1903 / 41 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Feb 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Verdingungen im Auslaude.

De ste rreich Ungarn.

24. Februar, 12 Uhr. Direktion der K. K. pritz. Kaiser Ferdinands⸗-Nordbahn in Wien: Lieferung von 8000 dz. Mineral- chmiersl. Näheres bei, der Maschinendirektion (I /2. Nordbahn⸗ traße 50) und beim Reichsanzeiger?.

Verkehrsanstalten.

Ham burg, 16. Februar. (B. T. B) Die Deutsche Lerante-Linie richtet, wie die Neue Hamburgische Börsenhalle⸗ meldet, mit 5 März eine neue Linie ein, die einen regelmäßigen

1

9 . Verkehr zwischen Havre und den Levantehäfen her— Ellen soll.

Theater und Musik.

Der Spielplan des Königlichen , e stellt für den Monat März folgende Novitäten, bezw. Wiederaufnahme älterer Werke in Aussicht. Am Mittwoch, den 4. März, geht erstmalig „Louise“, Mausitroman in vier Akten und fünf Bildern von Gustape Charpentier in, Scrne. Dirigent ist Kapellmeister Dr. Muck, die Regie führt Herr G. Broescher. Die Hauptrollen sind, mit den Damen Destinn, ö. den Herren Hoffmann und Philipp besetzt. Es folgen hierauf eine . von Verdis Oper „Falstaff'‘ ein- Gesamtaufführung von Wagners Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“ und endlich am Schluß des Mongts cämstmalig „Das war ich“, Dorfidylle in einem Aufzuge von R. Betke, Musik von Leo Blech, in den Hauptrollen mit den Damen Dietrich, Her og, Kopka, den Herren Jörn und Nebe besetzt.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Hebbels Tragödie ‚Gyges und sein Ring“ und am Donnerstag „Im bunten Nock“ wiederholt. Am Freitag findet die Erstaufführung von Otto Ernsts Schauspiel „Die Gerechtigkeit“ statt.

In der Aufführung von Ibsens Schauspiel „Die Wildente“, die das Deutsche Theater am Donnerstag gibt, spielt Fräulein Else Heims zum ersten Male die Hedwig, Herr Kayßler den Dr. Relling, den alten Ekdal gibt Herr Hanns Fischer, den Hjalmar Herr Albert Bassermann, die Gina Frau Else Lehmann, den Gregers Werle Herr Oskar Sauer, die Frau Sörby Fräulein Dumont. In Residenztheater findet am Sonntag, Mittags 12 Uhr, eine Matinee zu Gunsten des Kaiserin Elisabethzenkmals in Wien statt. Zur Aufführung gelangt das bisher in Berlin noch unbekannte vieraktige Schauspiel „Teonarda“ von B. Björnson. Diese Vorstellung wird durch eine ‚Conférence“ des Herrn Georges Vanor aus Paris eingeleitet.

In der Neuen evangelischen Garnisonkirche am Kaiser

Friedrich⸗Platz findet am nächsten Sonntag, Nachmittags 6 Uhr, ein geistliches Wohltätigkeitskonzert statt, bei dem die

Konzertsängerin Fräulein Emmy Kramp, die Violinvirtuosin Frau Bianka Becker⸗Samolewska, der Organist Walter Fischer

und der Kirchenchor der Garnisonkirche mitwirken. Kompositionen

von Bach, Haendel, Mendelssohn, Schumann, Max Reger,

Max Wiedemann u. a. gelangen jur Aufführung. Der Rein⸗

ertrag ist zum Besten der Wohlfahrtseinrichtungen in der Süd⸗

parochie II bestimmt. Karten zu 1 46, 50 und 20 3 sind in den Musikalienhandlungen von Sulzbach (Taubenstr. 15) und Raabe

u. Plothow (Potsdamer Str. 21), bei den Divisionsküstern sowie

am Sonntagnachmittag am Eingang der Kirche zu haben.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)

Mannigfaltiges.

Berlin, den 17. Februar 1903.

