im Gegenteil; ich würde in der Ausschaltung e,. unfhiger Betriebe keinen Vorwurf erblicken, sondern ein Lob, und ich kann unter Umständen in der Zusammenfassung von Betrieben, die den verschiedenen Stadien des Produktionsprozesses eines gebrauchsfertigen Gutes dienen, in einem inen ge, einen Vorteil erblicken. Eine solche Konzentration verschiedener Be⸗ triebe kann unter Umständen eine Verminderung der . bedeuten, und mit Rücksicht auf die Stellung der deutschen In⸗ dustrie auf dem Weltmarkt wäre m. E. jedwede Entwickelung, die zu einer Verminderung der Herstellungskosten, d. h. zur Steigerung der Konkurrenzfähigkeit der deutschen Industrie
führt, mit Freuden zu begrüßen. Dies zur Feststellung der Motive, die mich veranlaßten, diese Frage zu stellen.
Ich bin nämlich der Meinung, daß vom nationalwirtschaft— lichen Standpunkt ein Interesse vorliegt, daß leistungsunfähige Betriebe nicht erhalten bleiben. Es glbt aber zwei Wäittel, um die Leistungsunfähigen zu beseitigen, ein grausames — das ist die Konkurrenz; im Kampfe ums Dasein tötet sie den relativ Leistungsunfähigen — es gibt aber auch noch ein anderes, ein menschlicheres Mittel, das j das Kartell. Statt den Leistungs⸗ unfähigen zu erschlagen, kann das Kartell ihn einen fanflen Morphiumtod sterben lassen; es geschieht dies, indem bas leistungsunfähige Werk aufgekauft und dann kaltgestellt wird. Dann wird der Betreffende entschädigt; das Ganze aber hat den Vorteil, daß nunmehr mit den leistungsfähigsten Betrieben, d. h. zu den geringstmöglichen Kosten, produziert wird. Es gibt aber auch eine entgegengesetzte Kartellpolitik, und wenn ich Herrn Oberbergrat Wachker richtig verstanden habe, so ist es diese, der er heute das Wort geredet hat, indem er das Kartell vom Standpunkt der Mittelstandspolitik zu rechtfertigen . Ich würde aber ein noch kräftigeres Wort zur Kennzeichnung einer Kartellpolitik, wie er sie verteidigt hat, wählen; es ist einfach Zunftpolitik, wenn die Kartelle sich darauf beschränken, die Preise so hoch zu treiben, daß auch der Leistungsunfähigste dabei 2 kann. Eine solche Politik würde ich nicht als eine fortschrittfreundliche und im Interesse der nationalen Wirt—
schaft liegende begrüßen können. 34 glaube, es liegt im
Interesse der nationalen Wirtschaft und unserer Stellung auf dem Weltmarkt, daß die Kartelle ihren Einfluß ins besondere
auch dadurch betätigen, daß sie auf eine Minderung der Kosten
durch Ausschaltung der Leistungsunfähigen hinwirken. Meine Herren! Sie verzeihen mir diese allgemeinen ein— leitenden Bemerkungen; ich komme sofort zu einzelnen konkreten
Frggen. Ich glaube, der Herr Vorsitzende hat mich schon längst
. solche hinweisen wollen; aber um die Einzelfragen, die ich
stellen möchte, ins richtige Licht zu stellen, mußte ich diese all⸗
gemeinen Bemerkungen vorausschicken. Die Frage 122 sollte nämlich Gelegenheit geben, zu zeigen, welche der beiden gekenn⸗ zeichneten Arten von Politik von den Kartellen verfolgt werden.
Meine Herren! Bisher ist in den Verhandlungen, die hier gepflogen worden sind, immer nur gesagt worden: der
Zweck der Kartelle sei die Erzielung entsprechender Preise.
Ich würde nun hocherfreut sein, hier zu hören, daß sie nicht
bloß diese Politik verfolgt haben, sondern daß sie auch durch Ausschaltung leistungsunfähiger und durch die Bildung ge—
mischter Betriebe zur Minderung der Produktionskosten near,
Daß leistungsunfähige Betriebe ausgeschaltet worden finb, das
haben wir bei den Besprechungen des Kohlenkartells gehört.
Wenn ich mich recht erinnere, war es Herr Geheimrat Kirdorf,
der damals hier erzählt hat, daß die Gesellschaft Gelsenkirchen eine Zeche an der Ruhr angekauft hat, um deren Beteiligungs⸗
siffe am Förderquantum zu erlangen; sie hat diese Zeche als⸗ ann außer Betrieb gesetzt, dafür aber die auf anderen Zechen geförderte Menge gesteigert; dadurch ist, wenn ich die Sache recht verstanden habe, die Gelsenkirchen in Stand gesetzt worden, die Kohlen mit geringeren Kosten zu liefern, als sie vordem produziert worden. Ich möchte nun fragen, ob derartiges auch hier beim Kokssyndikat stattgefunden hat. Ich möchte mir er lauben, darauf hinzuweisen, daß seiner Zeit, als ähnliche Dinge in England zur Sprache standen, der dortige größte Kohlen⸗ grubenbesitzer, der verstorbene Sir George Elliott, darauf hin⸗ wies, wie durch die große Zahl von Kohlengruben und neben— einander bestehenden Schachtanlagen die Produktionskosten so verteuert würden, daß heute weder der Unternehmer, noch der
Arbeiter, noch der Konsument einen Vorteil habe, und daß er
mit Rücksicht darauf die Anregung gegeben hat zu einer Zu
sammenfassung sämtlicher englischen Kohlengruben in einem großen Kartell, das nicht bloß hohe Preife erzielen sollte, sondern durch die Vereinfachung der Betriebe auch zur Minderung der
Produktionskosten beitragen würde. Sir George Elliott ist ge
storben, bevor er diese Idee verwirklichen konnte. Meine Herren!
