1903 / 23 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Jan 1903 18:00:01 GMT) scan diff

um die Tätigkeit von Ganglienzellen und Nervenfasern der Greßhirn⸗ rinde bandeln wird, und daß deshalb die einer einzelnen Vorstellung dienenden Ganglienzellen desto leichter und sicherer , werden, je öfter die Vorstellung entstanden und je mehr damit der Widerstand der die Ganglienzellen verbindenden Nervenbahnen ver⸗ ringert ist. Daher wird der zur Verfügung stehende Schatz an Vor stellungen, sewohl was die i als auch was die Höhe der Vor⸗ stellungen betrifft, um so gröher sein, je mehr Kombinationen hergestellt und durch häufige Wiederholung fixirt worden sind, d. h. je mehr auch in rein geistiger Tatigkeit gelernt worden ist. Infolge der Aus⸗ bildung für den Beruf und der Tätigkeit im Berufe werden dahei nur jedesmal noch in einer besonderen Richtung Vorstellungsreihen hervor⸗ ragend entwickelt sein: in anderer Richtung beim Militär als heim ö ilologen, beim Juristen als beim Arzte, beim Mathematiker als beim

dologen, beim Kaufmann als beim Techniker usw.

Neberall also und in allen Stücken vergrößert das Lernen die Leistungsfähigkeit des Großhirns, indem immer mehr und immer voll⸗ Fommenere Apparate, kann man sagen, für die Leistungen des Lebens im Großhirn hergerichtet werden. Wer wenig gelernt hat, kann wenig, und sein Bewußtfein ist schon für niedere Aufgaben des Lebens ganz in Anspruch genommen; wer viel gelernt hat, kann nicht nur viel, e. hat auch das voraus, daß er, weil selbst die Lösung der hohen

ufgaben sein Bewußtsein nur wenig belastet, frei bleibt, sich mit noch höheren Aufgaben zu befassen. Auf der Erhöhung der Leistung über das, was gesernt ist und zu lernen war, hinaus, auf dem Voll⸗ bringen dessen, was man nicht konnte, auf dem Finden dessen, was man nicht wußte, beruht aber aller Fortschritt, zum eigenen Besten wie zum Heile der Gesamtheit, des Staates.

An elner Hochschule hat man sich die weit reichende Bedeutung des Lernens vor allem gegenwärtig zu halten. Je mehr man da lernend sich selber fördert, desto bessere Dienste kann man auch dem Vaterlande leisten. Und dessen müssen wir hier besonders eingedenk bleiben, da unser erleuchteter Monarch uns jüngst die Mittel gewährt hat, uns noch höhere Ziele als bisher zu setzen. Lassen Sie uns unseren Wünschen für Sein Wohl, zugleich unserer Dankbarkeit und dem Gelöbnis, kreu unfere Pflicht zu tun, Ausdruck geben in dem Rufe: 1 85 Majestät unfer Allergnädigster Kaiser und König Wilhelm II. ebe hoch!