Ueber die Witterung im Monat Januar 1903 berichtet das Königliche Meteorolegische Institut auf Grund der angestellten Beobachtungen folgendes: Zum ersten Male nach langer Zeit war endlich wieder ein Monat zu warm. Der verflossene Jannar üherstieg nämlich mit seiner Mitteltemperatur den vieljäbrigen Durchschnitt, während er im Verlaufe der Witterung allerdings große Gegensätze eigte. Zu Beginn und Ende des Monats herrschte außerordentlich milde

emperatur, vom 12. 23. dagegen überall strenger Frost; im Osten sank das Thermometer vielfach unter 150, in Oberschlesien sogar bis auf 245. Oberschlesien und die 4 1 Inseln allein hatten ein zu niedriges Monatgmittel, das ganze übrige Land aber einen Ueberschuß bon meist 14, der Südwesten big zu 2. und Masuren sogar von 21 Die IYliederschlã e waren an der Nordseeküste und in dem Gebiete jwischen Oder und Rhein fast überall zu gering, sonst aber etwas zu boch. Mein fiel Regen, seltener Schnee; die Höbe der Schneedecke überstieg im Flachlande nirgends 5 em und erreichte selbst im Hochgebirge nur 40 em. Während der Frostperiode herrschte heiteres Wetter, und

zumal in den südlichen Landegtellen, die normale erheblich. Beim Jahreswechsel jogen wiederholt Depressionen im Norden vorüber, die im Perein mit bohem Luftdruck im Süden porwiegend südliche bis westliche Winde, Trübung, ausgebreitete Regenfälle und Steigen der Temperatur hervorriefen. Lag diese schon zu Befrierpunkt und damit über dem Normalwert, so erreichte sie in den Tagen vom 5. bis 19. Januar Wärmegrade, wie sie um diese im normalen Verlauf kälteste Zeit des Jahres ãuherst selten beobachtet werden; das Tagesmittel überstieg den vieljährigen vielfach um 8 bis 109. Als jedoch am 11. einer nach. Osten abgezogenen Depression ein Hochdrackgebiet von Großbritannien her nachrückte, drehte der Wind nach Norden und bewirkte durch Zuführung kalter Luft einen fo großen Temperatursturi, daß am 13 allgemein Frostwetter herschte. Dasselbe bestand in der Folgezeit in noch erhöhtem Maße da jene Anticyklone langsam ostwärtz wanderte und cher lin über Westrußland lagerte. Der Wind ging nun über Osten nach Südosten herum und veranlaßte andauernd strenge Kälte. Am 22. drang aber von Westen her eine Depression vor und stellte damit dieselbe Wetterlage wie zu Anfang Januar wieder her: süd⸗ liche bis westlichꝛ Winde brachten Trübung, Niederschläge und vor allem sehr milde Luft. Allgemein war am 25. der Gefrierpunkt äber

ö und am Monatsschluß lag die Temperatur um mehr als 50 über der normalen.

Im Königlichen Institut und Musenm für Meereg⸗ kunde, Georgenstraße 3436, muß der für morgen angesagte erste Vortrag des Professors von Halle-Berlin über Die Hochstraßen des Seeverkehrs“ wegen Erkrankung des Vortragenden ausfallen. Die Vorträge des Professors von Halle finden am Mittwoch, den 25., und Donnerstag, den 26. d. M. statt.

Die Berliner Unfallstationen vom Roten Kreuz be— gehen in diesem Jahre den Gedenktag ihres zehnjährigen Be—⸗ steheng. In diesem ersten Dezennium haben die Unfallstationen in rund 255 906 Fällen (im Jahre 1902 in 47 192 Fällen) erste ärztliche pon geleistet. Diese Hilfe geschah in und 90 9000 Fällen unentgelt⸗ ich. Dem Ausschuß für e ü n lee echten, der seiner Aufgabe, das Pflegepersonal nach den Grundfaͤtzen des Roten Kreuzes in tech⸗ nischer und persönlicher Hinsicht zu heben, in emsiger Arbeit obliegt, sind noch Frau Oberin von Grävenitz, die Herren Hauptmann von Laurens (Henriettenhaus), Dr. Olshausen und Kommerzienrat Hugo Jordan, in Firma Heinrich Jordan, beigetreten.

