1903 / 147 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Jun 1903 18:00:01 GMT) scan diff

amtsa Schwerin Magdeburg, topiantzamtt- kon up e nach 2 * bejw. al Ther ei 3 Provlantamtsassist. in Hagenau, nach Schwerin, zum 1. Juli 1

t.

ablmeistern befördert: die Zahlmeister: Voelker vom * . gn. Nr. S6, Clem enz vom 3. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 63, Keller vom ?. Bad. Inf. Regt. Nr. 170, Weiß⸗ born vom Inf. Regt. von Borcke (J. Pomm.) Nr. 21, Münch vom 3. ing. Feldark. Regt. Nr. 69, Christ vom 4. Gardefeldart i uwe vom Grenadlerregiment zu Pferde Freiherr erfflinger (Neumärkischen) Nr. 3, . vom Gre⸗ nadierregiment König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommerschen) Nr. 2, Weide vom 6 Generalfeldmarschall Prinz Albrecht von Preußen (Hannop.) Nr. 73, Tiemann vom 1. Westfãl. 7 Regt, Rr. 7, Schrödel vom 3. Posen. Inf. Regt. Nr. h8, aupichler vom 4. Lothring Feldart. Regt. Nr. I0, Hildebrandt vom S. Lothring. Inf. Regt. Nr. 169. Preiß vom 4. Hannov. Inf. Regt. Nr. 164. Weyrauch vom S leswig⸗Holstein. Inf. Regt. Nre jtzz, Ba schta vom 8. Rhein. Inf Regt. Nr. 7. Mohr vom eldart. Regt. von Holtzendorff (1. Rhein.) Nr. 8, Schwinn vom Inf. Regt. von Goeben (2. Rhein) Nr. 28, Goerg en vom 6. Rhein.

Inf. Regt. Nr. 68. . 11. Funi. Ohm stede, überzähl. Intend. Assessor von der Intend. des IX. Armeekorps, zum etatsmäͤß. Militärintend. Assessor

ernannt. .

13. Funi. Raß, Buregudiätar bei der Intend. des VII. Armee: korps, zum Militärintend. Registrator, Bort, Kaserneninsp. auf Probe in Danzig, zum Kaserneninsp., ernannt;

15. Juni. Schmidt, Graas, Kasten, Rotzinger, i n. Krause, Sommer, Zahlmeisteraspiranten, zu Zahl⸗ meistern beim XVII. bejw. XVI., X, XV., X., VI. und IJ. Armee-

korps ernannt.

Königlich Sächsische Armee.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegsministerium s. 19, Juni. Krause, Roßarzt im 3 Hus. Regt. Königin Carola Nr. 19, unter Versetzung zum Karab. Regt zum Oberroßarzt, Fischer, Unter⸗ roßarzt im 6. Feldart. Regt. Rr. 68, unter Versetzung zum 2. Hus. . Königin Carola Nr. 19, zum Roßarzt, d. 3

befördert.

17. Funi. Richter, Roßarzt der Landw. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Chemnitz, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots der Abschied bewilligt.

15 Juni. Lehmann, charakteris. Garn. Verwalt. AQberinsp. in Chemnitz, zum etatsmäß. Garn. Verwalt. Qberiasp. Neßler, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Dresden, unter Versetzung nach Grimma, zum Garn. Verwalt. Insp., Siegel, Kaserneninsp. in Leipzig, jum Garn. Verwalt. Kontrolleur, ernannt. Ha bexmann, Barn. Verwalt. Insp. in Grimma, nach Wurzen, Hildebrandt, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Königsbrück, nach Zittau, Engler, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Zittau, nach Dresden, Gerlach, Kaserneninsp. in Dresden, als Rontrollefährer auf Probe nach Königs brück, persetzt. Die vorstehenden unterm 18. Juni 1903 verfügten Veränderungen treten unterm 1. August 1903 in Kraft.

