1903 / 11 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Jan 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Sprache. Auf diese antwortete Dr. Lueger mit einer längeren Rede, in der er den Sozialdemokraten vorwarf, daß sie die Exzesse y hät ren. Dem sozialistischen Gemeinderat Reum ann, der dem ürger meister entgegnen wollte, wurde infolge lebhafter Proteste das Wort nicht Tzrteilt, weshalb er dem Bürgermeisser beleidigende Worte zurief. Es kam zwischen der Mehrheit und der Opposilion zu Jebbaften Scenen, so daß die Sitzung unterbrochen werden mußte. Nach ihrer Wieder⸗ aufnahme wurde der Dis; iplinarausschuß zusammenberufen, der den Sozialdemokraten Reumann von dieser und den nächsten drei Sitzungen ausschloß. Der ·Rest der Sitzung verlief ruhig. ö

Frankreich.

In dem gestern abgehaltenen Ministerrate, dem der Minister des Aeußern Delcassé infolge einer Erkrankung nicht beiwohnte, ließ der Kriegsminister, wie „W. T. B“ aus Paris berichtet, von dem Präsidenten der Republik Loubet ein Dekret ünterzeichnen, durch das der Kom— mandeur des VI. Armeekorps, General Hagron, an Stelle des Generals Saussier, der aus Gesundheitsrücksichten seinen Abschied genommen hat, zum Mitgliede des Obersten Kriegsrats und der Kommandeur der 42. Infanteriedivision, General Dalstein, zum Kommandeur des VI. Armee⸗ korps ernannt wird. Der Präsident Loubet unterzeichnete ferner ein Dekret, durch das die Kommissare der Regierung hezeichnet werden, die dem Kriegsminister bei der Beratung des Gesetzentwarfs über die Rekrütitrung der Armee beigegeben werden sollen, sowie einen Gesetzentwurf, durch den' das Gesetz vom 19. Mai 1834 über die Beförderung der Offiziere

abgeändert wird. Der Justizminister ließ einen Gesetz⸗ entwurf unterzeichnen, durch den das Gesetz vom 2. August 18832, betreffend, die Bestrafung, von Vergehen gegen die öffentliche Sittlichkeit, abgeändert wird.

Zur Demission des Generals Saussier meldet das „Echo de Paris“, dieser habe seine Demission als Mitglied des Obersten Kriegsgerichts deshalb gegeben, weil infolge der geplanten Einführung. der zweijährigen Dienstzeit zwischen ihm und. dem Kriegsminister Andrés eine Meinungs⸗ verschiedenheit bestehe; Saussier sei der Ansicht, daß

die zweijährige Dienstzeit bei den Truppen in Frank⸗ reich selbst eingeführt werden könne, daß aber ben den Truppen in Algier und Tunis die dreijährige Dienstzeit auf— recht erhalten werden müsse. Auch sei er ein Gegner des neu eingebrachten Gesetzentwurfs, der die Wiederaufnahme straf⸗ weise auf den halben Sold gesetzter Offiziere gestatte, da er darin eine Lockerung der Disziplin elpllisᷣ Mehrere oppo— sitionelle Blätter behaupten, dieser Gesetzentwurf habe den Zweck, die Reaktivierung des aus der Dreyfusaffäre bekannten bersten Picquart zu ermöglichen.

Die Deputiertenkammer, die gestern wieder zusammen⸗ trat, wählte mit 336 von 414 abgegebenen Stimmen Bourgeois zum Präsidenten und Etienne, Lockroy und Villain zu , r, wm Für den Posten des vierten Vijepräsidenten hatte Stichwahl zwischen Jauréès und Renault— WMorliere stattzufinden, bei der Jau res mit 269 Stimmen gewählt wurde; auf Renault-⸗Morlière (Progressist) entfielen 196 Stimmen.

Der Deputierte Lasies benachrichtigte den Kriegs⸗ minister, daß er beabsichtige, ihn über die Maßnahmen zu interpellieren, die er (der Kriegsminister) zu ergreifen n um die gegen die Nationalisten laut werdenden Drohungen in der Armee zu unterdrücken.

Nußland.

Der Militärattachs bei der deutschen Botschaft, Major Freiherr von Lüttwitz ist, nach einer Meldung des, W. T. B.“, abend mit den Herren des russischen Ehrendienfstes, dem

eneraladjutanten Fürsten Nikolaus Dolgoruky, dem lügeladjutanten Grafen Schuwalow und dem Leummant bei er Chevaliergarde Fürsten Kantakuzene, zur Begrüßung des Kronprinzen des Deutschen Reichs und von Preußen nach der Grenze abgereist.

Spanien. Gestern fand in Madrid, wie W. T. B.“ berichtet,

die feierliche Beisetzung Sagastas in der San Francisco? kirche in Gegenwart des Königs, der Mitglieder des König⸗ lichen Hauses, der Minister, des diplomaßsschen Korps und vieler hervorragender polisischer Persönlichkeinen statt.

Türkei. Aus Konstantinopel meldet das „Wiener 8. . Telegr KLorresp⸗Bureau“, daß Der frühere Vali von Uesküb Reschad Bey zum Vali von Tripolis ernannt werden soll.

Derhien.

Das Amtsblatt veröffentlicht, einer Meldung des W. T.

aus Belgrad zufolge, einen von sämtlichen Ministern geg gezeichneten Utas betreffend die Verlänger ung der Gül

ö

8 * in⸗ 21

keit de- Budgets von 1902 für das Jahr 1903.

