1903 / 33 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Feb 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualitat

gering

mittel

gut

Durchschnitts. Verkaufte Verkaufs⸗

Gezahlte

r Preis für 1 Doppelzentner

Menge wert

niedrigster S0.

höchster

niedrigster *.

16.

höchster 6.

nledrigster

16.

höchster 4.

Doppelzentner

am

Außerdem wurden arktt

age Epalte l nach überschläglicher Schäãtzun Doppeljentner (Preis unbekannt)

9 9 9 9 9 9 9 9 2 9 2 9 9 9 0 20 823

6.

ö

2

I e , 9

Allenstein .. . Sorau N. L.. nen p . . Krotoschin... Schneidemũühl .. ß Strehlen i. Schl. Schweidnitz.. g . Lie . ildes heim. mden Mayen Krefeld ö Landshut.. Augsburg w Schwerin i. M. St. Avold ..

Augsburg

Kaufbeuren. Winnenden. Bopfingen.

Allenstein . Sorau N.. L. w . Krotoschin . K chneidemühl . Kolmar i. P. .. 1 Strehlen i. Schl. Schweidnitz. Glogau

die 1 w ildesheim.

Neuß .. Landshut Augsburg Bopfingen Mainz 2 Schwerin i. M. St. Avold.

Allenstein

Thorn s Sorau N... Posen.

Lissa i. P. Krotoschin Schneidem bl Kolmar i. P.. Breslau. ; Streblen i. Schl. Schweidnitz diegnitz

Emden

Maven

Krefeld

Landshut Augeburg Bopfingen Mainz

Allenstein

Trorn

Sorau N..

esen

y. 1. Y.

Rrotoschin

Filebne Schneidemübl.

CTelmar i. P

Brer lau. x Streblen i. Schl. Schweidniz.

Mlogau ;

vie nni k ,: V ḿeen

Maven

Rrefel

Nen

Trier

Land abut

lugt burg Minnenden

Kor fingen

1 26 Schwerin 1 M.

Ei yell

emerkange n. Die derfanfie Strich () la den

en, r.

13,20 15,00

13,50 14,50 15,00 13,50 13.50 13, 60

2 85

1

888

d 2 22

auf dolle Deprel Presse bat dle

14,50 14,20 16,20 14,20 14,20 15,00 165,20 14,00 14,25 14,10 16, 10 14,10 14,80

14.80 15,090 15,33 16,40

1490 16 5

14,50 14,50 16,20 14,20 14,50 15,090 15,20 14,70 14,25 14,50 16, 10 14,10 15, 00

1480 15.66 16.35 16 56

1450 r 6d

e i ze n.

16, o 14,36 15,565

1480 15 36 16.16 14,86 15.06 14.55 15.56 16,35

1496 16, 96 16,55 16, 90 16,5 17600 17,55 1450

16,80 15,00 15,50

15,20 16.20 15,40 15,20 16,00 16,10 15,30 15,30

14.95 16,00 15,80 1600 17567 17,20 17.60 165, 00

Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen).

16,40 16, 16 16,20 16,20

11.88 12,30 12.70 12,20 12,00 12,00

1720

12,50 12,55 12.3530 12, 60 12,80 13,80

13590

16, S0 16, 16 16, 20 1620

R

11,88 13530 175776 1525 1535 12565

12720

12,70 12,55 12,70 12, 50 12,80 14.00

13500 12,40 14,29 14,560 1420

1290 1. 0

S8S88SSBR

2 2 8 6

de d do

ö 8

11 —— S G

8

1700 16,22

1650

17,00 16,22

1650

o ggen.

—— *—

tr

1275 17, 80 15,66 12.30 17.56 1720 13 25 13,460 1725 12356 12356 17576 173,50 15. 16

14, 15 13,66 13,70 13,70 14,64

12,75 13,090 13,00 1240 1250 12,20 12,50 12,40 12,25 13, 1 12,80 13, 16 12.380 13,10

14,A55 13.66 13.70 13,70 1464 1480 14,40 14.95 13,20

SSS8SSS

b Re e de w , de

86

ö

ned der Nerkausgwert auf volle Marf abgerundet

edentara. daß der betreffende Preig uicht vorgekommen n

de . S8

bo de d

mit geiesli. L. eln Punkt (.) in den legten sech⸗ Spalten, daß

Der Darhichnltteprelg wird aug den um

do

C . ese S8 & 6.