Alle Schulen der Stadt veranstalteten am heutigen Tage atriotische Festakte. Im Friedrichsgymnasium sprach der Direktgr, gi gf Dr. Trendelenburg über Seiner Majestät des Kaisers Be⸗ zum klafsischen Altertum, insbesondere zur hellenischen Kunst, im Andreasrealgomnasium der Professor Beyer über die unter Mitwirkung Seiner Majestät des Kaisers ab⸗— efandten naturgeschichtlichen und geographischen Expeditionen, im eibnijgymnasium der Oberlehrer Fraaßz über die deutsche Expedition nach Ehina, im Humboldtgymnasium, wo Händels Halleluja“ die eier einleitete, der 8 Haenlein über die Entwickelung der rtillerie und des Geschützwesens, im Luisenstädtischen Realgymnasium der Professor Dr. Lehmann über die Friedensbestrebungen Seiner Majestãt des Kaifers, im Friedrichswerderschen Gomnasium der Oberlehrer Altenkirch über die Bemühungen Seiner Majestät um Erhaltung der Halligen, im Französischen Gymnasium der Oberlehrer Dr. Walther uͤber das Werk des Freiherrn vom Stein und seine Bedeutung für die Machtstellung Preußens, im Königstädtischen Gymnasium der Pro⸗ fessor Dr. Lengnick über die Entstehung des Liedes Hei! Dir im Siegerkranz und über die Versuche, eine deutsche Reichs hymne zu schaffen, im Luisengymnasium der Oberlehrer Jänicke über die Königin Luise, im Friedrich Wilhelmsgymnasium der Oberlehrer Dr. Schwabn über Zweck und Ziele einer nationalen Politik und im Dorotheenstãdtischen Realgymnasium der Professor Dr. Loch über die geschichtlichen Beziehungen Deutschlands zu England. Im Sophien⸗ realgymnafium war der Professor Roeder Festredner; im Gymnasium zum „Grauen Koster hatte Professor Dr. Nohl die Ansprache übernommen. Zwei Feiern hielt das Wilbelms⸗ Gymnafium ab: den unteren Klassen legte der Direkter, Geheimer Regierungsrat, Prosesseor Dr. Kübler, die Be⸗ deutung Seiner Majestãt des Kaisers dar, vor den oberen Kiaffen sprach der Professor Dr. Mohr über die Entwicke⸗ lung des deutschen Nationalgefübls. Friedrich der Große bildete das Thema der Festreden des Direktors Dr. Marcuse in der Luisenstãdtischen Oberrealschule und des Oberlebrers Clajus im Königstädtischen Realgvmnasium; der letztere schilderte namentlich Friedrichs 11. Verdienste um das Unter— richtswesen. Am Sovbiengymnasium sprach der Oberlehrer Dr. Koch über das Königsbewußtsein der Dobenzollern, im Köllnischen Gymnasium der Dberlebrer Dr. Heller über das Pentatblon der Hellenen, im Friedrichs Realgymnassum der Professor Niemann über die Erbebung des brandenburgisch vreußischen Staates zum Rönigreiche, in der Friedrichs werderschen Dberrealschule der Dberlebrer Müller über die Entwickelung der böberen in Preußen und im Lessinggzomnasium der Dberlebrer Trampe über den Zusammenbang unserer Kultur mit der assprisch⸗ babvlonischen und Seiner Majestät des Kaisers Förderung der diesen Zusammenbang ermittelnden wissenschaftl ichen Bestrebungen. Mit den

Feiern waren Prämienverteilungen derbunden

ziehungen

Vr.

Außerdem liegen folgend Vorfeiern des Geburtstages iner Majestät vor:

In München brachte gestern, wie alljährlich, Königliche Hoheit der Prinz Ludwig bei dem Diner, die Offiziere des Beurlaubtenstandes zu Ehren des Geburts sestes Seiner Majestät des Kaisers veranstalteten, einen Trinkipruch auf Seine Königliche Hoheit den Prinzregenten aus. Wie die Münchener Neuesten Nachrichten sprach Seine Königliche Hoheit über das treffen zwischen Seiner Majestaät Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzregenten im vorigen Jahre bei Gelegenheit des Mährigen Jubiläums des Ger manischen Museumg Wie kein Land und kein Stand sich aus

Depeschen deg W. T. B. über

Zusammen

geschlossen habe von der Beisteuer zum Ausbau dieses Denkmals

bes deunschen Volletume, so seien auch die deutschen Fürsten ur Jubelfeier zusammen gekommen. Das Geschenk Seiner Majestät des Kalsers und die Bedeutung der personlichen An⸗

wesenbeit Allerhöchtidesselben in Nürnberg würdigte der Brinz 53 . au

daß

eingehend. Der Anteil, den die deutschen Völker an dem Aus bau des Museumg genommen, habe auch so recht gezeigt, s innen nicht einfa lle, irredentistischen Neigungen nach zuhangen, daß fie neben treuen Untertanen ihrer Monarchen