Bulgarien. . Die Agence Bulgare“ bezeichnet, wie W. T. B. aus Sofia berichtet, dung, daß von Bulgare daß seit dem S. em Distrikte von Rustschut nur zwei an Türken verübte Morde und eine Verwunt ung vorgekommen seien und zwar unter Umständen d

111 * Die sedes ehrten

Türfen

Amerika. Dag Repräsentantenhaus-Com: un Wege Washington, zulegen, nach aller Arten der Höhe nd

* *.

ird dem Par „Matin . Tage berichtet, daß die venezolanische Reglernn A /g Millionen Bolmwares benstige, alle herverragen leule in die Präfellur zu Caracagz berufen ha Summe durch eine beson dere Resseuerunn u erlangen. Die Familie Guzman⸗Blane Do)) Bolidares besteuert werden u mana der englische Blockadekreuzer sämtliche venczolanisch⸗ weggenommen und fortgeschasft Longreß der Repudlik Honduras dat

Wahl des Präsidenien Dr. Yenilla für gültig erklar

Der chilenische CLongreß zieht den Bau ciner E bahn über die Anden ernfelih in Erwägung.

Timengn aus Valraraiso meldet, empfich in Augschuß die Rem dhrun finer Jinegarantie von 5 Pre auf 10090990

Pfd. Sterl. vergeben wird, so vollendeten Bahn

Vertrag über den Bahnbau, der öffentlich A der Regierung das Recht des Ankaufs der vorbehalten.

Der Gesandte der Vereinigten Staaten von Peking teilte, wie dem „Reuterschen Bureau“ aus gemeldet wird, in einem Berichte über die Erklärung den gegen wärtigen Umständen zur Zahlung ssummen auf der Goldbasis gänzlich außer ina habe darum ersucht, wenn die Mächte auf gen bestehen wollen, zu gestatten, daß die E nfuhrzölle erhoben werden, um so in Wirklichke verdoppeln zu können. Der Staatsse die Vereinigten Staaten der Zahlung der Ent Thinas Vorschlag,

Amerika in Washington Chinas, daß es unter der Entschädbigun stande sei, mit, C ihrem Verlan

in Gold erho it seine Einnahmen

kretär Hay erwiderte, daß Annahme der Silberbasis für die schäpigungssummen zustimmten, daß daher der eine schwere Schädigung des am Ausfuhrhandels zur Folge haben wurde, für f Betracht kommen könne. machten ver tritt für eine auf die Ents

erikanischen ie nicht in Die Vertreter der übrigen Mächte Großbritannien erabsetzung der Höhe der einzelnen Teilzahlungen ädigungssummen und eine beträchtliche Aus—⸗ dehnung des gegenwärtig für die Zahlung festges raumes von vierzig Jahren ein.

schiedene andere Vorschläge.

etzten Zeil—

Aus Fez

wird dem „W. T. B.“ vom gestrigen Tage berichtet, daß die dort wohne

nden Engländer, soweit sie nicht zu der militäͤrischen Umgebung Macleans gehören, die Stadt am 8. Januar verlassen haben, geben. Die Damen der britife angeschlossen.

Die Truppen des Sultans des Madrider Globo“ aus Fez mit denen des

um sich nach der Küste zu be— hen Mission haben sich ihnen

sollen nach einer Meldung bereits in einem Kampfe Prätendenten begriffen sein. Der Madrider Imparcial“ berichtet, die Einwohner von Fe stande gegen den Sultan. Angst; die Europäer fürchtet Der Vertreter gelegenheiten in Tanger Moham tequirierr an den Sultan.

In Tanger verur dort gemeldet Bewohnern

z seien im Auf— In Rabat herrsche Furcht und en, unverzüglich angegriffen zu ans für auswärtige An— el Tores befehle ig von Truppen

des Sult ing von Vieh und die Entsendur

sachte, wie dem „Reuterschen Bureau“ Kampf zwischen Dör fern Erregung. von Viehräubereien entbrannt se Bedeutung gewesen und habe sich nicht gerichtet. Mit Spannung warte man au man annehme, daß der Zusammensto des Sultans und den haben müsse. in barem Gelde na

Heute ist eine aus Fez ein Eilbote in Tanger

sei jedoch egen die Europäer Nachrichten aus Fez, da z zwischen den Truppen its stattgefunden amte seien gestern 65 000 Dollars ez gesandt worden. teldung der „Agence Havas“ zufolge

Aufständischen bere Vom Schatz

eingetroffen. überbrachten Von eier Niederlage de einem Rückzuge desselben in westlicher Richtung, worüber auswärtige Wätter berichtet hätten, sei dort nichts bekannt. Aus Johannesburg wird dem meldet, daß der brinische Staatssekretär berlain und de industrie zu der finanziellen Beitrag Trans Pfund Sterling betragen; eine Reichsanleihe von

Nachrichten

ruhigend lauten. 8 Sultans

„Reuterschen Buregu“ ge⸗ für die Kolonien Cham⸗ enden Persönlichkeiten der Minen—⸗ eberein kommen über die Regelung Angelegenheiten gekommen sind. Der vaals zu den Kriegekosten soll 30 Millionen außerdem soll eine Garantie für . illionen Pfund gegeben die für öffentliche Arbeiten in Transvaal und der Auch über die Arbeiterfrage ist erzielt worden.

kolonie bestimmt sind. eine Verständigung

Parlamentarische Nachrichten. In der heutigen (237.) Staatssekretär von Posadowsky beiwohnte, der Beratung der zum Zolltarif

ing des Reichstages, welcher Staatsminister f

stand zunächst die

gestellten Rese

; g gelangte die zweite von der ? kommission be antragte, Resolution

Resolution

das Petroleum unabbangiger werden von Amerika PDeiteleums von dort würden Petroleum

Wir würden leincement

Zusanmensetzung Tie Einfuhr russischen? zeführt, um sich von

hängig ju machen, a

Ganz unrichtig ist es. deulsche Petroleumindustrie denn es band sich

Stantokasse,

so wird diese sojiale Ungerecht

Im Inländer ausgerlündert wirt

ancrennteressenten

im, wie die ] in den Tatfachen zum Auedruck kommen; Iell auf Mobpetroleum ermäßigt., fo

) Eiienbah Mineralole nicht besteben bleiben namentlich die Nunbarmachung der Kelstückstaände werden

** K ensumenten 112d Q eim Gäieiwerfebr, und 1 on su te ̃

der Spiritaa

er ginge, par erdte du Muti,

salonfähig erklärt werden. Aus diesen Gründen widerstreb der Resolution. Getroffen wird durch den Zoll auf Mineral die Differenzierung des Pettoleumzolles abermals der fleine der kleine Gewerbetreibende, der mit Motoren arbeitet,

nennen Sie (rechts) Schutz der nationalen Arbeit! (Bei Schluß des Blattes spricht Redner weiter.)

Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichg⸗ . und des Herrenhau fes befinden sich in der Erssen eilage.

Die heutige, zweite Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Finanzminister Freiherr von Rheinbaben und der Minister des Innern Freiherr von Hammerstein beiwohnten, eröffnete der räsident der vorigen Tagung von Kröcher um 11 Uhr mit folgenden Worten;

Anläßlich des Neujahrsfestes habe ich Seiner Majestät dem Kaiser und König die Glückwünsche des Hauses übermittelt. In der Zwischenzeit sind fol gende Mitglieder des Hauses verstorben: von M endel⸗ Steinfels, Virchow, Rickert, Zimmermann und Branden. burg. Vie Abgg Virchow und Rickert haben Rz in herporragender Weise an den Debatten beteiligt. Der Abg. Rickert ist mehr als 30 Jahre, der Abg. Virchow mehr als 10 Jahre Mitglied des Hauses gewesen. Virchow ist außerdem während seiner parla. mentarischen Tätigkeit ein Unikum im Parlament insofern gewesen als er in der Rechnungskommission durch die ganze Dauer, länger alt 2 Jahre, solange die Kommission eingerichtet ist, ungusgesetzt ihr Vorsitzender gewesen ist. (Dir Abgeordneten haben sich von ihren Plätzen . Ich sehe, Sie haben sich jum Andenken der Ver⸗ storbenen von Ihren Plätzen erhoben.

Am 7. August ist das frühere Mitglied des Hauses, Abg. von Bennigsen gestorben. Aus dem Umstande, daß das Hauz durch zwei Lerislaturperioden den Abg. von Bennigsen zum Präsidenten bestellt hat, habe ich die Verpflichtung entnommen und glaube, in Ihrer aller Sinn gehandelt zu haben, daß ich der Familie namenz des Hauses die Teilnahme ausgesprochen habe. (Allgemeines Bravo!

Zwei Herren haben ihre Mandate niedergelegt: die Abgg. von Tzschoppe (fr. kons) und Menge (fr. konsJ.

Auf. der Tagesordnung steht zunächst die Wahl des Präsidiums.

Abg. von Köller (kons.) schlägt vor, zum Präsidenten den Abg. von Kröcher durch Acelamation zu wählen.

Das Haus nimmt diesen Vorschlag an, Abg. von Kröcher ist zum Präsidenten gewählt.

Präs. von Kröcher nimmt die Wahl verbindlichst dankend an.

Zu Vizepräsidenten werden auf Vorschlag des Abg von Köller (kons) die Abgg. Freiberr von Heereman (tr.) und Dr. Kraufe 9 durch Acclamation wiedergewählt, die die Wahl dankend an— nehmen.

Zu Schriftführern werden auf Vorschlag des Abg. von Köller skons.) die Abgg. von Bockelberg stonsz, Fm walle Gtr.), Gördeler (fr. kons.), Kittler Thorn kfr. Vollep). Weye rbusch (ft. . Schettler (kons), Hagen (Itr.) und Jürgensen (nul gewählt.

Zu Quästoren ernennt der Präsident die Abgg. Let ocha (Itr) und Busch (kons.)

Damit ist das Haus konstituiert.

Den zweiten Punkt der Tagesordnung bildet die Ent— gegennahme von Vorlagen der Staatsregierung.

Finanzminister Freiberr v. Rheinbaben: Auf Grund Aller⸗ höchster Ermächtigung habe ich die Ehre, Ihnen die Uebersicht über die allgemeine Rechnung des Jahres 1961/02, die Ergebnisse der Staatseinnahmen und „ausgaben für das Jabr 1902 03 und den Etat für das Jahr 1903104 zu überreichen.

(Schluß des Blattes)

den wir öle und Mann, und dag

Rach dem beute dem Hause der Abgeordneten vorgelegten Ent⸗ wurfe des Staatshaushaltsetats für das Etatjabr 1903 sind die ordentlichen Einnahmen des Staats auf 2652 205 930 4, die Ausgaben im Ordinarium auf This zsz9g 513 S im Extra⸗ ordinarium auf 158 536 277 *, jusammen auf 2671 9905 930 4, mithin die Ausgaben um 72 700 000 4 Föher als bie Einnahmen veranschlagt. Der Fehlbetrag wird durch Aufnabme einer Anleibe zu decken sein. Der Betrag der letzteren iss bebusg Balancierung dez Siaatabausbaltgetata in den Gtat der allgemeinen Finan verwaltung als außerordentliche Einnahme eingestellt.

Gegenũber den Veranschlagungen für das laufende Etatsjabr vermindern sich für 1903 die Einnabmen um 1161 214 0 (und zwar ergibt sich ein Weniger von 18 v3 355 M kei den Betriebe. verwaltung n, dagegen ein Mehr von 4465 244 A bei den Dotationen und der allgemeinen Finanwerwaltung und von 6 538 ö X bei den Staatsverwaltungseinnahmen), wäbrend die Auegaben im Ordinarium ein Mebr von 48912 459 Æ (und zwar 25 755 537 M bei den Betriebe verwaltungen, 6 76 566 M bel den Dotasionen und der all⸗ gemeinen Finanzverwaltung und 16779 368 bei den Staatt⸗ derwaltunge ausgaben aufweisen; im Extiaerdinarium erscheint ein Mebr von 11 826 327

Bei den staatlichen Betriebsoerwaltungen ist im Ordinarium ein Minderüberschuß von siberbaupt 41 soi su *. veranschlagt, indem Mehrũberschũssen von 7 761 450. A Minderũberschasse von 52 453 370. 4 gegenũberstehen.