2 z

SSS. SSS *

X 8 SS 22.

2 SSS —— x x d R R = , e

8 8 88S.

ade ten Jablen entsyrechender Bericht

et. sebli.

iweifelhaft ist.

ratifiziert hat, der wesentliche

Deutscher dteichstag.

252. Sitzung vom 6. Februar 1903. 1 Uhr.

Tagesordnung: n der zweiten Beratung des Feichshaushaltsetats für 1903 bei dem Etat des ei,, und der Reichskanzlei.

Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.

Abg. Dr. Roe sicke⸗Kaiserslautern (b. F. F., fortfahrend): Ich meine, es ist Pflicht der Verwaltung, dafür zu sorgen, daß unfer Provsant sür Heer und Marine nicht von außerhalb geholt wird. In Bezug auf unsere Zweifel über die Auslegung der Brüsseler Kon⸗ pention hat die offiziöse Norddeutsche Allgemeine Zeitun eine Be⸗ richtigung gebracht; diese , ist nicht sehr glücklich. Es wird nämlich zugestanden, daß die Fassung der Konvention mindestens Berichtigt wird tatsaͤchlich nichts, sondern bestaͤtigt. Gz wurde seiner Zeit von den Abgg. Grafen Limburg Stirum und Müller Fulda darauf hingewiesen, daß Artikel 11 der Konvention Ingland vollkommen frei läßt, daß der aus den Kolonien kommende