Ich kann nicht anders sagen, ich würde in einem solchen Vor
gehen etwas volkswirtschaftlich sehr Begrüßengwertes erblicken.
Bezüglich der Frage 125 wurde Fodann gelegentlich der oberschlesischen Kohlenenguete behauptet, daß dies Frage b für das Kohlensyndilat nicht passe. Ich zweifle, ob diese Be hauptung zutreffend ist; ich glaube vielmehr, daß die Politik des Kohlensyndikats dazu geführt hat, daß eine ganze Anzahl von Hüttenwerken sich selbst Kohlenzechen angeschafft haben, und indem die Hochhaltung der Kohlenpreise hierzu geführt hat, hat natürlich die Politik des Kohlensyndikats auch zu einer
. usammenfaffung von Kohlenbergbau und Hüttenwerken geführt. lun habe ich — eg ist dies eine Privalarbeit eine Zu
sammenstellung durch einen meiner Schüler machen lassen über
Erwerbungen von Feitkohlenzechen, die der sKoksbereitung dienen,
welche in den letzien Jahren seltens der Hochofenwerke statt—
— haben, und ich finde da, daß in der Zeit der Hoch
onjunftur im Jahre 1900 der Lothringer Hültenverein die
Syndikatszeche, General“ erworben hat, daß im Jahre 1900
die Vereinigung Vochumer Gußstahlfabrilanten die Syndliate zeche
ever. Karolinen glück“ erworben hat, daß 18) die Deutsch Lurem— burger Bergwerks und Hutten Altiengesellschaft die Snndilats xcche
Dannenbaum ⸗ erworben hat. (Juruf: Kohlen i Jawohl, Fett⸗
lohlenzechen, die der Kolsbereitung dienen. Ich will Sie aber
nicht ermüden und nicht alles vorlesen; ich werde, wenn Sie es wünschen, diesen Bogen zur Verfügung stellen, und mochte mur bitten, daß diese J die gewiß Fehler enthalt,
hrivatarbeit, ven Sachwverständigen vor der Publikation forrigieri und er ganzt werde.
Zum Schlusse möchte ich mir die Frage erlauben, ob etwa die Hochhaltung des Preises und die Preis steigerungen, wie sie in den Jahren 186 13ann, 190 und 10 staligefunden haben, einen Einfluß auf diese eben erwähnten zahlreichen Angliebe? rungen von Fettkohlenzechen an Hochosenwerke, die in den
18M, 1909 und 1991 siattgefunden geübt haben.
1 eine Frage, für deren Beantwortung ich fehr danfbar
Bersivender: Meine Herren! Gestatten Sie mir zu eine ges dnungsmäßige Bemerkung. Es ist gestern
der Wunsch * worden, namentlich von seiten der erren aus dem es ihnen zu ermöglichen, mit den achmittagszügen abzureifen. Wenn diesem Wunsche E üllung J teil werden soll, wird es zweckmäßig sein, wenn die Redner ei ihren weiteren Ausführungen sich im Zeitma möglichst einschränken. Ich selbst werde natürlich nicht darau hinwirken, damit Sie nicht etwa die Sache — auffassen, als ob wir den . hätten, frühzeitig aufzuhören. Aber wenn Sie dem Wunsche der Herren aus dem Westen, reisen zu können, Rechnung tragen wollen, so bitte ich, danach zu verfahren. Generaldirektor, Geheimer Kommerzienrat Kirdorf⸗Gelsen⸗ kirchen: Aus den Ausführungen des Herrn Geheimrats Brentano geht ja die Antwort zunächst hervor: das Lob, welches er in die ö der 6 12 legt, verdient das Kohlen⸗ 'syndikat, trifft aber beim Kokssyndikat nicht zu und kann dort nicht zutreffen. Also die Fragen 12a und p müssen betreffs des Kokssyndikats absolut verneint werden, da das . direkt, wie das K indirekt, keinerlei Einfluß weder ef die Konzentration der Betriebe durch Ausschaltung minder
leistungsfähiger, noch im Sinne der Was die weiteren Ausführungen des dieselben betreffen eigentlich das Kokssyndikat nicht, fondern gehen auf die Erörterung über das Kohlensyndikat zurück, so ist, wie gesagt, von mir schon betont, daß der Einfluß nur ein indirekter gewesen ist, und es trifft auch zu, daß damals aust⸗— geführt worden ist, daß die Bergwerksgesellschaft Konkordia die ige Zeche „Steingatt“ aufgekauft hat. Das war
nicht lebensfäh 6 der einzige Fall, der damals angeführt worden ist. In der
a I e hat di Zeche „Mont Cenis“ die Zeche „Bommerbänker faut welche ebenfalls nicht leben und nicht sterben konnte, aufgekauft, bloß zur Gewinnung der Beteiligungsziffer— Berichtigen muß ich, daß die Erwerbungen von Gelsenkirchen in keinem Falle leistungsunfähige oder minder leistungsfähige Betriebe betreffen, sondern sie erfreuen sich gegenwärtig alle der höchsten Blüte. Die Erwerbungen von Gelsenkirchen sind eben nur geschehen, um die Gesellschaft weiter zu entwickeln und auszubauen. Es ist aber nicht der Einfluß des Kohlensyndikats gewesen, der zu diesem ö Veranlassung gegeben hat, sondern die Gunst der jeweiligen . die es ermöglichte, daß derartige Angebote kamen und angenommen wurden. Herr Geheimrat Brentano hat ausgeführt, daß er die Konzentration der Betriebe durch Ausschaltung minder leistungs— fähiger vom na ge , ger Standpunkte für vorteilhaft halten würde. Ich schließe mich diefer Ansicht vollstaͤndig an, und deshalb, meine Herren, würde es auch, wenn es erreichbar wäre, gewiß für die Zwecke des Kohlensyndikats — das Koks— syndikat scheidet hier aus; denn für den Erwerb einer Kokerei wird kein Mensch eine Zeche kaufen, und wir haben nur Kokereien in unserer Mitte, die im Befitze von Zechen sind — von großem Vorteil sein, wenn wir eine derartige Ausschaltung von nicht oder minder leistungsfähigen Betrieben vornehmen könnten. Denn damit würden die Aufgaben viel besser erfüllt werden können; man würde unter Umständen mit geringeren Verkaufspreisen auskommen können und doch dasselbe Ergebnis erzielen, weil man die unter ungünstigen Verhältnissen arbeilenden Werke nicht, wie bisher, mit dur . müßte. Aber auf der anderen Seite würde, wenn man diesen Zweck in den Bestimmungen des Vertrages hätte, derselbe mit außerordent⸗ licher Vorsicht geübt werden müssen; denn vom nationalwirt— schaftlichen Standpunkt ist es eigentlich nicht gerade als wünschenswert anzuerkennen, daß diejenigen Kohlemvorkommen, die nun zur Zeit nicht gerade rentabel sind, einfach geopfert werden und deren Weitergewinnung eingestellt wird. Es darf sich das meines Erachtens nur soweit erstrecken, als es sich um tatsächlich vollständig leistungsunfähige Betriebe handelt, denen eine Rente absolut nicht * l ist.
