1903 / 104 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 May 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Abgereist:

Seine Excellenz der Finanzminister Freiherr von Rhein⸗ baben, zu einem mehrwöchentlichen Aufenthalt in den Ver— einigten Staaten von Amerika.

Angekommen:

Seine Excellenz der Stagtsminister und Minister für Land⸗ wirtschaft, Domänen und Forsten von Podbielski, aus Karlsbad.

*

Aichlamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 4. Mai.

Der Königliche Gesandte in Darmstadt Prinz zu Hohen⸗ lohe-Oehringen ist vom Urlaub auf seinen Posten zurück⸗ gekehrt und hat die Geschäfte der Königlichen Gesandtschaft wieder übernommen.

W.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Luchs“ am 2. Mai in Amoy eingetroffen.

Der Ablösungstransport für das ostasi Kreuzergeschwader hat in einer Stärke von 51 Offizieren, 67 Deckoffizieren und 1330 Mann am 2 Mai in Bremer⸗ haven mit dem Lloyddampfer, Main“ die Reise nach Tsingtau angetreten.

Münster, 3. Mai. Heute mittag 12 Uhr wurde der auf Befehl Seiner Majestät des Königs einberufene Landtag der Provinz Westfalen im Sitzungssaale des hiesigen Landeshauses, nachdem zuvor die Mitglieder des Landtages dem im Dom und in der neuen evangelischen Kirche abgehaltenen Gottesdienste beigewohnt hatten, durch den Königlichen Landtagskommissar, Oberpräsidenten der r Staatsminister Freiherrn von der Recke mittels olgender Ansprache eröffnet:

Hochgeebrte Herren!

Mit Ihnen empfinde ich schmerzlich den Verlust der um das Wohl der Provinz hervorragend verdienten Männer, die seit der vorigen Tagung der Tod aus Ihrer Mitte genommen bat.

Die Königliche Staatsregierung wünscht durch den Provinzial landtag die Frage begutachtet zu seben, ob es sich empfiehlt, die seiner zeit nach zuvoriger Anhörung der Pronjnzialstände mit Allerhöchster Genehmiqung erlassene Allgemeine Feuerpolizeiordnung für die

rovinz Westfalen aufzuheben, deren teilweise veraltete Bestimmungen ich einer zeitgemäßen Regelung des Feuerlöschwesens und der Maß— nahmen zur Verhütung von Feuerggefahr, besonders auch in bau— polizeilicher Hinsicht, hinderlich erwiesen haben.

Der durch die Vorlagen des Provinzialausschusses Ihnen dar— gebotene Beratungsstoff ist entsprechend der Vielseinigkeit der dem =, , gesetzlich zugewiesenen und ven ihm aus eigener Initiative übernommenen Aufgaben ein sehr reichhaltiger.

Besonderes Interesse beansprucht das Reglement zur Ausführung des neuen Dotationsgesetzes vom 2. Juni 1962. Es tritt an Stelle ministerieller Grundsätze, nach denen einstweilen die Verteilung der für Armen. und Wegejwecke bestimmten Nachtragszdotation erfolgie. Die Hauptschwierigkeit der einbeitlichen Regelung lag in der Ver⸗ schiedenartigkeit der westfälischen Verbältnisse Es ist deshalb hinsichtlich der Beurteilung der kanmunalen Leistungekraft jede Schematisie rung vermieden und dem billigen Er⸗ messen im einzelnen Fall ein weiter Spielraum eingeräumt. Ich boffe zuversichtlich, daß emenis volles Ginvernehmen zwischen den den wird

Die Notwendi irrenanstalt wurde anerkannt. Die landtage zewãbhlte fassenden Vorarbeiten allem die Frage

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Dag älteste Mitglied der Versammlung, Freiherr von Lands: berg⸗Steinfurt zu Drensteinfurt brachte ein dreifaches Hoch auf Seine Majsjestät den Kaiser und König aus, in das die Versammlung lebhaft einstimmte.

Sach sen.