ucker nicht mit Strafzöllen belegt wird. Wenn man die deutsche prache nicht zwingen will, so läßt sich der Artikel nicht anders aus— legen. Man wirft dem schönen Geschlecht Mangel an Logik vor. . von den Vertretern der deutschen Regierung muß man im all— emeinen verlangen, daß sie die Gesetze der Logik richtig anwenden. s ist nicht aus der Welt zu schaffen, daß die Vorbesprechungen die Grundlage bildeten für das, was in den Entwurf hineingekommen ist, und wir müssen der Regierung vorwerfen, daß sie einen Vertrag weifel enthält., und daß sie ihn ratifiziert hat, ehe sie diese Zweifel gelöst hat. Es wäre Pflicht der Regierung gewesen, die Ratifizierung so lange binauszuschieben, bis diese Zweifel erst geklärt waren. e gen ist ein Ereignis eingetreten, das uns nur noch mehr stutzig machen muß. Es hat die Kon— vention . 3. nur bedingt ratifiziert, während wir unbedingt ratifiziert haben. Die Situation ist jetzt so: wird sind gebunden, England nicht. Ich bin der Meinung, daß es Sache der Regierung wäre, die Ratifizierung zurückzuziehen und zu sagen, wir werden erst ratifizieren, wenn auch ihr unbedingt ratifiziert. Nun heißt es, die Sache wäre praktisch belanglos. Das kann ich nicht zugeben. Warum würde sich denn England so sehr darauf ve wenn es nicht darauf Gewicht legte. Die selben Zweifel bestehen auch bezüglich Rußlands. Auch hier ist es bon eminenter Bedeutung, daß ein weitgehender Vertrag abgeschlossen wurde, ehe die Grundlagen vollständig feststanden. Es ware Sache der Regierung gewesen, auch bezüglich Rußlands hinsichtlich der Aus— leichszölle und der Meistbegünstigung völlige Klarheit zu schaffen. 8. ist Tatsache, daß Rußland einen Vorteil hat. Es sind ver— schiedene Möglichkeiten vorhanden: entweder Deutschland gibt Ruß⸗ land nach und erhebt keine Strafzölle, dann wird Deutschland von russischem Zucker überschwemmt, oder Deutschland gibt nicht nach, dann haben wir eventuell einen Zollkrieg. Das konnte vermieden werden. Daraus kann man auf die Gestaltung der künftigen Handelsverträge Schlüsse ziehen; wenn diese so geführt werden, wie es hier geschehen ist, so eröffnet das sehr ungünstige Perspektiven. Ich bitte den Reichs— kanzler, dafür zu sorgen, daß die künftigen Handelsverträge nur dann abgeschlossen werden, wenn ihr Inhalt vollkommen . und nicht wei Teile vorhanden sind, die ihren Inhalt nicht verstehen. Diese er hat doch zweifellos auf unsere Finanzen einen sehr großen influß. Dies gilt namentlich in Bezug auf den Differenzzoll für den Weijen auz Canada. Nach der amtlichen Statistit sollen aus Canada nur sehr wenig Doppelzentner hereinkommen. Dies wird aber dadurch widerlegt, daß die Börse in New Vork sich geweigert bat, bezüglich der übrigen amerikanischen Börsen zu erklären, daß nur amerikanischer Weijen zu uns herüberkomme. Nach der canadischen Statistik kommen nicht wenige Doppeljentner Weizen zu uns, sondern fũr 754 000 Dollar; das bedeutet für uns e en el von ] Million. Es liegen solche Nachweise vor für die Gingänge nach Hamburg, außerdem aber geht den Rhein herauf sehr viel amerikanisches Ge— treide zu uns herein. Eg ist doch sehr traurig, daß wir diese Pro— dukte aus Canada nicht so fassen können, wie es nötig wäre. Ich er— lenne darin immer und immer wieder die alte Nachgiebigkest dem Auglande gegenüber; es liegt das im deutschen Charakter, in einer ge⸗ wissen Vertrauensseligkeit; wir sind generös, ohne ung weiter eine Gegenleistung zu sichern. Die Amerikaner haben gar kein Verständnig dafür; eg imponiert ihnen gar nicht, daß jemand nicht seinen Vorteil kei solchen Maßnabmen im Auge behäli. Was Venezuela betrifft, so bandelte es sich dabei zuerst um große kapitalistische Interessen, dann aber war unsere Ehre engagiert, und die muß geschüßt werden. Daben wir uns aber auch für die Anerkennung der Monroedoltrin Garantieen gesichert? Amerika kann ung weder mit seinem Heere, noch mit seiner Flotte imponieren; die Amerikaner baben alle Ver⸗ anlassung, sich mit uns gut zu stellen. Alle Kreise in Deutschland, mit einsiger Ausnahme der reinen Importeure, verlangen größere Gwegenleistungen von Amerika. (Redner ist, weil er wiederbolt die Stimme sinken läßt, nur bruchstückweise auf der Tribäne veinebmbar) Wag die Hereinzebung der Aussprüche des Kaisergz in die Diskussion betrifft so gebört dazu, diese Erörterung aus der Debatte auszu= sckließen, ein Beschluß des Hauseg. Andererseitz hat doch schon früher der Präsident erklärt, daß eine gewisse Mißachtung dieser Aeußerungen darin liegen würde, sie gänzlich unerwähnt ju Lassen. Anders liegt k, wenn diese Acußerungen mebr aggressiwer Natur sind. Der Kamler bat die moralische Verantwerlung auch für solche Acuße⸗ T übernommen, für die er formell nicht verantwortlich sst. Wir müssen annehmen, daß diese Verantwortung nicht allein eine zußerliche, sondern auch eine innerliche ist, senst bätten wir ja keine Einbeitlichkeit. Der Reichskanzler sprach gestern abfällig von einer Pelitik der Gefüblgwallun gen. Gg wird doch das este sein, wenn man sich mebr und mehr auf den Wertlaut der Verfassung zurück. kebt, welche nur eine Verantwortung kennt. Dag beste wäre, der setzte seine Aufgabe dareln, dabin zu wirlen, daß diese engeren Grenzen der Verfassung mönglihst eingebalten werden,

daf volitiiche und vrogrammatische Acußernn gen nicht ehne

Gezenzeichnung in die Well Der t gestern an ai

ar nl ee 1anizier

2 * 8

12 n.

Er bat aber nene Beweise für seine Be—= ug, daß der Jolltarif die Landwirtschaft befriedigen lönne, nicht ibm von der

ch betrübt, ich babe daz Verbiltnig umqgekcrt aufgeiaßft Ich de, Meich und Staat bätten Grund genug, der Landwirtichant ualbar na sein für alles dag, wag sie lhnen frog ibrer schlimmen

gewäbrt bat. Er bat ung wieder Versprechngen und Versiche⸗ Dogen gezeben. Ga gebt damit wie bei der Jabnereratien; eg wird Dwer gesagt, eg tut nicht web, aber in dem Mement, wo der Zahn TWhaerissen wird, wird sest magegriffen. Die Jusicherung nebmen wir bie aber schen bene verlangen, daß wir glauben sollen, er würre bei Deen Versprechungen für die Sant n itt cat kei den Handel ertragen Das beraugkemmen, dag kann er nicht. Wir fämpsen weiter far

were Ferdernngen, gleichwiel ob wir Undanl ernten eder Dank

Staatsselretär deg Augwaärtigen Amig Dr. Freiherr den Richthofen:

