1902 / 285 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 04 Dec 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Abg. Dr. Spahn beantragt Uebergang zur einfachen Tagesordnung über die W ler Be fn, r , ð bg. Wurm spricht dagegen. Der Uebergang zur Tagesordnung wird mit 216 gegen 53 Stimmen beschlossen.

Abg. Roesicke⸗Dessau (zur Geschäftsordnung): Wir berathen jetzt schon über zehn Stunden. Wenn es auch Ihnen und uns Ver— gnügen macht, noch ein paar Stunden zu tagen, so haben wir doch zu bedenken, daß die Diener und Beamten des Hauses schon vor 12 Uhr angefangen und nachher noch zu arbeiten haben, also bis ur Erschöpfung thätig sind. Auch die Leistungen der Stenographen . solchen Tagen ganz übermäßig. Ich beantrage deshalb die

rtagung.

Das Haus beschließt die Vertagung.

Der Präsident Graf von Ballestrem schlägt vor, die nächste Sitzung auf morgen 11 Uhr, der Abg. Dr. Spahn, sie auf 10 Uhr anzusetzen. Nach kurzer Geschäftsordnungsdebatte beschließt das Haus, die Berathung am Donnerskag um 10 Uhr fortzusetzen.

Schluß gegen 10, Uhr Nachts.

Statistik und Volkswirthschaft.

Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt.

Wie vor mehreren Wochen bereits mitgetheilt raurde, beabsichtigt das Reich, die nunmehr ihrer Vollendung entgegengehende Ständige Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt? im kommenden Frühjahr zu er— öffnen. Unter dem Vorsitz des Staatssekretärs des Innern, Staats— Ministers Dr. Grafen von Posadowsky fand vorgestern Vor— mittag um 10 Uhr im Vortragssaal des in Charlottenburg, Fraun⸗ . Nr. 11 bis 12, belegenen Ausstellungsgebäudes die erste

itzung des für die Ausstellung gebildeten Beiraths statt. Den Se lan? der Berathungen bildeten mehrere für die künftige Ge— staltung und Nutzbarmachung der neu begründeten Anstalt grundlegende

ragen. Die Verhandlungen wurden durch eine Ansprache des Vor—

tzenden eröffnet, in welcher der Minister den Anwesenden zunächst einen Dank für ihr Eischeinen aussprach und sodann mit einigen Worten die Aufgaben darlegte, deren Förderung das Reich durch die Schaffung des neuen Instituts beabsichtige. Die Ausstellung solle so führte der Minister aus vor Allem auf dem Gebiete der Unfall⸗ verhütung in den betheiligten Kreisen der Arbeltgeber, der Arbeiter, der Ingenieure und anderer Sachkenner anregend und belehrend wirken und so zur Vertiefung der auf diesem Gebiete hervortretenden Fragen beitragen. Durch die öffentliche Zurschaustellung einer Anzahl todter Maschinen, die bei dem ständigen Fortschreiten der Technik vielleicht nach wenigen Jahren zu dem Werth alten Eisens herab— sinken würden, könne dieser Zweck nicht erreicht werden. Bleibenden Werth könne die Ausstellung vielmehr nur dann bebalten, wenn sie dem Beschauer in ununterbrochenem Wechsel stets die neuesten Erfindungen zur Verhütung von Unfällen vorführe und wenn sie die Gelegenheit biete, die Wirkung der ausgestellten Schutzeinrichtungen wäbrend des Betriebes der gefähr— denden Maschinen zu beobachten. Ergänzend hinzutreten müsse ferner die praktische Erläuterung der einzelnen Schaustücke durch belehrende Vorträge für Arbeitgeber und Arbeiter. Die Aufgaben des Instituts sollen indessen nicht auf die Unfallverhütung beschränkt bleiben, sondern die allgemeinen Fragen der Gewerbehygiene mit umfassen. Neue Einrichtungen zum Schutze gegen die sogenannten Gewerbekrankheiten, die ja vielfach als die mittelbare Ursache der Unfälle anzusehen seien, würden daher in gleicher Weise zur Ausstellung gelangen. Solle die Ausstellung in dieser Weise ein möglichst vollständiges und lebendiges Bild der technischen Bestrebungen und Erfolge im Bereiche der Arbeiterwohlfahrt darbiesen, solle sie auf die öffent⸗ liche Besprechung aller auf diesem Gebiete hewortretenden Fragen fortgesetzt amegend und befruchtend einwirken so bedürse es vor allem der ständigen einmüthigen Mitwirkung aller betheiligten Kreise, der Erfinder, der Aufsichtäbeamten, der Arbeitgeber und Arbeitnebmer. Jede Parteistellung müsse gegenüber der Größe der rein humanitären Aufgaben des Instituts verschwinden. Da ferner eine ähnliche Zentral stelle in diesem Umfange bieher wohl nirgends geschaffen sei und es daber an xraltischen Erfabrungen für die zweckmäßigste Einrichtung einer der⸗ artigen Ausstellung fehle, so habe sich die Verwaltung durch die Zuziehung des Beiratbes für die Ausgestaltung des Instituts im einzelnen des Ratbet bewäbrter Sachkenner versichert. Die beutige Sitzung des Beiratbs werde daber nicht die letzte sein, und die Verwaltung werde auch fernerbin den Verkebr mit einzelnen Mitgliedern des Beiratibs oder mit Grurven derselben auf mündlichem und schriftlichem Wege aufrechterbalten.

An den Verhandlungen, in deren Verlaufe zablreiche beachten werthe Anregungen gegeben wurden, nabmen die Mitglieder des Bei ratbe regen Antbeil. Der mebrere Stunden wäbrenden Sitzung schloß sich eine eingebende Besichtigung der Ausstellungs räume an.