Seine Majestät der König traf gestern mittag von Stuttgart wieder in Dresden ein. Allerhöchstderselbe wurde auf dem Bahnhofe von den Spitzen der Behörden und dem gute en che empfangen und nach dem Königspavillon geleitet, wo das Dresdner a cappella⸗Damenquartett Seine Majestät mit einem Vortrage begrüßte. Unter Glockengeläut fuhr Seine Majestät dann, von Gardereitern eskortiert, durch die Prager Straße nach dem Altmarkt. Dort entbot der Bürgermeister Beutler den Willkommengruß, und eine nach Hunderten zählende Sänger— schar trug einen Begrüßungshymnus vor. Für alle Huldi— gungen dankte Seine Majestät tief gerührt und gab besonders einer großen Freude über die rege Teilnahme der Vereine, Innungen, Beamten, Korporationen und Schulen Ausdruck. Im Schloß wurde Seine Majestät von Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzen und Prinzessinnen des König⸗ lichen Hauses begrüßt. Nach kurzer Rast begab sich Seine Majestät unter erneuten Jubelrufen nach Hosterwitz.

Württemberg.

Seine Majestät der König von Sachsen begab sich, wie „W. T. B.“ berichtet, am Sonnabend vormittag mit Seiner Majestät dem König und Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog Albrecht von Württemberg nach Ludwigs— burg zur Besichtigung des Allerhöchstdemselben am 1. d. M. verliehenen Infanterieregiments Alt⸗Württemberg (3. Württem— bergisches) Nr. 121. Am Nachmittag besuchten beide Majestäten das Armeemuseum. Um 7 Uhr reiste Seine Majestät der König von Sachsen nach Dresden ab, nachdem Allerhöchst⸗ derselbe sich auf dem Bahnhofe von Seiner Majestät dem König von Württemberg auf das herzlichste verabschiedet hatte.

Mecklenburg⸗Schwerin.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist heute von Schwerin nach den Niederlanden abgereist, um Ihrer Majestät der Königin Wilhelmina und Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Heinrich der Niederlande einen Besu ch ab— zustatten. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Marie hat sich bereits vorgestern zu längerem Aufenthalt nach dem Schloß Loo begeben.

Dentsche Kolonien.

Der Chef der Verwaltung des Ssanga⸗Ngokogebietes in Kamerun, Oberleutnant Freiherr von Stein, berichtet über die Beendigung seiner Ber tua-Expedition aus Süe unter dem 14. Oktober v. J., wie das „Deutsche Kolonialblatt“ mit—⸗ theilt, folgendes:

Im weiteien Verfolg meines Berichts vom lasse ich einen Tagebuchauszug folgen. Da vor Eintritt in eine ge— waltsame Lösung der Verhältnisse in Gamane (Bertua) eine möglichste Stärkung der deutschfreundlichen Partei um den Veruma notwendig erschien, um in tunlichst ausgedehntem Maße ein Auswandern der Bertualeute in französisches Gebiet zu vermeiden, war zunächst noch ein längeres Zuwarten meiner Auffassung nach ratsam So wurde die Zeit vom 9. bis 21. August, an dem ent⸗ scheidende Schritte eingelat‘ wurden, dazu benutzt, der Partei des Veruma durch eine gewisse RMßere Aufgabe der Kriegsbereitschaft, Er— teilung von Auggeherlaubnis an Soldaten z6 größtmögliches Zutrauen einzuflößen, was denn auch in befriedigendem Maße gelang. In derselben Zeit hat der Direktor der Gesellschaft Süd⸗ Kamerun Graf Schlippenbach, nachdem über die weitere Be⸗ handlung der gesamsien Nordjzone mit der Verwaltung konforme Die positionen getroffen walen, den Y) äckmarsch angetreten. Es hesteht

12. August 1902 *)

meidlichen Kriege nichts zu befürchten. Auch versprach ich, w möglich. Bertucs Leben zu schonen, ihn aber w , seiner Umgebung bei Gonakoil anzusiedeln.

Erst am 30. 2 kam der Eskortenzug des Herrn von Lüdinghausen von Mokbe zurück. Da die Scheidung zwischen der Verumapartei und dem Anhang Bertuas sich unterdeg völlig vollzogen hatte und sämtliche . nördlich der Staadtschen Real nun verlassen waren, brach ich am 4. September nach Norden auf, um den nun unvermeidlichen kriegerischen Austrag der Bertuaangelegenheit zu beginnen. An der Nordgrenze der Gamane im Norden umsäumenden Farmdörfer wurde Lager bezogen und durch Patrouillen festgestellt welcher der beiden in die Landschaft Vangeri führenden Wege vom 56 besetzt sei. Es fielen an diesem Tage wenige Schüsse, da die Frpedition offenbar nur von vorgeschobenen Wachen oder Patrouillen auf dem Marsche und im Lager eunruhigt wurde,

