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Diejenigen Persönlichkeiten, welche Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin ihre Glückwünsche zum Neu⸗ jahrstag darzubringen beabsichtigen, werden gebeten, ihre Karten im 85 des 31. Dezember d. J. bei Ihrer Excellenz der Frau Ober⸗Hofmeisterin Gräfin von Brockdorff im Ein⸗ . unter Portal IV des Königlichen Schlosses ierselbst, vom Lustgarten aus links, und in Potsdam am 1. Januar 1903 in der Zeit von 10 bis 2 Uhr im Königlichen Stadtschlosse daselbst in der Ecke beim Lustgarten, am Auf—
gange zur früheren Wohnung Ihrer Majestäten, abzugeben.
Nach einer amtlichen Kundgebung des großbritannischen Kolonialamts werden seit dem 1 d. M. Erlaubnißscheine ö zur Reise nach der Transvaal- und der
ranjefluß-Kolonie nur noch in den südafrikanischen Hafenplätzen ausgestellt.
Personen, die dorthin zu reisen beabsichtigen, haben sich zur Erlangung des erforderlichen Erlaubnißscheins an: „the Trans vaal and Orange River Colony Permit Office“ in dem Hafen zu wenden, wo sie zu landen beabsichtigen. Zur Vermeidung von Weiterungen wird dringend empfohlen, sich vor Antritt der Reise nach Sil fe
durch Anfrage bei der bezeichneten Behörde in dem Hafen Süd-⸗Afrikas, wo die Landung erfolgen soll, zu ver— gewissern, ob der Erlaubnißschein ertheilt werden wird. Nach den . für die Transvaal- und die Oranje⸗ te
. bestehenden Vorschriften unterliegen Personen, die iese Kolonie ohne Erlaubnißschein betreten, der Ausweisung; leisten sie dem an sie ergehenden Ausweisungsbefehle nicht Folge, so haben sie Geld- und Gefängnißstrafe zu gewärtigen.
Deutschen Reichsangehörigen steht es frei, zur Er⸗ wirkung der Erlaubnißscheine die Vermittelung der für den Landungshafen in Süd-Afrika zuständigen Kaiserlichen Konsularbehörden in Anspruch zu nehmen.
Der zum Kaiserlichen Botschafter in Wien ernannte bis⸗ herige Botschafter in Rom, General der Kavallerie und General⸗Adjutant Graf von Wedel, hat Seiner Maijestät dem König von Italien am 15. d. M. sein Abberufungs⸗ schreiben überreicht. Bis auf weiteres werden die Geschäͤfte der Kaiserlichen Botschaft von dem Ersten Sekretär, Legations⸗ rath von Jagow geführt.
Der hiesige Königlich großbritannische Botschafter Sir Frank Cavendish Lascelles ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder über⸗ nommen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Staatsrath Freiherr von Stengel ist nach München abgereist.
Der Regierungs⸗A1ssessor Dr. Freiherr von Zedlitz und Neukirch in fee e, ist dem Landrath des Kreises Pader⸗ born zur Hilfeleistung in den landräthlichen Geschäften zu⸗ getheilt worden.
Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „Charlotte“ am 19. Dezember in Port of Spain angekommen.
S. M. S. „Panther ⸗ ist an demselben Tage von Curagao nach Maracaibo in See gegangen. S. M. S. „Bussard ist am 20. Dezember in Tsingtau eingetroffen.
S. M. S. „Iltis“ ist an diesem Tage von Canton nach Macao gegangen.
S. M. Torpedoboot 8 0 ist am 20. Dezember von Nagasaki nach Tsingtau in See gegangen.
Der Ablösungs⸗Transvort der Stamm⸗Batterie des 3. See⸗Bataillons, Führer: Leumant Schümann, an Bord des Dampfers Darmstadt“, ist am 16. Dezember in Port Said eingetroffen und an demselben Tage nach Ost⸗ Asien weitergegangen
des Reichs ⸗ und
CGisenbahnamt auf e dn ür
licht, auf die am Freitag
elle auszũglich hingewiesen worden ist.
. fand gestern der apellauf del ienschiffeg H Gegen 111, den si niglichen Hoheiten de Bring Albrecht, Regent des Herzogthumg Braunschweig,
Kiel, 21. Dezember Auf der hiesigen Germaniawer⸗
wveric
entbunden
Staats-Minister von Otto, der Ober⸗Präͤsident Freiherr von Wilmowski, der braunschweigische Gesandte am Ber⸗ liner See von Cramm⸗Burgdorf und der Kapitän
k von dem hier anwesenden russischen Schuꝛischiff „Okean“.
Braunschweig.
Wie die „Braunschweigischen Anzeigen“ mittheilen, hat am Sonnabend der Ausschuß des braunschweigischen Landtages folgendes Telegramm an Seine Königliche Hoheit den Prinz-Regenten nach Kiel abgesandt:
„Zu der heute unter der hohen Parhenschaft Eurer Königlichen Hoheit vollzogenen Taufe und dem Stapellauf von S. M. Kriegsschiff „Braunschweig, gestatten wir uns ehrerbietigst die Glückwünsche der braunschweigischen Landesvertretung y, und der frohen Zu⸗ versicht, Ausdruck zu geben, daß das künftige Kriegsschiff Seiner Majestät sich des Namens, welchen Eure Königliche Hoheit ihm heute beigelegt, würdig erweisen und dem deutschen Vaterland immerdar zur Ehre gereichen möge.
Präsident und Ausschuß der Landesversammlung.“
Schwarzburg⸗MNRudolstadt.