Dor

An den Mehrüberschüssen ist di Forstrerwaltung mit 4 452 009 beteiligt und zwar setzt sich diese Summe Aus einer Mehr einnabme von 6 47 090 4 und einer Mehraus gabe bon 915 000. 4 suülammen. Ven Mebrauszaben sind ju erwabnen 110 620 . ur Grrichturg don 6090 etatamäßigen Vilfatõrsterstellen jur Gewährung einer Dienstauswandaentschärig sörster und Förster.

Bei der Verwaltung der indirekten Steuern ergibt sich ein Mebr⸗ uber ichuß von 16552 90 AÆ; es sind merr n ranschlaat 2 390 9090 / 4 an Stempelsteuer, dagegen weniger 59 00909 4 ; ürbebung von Reichssteuern

Bei der Verwaltung der direkten Steurn int der Mebrũberschuß auf 1003009 4 veranschlagt, indem die Ginnahmen

anzungesteuer um 1 509 00 4 bsber in Unsa

Gin Mebhrũberschuß von 413 23 4 entral inen berraltung. ei der Neuderpachtung ven Domänendorwerken bat

. andererseit

und 583 200 4 ig an die

ich jwar ein Minderertrag von 108 5325 . ergeben. ; der kei den selbitkemirischatteten Grundsincken ein Mehr den DG * und alt Pachterlsz von den nen angefauften Domänen

De in Wetrag ven A6 000 Æ in Auesicht n nebmen. Daju tritt bei Mineralbrunnen und Wädern (in Mebr von 365 057 * ier⸗ besondere aus Anlaß deg Ankiafen der König Wilbelm⸗Felsenquellen a. Gm. Den Mebreinnahmen ven inegesam 7s M M, ichen kebrausgaben von zusammen 533 Ro 4 gegenũber dlich it bei dem Seebandlangeinstisui auf Grund der Durck chnung ein Mebrüberschuß von 354090 in s

An

den Minderaberschüssen eatsallen 7 595 8681 A aul

bnderwaltang. indem ja Minderesanabmen in Déöbe ve 12 312 * Mebrtangaabken in Döbe den 11 03 Jig M Hinzutreter ach den Dinzutritt der Mun Neckaressenbaba baben sich die Ge⸗ d nnadmen um 7715 79 M und die Beirlekgaus gaben un 0 . erhöht. Unter Rerucsthiigang diefer Mehrer nabrren nd Metraukgaken ergitt siͤch C' ken Reiriekseienabmen da dener den M is wo n, das sich aug Minderesnnabmen

1 , darunter NS 009 R bem Persenendem febt

aug Mebreinnabmen kon 4 Rn 20 , darunter 3 112 00 M au, Nerinbernnarn, M- nme ht. KGei den Betriebaugaaken Irini cin Mehr rea

8 wo GM M berdet, dag in der Dauptsae au 27d boo A

55

gebracht

an persönlichen Ausgaben, darunter die Bezüge für 3707 neue etatsmäßige Stellen, auf 4416 009 M für den Oberbau und auf 1714060 für Betriebsmittel entfällt. Der Anteil Badens an den Betriebseinnahmen und 1 für die auf badischem Gebiete be⸗ segenen Strecken der Main -Meckar; Eisenbahn ist mit 2725 000 M bei den Ausgaben und mit 1 805 000 AR bei den Einnahmen in Ansatz

Bei der Berg⸗, Hütten- und Salinenverwaltung sind 4755 709 4 Minderüberschuß veranschlagt; bei den Bergwerken ist der Ueberschuß um 4167 116 hei den Hütten um 192 156 , bei den Salzwerken um 208 488 υ, bei den Gemeinschaftswerken um 112 3652 M niedriger angesetzt. Der Minderüberschuß bei den Bergwerken ist wesentlich auf den ö der neuen zum großen Teil erst in der Aufschließung begriffenen westfälischen Grubenfelder zurückzuführen, deren Einnahmen auf 3574 070 S½½ und deren Ausgaben auf 5 669 070 M ange⸗ nommen sind. K

Die Dotationen und die allgemeine Finanzverwaltung weisen im Ordingrium einen Mehrbedarf von 5 930712 auf. .

Die Verwaltung der offentlichen Schuld erfordert eine Mehr— ausgabe von 1 322 666 „; zur Verzinsung sind 322 884 M und zur Tilgung, 1011 670 M mehr beranschlagt. ;

Bei der allgemeinen Finanzverwaltung ergibt sich ein Mehrbedarf von 4 638 686 S6. Während die Ueberweisungen vom Reich, die um 1301 460 niedriger eingestellt sind, den bezüglichen Ansätzen in dem Entwurf zum Reichsbaushaltsetat für 1993 entsprechen, konnte bei der Veranschlagung des Matrikularbeitrages dieser Entwurf nicht zu Grunde gelegt werden, weil der bezügliche Teil noch nicht feststand. Es mußte daher der gesetzlich festgestellte Reichshaushaltsetat für 1902 auch sa. 1903 zum Anhalt genommen und demgemäß, entsprechend dem sich danach ergebenden Verhältnis der Matrikularbeiträge zu den Ueber⸗ weisungen der Betrag der ersteren um 984 58 niedriger als im Staatshaushaltsetat für 1902 zum Ansatz gebracht werden. Im übrigen kommen von Mehreinnahmen in Betracht 00 000 M Zinsen von der Preußischen Zentral- Genossenschaftskasse, von Mehrausgaben 600000 als die zweite Hälfte des Jahresbedarfs von 10 000 009 , um welche nach dem Gesetz vom 2. Juni 1902 (Gesetzsamml. S. 167) die den Provinzialverbänden überwiesenen Dotationsrenten vom 1. Oktober 1902 ab erhöht worden sind.