deutsche Reichebürger sein wollten

Jur Feier des Geburtefestes Seiner Majestät des Deutschen

Kaiserg in Wien veranflaltete die deutsche Kolonie gestern unter dem Vorsitze des deutschen Botschafters Grafen von Wedel ein Fesimahl, an dem auch der deutsche Militarattak- Major von Bülom und die übrigen Mitglieder der deutschen Bot⸗ schaft, der sachsische Gesandte Graf von Rer, der banerische mesandte Freiherr von Tucher und der deutsche Generalkonsul Freiherr don Liebig, die Müglieder der Bereine in Wien und der Vorstand des Vereins deutscher Offiziere des Beurlaubtenftandeg teilnahmen Der Botschafter Graf von Wedel begrüßte die Erschienenen, gedachte der früher von ihm in Wien verlebten Jahre und forderte schließlich die Teilnehmer auf, des erbabenen Berrschers Oeüerreich Ungarng zu gedenken. er brachte auf den treuen, allezeit erprobten und bemährfen Freund und Verbündeten des Deutschen Kaisers und Deutsch lande, Seine Majestat den Raiser Franz Joseph, ein begeislert aufgenommenes dreifache Hech aus Nladann hielt

Schulen

Rünstierin, Martha Unver bau aus Mitau auggestellt

lebrling und ersteren

Seine das

melden,

dem Deutschen Kaiser und

auch treue

reiche deusschen

der Obmann des Vereins „Niederwald“ die Festrede, die in einem Trinkspruch auf Seine Majestät den Deutschen Kaiser ausklang, der mit Jubel aufgenommen wurde. Das Fest verlief in bester Stimmung. .

In Budapest veranstaltete gestern der Verein der Reichsdeutschen einen Festkommers. Der Vertreter des General⸗ konsuls Graf von Mirbach-Harff brachte ein Hoch auf Seine Majestät den Kgiser und König Finn ne eph, den bewährten Bundesgenossen und Freund des Kaisers aus, während der Vorsitzende des Vereins auf Seine Majestät den Kaiser Wilhelm toastete. Beide Trinksprüche wurden begeistert aufgenommen; an den Deutschen Kaiser wurde ein Sund, egramm abgesandt.

uf die Einladung des deutschen Botschafters und der Gräfin von Alvensleben hatten sich gestern abend in St. Petersburg die Herren und Damen der deutschen Botschaft und des deutschen Konsulats sowie etwa 290 lit⸗ glieder der deutschen Kolonie in den Räumen der Botschaft versammelt. Während des Soupers brachte der Bot⸗ schafter in warmen Worten ein Hoch auf Seine Majestät den Deutschen Kaiser aus, in das Die Anwesenden begeistert einstimmten. Dem Vorschlage des Bot⸗ schafters entsprechend, wurde hierauf im Namen der deutschen Kolonie ein Huldigungstelegramm Seiner Majestät dem Kaiser Wilhelm übersandt. Heute findet in der Petrikirche ein Fest⸗ gottesdienst, am Abend im Deutschen Klub ein Festmahl und später ein Festkommers statt.

Die deutsche Kolonie in Genf feierte gestern abend den Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers mit einem Festbankett. Der deutsche Gesandte in Bern von Bülow toastete auf Seine Majestät den Kaiser, der deutsche Konsul in Genf Bothe auf die Schweiz und Genf.

Kunst und Wissenschaft.