In der Sitzung des Landtages vom 19. d. M. beantragte der Abg. Hartmann (Soz.), die Einführung einer Reichsein kommen- stener auf Einkommen von mehr als 2500 é bei dem Bundesrath zu erwirken. ierzu erklärte der Staats⸗Minister von Starck, im Bundesrath sei von der Mehrzahl, der Bundesstaaten der Antrag gestellt worden; da eine Belastung der Bundesstaaten mit ungedeckten Matrikularbeiträgen vermieden und eine Regelung der Beiträge auf gesetzlichem Wege erstrebt werde, ob auf dem Wege der Reichseinkommensteuer, könne er noch nicht sagen; aus⸗ i enen erscheine es nicht. Eine Aufbringung der Matrikular—
eiträge nach der Kopfzahl halte er für eine Ungerechtigkeit.
Oesterreich⸗Ungarn.
Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht ein Handschreiben des Kaisers an den Kriegs-Minister, General der Kavallerie Freiherrn von Krieghammer, in dem Seine Majestät der vielfachen ausgezeichneten Dienste des Ministers in Krieg und Frieden dankbar gedenkt und seiner Bitte um Versetzung in den Ruhestand willfahrt. In einem weiteren Handsch m. des Kaisers an den Feldmarschall-Leutnant von Pitreich wird dieser zum Kriegs⸗Minister ernannt,
Dem „Ungarischen Telegraphen-Correspondenz⸗Bureau“ wird aus Wien gemeldet, die Minister-Präsidenten von Szell und von Koerber, sowie die Finanz-Minister von Lukacs und Böhm von Bawerk hätten gestern Vormittag eine dreistündige Konferenz abgehalten, in der die gesammten Ausgleichsfragen einer eingehenden Berathung unter— ogen worden seien. Am Nachmittag habe der Minister⸗ kee der von 84 eine Besprechung mit dem Minister des Auswärtigen Grafen Goluchowski über die Kündi⸗ gung der Weinzollklausel und die Fragen der Handelsverträge gehabt. Später sei dann der Minister-Präsident von Szell von dem Kaiser in einstündiger Audienz empfangen worden. Hierauf habe eine weitere Berathung des Minister⸗-Präsidenten von Koerber und des Fimanz⸗Ministers Böhm von Bawerk mit de n ter Grin von Szell statt⸗ efunden. Wie es scheine, werde eine nochmalige Zusammen⸗
nft der Minister nothwendig sein, damit die Lage eine voll⸗ ständige Klärung erfahre. Der Finanz⸗Minister von Lukacs sei gestern Nachmittag, der Minister-Präsident von Szell gestern Abend von Wien nach Budapest zurückgereist.
Im ungarischen Unterbause erwiderte am Sonnabend auf eine Anfrage des Abg. Kossuth äber den Stand der Auegleichs- verhandkungen der Minister⸗Präsident von Szell, er könne vor Abschluß der Verbandlungen keine Eröffnungen machen, und fügte bezüglich der Handelsverträge hinzu, falls diese auch nach dem 1. Januar gekündigt werden sollten, versetze dies die Re⸗ gierung nicht in die Not hwendigkeit, die Verbandlungen sofort zu eröffnen. Die Kündigung babe nur die Be— deutung, daß die Regierung sich bereit erkläre, zu ver⸗ bandeln, sobald die gesetzlichen Bedingungen vorbanden seien, die die Verhandlung ermöglichten. Dee halb erachte er auch die Herstellung dieser Bedingungen jzür dervelt dringlich. In Beantwortung einer
Intervellatien über die Weinzollflausel erklärte der Minister⸗
Präsident von Szell, infolge der kritischen Lage der Wem produktion werde die Weinjollklausel am 1. Januar gekündigt werden Minisier deg Aeußern werde Italien diese Ungarn sei in dieser Hinsicht mit Dester⸗
Man sei zur Kündigung am 1. Januar schon aus dem
Grunde
nuar eine ganz andere Bedeutung babe als in manchen anderen
Im Falle der Nichtaugßbung des Kündigungtrechts n wãrde eine bedenkliche Rückwirkung auf die Benebungen
weintteten, denen gegenüber es Minister-Präsident gab der Hoffnung mmglich gewesen sei, die Weinzoll. ertrage derbandlungen mit Italien be⸗ innen wür aß ein Vertrag ju stande kommen und daß man die ;
Noibwenrigleit dieses Schrittes, ju dem man durch die Lage der Wein
vroꝛufti
. 1 ] 31 2
cster reich Ungarn einen Vertrag abschließen werde, da es seinerseil aug wirtkscha lichen und relitischen Ursachen Gewicht darauf lege
Großbritannien und Irland.
= 1 * Di nzessin von Wales ist, wie W. T. B. ichtet, am Sonnabend Adend
1 ö haben R omi
. non n ich, wie
Rußland. Die Raiserin roßfürstinnen Töchtern 1ldadig tandard“ eingeschifft, die ges nach
einen ausführlichen Bericht
russischen Regie
Folgen der Miß
der Bevölkerung
curopäischen Nußlande
Bisher seien für diese
zahl worden Am Schlusse
Kusdruck, daß durch die er
1 die Verpflegung der Vevöllerung
auch die im Frühling erforderlichen eide beschafft werden könnten
en Telegrap en Azentur wird aug Port
5 daselbs aug Anlaß des Namengtages
1 1
Parade abehalten morden sei, der auch der aug
Fene dortige General-Gounnerneur bei e Nach der Varade habe dei dem Ober Wommandie
renden der russischen Land und Serttuppen in On⸗Asjen, General⸗
. * 1 *
r tien gedrängt worden sei; würdigen werde. Schließlich wrach ker Mintster Prässdent feine Meinung dabin aug, daß Itallen mit
von einem Prinzen glücklich
Adjutanten Alexejew ein Frühstück statigefunden, bei dem der General-Gouvperneur von Mukden einen Toast auf den Kaiser von Rußland ausgebracht und betont habe daß die Erhaltung der , zwischen den Kaisern von Rußland und China für das Wohl der beiden Mächte unendlich wichtig sei. Sodann habe der General⸗-Adjutant Alexejew auf den Kaiser von China und die Kaiserin— Witt we einen Trinkspeuch ausgebracht.