Das Gelände war äußerst ungünstig. Viele sumpfige Wasser— läufe in schmalen Waldstreifen umschließen als Unterbrechung einez welligen, stark besiedelten Graslandes mit über doppelt mannshohem Gras Gamane im Westen, Norden und Nordosten. Weiterhin schließt sich in allen genannten Himmelsrichtungen ein sehr dichter außerhalb der Wege kaum passierbarer Urwald an, der im Weften Nordwesten und Norden bis an den Ssanaga, im Nordosten bis etwat über die Straße Bertua— Kunde reicht. Der Osten des in Frage kommenden Gebietez ist durchweg mit doppelt mannshohem Gras be⸗ standen, weniger dicht bevölkert, und es werden dort die Terrainfalten beträchtlicher.

Im allgemeinen beabsichtigte ich durch partielle Friedensschlüssee auf sämtlichen, strahlenförmig von Gamane ausgehenden Straßen ein seilliches Ausweichen Bertuas allmählich einzuschränken, zumal mir bekannt war, daß infolge vieler früher geführter Kriege ein Zurück weichen Bertuas auf größere Entfernungen als zwei Tagemärsche von Gamane ihm nur im Norden (Vangeri) und Nordwesten (ein Mbiabiunterstamm) möglich war. Veruma und seine Partei verhielten sich völlig neutral, und es schien mir im Interesse der Zukunft dieser Gegenden fürs erste richtiger, von schärferen Maßregeln zur Gestellung von Führern, zu Aufschlüssen über die Stellung und Macht. Bertuaß Abstand zu nehmen. Auch von der Haussaansiedelung in Gamane war aus Furcht vor späterer Rache wenig zu erfahren, eur zwei aus der persönlichen Umgebung Bertugs entflohene Dassisklaven haben mir dann wesentliche Dienste geleistet.

Am 5H. September wurde unter unerwartet geringem Widerstand Nungbako, der Hauptort der Baialandschaft Vangeri, im dichten Urwald mit wenigen Parzellen hohen Grases gelegen, genommen. Die anfänglich recht bedeutende Zudringlichkeit einzelner Bogenschützen ließ nach der verlustlosen Besetzung des schwach verteidigten Dorfes Nungbako sehr auffällig nach. Auch in der Zukunft wurde von da ab im Vangeriland bereits in respektvoller Entfernung nach kurzem Feuer die Flucht vorgezogen, und es kam nur noch in der Richtung Goffi und Bobalo zu etwas lebhafterem Widerstand dieser Ver— bündeten Bertuas. Bertuga selbst muß zu diesem Baiastamme nicht alljzugroßes Vertrauen gehabt haben, denn er sowohl wie sein Sohn und engerer Anhang haben in Nungbako nicht standgehalten, sondern sind bereits am Abend vorher, zunächst unbekannt wohin, aufgebrochen.

Frankreich.

Ueber den Besuch des Königs von England und die Allerhöchstdemselben zu Ehren in Paxis veranstalteten Fest— lichkeiten liegt folgender Bericht des „W. T. B.“ vor: Am Sonnabendvormittag fand in Vincennes eine Truppen— schau statt, der eine sehr große Menschenmenge beiwohnte. Die Wagen, die den König, den Präsidenten Loubet und den Kriegsminister. General André brachten, fuhren zuerst die Reihe der aufgestellten Truppen entlang und hielten sodann vor der Tribüne. Als der König und der Präsident die Tribüne be— traten, brach die Menge in die Rufe: „Es lebe der König!“ und „Eg lebe Loubet!“ aus. Der König schüttelte den Ministern und den Präsidenten des Senats und der Deputiertenkammer die Hand. Bei dem Vorbeimarsch grüßten der König und der Präsident jede einzelne

demnach zunächst eine Faktorei in Berri, eine ebensolche

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in Auf sicht genommen, und Bimba bejw das Mesimaland soll nach Durchmarsch der falls in Arbeit ge⸗ nommen we Am 15. Aug marsch antreten