Wenn dann die Frage b so ausgelegt worden ist, daß damit auf den tatsächlich vielfach vorgekommenen Ankauf von Zechen durch Hüttenwerke hingezielt werden sollte, so hat man das meines Erachtens aus der Stellung der Frage nicht ent⸗ nehmen können. Die Frage heißt: „Hat das Kartell auf die Konzentratien der Betriebe durch Jufammenfassen der ver— schiedenen Stadien des Produktionsprozesses dienenden Betriebe in einer Hand einen Einfluß ausgeübt?“ Das habe ich, und ich glaube, wohl alle mit mir, so aufgefaßt, daß es fich um die Betriebe des betreffenden Syndiklats handelt. (Zuruf: Rein) So habe ich es wenigstens aufgefaßt. Wird es so aufgefaßt, wie Herr Geheimrat Brentano es aufgefaßt sehen will, so ift die Frage, die er gestellt hat, einfach zu bejahen. Der Erwerb von Zechen durch Hüttenwerke — es kommt noch eine ganze Zahl zu den bereits aufgeführten hinzu, und wenn es gewunscht wird, können die Angaben darüber jederzeit zur Verfügung gestellt werden hat infolge des Vestehens des Kohlensyndikats ganz unfraglich statigefunden, und so wäre also die Frage ad b in dieser Beziehung zu bejahen.
Dberbergrat Wachler⸗-Verlin: Bezüglich der Tendenz und der Aufgabe der Kartelle schließe ich mich dem an, was Herr Geheimrat Kirdorf eben hervorgehoben hat. Ich möchte bloß personlich bemerken, daß Herr Geheimrai Professor Brentano mich vollkommen miswerstanden hat, wenn er an— genommen hat, daß ich der Meinung wäre, die Aufgabe von Kartellen ware es, bie lesn es nf isn Werle zu erhalten. Aber ich bleibe dabei, daß allerbings das Kartell tatsächlich auch weniger leistungsfähige Werke erhält, weil sie sich eben mk größeren Werken zusammenschließen, während sie im Konłurrenzkampf vielleicht untergehen würden. Das ist meiner Meinung nach Mittelstandgpolltik, die Erhaltung weniger leistungssähiger Werke durch die leistungofähigeren, und diese Wirkung wird unzweifelhaft durch bas Karie hervorgerufen, das laßt sich gar nicht leugnen. Aber daß ich eine Aufgabe der Kartelle darin erblickie, leistungsunfählge Werke zu erhalten, das liegt mir vollständig fern, und um Miß verständnisse zu vermeiden, wollte ich bas noch ausdrücklich hier bemerlen. Bergrat Gothein⸗Breslau, M. d. R.: Ich muß aller⸗ dings sagen, daß ich die Ausführungen des Herrn Ober bergrats Wachler von vorhin genau so verstanden habe wie Derr (Geheimrat Brentano, und es ist meines Erachtens außer⸗ ordentlich schwierig, zu entscheiden, was ein weniger leistungs ee. Werk ist, das den Konkurrenzkampf nicht aushalten ann, und wag ein leistunggunsähiges ist. Die Grenze wird im einzelnen Falle gar nicht ziehen sein, und tatsächlich kann dag Kartell mit seiner Politik dahin führen, * nicht lern e faden oder weniger leistungs fähigen Here ünstlich zu erhalten
Sodann möchte ich bemerken, daß die Frage 12h wohl im allgemeinen dahin verstanden und von den Äntra stellern, die die Frage aufgenommen haben wollten, angdrncl dahin interpretiert worden ist, daß es sich nicht bloß um den betreffenden
Frage ad b ausgeübt hat. ö. Geheimrats betrifft,
Gewerbszweig an sich und die Konzentration der verschied Stadien handelte, sondern um die Bildung von sogenanm gemischten Werken. Es ist aber die Frage nicht . . das Kartell den Zweck, das zu machen, a. . es Einfluß ausgeübt, und hien kann selbstverständli
ein direkter, wie ein indirekter sein, und da betonen, daß es sich hierbei nicht darum handeln kann, Kokssyndikat direkt darauf hingewirkt hat, daß die Ei
sich mit eigenen 86e versehen haben, sondern daß
wohl die Preispolitik des Kokssyndikats denselben E
haben kann, indem die Eisenwerke Wert darauf
gerade bezüglich des Koks sich unabhängig zu stell
Generalsekretär Stumpf ⸗OOsnabrück: Ich möchte di letzten Ausführungen des Herrn Bergrats Gothein noch m einer Seite ergänzen, was mir deshalb notwendig erscheint weil sonst die ö des Herrn Geheimrats Kirdor j etwas mißverstanden werden könnten. Es 1 zweifellos, daß de Sundizierung der Kokereien wesentlich darauf eingewirkt ha daß die . Hochofen⸗ und Hüttenwerke, soweit möglich, ij mit, eigenen Zechen versehen haben. Dieser Einfluß ist aha tatsächlich in . doch nur ein mittelbarer und zu Teil sogar nebensächlicher gewesen, denn die wesentliche Ursache weshalb in den letzten 10 Jahren die betreffenden Erwerbungen von Zechen seitens der Hüttenwerke vorgenommen worden sind lag darin, daß schon vor Entstehen des Syndikat eine gan Reihe großer Hüttenwerke . in Bezug auf die Kohlen, versorgung durch eigenen Bergbau von allen fremden Beʒlgen und etwa kommenden Syndikaten vollständig unabhängig ge macht hatten. Und in der . der Konkurrenzbedin— gungen, die dadurch hervorgerufen wurde zwischen den Werken, di eigene Zechen besaßen und denen, die keine eigenen Zechen halten lag für letztere der zwingende Grund, warum die Erwerbungen eigener Bergwerke von seiten der Hütten weiter ortgeschritten sind und nicht so sehr in der Bildung des Kohlen yndikats.