Italien.
Der Deputirten kamm er ist am Sonnabend, wie. W. T. B. meldet, das , des Schatz. Ministers di Broglio zu⸗ ee en, Da der Minister erkrankt ist, beschloß die Kammer, auf die
erlesung zu verzichten, aber die Veröffentlichung zu gestatten, und ver= tagte sich dann bis zum 27. Januar.
In dem Exposé sagt, der Minister, daß das Budget für das Geschäftsjahr 1991/02, das nach dem Reltifikationsgesetz einen Ueberschuß von 24 Millionen erwarten ließ, mit einem noch bedeutenderen Mehrerträgniß abgeschlossen habe, das sich nach in, Feststellung auf 323 Millionen belaufe. Dies Re—
ultat ergebe sich, nachdem Vorsorge getroffen sei, mittels der Isteinnahmen von den Kosten des Baues von Eisenbahnen mehr als 17 Millionen, von den Kosten der Expedition nach China 10 Millionen und ungedeckte Ausgaben von 14 Millionen zu bestreiten. Die Besserung, welche eingetreten fei, sei in der Hauptsache der sehr günstigen Entwickelung zu verdanken, die sämmtliche Isteinnahmen gehabt hätten, aber auch den Einnahmen aus den Zöllen, aus Salz, Taback, den Einnahmen aus Post und Telegraphie, ferner den Ein— nahmen der Eisenbahnen und der Steuer aus dem beweglichen Vermögen. Das Exposé spricht sodann von den Ergebmssen des rektifizierten Budgets, für das Jahr 1992/03, die einen Ueberschuß von 16 Millionen Lire voraussehen ließen, nachdem schon die Kosten der Eisenbahnbauten bestritten und Vorsorge für die Schulden— tilgung und die Deckung der Kosten der China-Expedition getroffen seien Für das Finanzjahr 1993 / 04 rechne man, wenn man alle Ausgaben in Rechnung ziehe und die Einnahmen, unter Nichtberücksichtigung ihrer fortschreitenden Erhöhung, mäßig ansetze, auf einen Ucberschuß von etwa 4 Millionen. Das Exposs erwähnt hierauf die , der Lage des Schatzes, bespricht die Höhe des im Umlauf befindlichen Geldes und weist nach, daß das durch die Emissionsbanken in Umlauf gesetzte Geld unter dem Einfluß der Gesetze von 1893 und 1897 in der vorgeschriebenen Form abnehme, während sich die Reserve ständig vermehre und zur Zeit bereits 5s (ο des umlaufenden Geldes betrage. Das Exposé erwähnt sodann die Schwankungen der italienischen Nente im Inland und Ausland sowie das vollständige Verschwinden des Agios und hebt hervor, daß der hohe Kursstand der konsolidierten 3ösoigen italienischen Rente ein Beweis der Achtung sei, die der Kredit und die Finanzlage Italiens genössen. Die nationale Sparsamkeit fahre erfreulicher Weise fort, die im Auslande untergebrachten italienischen Staatspapiere aufzunehmen, und es seien infolge dessen während des letzten Finanzjahres etwa 5 Millionen Lire weniger an Zinsen der Siaatsschuld ans Ausland zu zahlen gewesen. Es wird sodann eingehend die neue zo o ige konsolidierte Rente besprochen und bemerkt, die gute Position, die dieses Papier auf dem Börsenmarkte erlangt, widerlege die Cinwängze, die man dem Minister wegen der Emissionsmethode gemacht habe. Nach einem Ueberblick über die Besserung der ökonomischen Lage des Landes schließt das Exposé mit dem Hinweis, daß das Budget start genug sei, den Verlust zu tragen, den die Herabsetzung der Salỹ— abgaben und die anderen wirthschaftlichen Maßnahmen mit sich brächten.
Der Kreuzer „Agordat“ wird, entgegen der bisherigen
Bestimmung, nicht nach Venezuela gehen, weil die Kriegs⸗ schiffe „Carlo Alberto“ und „Giovanni Bausan“ als genügend für das Vorgehen Italiens in Venezuela angesehen würden. Der Papst empfing gestern in feierlicher Audienz den öͤsterreichisch⸗ ungarischen Botichafter Grafen Szeesen, der eine goldene Statue des Erlösers als Geschenk des Naisers Franz Joseph zum Jubiläum des Papstes überreichte.
Außer der am 2. Dezember eingesetzten Kardinals⸗ Kommission, welche der protestantischen Propaganda in Rom entgegenwirken soll, hat der Pa pst eine zweite Kommissio n mit dem Monsignore Adami als Vorsißtzendem eingesetzt, die als Vollzugsausschuß der ersigenannten Kom mission dienen und insbesondete auch Wohlthätigkeitswerke pflegen soll.
Türkei. Die Pforte hat, dem „W. T. B.“ zufolge, den Vot⸗
schaftern der Mächte Abschriften der Zirkulardepesche an den General⸗Inspektor, die Valis und die Militärlommandanten
der europniischen Provinzen zugesandt, in der jede Vergewalti⸗ gung der Bevölkerung aufs strengsie verboten wird und die genannten Beamten für Befolgung dieser Vorschrift verant— wortlich gemacht werden.
genöotbigt, weil in dem Handelerertrage mit Italien der 1. Ja⸗
Die General⸗Gouverneure von Saloniki, Monastir, Kossovo, Skutari und Janina haben strenge Weisungen erhalten, innerhalb 20 Tagen unter Androhung per soönlicher Verantwortlichleit bei späteren Attentaten gegen die öffentliche Sicherheit alle Personen, die sich strafharer Hand lungen schuldig gemacht haben, ohne Rücksicht auf Nanonalität und Religion der gerichtlichen Bestrafung zuzuführen.
