1903 / 59 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Mar 1903 18:00:01 GMT) scan diff

geboten, daß der Staat für den in früherer Zeit erfolgten Ausbau der in Chausseen . , und in die Unterhaltung der Provinz übergegangenen Landstraßen ebenso ein Abfindungskapital an die Provinz zahle, wie das für eine Reihe derartiger spãter von der Provinz ju Chausseen ausgebauten fiskalischen Landstraßen gescheben sei. Bei der Beratung der dom Provinzialausschuß unterbreiteten Vorlage, betreffend die Erhöhung der Mittel des Kreiswegebaufonds und des außerordent-⸗ lichen Chausseeunterhaltungefonds sowie die Begrenzung der Ueber⸗ nahme neu zu erbhauender Chausseen in die Unterhaltung der Provinz, machte sich der Provinziallandtag, den Ausführungen der von dem en, , ,. vorgelegten n. über die Uebernahme des gesamten Chausseenetzes in der Propinz Posen auf den Provinzialverband und über die Frage einer Wiederabgabe desselhen an die Kreisverbände folgend, dahin schlüssig, daß der Fonds zu Beihilfen für den Kreis. wegebau um 100 096 M erhöht werden solle, daß ferner für die außer⸗ ewöhnliche Unterhaltung der Chausseen 40 000 S und in den haussee⸗Neubauprämienfonds für 1903 und folgende Jahre 50 090 einzustellen seien. Die Uebernahme von Chausseen in die Unter haltung der Provinz solle einstweilen noch nicht ein— gestellt werden. Der Provinzialausschuß wird aber ersucht, dem nächsten Provinziallandtage Vorschläge über die Bedingungen zu machen, unter denen die bisher, von der J . unterhaltenen Chausseen den Kreisen vertragsmäßig ju übergeben seien. Schließlich wurde der Etat, betreffend die Unterhaltung der Provinzialchausseen für das Etatsjahr 1903 und folgende Jahre, im Ordinarium auf 1520420 M, im Extraordinarium auf 30 000 M festgesetzt.

6 8. März. Heute mittag 12 Uhr wurde, nachdem in der hiesigen Domkirche Gottesdienst abgehalten worden war, der 37. Schleswig ⸗Holsteinische Provinziallandtag in Gegen— wart von 62 Mitgliedern von dem Königlichen Oberpräsidenten Frei⸗ herrn von Wil mowski mit folgender gen ge eröffnet: Hochgeehrte Herren! ö

Der Allerhöchsten Berufung Seiner Majestät des Kaisers und Königs folgend, treten Sie heute als die erwählten Vertreter der Provinz erneut zu gemeinsamer Arbeit zusammen. Im Namen der Königlichen Staatsregierung habe ich die Ehre, Sie hier bei Beginn Ihrer Verhandlungen willkommen zu heißen.

Der Verwaltungsbericht des Provinnalausschusses, die Entwürfe der neuen Haushaltungspläne sowie der Begleitbericht des Provinzial ausschusses zu denselben geben ein erfreuliches Bild von der regen Tätigkeit und der n e Wirksamkeit auf allen Gebieten Ihrer kommunalen Verwaltung.

Durch die bevorstehenden Beratungen in einmütigem Zusammen— wirken auch weiterhin für die Entwickelung und Förderung der Inter- essen Ihrer teueren Heimatprovinz zu sorgen, wird Ihnen eine dankens—«

werte Aufgabe sein Die Königliche Staatsregierung hat Ihnen Vorlagen von Be— deutung nicht zu machen. Um so reicher ist der Beratungsstoff, der Ihrer auf dem eigentlichen Gebiete der Provinzialverwaltung harrt.

Im Mittelpunkte des Interesses steht, wie immer, der Haus— haltungsplan. Daneben werden aber nicht wenige Fragen von Wichtig— keit Ihre Entscheidung erheischen.