Zur Erläuterung des Vortrages über ‚Künstlerische Be⸗ strebungen in der modernen Frauentracht‘, den der Maler Alfred Mohrbutter am Montag im Verein „Berliner Presse“ wiederholen wird, werden mehrere neue Reformkostüme an lebenden Modellen vorgeführt werden. Die Kostüme sind nach Mohr⸗ butterschen Entwürfen teils von der Firma Hermann Gerson, teils in dem bekannten Atelier von Fräulein Winker an⸗ gefertigt und werden dadurch, daß die sie tragenden Damen im Saale herumgehen, so deutlich gezeigt werden, daß jeder Besucher auch die Einzelheiten genan kennen lernen kann. Eintrittskarten sind in den Buchhandlungen von Amelang (Potsdamer Straße 126 und Charlottenburg, Kantstraße 164), Lazarus (Friedrichstraße 66), Speyer und Peterg (inter den Linden 43. Woyte (Pots damer Straße 13) und im „Berliner Presseklub' (Unter den Linden 33) zu haben. Bekämpfung der Trunksucht im Auslande. Das russische Staatsbudget für 1903 weist unter den außerordentlichen Ausgaben eine Position von 10 Millionen Rubel auf „zur Ent schädigung von Privatpersonen und Institutionen für Aufhebung der Branntweinbrenngerechtigkeit!. Da die Gesamt⸗ summe des russischen Budgets mit 5071 667 472 Rubel balanciert, so bildet vorgedachter Betrag den fünfhundertsten Teil 2 0οο. des Staats budget. In Konstantinopel hat der Sultan am Anfang d. J. in seiner Eigenschaft als geistliches Oberhaupt der Mohammedaner diesen streng den Besuch der Wirtshäͤuser, welche alkoholbaltige Getränke verschenken, verboten. Polizeibeamte haben jeden Gast, der mobammedanischer Religion ist, zur Wache zu führen, wo er dann identifiziert wird. Er wird darauf im ersten Uebertretunggfalle mit kurzer Haft, späterbin mit immer mehr ver— schärften Geld. und Gefängnisstrafen belegt. Besonders scharf wird gegen Offiziere und Soldaten vorgegangen, welche solche Wirtshäuser besuchen. Die Pforte hat das armenische und griechische Patriarchat und das jüdische Rabbinat veranlaßt, an ihre Glaubensgenossen im gleichen Sinne Ermahnungen zu richten.

Die von der Beamtenbaugenossenschaft in Dortmund an der Möllerstraße erbauten 11 Wobnbäuser mit 66 Wohnungen sind soweit sertig, daß die Benutzung zum 1. April 1903 erfolgen kann. Weitere 5 Häuser mit etwa 365 Wobnungen werden zum 1. Juli

lediglich bierdurch überstieg die Sonnenscheindauer des Januar,

Känigliche Schauspiele. Mittwech: Orern. baus, Substriptionaball.

Schauspielbauz. 47. Vorstellung. Gyges und sein Ning. Gine Tragödie in 5 Aufsügen von Friedrich Hebbel. Anfang 74 Ubr.

Donner tag: Dyernbauß. 45. Vorstellung. Jener not. Ein Singgedicht in 1 Akt von Ernst von Woljogen. Musik von Richard Strauß. Bajazzi. (Fangliiaecei.) Dper in 2? Aften und einen lh Mustl und Dichtung von N. Leon cavallo, deuisch von Ludwig Hartmann. Anfang 7 Uhr.

Schauspielbaug. 48. Vorstellung. Jm bunten Woch. Lustsiel in 3 Aufjügen von Fran von Schontban und Freiberrn von Schlicht. nfang

71 Ubr. Sonntag: Cthello, der

gesellschaft.

woch: 3 Arten von

Neueg Dyerntheater. Mohr von Venedig. Trauerspiel in 5 Auffigen von William Shakespeare. Uebersetz! von Wolf Graf Baudissin (Schlegel Tieck. Anfang 71 Uhr. Ver Bllletwerkauf findet don Donnergtag ab im Königlichen Schausplelbause statt.

Dentsches Theater. Danna. Anfang 71 Uhr.

Donnerstag Die Wildente.

Freitag Monna Vanna.

71 Uhr.

Ledige Leute.

