Meine Herren, um nur einen kurzen Beweig zu geben, in welcher Weise alles, was deutsch ist, behandelt wird, will ich einen Artikel in der Gajeta Gdanska erwähnen, die in Danzig, einem fast ganz deutschen Orte, erscheint. Da beißt es, daß die Polen als Stiefkinder, als Sklaven behandelt werden, und am Schlusse wird gesagt:
Laßt uns nur immer dessen eingedenk sein, daß wir ein auserwähltes Volk Gottes sind. Gott wird sich unser vielleicht in nicht allzu langer Zeit zu seinem Lobe und jum Wohle der beiligen Kirche bedienen. Laßt uns nur nicht mit Absicht und in leichtsinniger Weise unsere Abgesondertheit verlieren; seien wir immer stolz darauf, daß wir Polen sind! Laßt uns soviel wie möglich nur unter uns leben, unterstützen wir uns gegenseitig und schützen wir uns vor Ansteckung durch das sündhafte Volk, in dessen Mitte wir leben! (Heiterkeit.
Meine Herren, eine kleine Probeleistung aus einer deutschen Stadt Danzig! Eine andere Probe aus dem Blatte Wiarus Polski, einem Blatte, das im Herzen von Deutschland, in West⸗ falen erscheint. Es ist das stärkste und das verletzendste, was ich seit langer Zeit gelesen habe. Es verquickt die Aspiration auf die Wieder⸗ berstellung des polnischen Reiches mit dem Vaterunser, ein Artikel vom 16. August 1902:
Unser Vater, der Du bist im Himmel,
Wir Armen bitten Dich,
Deines Willens Last werden wir tragen, Damit Dein Reich komme,
Erwecke in ihm, o Herr, unser Koͤnigreich, Ein polnisches, menschliches und somit lechltisches. Dein Wille geschehe, o Herr!
Rufen wir in Demut.
Wie auf Erden, so auch im Himmel, Begehren wir nur Dich zu hören.
Aber wenn es in Deinem Willen liegt, Erlöse uns aus der Knechtschaft der Feinde! Gib uns unser täglich Brot,
Das von der polnischen Scholle erzeugt wird. Aber heilige es uns so lange,
Bis es nicht durch Blut vergiftet worden sein wird Und zubereitet von der Feinde Bosheit Durch die Knechtschaft unserer Knochen.
Und vergib uns unsre Schuld,
Die auf Schwertern geschrieben steht
Und führe uns nicht in Versuchung,
Gib uns eine polnische Erlösung.
Erlöse uns von dem drückenden Uebel
Und von der feindlichen Besitzergreifung.
Meine Herren, das ist in Westfalen gedruckt, und das sollen wir Deutsche uns ins Gesicht sagen lassen? Und da bitte ich HDerrn von Jazdzeweki, ob wir da nicht empört und erregt sein sollen? (Unruhe bei den Polen, Bravo! rechts) Sie haben die Macht, namentlich die Herren von der polnischen Geistlichkeit, das zu verhüten, und wenn Sie das verhütet haben werden, dann wird der Friede einkehren — aber nicht eher. (Lebhaftes Bravo rechts. Unruhe bei den Polen.)
Nun sagt der Herr Abgeordnete von Jajdieweki (Zuruf des Abg. von
inski: — ie nicht mehr ven der Sorte ?) Oh, ja! Ich
Pfenn
1 1 1 1 wir wahrlich keine Ver—
rken. Wenn
— 182
77
. .
ler dert di Prererz U
Preeta Pesen und des FJeribilt ars chal
richts erfahren. Ich daif in dieser Beziehung nur erwähnen, daß 1886 bis 1900 nicht weniger als 4 600 000 M für die Förderung des Fortbildungsschulunterrichts in Westyreußen und Posen aus⸗ gegeben sind.