XII. (Röniglich Württembergisches) Armeekorps.

Offiziere, Fähnriche ꝛ6. Ernennungen, Beförderungen und Bersetzungen. Im aktiven Heere. 18. Juni. Frhr. v. Hügel, Sberst z. D. und Kommandant des Trupvenübungsplatzes Munsingen, den Charakter als Gen. Major verliehen. v. Maur,

auptm. im Kriegsministerium, zum Major befördert. Schöntag,

uber zähl. Dauptm. im Inf. Regt. Reni Wilhelm J. Nr. 124, kom⸗

mandiert als Assist. bei der Gewehrprüfungskommission, unter Ent⸗

hebung von nn ,, nach Preußen, als Komp. Chef in Al e Frttemberg

das Inf. R 121 vers Menzel, Lt. im 33 . Ali ⸗Württem Nr. 121, . ordert. p. Am berg, Königl. preuß. Bberlt. im Großherzogl. Mecklenburg.

Gren. Regt. Nr. S9, auf sein Ansuchen von Beendigqung seines im Juli d. J. ablaufenden Kommandos zur Kriegsakademie bis Ende der diesjährigen Herbstübungen nach Württemberg kommandiert, dem Ulan. Regt. König Wilhelm J. Nr. 20 zur siberwiesen. Heer, Königl preuß. Oberst des Feldartillerieregiments König Karl

unterm 1. August

und Kemmandeur Nr. 13, behufs Ver⸗

wendung als Kommandeur der 9. Feldart. Brig, Beiber, Königl. preuß. Dberstlt. und Kommandeur des Pion. Batg. Nr. 13, bebufs

Versetzung in die 4. Ingen. Insp. und Ernennung zum Ingen. Offizier

vom Platz in Mainz,. von ihrer Stellung entboben. Logan, Major und Abteil. Temmandeur im Feldart Regt. Nr. 71 Groß. Fomtur, unter Versetzung in das Feldart. Regt. König Karl Nr. 13 und Beauftragung mit der Fübrung desselben, acker, Major und Kommandeur deg 1. Loibring. Batgs. Nr. 16, unter Ernennung um Kommandeur des Pion. Bats. Nr. 135. von dem Kommando nach Preußen ent- boben. Roch, Hauptim. und Battr. Chef im Feldartillerieregiment König Karl Nr. 13, behufs Verwendun EGlsäss. Feldart Regt. Nr. 15 nach Preußen kommandiert. Oberlt., im Feldart Regt. König Karl Rr. 13

Pion.

Mertins, unter Beförderung

zum Dauptm., vorläufig ohae Patent, jum Batzr. Chef ernannt. graphieversuchs in Guth, Fäbnt. im 4. Inf. Regt. Nr. 122 Raiser Franz Josevh von auf dem Hafenschiff Neptun“ Desterreich. Qönig von Ungarn, jum Lt, Most, Unteroff. im Inf. 26 4

Regt. KFaiser Wlbelm, König von Preußen Nr. 1209, Kübfuß, Unieroff. im 10. Inf. Regt. Nr. 180, Frbr. v. Therm ann, Unteroff. im Drag. Regt. König Nr. 26, ju Fäbnrichen, befõordert

Im Beurlaubtenstande. 18. Juni. Befördert: Vell na Carl Nr. 15, Heim, Oberlt von der Tap. 1. Aufgebetg deg Landw. Benrks Mm, zu Rittmeistern; iu ODberlta. die Ltg. des Inf. Regttz. Kaiser Friedrich König don Preußen Nr. 125, Fein der Nes. des 109 Inf. NegtJ Nr. 187 Trainbatg. Nr. 13, Kobler, der Infanterie 1. Aufgebot vom Land webrbenrk Stuttgart, Salenbauch, Lang don der Infanterie 2. Aufgebott von demselben Land. Bezirk. Füldner ven der Inf. 2. Aafgebotg vom Landw. Be nirk Reutlingen, Web er don der Inf. 2. Aufsgebotgz vom