Kommerzienrat Funcke-Hagen: Ich möchte mir die An⸗ frage an das Kokssyndikat erlauben, ob beim Uebergang der Syndikatskokereien und der Zechen an die . irgend welche Verpflichtungen seitens der Erwerber ü ernommen werden. Es ist ganz außer Frage, daß mit einem solchen Er⸗ werb und mit der Erweiterung der Anlagen auch eine Stärkung der betreffenden Eisenwerke gegenüber der Konkurrenz statt⸗ findet. Ein derartiger Uebergang treibt jedesmal das Geschist der weiteren Verarbeitung mehr in die Hände derjenigen, die wir unter der Bezeichnung „gemischte Werke“ verstehen. Ez werden zweifellos auch die reinen Kohlenwerke und die reinen Kokereien in ihrem Absatz beeinflußt, und zwar nachteilig be⸗ einflußt. Ich möchte also an das Kokssyndikat die Frage richten, ob in dieser Beziehung keine vorbeugenden Bestim mungen vereinbart werden; denn diese Schädigung trifft die Eisenwerke, die keine eigenen Kokereien und Zechen haben, wie letztere selbst
Generaldirektor, Geheimer Kommerzlenrat Kirdorf-⸗-Gessen. kirchen; Wenn ich direkt auf die letzte Frage antworten soll, so kann ich nur mitteilen, daß diejenigen Hüttenwerke, welche Syndikatszechen gekauft haben, einfach in die Verpflichtungen der Gewerkschaften und Aktiengesellschaften, deren Eigentum sie erworben haben, eingetreten sind, sie sind also Mitglieder des Syndikats genau ebenso, als wenn es freie Zechen wären, dem jetzigen Vertrage nach geworden.
Gegenüber der Berichtigung des Herrn Bergrats Gothein muß ich zugeben, daß, wenn ich gesagt habe: die Frage 12 muß für das Kokssyndikat absolut verneint werden, sich das selbsi— verständlich nur beziehen konnte auf den indirekten Einfluß, der dazu geführt hat, daß Syndikatszechen andere leistungsun fähige Syndikatszechen erworben haben. Der Ankauf von Zechen durch die Hüttenwerke kann natürlich ebensowohl ein indirekter Einfluß des Kokssyndikats sein. Was die Hüttenwerke dan bewegt hat, ob sie dabei mehr Wert auf Koks oder auf Kohlen gelegt haben, darüber kann ich natürlich ein Urteil nicht fällen
Vorsitzender: Das Wort wird nicht weiter verlangt, wir können die Besprechung über Punkt 12 schließen und über gehen zur letzten Frage 13.
Hat das Kartell (Syndikat, die Konvention
auf die Arbeiter- und Lohnverhältnisse der
syndizierten Betriebe Einfluß gehabt? Wie ich schon in früheren Verhandlungen auseinandergesetzt habe, ist der Sinn der Frage dahin zu verstehen, ob das Koh söndikat einen Einfluß auf die Verhältnisse der in den Kokercien beschäftigten Arbeiter angestrebt hat, bezw. ob es tatsächlich einen günstigen oder ungünstigen Einfluß auf die Verhältnisse dieser Arbeiter ausgeübt hat. Der Herr Referent hat dazu nichts zu bemerken. das Wort sonst noch verlangt? Geheimer Hofrat, Professor Dr. Brentano-⸗München Ich möchte bloß eine Bemerkung machen. Aus den Verhand lungen des Kohlensyndikats, sowohl des Westfälischen wie dez Oberschlesischen, geht hervor, daß bei dieser Frage stets betom worden ist, daß die Kartelle an sich sich nicht mit den Arbeiter verhaältnissen befassen, und dem entsprechend wurde die Frage immer kurzweg verneint. Niemand glaubte wohl bei der Stell der Frage, daß die Kartelle sich direlt mit der Feststellung der Bedingungen des Arbeitsvertrags und des Arbeits verhälnise⸗ befassen. Ich möchte aber gegenüber jener Verneinung des Einflusses der Kartelle auf den Arbeitsvertrag folgendes hervor heben: Die deutsche Industriezeitung, Jahrgang 1902, Nr. 51, Seite 563, hat die Aeußerung von Mitgliedern des deutschen Handelstages über die Kartelle zum Abdruck gebracht, in denen unter dem „guten Gewinn der Kartelle“ betont wird: „gegen über den Arbeitern stärken die Kartelle die Stellung der Unter nehmer.