1903 / 139 p. 19 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 Jun 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Hh zu 17 und X S6 verschieden behandelt würden. Der „S-Preis ist der . für eine gleiche Menge aus 19090. Wollte der Abnehmer mehr haben, so mußte er ö. diese Mehrmengen 2 6 bezahlen. Wie im einzelnen die Ab⸗ nahme gewesen ist, das weiß . nicht. Das waren aber selb⸗ ständige Verträge, der eine zu 17 66 und der andere zu QW , und beide wurden gleichmäßig erfüllt. Auf die Ausführung, daß man im Jahre 1909 die Kon⸗ junktur hätte voraussehen können, darf ich h nicht zurückkommen; *. hahe nur von meiner Seite die Verhältnisse so geschildert, wie sie im Kokssyndikat und Kohlensyndikat damals lagen, und kann die Behauptung, die ich eben e g. habe, nur wieder⸗ olen, daß ich die Ueberzeugung habe, daß die Preise, wenn * nicht schen festgelegt gewesen wären für 1901, ganz andere geworden wären. Wenn Herr Gothein dann meint, ich hätte gesagt, jeder einzelne hier würde auch den 6 gemacht haben, so habe ich nur behauptet, daß, wenn jeder einzeln im Koks⸗ geschäft vorgegangen wäre, wir noch ganz andere Erscheinungen gehabt hätten, wie dies ja die graphische Darstellung bei ben Preisen in England zeigt.

Generaldirektor Kam p⸗Laar: Meine Herren! Wir sollen ja nicht über die Voraussicht sprechen, aber wenn uns hier vor⸗ gehalten wird, daß man schon im Jahre 1900 hätte voraus— ehen können, wie die Dinge sich entwickeln würden, so wird er Herr Vorsitzende es nicht übelnehmen, wenn ich sage: wir in Westfalen sind nicht so voraussehend gewesen. Ob das in Schlesien der Fall gewesen ist und insbesondere bei den Gesell—= schaften, bei denen Herr Gothein mitgewirkt hat, weiß ich nicht. Ich habe schlesische Freunde, die ebenso hereingefallen sind wie wir.

Dann hat Herr ö Kirdorf nicht gehört, daß die Sisenpreise als Maßstab für die Selbstkosten für Koks und Kohle e, , worden wären. Das war auch nicht der Fall, aber wohl hat meines Wissens Herr Simmersbach exemplifiziert auf die gr erheblich gestiegenen Preise für ae,

Es ist dann weiter ausgeführt worden, daß in der zweiten Hälfte des Jahres 1900 die Preise erheblich billiger gewesen wären, und es wäre vom Syndikat nicht gerechtfertigt gewesen, einen solchen Preis zu nehmen. Ich habe mir die Preise aut⸗ Wehen lassen, zu denen damals Koks verkauft wurde, und kann Ihnen sagen, daß im Juli 1900 Koks zu 27 bis 36 6, ja sogar zu 33 S gekauft wurde. Dann ist gewiß der Preis des Kokssyndikats von 22 S nicht zu hoch gewesen. Ich möchte auch von meinem Standpunkt als Käufer von Koks die Herren bitten, sich immer auf den Standpunkt zu stellen, daß die Pro⸗ duzenten auch etwas von den Preisen haben wollen, und daß es für die Leitung eines Syndikats sehr schwierig ist, dem J widerstehen. Ich kann Ihnen sagen, daß es bei uns gerade so der Fall ist, und . die Herren, die als Konsumenten am meisten über die hohen Preise des Syndikats, das ihnen die Wgren liefert, schreien, können nachher nicht genug fordern, wenn sie . als Syndikatsmitglieder ihre Waren ver— kaufen wollen. Und was e Kirdorf immer ausgeführt hat, ist sehr richtig; es ist kolossal schwer, gerade diesen Leuten

egenüber die Preise niedrig zu halten, und das gilt nicht bloß . Leute, die heute nicht hier sind, sondern auch für Leute, die heute hier sind.

Vorsitzender; Gegenüber den Eingangsworten möchte ich meine Bitte noch einmal wiederholen, ben Punkt fallen zu lassen, wer damals die bessere Voraussicht hatte. Wir haben das schon neulich erörtert und haben es nicht ergründen können, und werden es auch heute nicht können.

Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Meine Herren! Die Frage der Selbstkosten habe ich in die Debatte geworfen, und zwar bei Gelegenheit meines Referats, als ich erwähnte, daß unter den Koksproduzenten eine gewisse Unzufriedenheit über die Niederhaltung der Kolspreife enlstanben fei ' im Hinblick auf die steigenden Preise für die Erzeugnisse der Eisenindustrie und namentlich auch dadurch, daß die Selbstkosten und deren Hauptfaktor, die Löhne, sowie die Kosten für Erneuerung und Instandhaltung der Betriebseinrichtungen in beständigem Steigen begriffen seien. Das dürfte die einzige Gelegenheit sein, bei der die Selbstkosten erwahnt wurden.

Generalsekretär Dr. Beum er⸗Düsseldorf, M. d. R.: Meine Herren! Ein ganz kurzes Wort gegenüber dem Herrn Ab⸗ geordneten Gothein, der verallgemeinernd gesagt hat, es sei

