1903 / 59 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Mar 1903 18:00:01 GMT) scan diff

ernten Schlucht unter dem Schutze ausgestellter Posten, bei un⸗ günstigem Wetter in der Wohnung eines Mitglieds abgehalten. Der Akt der Aufnahme erfolgte mit besonderer Feierlichkeit. Der BVorsitzende sprach zunãchst ein Gebet. Darauf hielt er dem Novizen ein Kruzifix vor, auf welches dieser die Schwurfinger zu legen und bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden zu schwören“ hatte, daß er von dem Bestehen der Verbindung niemandem, auch nicht den nächsten Angehörigen, etwas verraten werde.

Schließlich wird noch bezüglich des Gymnasiums in Strasburg

in Westpreußen ausgeführt: Die Aufnahme eines Mitglieds erfolgt in ähnlicher Weise, wie bei der Kulmer Vereinigung, nachdem der Novize befragt worden

war, ob er besser Polnisch sprechen lernen wolle, an einer versteckten Stelle des Waldes am Nisko⸗Brodnosee. Das neue Mitglied hatte dem Vorsitzenden unter Handschlag zu schwören, daß es die ihm vorgelesenen Statuten treu halten und das Geheimnis der Vereinigung nicht verraten werde. Meine Herren, das sind die Tatsachen, wie sie das Erkenntnis konstatiert. Daß derartige Eide lediglich behufs Aufnahme in einen wissenschaftlichen Verein geleistet worden sein sollten, das ist doch eine Annahme, die niemand glauben wird.

Der Herr Vorredner selbst hat mich genötigt, auf das Er⸗ kenntnis näher einzugehen, und er wird mir selbst zugestehen müssen, daß seine Angaben, das habe nur den Direktoren gegolten, nicht haltbar sind. Zuzugeben ist, daß Statuten nicht beschlagnahmt worden sind. Diese sind sämtlich rechtzeitig entfernt oder vernichtet worden. Man war daher bei Führung des gerichtlichen Beweises auf die Zeugenaussagen und auf diejenigen Aufzeichnungen angewiesen, die bei den Betreffenden mit Beschlag belegt worden waren. Auf Grund dieser Angaben hat das Erkenntnis, ich be— tone ausdrücklich das Erkenntnis, denn eine Polendebatte herbei— zuführen, ist nicht meine Sache, folgendes als festgestellt erachtet: Der Gesamtbestand des ehemaligen Polens ist in drei Bezirke ein— geteilt: in den niederen, den oberen und den preußischen. Die Bezirke werden durch Delegierte vertreten. Es finden regelmäßige Kongresse statt. Das Endziel des Bundes ist das Erkämpfen der Freiheit. (Hört, hört! rechts) Polnische Nationalgedenktage werden gefeiert, polnische Zeitschriften gehalten, so namentlich die Zeitschrift Teka, die in Lemberg erscheint mit dem Motto: Aus moskowitischer, preußischer und österreichischer Knechtschaft befreie uns, o Herr! In den ein— elnen preußischen Städten besonders auf den Lehranstalten bestehen geheime Vereine; an ihrer Spitze stehen Vorsitzende und Stellvertreter, nebst etwaigen sonstigen Beamteten, als z. B. Schatz⸗ meister und Bibliothekare. Regelmäßige Beiträge werden gezahlt; bestimmte Statuten sind vorhanden. Die Vereine zerfallen in Gruppen, an der Spitze jeder Gruppe steht ein Gruppenführer. Die Verleihung von Auszeichnungen Ringen ist vorgeseben, Be— strafungen sind festgesetzt. Die Existenz derartiger Vereine ist nach⸗ gewiesen in Krotoschin, Neumark in Westpreußen, Schrimm, Kulm, Strasburg in Westpreußen und Thorn.“

Das ist die Uebersicht aus diesem Erkenntnis, und ich kann nur dabei bleiben, daß derartige Organisationen zweifellos wissenschaft⸗ liche Zwecke nicht verfolgen, und mit vollem Recht diejenigen bestraft sind, die einem derartigen geheimen Bunde angehört haben. In meinen Augen ist eine solche Verbindung eine Verschwörung gegen die

Sicherheit des Staateg. (Bravo! bei den Nationalliberalen; Zuruf aug der Mitte)

Abg. Dr. Zehnter (Zentr ): Die badischen Landwirte baben sich wiederholt bemüht. eine Abänderung der bisberigen Einrichtung dabin zu erreichen, daß für ihre Lieferung an die Militärverwaltung, bejw. an die Proviantämter, die niedrigeren Militärfrachtsätze zur Einziebung elangen, wäbrend sie jetzt als Privatfrachten bebandelt werden und e böbere Ausgaben verürsachen. Es würde daraus für niemand ein

den erwachsen. Bis jetzt baben sie keinen Erfolg gebabt, während in Bavern die Sendungen als Militaͤrgut behandelt werden. Weiter wird von den Beteiligten immer wieder auf die Erböhung der Gntschãdiqung für die Natural verpflegung * Die Ansprüche an die Lebenghaltung sind böbere geworden, dle Lebengmittelpreise beträchtlich gestiegen; die Ginquartierung legt, auch abgeseben von diesen Umständen, noch erhebliche Lasten auf, da 4. B. die Jabl der Manödertage sich vermebrt bat. Viele Gemeinden müsen im Süden ju den Gntschsdigungen Zuschüsse lelsten; in Preußen kaben diese Veryflichtungen die Kreise übernommen Die

einden sind aber der Meinung, daß eg nicht ibre Aufgabe, sondern Aufgabe deg Reich ist, diese Gnischädigungen ju leisten; en wäre bedauerlich wenn eg dabin käme, daß neben dem Militãretat des Reich m mm Militäretatg in den Gemeinden auf⸗ gestellt werden müßten. würde darin auch eine Verfassungz.« widrigleit liegen. Die Reichtgesetzzebung muß sich mit dem Gegen= stande befassen, aug den Juständen selbst berausg i die Besserung den Verbältnisseg nicht ju erwarten. Auch die EGntschädiqungasätze far die Quartlerlelstungen sind reformbedarftig; der Betrag von 89 A mn viel jn niedrig. Redner fragt schließlich, wie eg mit der Grwerbung elneg Nebangorlatzeg für das XIV. Urmerckorpa stebe.