Zur weiteren Entwickelung des Kleinbahnwesens werden wiederum erhebliche Mittel von Ihnen erbeten. Wie ich zuversichtlich annehme, werden Sie hierbei Ihre Unterstützung nicht versagen. denn die Aus—= dehnung des Kleinbahnnetzes bedeutet Förderung von Dandel, Verkehr und Wohlstand.

Dem Vorgehen anderer Provinzen folgend, schlägt Ihnen der 1 zum Schutze der Einzelbesitzer gegen erhebliche Viehverluste sowie iur Minderung der Seuchengefahr die Einführung der Milzbrandentschädigung vor. Ich empfehle Ihnen den Antrag * Provinzialausschusses auch meinerseits zur besonderen Berück⸗ ichtigung.

Neben der Entwickelung und Sicherung des wirtschaftlichen und Erwerbelebens wird Ihre Fürsorge auch auf sosialem Gebiete zum Segen der Provinz in immer erweitertem 26 in Anspruch ge⸗ nommen. t besonderer Genugtuung ist es zu begrüßen, daß daneben

die ideellen Güter, die Pflege von Wissenschaft und Kunst, und die bungen zur Hebung des beimischen Kunstgewerbes in Ihrem Haushaltungsplane nicht vernachlässigt werden. Die betreffen« den Vorschlage deg Provinzialausschusses werden sicherlich auch Ihrer seitg gebill igt werden.

Durch die Gewäbrung von Wohnungageldzuschüssen an die Be⸗ amten Ihrer Verwaltung sollen die bisher noch bestebenden Ungleich⸗ beiten in den Besoldungen beseitigt werden.

Unter den weiteren Vorlagen wird Ihr Interesse vornehmlich das Reglement in Anspruch nehmen, welches zur Ausführung des neuen Dotationsgesetzes von Ihnen zu erlassen int.

Bei der Eigenart der Verhältnisse in die Regelung dieses Gegenstandes nicht unerbhebli Durch die vom Probinzialaufschuß auf Grun arbeiten und im Ginvernehmen aller Beteiligten vo Grund sãtze ist meine gleich aller Interessen in, daß auch dag Ibnen Reglement, anschlient

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sich der Zuckerkonvention anzuschließen. Die Regierungen der Kolonien mit Selbstverwaltung und die indische Regierung hätten ihre Wünsche zu der Angelegenheit noch nicht bekannt gegeben. Der Unterstaatssekretär des Aeußern Lord Cranborne verbreitete sich dann in Beantwortung einer Reihe von Anfragen ausführlich über den jetzigen Stand der Dinge in China. Ueber eine fremden⸗ er oer Bewegung in der Mandschurei seien keinerlei Meldungen eingegangen. Dagegen berichte der britische Konsul in Hankau, daß er von vertrauenswürdiger Seite Meldungen über eine in Kansu drohende Bewegung erhalten habe. Da ein Bericht des britischen Vizekonsuls in Tientsin dieselben Andeutungen enthalte, habe der britische Geschäftsträger in Peking der chinesischen Regierung eine ent- sprechende Warnung zukommen 335 Das chinesische Auswärtige Amt an. geantwortet, daß es keinerlei Bestätigung für die Nachricht abe, und daß das Gerücht jedenfalls entstanden sei infolge der Be—⸗ wegungen aufgelöster Truppenkörper in Kansu. Lord Cranborne gab sodann eine ausführliche Darlegung über die Fortschritte, die die Ver⸗ handlungen über Erteilung von 1 an Engländer machten. Das Haus wandte sich dann zur Beratung des Vor⸗— anschlages über die Heeresausgaben. Der Oberst Long brachte einen Antrag ein, in dem es heißt, daß die veränderten Bedingungen des modernen Krieges radikale Aenderungen in dem Ausbildungssystem der ffitiere verlangten. Der Staatssekretär des Kriegsamts Brodxrick erläuterte darauf das vom Kriegsamte vorgeschlagene neue System der Offiziersausbildung. Danach solle der Generaldirektor für das militärische Bildungswesen von einem beratenden Aussch z unterstützt werden. Um Studenten der Universitäten zu veranläfsen, Offiziere zu werden, würden ihnen besondere Erleichterungen zu teil werden. Was die zwischen englischen und ausländischen Offizieren angestellten Vergleiche betreffe, so hätten in der Regel die letzteren keinerlei Erfahrungen im Kriege. England habe aber mit seinen kleinen Kriegen allen Grund, stolz auf die Fähigkeiten seiner Offiziere zu sein. Die Offiziere müßten aber einen gewissen Sporn haben, ihre Studien nach dem Eintritt in die Armee fortzusetzen. Das Kriegs— amt schlage , vor, daß, nachdem gewisse Monate in jedem Jahre der praktischen Ausbildung im Felde gewidmet worden seien, am Schlusse dieser Periode die Offiziere in zwei Klassen geteilt werden sollten, die Ausgebildeten und die Mäßigen. Jeder kommandierende Offizier könne dem Brigadier den Namen irgend eines Offiziers an— geben, der sich ganz außergewöhnliche Verdienste erworben habe, damit er schneller befördert werde, und in einem solchen Falle werde die Kenntnis fremder Sprachen nicht außer acht gelassen werden. Ein Offizier, der noch nach zwei Jahren ungenügend ausgebildet befunden werde, werde aufgefordert werden, um seine Entlassung einzukommen. Nach längerer Diskussion, in der mehrere Redner dem von dem Staatssekretär erläuterten Plane zustimmten, wurde die Resolution Long abgelehnt.