Den Beiratb bilden folgende Herren: Dr. Albrecht, Professor stellvertretender Geschäftefübrer der Zentralstelle für Arbeiterwobl fabrtgzein richtungen zu Groß Lichterfelde bei Berlin; Bauer, In. enieur, technischer Aufsichtebeamter der Nabrungemittelindusttie⸗ Berufegenossenschafst zu Mannbeim; Berner, Königlich württem⸗ bergischer Gewerbe In pertor und mann, badisck Großberjoglichen Fabrik ˖ Jaspektion zu Königlich vpreußischer Regierungs⸗ u Dr. Brunck, Königlie icker Kemmer ienraib, Gencral⸗ der Badischen Anilin Sodafabrik ju Ludwigs basen .

rath i mierlichen Gesundbeits amt ju

Mewerbe Insrektor ju

ischer Ober Regierungsrath, Vorstand der Karlsrube; Gewerberamh

standemitglied Stuttgart; Fel

encssenschaften, stellrennr et sicherun ge amte ju Gl

Mitelied des Reiche ) Fermer,

siche tun g? am: r . nichtftlandiees Mitalie Gerin; Kunze, Ker Dr. Lachmann Justi deutschen Metall Viernft NTönialich rreuficher

farring, Gebkeimer Tber Renierungerath, Dire icherangzamt in Berlin; Rgesicke, Serzoglich anbaltisker Temmersten- ratb General- Tirefter der Schul tei Braucrei L- G Berlin ju Ternem bei Pete dom Ingenieur techn ischer Aufsicht'amter der Rbeiniscch Westfalich ertil⸗-Berufegenessenschaft iu Märchen Glad- back Sila en, göniglich vreußiichet Meer erat, Gewerke Infretfer Dusfesdert vecht. J techn iciher Uursichtebeamter der

ordonlschen Gisen⸗ und Beruf t genessenichaftt a Berlin Stügel mater, Tischler, sie etendeg nichtiꝛ and igen Mitglied des Neich ersichernn e amt] a Berli Dr Welff, aserlher Ge, beimer Nererur geratt, G ufsichtateamter and fechaiser Ne. ferent der Nialsterlalaktkeilang de Innern ju Straßbarg Jer vag, Stein bruche destzet. Verstgendet der Steinbruch. Gerne zg afi m Galan a. Mh.

nierung ⸗- und Gewerberath zu Direkter im!

beiter

Baurath zu Stuttgart; Pr Bitt, ö

keit u erfüllen

Gebrauch der Macktfafteren

Beirath für Arbeiterstatistik.

Im Kaiserlichen Statistischen Amt wird bei der Abtheilung für Arbeiterstatistik unter dem Vorsitz des Präsidenten Dr. Wil helmi der Ausschuß für die Komtorerhebung am K. Dezember, der Ausschuß für die von der Abtheilung herauszugebende Zeitschrift am 8. Dezember d. J. zusammentreten. Ber arbeiterstatistische Beirath selbst wird am 13. Dezember eine Sitzung abhalten.

Die Fleischversorgung in Bayern.

Ueber die Beschlüsse der vom bayerischen Staats⸗Ministerium des Innern zur Berathung der Frage der Fleischversorgung einberufenen Kommission wird, einer Meldung des. W. T. B.“ aus München zufolge, mitgetheilt, daß die Kommission eine Besserung in der Versorgung der größeren bayerischen Märkte mit Schlachtvieh festgestellt hat und deshalb darin übereinstimmte, daß gegenwärtig ein Anlaß zu arte,. lichen Maßnahmen nicht gegeben sei. Als wichtigste Maß⸗ nahme zur Versorgung der bayerischen Städte mit inländischem Schlachtpieh wird. die nachhaltigst! Hebung der inländi⸗ schen Viebjzucht in den bisher schon beschrittenen Bahnen und der Förderung des Futterbaues u. s. w. erachtet. Zur eingehenden Prüfung von ge, wie der Gründung von Viehverkaufs- und Vieh— verwerthungs⸗ Genossenschaften, Viehhofkassen, sowie sonstiger Fragen wurde eine Spezialtommission eingesetzt.

Fabrikarbeiter im Königreich Sachsen.

Alljährlich werden im Königreich Sachsen am 1. Mai die in den Fabriken und diesen gleichstehenden Anlagen des Landes beschäftigten Arbeiter gezählt und die Ergebnisse dieser Erhebungen im Statistischen Jahrbuch für das Königreich Sachsen‘ ver— öffentlicht. Der vor kurzem erschienene ueueste Jahrgang des⸗ selben enthält die Statistik der gewerblichen Arbeiter für das Jahr 1901. Danach waren in Sachsen am 1. Mai v. J. 25711. Fabriken ꝛc. mit 550 620 Arbeitern vorhanden, und zwar in der Kreishauptmannschaft Dresden 6615 mit 122 869 Ar— beitern, in der Kr. Chemnitz 5900 mit 124 461 Arbeitern, in der Kr Leipzig 5189 mit 124 052 Arbeitern, in der Kr. Zwickau 5371 mit 118303 Arbeitern und in der Kr. Bautzen 2636 mit 60 935 Arbeitern. 372 494 von den gezählten industriellen Arbeitern waren männlichen und 178 196 weiblichen Geschlechts. Unter den 25 711 Fabriken 2c. des Landes befanden sich 7865, die Arbeiterinnen von über 16 Jahren, und 10659, welche jugendliche Arbeiter beschäftigten. Die Zahl der erwachsenen männlichen Arbeiter betrug 343 422, die der Arbeiterinnen über 16 Jahre 159 612 (darunter 57 069 im Alter von 16—21 Jahren), die Zabl der jungen Leute von 14—16 Jahren 45693 (darunter 17931 weiblichen Ge⸗ schlechts) und die der beschäftigten Kinder unter 14 Jahren 1893 (1310 Knaben und 583 Mädchen).