Rommissar de Bundegratg, Generalmajor Gallwitz Der Ver⸗ waltung ann aur daran gelegen sein, alleg zu begünstigen, was den Nirekten Giakauf beim Produjenten erleichiert; die Versuche in Bapern sind ang bekannt, wir haben auch in Preußen schon einen selchen Versach gemacht. Zwei Punkte wirken erschmerend ein. Dir Tandlente wen pünktlich fein bei der Lieferung; aber selsst bei der nermalen Grledigang würde die Anwendung deg Misiir⸗

oe Vermebrung unserr Beamtenpersonalg erfordern,

die Wamten mareisen und die Posten ein eln bei den Peedanenten ablanehmen Hätten. Die Verbilligung der Natural- der slegang t der n furnnem Menenstand der Grörternng in der n, . gewesen; eg kemmen bier große und shwierige Fragen in Betracht. Neber die Frage, ed dar Neich verrsihtet M. Ser einzelae Verbände verrslichtet siad, für die Ucherlastang ciuju. Hreten, Her beute ja diefut eren, enrde u welt faäbren. Die Melt keslen geben sefert ia die Millionen. e EGrboöbang der Vergütung r die Quarhierleiftang wärde alcht sewebl greße Orfer serdern, da? Bedenken berderrafen daß man dag Nataralauartierserr in ”sich allein bebandela Fann we gane Frage it nech

d der Gredgang der Neichebeberde. Bin Uekangerlag ir

IV. Arweferre bat sich noch aicht erwittela lasen, die ra-

nech cker dellfändig esfeac, ee stad welter Grmittelangen an.

den Geredersff G kers) Ich kann nur meiner Freude

Verlaaf der legten Kalserman ker in Pesen ugdru . ach deg Kalservaareg and den schönen auf Veffausa. der natlenale Frieden der Rad aehr befestigt erden rz ich bee, daß dag am so eeht 6. Je Haslaer der Nalser a Pelen welst, and den baskß Kegrike erlage enen Grrihtan eieer Nestren la Pesen ent Mir batten en Jabte derber ier dell fade landriri- NMikerate, and eg war bel den verssbriere Man die &e⸗

ben Dea and Streb er Schr riafritea rerka

ag den bel, lit aa chlseßlich aeg den Staa Di 1 batte dier prlenalken Ferefiger für Naabeerrerckt gefragt aud batten Jaan erkbalnt-