Nun, meine Herren, kurz hat dann der Herr Abg. von Jazdzewski den sogenannten Fall Löhning gestreift. Ich will mich auch nur in Kürze dazu äußern und muß nach wie vor erklären, daß die Be⸗ hauptung, „es sei ein Kastengeist gewesen, der es nicht zugelassen hat, daß ein höherer Beamter die Tochter eines Feldwebels heiraten, mich in keiner Weise trifft. Ich habe zunächst überhaupt nicht gewußt, daß es sich hier um die Tochter eines Feldwebels handelt, und wenn ich es gewußt hätte, so hätte ich nicht im mindesten Konsequenzen zu Ungunsten daraus gezogen. Ich bin selbst ein Soldatenkind und bin groß ge⸗ worden in dem vertrauensvollen Verhältnis zwischen den einzelnen Instanzen des militärischen Dienstes. Aus dieser Tatsache, die mir ganz unbekannt war, hätte ich keine Schlüsse gezogen. Es ist die Verlobung nicht für mich das Moment gewesen, das zu der Aus— scheidung dieses Beamten geführt hat, sondern das von dem Herrn Abg. von Jazdzewski schon selber gestreifte politische Verhalten. Und da weiche ich allerdings kardinal von ihm ab. Ich bin allerdings der Ansicht, daß von allen Beamten der Provinzen Posen und Wesspreußen die Erfüllung ihrer nationalen Pflichten gefordert werden muß, und ich stehe dabei auf dem Boden des staatsministerialen Beschlusses von 18953. Es handelt sich nicht darum, eine einzelne Partei gegen eine andere zu unteistützen, — ich würde mich schwer hüten, die Be— amten anzuweisen, in bestimmter Weise für eine Partei Stellung zu nehmen, sendern dort handelt es sich um: national oder nicht national! „hie Welf! und „hie Waiblingen!“ — und wir verlangen aller⸗ dings, daß sich alle Beamten auf die Seite der Waiblingen stellen. (Bravol rechts.)
Meine Herren, ich glaube damit die Polenfrage im allgemeinen gestreift zu haben und bitte um die Erlaubnis, da ich das Wort habe, mich noch zu einigen Aeußerungen der gestrigen Redner zum Etat wenden zu dürfen. Es sind ja von den Herren eine ganze Anzahl von Punkten berührt worden, die wohl zweckmäßig bei der Beratung der einzelnen Etats nachher zur Erörterung kommen werden. Ich möchte mich daher nur zu den Punkten wenden, die für die allgemeine Finanzverwaltung von besonderer Bedeutung sind.
Da darf ich zunächst zu der Anregung des Herrn Abg. Fritzen kommen, der dem Ausgleichsfonds ja im allgemeinen nicht un— ympathisch gegenübersteht, im Gegenteil diesen Ausgleichsfonds noch auf eine breitere Basis zu stellen beabsichtigt, indem er vorgeschlagen hat, aus ihm auch die etwaigen Mehr— forderungen des Reichs, also den Mehibetrag der Matrikularbeitrãge
gegenüber den Ueberweisungen, zu decken. Meine Herren, ich bin in
dem Grundgedanken mit dem Herrn Abg. Fritzen volllommen ein— verstanden; denn auch sein Gedanke erwächst ja auf demselben Boden, auf dem der Gedanle des ganjen Ausgleichsfonds erwachsen ist: die starlen Schwankungen zu beseitigen und dadurch in unsere ganze Finanzgebarung eine größere Stabilität zu bringen. Ich fürchte nur, meine Herren, daß, wenn wir den Zweck dieses Ausgleichsfonds so er— weitern, wir dann andererseits seine Vetwendbarkeit für die Eisen« bahnzwecke allzusehr abschwächen (sehr richtiglh, und daß auch hier das Wort gilt: „qui trop ombrasse, mal Stréeint, Aber ich möchte umgekehrt zur Erwägung des Herrn Abg. Fritzen stellen, ob er nicht im Reiche selber einen solchen Ausgleichsfonds zu schaffen sich be
Es war ja bei e der F
Finanzre orm ingen an Preuf 6
na * J 21 111914
chwan n solch
kungen
en Auëegl
e te ferner Ginnabmen ju sanen
22 * 1 zen woran nein * 6 1 817
11
16 nicht möglich gewesen
richtig! be Nationalliberalen) Naur darch
der labllesen, sic0h Cenkerren maenden Pri atkabnen
die Gatw celan des wirtschaftlihen Keberg moönlich oc ο en Jæaeiteng aßen it aug den Guenbabnen eine sebr erb bliche nad wäescheegæerte Mente befewnen. Man mag diese Gamiceslara bellaarn, aber die Tatsaqhe ebf fest, daß nir cba di- Jalchañe an seret Gitenkabarerwal tung aberbanrt aasere Raul futaufeabken nicht
mehr decken können, und wir müssen auf die Erhaltung dies schüsse rechnen.