Auf die einzelnen Gewerbegruppen vertheilten sich die am 1. Mai v. J. in den Fabriken c. des Königreichs gezählten Arbeiter, wie folgt: Es beschäftigten Bergbau und Hüttenwesen in 21 Betrieben 6776 Arbeiter (darunter 883 weibliche von über 1Itz Jahren 224 männliche und 8 weibliche von 14 bis 16 und 1 Kind unter 14 Jahren), die Industrie der Steine und Erden in 2589 Betrieben 50751 Arbeiter (darunter 6060 weib⸗ liche über 16, 1575 männliche und 290 weibliche von 14 bis 16 Jahren und 89 Kinder), die Metallverarbeitung in 1061 Be— trieben 35 452 Arbeiter (darunter 5536 weibliche über 16, 3243 männ— liche und 620 weibliche von 14 bis 16 Jahren und 108 Kinder), die Industrie der Maschinen, Instrumente und Apparate in 1615 Fabriken 81 500 Arbeiter (darunter 3231 weibliche über 16, 6770 männliche und 360 weibliche von 14 bis 16 Jahren und 216 Kinder), die che mische Industrie in 260 Fabriken 5190 Arbeiter (darunter 1243 weibliche über 16, 94 männliche und 83 weibliche von 14 bis 16 Jahren und 13 Kinder), die Industrie der forst⸗ wirtbschaftlichen Nebenprodukte in 394 Fabriken 4691 Ar⸗ beiter (darunter 537 weibliche über 16, 34 männliche und 43 weib⸗ liche von 14 bis 16 Jahren und 11 Kinder), die Ter tilindustrie in 3847 Fabriken 185 241 Arbeiter (darunter 92 937 weibliche über 16, 5245 männliche und 10730 weibliche von 14 bis 16 Jahren und ö Kinder 295 Knaben und 359 Mädchen, die Papier industrie in 761 Fabriken 30 161 Arbeiter (darunter 9278 weibliche über 16, 1217 männliche und 1083 weibliche ven 14 bis 16 Jabren und 80 Kinder), die Lederindustrie in 261 Fabriken 5674 Arbeiter (darunter 1166 weibliche über 16, 201 männliche und 107 weibliche von 14 bis 16 Jahren und 19 Kinder), die Industrie der Holz⸗ und Schnitzstoffe in 2486 Fabriken 33 640 Arbeiter (darunter 3595 weibliche über 16, 2053 männliche und 319 weibliche von 14 bis 16 Jahren und 152 Kinder), die Industrie der Nahrungs— und Genußmittel in 10009 Fabriken 421435 Arbeiter, darunter 11 394 weibliche über 16, 3473 männliche und 932 weibliche von 14 bis 16 Jahren und 215 Kinder), die Industrie der Bekleidung und Reinigung in 916 Be— trieben 36072 Arbeiter (darunter 18 128 weibliche über 16, 852 männliche und 2664 weibliche von 14 bi 16 Jahren und 183 Kinder, das Baugewerbe in 705 Betrieben 7674 Ar⸗

über 16 608 männliche von

(darunter I6 weibliche 14 big ihren und 12 Kinder), die volvgraphischen Gew 1751 Betrieben 24 969 Arbeiter (darunter 6353 weib⸗ liche über 16, 2087 ind 686 weibliche von 14 bis 16 Jahren und le sonstigen Industriezweige in 31 Betrieben 6865 Arbeiter (darunter 30 weibliche über 16, d6 männliche und 6 weil von 141 bis 16 Jahren und 4 Kinder)

Vergleiche mit den Vorjahren sind in dem Jabrbuch leider nicht

J ibliche

Zur Arbeiterbewegung der chiffsleute in Mars Stadium einzut B.“ meldet, gestern dem Sekretär der Aue des Armiralg

diteratnr.

Im Meich Ghristi⸗Verlag in Berlin ist eine Re intereñsanter Breschüren erschienen. Die eine enthalt einen Jo⸗ bannes Lepsing und im nationalen Leben freien kirchlich sesialen Kon⸗ seren in Düsselderf geballten bat. (1 ) Der Verfasser befimpft die AUnsicht, daß für sten die Alternatiwe bestebe, entweder die nationale Uußbreitung in len und auf das chnstliche Ideal zu der⸗ fichten, oder unser Christentbum ju bebaurten und auf Tie nallenale Juan ft ju versichten. Die Welsientfremdurg gar die Weltfeind schaft Liege nicht in Ghristi Lebe, deren Kern eg vielmebr sei, dan irdische Leben, die Lekbenearkbeit mit dem Geiste der viebe und Gerechtig

Jede Frage des offentlichen Leben sei eine Machtmage, ja jede Frage deg Lebeng ükerbanrt. Entweder sei eg alse an sich unssitlich u leken, eder ee bandle sich im Leben um den sinnlihen Nur der Verriciher und Staatsmann treibe Grislche Staatekunst, der siͤch al Werkleng Getteg hte Gine Politif nach sintl chen Grand säpen ct var möglich im Vertrauen auf die Weikert and Gerechtigkeit der Weltregiernng Gotteg Das Bemastsein den der sittlichen Ckaraftergreße idrer Fäbrer aße dem dentschen Volke feine Ginigungefampfe erlcichtert, Tie leBzte Aufga- aller Natlenen fel die Menegberrichaft Ghristi über alle Walter auf- barichten and die Merecht leit selecgz Melcheg a erfßllen. Tie bene Rerel, Te Mech ard Sinh keit im Leben jasammenfaßt, s

Geenen Parele Vertraut ar Mert and balfet rue Halder trocken

diesem selbst das Wort lassend.

von Gustav Schalk (4.50 ) hervorgehoben.

2 Del. D

In einer jweiten Broschüre setzt sich derselbe Verfasser mit Adolf Harnack's Wesen des Christenthums auseinander. Die Schwäche der bekannten Harnack'schen Vorträge sieht Lepsius darin, daß in der Harnack'schen Darstellung die Person Christi hinter dem Lehrinhalt der Evangelien fast völlig verschwinde. Harnack sei eigentlich auf dem Standpunkt des jöüdisch⸗katholischen Nomismus stehen geblieben. Dies Zurückdrängen der Persönlichkeit Christi Hir erade in unserer vom Materialismus sich glücklicher Weise bewußt abwendenden Zeit als Gegenbewegung die Gefahr in sich, da die Religion sich in Mystizismus verliere. Lepsius ste dann in dem zweiten positiven Theil seiner Schrift Christi Person in den Vordergrund, dessen Evangelium die frohe Botschaft von der definitiven Beseitigung des Nomismus sei, Christus, seine Persönlichkeit, sein Leben, sei das Cyan— gelium. Harnack verfahre unhistorisch, wenn er die Lehren“ Christi in den Vordergrund stelle, denn die Evangelien seien keine Spru sammlung wie der Koran; keine Moralpredigt, sondern eine Tragödie. Wie Aristoteles das Wesen der Tragödie darin sehe, daß sie von Leidenschaften reinige, so beschrieben die Apostel die Wirkung des Kreuzes Christi als eine Reinigung von den Sünden. Den Grund dafür, daß Harnack die . Christi aus den Evangelien glaubte autjschallen zu können, sieht Lepsius in der sachlichen Schwierigkei daß Religion Gegenwart, die Erscheinung Christi aber Vergangenhein sei. Mit einem mystischen „Gott erleben“, mit einem Gnostizismus des Gefühls komme man über diese Schwierigkeit nicht hinweg. . 8 sich hier entschieden zu des Paulus Benntniß: Gott war n Christus.