und viele Reden im

aus den Staatsforsten genommen. osten für die Anfuhr find infolgedessen erheblich verteuert worden. Die Leute, die den Vorspann leisten mußten, haben tage⸗ und nächtelang auf der Straße gelegen; es ist für deren Unterbringung nicht gesorgt worden. Ich erwarte und hoffe, daß in Zu unft für die Bauern und ihre Gespanne Unterkunft besorgt werden wird, da sie sonst in ihrer Gesundheit geschädigt werden. Üeber die Flur⸗ schadenentschädigungen sind Klagen nur laut geworden, daß Seradella und Aehnliches ; genügend entschädigt wurden. Die Bevölkerung hat sich durchaus militärfroh gezeigt; Stadt und Land haben in der guten Unterbringung der 2 gewetteifert; diese militärfrohe, rein deutsche Gegend sollte der egsminister doch in den versprochenen Genuß von Garnisonen setzen, 6 dadurch wirtschaftlich stärken und befähigen, dem eindringenden Polonismus mit Erfolg zu widerstehen. Abg. Behel (Soz.); Am Sonnabend äußerte Graf von Roon, es sei eine mißliche Sache, immer mit Worten zu fechten, während die Taten ausbleiben. Das bezog sich auf die Erhöhung und Verbesserung der Militärpensionen. Leider sind wir in der Lage, sehr oft in diesem Hause Verhandlungen zu pflegen, ohne daß die geringste Aussicht auf Be⸗ achtung oder Nachachtung be seht. Man klagt draußen über das lange Hause, und, wie mir scheint, mit einem gewissen Rechte; aber man vergißt, daß ein großer Teil der Verhandlungen sich von Session zu Session wiederholt, weil keine einzige der angeregten Fragen eine befriedigende Lösung findet. . er⸗ innere an die Mißbräuche in unserem Polizei⸗ und Justiz⸗ wesen, ich erinnere an die Ausweisungen, den Diätenantrag, an die vielen militärischen Beschwerden. Wenn Sie einmal berechneten, wie viel Zeit auf diese ewigen Wiederholungen draufgeht, würden Sie sich nicht über die Ausdehnung der Verhandlungen wundern. Der Reichstag hat ja keine Macht; wäre er ein Parlament wie in England, Frankreich und der Schweiz, dann wären solche Wiederholungen ganz unmöglich. Das kann das Ansehen des Reichstages nicht heben; es bedeutet aber auch ein schweres Opfer für die Abgeordneten, die immer wieder diese Klagen zur Sprache bringen müssen. So geht es mir auch heute, ich bin dazu gezwungen, obgleich ich im voraus weiß, daß ich wieder mit den üblichen negativen Resultaten davongehen werde. Herr Schädler und Herr Dasbach haben die Duellfrage im vorigen Jahre angeschnitten und dabei sehr milde Töne angeschlagen. 6 Sie (zum Zentrum) wird dieser Punkt allmählich recht unangenehm; ich habe stets im Vordergrunde dieses Kampfes gestanden, und das Ende ist, daß nicht nur nicht alles beim alten bleibt, das immer wieder Handlungen vorkommen, die nicht anders zu bezeichnen sind als wie Faustschläge ins Gesicht des Reichstages. Wir haben über das Duell Blaskowitz⸗- Hildebrandt ausführlich beraten auf Grund einer Interpellation Bassermann. Blaskowitz mußte, statt ins Ehebett, ins Grab steigen. Der Kriegsminister hat den Vorgang als einen tiefbedauerlichen bezeichnet. Herr Hildebrandt wurde mit zwel Jahren Festung bestraft, der mildesten Strafe, die bei Duellen mit tödlichem Ausgang verhängt werden kann. Aber was geschiebt? Kaum acht Monate vergehen, da wird der Leutnant Hildebrandt be— gnadigt. Diese , muß der Kriegsminister gegengezeichnet haben; er wird uns also auch heute darüber Rede und Antwort steben. Der Begnadigte wurde gleichzeitig nach einem anderen Regiment ver= setzt. Bei der Abschiedsfeier gab ihm eine Eskorte von 20 bis 30 Berittenen das Geleit, und er wurde in einer vierspännigen Equipage von Offizieren zum Bahnhof gefahren. Das heißt doch dem Reichstag ins Angesicht schlagen. Es ist aber auch ein Schlag ins Gesicht der gesamten Nation, die in der Verurteilung dieses Duells einig war. Die bärteste Strafe in einem Duell ist in dem Fall von Bennigsen erfolgt, wo der Betreffende 6 Jahre Festung bekam; sonst werden 2, 2 Jahre verhängt, und die Begnadigung er— folgt nach wie vor in kurzer Zeit. Natürlich sagen sich die Richter: Wenn die Begnadigung doch erfolgt, was sollen wir uns dann noch mit zwecklosen harten Urteilen abgeben? Es bleibt zwar ehr wünschenswert, wenn der Reichstag in einer scharfen Resolution seine uffassung über diese Art der ie, des K kundtut; möglich, daß wir dafür keine Mehrheit bekommen; r richtig ist es doch, daß man entweder schaef dorgeht oder die ganze Sache laufen läßt, wie sie läuft. In Jena ist ein Duell zwischen einem Leutnant und einem Studenten vorgekommen. Student fiel, und der Leutnant erhielt zwei Jahre Festung, wurde aber auch nach acht Monaten bereits begnadigt und versetzt. Also auch hier wieder eine sehr milde Strafe und eine Begnadigung nach kurzer Zeit. Im Laufe des vorigen Jabres haben wir von ber- schiedenen Duellen in Deutschland gebört: der Duellunfug dauert also fort. Namentlich Karlgrube scheint ein sebr fruchtbareg Feld für Duelle zu sein. Bemerkengwert ist auch der Fall des bekannten Vauptmanne und Militärschriftstellers Hönig. Dieser bat eine Schrist über den Feldzug ven 187071 geschrieben, in der der General von Schwarzkoppen sebr schlecht wegkam. von Schwartzkorpen forderte Vönig auf Pistolen, Hönig lebnie die Verfechtung einer wissenschaft⸗ lichen Neberjeugung durch ein Duell ab. Hönig wurde auch von dem Abteilungechef im Generalstabe von Bernbardi gefordert, weil er dessen Vater angegriffen batte; er wies auch diese Forderung jurück und eg wurde ibm die Uniform aberkannt. Das ist doch ein starkeg Stück. Zweck der Kriegageschichte ist doch, Febler früberer Kriege nachjuweisen, um sie in Jukfunst vermeiden zu können. Dag liegt im Interesse der Herreg. verwaltung selbst. Wenn aber ein Schriststeller degwegen gleich ge⸗ lordert und vor die Pistole gestellt werden darf, dann wird man sich künftig hüten, solche Kritik in üben. In dem Duell jwischen dem Rechtsanwalt Har und einem Oberleutnant wurde von dem Gdrengericht ein Ausgleich für unmöglich erklärt. Durch Kaiserlichen Grlaß dom Seytember 1902 wurde ein Rechtganwalt den Gharakterg des Reservelentnantg entfleidet, weil er die Forderung eineg anderen Nechtsanwaltg nicht annabm. Tre der Gesen⸗ gebung und der Religiengrorschriften balten Sie (reha) dag Dall als unentbebrlich aufrecht. Am 20. Nodember vorigen Jabreg fand bier eine Versammlung statt, die den Kriegzminister aufforderte, In bestimmen daß in Duellen jzwischen Offeren und Studenten statt der istolen krumme Säbel gebraucht werden mätten. Mso nur eine Milderung einer Gesenwidrigkeit wurde geferdert. Dag ist doch unerbsr Wag würde der Staatganwalt getan baben, renn Urbeißer ctwa Aehnlicheg beschlessen bärten in Qejag auf daz Toalitiongrecht. Hier kräbt kein Hahn danach; die Siaatganmwaltschast al Wöchter der Staatgaeseßze warde ja selbst die Geseße übertreten Die Stafuten den Rösener 8. O steben im Widerspruch mit den S5 125 and 129 den Strafe seßzbuchs. Studenten, die nicht binter den Obren trocken ge= werden sind begehen dicselben Geseßzw idr gleiten. die der Kriennmintfter den volnischen Gomnasiasten dermwirft, uad Sie (recht) geben auch jam Leil einer Verbindung an, die ungesenllcihe Jecke verfolgt Gg bestebt bier cine vermanente Verschweärnng genen Gieeg und Recht ln den Döbern Kliassen semeit er das Darell berrisfi. Ge ant meer Meseß und Meral. Und irft man Umstarz ver, aer die Siühen den Strang treiben eg am schlimm ten. Seit Gin drang der nenrn Misstir⸗ strafgeseßzbachs ift aber die Miluärmiß band langen belleres Vicht erbreitet werden. Früper batte Graf den Ween meine Beichweerden immer all aamabr jar eriesen. In Halle Bat aber der Siaatgannmall ver dem Milttärgericht effen anerkannt, daß ich air ein Verdtenst ermerben babe dad arch, daß ich diese Diane Jar Syrach Rebracht bak ach pt nech m viele Seldafen nat ml Wderlteben der dem ilitärneriht bre Aarsagen aur Farcht der den azeflagken, nad en 6 segat bei solchen Aal ssea Meiackee geleitet werren Tatfahe ist ferner, daß ln einer ganzen Reibe den Fällen iennlihit Miß baad lan an Soldalen benaagen arden die ich in etaemn enen nnd 2 fraden der sie eigentlich am Nilnmmdierst antaanlih wenne, Halt ble de Lente lad lererlck eber rin, aber am Milszrd ken Rand Fe betea keen Wilen alcht bernd, rear die lieneresn ber, mad Drhmnerr eicht benreffen and Fch dadurch en Genen, reer lassea. Maß aber easerr Milt iritzie Ja Genre, de, Wit ar lee e. garlagen. l ckasach schreckik Wir ef Faden be Lerne ef, selche⸗ Mann gefle erfaed ekaerl die Dinner elk anderer Mejtanng ad M cn ann Ciaer birchiafriichen aftali Aber nen warde ftellke e sich dera daß er dnnn biestenn rear, Daß . 2 4— le den lehren Jaren lender —— abs e baben der Nba Laer as Sernakend . a riet