1

eben das Wesen der Syndikate, daß die Preise auch bei ab steigender Konjunktur hoch gehalten würden. Er hat hingewiesen auf die 6. von Neweastle und gesagt, im Jahre 1902 seien dort die Kokspreise wieder von B auf 17 Schilling gefallen. Wenn dieser verallgemeinernde Vorwurf auf das Westfälische Kolssyndilat bezogen werden sollte, so möchte ich doch aus drücklich hervorheben, daß die deutsche Industrie bei diesem Syndikat niemals den Preis von 385 Schilling zu bezahlen gehabt hat. Gerade davon, daß das Westfälische Koksfnndika niemals den Preis so hoch hat gehen lassen, wie die Preise auf dem offenen Markt oder auf dem Weltmarkt waren, hat die Eisen industrie und haben die anderen Konfumenten ihren Vorteil gehabt. Im übrigen, glaube ich, ist es sehr leicht, nachträgliche Kritik der Fusiongverträge oder überhaupt der langfristigen Verträge einzutreten. Ich bin aber überzeugt, wenn, was ja schon bald der Fall sein könnte, wieder eine solche Dochflut kommt, daß dann eine ganze Menge von den Herren, die fetzt so absprechend über langfristige Verträge urteilen, ganz genau wieder so vorgehen werden, um sich auf eine möglichst lange Zeit ihr Rohmaterial zu sichern. Wir haben das ja auch schon beim Westfalischen Kohlensyndikat besprochen. Dazu wird in Deutschland in erster Linie wieder ein? Kohlen⸗ und Kokgfurcht“ beitragen, wie sie damals von den weitsichtigen Leuten im Parlament verbreitet wuce, und ferner wird auch der Handel das Seinige tun, der Handel, der ja von den Kreisen. die dem Herrn Gothein nahe stehen, immer dem Syndikat gegenüber in den Vordergrund geschoben zu werden pflen. Gerade der Handel hat sich in den Jesten der Hausse so voll esogen und Anfragen weit über das geduͤrfnis hinaus gemacht. o daß gerade durch ihn die Furcht vor einem Materialmangel Mir ist 3 B. eine Eisenhandelssirma be

hervorgerufen wurde

kannt, die 30 0909 Tonnen bestellt hat, während sie nur einen Vedarf von 5000 Tonnen hatte. Die Firma bestellte in der Zeit der Hausse bei allen möglichen Werken ber das Ve dürfnig hinaus; nachher beim Niedergang war sie nicht in der Lage, abzunehmen. Der Handel hal damals mehr Sünden begangen, als das Westfällsche Kolgsnndilat und das Kohlen snndikat nur annahernd begangen haben können. Generalselretär Stumpf⸗Osnabrück. Ich wollte nur die Frage noch einmal aufnehmen, inwiemen dag Kokgsnndikat Veorsorge getroffen hat, daß von Seiten der Händler feine zu hohen Ausschlage genommen werden. Ich weiß und erwähnte dag bereits, daß die Händler angewiesen wurden, bei fleinen

jetzt in eine

.

Abschlüssen nicht mehr als 10 4 und bei weiß eben auch, daß dieser V und zeitweise, nicht von de daß damals, als die Kol

standen, die Händler 23 S6 unangemessener Aufschlag, und i wert, wenn die

aufen.

Koks⸗ und ihren Kohlenbedarf voraus zu kaufen, und wenn si eisen. Walzwerkfabritate pflegen schon mit kurzen geschlossen zu werden; die weit die Kleineisenindustrie, einer Frist zwis

Wochen verkaufen.

.

hätten viel Elend erzeugt, die weiterverarbeitenden und elitten haben.

einer Kette, dessen u so starr, daß es zum Bruch kom befürchten, wenn auf die Industrien nicht genügend Diejenigen selbst erzeugen, haben Materialien kaufen uff um i ganz gewaltigen Vorsprung. J allem, was Deutschland an ö, , hervorbringt und an Fabrikaten erzeugt, ein angemessener

ist aber außerordentlich gefährlich, Rohmaterialien von einzelnen nach werden und anderers bei Walzwerkfabrikaten, Prei gemischten Werken Nutzen lassen, no die Lebensfähigkeit.

Walzwerken und de Nachteile durch den

mischten Werke den

scheinenden, in der Marktlage ni erlegten ein Vorkommn wiederholen kann.

10

Diese werden von

können

1

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bnehmern

Nach meinen Berechnungen

machen

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trachten,

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Ri gen,

der Kleineisenindustrie aus Schweißeisen: 6 Tonnen Kohlen. Verbrauch der Werke ca. 2 enthalten. Rechne ich dazu noch, was der Fertigfabrikant im eigenen Werke an Koks gebraucht ganzen Tonne

zu schließen

. 1

Flußeis

Tonne

Wenn d

die Macht

und rückwirkend ihre

sährig zu laufen. Ich kann aug meinen Erfahrungen konstaͤtieren, daß die Anforderungen von seiten der Abnehmer an die Eisen industrie herangetreien sind. das Drängen der Abnehmer auf lange Termine große Quant täten zu kaufen, erst die Eisenwerke veranlaßt hat, sich rück zudecken und bei dem Kokssyndikat Preise einzuholen.

Ich

davon gesprochen worden, daß diese Kaufe reine läuse gewesen wären. und kann nur konstatieren, daß die Verbande, die in der Eisen industrie bestanden haben, die größte Mühe gehabt haben, dem Andringen der Abnehmer auf lange Abschluüsse entgegen zutreten, und daß infolgedessen die größten Vorwärse an die betreffenden Kartelle herangetreten sind. Um diesem Drängen nach ju kommen, hat man dann schließlich Offerten gemacht, dann aber

Ich kann

ucht, sich rückwärts zu decken. der Wunsch obgewaltet haben, aug der Fusion der Rresse schon

früher Vorteil iu ziehen. Sachlage ist die Anregung für diese Fustongyerträas der Eisenindustrie ausgegangen und nicht Wenn Herr Kaiser gemeint hat, ich hätte das Loblied des Koks

Aber

gesungen, so hat mir

die

vorfallen lonnen wie beim Kartell

, , mehr als 5 M Aber ö ieser Weisung gemäß, wenigstens vielfa

Hä.

erren vom Syndikat fortan wenigstens Vor—

rg treffen 2 daß für die Zukunft von den Händlern, enen das Privileg des

nicht wieder derartig über die Kommerzienrat Funcke⸗Hagen: Meine vorhin immer die Rede die auch von den seien. Nahezu zweijährige Abschlüsse lationsinteresse. Es gibt eine ganze Reihe Industrien, namentlich weiter verarbeitende , . ihr Eisen un

