1903 / 69 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Mar 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Die Abgg. Keruth, Dr. Krieger⸗Königsberg (fr. Volksp.) und Genossen haben folgenden Antrag gestellt:

In Anerkennung, daß die Berufsarbeit der Lehrer und Lehrerinnen in den gemischtsprachigen Landesteilen eine schwierigere ist, als in einsprachigen, unter Ablebnung der beantragten sog. Ostmarkenzulage die Staatsregierung aufzufordern, noch in dieser Session durch besondere Vorlage die notwendigen Mittel nach⸗ zusuchen, um den Lehrern in allen gemischtsprachigen Landesteilen unwiderrufliche Gehaltszulagen gewähren zu können.“

Die Kommission (Berichterstatter Abg. Winckler) beantragt die unveränderte Bewilligung der Regierungs⸗ forderungen.

Abg. Letocha (Zentr.) spricht eingehend über die oberschlesischen Schul verhältnisse.

Abg. von Löoebell (kons.): Wir verkennen nicht, das die vor⸗ geschlagenen Maßnahmen nicht einwandsfrei sind; aber diese Bedenken find nicht derartig durchschlagend, daß wir zur Ablehnung kommen könnten. Wir bitten die Regierung, bei der Ausführung der Maßnahmen nicht engherzig vorzugehen und die Beschränkung auf gewisse Landesteile nicht allzu einzuengen. Die Zulagen sollen auch nicht nur einmal, sondern möglichst dauernd gegeben werden. Wenn in den ehemals polnischen Landesteilen noch kein Friede eingetreten ist, so liegt dies daran, daß die Polen den Unfrieden immer schüren.

Abg. Dr. Friedberg (ul.) befürwortet seinen Antrag und den

es Abg. Ernst. Die Lehrer bedürsten einer Erhöhung ihrer Gehälter, sie noch im nationalen Interesse zu erfüllen

Minister der geistlichen, angelegenheiten Dr. Studt:

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Unterrichts- und Medizinal—

ie hier zur Debatte stehenden Vorschläge im eits durch den Referenten

Kultusetat haben Ihrer Budgetkommission, den Herrn eine sehr ausgiebige und zutreffende Beleuchtung er⸗ ten Sie mir hinsichtlich des Wesens und der Bedeutung noch folgendes hinzuzufügen Herren, die Königliche Staatsregierung schlägt Ihnen vor, er besonderen Schwierigkeiten, welche in den gemischtsprachigen en der Provin Teils von West⸗

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Klassen zu unterrichten haben, in geeigneten Fällen mäßige Ver⸗ gütungen in Form einmaliger Remunerationen zu gewähren.

Was nun die Anträge der Herren von Tiedemann und Gamp an— betrifft, so sehen dieselben, ganz abgesehen von der räumlichen Ab⸗ grenzung und der Einbeziehung auch einiger Teile der Regierunasbezirke Breslau und Oppeln, Opfer für die Königliche Staatsregierung vor, die ungefähr 2 Millionen Mark betragen würden, abgesehen von den Mehrausgaben, die noch durch die Pensionserhöhungen entsteben würden, und den Ausgaben für die Mittelschullehrer. Hinsichtlich der letzteren machen sich insofern noch besondere Be— denken geltend, als es sich hier fast ausschließlich um Lehrer handelt, die lediglich Gemeindebeamte sind, und als die Mittelschulen freiwillige Veranstaltungen der Ge⸗ meinden sind. Eine Verpflichtung des Staats zur Gewährung von Zulagen an die Mittelschullehrer muß um so mehr in Abrede gestellt werden, als irgend eine subsidiäre Verpflichtung des Staats gegenüber diesen freiwilligen Einrichtungen der Gemeinden nicht besteht. Schon aus diesen grundsätzlichen Bedenken würde der zweite Teil der Anträge der Herren Gamp, von Tiedemann und Genossen für die Staatsregierung nicht annehmbar sein.

Meine Herren, ich wende mich nunmehr zu dem Antrage der Herren Abgg. Friedberg, Seer und Sieg, wonach statt der Zulage von 120 bezw. 200 M eine einheitliche Zulage von 300 4M gewährt werden soll. Ich habe schon darauf hingewiesen, daß auf diesem Wege eine allgemeine Aufbesserung der Besoldungsverhältnisse der Lehrer erreicht werden würde, zu der ein Bedürfnis in diesen Landestheilen nicht vorliege. Von den Herren Ahgeordneten ist nun hervorgehoben worden, der Zweck des Antrages wäre, Lehrer aus anderen Landesteilen nach den gemischtsprachigen Gebieten heranzuziehen. Meine Herren, um einen derartigen Zweck handelt es sich aber bei der Gewährung der sogenannten Ostmarkenzulage nicht. Es besteht in Posen und Westpreußen zwar in der Tat ein Lehrermangel, der⸗ selbe wird aber im Laufe der Zeit durch die in Aussicht genommene Einrichtung zahlreicher Präparandenanstalten und Seminarien, in befriedigender Weise beseitigt werden. Das finanzielle Opfer, das dem Staate bei Berücksichtigung dieses Antrags zugemutet werden würde, beträgt etwa 700000 S jährlich. Abgesehen hiervon,