In einer dritten Broschüre desselben Verlages giebt Professor Dr. 55 Hommel eine Erwiderung auf, Professor Fr. Delitzsch's viel. esprochenen Vortrag Babel und Bibel“. Professor Hommel weist gegenüber dem großen Aufsehen, das der interessante Delitzsch'sche Vortrag namentlich in Laienkreisen erregt hat, darauf hin, daß die innigen Be⸗ rührungspunkte des babylonischen und assyrischen Alterthums mit der Bibel der Wissenschaft längst bekannt waren. Eingehend und überzeugend weist er sodann nach, daß eine große Reihe von Inschriften⸗ und Bilderinterpretationen des . Delitzsch durchaus willkürlich und unwahrscheinlich oder doch unbeweisbar seien (Jabve⸗Verehrung, angebliche Abbildung vom Sündenfall). An einer Reihe von Beispielen sucht der Ver⸗ fasser dann im Gegensatz zu Delitzsch zu beweisen, daß gerade die biblischen Urgeschichten auf eine uralte chaldaͤische, nicht babylonische Ueberlieferung zurückgehen, und ferner, daß schon in der mosaischen Zeit in Midian, dem Lande des Schwiegervaters des Moses, ein reicher, inschriftlich bezeugter Gottesdienst; genau wie ihn der mosaische Ritual⸗ oder Priesterkodex voraus sezt. geherrscht habe. Auch für den Laien, den der Delitzsch'sche Vortrag leicht zu falschen Vorstellungen und Schlüssen führen könnte, werden die Ausführungen Hommel's von Interesse sein. ‚.

Goethe ein Kinderfreund von Karl Muthesius. Verlag von E. S. Mittler u. Sohn, Berlin (2,50 M, geb. 3,60 4). Der Verfasser will in dem Büchlein nicht die pädagogischen An—⸗ sichten Goethe's darlegen, will auch nicht den Spuren nachgehen, die etwa von den Kindern, denen Goethe im Leben nahe trat, zu jenen in seiner Dichtung führen. Er will einfach die vielen freundlichen Bilder zeichnen, die lieblichen Kinderscenen schildern, in denen der große Dichter bald als fröhlicher Kamerad, bald als getreuer Eckart der Kinder auftritt, die sich kürzere oder längere Zeit der Theil nahme seines freundlichen Gemüths erfreuen durften. Die Buff'schen Kinder, die Kinder Lotiens, die Stein'schen Knaben, den Schweizer Hirtenjungen Peter Baumgartner, Herder's und Jacobi's Kinder, Felix Mendelsohn, die Kinder der Herzoglichen Familie. den eigenen Sohn und die Enkel zeigt uns Muthesius in ihrem Verhältniß zu Goethe, so oft es geht,

s ĩ Das Buch bietet werthvolle Er⸗ gänzungen für die Charakteristik des großen Mannes, der von seinen Jünglinge jahren bis ins Greisenalter den Kindern mit sitets liebe—⸗ vollem, treuem Interesse und einer wunderbaren Feinfühligkeit für die Bedürfnisse der bildsamen, zarten Jugend entgegenkam.

Aus der reichen Zahl von Jugendschriften, die zum bevorstehenden Weihnachtsfest auf dem Büchermarkt erschienen sind,

sei das im Verlag von E. S. Mittler und Sohn in Berlin heraus. gegebene Buch Paul Beneke, ein harter deutscher Seevogel

Das frisch und der beranwachsenden männlichen Jugend angemessen geschriebene Buch schildert Leben und Thaten eines beworragenden und erfolgreichen Flottenführers der deutschen Hansa, des Danziger Seehelden Paul Beneke. Der historische Hintergrund der Erzählung ist anschaulich und geschickt gezeichnet und auf ihm beben sich die Charaktere, namentlich der des kühnen, patriotischen Helden, erfreulich ab.

Paul Lindenberg führt den jungen Leser in seinem bei Ferd. ümmler in Berlin erschienenen Buch: Kurt Nettelbeck, Abenteuer nes jun gen Deutschen in Siam (4 ), in das Reich des weißen Elepbanten und laßt ibn dort, als einen muihigen Jungen, der das Herz auf dem rechten Fleck bat, manches Abenteuer siegreich bestehen. Die Schilde⸗ rungen von den Herilichleiten Siams und der Pracht des Hofes sind von großer Lebendigkeit und dürfen, da der Verfasser Siam aus

eigener Anschauung genau kennt, auch Anspruch auf Naturwahrbeit ö ö.

8 3

el

.

. 1

Cine reizende Gabe für kleinere Knaben und Mädchen, deren Anschaffung allen Eltern, die ihren Kleinen eine wirklich wertbvolle Büchergabe auf den Weibhnachtétisch legen wollen, warm empfoblen sei, sind die Hundert Fabeln für Kinder von Wilbelm Hey mit Bildern von Ditto Speckter, Gotha, Verlag von Friedrich Andreas Pertbes (geb. 3 S). Das Büchlein ist ein wahrer „Klassiler! für die Kinderwelt und heute noch so schätzenswerth in seiner R Innigteit und kindlichen Naivität, wie vor siebzig Jahren 8 es zjum ersten Male erschien Zu den ursprünaglichen reitenden, dem schlichten, gemütbvollen Tert angepaßten Bildern Speckter's sind nech 27 neue bunte Illustratioren von W. Pseiffer und A. Küll biningelemmen, kleine Reprodufticnen ven für den Anschauungsunterricht gezeichneten Wandbildernn.

Verkehrs Anfalten.