Bei den eigentlichen Staatsverwaltungen ist die Einnahme um insgesamt 6 528 895 . höher veranschlagt. Hervorzuheben ist eine Mehreinnahme von 1 935 200 S½ς bei der Justizverwaltung und eine solche von 1884771 9 bei der Verwaltung des Innern, darunter 1 342 810 aM“. Beihilfen für unterstützungsbedürftige ehemalige Krieger, gegenüber einer gleich hohen Mehräusgabe. Von Mehreinnahmen kommen ferner in Betracht 1 187 664 ½ bei der landwirtschaftlichen , ,. hei welcher an Gebühren für die Untersuchung des in das Zollinland eingehenden Fleisches 1 200 0090 46 neu , sind, welcher Einnahme indessen ebenfalls eine gleich hobe Ausgabe gegenübersteht, 1083 912 bei der geistlichen, Unter⸗ richts und Medizinalverwaltung, darunter 729 05 „. Beiträge von Interessenten zu einmaligen Ausgaben, 753 545 bei der Handels— und Gewerbeverwaltung und 355 700 M bei der allgemeinen Bau— verwaltung; eine Mindereinnahme von 884 860 tritt bei dem Finanzministerium hervor, bei welchem der Beitrag der Stadt Posen ju den Kosten des Erwerbes und der Eeschließung des Umwallunge. geländes der Stadt Posen im Betrage von 1000 000 M in Wegfall gekommen ist.

Die dauernden Ausgaben bei den eigentlichen Staalsverwaltungen erhöhen sich um 16779 966 .

In dem Etat des Finanzministeriums sind an Mehrausgaben 191 240 4 für die Oberpräsidien und Regierungen vorgesehen, darunter die Bezüge für 50 neue Bureaubeamtenstellen, ferner 1600 000 MM zur weiteren Erhöhung des Zivilvensionsfonds, 00 O0 zur weiteren Erhöhung der an die Reichs postoerwaltung ju zahlenden Vergütung für aversionierte Porto, und Gebühren⸗ beträge, 1 359 000 M zu widerruflichen, nicht pensionsfähigen Gehalts. julagen an die in der Provinz Posen und den gemischtsprachigen Kreisen der Provinz Westpreußen angestellten mittleren, Kanzlei⸗ und Unterbeamten sowie zu widerruflichen Pensionszulagen für die in diesen Landesteilen angestellt gewesenen und dort verbleibenden Be— amten dieser Kategorien, endlich 190 0900 6 zu Erziehungsbeihilfen an böbere Beamte in den gedachten Landesteilen. Im Exfraordinarium sind 50 909 60 Vorarkeitekosten zur Herstellung eines m. Residenzschlosses in der Stadt Posen borgeseben. Ferner finden sich, neben einer zweiten Rate von 3609000 * zum Erwerb und zur Er— schließung des Umwallungsgeländes der Stadt Posen, 2 981 198 für Herstellung von Garnisoneinrichtungen in Weeschen und Schrimm, gegenüber einer Einnahme an Mirten von 120792 4

Bei der allgemeinen Bauverwaltung sind an dauernden Mebr— auggaben veranschlagt 667 393 , darunter 118 8534 Besoldungen und Wohnungsgeldzuschüsse hauptsächlich infolge der Errichtung neuer Stellen, und 506 905 M zur Unterhaltung der Seehäfen, der Binnen— bäfen und der Kanäle.

Bei der Handel. und Gewerbeverwaltung ist die dauernde Ausg— gabe um 787 495 M gestiegen; inabesondere treten hinzu 59h ho A sür das gewerbliche Unterricht wesen, darunter 230 0909 . Zuschũsse lur Einrichtung und Unterbaltung von Fortbildungsschulen und 100 000 M zur Hebung des Kleingewerbes. Der Mehrauggabe für das gewerbliche Unterrichtzwesen siebt eine Mebreinnahme bei den Unterrichtzanstalten von 243811 4 gegenüber.

Die dauernde Mehrausgabe der Justizwerwaltung von inagesamt 1116 4099 setzt sich zusammen aus 2486 337 * Mehrausgaben und 1360 937 Minderanggaben. Von den Mehrausgaben sind zu erwähnen, neben den Gehältern für neue Stellen für 159 Richter. l0 Staatganwälte, 109 Bareaubeamte z, 200 0900 M Gebühren. anteile der Gerichtgvell eher, 30 00 zur Ausbildung bon Dol wmelschein der volnischen Sprache, 318 009 M zu Burcaubedärfnsssen, A7 207 M Gefängnievern Aturgekesten, 200 00090 e zu vermüischten Langaben und 250 0099 Æ bare Auslagen für Zivil. und Stras. chen; die Migderauegaken ergeben sich bei den Warte geldern und

adnosttiongebältern infolge Augscheideng der Empfänger durch Tod oder Pensionierung.