Der Derr Aba. Mersicke bal iederam den Beschwerden Auandrnck Rarken, welche den den ibn nabeftebenden Rrelsen au in diesem Dasse schen wiederbelt gezcaüber eiae Dereerragenden Geamten wctaeg Messorte vergebtacht werden ssad Darch die nenliche Nerh d der Nerddealschen Jeitagn ist schen berdergebeken erden, daß der Derr Mialslerlaldirefier den Terrner ledialiciãh nach den ibm werdenen Instraffienen gebandell bal. Der Derr Abe Weiche ket ja auch feine agriffe biasichtllch der Grüsseler Jacken kerdcatlen uicht bleß genen dea enanelen, eam, federn ech gegen die Meglernag gerihtei. Meg viefleiht getattet en

7

1 D

0 .

ibm bringt,

mir die Freiheit zu nehmen, den Spieß etwas umzukehren. Die parlamentarische Behandlung auswärtiger Dinge, der Verhãltnisse jum Ausland hat sehr seine zwei Seiten: sie kann nützlich, sie kann schädlich sein (sehr richtig), sie kann vorteilhaft sein und auch nachteilig. Dies trifft insbesondere zu bei der Behandlung ab⸗ geschlossener Staatsverträge mit Rücksicht darauf, daß diese Staats- verträge an sich ja nur eine Art von Programm bilden und in Wirk— samkeit treten nicht durch den stattgehabten Abschluß, sondern erst durch den Austausch der Ratifikationen. Die Bemerkungen, die in der Zwischenzeit öffentlich gemacht werden, können ja selbst⸗ derständlich für das eigene Land vorteilhaft sein: fie können die Regierung darauf aufmerksam machen, wo etwa ein Uebersehen vor— gefallen ist, und sie können auf diese Weise der Regierung die Mög⸗ lichkeit geben, ein solches bei dem Austausch der Ratifikationen wiederum gut zu machen. (Sehr richtig) Sie können aber auch ich will nicht sagen: den Gegnern, aber den anderen Kontrahenten die Möglichkeit geben, eine Lücke zu sehen, die sie ihrerseits dann auszu⸗ füllen sich gemüßigt sehen.

Wie ist es nun aber hier gegangen? Auf der Brüsseler Zucker⸗ konvention hat die britische Regierung durch ihre Delegierten die

Stellung eingenommen, daß sie den Ausgleichszoll für solchen

Prämienzucker nicht zu erheben hat, der aus den Selbst⸗ verwaltungskolonien in das Mutterland kommt. Sie hat aber dieser ihrer Anschauung in dem Text der Brüsseler Konvention selbst keinen Ausdruck gegeben. Die Delegierten der anderen Staaten waren daher in der Lage, anzunehmen, daß die britische Regierung ihre Ver⸗ pflichtung zur Erhebung des Prämienzuschlages in dem Vertrage zu negieren nicht beabsichtigte; sie standen so nun vor zwei Möglichkeiten: entweder die britischen Delegierten an die Wand zu drücken und ihnen