v. A. In dem Kunstsalon von Wertheim ist ein Meißener Künstler, Oscar Zwintscher, mit einer Kollektivausstellung zu eg Seine Arbeiten, meist Porträts, haben vielfach etwas Flaches, Rüchternes, Steifes, sie sind in den Umrissen hart, auch die Farben sind obne Weichheit. ohne das verbindende Spiel der Lichter hingesetzt. Trotz all diefer Schwächen üben einzelne von ihnen doch eine stärkere Wirkung aus. Die er dhe der Umrisse hat hie und da etwas Ge— sundes, die Farben sind mitunter tief, kräftig und in harmonischen Tönen“ nebeneinander gesetzt. Neben wirklich harten und steifen Arbeiten, wie dem Porträt seiner Eltern, wirken andere, etwa das Bildnis des Worpsweder Malers Vogeler oder das eines jungen Mädchens, künstlerisch innig und ansprechend. Bei diesen letzterwähnten Bildern ist auch die Belebung des Teints, die in anderen ziemlich groͤllich vernachläfsigt ist, recht gut in der malerischen Behandlung. RWuch feine große Arbeit Lenzesrausch' hat, obwohl sie ziemlich starke Einflüsse zeigt, von Hoffmann in dem Wirbel der Gestalten, von Böcklin etwa in den Pappeln und in dem Himmel entschiedene Vorzüge. Sie bringt das Jubelnde, Fröhliche, das der Künstler darstellen wollte, mit starker Wirkung heraus. Neben Zwintscher ziehen vor allem wieder ein paar Landschafter die Aufmerkfamkeit auf sich. Lorenz von Hinrichsen versteht es, die fahle, nordische Nalur, das hügelige Land, wie wir es etwa aus Hinter⸗ pommern kennen, mit dem Reiz und der Traurigkeit, den diese stillen Wiesen und Ernteflächen haben, wiederzugeben; Peter Feddersen geht in seinen Schneebildern auf kräftige Licht⸗ wirkungen aus, Karl Wendel und Hans Licht sind mit einer Anzahl schlichter Studien vertreten, die nicht schöne Landschafts⸗ blicke geben, sondern irgend ein Stückchen Erde, das die Arbeit und Ausnutzung des Menschen jeigt. Dill, Thaulow, und Jobn Terris sind mit Werken in ihrer bekannten Art ver— treten. Von He genbarth, dem Schüler Zügels, interessieren die Pferde im Sonnenlicht. Der junge Berliner Künstler Max Fabian bat drei recht feine Arbeiten gesandt, eine Mutter“, ein schlichtes, lichterfülltes Interieur Mittag“ und eine ihr Herdfeuer schürende Frau. Seine Malerei bat etwas schüchtern Weiches. Es ommt ibm nicht nur auf die Lichtwirkung an, die er übrigens sebr fein und unaufdringlich berausbringt, er liebt auch die Menschen, die er malt. Wie sich in Mittag⸗ Mann und Frau gegenübersitzen, ihre Bewegung, ibre Haltung, ihr Ausdruck, das ist bei allem Slizjenbaften so treu beobachtet, so stark gefüblt, daß man gefvannt sein darf, ob Fabian uns von solch einfachen Menschen, die wir schon lange nicht mit solcher Liebe geschildert erbielten, nicht noch

mebr zu erzählen bat.

In dem Kunstsalon von Gurlitt, Potsdamer Straße 41, für cin vaar Tage Bilder von einer jungen, deutschrussischen Sie der⸗ zeichnerisch wie koloristisch eine nicht gewöbnliche Be⸗ beachtengzwertesten sind dag Bild Der Klempner daz Porträt einer alten Fraun von Kleist. Im stebt ein balbwüchsiger Junge mit einer Wage in der Hand die er vrüsend betrachtet Die rubige Haltung, die vollständig obne Pose ist., der realistisch, Kopf sind vor üglich Die Farbe ist ein wenig schwer, aber doch voll Leuchttraft. Daß Porträt der alten Dame sst ganz bell gebalten. Das Weiß der Haare, das belle Kleid, der lichte Hintergrund, dag arte, alte Gesicht sind fein zusammen gestimmt, die Gbarakteriftik ist kräftig . um der Originalität des Vergange, wie der Bebandlung willen. In den Arbeiten Üiegt viel Selbständiges und Persönlicheg, die für die Zukunft guter versprechen.

Theater und Musik.