Verkau

gewesen von langsichtigen Abschlüssen, n , mehr oder weniger a ü

ndustrien, Rohmaterial

en Syndikaten gezwungen, ihren weit über ein ganzes Jahr im e Roheisen brauchen, auch Roh⸗

erverarbeitenden Industrien, wie

en Restellung und Lieferung von wenigen r Dieselben wissen also vorher nicht, welchen reis sie nach Mongten erzielen können, und ift es deshalb am chersten und vorteilhaftesten für ihre Materialien je nach Bedar Die Zeit von Anfan eisenindustrie eine sehr ! Generaldirektor Kaifer vorhin sagte, die langsichtigen Verträge so trifft das in der Hauptsache auf ertigindustrien zu, Die Kleineisenindustrie 33. ei dem Kohlensyndikat ausgeführt ist vielfach nicht in der Lage, sich zu syndizieren, namentlich an eine Syndizierun

wierige gewesen, un

nicht denken. Sie bilden also in der Verarbeitung des ien! das frei in der Luft schwebende Ende

ntere Glieder ziemlich stark, aber starr

nteressen der weiterverarbeitenden

erke, die Kohlen, Koks, Roheisen und egen die Wettbewerber, die a

eits, wie in den letzten drei Jahren schon e herauskommen, die weder den

Die e en huhn?! hat einen kleinen Vorteil gehabt durch den Streit, der zwischen den n reinen Walzwerken wogte,

reisaufschlag von ca. 15569,

s, das sich in jedem Augenblick

so gehören also zu einer Tonne 6 Tonnen Kohlen und 2— 3 Tonnen Koks. annähernd 15 6 Gewinn, und 15 S6 auf die Tonne Fertigfabrikat, die mit 160 200 66 verkauft wird, ergeben damit schon über 7 og, wozu die gemischten Werke verkaufen können.

Angesichts solcher Tatsachen möchte ich darauf hinweisen, daß das Kokssyndikat, von dem damals zuerst die langfristigen Verträge hervorgerufen sind, anlaßten, ihre langfristigen Verträge mit den Walzwerken zu auch auf die weiterverarbeitenden Industrien großere Rücksicht nehmen muß. heutigen Verhältnisse locken, weiter und weiter auf Erzeugung von Fertigfabrikaten hinausgehen, fabrikanten ebenso wie die Wal werke entweder bedacht sein, sich eigenes Rohmaterial zu schaffen, oder mit allen Mitteln der Syndikate Syndikate den weiter verarbeltenden Industrien mehr entgegenkommen, ist dringend und ich hoffe noch, daß wir dahin gelangen. Generaldirektor, Meine Herren! Aus den eben gehörten Ausführungen konnte sich schließlich die Legende herausbilden, als ob durch die frühe Festsetzung der Kokspreise für 1901 die Kols abnehmende In dustrie verleitet worden wäre, ihrerseits langfristige Verträge

Kommerzienrat

age ich darüber zu führen gehabt habe, waren daß sie mit der Kartellfrage nichts zu tun haben, waren reine Geschäftsfragen,

pro Doppelwaggon zu nehmen

ndlern verfahren ist, sondern é des Syndikats auf 14 0 efordert haben. Das war ein ch meine, es wäre wünschens—⸗

s vom Syndikat übertragen ist, chnur gehauen wird. Herren! Es ist

haben zumeist nur Speku⸗

die nicht spekulieren wollen, nur von Fall zu Fall

ö ab⸗

ihre Fabrikate meist nur mit

sie, in der Lage zu sein, au

abzuschließen. ?

bis heute ist . die Klein⸗ wenn Herr

die am meisten habe das schon

die kleinen Werke können

! fu men könnte. Ein solcher ist zu

gelegt wird. albzeug e diese re ., herzustellen, einen halte es für richtig, daß an

sutzen gemacht wird, es wenn die Bodenschätze und dem Auslande verschleudert

den reinen Walzwerken

gemischten sehr große den die ge⸗ uu einem ihnen geeignet er⸗ 4 begründeten Zeitpunkt auf⸗

stecken in den Fertigfabrikate en: rund 4 Tonnen Kohlen, aus An Koks sind ohne den eigenen n in der Tonne Kleineisenwaren

unterschiedlich bis zu einer Fertigfabrikat In diesen stecken

ohne direkten Schaden billiger

die wieder die Hochöfen ver

ie gemischten Werke, wozu die

dann müssen die Reinfertig

zu brechen.

Das Dritte,

Kir dorf Note Erde:

Kunden veranlaßt habe, lang entsinne mich sehr wohl. daß

Es ist Spefulations

die Lage ziemlich überblicken

auch

Beim Kotssyndikat mag auch

nach meiner Kennmis ber

von seiten vom KRofesnndifat das fern gelegen:

aber die

solche.

wiederholen, ob man mit Kartellen oder mit ei elnen Pers n n . ne nen Persmn Fa

rikbesirzer Rudolph Springmann⸗Hagen: Mei Herren, wenn ich die Ehre habe, hier geladen zu sein, so

ich das nicht als Kokskonsument, sondern als url d „Vereinigung , ne. Schweißeisenwalzwerke“ Wir hab gehört, daß 4 die Hochofenindustrie des Siegerlandes fe im Spätherbst 1899 nur sehr 3 zu der Fusion der Kokg abschlüsse pro 1900 und 1901 hat verstehen können. Nun be finden sich in unserer Mitte die Herren Kommerzienrat Weyland Vorsitzender des ö zu Düsseldorf, und ert Direktor Bertram, Vorsitzender des Vereins für den dent von Siegerländer Roheisen, beide Herren aus Siegen, und; hatte erwartet, daß 1 sich zum Worte melden würden was aber nicht geschehen ist. ln haben gehört aus den Munde des Herrn Generaldirektor Kaiser und von Herrn General direktor Schumann, daß ein Druck auf die dochofenwerke que geübt worden ist durch das Kokssyndikat, Um die Fusion zu ermöglichen. Wenn also in dieser ö esündigt worden ist, dann ist das in potenziertem Maße . durch daz k in Düsseldorf, welches seine Abnehmer von Puddel und Stahleisen direkt gezwungen hat, im Frühjahr 199 ihren Roheisenbedarf vielfach wider Willen für das ganze Jahr 1991 zu decken. Ich will hierauf heute nicht näher eingehen hoffe aber, bei Ge egenheit der kontradiktorischen Verhandlungen über das Roheisensindikat in Düsseldorf mich eingehend üher das Zustandekommen der Roheisenabschlüsse für das Jahr 199) aussprechen zu dürfen. ;