St. Petersburg, 3. Dejember. (G. T. B.) Zwischen den enen vasowaja und Sinel nikowo der Tur ak Eharkower Gisen⸗ versagt die Wasserversorgung vollständig. Seit drei Tagen steockt der Verkebr der Güter ge. Alle Statienen sind durch Züge und Frachten versperrt In Lasowaja baben sich 2009 be⸗ ladene und 490 zu beladende Wagen angebäust; die Bahn erleidet greße Verluste. Man beabsichtigt, eine Wasserleitung dem Flusse Samarla nach der Statien Lasewaja zu legen, deren Koften auf eine balbe Millien Mubel veranschlagt werken. Man ersebnt Schneefall, um die Lekometiven mit Schneewasser dersorgen ju können ; Victoria (Britisch Celumbien), 3. Deiem ber. (Meldung der Reuter schen Bareaug‘.) Hier ist ein Vertreter der chinesischen Regterung eingetreffen, um über die Ginrichlung einer direkten chine sischen Da mrferlinie nach Mexife Erbekungen anstellen und darüber zu berichten Da die chiaesischen Auswanderer von Ganada and anderen Lindern aueneschlessen sind, wünscht Cbina eine dire lte Dam fer linie einzurichten, die von Ghbinesen und Japanern be- ttieben werden soll

Vam burg, 3. Tejember (B. T. G) Hamburg Amerika⸗ Damrser Namanig⸗ 3. Der auf der Glbe arge Numsdia“, Damburg n. Sädbrasilien 2 Den in Antwerpen ange Allemann a“. dJ HVamburg n. Westindien 2. De in St Thoma angek Dacia“ d. Damburg nad dem La Plata. De b. Resarie n. San Nieelas abgeg. Sceefla, d. Nem DYerk n. Menua, 2. Dei. d. Nearel abaeg. Vambarg“,. vd. Oss-Assen n. Bremen, 2 Dei d. Genua abgeng. Jibafa“, v. Dam kam n. Wceftindien, Antwerpen abeg Gira 2 Tei icn Balfimor

angelt. Gasfilla , d. Dam burg n. Merle. 2 Dez v. Dadre a Ira nid 2 DJ v. Ptilarelrbia n Tamburg agen Urcanla

2 Dey anf der 2 angetom mn.

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 285.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

21. d. M. wurden auf dem Königlichen Hauptgestüt . 15 daselbst gezogene Vollblutpferde für zusammen 35 180 60 verkauft; es wurde . im Durchschnitt für jedes Pferd ein Erlös von 1964,44 d. erzielt.

Saatenstand und Getreidehandel in Rußland.

aiserliche General-Konsul in Odessg berichtet unterm 6 . der Trockenheit im Monat Nevember sind die KRintersagten in der Entwickelung etwas zurückgeblieben. Qb der por einer Woche plötzlich eingetretene, von Schneefällen nicht be⸗ leitete starke Frost bis 159. R. Schaden angerichtet hat, steht i nicht fest. Für die Schisfahrt kam der Frost so überraschend, daß die Barsen, die mit 6 bis 7 Millionen 42 Getreide beladen sich auf dem Wege nach dem Süden befanden, einfroren. Man versucht setzt wenigstens einen Theil der Barsen durch Eisbrecher zu befreien. Im Getreidehandel sind erhebliche Peränderungen im No⸗ vember nicht vorgekommen. Tie Preise für Brot⸗ und Futtergetreide haben sich gut gehalten. Selbst der am Platze befindliche ziemlich roße Vorrath in Weizen hat bisher den Preis dieser Getreidegnt 6 herabgedrückt. Es herischte stets, namentlich in besseren Quali- fäten, floller Absatz Mais alter Ernte behauptete den vorher erreichen hohen Preisstand, da die Vorräthe äußerst gering sind. Paare neuer Ernte wurde noch nicht gehandelt. Gerste und Roggen, die seit Beginn des Herbstes nur in geringen Mengen auf den Malkt kamen, haben sogar gegen Ende des Novembers, als durch das unerwartete Zufrieren der Wasserstraßen eine Menge für Odessa bestimmter Wagre von ihrem Bestimmungsorte abgeschnitten wurde, einen Preisaufichlag von etwa 2 Kopeken erfahren. Ebenso stiegen die Preise für Oelsaaten, welche zu Beginn des Novembers eiwas nachgegeben if nb zur Höhe des Vormonats. Die gegen— zrtigen Marktpreise sind: wire , 3 Kop.

sima J. Qualität 83 11 82 - 86 85-87

. . . 75 83 86 - 92

Arnautka. Roggen J. Qualität 71—72 II.

. Gerste w 5 65 80 Mais (alter Ernte) ö 74 6 1,38 Rubel Leinsaat d Die Verschiffungen in der Zeit vom 265. Oktober big 24. No⸗ dember n. St. beliefen sich in Weizen auf ungefähr Roggen ö 490 000 . Gerste 9 w Mais ö * d . Die Vorräthe am Platze betrugen am 14. November n. St. in a 4111000 nämlich: Osima. 935 000 Ula b25 6990 Ghirla. 20 000 Sandomirka . o 900 Arnautka.. 23 000 verschiedene Sorten 7 600

; das Pud (16,38 kg) frei an Bord.

983 000 2

139 400 176 400 33 000 170090 25000 13 075

Roggen. Gerste Daser . . Raps und Rübsen Ldeinsamen w Tschetwert zu je 10 Pud. Die Seefrachten gingen, da infolge der Abnabme der Ver— schiffungen verfügbarer Schiffätaum in Menge vorhanden war, ziemlich bedeutend zurück. Die Rate für Lendon, Hull, Antwerpen und Retterdam sank stellenweise auf 66 und 7 Sh, für Hamburg auf 7 Sb. die Tonne berab. Zum Schluß trat eine leine Erbolung bis auf 77 biBß 8 Sb. beslebungewelse 77! Sh ein, dech bleibt die Lage gerückt. Für dag Mütelmeer waren größere Frachtausträge nicht zu derieichnen. Die Rate für Genua Marseille beließ sich auf 8 Franken die Tonne.