TZerbien. Aus Velgrad wird dem „W T. B. berichtet, daß der Minister Vräsidgent, General Zinzar Markowitsch, und der
General Dragutin Franassowitsch auf ihre Stellen als
lebenglängliche Scnalgten verzichtet hätten, weil beide Gegner des Senats seien, dessen Abschaffung sie anstrebten.
Amerika.
Der Vorschlag Deutschlandg und Großbritanniens, nach dem der Präsident Roosevelt als Schiedgrichter fungieren soll. sst, dem Reuter schen Bureau“ zufolge, gestern dem Präͤ sidenten von Venezuela Casiro mitgeiheill worden. Dieser hat sich mit ihm einverstanden erklärt Dasselbe Bureau erfährt, die Blockade der venezola⸗ nischen Häfen werde nicht eher ausgehoben werden, ale bi die Negierung Venezuelas sich geneigt zeige, mit Aufrichtigkeit, die allein die Mächte befriedigen könne, vorzugehen, und nicht cher, als bie eine endgültige Beilegung unter den gebotenen Vorsichtamaßregeln erreicht sei .
Der Agence Havag“ wird aus Fort de France mit⸗ gethrilt, der Kreuzer Troude“ sei auf die Nachricht von der Erregung gegen die Fremden in verschiedenen Häͤsen Venczuelag vor einigen Tagen zum Schutge der Franzosen nach Venezuela entsan nt worden. Da indessen kein Anlaß zur Beunruhigung bezüglich des Schicksalg derselben mehr be⸗ hehe, sei die Trouden von La Guayra nach Wil lemstad zurücgelehrt
Tas deutsche Schulschiff Stosch' it, wie dag Neunter sche RVurcaun mistheilt, am Sonnabend in La Gugayra eingetroffen und gestern, nachdem eg die Gemahlin deg deuischen Geschaftasrägers von Rilgrim⸗Baltazzi an Vord genommen, nach Cutagao abgegangen.
s Port of Spain sind die „Alabama
Nach einer Meldung au chiffe der
ort eingetroffen;
Vereinigten Staaten letzteres mit dem Admiral Higginson an die Kriegsschiffe, Massachusetts“ wa“ werden morgen daselbst erwartet. — iegsschiff „Phantom“ ist bei Barrancas im omm en und bisher nicht flott geworden; der
inoco ist im ; ; ;. . , n in Chile dürfte, dem „W. T. B.“ mit einem Kompromiß enden,
enden, indem die bisherigen t Ausnahme von zweien im Amte bleiben würden.
Aus Schanghai wird der „Daily Mail“ gemeldet, eine North China Daily News“ aus Schensi ꝛzugegangene uh⸗siang einen großen Vorstoß bereite; er kaufe große Mengen 1d Pferdefutter an und stehe in beständiger Ver—⸗
scht besage, daß Tung-⸗f 0600 Mann Truppen vor
Getreide ur . in h r bindung mit dem in der Provinz Kanu befindlichen Prin
Mann Truppen, die auf Kaiserlichen Be den seien, befänden sich unterwegs, um zu Tung— en. —Dem „Standard“ wird aus Schanghai ien daselbst Gerüchte verbreitet, daß Tung— aller Ausländer
aufgelöst wor , zu stoß gemeldet, es se . iang die Vernichtung ; und Kansu plane und sich der Hauptstadt von Hsian⸗fu's J Von fremden⸗ n chinesischen Beamten in Kansu werde, Ausländern der Rath gegeben, die Provinz zu ver— Unruhen bevorständen.
bemächtigen
Das „Reuter'sche Bureau“ Sultan von Marokko habe alle za gesandt und bekannt gegeben, daß er die Auf⸗ rnichten beabsichtige.
meldet aus Tanger, der verfügbaren Truppen
ständischen gänzlich zu ve
Statistik und Volkswirthschaft.
Deutschlands Außenhandel in den 11 Monaten Januar bis November 1902.
Kaiserlichen Statistischen Amt heraus Monatlichen Nachweise über den aus Handel des deutschen Zollgebiets: betrug in den 11 Monaten Januar bis November 1992
die Einfuhr in Tonnen zu 41060764 und 42137 265 in den beiden Vorjahren, daher weniger Lol6 is und 2093 049, die Edellmetall. Einfuhr: 1106 gegen 1161 und 1114. Bei 23 von 43 Zelltarifnummern ergiebt sich eine, Zu⸗ Hierunter ragen Getreide (4 122
Nach dem soeben vom Novemberheft der
40 044 216 gegen
Materialwaaren ) und Vieh * 41 565). Schweinefleisch, frische und gesalzene Heringe und a⸗ früchte, Kakao, Dörrobst, Reie, Salz, Roggen, Gerste, tüben und Stroh ein.
( 1927704), Namentlich gingen mehr dere Seefische, Süd⸗ Kopra, Zucker⸗ Mit einer Abnahme der Einfuhr fallen auf: 665 Höß), Erden, Erze (317 200), Kohlen (179 574), Eisen und Eisenwaaren (125 428), Wohl den größten Ausfall erfuhr die gang von 278 054 t infolge der um J7 400 t gering aus den Vereinigten Staaten von Amerika.
Die Ausfubr betrug in Tonnen zu 1000 kg: 31 S92 382 in den beiden Vorjahren, daber mehr 2433 374 und 18198 042, die Edelmetall. Ausfuhr: 377 gegen 34 Zolltarifnummern zeigen eine Ausfuhrsteigerung, die t, Eisen und Eisenwaaren.
sowie Steine. Maiseinfuhr mit einem Rück. eren Einfuhr
gegen 29 459 008 und 30 043 340
355 und 328. stärkste, mit
einer Zunabme von 895 707 iervon entf
ällt ein großer Theil auf die gesteigerte Ausfuhr von Rob Schlenen, von denen große Mengen nach Belgien, Holland, Eng⸗ land und den Vereinigten Staaten von Amerika gingen. Letztere waren die bedeuten dsten Schienenabnehmer (73 553 gegen 776 und 44 in den Slark war auch die Junahme bei Kohlen (4 8S26 617), 134 811 t entfallen auf die vermehrte Vereinigten 132 0090 3 betbeiligt sind 2I7 4,4, woran besonders Kartoffelmebl, Gries, Sal und wegen vermehrten Bedarfs in Groß britannien Rob⸗ und Weißzucker beibeiligt sind). Aut fall jeigen nur Getreide und andere Lan
Vorjahren). Erden, Erzen (4 337 3441 t Zementausfubr, Amerika mit einem Materialwaaren (( Roggenmehl
namentlich die Mebr von
wesentlichen dbauerzeugnisse
Konkursstatistik.