Trotzdem haben wir wie bisher bei der ganzen Behandlung unserer Eisenbahnen die volkswirtschaftlichen Rücksichten vor den rein finan ellen Rücksichten gehen lassen. Ich glaube, man braucht nur um 30 Jahre zurückzublicken und sich zu vergegenwärtigen, welche enormen Fort- schritte in 30 Jahren im Eisenbahnverlehr gemacht worden sind, wie der Verkehr beschleunigt, billiger und bequemer gestaltet worden ißst, um zu erkennen, wie groß die Fortschritte auf diesem Gebiete sind. Ich glaube, wenn man, was sehr nützlich ist, Reise ins Autfland macht und kommt zurück, so steigt man mit einem Gefühl des „Gottseidank‘ wieder in den preußischen Eisenbahnwagen. Dann haben wir, wie ich mir schon auszuführen erlaubte, die Er⸗ höhung der Beamtengehälter durchgeführt und wenden dafür 24 biz 25 Millionen allein auf dem Gebiete der Gisenbahnverwaltung an. Dann, meine Herren, darauf muß ich auch kurz eingeben haben wir im Laufe der Jahre 1880 bis 1902 für 992 Millionen Mark Nebenbahnen gebaut, also für beinahe eine Milliarde. So wünschentz⸗ wert diese Entwickelung im allgemeinen Interesse ist, so hat fie natürlich dazu beigetragen, die Rente aus unseren Eisenbahnen einigermaßen herabzudrücken.
er Zu⸗
mal eine
Wenn der Abg. Noelle nun den Wunsch ausgesprochen hat, mit einer Herabsetzung der Gütertarife vorzugehen, so, meine ich, wäre der gegenwärtige Augenblick der ungeeigneteste für eine solche Maßregel. Wir haben im Laufe der Jahre stetig eine Güterdetarifierung vorgenommen und Sondertarife eingeführt. Ich darf daran erinnern, daß beispiels⸗ weise im Jahre 1881 im Spezialtarif 11 32 Positionen enthalten waren, im Jahre 19600 93, daß sich also im Laufe von diesen zwanzig Jahren die Zahl der Positionen im Spezialtarif II, also einem billigen Tarif, verdreifacht hat. Ebenso ist es mit Spezialtarif III. Dort hat sich die Zahl der Positionen von 63 auf 194 gehoben. Wir haben also bei den billigen Tarifen die Zahl der Positionen außerordentlich erhöht, während in dem teuren Autsnahmetarif 1 die Zahl der Positionen sast konstant geblieben ist. Ich will kurz erwähnen, eine wie große Anzahl von Ausnahmetarifen eingeführt worden ist: Rohstofftarife, Düngertarife, für Erze, Rob— eisen usw. Infolge aller dieser Maßnahmen werden setzt bereits 63 o,. des Verkehrs auf den gesamten Eisenbahnen zu Ausnahmetarifen be— fördert, gegen nur 47/0 im Jahre 