er Marineetat sieht eine Summe von insgesamt 35 836 841 Pfund Sterling, d. i eine Zunahme von 3 202000 gegen das Vor— jahr, vor, hauptsächlich für Neubauten, Ausbesserungen und Unterhalt. Das aufgestellte Programm schließt den Baubeginn von drei neuen Schlachtschiffen, vier Kreuzern erster Klasse, drei geschützten Kreuzern, vier Aufklärungsschiffen. 15 Torpedobootsjerstörern Uund 10 Unterseebooten ein. Dem Marineetat ist eine Darlegung des Ersten Lords der Admiralität Earls of Selborne bei⸗ gegeben. Danach belaufen sich die Voranschläge für Neubauten auf 10 137 000 Pfund Sterl, hiervon sind 1159 000 Pfund für die Stapellegung neuer Schiffe bestimmt gegen 9 058 000 resp. 700 000 Pfund im laufenden Jahre. Abgeseben von diesem neuen Schiffs programm, werden sich im Bau befinden 11 Schlachtschiffe, 19 Panzer kreuzer, 6 andere Kreuzer, 4 Aifklärungsschiffe, 2 Sloops, 19 Torpedobootszerstörer, 83 Torpedoboote und 3 Unterseeboote, von Denen 6 Schlachtschiffe. 11 Panzerkreuzer, 1 anderer Kreuzek die beiden Sloops, 4 Towedobootgszerstörer, die 8 Torpedo— boote Rand die 3 Unterseeboote bereits im Laufe des Jahres fertig werden sollen Abgesehen davon, soll der Umbau von 4 Schlacht- schiffen und 5 Kreuzern zu Ende geführt und 2 Schlachtschiffe und 1 Kreuzer sollen in Umbau gegeben werden. Die beiden mit Staats. subvention gebauten Cunardschiffe sollen schneller sein als irgend ein anderes zur Zeit auf dem Wasser befindliches Schiff. Es ist ferner beschlossen worden, Westafrika von der Kapstation zu trennen und für

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In New York eingetroffene Nachrichten aus San Sal—⸗ vador besagen, daß die Regierungstruppen von Hon— duras von den Anhängern Bonillas bei Talguga ge— . worden seien. Der General Ferrera sei getoͤtet, der General Lopez mit dem Stabe gefangen genommen

worden. Afrika.