Nach vorläussgen Mittheilungen des Kaiserlichen Statistischen Amts zur Gonkurzstatistik gelangten im 1I1. Vierteliabr 1902 im Deutschen Reiche 2039 neue Konkurse zur Zäblung, gegen 2337 im 1II. Viertel- jabre 1901.
Es wurden 25 Anträge eineg auch nur die Kosten den Verfabren baewies 1771 Ronkureverfabren ert neinschuldner in 1081 Fällen ausf
auf Tonkurgeröffnung wegen Mangels deckenden Massebetrag? etteren batte ie Lonkurgerẽff nung
(im III. Viertel- duich Schluß vertbeilung allzemeiner Ginwilligung 39 In Sil beendeten Kenkurgzoerfabren
18485) Konkureverfabren, um
1437, durch Zwange vergleich 535, infolge
und wegen Massemangele 12
war ein Gläubigerausschaß bestellt
2049 neuen und den 2135 beendeten
KRonlure versabren betrafen: ꝑbvsische Persenen
Har ern, Genossenschaften andere Gemeinschuldner
Dag Kalserliche Stallslische Amt bat soeben d . zierteliabrabef katschen Reichs“ berauggegeben n Roakursstatitif ür das Jabr 1901 stat int für das dent sck⸗ 8 ; ⸗ — 3) Zar Kriminal slatiftik. vorlaufs 12V0l, die in den Jabren 18 bie 1801 aber se ben ben den Milli genen Reiche ge segde Uernnt de Jabt g
lv. Heft des Statistik de g fel gende Veroffent.˖
2) Kriminal- le Kanserliche Marine Mittbellungen für dent schen Gerichten
wegen Verbrechen 4 Jur den
Gz ent kal
Justintatinik für en und vätten im Deutschen Jabret 1901 Jellgebiet während den tele: a Lebens mittel- Calb- Sammel fleisch md Drer den fur die einzelnen dagen · und
dritten Viertelsabr 1902.
5) Die Bergwerle in Lurembutg
innung und ˖ Westeuet mn Rehau nge labtes Ipo] Treise (Meggen, Mebl. Bret. Mind. S TVarteffela, Water, Gier] in Werle, Uresl
enale der fünf Jabre 1857 bia n an deutschen nnd sremden Webrresse in hn deulschen Städlen im deitten Viertel abt 1902 4 Rind dieb. und Schwe incyrterse 5a 66 Ser tember 18 bh 1M nach Mer
h Gettesdex rei Saal Meine, Gerste Hafer in den 100 Ja
Wrsenrläden im
deni schen Stadien Januar big had Nennm enat s durch Vanden mittelrteise 218865 1 und Preie Gt eßrtid ien Echo hang der
19 Jabren 18 bi Ia)
Hopfenernte im Jahre 1802. — 9) Bierbrauerei und Bierbesteuerung in NRechnungsjahre J801. — 10) Stärkezuckergewinnung und Handel im deutschen Zollgehiet während des Betriebajabres vom 1. August 1901 bis 31. Juli 1902. — 11) , und Be. steuerung im dentschen Zollgebiet während des Betriebs jahres vom 1. August 1801 bis 31. Juli 1902. . 12) Weitere Ergebnisse der Volks ählung von 1999 Gebürtigkeit der Reichs- bevölkerung (Einbeimische, Zugezogene, Weggezogene). 13 Ergebnisse des Heeregergänzungsgeschäfts (19.1). — 14) Die Schulbilzung der im Grfatzsahre 560 Lin dag Heer und die Marine ein gestellten Rekruten. —= 15) Vie jugendlichen Fabrikarbeiter und die Fabrikarbeiterinnen im Jahre 1701. 16) Konkursstatistik für das dritte Vierteljahr 1902, vorläufige Mittheilungen. — 17) Zur Statistik der Strikes und Aus⸗ sperrungen, summarische Ucbersicht (drittes Quartal 1902 und Nach⸗ träge). — 18) Der Taback im deutschen Zollgebiet, Besteuerung des Tabacks, Ein, und Ausfuhr von Taback und Tabackfabrikaten, sowie Ertrag der Tabackabgaben im Erntejahr 1901. — 19) Tabackbau im deutschen Zollgebiet im Erntejahr 1902, vorläufige Nachweise.