1889. Die Folge dieser Maß— nahmen ist auch schon gewesen — wie ich in meiner Etatsrede bereits anzudeuten mir erlaubte — daß der Beitrag der Staatseisenbahnen zu den allgemeinen Staatsausgaben von 185 Millionen auf 110 Millionen Mark gesunken ist. Ich meine, bei dieser Situation ist es doch sebr geboten, mit der weiteren Ermäßigung von Gütertarlfen vorsichtig zu sein; ich glaube, wir müssen in jedem einzelnen Falle eine sorgsame Prüfung eintreten lassen, ob die zu erwartenden wirtschaftlichen Vor= teile so hoch sind, daß sie den Ginnahmeausfall rechtfertigen können. Ich habe beispielsweise in Gemeinschaft mit dem Verrn Minister der öffentlichen Arbeiten vor einiger Zeit eine mit einem erheblichen Einnahmeausfall verbundene arifermäßigung dem Sieger lande konzediert, weil anzuerkennen war, daß das Siegerland mit seinen ganzen Konlurrenzwerhältnissen dadurch in den Hintergrund ge⸗ drängt worden war, daß man Ausnahmetarsfe für die niederrheinischen Hütten bewilligt hatte, die dadurch in ihrer Wettbewerbsãhigkeit gegen über dem Siegerlande wesentlich gestärkt worden waren. Wir werden also von Fall zu Fall prüfen; aber generell unsere Gütertarife berab-
en davor möcht 1 . 1
ochte ich doch dringend warnen.
nich dann noch zu dem wenden, wag
iherr von Zedlitz sagte. Herr von Zedlitz fübrte
aß die reiche Bemessung taordinariums elne Abweichung früberen Prinzipien wä und jwar eine Abweichung, der
— nicht glauben,
Abweichung von
diktiert durch Wir sollen schwankende
r andere reit ngünstigeg Jahr notwendig
von Ham merstein den Finanzen bat be- trückgewiesen, die der Hert der NWenlerung gerichtet n Moeinbaben bier ge⸗ och einige Jirtümer 1n dotgetfragen bat und die ich
en lassen will
aid jewel in 18 dag wobl un serte Polenpoliisf
Widerstand
Verr
wie er
1bitoersidadli¶ꝭh erachtet, 5 Lie Kniglike Mo nafteralen ien ie been tesenders 6rd ert.,
dann aer binzu ar sett lrebesendere nnter den ren en 2 4—on darch die sen Ge wasay) bezeugt der g ben anti ne fl, daß er eine Landt lent⸗ nicht a dennen nn nnter denen ber aatioaale berufliche Sian gebtzgen ig. L,. eee rug aket n Mh lennen Uaterichted e sschen Prrasen aud Velen sendbern lennt nnn
preußische Untertanen, auch in den polnischen Provinzen, und wird alle preußischen Untertanen in diesen Provinzen, wenn sie deut sch and preußisch gesinnt sind, immer mit dem gleichen Maßstabe nessen.