“ Ich wollte das nur anführen, weil in den früheren Verhandlungen jedweder Einfluß der Kartelle auf die Arbeiter verhaltnisse schlankweg abgeleugnet worden ist. Vorsißen der: Das leiere ist nicht Janz richtig; es t durchaus nicht jeder Einfluß auf bie Arbelterverhäaltmisse ab= eleugnet worden, sondern nur abgeleugnet worden, daß das artell als solches 28 Einfluß auf die Arbeiterverhältnisse angestrebt hal. Generaldirektor, Geheimer Kommerzienrat Kird orf ⸗Gelsen⸗ lirchen. Die Frage muß auch hier erst rechl verneinl werden, wenn sie verneint ist beim Kohlensyndikat. Das Kohlensyndike umfaßt die gesamte Produttion der Kohlenzechen, elnschliesllich Kol; es hal nur an dag Kolssyndilai den Vertrleb — eben Es handelt sich hier also nur um ein einzelnes ro ö der Zechen, und daß eine so enge Vereinigung sich nicht um die rbeiterverhaltnisse ümmern lann, liegt doch klar zu Tage Also ein direkter Einfluß muß absolut verneint werden. Indirekt ist es h dagselbe wie bei dem Kohlensyndikat. Eg swrkt die Unternehmer in ihrer finanziellen Lage, es vermeldes eben Jahre, wo sie mit Verlust arbeiten mössen, es schafft siabilere Ver⸗
Mird
ö
hältnisse, und das überträgt sich auf die similichen Fahltoren,
di
je bei dem Betrieb mitwirken. Also indirekt ist der Einfluß 26. wenn auch nicht in dem Umfange wie bei dem Kohlen⸗ syndikat vorhanden. Die Frage, ob diese Kartelle die Arbeit= gen tärken gegenüber den Arbeitern in '. Verhänden, ist
halb zu verneinen, weil ja die Arbeitgeber, die Zechen des Dberber amtsbezirks Dortmund, seit länger als 50 Jahren im wirtscha 3. Verbande vereinigt sind. Deshalb brauchen sie nicht neue erbände, um in einem Verband zu ö.
Mol ken buhr⸗Ottensen, M. d. R.: Ich glaube doch, daß in gewisser Beziehung ein Einfluß ausgeübt wird durch die be⸗ schlossenen Betriebseinschränkungen, da ja der einzelne Arbeit⸗ eber nicht wissen kann, ob nicht der andere seinen Betrieb . ern wird; wenn aber eine Betriebseinschränkung beschlossen wird, so ist es ganz selbstverständlich, daß dies für sämtliche
ndizierten Werke gilt, und jeder weiß, daß nunmehr ein Ueber= uß an Arbeitern vorhanden ist. Das wird wesentlich mit azu beigetragen haben, daß das ahr 1901 mit den steigenden reisen krotñdem eine Verminderung der Löhne aufzuweisen hat. . das Jahr 1991 zeigt ja in der Rubrik B, wo die Koks⸗ arbeiter aufgezählt sind, daß auch hier die Löhne zurückgingen, obwohl das Jahr 1991 höhere Kokspreise hatte. eneraldirektor, Geheimer Kommerzienrat Kirdorf⸗Gelsen— kirchen Meine Herren! Die Ausführungen des Herrn Molken— huhr sind schon gestern, glaube ich, von Herrn Generaldirektor Kamp beantwortet worden. Der . des Jahreslohns liegt in den eingelegten Feierschichten, der Accordlohn an sich ist nicht n n Die weitere Frage; der direkte Ein⸗ fluß der Kartelle durch die Produktionseinschränkung macht sich selbstyerständlich auch dahin fühlbar, daß ach. eierschichten eingelegt werden und daß dadurch der Jahreslohn sich reduziert. Wenn man aber zurückblickt ö. die früheren Verhältnisse, nehmen wir die ker ss ! nach dem Aufschwung der 7ger Jahre, so sehen wir genau dieselben Einschränkungen der Produktion, veil der Markt nicht mehr aufnahmefähig war. Es war da nur der große Unterschied, j in dem tollen Wettbewerb nach unten nur diejenigen Zechen ihren Betrieb voll aufrechterhielten, die mit den Preisen bis auf die unterste Grenze hinuntergehen konnten, ohne zu viel Geld zuzusetzen. Diejenigen Deen. die überhaupt nicht mehr mitkonnten, mußten deshalb die Ein— schränkung voll * sich nehmen, die die andern von sich ab⸗ wälzten. Die Einschränkung wird in den Zeiten einer Krisis auf dem gesamten Boden der Industrie immer stattfinden, sie verteilt sich nur je auf die , gleichmäßig; allerdings müssen die , , , auch diejenige Ein⸗ schränkung auf sich nehmen, die die Nichtsyndikatszechen von sich abstoßen. Also es liegt indirekt wieder ein Vorteil für die Arbeiter im ganzen darin, wenn die Arbeit auf. den verschiedenen Betriebsstellen gleichmäßig reduziert wird. Früher trat die Not⸗ wendigkeit ein, daß der Ruhrbergbau, der der ungünstigste in der Regel war, die Arbeiter entließ und diese nun in andere Reviere ziehen mußten, um Arbeit zu suchen. Heute verteilt sich das gleichmäßiger, und schließlich hat es zu Arbeiterent⸗ lassungen bei uns nicht geführt, weil die vielen neuen Unter⸗ nehmungen die überschüssigen Arbeiter aufnehmen konnten.
Vorsitzender: hi Frage 13 wird das Wort nicht, mehr verlangt, es liegen aber noch einige Wortmeldungen für den Fall des Schlusses der Debatte zu 13 vor, sodaß ich noch für einige Minuten Ihre Aufmerksamkeit erbitten muß. ;.