Ernteergebnisse in der Turkei. Der Kalserliche General Konsul in Konstantinovel berichtet anlerm 20 P M.: Die vom Juli big Seytember dieseg Jabies sas im ganzen getreidebauenden Gebiete von Rumelsen berrschenke Tieckenbeit Pat eine durchweg unbefriedigende Entwickelung der Früb⸗ pahrg. und Sommeisaalen zur Felge gebabt. Infolge dessen ist dag Gesammslergebniß der rumelischen Ernte für dag Jabr 18012 ju iner Muteclernfe berabgesunten. . Im Vilaset Adrian ope! baben in einigen Distrilten, besonders n den Marißanlederungen, aufer der Treckenbeit auch die Feltratten an den Sommersaaten bedeutenden Schaden angerichet. Gg sind dort dea 80 , der von den Sommer rüchten erwarteten Gimnte eingegangen Der Mall ist fasl ganz mißratben, sowobl wan Menge alg auch was Güte anbelangt. Weißen. Gerne, Moggen und Dafer sollen wenigsten der Daalität vach gut sein. Der Gesammüiertrag des Vilasetz Mdriancrel wird auf kaum Roh) Tennen geschäßt, wabrend die bebaute Fläche

deg Vilasets, die jur Jeil auf etwa ;

10697 2 Deunumg sar die Wintersaat. 4447409 Deunume für die Semmersaat, a Samme TV bv Funum

aurnommen wird, unter normalen Verbälinissen etwa 430 009 big bo 09 Tonnen batte liefern sollen j ar ODsrameläien find infelge der Treckenbeit über M e, der Malern te verloren ge ganeen. Für die ut fuhr kemmFß bier eine enge ven nur fra 10 G0 Tennen gegen ctwa 40 0 Tonnen im Vorsabr in Betracht. Aehnlich fellen die Verbältnisse im Gebiete der Saloniker Gisenbabancheg Liegen, wo gleich allg nar Men, der erwarsejen Malgernte eingebracht werden lennten. Die agfahr an Mals gber Salonlf mird biernach in diesem Jabte bechsten Co Tonnen betragen. ͤ Am berlatröchtlgt ist rie Malkernte im Bensrk der Gaba Salenik. MWonast it; bier sell ia ein eren Meaenden dan diet jsãtige Grnleecrarbasß dem des Verfabreg richt nacht ben. Bel eelltm gäastiger bat dag Grntejabr in Anatolien aFee- sclessen. Im allaemelnen ann bier ven claer sehr daten Grnte ga- lkrrechen werben ech sa Änatelsen bat e mwar ibeleriie au Menn erte bit roßdem bat dierer Umstand an dem aun sfiaen Gesa m mit ar hrin richie Jarern enen Der sut bir Mevfaßt escnliche Getre ideanas Lnat olseng bealnat, von Nerdercsten an ian mi dem ieren eben watelschen Dechlande ja der Mehoend den Gol Schebir. im WMiase Gra ssa. Merede bier Ct die Gre a diesem Jabre fekt gut mad äh andersallen. Im Hesenderen ift in diefer d ma erste⸗ Nen st⸗ e, den, d, rr, We, dr

Berlin, Donnerstag, den 4. Dezember

als im Vorjahre. Das sich nach Osten anschließende Vilagjet von . ö allgemein den reichsten Ertrag an allen Getreidearten zu liefern pflegt, hat im vergangenen Jahre unter der Trockenheit gelitten. Hier ist das Ernteergebniß daher . mäßig gering gewefen; bei der sonst besonders gut gedeihenden Gerste ist der Ertrag um 4 bis 3 geringer als der der vorjährigen Ernte und auch die Qualität foll zu wünschen übrig lassen. Erheblich besser ist die Ernte in dem sürlicher gelegenen Vilajet Konia gewesen. Hier ist ein Mehrertrag von etwa 25 0 0 gegen das Vorjahr zu verzeichnen. Durch die auch weiter anhaltende Trockenheit ist der Anbau der Winterfaaten allgemein verzögert worden. In den setzten Wochen ist jedoch überall Regen eingetreten und hat die neue Bestellung der Felder ermöglicht.

St. Petersburg, 3. Dezember. (W. T. ) Die Exnte in eu srtn ftr das Fahr 19507 wird in Winterweijen auf 366 Mil⸗ lionen und in Winterroggen auf 1403 Millionen Pud angegeben.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maszregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankbeiten.

(Aus den ‚Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 1 vom 3. Dezember 1902.)

Vest. Rußland. Von den 11 kranken Personen, welche sich am 16. Nobember in der Pestbaracke zu Odessa befanden, war bis zum 18. Nevember eine gestorben, eine als geheilt entlassen; neue Kranke waren nicht zugegangen. Unter 75 Ratien, welche vom 9. bis 15. No⸗ vember bakteriologisch untersucht worden sind, ist keine mit Pestbaeillen behaftet gefunden. . 2 für jede eingelieferte Ratte ist von 5H auf 10 Kopeken erhöht worden. ; iar Aus 99 Vilajet Yemen kam am 12. November die amtliche Nachricht, daß in 9 Drischaften des Bezirks Beni Cheir die Pest aufgetreten sei und 15 Todesfälle bei 28 Erkrankungen ver— rsacht habe. 2 4 , In Alexandrien ist am 19. November der letzte Pestkranke geheilt aus der ärztlichen Behandlung entlassen. Britisch-Ostindien. In der Präsidentschaft Bombav sind während der am 8. November abgelaufenen Woche 8828 neue Erkrankungen (und 6tzst Todesfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, darunter 17 (16) in Stadt und Hafen Karachi.

Japan. Bis jum 30. Oktober waren in Jokobamg 7 Per—⸗ sonen als pestkrank gemeldet, in 5 Fällen lag nachweislich Pest vor, in 2 Fallen konnten Pestbacillen nicht mit voller Sicherheit festgestellt werden; 4 dieser Ten n 4 alle zur japanischen Bevölkerung

ehörten, waren der Seuche erlegen. .

h Der in dem Hafengebiete von Yokohama gelegene Stadttheil Kaigandori, in dem die Erkrankungen auftraten und welcher ungefähr Utz! Häuser mit mehr als 1200 Einwohnern umfaßt, wurde von der Polizeibehörde mittels eines hölzernen Zaunes abgesperrt, um jeglichen Verkehr mit den übrigen Stadttheilen zu verhindern. Innerhalb des abgesperrten Gebieis wunde eine strenge ärztliche Aufsicht au?geũbt und eine gründliche Derzinfektion der verseuchten Häuser durchgesührt. Um eine Uebertragung der Krankheit so gut wie unmöglich zu machen, hatte man segar den größten Theil der Bewohner dieses Stadtviertels in ein ebemaliges Fort übergeführt. Zu den übrigen von seiten der Bebörden angeortneten Maßregeln gehört die in großem Umfange duichzeführte Vernichtung der Ratten, sowie ein pollieiliches Verbot, innerbalb des verseuchten Stadttheils und in deren Umgegend barfuß zu geben, und die Anordnung einer eingehenden Degsinfeltien der aus China kommenden seuchenverdächtigen Waaren, ins besondere er Baumwollballen.