Mittwoch Monna bu

Anfang 71 Ubr. Donneret

Gerliner Theater. Mutec. Au. Seidel.

berg. 4 Jum ersten Maler Tornrachen. Freitag Sanatorium Ziebenberg. un

Schillertheater. 9. (Gallnertbeater.) Minmech Akende 8 Ur Das Gebeimnig der Miwe. Schausriel in 4 Alten den August Strind. berg Dent sch den Graf Brausemetter. . Abende 8 Ude Der Meister von

re llag. Abende 8 nher Wohltärige ů—— X. Friedrich wilßelm sißdtischeg Tbeagter). Mime bend 8 Mer Jam ersten Male:

Julia.

Wohltätige Frauen.

Adolyh 2 Arronge. Donnertztag, Abends 8 Uhr: Heimat. Freitag, Abends 8 Ubr Ein Ehrenwort.

Theater des Westens. Tantstr. 12. Müt. woch Der Vrophet. von Giacomo Meverbeer.

Donnergtag: Zum Besten der Berliner Rettung. König Tod. Freitag: Der luüstige Krieg.

Neunes Theater. Schifbauerdamm Ja. Mitt. Die gie

Antony Marte, in dents don Benno Jacobson. Schwank in 1 Aufjuge don L. Brieger.

Donnergtag und folgende Tage: Vorber Der Cberlehrer. Sonntag. Nachmittage 3 Abr: Bei balben Preisen:

Nesiden ) iheater. Dircktien Sigmund Lauten

Mittwoch: Lutti. Alten von Pierre Veber, deutsch ven Mar Schönau.

Lutti. Sonntag, Mittag 12 Uhr: Leonarda. Verber: CGonscreneec. Von M. Georg g Vaner.

Thaliaiheater. Drerdenet Straße ras73. Minn·

wech Der Kamellenonkel. unnd Tang in 3 Mien den Leen Lelpmger.

2 und folgende Tage onkel. Sonntag. Nachmittag 3 Ubt Mowee nd

Bentraliheater. Mieeh. il. Don EGrstes Gnfemblenastspiel der Wiener ö schaft den Verekig la Mien nnler de Derrn Direkterg Gaber 2292 M von der Oeilsearwer. Uafang 7 Uhr-

und 1. Oktober 1903 beziebbar.

Lustspiel in 4 Akten von

zügen. Anfang 7 Ubr.

GCupido R Gie. Große Dyer in 5 Aufugen ͤ

Anfang 7. Ubr, Trianonthenter.

Friedrich · und Universitãtestraße. Nothricte. und Francig de Groisset Anfang 8 Ubr

Neujahr über dem

Durchschnitt

gellealliantetheater. Mittwoch: Am Tele-

vhon. Drama in 2 Aufjügen. Hierauf: Cuwido R Gie. Schwank mit Gesang und Tanz in 3 Auf⸗

onnerstag und fol gende Tage: Am Telephon.

Georgenstraße,

Lustspiel in 3 Afien von Fred Gräsac Deutsch don Mar Scheenau.

Die Witwe Christan Ivo Heimbach zu Düren stiftete zum Andenken an ihren verstorbenen Gatten und ihre beiden verstorbenen Söhne 50 000 . zur Gründung einer . kasse für die Arbeiter der Firma Thomas Josef Heimbach, Filztuch= fabrik zu Mariaweiler.

Eine Tal sperre wird im Neyetal, einem zwischen Wipper—⸗ fürth und Hückeswagen gelegenen Seitental der Wupper, seitens der Stadt Remscheid angelegt werden. Das Niederschlagsgebiet beträgt Lb7 ki,. Das Wasser soll nach dem von dem Geheimen Regierungsrat Professor Dr. Intze ausgearbeiteten Projekte bis zur Höhe von 24 m über der Talsohle angestaut werden. Die Sperrmauer wird 220 m lang und unten 256 m breit. Der Stauweiher aft 6 Millionen ebm; er soll die Stadt Remscheid mit Trinkwasser versorgen.