Wenn Herr, Kommerzienrat Kirdorf- Aachen vorhin be— merkt hat, daß die Fusion der Koksabschlüsse zurückzuführen se auf,. vorhergegangene außerordentlich starke Käufe in nicht syndizierten Walzwerksprodukten für das Jal ich mir zu bemerken, daß der Genannte sich in der Zeit irrt Ich, kann versichern, daß meine Firma im Mai 19600 und speziell hier in Berlin große Abschlüsse in nichtsyndizierten Walzeisen gemacht hat, jedoch nur zur Lieferung im zweiten , 1900; es ist nicht möglich gewesen, auch nur ein:

onne für das Jahr 1901 zu verkaufen, obgleich wir gerne Rückdeckung gefunden hätten für die uns aufgezwungenen Reh⸗ in eb h ir für das folgende Jahr. Einen Monat später schlug die Konjunktur um, und mil den Preisen ging es sehr rasch bergab. Das Sprichwort sagt: „den letzten beißen die Hunde“, die letzten waren aber wir, bie Schweißeisenwalzwerke, weil wir, wie gesagt, unsere 6 für 1901 damals noch nicht hatten verkaufen können. Bald nachher hatte meine Vereinigung eine Sitzung, in welcher angeregt wurde, die Mitglieder möchten sich alle gegenseitig verpflichten, an den Abschlußpreisen pro 1905 , und keine Preisnachlässe zu gewähren. Alle An— wesenden sprachen sich dafür aus mit einer einzigen Ausnahme, derjenigen des Vorsitzenden, meiner Wenigkeit. Ich habe den Herren damals gesagt, ich sei mit ihnen der Ansicht, daß einmal getätigte Abschlüsse auch gehalten werden müßten, aber ich sei überzeugt, daß die großen Stahlwerke in kürzester Frist mit Preisnachlassen vorgehen würden, und wenn wir für uns allein beschließen wollten, die Preise festzuhalten, dann würden unsere Abnehmer ihre Spezifikationen den großen Werken geben und wir würden unsere Kundschaft verlieren. Es gab eine sehr lebhafte Debatte und der Antrag wurde vertagt. Kaum acht Tage später wußten wir schon, daß die 56 Stahlwerke, welche eigene Zechen, eigene Kokerelen, eigene Hochöfen haben, sehr weitgehende Preisnachlässe gewährten, auf welche ja schon Herr Kommerzienrat Kirdorf vorhin hingewiesen hat.

Nun, meine Herren, wenn ich den Herrn Referenten recht verstanden habe, so hat er heute morgen ausgeführt, der Zweck der Fusion der Koksabschlüsse sei der gewesen, stabile Ver hältnisse zu schaffen. Das direkte Gegentell ist aber h eingetreten. Als die Konjunktur umschlug, wurde von den Kokercien auf Abnahme des gekauften Koks, von den Hochöfen auf Abnahme des gekauften Roheisens gedrängt, unsere Abnehmer hielten mit Spezifikationen zurück, für 1961 hatten wir überhaupt nicht verkaufen können, sollten aber das Roheisen abnehmen, und es entstand somit ein Haschen nach sich bietenden Aufträgen, wodurch die Preise naturgemäß immer mehr geworfen wurden. Es mußte verkauft werden, gleichviel mit wie großen Verlusten. und so sind die langlaufenden Abschlüsse die eigentliche Ursache zu dem großen Preissturz gewesen. Herr Bergrat Gothein ha heute morgen die Frage an das Kokssyndikat gerichtet, ob es richtig sei, daß damals seitens des Kokssyndikats den Ab nehmern gegenüber kein Entgegenkommen gezeigt worden wäre und es ist ihm von seiten des Direktors des Syndikats er widert worden, man habe Entgegenkommen hinsichtlich der Ab nahme bewiesen. Ich habe hier einen Brief von dem Lothringisch Luxemb. Kontor für den Verkauf von Rohessen datiert vom 11. März 1901, in demselben heißt es wörtlich: Antwortlich des ferneren Inhalts Ihres geehrten vor erwahnten Schreibens mochten wir nicht unterlassen, zunächst festzustellen, daß uns von einer größeren Re reitwilligkeit der Kokslieferanten, auf die bestehenden Vertrage Zugeständnisse irgendwelcher Art, sel es nun in Bezug auf Abnahme oder sonstwie, zu gewähren nichts, wohl aber bekannt ist, daß derartige Er leichterungen abgelehnt worden sind, stellenweise sogar mit außergewöhnlichen Maßnahmen für den Fall ge droht wurde, daß die verschlossenen Mengen nicht ver traggemaß bezogen würden. liegen mir hier vor verschiedene andere Briefe von

ö

r 1901, so erlaube

Es

unseren Noheisenlieferanten ganz ahnlichen Inhalts, es würde

mern .

aber zu führen, wenn ich dieselben alle vorlesen wollte, ich nehme also davon Abstand. Aus dem Gesagten geht aber wohl unzweifelhaft hervor, daß durch die langfristigen Vertrag keineswegs stabile Verhältnisse geschaffen worden ind, daß vielmehr das direkte Gegenteil eingetreten ist und daß deshalb

ein weitgehendes Entgegenkommen von dem Kokgsyndikat häm erwartet werden fönnen.