ber schließlich wurde das De n,

namentlich die Zabl der Bestrafungen von Offizieren und auch von Mannschaften, die es als ihre Aufgabe betrachten, ihre Kameraden be Nacht zu überfallen und zu mißhandeln. Einem jungen Mann wurde bei einer solchen Prügelei ein Auge ausgestochen. Die Ben sflebten wären leicht in der . solchen Fällen vorzubeugen. Die milde Be strafung in solchen Fällen ist allerdings wenig geeignet, die Zahl der Mißhandlungen zu verhindern. Vor dem e , in Glogau wurde festgestellt, daß ein Unteroffizier seine Leute in 135 Fällen mißhandelt hatte; er wurde nur zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt, die Vegrada— tion war beantragt, aher abgelehnt worden. Ein ähnlicher Fall in in Frankfurt verhandelt worden, wo ein Unteroffizier wegen 75 Miß handlungen nur zu 3 Monaten verurteilt worden ist. Viele Leue lassen sich die Mißhandlungen aus Furcht vor der Rache ruhig gefallen. Sind das Männer? Nein, es sind einfach Waschlappen, jämmerliche Kerls. Ich muß jeden Respekt vor der deutschen Jugend verlieren, wenn ein junger Mann sich in den Mund hineinspucken läßt und nicht den Mut hat, entsprechend zu antworten. Wo kommt denn das Unteroffiziermaterial her, das solche Bestien in Menschengestalt enthält?! Ein Untero fizier, einer dieser Quäler, sagt zu einem Soldaten: Du wein, ich werde Dir die sozialdemokratische Gesinnung schon austreiben!“ Er ist nachher wegen seines Treibens zu acht Monaten Gefãngnit verurteilt worden; bei der Verhandlung figurierte ein Soldat als Zeuge, der sich durch die Schuld des Ünteroffiziers beide Beine er— froren hatte und in das Verhandlungslokal getragen werden mußte. Der entsetzliche Fall in Rendsburg, wo ein Soldat gezwungen worden ist, die eigenen Exkremente zu verschlucken, dieser Fall hat die Empörung des gesamten gesitteten Deutschland erregt. Aber wie fällt das Urteil aus? Der Schuldige wird zu einem Jahre Ge—= fängnis verurteilt; das Oberkriegsgericht erklärt zwar die Strafe für viel zu gering, aber es ist kein Formfehler begangen, das Urteil bleibt bestehen. In den neuen Kriegsartikeln wird ganz korrekt über die Verwerflichkeit der Mißhandlungen gesprochen; aber der Kommen— tator von Estorff hat sich sehr merkwürdig darüber geäußert; er sagt: wenn ein Unteroffizier einen Untergebenen einmal derb zurecht- setzt, so ist das noch lange keine entwürdigende Behandlung, denn auf dem , wird man auch nicht mit Samthand— schuhen angefaßt.!« Wie kommt er zu dieser Parallele? Auf dem Exerzierplatz, in der Kaserne muß der Soldat doch stillhalten. Es gibt nichts Niederträchtigeres, Empörenderes und Erbärmlicherez als den Mißbrauch einer Gewalt, die einer in dem Bewußtsein hat, daß der Vergewaltigte nichts tun, sich nicht rühren darf. Der Ruf; „Hoch lebe die Sozialdemokratie!', den ein Sozialdemokrat in der Bezechtheit ausbrachte, hat ihm 1 Jahr 5 Monate Gefängnis ein= gebracht. Wie viele Mißhandlungen muß ein Unteroffizier begehen, um zu einer ebenso hohen Strafe verurteilt zu werden! In einem Manöver verweigerte ein Soldat des Kürassierregiments von Seydliy einem Wachtmeister in einer Kneipe den Gehorsam, indem er zu ihm sagte, er bekomme von ihm noch 80 3, die jener ihm vorenthalten habe, er brauche ihm keinen Gehorsam zu leisten; der Kürassier wird wegen Meuterei zu 6 Jahren Zuchthaus und den Nebenstrafen verurteilt. Zu 5 Jahren Gefängnis werden Soldaten verurteilt, die sich wiederholt dem Gebot der Unter offiziere, in der Splvesternacht zu Bett zu gehen, widersetzt haben! Können solche . aufrecht erhalten bleiben? Bei der Revision des Militärstrafgesetbuchs wird hier gründlich aufzuräumen sein; die Disziplin in der Armee wird sich auch obne solche barbarischen Strafen aufrecht erhalten lassen. In steigendem Maße greißt auch in der Armee selber, selbst unter den Offizieren, die Ueberzeugung Platz, daß die Armee in ihrer Ausbildung auf elnem falschen Wege sich befindet. Ich babe schon früber mit Be— rufung auf militärische Autoritäten diese Ansicht vertreten. Wir können ja als Reichstag nicht in die Organisation hineinreden, aber wir haben das Recht, zu prüfen, ob dort alles in Ordnung ist. Der Militäretat erfordert 656 Millionen Mark und 70 Millionen Pension, zusammen 7265 Millionen für 1803; eine geradezu riesenbafte Summe. Ist erst einmal wieder Geld in der Reichskasse, dann wir er bald 826 Millionen beanspruchen, das wird keine drei Jabre dauern. Wird dieses Geld zweckmäßig für die Armee verwende? Der Qberst von der Goltz fübrt aus, dem wichtiasten Dienstzweige, dem Gefechtedienste, werde nicht die nötige Sorge zugewendet, und die Folge davon sei, daß zuweilen die Führer nicht einmal die Kommandos beberrschten. Wie wenn unsereiner solche —— ausspräche! Schulerer zieren, Parademarsch, Drill klappen vorzügllch, aber mit der kriegsmäßigen Ausbildung steht es anders, wie aus den weiteren Betrachtungen des Obersten von der Goltz in seinem Buche sich an zablreichen Beispielen aus den Felddienstũbungen und Manövern nachweisen läßt. Wag die Mandver betrifft, so ist ja einiges darüber schon von meinem Kollegen Kunert gesagt worden. Unsere Manöver werden selbstverständlich von allen militärischen Sachverständigen den In und Auslandes mit dem eingehendsten Interesse verfolgt. Daß leßte Taisermanöder in Posen wird in der Fachpresse den In und Auslandes gleichmäßig verurteilt. Der Matin“ spricht den vbantastischen· Manövern. Die englischen Blätter sagen: Gg in ganz schön, aber eg ist kein Krieg!“ Ga ist vorgekommen, daß die en, Gegner auf Büchsenschußweite von einander entfernt sich bäuglich einrichteten. Die großen Kavallerieattacken, die bei dielen Wanvern geritten werden, sind im Ernstfall ganz unmöglich Infanterieregimenter werden von solchen Kavalleriemassen in die Flucht geschlagen; in Wirklichkeit wäre die Kavallerie don den Salven der Infanterie aufgerieben worden, bever sie an die Janafsanterie auch nur berangekfommen wan Gin Bericht den Berliner Lekalanzeigers bat das sehr deastisch ge schildert, wie diese Mansder, besonderz diese kolossalen Reiterattaden auf eine Meile jum Hobn und Spott aller Siachverständigen aat⸗ zefübrt wurden. Der vor einiger Jeit erschienene Woman Jena oder Sedan“ stammt effenbar von einem Offliier, der nach dem Urteil eineg Kenner n den qut orientierten Sachwerständigen ju gebbren scheint; dieser Tenner gibt allen deutschen Dfflieren den Nat, da⸗ Bach recht gründlich ju stadieren; wenn eg so weiter gehe in der deutsch en Armer, werde man ja einem weiten Jena lommen. Darm sage ich auch in Bejiebang bierauf: Videant Conaulos!