Der Deutsche Kronprinz und der Prinz Eitel— Friedrich von Preußen besuchten gestern früh, wie W. T. B.“ aus Kairo berichtet, die Zitadelle und fodann die Moschee des Sultans Hassan. Nach dem . statteten die Prinzen dem Khedive einen offiziellen Befuch ab und verweilten eine halbe Stunde bei ihm. Die Prinzen, Höchstwelche die Wagen des Khedive benutzten, fuhren darauf nach der deutschen Gesandtschaft und empfingen dort den Gegen⸗ besuch des Khedive, besichtigten später die Üniv ersität El⸗Azhar und das Grab Ismails und gingen sodann nach der Tulnan— Moschee, von deren Minaret sie den Sonnenuntergang be— trachteten. Abends speisten die Prinzen bei dem deutschen Generalkonsul, Gesandten Dr. Rücker-Jenisch und empfingen dann die Mitglieder der deutschen Kolonie.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichstages und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

In der heutigen (279.) Sitzung des Reichstages, welcher der Kriegsminister, General der Infanterie von Goßler beiwohnte, wurde die zweite Lesung des Reichshaushalts— etats für 1903 bei dem Etat für die Verwaltung des Reich s— heeres, und zwar bei den Ausgaben für das Kriegs— ministerium im Etat für das sächsische Militärkontin— gent, fortgesetzt.

Abg. Dr. Oertel (d. kons.): Ich würde wortbrüchig werden, wenn 3. nicht zu einer Frage das Wort nähme, die ich im vorigen Jahre immer wieder hier vorzubringen versprach, bis sie erledigt sei. Es handelt sich um die verschiedenen Besoldungen der Kalkulaioren, Expedienten und Kanzleivorsteher im preußischen und im sächsischen Kriegsministerium. Es ist im vorigen Jahre von der Militärverwaltung kein Grund angeführt worden, der die geringere Besoldung der sächsischen Beamten rechtfertigen könnte. Die Besserstellung der höheren Beamten in . a. ließe sich allenfalls aus ihrer höheren Ver— antwortung erklären, ob aber ein Fanzleibeamter einhundert oder ein— tausend in die Liste einträgt, ist doch gleichgültig. Diese verschiedene Behandlung widerspricht durchaus dem Geiste der Verfassung, und ich war erstaunt, in diesem Jahre dieselbe Summe zu finden wie im vorigen. Die viel berufene schlechte Finanzlage ist doch nicht durchschlagend, da es sich nur um eine Mehrausgabe von 20 000 handelt. Auf die Stellung eines Antrages verzichte ich in der Hoff— nung, daß die Inkongruenz deren Bestehen wiederholt zugegeben worden ist, im nächsten Jahre beseitigt werden wird.

Das Kapitel wird bewilligt, ebenso die Besoldung im württembergischen Kriegsministerium.

Ohne Debatte werden die Ausgaben für das Kassen—⸗ wesen, die Intendanturen und die Militärgeistlichkeit im preußischen, sächsischen und württembergischen Militäretat bewilligt.

Bei den Ausgaben für die Militärjustizverwaltung bringt der

Abg. Beckh⸗ Coburg (fr. Volkep) zur Sprache, daß er als Ver⸗ teidiger vor einem Kriegegericht ungerechtfertigterweise zur Ordnung gerufen sei, daß der Vorsitzende nach einigen Hin und Her—⸗ reden aber den Ordnungsruf zurückgenommen babe. Neuerdings werde von einem ähnlichen Falle in Braunschweig berichtet. Das jetzige Verfabren scheine biernach in diesem Punkt nicht balibar; es muüsse tunlichst bald abgeändert werden.