Bei der Verwaltung deg Innern sind an Mehrausgaben nament- lich vor geseben 427 32 M für die Polijeiwerwaltung in Verlin und Umachung., 335 bed n far die Pelsteiverwalfung in den Provinzen, w dre n für die Landgendarmerie, darunter 169 000 4 zu außer⸗ erdentlichen Zuwendungen. 49 849 M allgemeine Aunegaben im Inter⸗ Ter Polijei, darunter 430 009 M für die Fürsorgeersebung Mindersähriger, endlich 7 924 Æ fur die Strafanstalte verwaltung Bei der landwirtichaftlichen Verwaltung sind, abgeseben don den tig bei den Ginnabmen erwäbnten 1200099 M für die Unter— mg deg in das Jollinland eingebenden Fleisches. 3 6 155 an nernden Moebranegaben eingestellt; davon entfallen inebesondere o g auf die Generalkommissionen und 122 905 auf die adwirtichaftlichen Lebranstalten. Außerdem sind im Ertraordinarium 2 Verstärfung verschierener, im Orkinarium auggebrachler Tie- liongfonde Mittel in derselben Pöbe wie im laufenden Jabre

jusammen 330 0090 Æ ausgebracht Ferner sind die s zur Förderung der Land und Forsiwirtschaft in den d etlichen Previnien um 200 0 bejm. 8 009 M Endlich sind zur Grrichtung eine

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Fei der Gestütrermakung ist namentlich infolge der Gthõbung der Veschälerbessander bel den Landen nien die danernde urgabe um B 0 M gestiegen welcher Mebraug gabe eine Mebreinnabme ben 221 A gegenüberstert: im Ertraerdinariam ist wiederum ein Zu ˖ Kan. und jwar in Habe ven 180 400 Æ ju dem erden lichen Pferde⸗ alas fonds dorgese ben

; Von den dauernden Mehrausgaben bei der Verwaltung der iliicoen, Unterricht. und Medinlnalangeleger beiten im Gram. iran den 467 97 Æ sind n erwähnen 6j dz M, far die Nan ersiläten. 430 8657 für die bäberen Lebranftaslten, 3 133 92. des QGlementarunterrichtzmesen, darunter 13705 M fi6r G nene Scralnate und 6 nene Präparandenaastalten, & 7 224 M

fer

übrigen Seminare und Präparandenanstalten, 200 000 M behufs allgemeiner Erleichterung der Volksschullaste schuͤssen für die Alterszulagekassen der 300 0900 M zur sönlichen Zulage

n. 300 00090 M zu Zu⸗ Volksschullehrer und Lebrerinnen, Errichtung neuer Schulstellen, 1 000 000 6 zu per⸗ n für Volksschullehrer und Lehrerinnen in den ehemals polnischen Landesteilen, 200 000 6 zu Remunerationen für Volks- hrerinnen behufs besonderer Förderung des deutschen in den Landesteilen mit

schullehrer und Le Voll sschulwesens

polnischer Sprache, 70 000 A an öffentlichen Bolksschulen,

t. gemischt deutscher und zu Pensionen für Lehrer und Lehrerinnen 460 9090 1 zu Witwen- und Waisen⸗ eldern für die Hinterbliebenen von Volksschullehrern; ferner 177 348 4 1I5 597 * für das technische Unterrichts erstärkung des Patronatsbaufonds und ächlich für die Charité in

Von den einmaligen und außerordentlichen Ausgaben entfallen auf die Betriebsverwaltungen 101 311 540 46, darunter gl 663 006 4 auf die Eisenbahnverwaltung, und auf die eigentlichen Staats— verwaltungen 57 224 7657 4.

r Kunst und Wissenschaf 150 000 M für 235705 „M für das Medizinalwesen, haupts

Dem Reichstage ist der Entwurf eines Gesetzes, betreffend Verwendung von Mehrerträgen der Ueber— weisungssteuern zur Schuldentilgung, nebst Be— gründung zugegangen. Der Gesetzentwur Wortlaut: steigen im Rechnungsjahre 1993 die den Bundesstaaten zu— stehenden Ueberweisungen aus den Erträgen an Zöllen, Tabak— steuer, Branntweinverbrauchsabgabe stempelabgaben das Etatssoll, den Bundesstaaten aus dem Ertrage der Zölle überweisenden Beträgen zu kürzen Reichs haushaltsetat 95 Millionen Mark zurückzubehalten. entsprechende Absetzung vom Anleihesoll. kredite nicht mehr offen stehen,

f hat nachstehenden

und Zuschlag sowie an Reichs— Mehrbetrag an den und Tabaksteuer zu und zur Tilgung der durch den Zuschußanleihe Die Tilgung erfolgt durch Soweit geeignete Anleihe⸗ wird über die Art der Tilgung durch den Reichshaushaltéetat für das Rechnungsjahr 1905 Bestimmung

bewilligten

In der Begründung wird folgendes ausgeführt:

Der Reichshaushaltsetat für das Rechnungsjahr 1903 sieht die Ausbringung einer Zuschußanleihe in Höhe von 95 Millionen Mark eigegebene Denkschrift Seite 51. in ihr enthaltenen Ausführungen stellt die Zuschußanleihe si schwebende Schuld dar, deren b künftiger Jahre

vor; vergleiche die ihm

ch als eine aldige Tilgung aus Ueberschüssen herbeizuführen sein wird. j

Der vorliegende Gesetzentwürf soll diesen Gedanken Rechnungsjahr 1903 in der Weise zur Ausführung bringen, Til ung der Zuschußanleibe insoweit in Aussich die Ueberweisungen das Etatssoll überschreiten. gierungen verzichten damit

t genommen wird, als

Die verbündeten Re⸗ für das Jahr 1993 auf die ihnen gesetzlich zustehenden Mehrertiäge der Ueberweisungssteuern in einem weiteren

Umfang, als dies nach den bisherigen Schuldentilgungsgesetzen der

In seiner äußeren Form folgt der Entwurf dem Vorbilde dieser

Bei der gestern im Wa folgten Reichstagsersatzwahl erhielt, wie „W. T. B.)“ meldet, Mommsen (fr. Vgg.) 6176, von Heydebreck (konf.) 4282, Bartel (Soz.) 558, Wollszlegier (Pole) 329 Stimmen. 28 Stimmen waren zersplittert, 192 ungültig. nach eine Stichwahl zwischen Mommsen (fr. Vgg.) und Bartel (Soz.) stattzufinden.