Ueber die Ergebnisse der am 1. Dezember d. J. in Berlin erfolgten Vie hzählung hat das Statistische Amt der Stadt Berlin bereils vorläufige Mittheilungen veröffentlicht. Die letzte Vieh— zaͤhlung erstreckte sich bekanntlich nur auf Pferde, Rinder, Schæelne und Schafe Thiere dieser Gattungen fanden sich auf 6950 Von den 25 492 Grundstücken Berlins, und zwar als Eigen— thum von III50 Haushaltungen. Inggesammt wurden ermittelt: 8 539 Pferde, 10 758 Rinder, 4807 Schweine und 4570 Schafe. Hierbei ist der Auftrieb auf dem Schlachtbof mitgerechnet. Bringt man diefen in Abzug, so verbleiben 48 382 Pferde, 9582 Rinder, 17653 Schweine und 69 Schafe. Recht interesant ist ein Vergleich mit den Ergebnisffen der Zählung von 1900. Darnach hat die Zabl der Pferde um rund 2809 abgenommen, wesentlich wohl infolge der Umgestaltung des Strgßenbahnbetriebs. Abgenommen und zwar sehr erheblich hat auch der Schafbestand, aber nur wegen des geringeren Auf⸗ triebs auf dem Viehhof. Noch evidenter zeigt sich die Abnahme bei den Schweinen: am J. Dezember d. J. 4862 gegen 10 994 im Jahre 1909; guch hier kommt aber nur der Viehhof in Frage, der bekanntlich sehr unter dem Schlachtvieh und Fleischmangel leidet. Das in Berliner Haushaltungen gehaltene Borstenvieh hat n sogar zugenommen, uͤnd zwar von 1631 auf 1766 Stück. Vermehrt hat sich auch der Rindviehbestand in den Berliner . und zwar von 8513 auf 9582, während der Viehhofauftrieb auch da geringer geworden ist.
Kunst und Wissenschaft.
Nach dem Amtlichen Bericht aus den Königlichen Kun st⸗ sammlungen konnte die egyptische Abtheilung im dritten Vierteljahr! des laufenden Jahres zwei Erwerbungen ersten Ranges verzeichnen. Es sind zwei bis auf die Farben völlig unversehrt er haltene Statuen, von denen die eine, aus rothem Granit, der Zeit des alten Reichs (um 2500 n Fr die andere, aus braunem Sand⸗ ftein, der Zeit des mittleren Reichs (um 1800 v. Chr.) angebört. Die Grant-Statue des alten Reichs stellt einen höheren Ver— waltungsbeamfen, Namens Der ⸗senez, fast. in Lebensgröße dar. Er sitzt mit untergeschlagenen Beinen, den Blick geradeaus gerichtet, auf hem Boden und ift eben im Begriff, auf einer Papyrusrolle, die auf feinem Schoße liegt, mit dem Schreiben zu beginnen. Das etwas grobe Gesicht des Mannes und der kräftig gebaute Körper sind, in Anbetracht des harten Materials, recht gut wieder gegeben. Auch das leichte Vornüberhängen des Kopfes ist gut beobachtet. Die Farben sind bis auf das Schwarz der Haare und einige Reste vom Rothbraun des Körpers verschwunden. Der Mann., Namens Cherti botep, den die Sandstein Statue des mittleren JRieichs in etwa halber Lebensgröße wiedergiebt, hatte im Leben dieselbe Stellung wie Der senei. ö sitzt auf einem einfachen, würfel förmigen Sessel, ein gebüllt in einen großen glatten Mantel, der die Körperformen verdeckt. Die Hände, die den Mantel auf der Brust zusammenbalten, und die Füße bat der Künstler nach der fiblichen ezvptifchen Weise nur nachlässig bebandelt. Er bat seine ganze Kunst auf den von einer großen Frisur umrahmten Kovf ver— wandt. Die Haltung des Kopfes und das stolze Profil, sowie die iwas schweren Augenlider und der bochmüthige Zug um den Mund machen diese Statue zu einem vollendeten orträt eines seiner Macht bewußten orientalischen Beamten. Die Wirkung der Statue wird noch erhöht durch den gleichmäßigen warmen braunen Ton des Materials.
Durch Ausgrabungen, die bei dem heutigen Abusir ⸗ el. mäläk, vor der Mündung des Faijums, veranstaltet wurden, sind der Sammlung Giabfunde etwa aus dem Jahre 709 v. Chr. in. gegangen. Es sind mebrere gut erbaltene Särge, eine große Anjabl bon Todtenfiguren, ein vergoldetes Bruststück einer Mumie in durch brechener Arbeit, Thongefäße, ein Skarabäus u. s. w. Da die Tortenstadt, der diese Funde entstammen, bisber noch nicht untersucht sst, sind diese Alteribümer don großem Werthe. Auch in wei antiken Stäbten des Faijum s selbst, deren Reste bei den beutigen Dörfern Ratu bart und Ummeel⸗barakat liegen. wurden Ausgrabungen unternommen Sie baben eine grosie Anzabl von Gegenständen zu Tage gefördert, die uns interessante Einblicke in die Wohnunge⸗ ausstaltung einer römischen Provinzialstadt gewäbren. Es sei vor allem ein Sol nafelbild bervoergeboben. Das Bilz stellt die Demeter mit jzwel anderen Göttinnen ihies Kreise) dar. Gg ist zwar in viele feine Stücke erbrochen, wird sich aber vorauesichtlich wieder aut mu. sammenfügen lassen. Segar der antike Rahmen, sewie der Pflock und bie Schnur, an der cz aufgebängt war, sind erbalten. Von den Wandmalereien, die die Jiünmer schmückten, konnte nur ein Bild das cinen Jünglina-= darstellt, gerettet werden, und auch bei diesem sind die X= besserungsarbeißen schwieriger als bei dem Doljbild. Unter den Geräthen sind vertreten Gejäße aus Metall ind aus Thon, verschedenes Werkieug, wie Dacken, Näbnadeln, ein greßegz Packet Angeldaken, eine Pflagsterke. der Daken, an dem der