Kriegsminister, General der Infanterie von Goßler:

Der Herr Abg. Gebel bat in der Ginleltung seineg Vortrag; zewissermaßen um Gntschuldigang gebeten, daß er Wieder belungen derbtingen mässe. Ich kann ibm nur recht geben; die in seiner Nede enthaltenen Wiederbelungeg waren recht jablreich Gewag besendern Nene ist den ben auch beate nicht gesagt werden Gr waren dir selben Sachen, die säbrlich bel meinem Geballte dergetrazen ja werbe pflegen. Die Ferm ist wear etwag verschleden der Inbalt in der Regel aber set derselbe.

Janächst bat der Herr Verredaer den dem Due lJeafug esrreche⸗ and dem Jenkram einen Vereurf darau gemacht, daß et ncht schirken daraaf drückt, diesem Unfag ein Gade a machen. Ich flade diele lasefern nicht gan glackli¶h al iea Jabre 18907 mwischen alfler⸗ Dfsiieren sberbaart fein Darll stattgefanden bal, und semlt der eiaem Ducllanfug gn feine Mede fein kana. (Pert, bort! reha) Nar eia eianlger after Offer il 180 bel einem Duell betelllg geresen Gr il der Fall la Jena. we ein Offer ren clan Studenten eg Gesicht geschlagen arde.

Die Affärr Glaekenih ffamnat and dem Jabre 18991 ard elarr reit bier eiagckend kesrprechen erden G ebene an, de be- dans dat feter Neigang, bieranuf ech efamal jarüchafemmen; es ir- a aech etre Nene dargker alcht ealtzateileg. (Sebr richtig! rechen] Mega ad igasare baken flattae fanden bei den &rataant ildebeaadi na Thieme, Der Ma. Bebel schelat Ja glaaben, daß derartige Begaa* gangen eber weitere pa fande fernen. Dag trifft aiht a der Prinstkeet des Reihte isitirerrihte bat dieler bt fa eder ctarlaen gal- biernker a Lerchen Gre icht die Begeadigaag eakweder shen bei

Vorlage des Erkenntnisses zur Bestätigung vor, oder er reicht den be⸗ treffenden Bericht später ein. Es ist dieses von Seiner Majestät dem Kaiser und König so angeordnet worden, damit der höchste Ge⸗ richtshof in die Lage kommt, zu beurteilen, ob die Begnadigung sich empfiehlt oder nicht. Es geschieht dieses also vom höchsten Gerichtshof mit voller Kenntnis der Akten und der mildernden Umstände. Was diese beiden Offiziere anlangt, die in schärfster KWeise tätlich beleidizt worden waren, so lagen so viele nildernoe Umstände vor, daß sie meines Erachtens verdienten, vor Beendigung ihrer Strafe begnadigt zu werden. Dann ist der Ab— geordnete Bebel auf das Abschiedsfest in Gumbinnen näher eingegangen und hat von einer dem Leutnant Hildebrandt auf dem Bahnhof dar⸗ gebrachten Ovation gesprochen. Ich glaube, es ist hier so scharf durchgegriffen worden, daß jeder Zweifel über die Auffassung an der entsprechenden Stelle ausgeschlossen ist. (Sehr richtig! rechts.)

Auch die Affäre des inzwischen verstorbenen Schriftstellers Hönig ist von ihm erwähnt worden. Ich wußte nicht, daß diese Sache hier vorkommen würde, ich hätte sonst das Material mitgebracht. Es hat sich um eine Differenz gehandelt infolge eines Artikels, den Hönig über die Schlacht vom 16. August 1870 geschrieben hat. Ich habe gegen eine berechtigte Kritik nichts einzuwenden, und auch der Abg. Bebel hatte im Verlauf seiner Rede eine Reihe so scharfer Kritiken angeführt, daß er daraus entnehmen wird, die Kritik ist bei uns in jeder Weise erlaubt. (Sehr richtig! rechts.) Es ist aber ein großer Unterschied, ob man jemanden persönlich beleidigt. Generale, die sich nicht verteidigen können, die bereits im Grabe liegen, zu be— leidigen, ist keine Kritik, und wenn die Söhne derselben darüber empört sind, so ist das begreiflich. Uebrigens hat die Sache gar nicht zu einem Duell geführt. Soweit ich mich entsinne, hat der Schrift steller Hönig, dessen Bedeutung ich nicht verkenne, darauf verzichtet, die Sache vor dem Ehrenrat zum Austrag zu bringen. Er hat auf seine Uniform Verzicht geleistet, und ist die Sache auf diese Weise erledigt worden.