s 1 eine erhebliche Verschiebung. des Verhältnisses zu den meintreten. Wie der Herr Finanzminister indessen gestern schon hervorgehoben hat, bilden die beiden Vorlagen ein geschlossenes lches von einheitlichen Gesichtspunkten aus beurteilt werden erscheint nicht zulässig, nach einer oder der

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Ernst endlich will allen Volksschullehrern Provinzen Posen und Westpreußen iplinaruntersuchung entziehb en

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Es wird also von nicht weniger kommt, daß Verschiebung zur

welche die Königliche Staatsregierung schon, weil sie namentlich in neuerer Zeit bedenkliche Erscheinungen aufweisen, mit größter Auf— merksamkeit verfolgt. Aber, meine Herren, im übrigen sind die Voraussetzungen, unter denen die Tätigkeit der Lehrer gegenüber Kindern mit polnischer Muttersprache sich als eine besonders schwierige gestaltet, im Regierungsbezirk Oppeln bis jetzt, Gott sei Dank, noch nicht gegeben. Mit sehr wenigen Ausnahmen stellt sich die Bevölkerung gegenüber der Aufgabe der Lehrer nicht feindlich, und vor allen Dingen und im allgemeinen gilt dies auch bezüglich der Geistlichkeit, wie ich gern anerkenne. Also dürfen die Verhältnisse von Oberschlesien in dieser Hinsicht nicht nach dem gleichen Maßstab wie die von Posen und Westpreußen behandelt werden. Sollte im Laufe der Zeit darin eine ungünstige Aenderung eintreten, so werden selbstverständlich von der Königlichen Staatsregierung dementsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet werden.

Nun muß ich mich noch gegen die Ausführungen des Abgeordneten Letocha wenden, der die gesamten Vorschläge der Königlichen Staats« regierung, soweit sie sich auf diese festen Zulagen beziehen, auch heute wieder ebenso wie in der Budgetkommission einer ungünstigen Be— urteilung unterzogen hat. Die Vorwürfe, die der Herr Ab— geordnete erhoben hat, gehen entschieden zu weit, wenn er meint, daß derartige Zulagen Erbitterung, Mißgunst usw. erregen müssen. Dann läßt sich das von jeder Remuneration überhaupt sagen (sehr richtig! rechts), und ohne Remuneration kann Regierung die Verantwortung dafür übernehmen, daß in allen Fällen die Lehrer ihre Schuldigkeit zu tun angehalten werden können. Es müssen derartige Belohnungen vorhanden sein für treue Pflichterfüllung bei schwierigen Verhältnissen einerseits, und andererseits muß die Unterrichtsverwaltung in der Lage sein, bei Unglücksfällen und sonstigen Vorgängen, welche die Lehrer zu be— sonderen Ausgaben nötigen, auch ihrerseits mit Remunerationen, Gratifikationen, Unterstützungen usw. helfend einzutreten. Diese Ver— pflichtung und Notwendigkeit ist unzweifelhaft vorhanden, und ich glaube nicht, daß der Herr Abgeordnete recht hat, wenn er meint, daß Zulagen ebenso wie Remunerationen und Gratifikationen usw. nur Erbitterung und Mißgunst erregen können. Ich habe von dem Stande der Lehrer eine bessere Meinung als die, welcher die Be— fürchtungen des Herrn Abgeordneten entspringen.

Was die vorliegenden Petitionen anlangt, so sind sie ja schon von den beiden Herren Referenten dahin beurteilt worden, daß sie gegenstandslos sein würden, wenn die Antiäge der Budgetlommission angenommen werden sollten.

Mit wenigen Worten, meine Herren, komme ich nun den Ausführungen des Herrn Abg. von Gleboecki,

keine

noch zu soweit dieselben die Schul zustände im ehemaligen Polenreiche betreffen. Der Herr Ab eordnete hat unter Berufung auf die neulichen Angaben des Herrn Abg. Stychel heute hier dem ehemaligen Königreich Polen Ichulen zum Teil in einem blühenden und mustergültigen Zustande befunden haben. Meine Herren, das von solchen Schulen, die ils Lateinschulen sich