Der Herr Abg. von Jazdzewski hat dann weiter geäußert, daß er ein deutschfeindliches Auftreten der Polen nach seiner Auffassung über⸗ haupt nicht kenne, dagegen auf das angeblich polenfeindliche Auftreten des Ostmarkenvereins hingewiesen und daran die Behauptung geknüpft, daß sowohl der erste Minister des Staates, der Herr Ministerpräsident, als auch die übrigen Minister Mitglieder des Ostmarkenvereins seien. Ich habe zunächst darauf zu erwidern, daß der Ostmarkenverein meines Wissens als Abwehr gegen polnische Boykottbestrebungen gegenüber allen deutschen Geschäften er— richtet worden ist. Bereits im Jahre 1891, also lange ehe der Ost— markenverein existierte, haben polnische Zeitungen und polnische politiker in der Oeffentlichkeit darauf hingewirkt, alle Deutschen in den polnischen Provinzen von dem Verkehr auszuschließen. Sie haben sffentlich gewarnt, bei den und den Geschäften zu kaufen, sich mit den und den Leuten in Verbindung zu setzen, sie haben pathetisch gerufen: Tut nicht Euer gutes polnisches Gelo in deutsche Taschen! Gegen diese Angriffe ist der Ostmarkenverein entstanden. Ich persönlich billige die Ziele und Tendenzen des Ostmarkenvereins vollkommen. Ich halte es für erwünscht, daß dort ein Verein besteht, der nichts anderes will, als das Deutschtum hoch halten. (Bravo h Andererseits würde ich es in meiner Stellung als Minister, der über den Parteien steht, durchaus unrichtig finden, wenn ich Mit⸗ glied eines solchen Vereins werden sollte. Ich kann deshalb erklären, daß weder ich noch irgend einer der anderen Minister, vor allem auch nicht der Herr Ministerpräsident, Mitglied des Ostmarkenvereins ist oder gewesen ist. Die Behauptung des Herrn Abg von Jazdzewski war deshalb unrichtig.
Ich möchte dann noch auf eine weitere Bemerkung hinweisen, die der Herr. Abg. von Jazdzewski gemacht hat. Er hat zunächst jugestanden, daß die Beamten, wie ich gern konstatiere, in den polnischen Landesteilen vortrefflich seien, daß sie im allgemeinen gern gesehen werden, daß die Achtung vor ihnen in den polnischen Propinzen durchaus groß und angemessen sei. Er aber zweiter hinzugesetzt, die Regierung solle sich das der Polen verschaffen, und er hat gemeint, wenn man nur Vertrauen schenken wolle, dann würden sie, die Polen, die Re⸗ gierung unterstützen. Meine Herren, wen ir, die preußische Staatsregierung, das Vertrauen derjenigen K polnischen Pro⸗ vinzen hätten, die sich auf den antinationalen tandpunkt stellen, dann wären wir schlechte Minister Seiner Majestät und würden eine schlechte Regierung des preußischen Volkes sein. Vertrauen bringen wir der ganzen Provinz in ihrer Gesamtheit entgegen wie jeder andern Provinz, denjenigen Elementen der Provinzen aber, die sich vom deutschen nationalen Standpunkte abwenden, von unserm nationalen Leben sich ablehren und im Innern ihres Verzens nicht Preußen sein wollen, begegnen wir nicht mit Vertrauen, sondern mit gerechtem Mißtrauen. (Sehr guth Dann hat der Herr Abg. von Jazdzewèski geschlossen: wie man on uns Treue verlangt, so — — nun glaubte ich, er würde weiter sagen: so wollen wir auch Treue geben. Das war aber nicht sein Gedankengang; er schloß vielmehr: so verlangen wir auch Tr geg
Also wir sollen den Polen mil ihren Bestrebungen Ja, meine Herren, Treue gegen alle guten Untertanen des preußischen Staates, die
an For iref te MBE, e, sondern direkte Abwei
zist die preußische Polenvolitik; möchte bei dieser Gelegenheit
Hennen mee, m,. offenen Briefes eines
1 Feststellun zen benvuht Gdenso wo der Verr Weich relnischen Grwerbzger ionen Mark betrugen, beb die selbe betrage nach d tenen Mark, also sebr Verren, diese 37 * latistikt deg Jabreg Vert Meichekanzler abi lol angefübrt bat Meise Derten, ich löante neh audene 1. lem mit aber daraus lan einzelnen S dr festslellen dad diese bier ersuch;e ta te —— bert Gebanrptun 1
de ri adia miß lungen aud daß gerad
bier nochmals Gelegenheit gegeben ist, zu konstatieren, daß den Aus führungen des Herrn Reichskanzlers entsprechend das Deutschtum auch noch in diesem Jahre und in jedem Jahre mehr einen schweren, ernsten Kampf gegen die wachsende Finanzkraft der Polen, gegen das Ueber— hand nehmen polnischen Einflusses in Stadt und Land zu bestehen hat. Die Deutschen in diesen Landesteilen in diesem Kampfe zu unterstützen, das soll unentwegt die Aufgabe der preußischen Regierung sein. (Leb⸗ hafter Beifall rechts und bei den Nationallib ralen.)