Daß das Kapitel „Mißhandlungen“ wieder eingehend erörtert wurde, ist ja selbstverständlich. Ich muß sagen, der Abg. Kunert hat vorgestern meines Erachtens dem Takt Takt ist zu viel gesagt (Heiterkeit insofern mehr entsprochen, als er nicht einzelne Fälle anführte. Der Abg. Bebel hat doch sonst die. Gewohnheit, mehr auf prinzipielle Fragen einzugeben, so daß mich sein heutiges Ver⸗ fahren wundert. Jedem einzelnen Falle nachzugehen, ist hier in dieser kürzen Zeit natürlich unmöglich. (Zurufe von den Sozialdemokraten.) Darin kann ich ihm vollkommen recht geben, daß für solch schwere Mißhandlungen, wie er einzelne soeben angeführt hat, keine Strafe streng genug sein kann; das versteht sich ganz von selbst. Aber, Gott sei Dank, ist ja die Zabl der prinzipiellen Mißbandlungen, die nicht zu entschuldigen sind und auch nicht entschuldigt werden, relativ nicht

groß, und die Zabl der leichteren Fälle, wie die Nachweisung ergibt,

die der Abg. Kunert angeführt hat, die überwiegende. Ich halte es über- baupt für unrichtig, daß jeder Mißhandlungesfall gerichtlich abgeurteilt werden muß. Früber war es so, daß eine einfache Mißbandlung, ein leichter Stoß oder Schlag, disziplinarisch bestraft wurde. Die Offiziere und Unteroffiziere sind verhältnismäßig jung; sie müssen eben erzogen werden. Vergreift sich ein Vorgesetzter bei der Ausbildung an den Leuten, so ist es ganz in der Ordnung, daß der Betreffende mit Arrest bestraft wird. Wie die gesetzlichen Bestimmungen aber jetzt liegen, muß jeder leichte Schlag, jeder unbedeutende Stoß gerichtlich geahndet werden. Dag ist sehr umständlich, ruft Verbitterung bervor, und die Zukunft einzelner Unteroffisiere und Offiziere wird eventuell in Frage ge⸗ stellt. Ich halte es für falsch, daß man dem Vorgesetzten nicht ge⸗ stattet, in derartigen leichten Fällen sofort dis ziplinarisch mit Arrest— strafen einzuschreiten. Die Gründe zu finden, aug denen die Mißbandlungen entspringen, ist in vielen Fällen nicht leicht. Einigen dom Abg. Bebel angefübrten kann ich justimmen. Eg zeigt sich, daß auch die Unterofftiere nervög werden. Dag ist aber eine ganz all⸗ gemeine Erscheinung in der gesamten Bevölkerung. Ich babe dag Gefühl, daß bei einzelnen Mißbandlungen der Täter geistig nicht normal sein kann. Der Unteroffiier weiß doch, daß er seine ganze Zukunft in Frage slellt, die Sache kann ja auch auf die Dauer nicht verborgen bleiben. Er setzt sich der Bestrafung aus und tut es doch. Ge müßten daber diejenigen Leute rechtweitig aus den Truppen entfernt werden. die nicht die Garantie gewäbren, daß sie ibre Leute richtig bebandeln und ibre Newen kebalten.

In einzelnen Fällen, und darum ist eg nicht zweckmäßig, diese bier aufjufübren, bat sich der Abg. Bebel geirrt. So in dem Fall aug dalle. Die Verurteilung ist nicht lediglich auf Grund milltärärn« licher Gutachten erfolgt. Der Betreffende ist dielmebr vor seiner Wer- urteilung jur Beobachtung auf Geisterstsrung der Predinzialirtenanstal äberwiesen gewesen und den dem Art die ser Anstalt ar al de⸗ generlert“, aber nicht ald geisterkrank beseichnet werden. Gerade auf Grund dieseg Gäatachteng wurde der Mann derurteilt Im srateren Derfabren ist dann dag erste Urteil aufgebeben und der Mann lar nechmaligen Mobachtung selneg Geisteg sastanden der Uanersnatn klinik in Dalle ükerniesen weiden Ge darf somit angenommen werden, daß alles gescheben ist, um eine erent. Freispnrechung ad Gatlassung des Mannes berbeinfükren. Die Milt irärste baken auch ln diesem Falle bre Pflicht getan.

Die Bedaur tung, daß bel den Mannschaften Uazebersam immer zebr trage bestraft werde, bat der Aba. Gebel darch ein Gelsriel an 2 Karassseren des Carassierregtment Mr. 7 erlzatert. Leider bat er dan Gedergebnle der Sache mitjuteisen uaterlassen. Das Mrteil in Wealich aufe beben und Meuterei acht an gtaemmen erden. (Hert kärt! echto) Die Leute slad wit cart verbälfalemilg aer gen Strafe dadengekemarn. Alo derartige Gianlfäh- aunzafübren, bal deck feine greFken Bedenfen

Der Derr Verredaer bat daan geglaskt, der Are eier en. kldasg neuer Art derschlagen ju fee. eud ear geftahßt auf eint eie den Aassagen, die er jam Teil ber derlcfer bet Ich ann ner nekederbelen, kritisteren ist bei ang geffattet Daß alle Rrinten aber richtig siad. IM eicht a derlaagen. Jet eas fie e Wtra. e lee ee dech febr anf der Persbaelichfritea an, die diese Kritiken schreibena Denn dag 1st serrkellea kritisteren d ieh kala. ctees schaffen eker red herr, (ehr gat) Nasere Vanbildeag i aueterdentlih lala Die Grande, erden. Tr alcht kadera. Wir Reben fe erfter Qielk auf dern Geden der Lea bisteeg des Canan Mares, Gn, ende, en, ö wf den claen der derleseere Artifes edel bereree-ee-, ra- Nasfe den Merge, eit gert baken. die verszalih aickt la delle

Gleichgewicht ihrer Kräfte und Leiflungen sind. Unsere Ausbildung beruht auf der Ausbildung des einzelnen Mannes, und die Gleich⸗ mäßigkeit, die wir darin erzielen, ist die Grundlage der Armee, die Grundlage der gleichmäßigen Leistungen aller Korps. Darin liegt auch die Wichtigkeit der Paraden begründet. Auf die Weise sehen wir, daß die Armee in allen ihren Teilen gleichwertig ausgebildet ist. Eine andere Kontrolle ist nicht vorhanden. (Bravo! rechts.)