In Gammertingen (Regierungsbezirk Sigmaringen) wurde auf einem Pripatgrundstück eine Rüstung gefunden, die aus der fränkischen⸗ merovingischen Zeit zu stammen scheint. Helm,. Panzerhemd, Speer, allerlei merkwürdige kleine Geräte, goldplattierte Schnallen, kurz eine ganze Ausrüstung, wurde ausgegraben. Der Fund wurde von Seiner Königlichen Hoheit dem Fürsten von Hohenzollern an⸗ gekauft. Gegenwärtig wird eine Reinigung der einzelnen Fundstücke vorgenommen, worauf dann später die Bezeichnung der Gegenstände erfolgen wird

Für die Allgemeine Ausstellung für hygienische Milchversorgung in Hamburg 1963 werden. J, neue Preise dem Komitee zur Verfügung gestellt. So hat kürzlich der Deutsche Verein für öffentliche Heng db n egs der zu seinen Mit⸗ liedern die bedeutendften Hygieniker, Aerzte, Techniker, Verwaltungs⸗ eamten u. J. w zählt, einen ö von bo00 S ausgesetzt für die beste Lösung der Aufgabe: . Leistung auf dem Gebiete der Kindermilch⸗Versorgung fün die ärmere Bevölkerung. Obwohl nun diefe Aufgabe dem Sinne nach es fehlen nur die vier letzten Worte bereits in einem Anfang Dezember v.. J. veröffentlichten Anfgabenverzeichnis unter Nr. 31 mit einem von der Freifrau F. von Schröder in Hamburg gestifteten Preis von 300 figuxziert, so stellt der scheinbar nicht wesentlich abgeänderte Text doch aine völlig neue Aufgabe, die als Nr. 312 zu rubrizieren wäre, dar; denn die Hinzufügung der Worte efür die ärmere Bevölkerung“ bedingt, daß die Lösung in einem billigen Mittel bestehen muß. Gerade deshalb ist die von einem hohen ,. begleitete Aufgabe des gedachten Vereins um so lebhafter zu e nien als der Stifter offenbar damit hat bekunden wollen, daß ihm besonders daran liegt, die außerordentlich wichtige Frage der zweckmäßigen Ernährung der Kinder des weniger bemittelten Teils unserer Bevölkerung mit Hilfe der Ausstellung zu lösen. Auf diese neue, als Nr, la zu bezeichnende Aufgabe, neben welcher die ebenfalls wichtige Aufgabe Nr. 31 bestehen bleibt, wird daher die Aufmerksamkeit der beteiligten Kreise besonders hingelenkt. Zur all⸗ gemeinen Orientierung der Bewerben um die Löfung der Preis—⸗ aufgaben, für die allein Geldpreise in Höhe von über 15 000 M zur Verfügung stehen, sei bemerkt, daß die Anmeldung unter Be— nutzung von der Geschäftsstelle der Ausstellung kostenlos zu benehender Formulare bis zum 1. März d. J., bis zu welchem Termin überhaupt nur Anmeldungen entgegengenommen werden, bei der Geschäftsstelle, Hamburg, Kampstr. 46, zu erfolgen hat. Unabhängig von der Anmeldung selbst regelt sich die Sinsendung der Lösung der Aufgaben nach den in dem Preisaufgabenverzeichnis, das auch den Prüfungzort bezw. die Prüfungsstelle besonders für jede einzelne Aufgabe aufführt, fpeziell angegebenen Zeiten.

Im 37 von A. Mende in Berlin SO ist ein Plan Berlin und seine Vororte“ erschienen, der zum ersten Male die Hauptstadt und alle in das Adreßbuch aufgenommenen Vororte, Spandau und den ganzen Grunewald zusammenfaßt, so daß eine Fläche von nicht weniger als 545 qkm auf ihm dargestellt ist. Der Plan ist durch alle Buchhandlungen zum Preise von 3 M zu beziehen.

Bremen, 16. Februar. (W. T. B.) „Boetsmanns Bureau“ meldet aus Bremerhaven: Nach einem bier aus Leith eingetroffenen Telegramm ist der vermißte Derings dampfer Friedrich Albert“ (vgl. Nr 36 d. Bl.) an der Südküste Islands ge— strandet und total weack geworden. Der Steuermann, der Erste Maschinist und ein Mann der Besatzung, dessen Name noch nicht festgestellt ist, find um s Leben gekom men. Die übrigen neun Mann der Besatzung wurden gerettet.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Frl. Gertrudis Kelm mit Hrn. Landrichter George Doffmann ( Gleiwiß).