Abg. von Eynern (nl): Mit der Yhronrede ist niemand zu⸗ frieden gewesen; so wenig bot noch keine Thronrede. Wir soll n in den vier ersten Sessionen dieser Legislaturpersode fo viel gearbeitet haben, daß wir deshalb“ jetzt der Schonung bedürfen. Ich bin 24 oder 25 Jahre Mit glied dieses Hauses und habe gefunden, daß noch nie in vier Sessionen so wenig Arbeit geleistet worden ist und werden konnte, aus Mangel an Vorlagen der Regierung, wie in den letzten vier Jahren. Wir mußten unsere Zeit mit Spazieren⸗ gehen totschlagen. Wenn ich zurückblicke, so haben wir außer dem Etat einige kleine Sekunzärbahn vorlagen, das L hrerhinter— bliebenengesetz, „das Gesetz über den Ankauf von Bergwerken, das Warenh aussteuergesetz das Gemeindewahlzesetz und das Dolations⸗? gesetz erledigt. Das sind keine Gesetz, von großer Tragweite. Als wir in der letzten Session eine große Aufgabe zu erl-higen hatten, die Kanalvorlage, wurden wir nach Dause geschickt. Wenn sih der Reichskanzler die Mähe gegeben hätte, die er sich beim Zolltarif ge⸗ geben hat, so halte ich ez für ausgeschlossen, daß er nicht einen Teil der konservativen Gegner zu seiner Ueber zeugung bekehrt hätte. Meine Freunde haben schon vor Jahren darauf hingewiesen, daß wir dazu kommen, Schulden zu machen, um Schulden zu tilgen. Von dem Schuldentilgungsgesetz rührt unser Defizit her. Abgesehen von den Forsten, Domänen und Bergwerken, Hab en wir an unseren Eisenbahnen ohne Ausrüstung, ohne rollendetz Material einen Besitz im Werte von weit über 7 Milliarden Mark. Die Rente derselbei
ist in den letzten Jahren zurückgegangen, aber interessant ist eine Bemerkung in den Erläuterun en? aus der hervorgeht, daß die Rente bedeutend höher wäre wenn die Reichspost⸗ verwaltung einen der Inanspruchnahme der Bahnen enisprechen— abführte.
e ich als einen großen Schaden für ein Volk, das sich um jährlich 9900 9090 Menschen per⸗
der
den höheren Betrag an die Gifenbahny r valtung Eine Beschränkung der Staatäagusgaben eracht mehrt. Der Minister hat uns an der Hand t Statistik einen ge— waltigen Rückgang des Eisenkonsums vorgeführt; nun, die Statistik ist eine der schwierigsten und trügerischsten ünste ich bin ihr inmer mit einem gewissen Mißtrauen begegnet., Di cklärung dieses Räck— ganges liegt darin, daß die Ueberprodaktion von Eisen in dem vorangehenden Jahre in die Lager abgeführt worden ist. Unser Eisenhahnwefen ist in einem Räckschritt begriffen, überall werden durch das Rangieren die Güter iüge zurückgehalten, und die Personenbahnhöfe sind auch vielfach ungenügend. In Rheinland⸗ Westialen sind wir im Güterverkehr an der Grenz fähigkeit angelangt.