jmer des ZJiebbrunneng ing, ferner Möbelfüße, eine Thär mit Füllungen Stempel, darunter einer, der einen mit Körben beladenen Fiel darstellf, Glocken und erdlich Kinderspielseug. 1. B. ein kleiner bölsernet Saͤbel
Für de verderasiatische Abtheilung wurden neu erwerben: 165 Tbontafeln derschledener Gattang, neubabvlonische Kontrafte, alibafrleniske Briefe, eine Reibe ven Urkunden mit der nerlichen Scrist der Sargon Jeit und in der Hauhtsache die bekannten alt. Habrlonsschen Taseln. wie sie in Tellobh gefunden werden. Doch ist cine ganz Anzabl derselben dadurch bemerkengwerth, daß sie neue Daten belbrin gen. Besender Erwähnung derdient auch eine Tafel medinlnischen Jabalte, die nach der Schrijt der Dammuraki. Jeit an- gebört; serner cine Kalffteinrlatte mit 17 jeiliger assorischer Keil⸗ nschrist, die Beltig Inschritt Afarbaniwal s entbaltend, und 5 alt- abrienliche Sicgelwesnter aus derschtdenem Material. ven denen einer snem chin. Wrebrer des Geliter Schamasch, ein anderer dem Sin ⸗ mänlt, Sebn dez Sin rimenl und Verebrer des Gotteg Ga, gedärte
Im Nasenm für VBelterkunde erfabt die ebnologtiche Ab⸗ tbeilung durch sablreiche Geschen e Bereicherung. angefauft wurden u. a einige Niertbamer der Paeble Stamme aus den Ruinen der Gegend ven Santa Fa, Nenmeriko, und zablreich Gebrauche gegenstande, Me dislnen und Tbieramulctte der felgen Bevolkerung seneg Gebietz sonm ie der Uyah; serner eine umfangreiche und wert ddelle Samm . lung laraibischer Stein Aliertbümer den *r Jusel Guadelenre (Gacede. Sammlung! Sammlungen jar otekiicher bor sigurtn mer ansicher Ulleribimer, in der Daurisach. Tborgefiße und Tden- Faurrn nnd einsa Sieinsauren, theils aus dem Thale ven Mernke, eld auf der Geernd ren Gbelula und Tlarcala stammend, lemie cin Paat VBetirflguren, aug Geld und aus Sil der, aus dem Wall- abr eri Gaanmbala? in Gaatemala und 2 altperaanische Ther- ii mit viasdben Darflellun zen cine Wenschen nnd elneg Ser- hunde; endiib dan Gäriel und anderer Silberschmuck der Araulanet G diles
Dem Kunstgewerbe⸗Museum vermachte u. a. der Geheime
Hofrath Schroer ein Tabernakel des Hauptaltars der alten Knappen⸗ fapelle in Widum bei Pflersch in Tirol, aus der Mitte des XVIII Jahrhunderts stammend.
Die National- Galerie erwarb durch Ankauf die Gemälde⸗
Fischerkirchbof ! von X. Dettmann, „Friesische Mädchen! von Otto H. En gel, An die Arbeit! von Fr. Kallmorgen und Dame in einer Herbftlandschaft⸗ von R. Weise, die Bildwerke: „Büste einer alten Frau — Holz — von M. Kruse und - San⸗ dalenbinder · Bronze — von N, Friedrich, sowie an Hand⸗ jeichnungen: jwei Blatt Porträtzeichnungen (Blei von G. Schadow, die Kreidezeichnung Heimkehr. von G. Span⸗ genberg und vier Blatt Landschaftsstudien (Blei) von R. Ludwig. Die bei R Lepsius und F. von Len⸗ bach bestellten Bildnisse des Wirklichen Geheimen Raths, Professors Pr. Rudolf von Gneist und des Professors Reinbold Begas wurden abgeliefert. Aus der Sammlung Konrad Fiedler, gelangten in den Befitz der National. Galerie die beiden Gemälde Damenbildniß“ von A. Böcklin und „Ricords di Tivoli“ von A. Feuerbach.
Dem Kunstgewerbe⸗Museum ist eine Schenkung von großem
Interesse jugegangen. Es sind über 100 Stück Porzellane, die sammtlich in Ehina im 18. Jahrhundert nach europäischen Vorbildern, zumeist Kupferstichen, gemalt sind, zu derselben Zeit, als man in Europa mit Vorliebe chinesische Vorbilder kopierte. Tafelgeschirre mit europäischen Wappen, in. China gemalt, sind nicht selten, man gab sie mit Hilfe der holländischen Handelskompagnie in Auftrag, als die europäischen Porzellanmanufakturen noch nicht hinreichend leistungsfähig waren. Von einem für Friedrich II. be⸗ stimmten Service befinden sich viele Stücke im Hohenzollern⸗Museum.
Die jetzt dem Museum geschenkten Stücke sind kulturhistorisch
weit intereffanter; sie sind sämmtlich nach europäischen Kupferstichen der Zeit gemalt: Porträts, allegorische, reli e und genre⸗ hafte Darstellungen jeder Art. Augenscheinli
haben die Porzellanmaler die europäischen Stiche vielfach mit ganz un⸗
genügender Vorstellung von der ,, der Bilder benutzt; so erscheint die Geburt Christi als Dekoration e Theile wiederholt. Wir erinnern uns, welches Vergnügen es Goethe
nes Theegeschirrs auf jedem
gewährte, Werther und Lotte auf einem chinesischen Geräth gemalt zu sehen, sichersich auch nach einem der damals über die ganze Welt verbreiteten Stiche. Diese merkwürdige, an zierlich ausgeführten Stücken reiche Sammlung hat Frau Sophie Eltzbacher, geb. Raffalopich, in Amsterdam angelegt. Auf den Wunsch der Verblichenen hat ihre Tochter Frau Hedwig Lachmann in Berlin sie dem Kunstgewerbe⸗ Mußseum in einem eigens dafür gebauten Schrank überwiesen. Die Sammlung ist zunächft auf der unteren Galerie am Eingange zum Lichthof aufgestellt.