Verebelicht: Hr. Konsul Gastav Graf von Harden⸗ berg mit Marga Gräfin don Pfeil und Klein⸗ Gllqutb (Sansibar Hannover) Hr. Oberleutnant Karl Graf von der Gol mit Paula Freiin von Richthofen (Breslau). Dr. Dberleutnant Waliber von Loeben mit Frl. Gabriele von Pogrell (Görlitz).

Geboren: Gin Sobn: Hrn. Prosessor Dr. Her⸗ mann Küttner (Tubingen). Vrn. Pastor Trau⸗ gott Tauscher (Jagow bel Holjendorf i. d. Marh).

rn. Oberleutnant a. D. Gugen von Jagow ( Garchegz bei Para). Eine echter; Vrn. Regierungsrat Georg den Bergen (Stade)

wischen Mittwoch Die

(La Monche) Schwank in r Bearbeitung Vorber Der Cberlehrer.

Anfang Tie Fliege.

Konzerte.

Martinsen.

Gerthonensaal. (lä oute) Schwank In

Singahademie. Mittwech, Anfang 8 Ubr Lieder und Balladenabend don Emil Samann⸗

Saal Gechllein. Mittwoch, Anfang 7! Ubr: II. Liederabend ven Ferdinand Jäger.

Mittwech, Anfang 8 Uhr; II. Miavierabend ven Garl Friedberg.

Drn. Richter Frig von Srreckelsen (Bremen).

Gestorben: Hr. Berthold von Versen (Könige-⸗ berg i. Pr.). Hr. Alard Frbr. von Maltzahn ( Ivenac ] Pr. Gymnasialdirekter a. D. Wißeim None Breelan). Bt. Dbenchrer, Professor Ernst Wetzel (Friedenau) Or. Kom mer jientat Manfred Cabn (Gerlin) Fr. Generalleutnant Delene don Witzleben, geb. von Grog codius ( Ballenstedt a. S) Verw. Fr. Glisabeth von Nerin. geb. von Krause (Gallen- stedt a. O). Fr. Augquste von Lattorff (CG5then) Frl. Lonise von Schill (Maria Schmolln in

Oberdsterteich Frl. Gmma Llböffel von

Dirhus Schnmann. ( Rarlittaße Mittwoch Abend 7! Ubr:

ogramm. Tireftor Ib. Zchumanne nenfe Kreationen Die Rislard- künier Len mrunim. Am 7. Februar Ua ider-

se mit Gesang Pesse mi

Ter Ramellen -

Die

Steiner

lentlnaas ] S.

dowensprung (Halle aS). Srn Dberleutnant

3 i neten, He pine nme atem Tie justigen Oeidesberger.

Jamiliennachrichten.

BVerlebt: Fil. Gen Merller mi Dher- Tbeod or fi, n,

Hang den Choltig Töchterchen Marla (Oblau).

Verantwortli Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Crwedltien (School in Berlin.

Druck Ker Rem deutscen Buch redkerel and Werlags- 1

Acht Beilagen (eta schließliciãh Horsen · Wellaae),

.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

93 41.

Berlin, Dienstag, den 17. Fehruar

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

1903.

Qualitãt

1905 gering

mittel

gut Verkaufte

Gejahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

Februar niedrigster

höchster

niedrigster höchster 6 (66.

höchster Mp6

niedrigster Doppel zentner

A6

Verkaufs⸗

Außerdem wurden am Markttage Spalte I) nach überschläglicher Senn verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Am vorigen Markttage

Durch⸗ dem

Durchschnitts⸗ preis für 1ẽDoppel⸗ zentner

wert schnitks⸗

preis 6

,, Strehlen i. Schl. Striegau Löwenberg i. Schl. Neuß. . Offenburg

Breslau.

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N'öd Giengen a. Brenz Geislingen. Riedlingen... Meßkirch...

i. . reslau. . Strehlen i. Schl. Striegau.. ö Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. Oppeln ö 1 Aalen.. 3 Giengen a. Brenz Riedlingen. Offenburg Breslau.

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Posen . . Breslau... Strehlen i. Schl. 1 Grünberg i. Schl.. Löwenberg i. Schl. . 1 ,, Giengen a. Brenz Riedlingen. Offenburg.. Breslau. f

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Offenburg 2 . 1 4

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11,80

Bemerkungen.