Professor Dr. Fran cke⸗Berlin: Meine Herren! 295 mchte nur noch einem Wunsche Ausdruck geben, der von vielen meiner Freunde geteilt wird. Ich möchte nämlich an die Herren Ver⸗ treter der Regierung die Frage richten, ob es nicht möglich ist, daß wir die einleitenden Referate und auch die besonderen Neferate zu den einzelnen Fragen vor den Sitzungen in die Hände bekommen können. Es würde das nicht nur wesentlich jur Abkürzung und Beschleunigung der Verhandlungen beitragen, sondern ich glaube auch, daß wir dann mit einer ganz anderen Vorbereitung in die Verhandlungen eintreten könnten. als wenn wir erst hier die Referate entgegennehmen. Diese sind so inhaltreich und bringen eine solche Menge einzelner Angaben, daß es wirklich nicht ganz leicht ist, sie bei einem einmaligen Anhören voll in sich aufzunehmen. Wenn es also möglich wäre, würde ich es mit großer Freude begrüßen, daß wir
diese Referate vor der Sitzung vervielfältigt erhalten. Selbst⸗ verständlich nehme ich an, daß dieselbe Diskretion auch bei den Referaten geübt wird, wie das jetzt bei den Verhandlungen geschieht. — Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Meine Herren! Die Frage ist ja schon früher berührt worden, und ich habe damals schon die Erklärung abgegeben, daß man diese Frage in wohlwollende Erwägung nehmen wolle. Es würden auch die Referate oder wenigstens die sigtistischen Tabellen setzt vor— gelegt worden sein, wenn es aus Gründen des Diensibetriebes möglich gewesen wäre. Es ist Ihnen ja bekannt, daß vor der Sommerpause nur noch eine Sitzung mit dem Papiersyndikat vattfindet, und daß über die Eisenindustrie die Verhandlungen erst im Laufe des Herbstes begonnen werden. Es besteht schon jetzt die Absicht, über die ganzen Verhaltnisse der Eisen— mndustrie eine eingehende Denkschrift auszuarbeiten, die als Unterlage für die Verhandlungen dienen soll. Es wird wohl moglich sein, daß den Herren diese Denkschrift so rechtzeitig gehen wird, daß sie sich in eingehender Weise für die Sitzung dorbereiten konnen. ; Kommerzienrat Arnold⸗Magdeburg: Ich werde sehr kurz
sein. Ich habe mir das Wort nur erbeten, um mit einigen Worten auf die gestrige einleitende Rede des Herrn Referenten uruückzulommen. 2 Derr Referent empfahl, daß zwischen den Kartellen und deren Abnehmern von Jeit zu Jeit erneute Besprechungen stattfinden möchten, damit Unzutränlichleiten, die in dem Verkehr miwischen aufgetaucht sein sollten, beseitigt werden konnen. Lus den Verhandlungen. den jetzigen wie den früheren. habe ich den Eindruck gewonnen, daß eine derartige zeitweilige Be— rechung sehr zwechdienlich sein würde, es würden dadurch den Produzenten die Wünsche und Klagen ihrer Abnehmer bekannt Verden, und wenn sich die Herren eine angenehme Geschäfts⸗ derbindung ** wollen, werden sie nach Moglichkeit die Klagen abzustellen suchen e. an 2 haben wir gehört, daß die Sondilatsvorstände nicht absolute ͤ1— in ihrem Geschaftebe sind, sondern daß noch eine Anzahl anderer Faltoren Einfluß aus abt. . der Veröffentlichung im Neichaanzeiger über gesprechungen werden voransichtlich die Jechen sowohl
wie die Kolerelen eg sich elegen sein lassen. sich nach Möglichkeit dem allgemeinen Vedärfnisse a ssen. und es vird das auch in diefer Weise fordernd warken. Nun müßte Rr Verwirklichung der Mdee sel ndlich eine unparteiische Jentralstelle geschassen werden, und war eine Jentralstelle fur ganz 3 — die in jeder se fordernd und nicht
e auf das Ges essere Stelle als das Idee der Erwägung
einen oder anderen Form bekommen.
Aeußerung des
wohl in industriellen
aß
zugehen wird, und
Ich glaube mich darin erfreuen zu können.
Interessengegensätze und Gelegenheit
Seite hat man sich
Maßregeln zu legen, gegensetzen zu müssen.
. ist.
gewisser Ausgleich der ein Nachteil
manche Herren und seinen Auswüchsen nachher in der Praxis
des Landes.
Mitwirkung bei unserer
anheimg . ᷣ ielleicht kann die Idee bis dahin . ee, nn, , Vorschlag schon eine bestimmtere
e ierungsrat Dr. Voelcker; Ich möchte die nr, — Gr bn nur dahin berichtigen, daß ich nicht diese Regelung empfohlen angeführt habe, daß eine derartige ergangen sei, und ich habe es bezeichnet als ein Sympton da⸗ für, daß das d, ,. zu einer regelmäßigen Aussprache eisen besteht. . — Vorsitzender: Das Wort wird nicht weiter verlangt. Dann sind wir am Schluß unserer Verhandlungen angelangt. Ich darf darauf aufmerksam machen, daß den Rednern das Stenogramm ihrer Reden in wenigen
Herren es mit möglichster Beschleunigung zurücksenden.
Ich brauche die weitere Bitte, etwaige vertrauliche Stellen wegzulassen oder zu bezeichnen, nicht zu stellen, weil meines Erächtens in diesen Verhandlungen nichts vorgekommen ist, was irgendwie der Re,, vorenthalten werden müßte.
Meine Herren, Sie werden mir darin beistimmen, daß das Ziel, Talsachenmaterial über das Kartellwesen zu sammeln, durch die gestrigen und heutigen Besprechungen ein wesentliches Stück weiter gefördert ist, daß dieses Material nach vielen Richtungen hin in einer sehr interessanten Weise bereichert worden ist. Die Besprechungen haben zwischen den beid r es ist dabei von der Seite der Vertreter des Syndikats genommen, K
usgegangen ⸗ wn , wn e,. gescheut, die Kritik an die
err Referent gestern schon hat aufmerksam me . * gegenseitige offene Aussprache wird, ich darf wohl sagen, auch den Verkretern des Syndikats manche beachteng—⸗ werte Anregung gegeben, darüber nachzudenken, ob man nicht den Abnehmern in diesem oder ier kommen J,, 5 y Dadurch wir eitigt, das bei einer scharfen Kritik sich sonst leicht auf der anderen Seite einstellen kann; es wird also tatsächli
u erblicken wäre, kann ich absolut nicht finden; im Gegenteil: verständigen darüber, wie man den
er Herren 8
diese gegenseitige Annäherung den wirtschaftlichen Interessen
Daß trotz der scharfen ziehungen kae, die Diskussion , , ohne jede persönliche Zuspitzung verlaufen ist, möchte i ua mit ganz besonderer Freude feststellen. Ich schließe, indem i
Ihnen nochmals den verbindlichsten Dank ausspreche für Ihre
(Schluß der Sitzung 12 Uhr 30 Minuten.)