Was der Abg. Bebel über die Schlachteninfanterie aus dem „Militärwochenblatte' hier sagte, zeigt, daß er es nicht verstanden hat. Der Streit dreht sich um die Frage: soll gewissermaßen das Exerzieren auch auf den Schützendienst angewendet, kurzum soll der sogenannte Drill auch auf die Schützenlinien übertragen werden? Darüber sind die Meinungen natürlich sehr verschieden. Derartige Artikel werden im Militärwochenblatt“ veröffentlicht, weil aus dem Widerstreit der Meinungen sich schließlich etwas Gutes entwickelt. Beide Ansichten haben ihre Begründung, relativ ihre Berechtigung, und es entwickelt sich die Sache weiter. Aber aus einem Artikel im ‚Militärwochenblatt' einfach den Schluß zu ziehen, die Ausbildung der ganzen deutschen Armee sei Unsinn, das verstehe ich nicht. (Sehr wahr! rechts.)

Auch von den in China gemachten Erfahrungen hat der Abg. Bebel gesprochen. Gerade dort hat sich gezeigt, daß die Selbständig⸗ keit unserer Leute eine vortreffliche war. Ganz besonders zeigt sich das an dem Beispiel, wo die Leute in dem richtigen Gefühl, die Distanz nicht richtig geschätzt zu haben, langsamer schossen. Das ist ein Triumph unserer Ausbildung. (Sehr richtig! rechts) Daß man über eine tiefe Schlucht hinweg sich verschätzen kann, ist nichts Neues. Wie Herr Bebel das Kunststück fertig bringen will, durch Instruktion es zu ermöglichen, daß jedermann die Distan; richtig schätzt, weiß ich nicht. (Heiterkeit rechts) Vom Mann muß verlangt werden, daß er in jedem Gelände, bei verschiedener Beleuchtung und Bewachsung, und überall da, wo das Schätzen schwierig ist, sich durch Beobachtung des Schusses berichtigt und die Visierstellung ändert, und wenn in einem solchen Falle 750 m geschätzt, die Visiere aber nach erfolgter Beobachtung auf 500 m richtig umgestellt worden sind, dann ist die Kompagnie ausgezeichnet ausgebildet. (Sehr richtig! rechts.)

Dann kamen die Kaisermanöver an die Reihe, die sich ja in der heutigen Zeit einer besonderen Gunst in der Kritik erfreuen. Ich habe in meinem Leben recht viele Manöver mitgemacht: schon vor 1866 und vor 1870; wer hätte damals geahnt, daß auf diesem Gebiete solche Fortschritte gemacht werden, daß es möglich sein würde, so große Truppenmassen in so kurzer Zeit zusammenzuziehen, und in so geschickter Weise unter voller Ausnutzung des Terrains operieren zu lassen! Das wäre in der Tat früher einfach unmöglich gewesen. Möõge man uns das doch einmal nachmachen. Wenn man die Sachen so genau kennt und sich mit ihnen so eingehend beschäftigen muß wie der Kriegeminister, so kann ich nur sagen, die Truppen zeigen sich im Manöver in einem ganz ausgezeichneten Lichte.

Auch die übliche Besprechung der Kavallerieattacke hat beute wieder nicht gefeblt. Herr Bebel sprach den für mich sehr interessanten Satz aus: „natürlich, weil das eine Kerps mehr Kavallerie batte als das andere, mußte es zurückgehen. Bis dahin haben die Herren dort immer bebauptet, Kavallerie sei ganz überflüssig (Zuruf linke), ganz unnötig, Infanterie genüge. Wo soll das nun andert gelernt werden als bei den Kaisermanö dern?! Die Formierung eineg Kavallerielorpg bedingt übrigens noch nicht, daß die andere Partei keine Kavallerie bätte. Das wäre allerdings unrichtig. Schon die

Gegnerg jurück; er wird defensid und lebnt sich mit dem Flügel an da die rückwärtigen Verbindungen bedroht sind. Auf diese Weise lernen wir den Wert der Kavallerie schäßzen, und wir wisse

daß, wer über diele Kavallerie Gegner weit voraus ist solcher Kadallerieattacken betrifft, Stelle weiß eg in erster Linie, daß eine Attacke, i

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und darf größere Märsche nicht schenen Fübrt der Anmarsch auf die richtige Stelle, gegeben. Früber stellie sich bei ung die Kadallerie auf feld auf, wartete den richtigen Moment ab und ging dann, wie der Zeit Friedrich der Greßen, jur Attacke dor. Jent ist das mebr möglich Sie muß versuchen, die Verbältnisse

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Daß kann aber nur gelernt werden bel so gtoßen wie eg die Kaisermanörer sind. Ob man dieseg eder

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tages. werde ich mir nicht nebmen lassen.

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aufmertsam.

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dem Schlacht. mich gewandt werbandlungen mit großem Fleiß. die wir auch recht UNebertreibungen gedutet

ist bei ibm immer dieselbe geblieben dZö Artlanden

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Kriegsminister, General der Infanterie von Goßler:

Die Anfrage ist nicht so leicht zu beantworten. Es kommt dabei in erster Linie auf die lokalen Verhältnisse an. Wir haben die Reihe der kleinen Garnisonen sehr beträchtlich vermehrt und, soweit ich die Allerhöchsten Intentionen kenne, ist Seine Majestät geneigt, auch ferner die Dislokation weiter auszudehnen. Das ist aber jzweifelloß . Ohne bessere Zulagen an die Truppen wird es kaum möglich sein. Die Familien kommen eben an Orten, wo keine Gymnasien oder höhere Schulen bestehen, auch passende Wohnungen nicht zu haben sind, so daß monatelang ein getrennter Hausstand stattfinden muß, mit Räcksicht auf die dadurch entstehenden besonderen Ausgaben mit den gewöhnlichen Bezügen nicht aus. Im übrigen würde durch den Etat in solchen Orten für Bereitstellung von Kasernement oder Bewilligung der erforderlichen Miete hierfür Vor⸗ sorge zu treffen sein.

Es wird also auf die besonderen Verhältnisse und die Möglichkeit ankommen, dem Offizierkorps in einer solchen kleinen Stadt die

notwendigen Lebensbedingungen dauernd in jedem einzelnen Falle zu sichern.

Abg.; Hug (Sentr, schwer verständlich) fragt, wie es mit der Rangerhõhung der Militärkapellmeister stehe. Ueber das Duell sei in prinzipieller Beziehung so viel gesagt worden, daß der erste Redner des Zentrums sich nicht mehr darüber auszusprechen brauche. Das Zentrum verwerfe das Duell prinzipiell. Es sei eine Antiduellliga gebildet worden, der auch viele Mitglieder des Zentrums angehörten. Ueber die Mißhandlungen herrsche im Reichstage nur eine Stimme der Mißbilligung. Die allgemeine Wehrpflicht kege dem Volke große Lasten auf, um so notwendiger wäre es, daß die Vorgesetzten diesen Mißhandlungen möglichst vorbeugten.