Schritt vorwärts
der alten Schienen
so werden bedeutend größere Mit Was unsere Kritik an der Thronrede hervorruft, in steht. Vor vier Jahren hat der Kaiser in Dortmund ttellandkanal, werde gebaut; und jetzt ist allez ruhi gierung schweigt sich auꝛ:s Die Trans tverhãltniss Wohl und Wehe unseres Volkes, das Ueberholen durch andere Staaten, wie es kommen wird nach der Frankreich, Oesterreich, Amerika und Nußland, wird un; zurückbringen in unserer Industrie und Arbeitstãäri gkeit. z ransvo spielt in Wohlf⸗ er V l erer
63
der al wir *r Wan der
renn,
wird. Ich glaube aber, daß es im Interesse der Eisenbahnve waltung selbst liegt, die Rückfahikarte ohne Preisausschlag abguschaffen. Wem eine solche Reform an den Verkehrs minister herantritt, so wird er ihr, hoffe ich, freundlich gegenüberstehen. Auch die Gütertarife bedũrfen einer Reform. — Im Extraordinarium befinden sich eine Anzahl Forderungen zur Verwendung als werlbendes Kapital, z. B für An⸗ legung von Wegen in Forsten. Die Forsterträge haben eine ansehn⸗ liche Höhe erreicht, aber rie Ansicht des Ministers uber die Urfache hiervon ist eine irrige. Je größer die Einfuhr von Holz, desto höher sind die Volzpreise, zu Zeiten geringer Einfuhr sind die Hol ʒvreise niedrig ge⸗ wesen. In unseren Forsten werden wir für alle Zeiten eine sichere Einnahmequelle haben. Wir können im Interesse unserer wirtschaft⸗ lichen Entwickelung nur wünschen, daß die Holzeinfuhr steigt. Die Einkommensteuer halte ich für reichlich hoch veranlagt, in dem dreijährigen Durchschnitt der Veranlagungen werden, fürchte ich, sich zwei ungünstige Jahre geltend machen. Das Einkommen aus Kapitalvermögen bleibt ja eigentlich unver— ändert, könnte man denken, aber die Hauptsache ist das Einkommen aus Handel und Gewerbe, und wenn diese seiden, wird der Geschiftt⸗ mann weniger Geld als ruhendes Kapstal zurücklegen. Die Kohlen⸗ industrie, das gebe ich dem Abg von Eynern zu, zeigt bessere Ver= hältnisse, aber das liegt mehr an' der plößlichen Kälte. Der Schluß auf die Besserung der Lage der Industrie ist unberechtigt. Vor zwei Jahren erwartete man ein baldiges Ende der Krise, vor einem Jahre war man schon weniger vertrauensvoll, jetzt will man aus dem günstigeren Stand der Bzrfe ein= Bessergestaltung der Lage folgern; das halte ich für falsch, es handelt sich einfach um eine regel⸗ mäßige Steigerung im Januar, die für die allgemeinen Verhiltnisse nicht maßgebend ist. Edenfo wenig kann man aus der Belebung in der Eisenindustrie eine all emeine Besserung folgern: hier handelt es sich im wesenilichen um Effektuierung alter Bestellungen und um Bestellungen des Cisenbahnministers. Die höheren Kohlenpreise sind nur von den Kohlensyndikaten herbeigeführt zum Schaden aller anderen Industrien. Also eine Besserung der Lage der Industrie ist nicht zuzugeben; unsere Eisenausfuhr nah Amerika ist immer noch um mehr als dreimal geringer als Liej⸗nige Englands. Die Befürchtung, die manche hegten, daß die Amerikaner uns mit Eisen überschwemmen würden, war freilich unbegründet, aber eine Einfuhr amerik mischen Eisens' konnte nur erwartet werden, wenn wir das Eisen zu höheren Peeisen als Amerika herstellen. Unsere aller⸗ dings