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Fahne durch Erbeben und durch Entblößen des Hauptes. Nach der Rückkehr von Vincennes besuchte der König mit dem Präsidenten Loubet und dem Ministerpräsidenten Combes das Stadthaus. Dort wurden der König Gduard und der Präsident Loubet von dem Präsidenten des Munizipalrats Deville, dem Präfekten des Departements Seine und dem Polizeipräfekten empfangen. Der Präsident des Munizipalrats begrüßte den König und dankte Allerböchstdemselven für seinen Besuch, dem Paris eine Bürgschaft für den Frieden zwischen den beiden tionen und ein Unterpfand für immer engere und Beziehungen zwischen London und Parig sehe. t des schloß sich dem Vorredner bat den König seine aufrichtigen Wünsche für da ”der Königlichen Familie und des englischen Volkes ent⸗ Der König Eduard dankte den Herren in französischer den Empfang, den ihm die Bevölkerung von Paris be— werde den Besuch, der ihm das größt 1 vergessen Den Worten des Kön Der Präsident des Munizipalrats Devill prächtigen Krystallbecher den Wegrüßn un rãsident Loubet verließen sich nach der englischen

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schafter in Konstantinopel berichtet, Albanesen Ibrahim, der den Mitrowida tödlich verwundete,

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ech gn, Willen des Kaisers unterordne, jedoch

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er zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt

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Italien.

Seine Majestät der Deutsche Kaiser traf, am Sonnabend um 3 Uhr 57 Minuten, wie „W. T. B.“ berichtet, in Civitavecchia ein. Der deutsche Botschafter Graf von Monts war Allerhöchstdemselben bis Grosseto entgegen⸗ gefahren, wo auch Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der HPeutfche Kronprinz und Seine Königliche Hoheit der

rinz Gitel-⸗-Friedrich von Preußen den Zug bestiegen hatten. Der Ehrendienst, geführt von dem General Roger, meldete ich in Civitavecchia bei Seiner Majestät. Der General Roger äberbrachte den Willkommen gruß Seiner Majestät des Königs Victor Emanuel,. Auf dem Bahnhofe war eine Ehren⸗ fompagnie des 41. Regiments aufgestellt, auch hatten sich alle Behörden zur Begrüßung eingefunden. Nach kurzem Auf⸗ i ir erfolgte die Weiterreise nach Rom, wo Seine Majestãt um 5i/ g Uhr Abends eintraf und am Bahnhofe von Seiner Majestät dem König Victor Emanu el und Ihren König⸗ lichen Hoheiten dem Herzog von Aosta, dem Herzog der Abruzzen, dem Herzog von Genua und dem Grafen von Turin empfangen wurde. Auf dem Bahn⸗ hofe waren ferner erschienen die Mitglieder der deutschen Bot⸗ chaft und der preußischen Gesandtichaft beim Vatikan, der ltalienische Votschafter in Berlin Graf Lanza sowie sämtliche Minister. Eine ungeheure Menschenmenge begrüßte den Kaiser hei der Ankunft. Nach dem Abschreiten der Ehrenkompagnie begaben Sich die Majestäten in den Königlichen Wartesaal, wo die Vorstellung des Reichskanzlers Grafen Bülom, des Generalfelb⸗ marschalls Grafen Waldersee, des Ministerpräsidenten Zanardelli und der Gefolge stattfand. Um 5 Uhr 25 Minuten verließen Allerhöchstdieselben unier stürmischen Huldigungsrufen der Be⸗ völkerung den Bahnhof und fuhren zum QGuirinal. Im ersten Wagen saßen die beiden Majestaͤten, im zweiten der Kronprinz mit? dem Herzog von Aosta und dem Grafen von Turin, im dritten der Prinz Eitel-Friedrich und die Herzoge der Abruzzen und von Genua. Dann folgten Graf Bülow mit den Ministern Zanardelli und Morin, Graf Waldersee und

Oberhof und Hausmarschall Graf Eulenburg mit dem Minister des Königlichen. Hauses Ponzio-Paglia und. dem Heneraladjutanten Brusati, an bie sich die übrigen 9 Wagen mit dem Gefolge anschlossen. Auf dem ganzen Wege bildeien die Truppen Spalier, die Kapellen spielten die preußische Hymne. Auf dem Esedraplatze begrüßte der Bürgermeister Fon Rom Füͤrst Colonna Seine Majestät den Kaiser Wilhelm im Namen der Stadt mit folgender Ansprache:

Eure Majestät mögen mir gestatten, Ihnen Roms zu entbieten und die Gefühle aufrichtiger Fꝛieude meiner Mit- bürger auszudrücken. Indem Italien von neuem als Gast des itallenischen Bodens Eure Majestät, die hehre Verkörperung der Treue des deutschen Volkes, erblickt, schart es sich um seinen König, um in der Person Eurer Majestät den erlauchten und weisen Herrscher zu begrüßen, deffen für alle edelsten und erhabenen Lebengäußerungen offener Geist dem italienischen Volke aufs neun im Namen des deutschen Volkes die Bekräftigung der Sompathie überbringt, die den Bund der Eintracht durch die Bande der festesten Freundschaft enger schließt, und Rom, das mit Rührung des Tages gedenkt, an dem Earer Majestät erlauchter Vater dem Volke vom Quirinal herab ein König⸗ siches Kind zeigte, welches heute unser vielgeliebter Herrscher ist, wird Eurer Majestät einen Empfang bereiten, spricht, die Ihre Gegenwart an seiner Herzen erweckt.