Konzerte. veranftaltete daa Streichorche ster unter Leitung seinet unter Mitwirkung den dier winterliches Ronzert Juers. gelangten fünf Stücke von Juen der ur Jeil bäufiß mil nenen Werfen an d Deren icheit tritt, jur Luffũ grun Mit diesen fünf KRempessilonen fand er indesen keinen großen Beifall. Alle sind tbema- niich aut durch earbeilet, aber eine bedeutende Indiidnalltät spricht nicht any Ihnen Dan Schlummerlied? bat viele rei wolle Stellen, auch dag Terlenintermene“ ist anfprechend, wäbrend der leyter Stelle gesvielte Tan infelge selneg Mangelg an Verde und Schwungkraft feinen Gindruck binterlieh le weilere Neritäten wurden ferner noch mei Meledien für Streich orchester den Rarl Kämpf gebeten, ein Liebeslied und eia Wanderlied, die beide noch Mannsftirte trefflicͤhe Beberrichung der Instrumen tation ute Grfadungegabe zeigen; Helendergz daß Liebeglted fand reicãhen Heisall Ucker dae Orchester ersten Cor erte eingebend berichtet. Auch dies mal wurde eg feiner Aufgab⸗ unter der anfeuernben Leitung Bendag vollkommen gerecht. Der müt⸗ wirkende bekannte Särger war auge eichnet dier oeniert und errang mit Liedern ven Schamann, Schaber nnd Page Rar reichten Merfall Ja gleicher Jen lang im Dterl ihtsaal der pbilparmenie Fräulein Marie dera Haltenfiche, dentiche und fraasb che ieder, ebne da Publsifem ernfter interessteren ja Fanen. Dbgleich quite Stimmmüstel nad gu Schale verbanden ad se Ließen dech die mangel bafte Uug- reer nnd der farkleie Mertra feine fieferretende MWirfang jn Der Merleraken? der err Bianga da Metta bet an dem- 1m 1KRechttein de Intereffanten in reicher üll⸗

sind

raten sowobl gabung. Am

Im GBeetbeovensaal Woche

am T Berliner Dirigenten Derrn

Herrn Arthur van

onnerstag voriger Ton künstlerinnen Willy Benda und Gwerk sein zweites

nm 2

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Grwäbnt sei noch die Studie Die Fischverläuferin', sowobl

Rorsaloff

Paula Weinbaum (A lt)