— 6 — aft einwirkt, und ãft 363.
dazu wüßte ich keine * Ich wollte diese ir kommen im st
— sondern daß ich nur nregung an die Regierung
ö. agen die Bitte wiederum ergeht, daß die
es Einverständnisses der Versammlung
sich ja zum Teil auf en Gruppen erstreckt,
offen die Erwägungen darzulegen, von der anderen denen man glaubte Widerstand ent— Das ist der r, auf den der rksam machen wollen:
unkte mehr entgegen— nficht der Abnehmer bisher auch manches Mißverständnis ein Gegensätze herbeigeführt. Daß darin ä für meine Person je mehr es gelingt, sich zu Hel lk der Kartelle, den vertreten, von seinen Schlacken . kann, desto besser werden sie arbeiten. Josofern, glaube ich, dient
ensätze, die in manchen Be⸗ und
Arbeit. (Beifall.)
Anlage 1.
unerlãßliche Rentabilitãt
des Koks einzuschränken.
Als leitendes Organ
Maßgabe gewählt, daß drei im Kreise Bochum
u bringen
Am Schlusse cines welcher nach ver eee Prein
beschließt.
Tagetetd nung die
fall ein Antrag bier) Vereinigung rer rů
Zur Vorgeschichte des Westfälischen Kokssyndikats.
Statut der am 27. April 1882 in Dortmund beschlossenen Koks vereinigung.
Zweck der Koksvereinigung ist es, durch die in den folgenden Artifeln festgestellten Bedingungen eine angemessene Verwertung des im Oberbergamtsbezirk Dortmund produnerten Kokg und damit die
lünstliches, ungesundes Hinaufschrauben des Preises die Konsumtion
Mitglied dieser Kokevereinigung kann jede im Oberbergamtgzbenrk Dortmund belegene Keksanstalt werden, und verpflichtet sich durch ibre Beitritteerklärung wenigsteng auf die Dauer eines Jahres, und jwar zunächst bis zum J. 2 den Bestimmungen dieser Verelnigung sich unterwerfen zu wollen. J
. ian im Oberbergamtebezirke besindlichen Kolganstalten soll der Beitritt zu dieser Kokevereinigung vorbehalten bleiben.
Versammlung ein aus 7 2 —
Leiter einer Kolganstalt s
Der Vorstand beruft und leitet die Versammlungen der Mit glieder und ist in selner Amtefübrung an die in der General ˖ dersammlung gefaßten Beschluüsse gebunden.
Jede dieser Verein igun Vertrieb oder Verlauf ibrer
Dieselbe ist jedech derrflichtet, dem Verstande sofort anzuzeigen, wie 2 . zur Zeit bei ibr in Getriek befinden, nach r Stesteme dieselben 1 — *. wie bech sich die Produktion vto
i nat ãnft. e in diesen Betriebederbältnissen sind, fallt die selben die Dauer eine Menatg überschreiten, sefort jur
der Mitglieder dieser Vereinigung statt,
2 r 2 * 2 der ia ,. die Fest⸗· eines minimalen Rekrrreises erfolat.
nt far alle Dfferten und Verkäufe so lange bindend,
9 die Generalrersammlung cine anderweitige Festsctzung des Preises
Der Verstand beruft nach feinem Grmessen enter Mittel
Vera al af ungen u 2 — sentierten Kekrauantitäten an
Artikel 1.
der Koktzzanstalten zu erzielen, obne durch
Artikel 2. ich dieselbe
Artikel 3. . der Vereinigung wird in der konstituierenden lebender Vorstand mit der zwei Mitglieder desselben im Treise Essen, und jwei im Kreise Dortmund Besitzer oder ein müssen.
Artilel 4.
Artilel 5. ⸗ beigetretene Keklzanstalt besorgt den rodukte ganz nach eigenem Grmessen.
Artilel 6.
Anieigt
Artilel 7. seden Kalendermenatg findet in der 2 n
in dieser RKonferen/
Artikel &
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nnen fünf Tagen verr lichtet. den 1092 der in der ibn wird.
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Die Erschienenen beschließen mit einfacher Majorität äber die zur Tagesordnung gestellten Gegenstãnde. . Die Abstimmung * nach Maßgabe von einer Stimme pro 10 Tonnen Tagesprodukt Vertretung durch privatschriftliche Vollmacht ist zulässig. Artikel 9. . . bald von der Generalversammlung der jeweilige minimale 6. gol et eh: ist, kommen für die Offerten und Verkäufe Pin n Grundsätze zur Anwendung:
1) Der Normalpreis gilt loco der Versandstation der betreffenden Koksanstalten.
2) Die Mitglieder dieser Vereinigung haben innerhalb 14 Tagen nach . ee darüber eine 1. * en, ob sie für ihr Produkt eine Vergünstigung hinsichtlich des Preises und aus welchen Gründen in Anspruch zu nehmen wünschen. .
Diese Vergünstigung darf jedoch den Minimalpreis (Art. 7) nicht mehr als 8 0 /o ö Die endgültige Entscheidung über das Zutreffende der vor gebrachten Gründe und demgemäß über die Festsetzung der zu ge⸗ währenden Vergünstigung steht, nur dem Vorstande zu, welchem die Ge . der diesbezüglichen Verhandlungen zur Pflicht ge⸗ macht wird.