Seine Majestät der Kaiser sprach hierauf dem Bürger meister Seinen innigen Dank für diese Kundgebung aus. Als⸗ dann wurde unter andauernden, lebhaften Kundgebungen der Volksmenge die Fahrt nach dem Quirinal fortgesetzt, wo die Masjestäten um 5os Uhr eintrafen. Dort durchbrach die Men das Truppenspalier und überflutete den Platz unter großer Begeisterung und unter Hüte⸗ und T er

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auf dem Balkor längere Zeit, während die stürmischen setzien. Es wurden unaufhör ben Kaiser, den König und die

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1 ie Königin ausgebracht. Uhr begab Sich Seine Majestät der Ka Wilhelm mit Sei ner Kaiserlichen und Königlichen Hol dem Kronprinzen und Königlichen Hoheit Prinzen Eitel⸗Frie Pantheon und dort Kränze an Könige Emanuel und Hierauf stattete Majestät und verwitw Königin Margherita eine ab, von Majestät um 7a, Uhr wieder im Quirinal eintraf, 8 Uhr Familiendiner stattfan

Gestern vormittag kurz vor 19 Uhr

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Straßen erfülle ort trat Seine Maj Kürassiere um 12 ischaft beim Vatikan an Kaiserlichen Prinzen. Auf dem We Kundgebungen der überaug von großer Lebhaftigkeit und offenbar getrag In der Gesandtschaft fand stück zu 23 Gedecken statt. Um 9 fat Seine Majestät der einsäumenden Menschenmenge von der preußischen Gesandischast Der Jug wurde durch acht beritt Carabinieri erösnet; ihnen solgten zwei reiter und mi 4 Pferden à In Daumont Kaiserliche Wagen, in dem Seine Masestat der Kaiser und Seine Kaiserliche und Königliche Vohe prinz saßen. In dem darauf folgenden wen pannigen wagen suhr eine Königliͤchhe Dobein der EGisel-(Friedrich mit seinem Adsutanten. Abteilung Carabinieri Das Ne 1.