Dle verkaufte Menge wird auf volle Doppel sentner und der ür volle Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgek

W 14,70 14,20 14,50 15, 10

e i zen. 14,80 14,90 14,90 15,30 1420 14,40 15,00 15 00 16, 00

16,50 17,00 14,00 14,70 14,80 15,20

Fernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen).

1600 1600 16,B20 16,20 18, 00 18,00 16,40 16,40 16,40 16,80

16 o 16 20

15,20 14,90 16,10 156,380 1440 16500

14,900 14,20 14,30 15, 10 14,20

16 o 188 16 0

15,50 16,00

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12, 40 13, 10 12,80 13, 20

13,00 17 46 17.16 1576 146553 1506 . 2 1426 14 20

1450

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1770 166 17566

12,55 12,20

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1400

12.30

Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

910

12,80 12 12,50 12 13,93 13 13 14

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55 16,00

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Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Ziablen berechnet. ommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht feblt.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 22. Sitzung vom 16. Februar 19035, 11 Uhr.

Es wird zunächst die zweite Beratung des Staats⸗ haushaltsgetats für das Nechnungsjahr 1903 im Etat der Justizverwaltung bei dem Kapitel der dauernden Ausgaben Landgerichte und Amtsgerichte“ fortgesetzt.

Bei dem Titel „Bureaubedürfnisse“ regt

Abg. Bachmann (nl) eine Erhöhung Bibliotheken an.

Justizminister Dr. Schön stedt:

Meine Herren! Die Erböbung deg vorliegenden Titels um den Betrag don 300 000 beruht lediglich auf der Fraltionaberechnung beinglich des Durchschnittaaufwandeg der letzten jwei Jabre. Dabei ist cine Grböhung des Biblietbekfonde nicht in Betracht gekemmen, uad zwar degbalb nicht, weil der Biblietbekfonde ein für allemal limitiert worden ist und nicht überschritten werden darf. Von einer dauernden Erböbang der Bibliotbekfende ist in diesem Jabre aus derveltem Grunde abgeseben worden; einmal, weil dafür eine ju⸗ derlzssige Grundlage feblte, weiteng aber auch mit Näcksicht auf die unglastige Finanzlage. Tatsächlich ist aber in den legten

des Fonds

abten durch außerordentliche Juwendungen sebr viel für die Ver.

besserung unserer Gibliotbefen und besonderg für ibre Bereicherung

nit der Literatur der neueren Gesetze gescheben. Gg sind, wie ich

Maen mitbeilen kann, seit 1897 mit Gewilliqung des Herrn Finanz—= alalsserg die Biblietbekfonde überschritten für die Oberlandeg gerichte ra etwa 7 bo) A, far die Land. und Amtegerichte um etwa 147 490 A Ge sind dag sedr erbebliche Summen, die immerbin far staatliche Giblietbelen, auch der Hleineren Gerichte, eine gemisse Be⸗ teicherang ibreg Bucherschaheg jur. Folge gebabt baben werden. Ob der Blhliolbeffende, dessen legte Festsegung allerd lag ziemlich weit jurückreicht, ciner dauernden Er- Häögang bedarf, wid wellerbla Megenstand der Prüfung semn Daneben glaube ich an dem Grundsah, den ich früber aufgrstellt babe

und auf den beute Hert Bachmann bingewiesen hat, daß doch einiger maßen auf die Beschaffung juristischer Literatur durch den Amtgrichter elbst gerechnet werden darf, auch beute noch festbalten zu dürfen.

Wenn man die Sache ideal betrachtet, müßte jeder Richter in der Lage sein, lediglich an der Hand des Gesetzestertes die Gesetze anzuwenden. Nun gebe ich zu, daß unsere Gesetzgebung eine so kom⸗ plitlerte und schwierige geworden ist, daß diese Jumutung vielleicht über das Können deg Ginzelnen und lauch der Gesamtbeit binautg- geht, und detbalb bedarf eg ummweifeldbaft der Nachbilfe. Eg můssen den Gerichten, inebesondere auch den alleinstebenden Einzelrichtern, von Staatg wegen gewisse Hilfemittel ur Verfügung gestellt werden, die ibn in den Stand setzen, das Interesse der Bevölkerung bei Aus- legung der Gesehe in genügendem Maße jn wahren. Darauf allein wird sich jedech lein Richter verlassen dürfen. Wie jedermann sonst bestrebt ist, sich gewisse Oilfemittel, die far seinen Beruf notwendig sind, wissenschaftlicher Art und praltische Anleitungen usw. in beschaffen, so lann dieg auch von den Richtern erwartet und verlangt werden. Außerdem aber werde ich, sich durch die ferneren Wabrnebmungen ergibt. daß der Giblietbelfonds dauernd nicht auereicht, den Herrn Finanzminister um eine Erböbung des Biklietbefsende bitten, und nach Maßgabe