Im 3. Berliner Wahlbezirke Ersatzwahl eines Mitgliedes des Hauses der AÄbgeord⸗ neten an Stelle des verstorbenen Abg. Dr. Rudolf Virchow vorgenommen und dabei der Stadtwerordnete Rosenow freis. Stimmen, die auf den Schulrat

zig (Stadt) er⸗

Es hat dem⸗

wurde gestern die

Volksp) mit 786 gegen 498 Dr. Zwick fielen, gewählt.

Nr. 3 des Zentralblatts der Bauverwaltung“, beraug— gegeben im Ministerium der öffentlichen Arkeiten vom 10. Januar, Amtliches: Allerböchster Erlaß vom J. No- Nichtamtliches: ur Umgestaltung der Bismardstraße in über die Verfassung

hat folgenden Inbalt: Dienstnachrichten. Rathaus in Duiszurg. Charlottenburg.

Verordnung Bayerischen

Technischen Hochschule in fübrung der neuen Rechtschreibung javanischen Staais bahnen Patente und Gebrauchamuster.

Verdingung von Lokomotiven

Arwed Roßbach z.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung. Barcelona Ausstand in Reug größeren Umfang annimmt Gasganstalt verseben Soldaten den Dienst

B. gemeldet, die Arbeiter

hin angeschlossen An ibrer Stelle

Runst und Wissenschaft.

Im Januar vorigen Jabreg batte Prosessor Dr Delißsch

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in einem Vortrage über das Tbema Gabel und Gibel die merk EGrgebnisse der Babolenforichung letzter Jabre in ihrer

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Niniveh in Gefangenschaft geführt sein sollten. Die Beslätigung dieser Tatsache ergibt sich aus dem in Niniveh gefundenen prächtigen, zehn? seitigen Tonprisma Asurbanipals, auf dessen zweiter Kolumne berichtet wird, daß es dieser König gewesen, der, von Memphis aus en ägyptischen König Urdamans verfolgend, nach Theben ge— langte, es eroberte und alle gefundenen Schätze, sowie sämtliche Einwohner nach Niniveh entführte. Die sprachtiche, der Keilschrift= literatur zu verdankende Hilfe aber wird am besten durch eine Ent⸗ deckung der jüngften Zeit gekennzeichnet. Das Alte Testament benennt wiederholt mit „re'sm“ ein wildes, ungezähmtes, mit furchtbaren . ausgerüstetes Tier. Luther übersetzt das Wort m Buch His⸗ mit „Einhorn“, andere Uebersetzer mit „Anti⸗ lope'. Auch in den Keilschriften kommt der Rem unzählige Male ver. Jetzt haben ibn uns die neuesten Ausgrabungen am Nordtor Babylons, dem Istartor, auch im Bild kennen gelehrt. Die Wiederauffindung dieses Tors und seine Bloßlegung bis zu 14 m Tiefe, wo das Grundwasser anfängt. bildet zugleich eine der wert— vollsten Errungenschaften der letztjährigen Grabungen. An den Wand— flächen der 3 die Toreingänge flankierenden Türme wimmelt es förmlich von xeliefartig ausgeführten, in den obersten Schichten von pielseitig bunt emaillierten „römu's?“, die sich von töef— blauem Hintergrund in entzückender Farbenpracht abheben. Der „re'sme ist dangch ein Wildochs, ähnlich dem Ur und dem Wisent, dessen Vorkommen aus späterer Zeit im Libanon beglaubigt ist. Kraftvoll schreitet er, mit weitem Schritt und stolz erhobenem Nacken, drohend nach vorn gerichteten Hörnern. zurück gelegten Ohren, geblähten Nüstern, gehobenem Schweif, offenbar gleich dem Löwen, dessen ähnliche Darstellung bekanntlich in großer Zahl in der Prozessionsstraße gefunden wurde, ein stattliches Jagdtier für die assyrischen und babylonischen Könige. Noch ein anderes Tier, 2 häufig in der Bibel Erwähnung geschieht, lernen wir in den Ausgrabungen am Istartor kennen, den Drachen von Babel, ein Fabeltier, deffen Anblick als Torwächter am Palast Nebukadnezars einen fatcinierenden Eindruck gemacht haben muß. Mit weit nach vorn gerecktem Hals und giftig drohendem Blick schreitet das Ungeheuer einher. Es ist, wie der doppelzüngige, längliche Kopf, der lange Schuppenleib, der schlängelnde

chwanz lehren, als Schlange gedacht; aber es besitzt zugleich die Vorderbeine des Pantberz, während die Hinterbeine die eines Raub— vogels mit Vogelkrallen sind. Dazu hat es lange, gerade Hörner auf dem Kopf und einen Skorpionstachel am Ende des Schwanzes.

Im weiteren legte der Vortragende an der Erzählung des Pro⸗ pheten Daniel vom vertierten Nebukadnezar dar, wie frei die hebräifchen Schriftsteller babvlonische Sagen umgestalteten. und knüpfte daran die Mahnung, auch im Alten Testament die Form vom Inhalt zu unterscheiden. Wie dringend das geboten sei, bewesse u. A. auch das Buch Jonas. In dessen Inhalt sind die zwei hohen Lehren niedergelegt, daf Gott niemand zu entrinnen vermag und daß kein Fig e ich unterfangen darf, hattet Barm⸗ herzigkeit und Langmut Vorschriften zu machen; aber die Form, in welche diese Wahrheiten gekleidet sind, ist phantastisch orientalisch, und es wird heute wohl niemand mehr geben, der an Jonas. Aufenthalt und dichterischer Betätigung im Bauche eines Fisches glauben wird.