Generaldireltor, Geheimer Kommerzienrat Kir dor

Gelsenkirchen: Meine Herren] Ich bin insosern auch mit dem Derrn Vorredner einverstanden, als ich zweisahrige Vertrag für durchaus geschäftlich nicht richtig halte. Aber die Aus führungen des Herrn Kommerzienrats Funcke, die dahin gehen Vertrage von monlichst kurzer Dauer hätten immer den Vorzug vor den langfristigen Verträgen, möchte ich nicht unwider sprochen lassen, gerade vom Standpunkt ber Rariellfrage Wollen Sie prinzipiell kurze Vertrage einführen und als das Meal hinstellen, so glaube ich, schneiden sich gerade die Ab nehmer aus der Rleineisenindustrie am melsten in das cigene

. er .

sondern dag ebenso beim Nrivaigeschast Diese Klagen werden ih

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aufsteigenden Non sunkmur eine Breissteigung

Fleisch Kurze Vertrage haben die Schäden, die ich Ihnen vorhin vorgeführt habe, daß mit sedem Abschluß in

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Jeiten der

ersolgt. Die ( 1535 Jahresvertrage geben allein eine Gewähr für eine Stabilitat

Bei kurzen Verträgen, z. B. bei vierteljährlichen Verträgen würden Sie dasselbe Bild haben wie bei, den englischen Preisen, ein kolossales Springen. Dann 36 ich aber entschieden der Ausführung widersprechen, daß die Fusions⸗ verträge die Ursache zu der Dekaden; gewesen sind, wie Herr Springmann das eben gesagt hat. Ich habe mich als Gegner der Fuͤsionsverträge bekannt, eiiie auch als Gegner zwei⸗ sähriger Verträge. Ich muß doch bekennen, wenn ich die Ver— ältnisse rückblickend erwäge, daß die Fusionsverträge segens⸗ reich gewesen sind. Wären sie nicht eingetreten, so wäre die Dekadenz viel schlimmer geworden, als wir sie jetzt gehabt

haben. . . olkenbuhr⸗Ottensen, M. d. R.: Meine Herren! D ar , teilte mit, daß es mit als Ursache der Preis—⸗ steigerun angesehen würde, daß auch die Löhne gestiegen seien. Es werden wahrscheinlich dem Herrn Referenten aus den Fachkreisen ö Mitteilungen e . sein. Ich weiß

der Preise.

diese Behauptung belegt ist mit besonderen Daten. . ö . Fa ö. wäre es gut, wenn diese Daten mit— geteilt würden. Wahrscheinlich wird 2 die Lohnbewegung bei den westfälischen Kokereien eine ähnliche gewesen sein wie beim Bergbau. Bei den Bergleuten im Oberbergamtsbezirk Dort⸗ mund sehen wir nun, daß von 1909 auf 1901 ein Lohnrückgang eingetreten ist. Der Durchschnittslohn ist von 1333 6 im Jahre 1909 auf, 1224 6 im Jahre 1901 und im Jahre 1902 zuf 1131 6 zurückgegangen. Also wenn derartige Mitteilungen gemacht sind aus den Kreisen der Kokereien, daß die gestiegenen Löhne mit eine Ursache für die im Jahre 1901 vorgenommene Preissteigerung gewesen ist, so wäre es doch interessant zu hören, inwieweit das durch Zahlen belegt werden nn, Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Es wird, dieser Punkt bei Frage 13 behandelt werden. Ich will nur bemerken, wenn ich vorhin von der Steigerung der Löhne in den Kokereien sprach, so hahe ich mich an eine Mitteilung des Kokssyndikats gehalten. Was die Löhne selbst anlangt. so sind spezielle Erhebungen über die Löhne der in den Rotereien beschäftigten Arbeiter nicht gemacht worden. Diese Löhne sind aber in der Tahelle mit enthalten, die ich in der Verhandlung mit dem Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat hinsichtlich der über Tage bes re Arbeiter gegeben habe. . . Wir werden später bei Ziffer 13 näher rauf eingehen. n ben nor Kamp-⸗Laar: Ich glaube, der Herr Ab⸗ geordnete Molkenbuhr hat die Sache wohl nicht richtig ver⸗ standen. Höhere Preise waren meiner Ansicht nach bei der Preisbildung im Jahre 1899 berechtigt, weil die Löhne guch höher waren. Die Ermäßigung der Löhne hat sich erst geeint wie Herr Molkenbuhr sagt, im Jahre 1991 und 1902. J J darf aber wohl hinzufügen, daß im Jahre 1901 von einer Ermäßigung der Löhne der Akkordsätze noch nicht die Rede sein kann, sondern daß die Ermäßigung des Jahresverdienstes von den Feierschichten 2 die damals schon in großem Maße ingelegt werden mußten. ; ö . Gothein⸗-Breslau, M. d. N.: Ich wollte zunächst bloß richtig stellen, daß ich mich heute in keiner Weise gegen den Abschluß einjähriger Verträge gewendet habe, wohl aber gegen zweijährige Verträge, und insofern ist auch Herr General⸗ direktor Kirdorf mit mir einverstanden. ö. Ich möchte sodann bemerken, daß, wenn der Herr Direktor Plehn ausgeführt hat, die Anregung zu den Fusionsverträgen sei von der Eisenindustrie ausgegangen, so ist das von den Herren aus dem Siegener Lande auf das entschiedenste be⸗ stritten worden, und nach dem, was Herr Direktor Simmersbach heute über das Vorgehen des Kokssyndikats gesagt hat, stehen die Ausführungen des Herrn Direktors Simmersbach und des Herrn Direktors Plehn im entschiedensten Widerspruch zueinander.