A. F. Bei der in der letzten Sitzung der Gesellschaft für Anthropologie volljogenen Wahl des Vorstands für das Jahr 1503 wurde der Gebeime Medizinalrath, Professor Dr. Wal deyer zum Vorsitzenden und Professor Dr. von den Steinen und Sanitãts⸗ rath Pr. Lissauer wurden ju stellvertretenden Vorsitzenden erwählt. An Stelle des nach mehr als 25 jähriger Thätigkeit aus dem Vor⸗ stand scheidenden Banquiers Ritter wurde das Amt des Schatz⸗ meisters dem Fabrikanten Sökeland übertragen. Verwaltungs. und Kassenbericht für 1902 fanden die Zustimmung der Versammlung. — Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde eine weiße Negerin aug West⸗Afrika vorgestellt, welche unter den bei der Negerrasse nicht gerade seltenen Albinos sich dadurch auszeichnet daß sie von kräftigem Körperbau und eher stärker und größer ist als ibre mitvorgestellte Schwester, die sich in nichts von ihrer Rasse unterscheidet Die Haut der ersteren Negerin ist von gelblich weißer Färbung und zeigt auf dem Rücken viele schwarze runde Flecke von der 4 — eines ,, ie * sind weißblond. — Den Vortrag des
bende bielt Professor Dr. G. Oppert „über Tharschisch, Dphir und Indien. Tharschisch ist nach der Bibel das Land, aus dem die Phöntzier Silber, Dybir dasjenige, aus dem sie Gold bolten. Erstere sst jweifellos Spanien, dessen Bodenschätze die Phönizier schen sehr frũ entdeckt batten, als sie um 1500 v. Chr. bis Gibraltar kamen und bald nachber die Telonie Gades an der Mündung des Guadalquivir gründeten. Welcher Hafen unter Thalissus und eb überbaupt ein Hafen oder vielleicht das ganze Land gemeint ist, ist unsicher. Sicher scheint nur ju sein, daß ein großer Schiffg⸗ verkebr mit Tbassssus, oder in der bebräischen Aenderung Tharschisch, schon in sebr früber Zeit bestand und daß die Bewohner Andalusieng ein intelligenter und arbeit samer Menschenschlag waren, der sowobl die Fiuchtbarkeit als auch den Metallreichtbum seines Landes zu derwerthen zußte; denn thalissische Schiffe galten noch in der Römenzeit schlecht · hin als Schiffe aus dem westlichen Theile des Mittelmeeres. Weniger sicher lautet die Kunde über Orbir, das Gold · sand, das Ter Vortragende schon der Verwandtschatt der Namen „Dr hir‘ und Afrika‘ wegen in Ost Afrika u suchen aeneigt ist. lein es muß zugestanden werden, daß die biblischen Nachrichten ge⸗ ringen Anbalt für die Annabme der Lage von Drbir in On ˖ Afrika kieien, fondern mebr für Indien sprechen. Im ersten Buch der Könige, Kapitel 9 und 10, ist wenigstens den mei Fabrten nach Dybir die Rede, wobin das Meerschiff des Königz Saleme auf dem Meer mit dem Schiff Hiram z, dez Königs von Tyruz, in „dreden Jabren einmal fubt und ven wo es Gold, Silber, Elfenbein Anen und Pfauen beimbrachte. Das vaßt nach den an efübrten Landeg⸗ produkten sowobl, als auch nach der Zeit, in der die Schiffe unter Be nutzung von Südwest un Nordost Monsun ibre Fabrt zurn ki aten. wenn man annimmt, daß sie das Rotbe Meer und den Indischen OEan befubren, viel besser auf Indien alg auf Afrika. Mit beiden An⸗ nabmen wurde sich das senige decken, wat von der Königin don Saba. die vem „Reich Arablen ju Saleme lam. berichtet wird, da auf dem einen und Tem anderen Wege ein südarabischer Daten wird an zelaufen worden sein, der vermutblich ein Gmrerium des Waagrenderkebre den Indien oder den Dst. Afrika nach den Landern am Mittelmeer war. Fe ist nach Allem unmwabrschemmlich, daß dag Ratbsel ven Orbit jemals in befriedigender Weise gelöst werden wird
Ez srrach Hierauf nech Prescsfer Dr. Sant Virchom unter Ver- fäbrung instrultiwer Lichtbilder über die Knechen den kunnt lich perunstalteien Fußes der Cbingsin, die er an einem solchen ju den Sammlungen deg anatemischen Initttutg geber en Fuß 1— zu unterfuchen in der Lage gewesen ist. Die Grhebaisse dieler Unter fachung sind nach mebteren Nichtungen besonderg interessant, da sie keneisen, das dur Riegung Anechen so berinflußt werden können, alg wenn sie aus viastischer Masse beständen, und daß die känstlich durch Banda lerung derbe gefübrte Atrervbie (Verlleinerunn Verkur jung. Neraucischung, Verkümmerung) des Fußez auch auffällige Aenderung an den Mienken zu Werne bringt., nämlich eine Verddung dernen ren Melenkabichaitte, die infelge der mit dem Fug dergenermmenen Vendernng außer Funktien kreten. Diese Theile sind dre we nk. Tarakters vollnandig beraubt worden. Das Rnerdelgerecke in idacn eriheint alg in cin faseriges G webe umgewandelt. An den Wermrag hieß sich eine interessante Die kassten, n der an Prerr fer Mirberm bie Frage gerichtet wurde, ob diese künstlich Wihernaltung den ö — der Cblacsin ju densenlgen erwerbenen Giaen daten aedere, die unter Umständen der Wererbang unterlleagen' Ge warde geantwertet. ban feine Thatsachen, die Kierfur rechen, Defaant dea and die Frage webl schoa dee balb verneint werden mäme weil nur dag welk liche Geshlecht dieser erderaeg angeregt erde Gg worde andererseit⸗ aeltend ma di daß wee nen dea iner Tide, die den Schwan derleren bat. era bret e- den eL daß fe bei dem nähmen Qarf ee Mbwanunlese Taken mm 4 bracht babe. Allerding mie mageren merden a ders 4 ar, innig dastebe and meßrere aal derbeiartädrte . 9 keieerlei Ræeweid far die Möanlihken ciaer Wererdang nden Aleiden BVerauzichungen ergeben batten.
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