An den Ausgaben werden 12 600 S für geforderte Militärgerichtsschreiber nach dem Budgetkommission abgesetzt

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Frage der konfessionellen . im Rbeinland darf die Re⸗ jerung die Stimmung der Kommunalen nicht unberücksichtigt lassen, wird dieser ir fortgesetzte Aufmerksamkeit zuwenden müssen. Die Schule, das darf nicht bergessen werden, ist eine Veranstaltung des Staats; Herrschaftsgelüste der Kirche müssen abgewehrt werden, da die Kirche zu den Fosten der Schulverwaltung nicht beiträgt; wir können auf diesem Gebiete nicht weitergehen, als es jetzt geschieht. Ueber die Unterrichtsfragen bestehen ja auch keine Klagen, wie der Minister nachgewiesen hat. Ein weiteres Nachgeben in der Frage der Anstellung von Freisschulinspektoren an die Kirche würde einen neuen Kulturkampf heraufbeschwören. Der Bischof Korum hat sein Publikandum zurückgenommen. Seitens der Regierung sind weitere Erklärungen, als die hier abgegebenen, nicht erfolgt; es barf also wohl als feststehend angenommen werden, daß nur über die Anstellung einer katholischen Lehrkraft an der Trierer höheren Töchter schule verhandelt worden ist und verhandelt wird, daß an dem paritätischen Charakter der Schule aber nichts geändert wird. Der Bischof wird den Wünschen des Staats hoffentlich nachgeben. Die freie Forschung der Wissenschaft darf nicht angetastet werden.

Abg. Funck (fr. Volksp.): Der Abg. von Heydebrand hat die Debatte gestern auf eine höhere Stufe gehoben Er hat dabei zum Kampfe aller gegen den Unglauben aufgerufen. Unter dem Unglauben versteht er den Sozialismus. Das ist ein weites Thema; es des näheren zu erörtern, halte ich augenblicklich für nicht opportun. Der Formelkram der Kirche ist unvereinbar mit der freien Forschung. Die Kirchengemeinschaft fordert aber eine Einschränkung derselben. Die Freiheit der evangelischen Kirche, von der Sie (nach rechts) gesprochen haben, ist in der Tat nicht in dem Grade vorhanden, wie Herr von Heydebrand glauben machen will. Die Kirche fordert den voraussetzungs⸗ losen Glauben an alles, was sie lehrt. Die konfessionellen Schulen sind also nicht geeignet, der freien Forschung zu dienen; wir glauhen vielmehr, daß sie zur Verstärkung des konfessionellen Haders, zur Verschärfung der konfessionellen Gegensätze beitragen. Wir stehen deshalb auf der Grundlage der paritätischen Schule. Man soll die Kinder nicht in dem Glauben auferziehen, daß die Kinder der andern Konfession ihre Feinde sind. Die paritätische Schule bedeutet die Duldsamkeit, die konfesstonelle Schule die Unduldsamkeit. Die vpari— tätische Schule wird uns den konfessionellen Frieden bringen. Dem Volke soll die Religion erhalten werden! Ja, was ist Religion, was heißt religiös? Es gibt Leute, die kirchlich indifferent sind und mehr Religion im Herzen tragen als die frömmsten Geistlichen. Wenn man das Auswendiglernen von Bibel⸗ und Gesangbuchversen be— schränkte, wenn man die freie Zeit auf eine intensivere Morallehre verwendete, wenn man die Freude an der Natur in den Vordergrund stellte wenn man das Verständnis für die Lebenswahrheit und Lebens— weisheit der klassischen Literatur förderte: dann würden Sie wahre Religion in die Kinderherzen säen.

Abg. von Kardorff (freikons) stellt den Antrag, die Debatte zu schließen, der gegen die Stimmen des Zentrums und der Linken angenommen wird.

Das Gehalt des Ministers wird bewilligt.

Auf Vorschlag des Präsidenten geht das Haus zur Er⸗ örterung der Titel 3 und 11 desselben Kapitels „Mini⸗ steriums“ über; die Kommission beantragt, „1 General direktor der Reformschulen im Nebenamt mit 3000 S6“ zu streichen und dafür beim Titel „Remunerierung von Hilfsarbeitern“ hinzuzufügen: „zu einer künftig wegfallenden Remuneration von 3000 C6 für einen sachverständigen Beirat bei der Inspektion der Reformschulen.“

Abg. Winckler (kons.) erstattet über die Kommissioneberatungen Bericht (Schluß des Blattes.)