zu sagen: Ihr müßt, ehe wir abschließen, Eure Verpflichtung an⸗

erkennen, dies ist unsere conditio sine qua non, wie es ja heute in einem Zeitungsartikel der Kammerherr von Trotha ⸗Hecklingen verlangt. Was wäre die Folge davon gewesen? Die, daß England, das ja nahezu sämtliche Atouts bei diesem Spiele in der Hand hatte, nicht darauf eingegangen wäre, und die Konvention nicht zu stande gekommen wäre. Oder die nicht englischen Delegierten hatten den Ausweg, der Frage in ihrer definitiven Lösung aus dem Wege zu gehen, weil eine praktische Notwendigkeit für ihre Lösung nicht vorlag. Letzteren Weg haben die Delegierten sämtlicher übrigen Mächte, auch die deutschen, eingeschlagen; diese Mächte hielten ihn umsomehr für richtig, weil das Offenlassen der Frage ihnen die volle Möglichkeit gab, diese beim Praktischwerden an die in Brüssel einzusetzende Kommission zu bringen , ihre gegen⸗ teilige Anschauung zu wahren und vielleicht auch praktisch zur Geltung zu bringen. Es kam darauf die Beratung in den Par- lamenten. In vielen der beteiligten Parlamente ist die Frage über⸗ haupt gar nicht erörtert worden, in anderen ist sie gestreift worden, in anderen ich darf auch vielleicht sagen: in diesem hohen Hause ist sie mit Gründlichkeit behandelt worden, was dann dazu geführt hat, daß die Aufmerksamkeit auf diese Frage in besonderem Maße gelenkt wurde. Die Regierungsvertreter konnten selbstverständlich hier nur diejenige Auffassung zur Geltung bringen, welche die deutsche Regierung hat, und nicht diejenige Auffassung, welche die englische oder in einer anderen Frage vielleicht die russische Regierung baben konnte. Aber die Folge des Ganges der Beratungen war unzweifelhaft die, daß, wenn ich mich vielleicht etwas vulgär ausdrücken darf, man dem Löwen auf den Schwanz getreten batte. (Heiterkeit) Er reckte sich infolge⸗ dessen, und so kam die Frage zu näherer Erörterung im britischen Parlament. Durch dieses wurde die englische Regierung in die Not⸗ wendigkeit versetzt, ju der Frage schärfer Stellung zu nehmen, als das sonst wobl der Fall gewesen wäre. Niemand hat vorber in England irgendwie ein näheres Interesse für diese Frage kundgegeben; es ist erst bervorgetreten, nachdem die Frage in verschiedenen Parlamenten, auch im bolländischen Parlament zur Sprache gebracht werden war. Infolgedessen bat die britische Regierung im Parlament und bei der Ratifilation erklärt, daß sie diese Frage vor der in Brüssel ein⸗ zurichtenden Kommission ju verhandeln nicht bereit sei. Wir sowobl wie die österreichisch ungarische Regierung baben demgegenũber zum Aue druck gebracht, daß, falls nennenswerte Quantitäten Zucker aus den Selbstverwaltungekolonien nach England eingefübrt werden sollten, wir uns die volle Aktiongfreibeit vorbebielten. So liegt die Sache. Die hauptbeteiligten Regierungen baben inzwischen ratifliiert, sie baben sämtlich die praktische Bedeutung der Frage nicht für eine derartige gebalten, daß die Ratifijierung dadurch irgendwie beeinflußt werden kann. Sie werden, wie gesagt, ibre Stellung dann nebmen, wenn dag vrakfische Bedurfnig bier jn bervortritt.

Wag Rußland anbetrifft, so war nach der fräberen Haltung der russischen Regierung anzunebmen, daß Rußland Schwierigkeiten nicht erbeben würde. Mit Sicherbeit konnte das aber niemand sagen, da Rußland auf der Brüsseler Conferen nicht vertreten war. Wir geben auch jetzt die Hoffnung nicht auf, daß Mäaßland schlienlicã0h den Brẽsseler Beschlüssen in irgend einer Form beitreten wird. Aber wir möchten auch ver endgältiger Tlärung dieseg Punktes dem Lande diejenigen Segnungen nicht doerentbalten, die die Brüsseler Qondentien und die immer mehr und mebr in weiten Kreisen an⸗ erlannt werden.

Staatosekretar des Innern, Posadowgky⸗Wehner:

Der Derr Abg. Moescke bat mit dag Wert in den Mund geleyt eg würden sich in Jukunft weitere resitide Maßregeln für die Land. wirtschaft nicht mebr treffen lassen. Wenn der geebrte Derr Abererd- nefe mein Stenogramm nachseben wollte, so würde er sich aber zeugen daß ich nie einen äbnlicihen Gedanken aut gesrrechen babe (Vert, bert: lin) Ich babe lediglich ven der weiteren Erböbung der 381e gesprochen. Die Jukunft der Land irtschaft and die vesitween Maß- regeln mn Munsten der Vandwirtschaft Liegen eben nicht nur auf dem Meblete der Jölle, sendern auch auf dem Gebiete der gesamten Landeskultur, und cin Minisker, der erllärte, man kHdanke in JuRanfst nicht Pesithdeg mebr für die Landreirtichat tan, würde damit er⸗ Hären: ansere gane Vanderkaltar maß fille steben. Ich babe dee Grllärnag abgeben muüssen, weil ic¶h aicht ünsche, daß eine felche lertüraliche Nasfassaag lag Land drlant. Ach gedke lea eigen ebae wellereg a, da auch dente nech der Druck der Menken Lasten auf den Lladlichen Rreiüsen bedenlend scharer in ah an den Siadten. (Gebt richtig! techn Mdersrrnch ina) nlemand lengeaen, der die Werblmisse Rn die Fiche. die der