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des Kaisers präsentierten die Truppen, und die Kapellen spielten die preußische Hymne. Eine große Menschenmenge erfüllte die Straßen und begrüßte den Kaiser mit leb⸗ haften Hochrufen, auch die Fenster aller Häuser waren von , dicht besetzt. Am Platze Santa Marta wurde dem Faifer von 860 Cölner Pilgern, die dort mit Fahnen und deuischen Abzeichen Aufstellung genommen hatten, eine begeisterte Huldigung dargebracht. Um A / Uhr fuhr Seine Masestät der Kaiser durch die Porta Zecca in den Vatikan! ein; die italienischen Carabinieri machten dort Halt. Die Wagen der Begleitung des Kaisers folgten unmittelbar. Als Seine Majestlät im Damasusz⸗ Hof des Vatikans angelangt war, erwiesen eine dort mit Fahnen aufgestellte Kompagnie der Palastwache und eine Abteilung Gendarmerie die militärischen Ehren. Der päpst⸗ liche Majordomus Monsignore Cagiano de Azevedo und die dem Kaiser und den Kaiserlichen Prinzen beigegebenen päpst⸗ lichen Geheimkämmerer erwiesen Seiner Majestät beim Verlassen des Wagens Dienste, Im ersten Stock⸗ werk angekommen, wurde Seine Majestät von mehreren päpstlichen Würdenträgern, darunter dem Neffen des Papstes, Befehlshaber ber Palastgarde Grafen Pecci he⸗ grüßt. Unter Vorantritt von ) Palastbediensteten begab Sich nun Seine Majestät, von den Würdenträgern geleitet, über die Scala Nobile nach der Wohnung des Papstes.. Dort wurde Allerhöchstderselbe, dem zur Rechten der Majordomus, zur Linken der Obersthofmeister Marchese. Saecchetti schritten, von anderen hohen vatikanischen Persönlichkeiten, darunter mehreren Deutschen, begrüßt. Beim Vorbeischreiten des Kaisers leisteten die Schweizergarden militärische Ehren. Im ersten Saale erwies sodann eine Ahteilung Gendarmen, im zweiten die Palastwache, im Gobelinsaale eine Abteilung der Nobel= garden die Ehrenbezeugungen. Nachdem Seine Majestät die Huldigungen der in Rom anwesenden Bischöfe von Fulda, Jimbuͤrg, Mainz und Rottenburg und des Erzbischofs von Freiburg entgegengenommen hatte, wurde Allerhöchst⸗ derselße vom Papst empfangen. Seine Majestät hetrat allein das Privatkabinett des Papstes, während die Prinzen mit einigen Würdenträgern im anstoßenden Gemach verblieben. In einem anderen Vorzimmer verweilte die Begleitung Seiner Masjestät des Kaisers. Die Unterredung zwischen Seiner Ma⸗ sestät dem Kaiser und dem Papst währte 20 Minuten. Nach derselben empfing der Papst Seine Laiserliche und Königliche Hoheit den Kronprinzen und Seine Königliche Hoheit den‘ Prinzen Eitel Friedrich; der Empfang dauerte ungefähr 6 Minuten. Hierauf stellte Seine sestät sämtliche Herren des Gefolges dem Papst der jedem einzelnen die Hand reichte. Der Papst jah außer ordentlich wohl aus und war von erstaunlicher Frische Er richtete in französischer Sprache eine etwa vier Minuten währende Anpprache an die Herren, in der er die kũnst⸗ lerischen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutsch⸗ land und Italien, vornehmlich Rom, hervorhob. Insl machte er wissenschaftliche Institute namhaft, deutsche Gelehrte in hervorragender vor allem die Görres⸗Gesellschaft, di und das Preußische historische Institut Seiner Majestät dem Kaiser ein in heraestelltes Mosaikgemälde, das da stellt, zum Geschenk; zwei andere Mo der Fontana Treoi und d des Papstes für die Prinzen.

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Die „Agence Havas“ melder aus Ristowaß an der die Polizei un:er

serbisch⸗türkischen Grenze, in Saloniki habe ben Hauptstadtteilen Gräben und Minen

entdeckt, die dazu

bestimmt gewesen seien, die ganze Stadt in die Luft zu sprengen. Die Gefahr sel gegenwärtig beseitigt. Etwa 1009 Revolutionäre

befänden sich in Haft,

und 306 sollten getöte⸗

sein.

Es

scheine, daß die Bevölterung wieder Vertrauen zu gewinnen

beginne.

Das österreichisch-ungarische Panzerschiff B

in Saloniki eingetroffen. Die Pforte ö

Rundschreiben

Vorfälle in Saloniki

udapest! ist

at nach Wien und St. Petersburg erichtet mit dem Ersuchen, angesichts der einen ernstlichen Druck auf Bulgarien

auszuüben. Gleiche Schritte hat die Pforte bei dem russi schen und österreichisch⸗-ungarischen Botschafter getan.

Griechenland.

Die Behörden von Larissa haben, wie dem W. T. B.“

aus Athen gemeldet wird, etwa 30 sich anschickten, Bulgaren zu vereinigen. Aufmerksamkeit der .

Personen verhaftet, die die Grenze zu überschreiten und sich mit den Die griechische Regierung hat die zforte auf die Gewalttätigkeiten gelenkt,

denen die Griechen in Mazedonien von seiten der Bulgaren

ausgesetzt seien. Serbien.

Der Aultusminister Lazarewitsch hat, dem, W. T. B.“

zufolge, seine Entlassung eingereicht. An seine Stelle s Vernehmen nach, der der liberalen Partei angehörige Ser

Schiwan Schiwanowitsch treten.

Amerika.

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Aus Washington meldet das Reutersche Bureau“

verlaute daselbst, die ursprüngliche Mitteilung

nischen Gesandten

in Peking russischen

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Berichten aus verschiedenen amtlichen Quellen.

für derpfsichtet ffi

departement halte sich jedoch

des russischen Botschafters Grafen C. Lamsdorff unbeanstandet zu acceptiere zu feinen weiteren Vorstellung

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englische Dampfer „erfährt, mit

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Forderungen bezüglich der Mandschurei habe neuerdings weitere Unterstützung gfunden in?

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