Kunst und Wissenschaft.

A. F. Ueber die Vegetationsformationen Ostafri d einer Reise durch Usambara zum Kilimandscharo“ berich rat, Professor Dr. Engler, der Direktor am Sonnabend in der allgemeinen Sitzung de dkunde. Die kolonialen Erfabrungen ngl Holländer, so ungefähr leitete der

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legenen, großen Pflanzung gemacht, Lie unter tüchtiger Leitung eine große Anzahl australischer Höljer zu vorzüglicher Entwickelung gebracht hat. Von Interesse war der Vegetationswechsel beim Abstieg von dem 2000 m hohen Transvaalplateau zur Delagoabai. In der Höhe die Aloe in l—2 m hohen Stämmen und hier und da bohe Kandelaberbäume, bei 1290 m aber dichtes Gehölz, bei 1090 m die ersten Bananen und viele Euphorbien, in der zum Meere abfallenden Ebene dann dichter und reicher Wald, unwegsam durch Schlingpflanzen, am Meere die Phönir⸗ oder Dattelpalme in beträchtlichen Mengen. In Ostafrika ist zunächst ein Vegetationsunterschied in die Augen fallend zwischen dem e e lch. an der Küste und dem wesentlich aus Granit bestehenden Urgebirge in Usambara. Typisch für die erstere Vegetation ist eine Koralleninsel hei Dar-es ⸗Sallim, erfüllt von undurchdringlichem Gestrüpp, Kandelaberbäumen, Euphorbien, wenigen Gräsern und spärlichen Affen brotbäumen. An anderen Stellen und am ausgedehntesten am Strande des Festlandes tritt die Mangrovenvegetation sehr hervor. Das Küsten— land jenseits Dar⸗es⸗Salam besteht in kleinen Waldinseln mit lichtem Baumbestand und Graswuchs und in parkartigen Busch. und Strauchwerkgruppen, die zuweilen ganz hübsche Bilder geben, aber erst in welter Entfernung gegen das Gebirge hin kompakteren, urwaldähnlichen Charakter annehmen. Ig den über das Steppenland verteilten Waldoasen n sich zuweilen schön entwickelte, laubreiche Mangobäume. In der Stadt Dar⸗es⸗Sal am selbst ist viel für Anpflanzungen geschehen und mit gutem Erfolge. Bemerkenswert sind schön entwickelte Alleen von Eatalpa, große Nokospalmenbestände und der in erfreulicher Entwickelung begrfffene Gouvernementsgarten. Landeinwärts wechselt mit den geringeren Regenmengen und der kürzeren Regenzeit der Charakter der Steppe beträchtlich. Ohne ganz vegetationslos zu werden und durch ihr Tser— leben stets anziehend, wirkt ihre Gleichförmigkeit doch ermüdend auf den Botaniker, wenn ihn nicht die Beobachtung der verschiedenen Mittel, wie z. B. dichte Behgarung der Blätter, fesselt, womit sich die Gewächse anhaltender Trockenheit anpassen. Die echte, vegetationsarme Steppe erstreckt sich über weite Räume. Am trostlosesten erscheint sie da, wo sie Saljsteppe ist, wogegen die Dornbuschsteppe, die zum Teil immer— grüne Gewächse enthält, verhältnismäßig abwechselnd und artenreich ist. Charakteristisch ist daß die nicht immergrünen Bäume und Sträucher, die in der kurzen Regenzeit zu jäher Laubentwickelung kommen, ihr Laub ebenso schnell in der Dürre wieder fallen lassen und die sängste Zeit des Jahres besenartig dastehen. Diese Eigenart ändert sich da. gegen mit der Annäherung an das Gebirge, bei entsprechend häu— sigerem Regenfall. Hier wird aus der Dornbuschstepye die Obstgartensteppe, so genannt wegen ihrer äußerlichen Aehnlichkeit mit unsern Obstplantagen, auch im Punkte reicheren Gratwuchses, der bis 1 im hohe Halme treibt. Die Bäume sind häufig Akazien. All— mählich ändert sich die Steppe vollständig. Sie wird für den Bo— taniker wieder interessant, namentlich durch prachtvolle Zwiebelgewächse in, großer Menge, durch mannigfaltige Leguminosen, Labiaten ꝛc Dieser Charakter bleibt ihr treu von 1000 bis 1500 m Meereshöhe, z. B. am Ostabhange des Kilimandscharo und längs der Ugandabahn auf weiten Strecken. Hier ist die Steppe auch belebt durch Zebras, Büffel und Antilopen. Allmählich wird aus ihr eine Buschgrassteppe und weiterhin eine Baumgrassteppe, die große Abwechslung der Vegetation bietet und in dieser Gestalt sich stellenweise, z. B. am Manyarasee, bis 2000—- 2100 m hoch erstreckt. Zuweilen ist die Steppe solchen Charakters unterbrochen durch ausgedehnte Papyrus sümpfe und anschließende Stände von Phönixpalmen, Tamarinden zc. Dieser Region gehören die Panganifälle an, die von einer Fülle buntblühender Balsaminen ümkränzt sind. Von bedeutendstem Interesse für den Botaniker sind die sich in den größeren Döhen der Gebirge an die Baumgrassteppe anschließenden Galeriewäl der. die gegen den Kilimandscharo hin Urwald typus annehmen. Sie sind ausgezeichnet durch kolossale Bäume, die aber fast immer nur vereinzelt vorkommen und dann sich erst in so großer Höbe verzweigen, daß man die Blätter nicht mebr zu erkennen vermag. Interessanter ist daber das Unterbols, die Sclinagewächse und die Blattpflanzen, die Farne und die den Boden bedeckenden Stauden. Orchideen sind auch vorhanden; doch steben sie den ameri- kanischen und asiatischen Angebörigen dieser Familie nach. Ein be⸗ sonders schöner, vielvertretener Baum ist der dem Maulbeerbaum ver- wandte Mundibaum. Der Region dieses Waldes, den man wegen der zroßen Regenmengen, die ibm zu gute kommen, Regenwald“ nennen darf, im Gegensaß zu dem den größeren Höben entsprechenden Höbenwald“, gehört ganz Ostusambara an, wo er am schönsten bei 11090 m Meeres höbe entwickelt ist. An anderen Stellen bebt er in viel gräßerer Höhe an und steigt auch weiter am Gebirge binauf. Man begreift seine schöne Entwickelung angesichts von seit sechs Jabren fortgesetzt gewachsener 2750 mm ni betrãat die degenmeng ie