zesonderen Obhut der kirchlichen Behörden erfreuten

gilt auch wesentlich nur für das Bistum Ermeland welches übrigens,

seinerzeit im Herrenhause gefallen war, noch feststellen möchte, ledig

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beworgehen. Auch diese Schulen verdienen in jeder Beziehung Förderung. Bessert man aber die Volksschulen auf, so verhindert man, daß gute Kräfte von Volksschullehrern an die Mittelschulen übergehen, man diskreditiert dadurch die Mittelschulen. Des⸗ halb halten wir es für nötig, auch den Lehrern und Lehrerinnen der Mittelschulen diese Zulagen zu gewähren. Halbe Maßregeln sind verkehrt. Die Vorschläge der Staats⸗ regierung genügen nicht. Es muß ganze Arbeit geleistet werden. Und wir sind der Meinung, daß das mit der Annahme unseres An— trages erreicht wird. Wir haben mit Absicht die Karenzzeit in unserm Antrage weggelassen, weil wir hoffen, daß gute Lehrerkräfte aus der Westen in diese Gegenden kommen werden. Bei der vorgerückten Stunde will ich auf die Widerruflichkeit nicht mehr eingehen, ich bleibe bei dem, was ich gestern ausgeführt habe. Ich beschränke mich nur noch darauf, nochmals zu bitten, unseren Antrag anzunehmen. Abg. Kindler-⸗Posen (fr. Volksp.) polemisiert gegen die Wider⸗ ruflichkeit unter Bezugnahme auf die Ausführungen des Abg. Ehlers. Ein Wechsel soll nach den Worten des Ministerpräsidenten durch diese Vorlage eingelöst werden; aber einen solchen löst man ohne Bedingung ein. Hier aber sollen die Beamten den Wechsel mit Gesinnungs⸗ tüchtigkeit bezahlen. Wenn Gesinnungstüchtigkeit nicht anders sein soll als treue Gesinnung, so ist sie selbstverständlich. Darum braucht sie nicht erst besonders belohnt zu werden und zumal nicht mit einem solchen Trinkgeld, das in diesem Falle nur Neid und Mißgunst erregt. Wir sind auch der Meinung, daß die Schulen in den Ostmarken politisch tätig mithelfen müssen. Die Regierung verkennt immer noch den Wert der Simultanschulen; konfessionelle Schulen tragen nicht zum Frieden unter der Bevölkerung bei, den wir doch so notwendig gebrauchen. Wir müssen auch sonst für die Lehrer in sozialer Be⸗ ziehung eintreten, man muß die Alterszulagen erhöhen, um dem Lehrermangel, der besonders in der Provinz Posen sich fühlbar macht, abzuhelfen. Zu diesem Zwecke ist es auch notwendig, die Widerruflich—⸗ keit aufzuheben, worum ich nochmals bitte. r Abg. Ernst (fr. Vgg.) begründet seinen Antrag, ist aber bei der Unruhe des Hauses auf der Tribüne sehr schwer verständlich. Die festen Zulagen seien sehr notwendig für die jungen Lehrer, dle nur 300 M Anfangsgehalt bezögen und mindestens 60 „S notwendige Ausgaben im Monat hätten. Der Redner schildert in eingehender Darstellung die Schwierigkeiten, mit denen s kämpfen haben, , sprechen. Hierbei unterbricht ihn der Präsident mit der Bemerkung, daß diese statistischen Zahlenreihen das Haus nicht interessierten, da die Zulagen an Lehrer in überfüllten wie nicht überfüllten Klassen gegeben würden. Der Redner erklärt aber, daß diese Ausführungen zur Begründung dieses Antrags nötig seir

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Darlegungen fort.

; de die Lehrer im Osten zu und kommt dabei auf die Ueberfüllung der Klassen zu

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seien, und fährt in seinen Finanzminister Freiherr von Rheinbaben: Meine Herren! Ich hatte erst die Absicht, mich auch noch aus— führlicher zu dem . Zurufe),

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igen Worten zu dem Antrag Dr. Friedberg und zu dem Antrag freikonservativer Seite ĩ ;

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sondern daß wir jeden Tag eine neue Agitation aufleben sahen, es möchte mehr bewilligt werden. Kein Mensch sieht darauf, wie es früher gewesen ist, sondern vergleicht immer die Kategorie, die mit 100 S mehr beginnt oder etwas schneller steigt oder auch im Gehalte etwas höher kommt. Ich meine, das hohe Haus sollte im eignen Interesse und auch im politischen Interesse des Landes sich nicht dazu hergeben, nun auch seinerseits einen Keil einzutreiben.

Die Resolution Tiedemann will ja für das nächste Jahr keinen Zwang nach der Richtung hin ausüben; aber diese eben von mir ge— schilderten allgemeinen politischen Bedenken liegen gegen diesen Antrag doch erst recht vor; denn wenn der Antrag angenommen worden ist, wird die Agitation in den Lehrerkreisen erst recht künstlich angefacht. Darum ist diese Resolution für uns ebenso unannehmbar wie der Antrag Friedberg, und ich bitte, beide abzulehnen. (Beifall rechts.)