Im letzten Teil des Vortrages wurde im wesentlichen zweierlei bezweckt: zunächst der Nachweis, wie die Denk- und Dar? stellungsweise in der Keilschriftenliteratur fo ganz gleichartig ist der des Alten Testam ent tz. Uebereinstimmend sind hier wie dort auch die Offenbarungen der Gottheiten im Traum, ihr Reden ju den Massen. Es war, so führte der Vor— tragende aus, ein ungewöhnlich glücklicher Gedanke, den die als Göäste unseres Kaisers zur Einweihung der Erlöserkirche nach Jerusalem fahrenden Vertreter der deutschen Kirchenregierungen faßten, in Jerusalem ein Deutsches evangelisches Institut für Altertumgwissenschaft des heiligen Landes‘ zu begründen. Das wird unsere jungen Theologen bekannt machen mit den Sitten und Gebräuchen der Orientalen, im besondern der Nachbarn Palästinas, der Beduinen, welche noch so ganz die nämlichen sind, wie zur altisraelitischen Zeit. Unsere jungen Theologen werden sich dann versenken können in die Anschauungg⸗ und Venn , nf des Orients und erfahren, wie überaus häufig die ungejügelt sprudelnde Phantasie die Grenzen des Tatsachlichen überschreitet. Es wird sich ihnen bier die Welt erschließen, aus der heraus alle orientalischn Schrifiwerke, wie dasz Alte und teilweise auch das Neue Testament, erklärt sein wollen; eg wird ihnen wie Schuppen von den Augen fallen, und die Mitter⸗ nachtsonne !, die jene Kaiserlichen Gäͤste nach dem Orient geführt, wird sich ihren Epigonen wandeln in Morgenlicht. Wenn nun sogar noch der beutige Drient eine Fälle von Aufschläßfsen für die Bibel darbietet, wievielmebr das Studium des alten, zum Teil mit dem Alten Testament gleichzeitigen Schrifttums der Babylonier und Assprer. Wie so ganz gleichartig ist alles in Babel und Bibel! Hier wie dort die Vorliebe, Reden und Gedanken tieferen Inhalts durch vmbolische Handlungen in deranschaulichen (Beispiel: der in die Wäste gejagte Sãndenbock); bier wie dort die gleiche Welt fortdauernder Wunder und Zeichen, fortwährender Offenbarung der Gottbeit, obenan im Traum, die gleichen naiven Vorstellungen von der Gottbeit. Wie in Babel die Götter essen und trinken, sich wohl auch zur Rube begeben, so geht Jabve zur Zeit der Abendtküble im Pargziese spazieren und labt sich an dem lieblichen Geruch der Orfer Noabg, und wie im Alten Testament Jabve spricht u Mose und Aaron und ju den Prepbeten allen, so srrechen in Babel die Götter unmittelbar oder durch den Mund ibrer Priester und gottbegeisteter Propbeten und Provbetinnen. Aber die Geschichte der Menschheit gleicht nun einmäl der Geschichte der einzelnen, und darum ist auch auf sie das Wort des Apostels Paulus an⸗

wendbar: : Da ich ein Lind war, sprach ich wie ein Kind asw=

In ausfübrlichen Doerlegungen wurde bierauf, in engster Fũdlung mit der modernen Pentateuchkritlk, die in vorangebenden bebauptete nahe Uebereinstimmung von Babel und Bibel auch suür die sogenannte mosaische Veetzzebang nachgewiesen, deren Zurückfübrung anf Jabde als den böcksten Geseßaeber ibr vollkommenes Gegenkild bestyt in der Geset gebung König Vammurabi s (etwa von 229 vor Ghristi datierend), deren rein menschlicher Ursprung und Charafter doch leicht genug erfennbar ist, Lehntereg wurde auch für die istaelitischen Geseye im allgemeinen und speniell für die zebn Gebeine 227 welche den Bakploniern jumeist ebenso beilig waren alt den Debräern, wem sedech nicht bebauptet wird, daß die zebn Gebote den Babvloniern entlebnt scien. Vielmebr wurde dom Vertragenden ausdrücklich

darauf bingewiesen, daß Verbote wie dag 5. G und 7. cinem allen Menschen Jemeinsamen Selbsterhaltunge trieb entspringen, und es ent⸗

svricht wohl auch ähnlichen natürlichen Gemeinsamfeiten des Emy. nadeng und der verninftigen Ucberlegung, daß schen nach jener babrlonischen Gesetzaebung deg dritten vorchtistlichen Jabr⸗ tausendè die ung in 2827 Gesetzegvaragrapben in einem 225 m Foben Diorit keck erbalten ist. den jut Jabrczwende ven 1901 auf Joo der franzosische Archäoclege de Morgan und der Dominikaner Scheil in Susa eatdeckt f a. Uncbrerbietigk it gegen die Gltern, falsches Jene nig uad keuliches Trachten nach fremdem Restgz sebr schwer bestraft werden Im Anschluß an das eminent israelitiche erste Gebet ging der Vortragende nunmebr ju dem jweiten Haurtel feines Vertrage über, er Beleuchtung des se genannten sittlichen Wenetbeigmn g Israelg ann dieser als cine wirlliche Offenbarung deg bendigen Getteg gerriesene Monetbeigmugn alt ein utlicher eilten, nn im 3. Buch Mosig ar 4. 19 gejagt ist. Darmlt Da Deine Jugen nicht bimmelmärtg richtest und seben die Senge und den Mond n Sterne, dag ganze wert det Himmels and sie anbetes und rest,. sie welche Tave, Dein Gett,. zugeteilt bat allen Belkern unter dem ganzen Himmel, aber ench bas Jarre genemmen und beransge fäbrt auf ernten, ibm m fein n einem Velle der Gigentumeen Der Gern und Möendzen der Völler unter dem ganzen Himmel gelte biernach alg den Jaber selbst gewollt nnd derordnel, and dennech werde eg al VWefebl abe (85 Mes 7. 2) rerkündet, die steben green nnd Karen Welker, welche Ifrarl in Kanaan dorfladen werde, wegen ieren Monlei keit erbarmungeleg aue snrotten Der gemal ge

latens aerschicht liche Prerß, der den Tdieser engen ffreenth ar cheinllich Ybileserbiicihen Melt zaaschauung und zur

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