g nnabwelglichen Bedürfnisseg wird sie auch gewiß nicht versagt

wenn

werden

Die Mitteilung des Herrn Abg. Bachmann, daß eine Gisenbabn⸗ direktion in der Lage gewesen sein soll, mebr Geld aufwenden für Seihaff ung saristischer Gücher wie das Landgericht an demselben Ort, kann ich natürlich nicht nachrrüsen. Ich möchte aber darauf binweisen, daß wabrschelnlich der GBenrk der Gisenbabadircktlen ein erbeblich größerer lit alg der deg Landgerichtg, und daß en wabrscheinlich in der BGihklietbek der Giseababadirektien auch an suristischen Handtüchern und Oilfemstteln la viel böberem Maße gefeblt bat, wie es bei den Gerichte bebörden an demselben Ort der Fall war

Aka Sef mann (al) bittet, die Verteilar der Sawmen für die Bib liebe fen dech o eim jntichten. daß die UVminmeerichte, die in

cieem Jabre Qrsparnisse machten, im nächten Jabte diese Summe

mehr erhielten. Besonderg für die n Richter sei es jetzt

schwer, sich die nötige Literatur zu verschaffen.

Justizminister Dr. Schönstedt:

Melne ⸗Serren! Der von dem Herrn Abg. Hofmann vor⸗ geschlagene Weg ist leider nicht gangbar; er verträgt sich bei der durch den Etat festgelegten Unũbertragbarkeit des Bibliotbekfonde nicht mit den bestebenden etats rechtlichen Grundsätzen. Db dadurch einigermaßen Abbilfe geschaffen werden lann, daß einem Amtegericht, das in dem einen Jabre den ibm überwiesenen Fonds nicht vollständig bat ver wenden können, im folgenden Jabre ein etwas böberer Betrag ju gewiesen wird dag zu etwägen würde Sache der Vorstandebeamten deg Oberlandeggerichts sein, welche die Verteilung des Fonds im großen und ganzen anzuordnen baben.

Im übrigen möchte ich gegenüber den Gingangaugfübrungen deg Herrn Abg. Hefmann, in denen spejiell die Bedürfnisse der jungen Richter bervorgeboben worden sind, die auf ein fleineg Amtegericht kommen, bemerken, daß dorausgesetzt werden darf, daß die jungen Herren, die doch eben erst die Feuewrobe deß Grameng bestanden haben, ibren Keryf mit einem solchen Schagz juristischen Wisseng an- gefällt baben, daß sie wenlgsteng für die nächsten Jabre auf größere Aushilfe durch die Bibliotbeken werden vernichten können

Abg. Peltasobn (fe. Bag) regt größere Jentralisierung der Biblietbelen an.

Justizminister Dr. Schönstedt:

Meine Serren! Die den dem Herrn Aba. Peltasebn empfoblene Zusammenlegung der Bibliotbeken für mebrere Gerichte beberden an demselben Orte ist in einer Ruandderfügung dem 7. Dezember 1901 den Jastijbeborden auch meinerseitz emrfeblen werden. Gr wird die ser Grfeblung auch, seviel ich weiß, nacheekemmen, und eg ist farilich wieder an einem Orte ich glaube Franffart am Main die vollig Juasammenlegung der sämtlichen Bibliotbeken für die der- schledenen Gerichtebeberden lag Vage gefaßt. Selbsterstladiih reerden dadurch Grsparnisse erntet, da dielfach die Anschaffung der · selken Werke far Geberden, die manchmal unter demselben Dache arbeiten, als eta Ueberflasstgeg angeseben erden muß. und dan