Dan

von

wieder der gewaltig anschwellenden Tonmassen gearbeitetem (Ghegensag stand

6 Marotte aug . Memenec* und der nechsche Liebresß ven Mende lsck= felt wurde gelegentlich feine

weite Gabriel (Miel on

Werte ven Mendelgsebn und Grab möt

dn, . kleineren Umfangs zusammengestellt. Was an musikalischen * nheiten in ihnen enthalten war, kam klar und ausdrucksvoll zur eltung. Des Künstlers Sicherheit der Technik im Verein mit der glänzenden Tonfülle, die er dem Klavier zu entlocken weiß verliehen auch denjenigen Vortragsnummern Wert, deren Schwerpunkt in der äußeren Form liegt. Die Hörer dankten für den genußreichen Abend mit lebhaftem Beifall. Auch der Pianist Herr Bruno Hinze⸗Reinhold, der ebenfalls am Donnerstag mit dem Phil harmonischen Orchester in der Singakademie konzertierte zählt zu den begabtesten ausübenden Künstlern. Er brachte starkan Temperament und warmer Empfindung die Tonschönheiten der Konzerte von Tschaikowsky und Liszt plastisch zur Geltung und hielt sich mit glänzender Bravour im Zusammenspiel mit dem Orchester auch wenn dessen Klangmassen mächtig emporrauschten. ; Bei dem Konzert, das der Violoncellist Foseph Hollmann am Freitag mit dem Philharmonischen Orchester in der Singakademie gab, hatten die Hörer von Anfang an das be— ruhigende Bewußtsein, sich einer vollen Künstlerngtur gegenüber zu be— finden. Mit welcher Leichtigkeit und Sicherheit Hollmann alle Hindernisse der Technik überwindet, konnte an Saint⸗-Sasns' dem Vortragenden gewidmeten Konzert ermessen werden, das überreich an schwierigen dahinstürmenden Passagen ist. Bruchs „Kol Nidrei“ und eine Arie don Schumann wurden mit weicher Tongebung und tiefer Innerlichkeit, aber stets klar umrissen, vorgetragen. Zwei kleine, in der Form schlichte, an— sprechende eigene Kompositionen schlossen den Abend. Im Beet hoben, saal fand an diesem Tage der erste der drei geplanten diesjährigen Klavierabende von Ferruccio Bu oni statt, der mit der ‚Pathétigque und der As⸗Dur⸗Sonate von Beethoven eröffnet wurde. Es kann nicht geleugnet werden, daß der Künstler bewunderungswürdig, ja roßartig spielte, und doch xichtig nachempfunden, war die Beethovensche Musik nicht. Durch die vielen rhythmischen und dynamischen Veränderungen war das Gepräge ein ganz andere geworden; das war nicht Beethoven, sondern Beethoven in der Be— arbeitung von Busoni. Bei den Bachschen Stücken, die dann folgten, handelte es sich freilich tatsächlich um Bearbeitungen. Als besonders wohlgelungen ist die Uebertragung der Chgeonne auf das Klavier zu bezeichnen; jede Einzelheit und jede Klangfärbung ist hier genau wiedergegeben und vorzüglich getroffen. Allerdings wird es wohl nur wenige Klavierspieler geben, die sie mit gleicher Voll— endung wiederzugeben im stande sein werden. Den Schluß bildeten Liszts „Annes de Félerinager, bei deren Vortrag die großen Vorzuͤge des Konzertgebers als Lisztinterpret hervorkraten. Der Befall nahm hiernach denn auch einen stürmischen Charakter an. Am Sonnabend gab die Meininger Hofkapelle unter des Musikdirektors Fritz Steinbach Leitung in der SingakaLemie ihr letztes dieswinterliches Abonnementskonzert, in dem neben einer Anzahl schon früher aufgeführter Musikstücke noch eine Neuheit zu Gehör ge— langte, eine erst im Manufkripte vorliegende Symphonie in A-Dur Paul Juons, von dessen kleineren Tondichtungen das Streichorchester Berliner Tonkünstlerinnen (s. oben) zwei Tage vorher einige Stücke vorgeführt hatte. Die Symphonie wurde zwar mit lebhaftem Beifall aufgenommen, für den der anwesende Verfasser persönlich dankte, aber unstreitig galt dieser mehr der einwandfreien Wiedergabe der Kom— position, als ihr selbst. Von ernstem Wollen und gutem Schul— können zeugt wohl das Tonwerk, aber von keiner musikalisch⸗-poetischen Kraft; vor allem enthält es nichts ausgeprägt Eigenartiges, keinen markant vpersönlichen Zug. Die Themen wie auch die Formen, in die der Komponist seine Gedanken faßt, lassen ihr Vor— bild von vornherein ganz unverblümt eikennen, es erinnert alles nur zu sehr an Meister Brahms. Das Hauptthema, das der ganzen Symphonie zu Grunde liegt, ist sehr in die Breite gehend, nicht besonders anmutend, ja beinahe eckig, die Instrumentation wenig gefällig, die Rbythmisierung oft scharf bis ins bizarre; da— gegen zeigt die Verarbeitung der Themen eine nicht zu unterschätzende Geschicklichkeit. Erwärmend wirkte jedenfalls die Sympbonie nur mit ihrem dritten Satze, dem melodiös⸗gefälligen Andantino. Der Symphonie voran ging Bachs drittes (Brandenburgisches) Konzert in G⸗Dur und gab dem Streichorchester der Kapelle reichlich Gelegen. beit, seine vortreffliche Schulung zu zeigen, während späterhin deren Bläserchor in der Serenade Nr. 10 in B⸗Dur von Mozart, von der drei Sätze gespielt wurden, durch seinen reinen, feinen und vornebmen Vortrag entzückte und in Fr. Schuberts Zwischenakt⸗ und Ballettmusik aus Rosamunde“n der wundersame Zwiegesang zwischen Oboe und Klarinette zu schönster Geltung kam. Die ber. lichen Orchestervariationen ven Brahms über ein Tbema von Haydn (Chorale Antoni) op. 56a, leiteten den jweiten Teil dez Programms ein, während Richard Wagners Vorspiel m der Oxer Die Meistersinger von Nürnberg! den Abschluß den Abends bildete. Hierbei nahm der Dirigent auch diesmal die Temri etwas schnell, wodurch die Klarheit der Stimmfübrung bisweilen be— einträchtigt und verwischt wurde. Allen künstlerischen Darbietungen des Abends folgte von seiten des überaus zablreich ver⸗ sammelten Publikums begeisterter, oft stürmischer Beifall Ebenfalls am Sonnabend konzertierten im Beethovensaal die Brüder Samuel Güniburg (Violine) und Mark Günzburg (Klavier mit dem Philbarmonischen Orche ster. Beide Rünstler sind Virtuosen auf ibren Instrumenten, jedoch war rie Intonation deg Geigerg nicht immer tadellos, en Spiel, so blendend es auch erschlen, nicht schlackenftei. Di Pbantasie in G-Dur ven Schubert, von Lien für Klavier und Orchester gesetzt, das Violinkon ert in A. Moll von Geldmarl