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das Syndikat den Abnahmetermin mehrfach hinausgeschoben, so phy Lieferungen erst vor kurzem zu Ende geführt sind. Generaldirektor Schum ann⸗Witten an der Ruhr: 6 muß durchaus anerkennen, daß für das W 1900 tatsãchli niedrige Kokspreise eingeräumt waren, enn man voraus⸗ gesetzt ha wie dies hier ausgesprochen worden ist, daß die Eisenindustrie von den billigen Preisen keinen unangemessenen Gebrauch machen würde, und wenn man ferner behauptete, daß das nicht der Fall gewesen sei, so ist das nicht richtig. Die Roheisenindustrle hat 2 Grund der billigen Kokspreise nachher die Roheisenpreise kalkuliert und abgegeben. Anders liegt es mit den früheren Verträgen vor 1900; da mußten die Abschlüsse lange Zeit voraus gemacht werden. Es sind darauf⸗ hin die weitsichtigen Roheisenverkäufe getätigt worden. Wenn dann ferner behauptet wird, die Koksverkäufe seien durch die großen Verkäufe in Ferti fabrikaten egeben worden, so ist das nach meinem Dafürhalten nicht richtig. Das Kokssyndikat ist vorangegangen und das Roheisensyndikat hat van n. seine Preise festsetzen müssen, und erst, nachdem dies geschehen, hat der Handel und die weiteryerarbeitende Industrie sich sagen müssen: jetzt haben wir stabile Verhältnisse; Koks liegt fest, Roheisen ö fest, daraufhin können wir unsere Einkäufe machen. Das Gegenteil ist aber der Fall gewesen. Die Vorgussetzung ist nicht zugetroffen, die Verhältnisse waren nicht stabil, die Fertigfabrikate gingen vielmehr bald darauf zurück, in den reisen, während die Rohmaterialienpreise ihren bisherigen Stand behielten. Es ist also ganz richtig, wenn ausgeführt wird, daß davon die 4 Industrien schließlich den Nachteil gehabt haben. . . ö Weh lan d- Siegen: Meine Herren, ich möchte dem Herrn Springmann erwidern, daß ich als Vor— sitzender des Roheisensyndikats das Wort nicht ergriffen habe, weil ich annehme, . die . . Roheisensyndikats hier später zur Verhandlung kommen werden. . . Die Eisenindustrie wird als solche noch einmal Gegenstand besonderer Verhandlungen bilden. Generaldirektor Kaiser⸗Wetzlar-; Was ich über die Ver⸗ träge ausgeführt habe und über die Preispolitik des Koks— syndikats, halte ich in vollem Umfange aufrecht. Ich möchte aber nicht zulassen, daß der Schluß daraus gezogen wird, daß wir gegen das . des Kokssyndikats etwas einzuwenden hätten. Das ist durchaus nicht der Fall, im Gegenteil, wir wünschen im Interesse der Eisenindustrie, daß das Kokssyndikat auch weiter fortbesteht. Fehler sind ja allerdings seinerzeit gemacht worden, 5 um diese in Zukunft zu vermeiden, echen wir uns ja hier aus. . . . ö rn der Gestaltung der Preisverhältnisse in Bezug auf die Eisenindustrie ist wohl jetzt nichts weiter zu sagen. Die Debatte ist erschöpft. Wir dürften daher wohl übergehen auf die sonstigen Industrien. . Generaldirektor Geheimer Finanzrat Leipoldt⸗Aachen: Als Vertreter der Blei⸗ und Zinkindustrie des Westens kann ich mich kurz fassen, da die uns berührenden Beschwerden bereits von den Herren der eisernen Seite behandelt worden sind und im weiteren Verlaufe der Debatte noch zur Sprache kommen werden. Ich möchte hier nur im allgemeinen bemerken,

daß bei uns vielfach der Eindruck obgewaltet hat, als wenn ; . und dl deff als minder . Abnehmer

die 4. 1 1 * **

von seiten des Westfälischen Kokssyndikats nicht diejenige Rück= sicht gefunden hätte, die sie hätte beanspruchen können. Es ist natürlich. daß Vergleiche gezogen werden, in sbesondere mit dem Rheinisch⸗Westfälischen Kohlensyndikat, und diese Vergleiche sind doch sehr zu Ungunsten des Westfãlischen Kokssyndikats ausgefallen. Ich möchte, ohne auf Einzelheiten einzugehen, hier nur der Hoffnung Ausdruck geben, daß das Entgegen⸗ kommen, welches wir bei dem Rheinisch⸗Westfälischen Kohlen⸗

Ich stimme sodann Herrn Generaldirektor Kirdorf voll⸗

ständig darin bei, daß die Fusionsverträge als solche nicht die

Ursache der Dekadenz gewesen sind; aber nach meiner Ueber. zeugung haben sie die Dekadenz ganz außerordentlich verschärft und verlängert.

Nun ist gesagt worden, daß eine derartige nachträgliche

Kritik des damaligen Vorgehens post festum komme und leine Bedeutung habe. Ich möchte darauf hinweisen, daß diese Kritik auch schon früher statigefunden hat, und daß es vor allem die Herren aus dem Siegener Lande gewesen sind, die diese Kritik in dem Moment, wo man mit den Fusion g vertragen an sie heranlrat, ausgeübt haben, und daß auch die Offentlichkeit bereits damals diese Kritik ausgeübt hat. Im übrigen ist es meines Erachtens unsere Pflicht hier, Kritik zu üben; denn dazu sind wir berufen. .

8 hat Herr Abgeordneter Dr. Beumer gesagt, der Handel würde von den Herren, die dem Herrn Abgeordneten

Gothein nahe stehen, so hoch gehoben, und der habe sich in

dieser Zeit so vollgesogen. Ich selbst stehe dem Handel gar nicht besonders nahe, jedenfalls der Industrie viel näher. Aber ich bin hier gar nicht als industrieller Vertreter eder als Ver treter des Handels, sondern ich bin hierher berufen, um aus allgemeinen Gesichtspunkten heraus die Kartellfrage zu erortern, und das habe ich auch stets getan und habe heute kein Wort vom Handel gesprochen. . ;

Persönlich möchte ich noch gegenüber den Außerungen des Herrn Generaldireltors Kamp bemerken, daß bereits Ende Mai von Männern aus der schlesischen Eisenindustrie, wie Herrn Generaldirektor Niedt Gleiwitz, Kommerzienrat Kollmann Bismarckhütte und dem Direltor der Faloahütte meine Auf fassung über die rückgehende Konjunktur vollständig geteilt wurde.

61 8 nersönli Re⸗ Vorsitzender? Das letztere war keine persönliche Be

merkung.