Departementsdirektor im Kriegsministerium, Generalmajor von Einem genannt von Rothmaler: Wir sind geneigt, einzelnen Stabs— hoboisten einen höheren Rang zu geben. Die Erwägungen sind aber noch nicht eingeleitet worden. Was geschehen wird, kann ich noch nicht sagen. Die Gewährung höherer Bezüge oder eines höheren ,, ist aber bis jetzt nicht wegen der Finanzlage zurückgestellt worden.

Abg. von Czarlinski (Pole) Der Kriegsminister hat den . verbrecherische Handlungen nicht nachweisen können. Nationale Sigentümlichkeiten können wir nicht ablegen, täten wir es, so würden wir erbärmliche Schurken sein

Abg. Kune rt (Soz) tritt den Ausführungen des Krie sministers über die zahlenmäßigen Feststellungen der Soldatenmißhand ungen und über die Manöver entgegen. Heutzutage kämen die Monöber auf reine Spielerei hinaus, die die Notwendigkeit einer Kavallerie zu zeigen bestimmt seien. Der Kriegsminister habe sich freilich äber die Ver⸗ mehrung der Kavallerie ausgeschwiegen; das sei bezeichnend. Der Präsident sei nach dem Grundfatz: sic volo. sie jubeo, seiner Absicht entgegengetreten, sich mit der Person des Kaisers hinsichtlich der Leitung der Manöver zu beschäftigen. Was jedem elenden Winkelblattchen gestattet sei, solle hier nicht gestattet sein.

Präsident Graf von Ballest rem: Was hier im Reichstage gestattet ist, bestimmt die Geschäftsordnung und, wenn in der Ge⸗— schäftsordnung nichts besonderes darüber steht, der Präsident. Dabei bleibt es, und wenn Sie dreimal sagen: sie volo. sic jubeo, so wird der Präsident immer das tun, was ihm sein Gewissen und seine Amtz= vflicht vorschreibt. Ich bitte Sie nochmals, die Truppenfühbrung Seiner Majestät hier nicht zu kritisieren und nicht in den Bereich Ihrer Er⸗ örterungen zu zieben.

Abg. Kunert: Es ist bier manches gestattet worden. Den Namen Gottes kann man bier aussprechen, aber den Namen Wil belm II. nicht.

Präsident Graf von Ballestrem: Ich rufe Sie biermit zur Ordnung, weil Sie ersteng auf ganz undaffende Weise den Ramen Majestät erwähnt und zweitens meine Anordnungen kritisiert

aben.

Abg. Kunert: Die Redefreibeit, dieses Palladium des Reichs. Und derselbe Mann, der

(Großer Larm.)

Präsident Graf von Ballestrem: Ich rufe Sie jum zweiten Mal zur Ordnung wegen Ihrer unberechtigten Kritik meiner An⸗ ordnungen, und mache Sle auf die geschäftaordnungs mäßigen Folgen

Abg. Kunert: Nach dem, wag ich Sonnabend erlebt babe ind beute erleben mußte, genieren mich Ibre Augfäbrungen absosnt zar nicht (Erneuter großer LSirm.)

Präsizent Graf von Ballest rem: Ich rufe Sie zum dritten ten Wider denstlzeit gegen meine Anerdnungen, und wenn Sie jeßt Ihre Rede nicht beenden s⸗ werde ich das Haug zu befragen haben.

Abg. Kunert Nein, ich babe kein Bedärfniß, noch weiter u reden

Aba. Graf Lon Roon: Serr Bebel bat sich beute direkt an

Die Metbede bat Hert Bebel geändert; früher Dare er die Jeitunggaugschnitte da., sept stadiert er die Militirzerihtz. schon alle in den Neucd bat er nicht gebracht. Ge bat gun wenn er Wißstande jar Sxrache bringt, aber eg lemm˖:— die Art und den Ten an, wie man dag tat. Ge bat sic¶h nicht ver die se NMetdede halte ich fr un zerecht, aber sie Derr Bebel fübrt auch Stimmen über unsere Wander an; wa die sagen, ann ng sedr weng anfechten. Mir find nicht daraaf anger een, nachdem wir geieigt haben, daß ir ia der Tat die erste Urmer der It sind dauerl ich daß Vergeben and Verbrechen in der Armer derkem wen; aber se scharf ju dernrteilen ist dag dech nicht; denn ei it nicht naar Schlechten den der Armer ja sagen, sondern wan Laan scãh deg Gaten nar freaen, dea Re le le ben G n a hreckliciꝭh nad fürchterlich, wag in Nende berg dergckeamea i aber Mebetten emen la anderen Sikaden and ber e, wenn Areettenillsee den Streifenden drangsalert werden Wir legen fetae Sammlung den selchen Giahels gen an und ara cht degwegen alle Arkeiter ind rebe Meascea Me Ner- betten weiden sebr streng bestrafit Renn man e aer leamer wicher orbrtaat, kann eg ler alih die Abfcht fein, die rang der der Lrwer dad die Freude daran der der ganzen Marlen Der arif auf de Wüitararse 1 gang nana erkar Gin Verflaad deg Antidaelleereian n dien sttaender Man Defe; Damit reiderlegt sich tee weitere entferne der Terrn Gehe Her Gen nada rr m aller mai rennen, Teen. err önnen da eie Rriif fatarerra. Me Nritiieran der arterle zjeagt den febt grrie ger Achtang der den Merihen Uecher Me Lat il zan] des erres err cbeiden anden Fakterrn a Pert Gekd; der eg cb rab Role rea lac er dar eLaken, daß aud ekar ie Denrichlasd darch die dentich Arraer ebr get ent reer De Scheil den Berra den der Geld kern ech ger, mn NWetaaagnlaerasgen ta der Urea gidalbet eren Dir M 8 Trine der NRereereßten len ce derz beke Tarriche ei diener frrren Tiecaftnen ni cv etre Nene. die eren die and ger, dan annere Me deere e, n, c d=, er, erde bald baden meren dass * ett ral Uebeinaade 1— 1 96 *

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