Staatsminister Dr. Graf von

8e Rent darla., de ianelne Granddessder laee Dank., and

Dan banana

für sich schwere öffentliche Lasten trägt, Lasten, die die städtische Bevölkerung in diesem Maße nicht kennt. Es liegt auch darin, daß die Kommunalverbände auf dem platten Lande wesentlich kleiner sind und schon deshalb die öffentlichen Lasten auf die lãndliche Bevölkerung wesentlich schwerer drücken als auf die städtische; die Ausgaben verteilen sich auf eine kleinere Zahl. Die kommunale Be⸗ lastung der Gemeinden mit Schul- und Gemeindelasten ist daher im allgemeinen auf dem platten Lande wesentlich größer als in den Stãdten. Aber, meine Herren, so weit kann man doch nicht gehen, es so dar⸗ zustellen, als ob nun die öffentlichen Lasten nur auf der Bevölkerung des platten Landes ruhten.

Meine Herren, ich möchte daran eine allgemeine Bemerkung knüpfen. Sie sagen uns immer und mit Recht, der Bauernstand ist eine der wichtigsten Grundlagen des Staatswesens. Die Regierung ist in dieser Beziehung mit Ihnen vollkommen einverstanden. Wenn dem aber so ist, so frage ich: ist es richtig, daß man fortgesetzt dem Bauernstand erklärt, die Regierung ist schlaff, die Regierung vertritt ihr Recht nicht gegenüber den fremden Staaten, man glaubt nicht der Regierung, daß sie den guten Willen hat, etwas zu Gunsten der Landwirtschaft zu tun, sie wird ihre Versprechungen nicht halten. Meine Herren, wenn Sie wirklich der Ansicht sind, wie wir es auch sind, daß der Bauernstand eine der wesentlichsten Grundlagen jedes Staates ist und besonders jedes konservativen Staatswesens im geschichtlichen Sinne, dann, meine ich, sollten Sie sich mit uns be⸗ mühen, im Bauernstande das Vertrauen zur Regierung zu erhöhen und nicht das Vertrauen zur Regierung fortgesetzt zu erschüttern. (Sehr gut!)

Meine Herren, ich muß nun noch auf einige einzelne Fragen ein⸗ gehen. Zunächst gestehe ich, daß mir die Nachricht der Presse, daß seitens eines Ressorts des Reichs oder Preußens Verträge abgeschlossen seien mit einer canadischen Firma wegen Lieferung von Vieh, auch aufgefallen ist. Ich habe sofort alle Ressorts, die solche Lieferungs⸗ verträge schließen könnten das Reichgamt des Innern kann nicht 200 Ochsen monatlich bestellen (Heiterkeit) —, um Aufklärung gebeten. Ich habe diese Aufklärung bis heute nicht erhalten; sobald ich sie be⸗ komme, werde ich dem hohen Hause und dem Herrn Vorredner Mit- teilung machen.

Es ist ferner von dem Herrn Abg. Roesicke angefragt worden, wie es mit dem Gesetz stehe, was hier beantragt wäre, eine allgemeine Nahrungsmittelkontrolle einzuführen mit besonderen Beamten. Meine Herren, jede Anregung, die hier im Hause gegeben wird, verfolge ich; ich lasse sofort einen Auszug aus dem betreffenden Stenogramm machen und die Sache wird geschäftsordnungsmäßig weiter be— handelt. So ist es auch mit dieser Resolution geschehen. Es haben bereits Verhandlungen in dieser Frage stattgefunden, aber ich kann nicht verschweigen, daß schon hierbei seiteng des Finanzressorts ernste Einwendungen finanzieller Natur dagegen er⸗ hoben sind, besondere Beamte für die Nahrungsmittelkontrolle anzu⸗ stellen. Vom Standpunkt des Reichgamts des Innern wäre eine solche Kontrolle durchaus wünschenswert. Es wäre durchaus wünschens- wert, die Nahrungsmittelkontrolle in allen Einzelstaaten nach gleichen Grundsätzen und mit besoldeten Beamten vorzunehmen. Denn alle unsere Gesetze zum Schutze der Nahrungsmittel werden uns nicht viel belfen, wenn die Nahrungsmittelkontrolle lediglich in den Händen der allgemeinen Polizei liegt. Die gewöhnlichen Polizei- organe sind einmal meist nicht sachverstãndig genug in diesen Fragen, namentlich in kleineren Städten; sie sind aber auch ohnehin mit so vielen Aufgaben belastet sie sollen fast allwissend und allgegen⸗ wärtig sein —, daß sie diese Aufgabe nicht ausreichend erfüllen können. Sie wollen also die Güte haben, abjuwarten, welchen Erfolg Ihre Anregung jur Sache haben wird.