Generaldireltor Kommerzienrat Kirdorf Note Erde: Die die Eisenhochofenindustrie. Behauptung, daß die Anregung für die langfristigen 64 1 * 9 1 g w * m r nicht vom Koksnndilat ausgegangen seien, sondern ven der at Eisenindustrie, habe ich aufgestellt, und ich 1 * 5 hervorheben. Eisenindustr eurteilen kann; denn ich und sehr zu 2 Lisentzndzistrieller das wehl beurte len, lamm; seiteng des Kolesondilats zu bekommen zu einer Jeit, als die

viele Kollegen aus der Industrie haben diese Anregung gegeben

Wenn das andere Herren, die damals so viel klüger waren, und viele Kollegen haben damalg den Fehler begangen, diese Anregung

1 . H 1 9 1 2 . . 4 nicht getan haben, so ist das kein Widerspruch; ich zu geben. .

Spring orum, Direktor des Eisen⸗ Doesch, A. G., Dortmund: Ich wollte nur auf eine des Herrn Springmann zurückkommen, der

von einer Verschiebung in den Lieferungen, wie sie vorhin von Ministerium und an das Abgeordneten

seiten des Kolosyndikalg, als in vielen einzelnen Fallen ge

schehen, dargestellt wurde, nichts bekannt geworden wäre. Dem pu stellen . gegenüber möchte ich mitteilen, daß die von mir vertretene die wir hatten, wa Gesellschaft in jener Jeit einen bedeutenden Kolgabschlunß a 3

dag wegen der schlechteren Geschäftslage unmöglich wurde, hat

in der Absicht damit einen neuen Hochofen zu betreiben

und Stahlwerleg wir Ihnen Koks verkaufen. —ͤ Bemerkung ich don Ihnen keinen Koks bekomme, dann werde ich behauptete, daß ihm Schritte un, die mir zur Verfügung stehen, ich werde an N

syndikat konstatieren 3 e, nr, . auch dem Westfälischen Kokssyndikat nachgerühmt werder 2.

. 8 Kreuser⸗Mechernich: Ich möchte den Worten des Herrn Vorredners auch als Vertreler der Bleiindustrie noch einiges hinzufügen. Wir sind ja an und für sich sehr kleine Leuie im Verhältnis zu den Eisenleuten, aber wir brauchen doch immer noch eine ziemliche Menge Koks. Es mogen im Rhein. land von den 5. Bleihütten 70⸗ bis 80 000 Tonnen jährlich verbraucht werden. Wir haben aber das Gefühl, daß wir vom Kolsosynditat nicht immer so behandelt sind, wie das ein solcher Industriezweig verdient. Wir sind durch das Kokssyndikat selbst den Händlern in die Arme getrieben worden, und zwar nicht zu unserm Vorteil. Ich glaube, daß heute kein Industrie weig sich in einer so schlechten Lage besindet wie gerade die Bleiindustrie, und da sollte man doch bei einem so großen Herrn, wie es das

Kokssyndikat ist, einige Berücksichtigung sinden. Wir werden, obgleich wir Hochofenkoks brauchen, nicht als Hochofenwerke be handelt, sondern mußten bisher den Koks immer teurer bezahlen. Erst auf wiederholte Reklamation hin ist uns jeg der gleiche Preis wie den Eisenhochöfen bewilligt worden. Wie ich schon bemerkte, sind wir in die Hände der Händler getrieben worden,

und zwar 1896, wo wir uns zunächst an das Westfälische Koks syndilat, dann an das Belgische Kolgsyndikat wenden mußten wund abgewiesen wurden, und dann nachher, als wir wieder im Jahre 18686 als reumütige Sünder zum Kolssyndikat zurück⸗ lommen wollten, da hieß es: lieber Freund, wir haben dich aug der Liste der regelmäßigen Kokgabnehmer gestrichen, weil

du im Jahre vorher von einer Jeche außerhalb des Kokssyndikats gekauft hast. Ich meine, das sollte doch eigentlich bei einem Syndikat nicht vorkommen dürfen. Ich habe nichts gegen das Bestehen des Syndikats, sondern richte nur die Bitte an das Kolesyndikat, daß wir so behandelt werden wie eine Industrie, die in den deutschen Landen ihre Existenzberechtigung hat wie

Direltor Simmer sbach-Bochum; Ich wollte dem derrn Bergrat Kreuser gegenüber das andiatur et altera pars Ich entfinne mich recht gut, daß Herr Bergrat Kreuser damals zu ung lam in der Haussezeit, um Offerten

Wreise der nicht syndizierten Jechen bekanntlich um viele Mark höher waren als die der Syndilats echen, und da habe ich ihm erwidert es war an einem Tage, wo alles big auf das lehte Kilo verkauft war wenn noch etwa übrig ist, werden Sie haben damals gesagt: wenn

9 mich wenden. Ich 3 wi eg Sie zufrieden

glaube, daß wir damals alles getan ha um Sie zn

Eg hat uns viel Mühe gemacht: denn die Menge,

vollständig vergriffen, und ich habe nicht

die Brille gehabt, zu wäissen, in welchem Umfang Kols nachher

rr Verfügung war. Aber das möchte ich doch noch einmal

hervorheben, daß niemand in der Lage ist, ung zu überbieten

in dem Bestreben, den Anforderungen aller Industrien, sei es der Eisen⸗ 62 Bleindustrie, gerecht zu werden. Aber Sie werden es uns nicht übel nehmen können, wenn ich sage, daß es furchtbar 3 ist, es allen Leuten recht zu machen. .

Bergrat e . Ich danke dem Herrn Vor⸗ redner für das große 2 e, welches nach seinen Worten das Kokssyndikat für uns hat und hoffe, daß es so bleiben wird. Aber die Frage, die ich anregte, hat Herr Simmersbach nicht beantwortet; denn die Zeit, von der ich sprach, liegt vor der eit, welche er meinte. Der Brief, von dem ich sprach, bezieht sich auf das Jahr 1900, wo wir also als reumütige Sünder wieder zum Syndikat zurückkommen wollten. Der Brief aber, in dem es heißt: wir haben Sie als regelmäßigen Abnehmer aus der Liste gestrichen, ist von 1899, bezieht sich also auf 6. rühere Zeit, als die Herr Simmersbach eben erwähnte. An . letzten Worte des Herrn Vorredners anknüpfend, darf ich demnach wohl die Erwartung aussprechen, daß das Kokssyndikat uns auch in Zukunft wieder mit Wohlwollen entgegentreten werde. Vorsitzender: Das Wort ist nicht weiter verlangt für die sonstigen Industrien. .

r 10 puh fh der Preisgestaltung eine Frage gestellt?