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onderen Reizen nach, ihm kommt es am meisten auf ein glückliches Er⸗ fassen der Persönlichkeit an. Nicht immer ist er so ausführlich, wie in dem Damenporträt; die Bildnisse des Kapellmeisters Nikisch und des Malers Stumpf zeigen einen breitere, flüchtigere Technik.

Bernhard Buttersack ist mehr mit Studien als mit Ge⸗ mälden vertreten, doch steckt in ihnen die ganze Frische des ersten Sehens und Niederschreibens. Die weichen, kräftig hingestrichenen Farben vermitteln den malerischen Eindrack vollkommen; sie sind voll Leuchtkraft und Glanz. Er malt das silbrige Grau der Weiden, die von Wind und Regen verwaschen sind, das Herbstgold der Bäume, den hellen Sonnenglanz und die tiefen Schatten am Waldrand überzeugend und frisch Wilhelm Stumpf sucht sich größere Motive, ihn lockt mehr das Heroische in der Natur; er schildert ein Unwetter mit Wirbelsturm oder den reißenden Sturz von Wassern. In, seiner Art zu sehen zeigt er sich von Eugen Bracht beeinflußt. Wilhelm Feldmann hat eins seiner stillen Dämmerungsbilder mit dem Himmel voller Abendröte gesandt. Man sieht diefe Ar— beiten immer wieder gern; ein träumerischer Abendzauber liegt dar— über, wie das Grün der Wiesen in der Dämmerung härter wird, während die Wolken, die sich im Flusse spiegeln, immer weicher . und leuchten. Max Uth ist mit Aquarellen vertreten.