vorhandene Eisenauzfuhr nach Amerika, meist Rohstoff und Halbfabrikat, ist gar nicht erfreulich; erstens führen wir Eisen zu niedrigen Kartellpreisen aus, die die Preise für daz Inland notwendig boch gestalten, und dann wirs in Amerika da⸗ Fabrikat fertiggestellt, daz wir im anderen Falle selbst dorthin verkaufen könnten; ja sogar amerikanischen Eisenfabrikaterport züchten wir auf diese Weise. Nun sagen, die Herren rechts, in den Zeiten hoher Getreidepreise wächst die ländliche B völkerung und der Eisenverbrauch auf dem Linde, aber gerade in Zeiten hoher Getreidepreife trat ein stirker Rückgang der ländlichen Bevölkerung ein, und in allen Fillen ist der Eisenverbrauch auf dem Lande nur gering gegen den Verbrauch an Eisen in der Start, wo hauptsächlich neue Industriestätten den Eisenverhrauch steigern. Nun zitierte Abg. von Zerlitz das Wort eines Essen⸗ industriellen, die Schuld an der Kriss tiage die Industrie selbst durch zu große Ausdehnung der Anlagen. Aber in jedem Aufschwung ist mit dem Steigen der Preise notwendig eine Aus= debnung der Eisenwerke verbunden, bis endlich die Höhe der Preise das Kapital zuräckgeschreckt hat und der Umschwung ein zeten muß, das ist. die Geschichte jeder Keise— Die Sünden der Eisenindustrien sind eben cine notwendige Folge jedes Aufschwunges. Zumal darum muß die Eisenindustrie sich aus⸗ dehnen in Zei sie meist von Attiengesellschaflen ge⸗ ld zuten Jahren den hohen Stand der
n be Eine Verschärfung der
igeführt; denn sie steigern
regen dadurch zur Aus⸗
zur Kreise fübren muß. In
niger gefährlich Keinesfalls
der Besserung der Jadustrie:
idustriestãtten zi Sollten
chten Handels oerträgen kommen, so
vendige Auslandsverbrauch nicht kommen.
it der Industrie nicht die von gewisser
eben. Damit wollte man bloß die
sen, für den Zolltarif zu
zkanzler erklärt, man werde bei
der Landwirtschaft wahrnehmen,
t nicht gesagt. Dag ist
unsetem Zolltarif unsere
zünstige ndelszerträge erreichen kann, muß doch
tscheinen esfüuͤst werden wir ung ja darüber
. Frage wiederbolen, die mein
beim Schluß einer Legiglatur⸗
NMegierung auch in Zußfunft
trum stützen will; die Nicht⸗
1de Antwort genug, ebenso
und wann die Kanalvorlage
die Megierung tut, was die
en Versammlun ) in Berlin be⸗
ã Megierum die den Wunsch nach
iz dem Sachsenwalde berechtigt ericheinen
g von ihren Stützen gesagt wird, und
uch Verhältnie, dag ja für
Reis der nieder-
Kanal ist der
Aber doch
op
hat
16
leit ag treiben, chpreise der
wenn lch
nge ben wollte,
ollte es fuübren,
Schutz bandel g
zu reden, aber
einer Weise
Ich bin der
2 des Naten deg Kanals
wie der Abg. don Gynern
1 GGotbein bat von
ft gegenüber der
CGisenindustrie! gesprochen
ab wag die Industrie
eine Ueberproduftion
Wenn en so weiter
erung der Predatien
dann aug der Giseaindustrie
2st für die Jadnstrie it aich
2 Gtat übergeben feanen enn
ung niht al aren dalsh
ie er Je dar enen
Gt aaf ein eg einge den ene
ren de tüchtigen Mlener aun M Mam
a Tre dasera den Aasfüdeugen des Aba ee Tad mn 142 2 Denen, Der Denne Ostearkeneerem Der
deere de 8 der XW a mib relatsche Vereine gestegt da den.
a Dare fragen, l dea nchen ae, rr m n den NDeatschtamn Mirkea and dagen, Dr
w
d
k .
ne, ne, m, me mn =, re.