazette. sst unterm 15. Mal ein vom 5. Oktober d. Is. ab in Wirksamkeit getretenes Gesetz erlassen worden, welches besondere Vorschriften für den Kästenbandel enthält und unter anderem bestimmt, daß kein im Auslande gebautes Schiff, gleichviel, ob es in Canada oder anderswo registriert ift, berechtigt ist, ohne eine zu dem Zweck von dem Zoll- Minister ein jubolende Lizenz sich mit dem Küstenbandel zu befassen oder an demselben tbeiljunehmen. Der Zoll . Minister hat diese Lienz für jedes im Auslande gebaute, in Canada oder anderswo registrierte Schiff zu ertheilen, wenn sie nachgesucht und eine Gebũbr in Vöbe von 25 oM vom wirklichen Marktwerthe des Schiffsrumpfe,
der Tatelung. Maschinen, Kessel, Ausrüstung und des Jubebörs des
, Tr. * ĩ
Diese Bestimmungen finden keine Anwendung gebaute britische Schiffe, welche als britische Schiffe September 1907 in die Schiffsregister eingetragen
Schiffes gezahlt wird. auf im Auslande vor dem 1 worden sind.
Ein weitere Bestimmung schreibt vor, daß Waaren und Passa⸗ giere zu Wasser von einem Hafen Ganadas nach einem anderen nur auf britischen Schiffen befordert werden dürfen (The Board ol Trade Journal.;
blreichen, fast über andgebiet Arijonas ziellen sind Geld, Silber und Kupfer fäbrende Geneine bobem Metallgebalt festge! Von den zu und obne
genügende genemmenen Grjadern sind viele wied aufgegeben w n. und nur wenige Grubenwerle haben ibren Neuerdings at man aber mit reicheren arũndlicher gecloniscer Forschung außer manchen n rerlassenen Minen auch neue Fundstellen in Abbau genemme zute Erfolge ernelt. Zwar weist das Jabr 1901 gegen daz Verjabr nech keine Vermebrung der Goldyrodustion auf, wo be ellen die mit großem KRapital- aufwande in intenssren Betrieb genemmenen Gruben fur das laufende Jabr eine erbeblich geste beute in Autsicͤht. Zur Jeir verden baurtsächlich di oldb terschieder welche den . P . ichnitten oder
im Sud.
fili daren bei
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