b istreich bel 6 und der erste Satz dez Konzert in E. Dur von Vieurtempg nebst mer aber geistrei ebandelte

Novitäten bildeten das Programm. Die eine Neukompesition, en Klavierkonzert in Es- Moll von Serge Liapounoff zeichnete sich dur reiche Erfindung und glänzende Instrumentation aug und legte ungewöhnlichem Können deg Komponisten Jeugnig ab. Leider Fiel Schlußteil qänilich ab und verdarb die gute Wirkung. Ob indessen diess

sebler des Klavierspielerg vorlag, den dag Drcheser geschickt verdeck st obne Kenntnig der Partitur nicht zu entscheiden Auch jum ersten Male gesrielte Gig Moll Konzert von war eine sebe interessante Komposition,

die Grsindung der vorangegangenen weit

an nach te ht

bintet⸗ sieß leinen allgemein günstigen Gindruck Die angenebme Stine der Allsstin in oFenbar nach der flanglichen Seite Ein nicht feblerle auß arbiltei; eg machte sich oster cine merlbare Schärfe der Term geltend, die den Vortrag berinträchtigte. Die Leistungen der Sor t blieben binter denen ibrer Kollegin noch weit zurück

Di Meininger Hofkapelle unter Fri Steinbach Leitung (f. eben) verabschledete sich am Sonntagmittag n Neuen Röniglichen Operntheater mit einem vopuliren Renner; big auf den lernten Plag gefüllte aug nabm daz garn rogramm, von der driften Leenorenonrertöre an bi 15 hlasnummer, Brabma Grsler Sompbenie, mit Gene isteren au Dag friscͤh dabinstürmende Temperament im Verte Richard Strauß Tondichtang Don Juan nm cbensoriel Bewunderung, wie die funstvolle Gliedern In bell und scharf Herarn warte Anmul den Menn

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Scherjo auß dem Sommernachte traum“ flungen war, wuchsen die Besfalledußerungen unter der Ib ichers simmung weit ober da Maß de Gewöhnlicͤhen Hinant.= zm Gaal KBechtesn sand an en scken Laer n Rammermusstabend ven Marie Brgne (Wann Wwietromeg (Wieline nad Leg Schrattenken statt Te drei KRhastler, unter denen Frieleh siãh al rie fiärfsie Perfsnlichfest E währt bat, tram erfreul ichem Gelingt a Die Schlu ßganmmer rie in G. Mell ven Schratter bel. * einfacher meledischer Grfadang und jameist schischtnr Ferment fand in der gelungenen urfükrung lagten Besfall

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in

6 23.

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Dienstag, den 27. Januar

1903.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Marktort

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gering

Qualität

mittel

ür 1 Doppel zen tner

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschlãglicher

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Die verkaufte Nenge wird auf volle Dorypelsentner und der Verka in den Sralten für Preise bat die Bedeutung.

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