Abg. Gamp freikons): Die Ausführungen es Abg. Ernst waren uns allen nicht neu, er hätte hier diese lange Rede nicht zu halten brauchen. Wenn der Staat jetzt 12 Millionen Mark für Luxuszüge ausgibt, sollte er auch einmal 20 Millionen Mark für die Lehrer ausgeben.

Abg. Dr. von Jazdze wski Pole, mit Zurufen empfangen die Sitzung dauert bereits über 6 Stunden); Hören Sie nur meine kurzen Ausführungen an, ich werde Ihre Geduld nicht lange in An— spruch nehmen. Der Abg. Glebocki hat sich heute zu einer scharfen Kritik der Polenpolitik hinreißen lassen, daz ist richtig. Aber Sie können es einem Abgeordneten, der ein Gefühl für die Ungerechtigkeit dieser Politik hat, nicht übelnehmen, wenn er die scharf schneidende Politik der Regierung scharf kritisiert.

wollen den Frieden mit der Regierung, ber der Chauvinismus vergiftet unser Leben. Eine solche ]

wäre in Frankreich unmöglich. Wir können für die Forderungen nicht stimmen, weil sie eine politische Spitze enthalten. Wenn man durch die grundverkehrte Regierungspolitik die Lehrer in zur Familie und Kirche stellt, so untergräbt man ihre Stellung. Das ist geschehen, und das kann keine Zulage von 120 oder 200 ! 300, selbst von 509 6 wieder gut machen. Auf diesem Wege werden die Lehrer nicht zufrieden gemacht. Die Wide keit der Zulage wird zum Denunziantentum führen. Unsere Fürsorge für die Lehrer haben wir bei dem Lehrerbesoldungsgesetz

Minister der geistlichen, Unterrich angelegenheiten Dr. Studt:

Meine Herren! Der Herr Abg. temporis acti die Zustände einer rat in der Provinz Posen war. rung von den Zuständen

lebt, daß allerdings die Lehrer eine

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pielten, aber nur

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das Vorhandensein von Ebbe und Flut in der Nordfsee, deren Fehlen in der Ostsee, die relativen Hebungen oder Senkungen des Meeres- spiegels, die Stärke, Richtung und Verteilung Winde, Klima. Gesteinsarten und geologischer Bau überhaupt. drittes tritt dem Geologen endlich ein historisches Moment entgegen; denn in dem wunderbaren System der Wechselwirkungen kommt es auf die Zeitfolge an, in der diese an einem gegebenen Punkte einsetzen. Für die Umgestaltung einer einzelnen Küstenstrecke ist es beispielswesse nicht ein notwendiger, physiologischer, sondern ein äußerer zufälliger“ historischer Vorgang, wenn sie vom offenen Meere durch eine in meilenweiter Ferne sich vorschiebende Nehrung abgetrennt wird oder wenn in ihrer Nachbar⸗ schaft die Mündung eines Stromes verlegt wird. Und doch kann durch jedes dieser Ereignisse der Werdegang eines Kästenstückes unter⸗ brochen, abgeändert oder umgekehrt werden, so daß soeben Neu⸗ gebildetes alsbald wieder der Zerstörung anheimfällt AUnsere deutschen Meere sind, mit dem Ozean verglichen, nur flache Randmeere. Die durch sie vom europäischen Festlande abgetrennten Inseln und Halbinseln sind nach Art und Verband ihrer Gesteins—⸗ schichten als unterseeisch mit dem Festlande verbunden zu erachten. Aus dem zunächst Deutschland zwischen England und Dänemark ge— legenen Teile der Nordsee würde ein mäßiger Kirchturm überall hervor⸗ ragen. Die Ostsee ist in ihrem westlichsten Teile ebenso flach und erst östlich von Bornholm etwas tiefer. Aber auch sie ist ein jugend⸗ liches Meer, dessen Boden bis zur deutschen Küste noch in einer geologisch nahen Vergangenheit ein Vorland Skandinaviens war. Zwar wogte schon in Abschnitten der Jura⸗ und Kreidezeit ein Meer von Hannover bis Ostpreußen und weiterhin; aber damals, wie später, nahmen die hier abgelagerten Schichten gewisse Stoffe auf, die aus Skandinavien stammen, mithin nicht über eine trennende Ostsee gewandert sein konnten. Dann kam die Tertiärzeit, und das Kreidemeer verschwand. Ein Festland breitete sich aus, auf dem Bernsteinwald grünte. Nochmals drang (zur Oligocãnzeit) Westen her bis Ostpreußen ein, dann wird kleiner, und in der Diluvialzeit ch zesamte Ostsee und drang

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