Das scheint nicht der Fall zu sein. Dann können wir Punkt 9

verlassen und zu Frage 10 übergehen, welche lautet: . Hat das Kartell (Syndikat, die Konvention) einen Einfluß auf die von ihm abhängigen 3 und Händlerkreise aus geübt, ins⸗ besondere durch die Festsetzung von Verkaufs⸗ bedingungen? Welche Stellung nimmt das Kartell gegenüber den Einkaufsvereinigungen ein?

Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Meine Herren! ch ö eine . Darstellung der verschiedenen Ver⸗ aufs⸗ und Zahlungsbedingungen, welche das Kokssyndikat auf⸗ gestellt hat, geben. Seitens des Syndikats sind besondere Verkaufsbedingungen , worden für Abnehmer von Hochofenkoks, für Abnehmer von Gießereiloks zum Selbst⸗ verbrauch und endlich für die Händler. Zum Teil sind die Verkaufsbedingungen für diese drei Branchen die gleichen, und nur je nach den besonderen Verhältnissen und , keiten der Erwerbszweige sind besondere Unterschiede gemacht worden. .

Es heißt in den Verkaufsbedingungen für die Hochofen⸗

industrie:

. In Erledigung Ihrer gefl. Zus rift vom. verkaufen wir Ihnen an hierdurch für Ihren eigenen Verbrauch unter den nachstehenden Lieferungs- und Zahlungsbedingungen zur Lieferung bezw. Entnahme in der Zeit vom bis t Tonnen von der Kokerei ; zum Preise von S... pro Tonne. Die Preise verstehen sich für eine Tonne von 1000 kg frei Eisenbahnwagen auf der Kokerei, zahlbar bis zum 15. des der Lieferung folgenden Monats in Bar ohne Abzug. Unserer Preis stellung liegt ferner die Bedingung zu Grunde, daß Sie Kohlen, Koks und Briketts von Zechen, Kokereien oder Brikettfabriken, welche dem Kohlen- und Kokssyndikat sowie dem Brikettverein nie t angehören, weder ver⸗ brauchen noch vertreiben, widri . sich die Preise für saͤmtliche mit uns getätigte Abschlüsse um 0 1, pro Tonne erhöhen. . .

Die Abnahme hat in ungefähr gleichmäßigen monatlichen, bezw. auf die einzelnen Arbeitstage des Vertrags entfallenden Mengen zu erfolgen; eine Ge⸗ währ für tägliche n * ö. 4 kann indessen weder zugesagt noch verlang ; :

; Betriebsstörungen durch höhere Gewalt, Arbeits⸗ einstellungen, sei es infolge von Kontraktbruch oder Kündigungen, Mobilmachung und Krieg entbinden gegenseitig für die Dauer und im Umfange der da⸗ durch notwendig werdenden Einschränkung von der Lieferung bezw. Abnahme. Nachlieferung bezw. nach⸗ trägliche Entnahme findet in diesen Fällen nicht statt; wird feitens des Empfängers vorgezogen, für die Dauer der obigen Störungen zum Kontraktpreise ab Kokerei einen ähnlichen Koks, soweit derselbe disponibel ist zum Ersatz zu beziehen, so steht ihm

rei. . , das Kokssyndikat sein Einverständnis er klärt, kann eine Abminderung der fälligen Sendungen aus anderen als den vorstehend genannten Ursachen eintreten; die ausgefallene Menge ist aber bald⸗ möglichst oder nach besonderer Vereinbarung nach- juliefern bezw. abzunehmen. Als Erfüllungsort gilt für die Lieferung die obengenannte Kokerei; im übrigen aber und e . für die Zahlung gilt rfüllungsort Bochum.

ale gen n 6 und Siebloks angegebenen Korn größen sind nur annähernde Maße. n

Falls die Bahnverwaltung den Kolereien nicht ge nügend Wagen von 10 t Rauminhalt zur Verfügung stellt, sind diese berechtigt, Wagen von 129 bis 1851 unter voller Ausnutzung der Ladefähigkeit zu ver

enden. ĩ ;

In 43 die Händler bestimmten Verkaufsbedingungen

für Gießerei⸗ und andere 4 sind Paragrayhen ent⸗

auch folgende Bestimmungen:

ae fer e , sei es infolge von Kontrakt⸗ bruch oder Kündigungen —, Mobilmachung, Krieg sowie Betriebsstörungen entbinden uns im Umfange der dadurch verursachten Einschrankung in der Koks⸗ herstellung von der Lieferung sowie der Nachlieserung, soweit nicht innerhalb der Vertragszelt Ersatz in ähn⸗ licher Qualität von uns zu beschaffen ist. 36

Diejenigen Mengen, welche nicht rechtzeitig ab⸗ genommen werden, sind wir nicht verpflichtet. nach zuliefern; dagegen sind Sie gehalten, dieselben entweder während der Vertragsdauer oder nach Ablauf der selben nachzuempfangen. Die für Brech⸗ und Sieb⸗ lots angegebenen Korngrößen sind annähernde Maße.

Lieferungen an . und Eisenbahnen sind

ms drücklich ausgeschlossen.

. die auf dem Wasserwege bezogenen Mengen ist uns der Nachweis der Weiterbefördernng nach dem vorgesehenen Absatzgebiete durch Beibringung der Konnossemente oder der bahnseitig gestempelten Duylikat⸗ frachtbriese zu sich die Preise

82 ro Tonne erhöhen.

e g ieren nach Orten abgerufen werden, die nicht innerhalb hres obigen Absangebleteg ge⸗