28. 3 . einer Mistkeilung von Ende Oltober soll die Benlrke. regierung sogar beabsichtigen, den für verseucht eillärten Stadtteil mit Ausnabme einiger wenigen Gebäude niederbrennen zu lassen, um die Pestkeime sicher zu zerstören. .

Qucensland. Nach eirem amtlichen Ausweise vom 10 Dh ober sind von den int gesammt 87 bis zum 26. Schtember gemeldeten Pestfällen 360 tödtlich verlaufen, wäbrend 57 mit Genesung endeten. Vie auf 2 der Pest erlegene Fremde waren nur Einheimische von der Seuche betroffen. .

r In Bundaberg ist Mitte Oktober eln Chinese an der Pest erkrankt und gestorben. Pest und CGbole ra.

Britischk-Ostindien. In Kalkutta sind in den 4 Wochen vem 28. Scytemter big 25. DOltober 9, 7, 9, 9, jusammen 34 Per sonen an der Pest und 11, 12, 24, 16, jusammen 63 Personen an der Gholera gestorben.

Gbhbolera.

Türkei. Nach eirem vierten amtlichen türlischen Auweise über

5 bolera Palästina waren daselbst biz um 16. November

e 333 deösälle an der Cboleta jur Anzeise gelangt, und jwar

10. big 16. November J7, in Gaza vom 19. big 13. in Loödda vem 10 big 14 ders. M. 8, in n Y big 16. dess. M. 73, in einigen weiteren Ort⸗ Die Gesommtsabl der Cholera Teded fälle in Palästina auf 1861 keiffert . einer Minbeilung dem 242 November ist in Amman

ö 11

* den Müitäspersonen, welche dert an der Hedjaz ⸗Babn arbeiten, n 220 ochen . ,. wude am 12 Neremker berichtet, daß mrar im Nen westen md Siöresten * gen die Ckelcse auftrete, daß aber Rh sundbeite j astand in Mela selbst günstig sei.

ung rr In der Morte vom 4. bie 19. (11. bis 17) Nevember karaen nach rem amtlichen Berichte ia gan Garpten 144 (29) neue Grftankargen und 125 85) Todesfälle an der Cbelera jur Anzeige; ven lepteren hatten sich creigret. ie, nn, f, n N (i8) ciaschließlich der außerbalb den Atanlenbanses sessarstellten Cbeleratedesfaälle don Ginaeborenen. Vem 17. Kis 21 No vember wurden aus gan G. open 22 Grfranfungen (und 20 Todes falle) an der Gbelera gemeldet, darunter 18 (13) aug Mlerand tien; den lepterrn entfielen 10 auf die Vererte undd auf die eigentliche Stadt. Riederländisch⸗ Indien. Ja Soerabapya wurden dem

5. bi j. Dieker 188 Gifranrkangen (und 1069 Tedegälle an der Gpelera gemeldet, Tarunter 17 6; bei Garepäern. Big auf 19 (8) warrn alle eie Fille aaf der Rbede beobachtet. orea Zusele cler Mutbeilang dem 8. Olteker bat die Ghbeletarridemlè ia Soul nachaelasten nach den vellril ichen Aaf⸗· helsaagen warn dem 9 bie zn Scwtember 1457 (N und dem 6 Sertembker Fi G Ofteker ges (aid) Perscnen an der Gbolgra erfranfi Larsterken. Mie Sterblichlein ia der Stadt war lmmerbin ned der bebe, dean as den drei Tagen dem d. Kia 7. Ofteber ear der 183 Terte berrdigt, mäbread ia gewöbaliihen Iren den den rund Jai G Ginnedbaern Saal angebilh nat 185 Mersenen Hänlich n aan Ggpemulpe war Uefa Ofteber die Sterblichkeit nech

Nale eine * . d Fern ach Geelaed erben rd Dag raren mne ern n, , , ,, n n, nr, m,.

lere bed, ar Fasag Melawrve dad Gbigaampe arden

66 (z) auferbalb eineg ranfenbauseg Auf Kalro en ficken in der Berichts woche 2 (O) Fälle, auf

1902.

Verschiedene Krankheiten.

Pocken: Warschau 2 Todesfälle; London (Krankenhäuser) 6,

ari6ß 14, St. Peteröburg 35 Erkrankungen; Vaxizellen: Rar en 26, Budapest 73, New Vork 31, Prag 21, Wien 114 Erkrankungen; Rothlauf:; Budapest 28, Wien 39 Erkran⸗ kungen; Influenza: Berlin, Moskau, Paris je 4, London 20, New York 2, St. Petersburg 5 Todesfälle; Nürnberg 18, Kopen⸗ bagen 54, Warschau (Krankenhäuser) 24 Erkrankungen; Keuchhuften: London 32 Todesfälle; Reg. Bezirke Marienwerder 23, Schleswig 48, Nürnberg 21, Hamburg 31, Kopenhagen 26, Wien 32 Erkrankungen; Lungenentzündung: Reg. Bez. Schleswig 4, Warschau (Kranken⸗ häuser) 3 Erkrankungen; kontagiöse Augenent zündung: Reg.-Bez. Arnsberg 20 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Dutchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: 1.15 osaoh: in Aachen, Barmen, Borbeck, Duisburg, Königsberg, Christianla, Erkrankungen wurden angezeigt in Breslau 125, in den Reg. Bezirken Aachen 438, Arnsberg 148, Düssel dorf 225, Erfurt 132, Königsberg 724, Marienwerder, Posen je 209, Schleswig 199, in Hamburg 180, Budapest 110, Christiania 383, Kopenhagen 1789, New York 60, St. Petersburg 68, Prag 22, Stockholm 36, Wien 300; desgl. an Scharlach (1885s95: 0, g om). in Beuthen, Ex—⸗ krankungen kamen zur Meldung in den Reg, Bezirken Arnsberg 177, Düsseldorf 186, in Hamburg 132, Budapest 52, Edinburg 24, Kopenhagen Z6, London (Kranken häuser) 249, New York 1295, Paris 44, St. Peters burg 62, Wien 31; desgl an Diphtherie und Eroup (1886/95: 427009): in Borbeck, Elberfeld, Gera, Görlitz, Könige berg, Mülheim a. d. N., Erkrankungen kamen zur Anzeige in Berlin 34, in den Reg. Bezirken Düsseldorf 162, Königsberg 126, in Hamburg 46, Budapest 33, London (Krankenhäuser) 138, New York 326, Paris 98, St. Petersburg 72, Wien 83; ferner wurden Erkrankungen an Unterleibstyphus gemeldet in London (Krankenhäuser) 36, New Vork 126, Paris 60, St. Petersburg 58.