m liebsten malt er windschiefe Dorfstraßen und alte Häuserwinkel. Franz Türckes Pastelllandschaften wirken durch die gestrichelte Zeich, nung sehr unruhig. Hanna Mehlis erscheint in ihren Arbeiten vielleicht ein wenig zu weich, doch erreicht sie mitunter recht zarte Stimmungen.

Die Ausstellung englischer Werke im Künstlerhause ist mittlerweile um einige treffliche Arbeiten vermehrt. Orpen vor allem mit seinen Porträts und seinem Bilde „the Rebel“ ist zu erwähnen. Er verfügt über ein ungemeines Können. Wie in seinen Bildern alles luftig, frei und weich im Raum steht, sich ungezwungen bewegt, wie die Gegenstände sich einfügen und zusammenschließen, ist bewundernswert. Bei aller Kraft der Charakteristik sind die Farben ungemein weich und ge— dämpft, ja, fast ein wenig trübe und verschwommen. Wie feine, schwingende Wirkungen weiß er jedoch mit wenigen Tönen zu er— reichen. In dem Bildnis Johns sehe man nur an, wie der Kopf sich gegen das Dunkel abhebt, und wie köstlich belebend das bischen zarte, stille Rot an der Wand wirkt. In the Rebel“ hat der Körper etwas ungemein Schimmerndes, Leuchtendes, die weiche Luft, die ihn umspielt, verwehrt nur wohltätig, daß er sich dem Auge des Beschauers zu grell aufrückt. Eine solche Ver⸗ tiefung in den Raum hinein mildert und nimmt alle Härte. Zu den in England so beliebten Märchenbildern gehört Moiras ‚The Kings Daughter“. Wir können diesen Arbeiten wenig abgewinnen, das Format ist anspruchsvoll, Inhalt und Beziehungen lassen sich aus dem Bilde allein nicht erkennen Was zu uns daraus spricht, entbehrt des Packenden, Unmittelbaren. Die spröde, trockene Art der Malerei ist aber nicht ohne Reiz.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Produktion der franzssischen Landwirtschaft.

Der vom französischen Landwirtschaftsministerium soeben ver⸗ öffentlichten Jahresstatistik für das Jahr 1901 seien nachstehende Daten entnommen, indem bezüglich der Schätzung der Ernte Frank⸗ reichs in den hauptsächlichsten Getreidearten im Har᷑ 1902 nach der vom Ministerium veranstalteten Enquete auf frühere Mitteilungen verwiesen wird.

Die Produktion von Buchweizen, Mais, Kartoffeln, Raps, Rübsen und Mohn gestaltete sich in Frankreich während des Dezenniumt 1892 bis 1901 folgendermaßen:

Jahr Buchweizen Mais Kartoffeln Rap⸗ Rübsen Mohn aon Menge in 10090 hl Menge in Doprelzentnern 3375 35 352 648 802 366 57 253 134613 3186 118 414925 513 966 38 426 76 361 9663 128200 939 599 840 57 gog 77562 3220 129 249 146 565601 5 72 109 1896 S605 10722 29 453 389 5954141 86 463 1397 937 3176199 572 993 80 3846 1893 566 2 13321 638 236 51 465 1399 620 163 7141923 1990 125 310 62 013 1991 91 93 291165 951 379 332 412784

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