Meine Herren, ich muß mich schließlich noch etwas eingebender äußern über die Frage der canadischen Getreideeinfuhr. Ich bitte um Entschuldigung, wenn diese Ausführungen etwag weitläufiger werden, als sie dieser allgemeinen Beratung entsprechen. Aber gegen-⸗ über der Legende, daß große Massen canadischen Getreides nach Deutsch⸗= land eingefübrt würden, und jwar zu Unrecht zum niedrigeren Vertragt⸗ satz, ist eg einmal nötig, gründlich diese Frage zu klären, und dag will ich jetzt versuchen. Eg wird von Canada an Getreide aug. gefübrt Weinen, Roggen, Hafer, Gerste, Buchweißen, Erbsen und, wie jetzt gemeldet wird, auch Malg. Von Weijen kommt nur der northern-apring- oder Manitoba Weijen in Betracht; andere Weizen- arten werden in Canada nicht gebaut. Die Hauptverschiffungkbäsen sind New Nark, Boston und Pbhiladelpbia; die südlicher gelegenen Däfen der Union schelden aug, weil bei ibnen die Erböbung der Fracht mebr ausmachen würde alt die Jollersparnig. Daurteinfubr- bäfen für ung sind Hamburg und Rotterdam; daneben fönnten noch Antwerden, Bremen und Stettin in Betracht kommen; jedoch scheint über diese tatsächlich früber leine Ginfubr stattgefunden m baben. Jutuf rechts.) Ich komme auf Stettin nech zurück, Herr Abgeordneter

Meine Herren, wie führen wir nun die Kontrelle über die Gia- fubr? An den meissen amerilanischen Verlader länen, nämlich außer New erk, Beston und Philadelpbia noch in Dalutb und Galtimore, stellen die Boörsen und Dandeltkammern Jertistkate über die Ge- schaffenbeit des Getreideg aug; auf diesen Zertifikaten wird seit Frabh- jabr vorigen Jabreg bei canadischem, alse Transttetreide, der nicht- amerikanische Ursprung durch den Vermerk bonded d. b. unter Zolllontrolle lenntlich gemacht.

Meine Herten, aber bei diefer Bescheinigung berubigen ir ung keine green. Ge lassen sich nämlich auferdem die Tenfuln in den Wer- schiffun gs bäfen AUumüze au den Uuhfabrrenistern geben, aug denen berdergebt, wel e nach dentschen, be lladischen oder belaischen Masen abae benden Schiffe canadischey Getreide geladen Daben. Diese Uag- aer werden durch Vermittelaag de Wageirti den Arat den dent ichen Sern ferstaaten bene den enfaln la den belladischen and beleischen Däfen miketeill Da Ham barg wird anferdem kalih den Jell⸗ stellen die sehenannte Warcaciafabrliste des Freibafent miteeteilt, die die Namen der angelemmenen Schiffe nad deren Derfanfhebhfen enthalt alle, meine Derren eine de vrelte Tentrefle den Ker Ser and la Dentschlaad. Die TDennesemente ben. Fracktalkefe, die lea Frridafen bei der Neladaag de Merreideg an Flache em. Gleadabareagen aunefteit erden, entbeltea anch den Namen de Schireg aa dem da Merrelde ealladen in Die Jen enen denen dag at Gtafabt benttanke Metrride tea Fletch edet lea Gnerkabe- wagca deraefuabet ird, wissen daber, ia ele acaertkaskchea Den de Metrende derladen werden . Sie sted den Cen ear, n. dei allen Metreide · and Grbicaledasgca, diu aa atlastt den Pa den