Handel und Gewerbe.

In der letzten Zusammerstellung der Wochenübersicht der Reichs; bank über die drei Litzten Jahre (1992, 1901, 1900) muß es statt Metallzufluß richtig Metall ab fluß heißen.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie“ .)

Bau einer elektrischen Anlage in Großbritannien.

Nach „Phe Electrical Engineer“ werden von der Stadtver— waltung von Clactonon- Sea Offerten entgegengenommen auf den Bau einer elektrischen Anlage. Die Verdingung soll in nachstehenden 6 Loosen statifinden: . ;

Loos A: Kesselhausanlage, 2 Kessel mit Zubehör.

Loos B: Maschinenhausanlage, 2 Dampfmaschinen, 2 Dynamog von 100 Kilowatt, Balanciers re.

Loos CO: Stromvertheilungeanlage.

Loos D: Straßenarbeiten, Legung von Erdkabeln rc.

Loos E: Accumulatoren.

Loos F.: Laufkrahn, Schienen.

Es ist den Interessenten freigestellt, für jedes beliebige Loos und auch für alle Loose . 9 einzureichen; Theile eines Looses werden jedoch nicht vergeben.

di n=. 6 sind von W. H. Trentham in London 8 W., Wesiminster, Victorjastreet 39, ju bezieben gegen Zablung von 3 Guineen, 9a nach Eingang einer bona fide-- Offerte

ĩ urückvergütet werden.

n, . der Aufschrift Tender for Ele trical Works? versebene Angebote sind spätestens bis zum 22. Desember 1902, Nachmittags J Ubr, an Geo. T. Lewis, Clerk to the Urban Distriet Council, Clacton-on-Sen, einzureichen.

Frankreich.

Zeitweilige jollfreie Zulalsung don Brom und Jod. Der Deputirtenkammer ist am 21. Oltober d. J. ein Gesetzentwurf sber die zollfreie Zulassung von Brom und Jod jugegangin. Der Entwurf bat folgenden Wortlaut: ̃ . .

Ginüger Artikel. Die zellfreie Cinfubr auf Zeit ist gestattet für Brom, welcheg zur Heistellung von Brem Nalhtium und Brom- Ammenlum, sowie für Jed, welcheg jur Herstellung von trockenem Jod Natrium verwendet werden soll —GSine auf Grund eineg Gutachtengz des comte con- ultatisf des arts et manusa erlassene Vererdnung wird die Bedingungen für die zeitweilige Zulassung von Brom und Jod festie den, welche zur Herstellurg dieser Erjeugnisse verwendet werden sollen Docu- ments Parlementaires Chambre nnen se No. 362.)

8 klures

1

Herstellung einer neuen Aluminiumlegierung in ö *

Gin franz sischer Ingenieur ba 3 n stellung einer Aluminiumlegictung er die selbe loll eine Fessiglett von 20 - 40 kg pro qmm besi oll sich wie Kupfer treiben, in Blech sieben und in e valfen lassen; sie kann weich kleiben wie reineß Aluminium, aber auch die Tarte den Siabl annehmen, obne sedoech brüchig iu werd rdem soll sich diese mit dem Namen Refermium⸗ beseichn. Legierung schweißen und lötben lassen. (Nach 1. Eeho des Minen Mètallurgio)

neurg Verslabren ur Her-

schmieten. en do 19

Zucker ⸗Ginfubt und LIugkadt der Riederlande h in den ersten zebn Wonaten 1802 Jan den Menaten Janaar big Offeber 18902 belief sich wie Ginkubrt (iu Verbrauch) den Rebjuckefr nach den Niedetlanden auf 8i Ga i gegen 64 281 g imm glecihANV'n bichant des vergangenen Jabreß. Den größten Theil dieser Ginfabr ickerte Belgien,. nämlich 355i e Torgen is * ia dem gleiqen Jeitraum 19917. uzfabr den Robfacker aug dem Freien Werkebt der Niederlande betrug la den genanaten Monaten den laa fenden Jabre ** 9 Laren v7 1 1991) und richtete ch in der Daad fache * Grieß. biilannfen, webin S737 * versch fft rden (aeren diz ion An senstigem Jucker warden la den Nenalen Nauar 6 Dłlieber jon die folgenden Mengen eingeführt Kaan dig 19 (zeyen los n 19915. daren an Belalen 1d n (88 wn) eli nad anderer rafflalerter Jacker Jeo7 1 JJ , deden au Tel aten 86d e (ig e jo] aun Dent schlond wi C won) KRastardiacker Wwöoö7r n sid n wol), dare aug Greßbr annken zorg e (zom un Die Aanfuabt 8 . 1. geslaltete sich ia dem an hege bern Jentraam. lat ö §i§ 1 (Ga wol) daden =. Deer, , 8 wol) reßdtitarnka dM (ii 19 1 nad anderer 4 Jecher 107 397 1 (19 1T 1 1019. Darden ned re- krliae nien G ori e fäl siJs n oi. ed, er, Werle, Se mn den Nreeersfa 6 1 C38 old. aach elelen dor Gn , Ga stard acer 1577 1 (1619 1 win denden

damals ed derrianite Gbeleratfäde armes det

224 brllannlen 707 2 JM , Lol; aach Nerregen de , (hen , mo