Geht eine solche Erklärung von den einzelnen Mitgliedern der
Vereinigung in der angebenen Frist nicht ein, so wird angenommen,
daß dieselben eine Vergünstigung für ihren Koks nicht beanspruchen.
3) Als ungünstigste Zahlungsbedingung darf seitens der Koks—⸗
anstalt den Konsumenten folgender Modus eingeräumt werden: Barzahlung mit 14 (6 Skonto oder Bankwechsel auf 3 Monate bis zum 260. des der Lieferung folgenden Monats für das ganze im vorhergehenden Monate zur Ablieferung gekommene Quantum.“
Weitere Bonifikationen dürfen nicht gewährt werden.
Artikel 19. Um für die Beurteilung der derzeitigen Marktlage eine feste Grundlage zu gewinnen, hat jede Koksanstalt in den Tagen vor der Monatsversammlung oder in dieser letzteren selbst dem Vorstande kurz anzuzeigen, ob der Verkauf ihrer Produkte für den kommenden Monat gesichert ist, event. wie viele Tonnen peo Arbeitstag noch frei sind. Eine Zusammenstellung dieser Resultate ohne Angabe von Namen wird den einzelnen Mitgliedern der Vereinigung in der Ver⸗ sammlung mitgeteilt. Artikel 11.
Die in den vorstehenden Artikeln getroffenen Bestimmungen be⸗ , n. * . e, , . der renn de der, . Reichs einschließl uxemburg, ausgenommen hiervon sind nur die⸗ 1 wn, Koks, 83 von deutschen Seehäfen nach deutschen Seehäfen verschifft werden.
Artikel 12.
Uebertretungen dieser Bestimmungen, welche der Vorstand zunächst festzustellen e e . in der Weise gestraft, daß jedes Mitglied der Vereinigung, welcheß unter dem festgesetzten Minimalpreise diesen Bestimmungen zuwider seinen Koks anbietet oder verkauft, eine Konventionalstrafe von S 1, — pro Tonne des verkauften Quantums u zahlen hat, falls sofort beim Abschluß dieses Geschäfts dem Vor ah Anzeige über dasselbe gemacht wird. Gehen dem Vorstande aber solche Anzeigen zunächst von dritter Seite zu, so erhöht sich die Konvdentionalstrafe 14 S 3, — pro Tonne des verkauften Quantums. Die Konventionalstrafen sind zu Händen des Herrn Dr. G. Natorp in Essen zu zahlen. , , , . än. ede Vereinskokerei ist verpflichtet, dem Vorstande auf desse , bei vorliegenden Uebertretungen des Statuts den betreffenden Lieferungskontrakt vorzulegen. Die Geheimhaltung der dabei in Frage tretenden geschãftlichen Beziehungen ist Pflicht des letzteren.
Artikel 13. . Ueber die Bedürfnisfrage etwa einzuzahlender y deren Einziehung und Verwendung dem Vorftande überlassen bleibt, und über die Verwendung eingegangener Strafgelder beschließt die 1 Majoritãt der in einer Versammlung anwesenden Mitglieder.
Artikel 14. 1 Diese Koksvereinigung soll erst dann als abgeschlossen und deren Bestimmungen als bindend anzuseben sein, wenn derselben lo xiele Koksanstalten beitreten, daß deren Koksproduktion mindestens * des im Oberbergamtsbezirke Dortmund produzierten Gesamtauantums dertritt.
Die Produktion von su industriellen Werken gebörigen Kals. anstalten soll von der Berechnung anggeschlossen sein, soweit diesel ben für eigenen Bedarf arbeiten.
Artikel 15. ü .
Wenn jwei oder mebrere Kokzanstalten unter sich derart en Lieferungsgeschäft abschließen, daß an Hüttenwerke größere Pesten Fete e gellefert werden, so ist ale Verkaufsdreig nicht der jwischen ? Len Licketanten vereinbarte Prei für die Konvention maß- gebend, sondern der, welcher dom Konsumenten beyablt wird.
Artilel 16 . . Statutenãnderungen können nut mit 4 Majoritãt der Erschienenen beschlossen werden.
In der Versammlung vem 8 Mai 1852 erfolgte sedann nech die Preis sestsezung. wie aug dem nachste benden, don 3) Vertretern der Kolkindustrie unterzeichneten Protekoll — 71 a
Die unter eichneten Besizer bene bunggweise er ven Ke anstalten im Dberbergamte bejir ke — derr flichten sich bierd urch
1) das beute festzaftellende Statat für eine in dem genannten Beꝛirke n errichtende FGokrerciniqung derläufig als maß. ebend anzuseben und libre dessnitle Erklärung wegen dez ö deg Bergassessorß Pieper ju Bechum gelangen ju lassen. Gine im Anfang de Monate Junl d. J. * fende Versammlung der Interessenten wird dann de nitiv beschl 1 ob die Kondention ing Leben tritt oder nicht. Diejen Vertreter von Tokaanstalten, welche nicht in der Lage sind, definitiwen Bescheid über den Beitritt deg betr. Werkeg m erteilen, werden big in die sem nkt die notwendige Gntscheldung ibrer Verwaltungerlte und Grubenvorstände berbesübren, wobei Je versprechen, ibren gungen Ginflußß
für die zustimmende rung geltend ja machen. ĩ Um aber durch diesen alg notwendig erachteten Jeitaufwan den beabsichtigten ᷓ—— ciner Vereiniqung nicht ju derfeblen und sosort 321 141 2 M= dieses . . n
entrierenden te a u können, wo t die Bestimmungen den dane! 7 des Statut al
. Minimalprei sell 11 A Pro, Der beute sesljn de ma — 464 S. der betreffenden Kolganstalt be-
G. Friellaa baus. Schal ie. i . Unkell. O. Dauber.