Haslen, Josenbant

Landw. Benet Deilbrenn, Dink ela cker ven der Inf. 2. Aufgebotg vem Landw. Benrt 8 Jätle ven der Infanterie J. Auf

gebotg vom Landwebrbesrk Ulm, Dillen! J. Aufgebetg vom Landæebrbenlrt Winderr ell don der Jafanterie 1. Aufgebetz vom Landwebrbesirk Gf lingen, gm]ler, Visefeldwebel dem Landwehrbertrk Stuttgart, um 3. Res. dez Jnf. Negte Kaiser Friedrich, König den Preußen r. 125, Lt. der demselben Landw. Gent jum Lt Wübelm J. Nr. 129. Matte, Lt Landw. Be irl⸗ Reutlingen. nr inn König don Frank, Majer in der 4. 2 Insp, den dem Temmande nach 6 entbeben und mit ber ston und mit der Erlaubnis zum Tranen ker Nalserm des Pien. Bai Nr. 13 d Abichied kerihligi. Dea en, Majer 1 D, anf sein Mesuch ven der Stellung als Geitrfaosßsier im Land w dan mit der Grlaaknigz jum Tragen der Uaiferm des Jaf. a Alt. Marttemberg Are. 121 entheben Im Benrlanktenstande. 13 anl. Gr. d. Linden, Lt. von der Tar. 2. afgebelg deg Lande Ber rl⸗ Stuttgart, mit der aubalg jam Tragen der Landre. Urmernntferm der Ubschied

don

der Infanterie Naveng bur.

der Nes. deg Inf.

u den Res. Dieren der Inf. Regtg. eußen Nr. 120 verseht

igt. Im Sanititekerrvs. Dar a, m der KegvJ⸗

ö

genen 13. Jani PBelibäner, Naterarm im 4. fenen

art 63. mit claer bel diesem Nent. m/

Dinkel

als Battr. Chef im 1. Dber⸗

Din kelacker der Res. deg don

berzog, Vhefeldw. dem Land Bezirk Reutlingen, nm des 19. Inf. Regin Nr. 1809 Schmidt, 3 drm den

vin. König den der Inf. 1. Aufgebetr dez

ledsbewilligan gen. Im aktiven Heere. 13 Junk.

z derne e n,, gin 16. Juni. Ulrich, Spieß, Militäranwärter, Aspiranten, zu hann. r en ernannt.

Abgereist:

Seine Excellenz der Staats⸗ und Justizminister Dr. Schön⸗ stedt, mit Urlaub nach der Schweiz;

Seine Excellenz der Staatsminister

nnern Freiherr von Hammerstein, Pommern;

der Ministerialdirektor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Wehrmann, in dienstlichen Angelegenheiten.

und Minister des nach der Provinz

*

Aichlamtliches.

Deu tsches Reich.

Preußen. Berlin, 25. Juni.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen gestern die Vortraͤge der Chefs des Zivil- und des Marine⸗ kabinetts en tgegen.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plengr⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und . Justizwesen und die vereinigten Aus⸗ schüsse für Justizwesen, für Handel und Verkehr und für Elsaß⸗ Lothringen Sitzungen.

Der Minister für Handel und Gewerbe besichtigte heuie die Fabrik optischer Instrumente von Goerz in Friedenau.

Der Königlich württembergische Gesandte Freiherr von Varnbüler ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Potsdam, 24. Juni. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Joachim und die Prinzessin Viktoria Luise von Preußen sind mit den Prinzen Wolfgang und Philipp

von Hessen heute abend 9 Uhr nach Kadinen abgereist.

Kiel, 25. Juni. Seine Majestät der Kaiser und König ist, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern Abend kurz nach 6 Uhr an Bord der Jacht „Hohenzollern“ hier einge⸗ troffen. Als das Schiff in den inneren Hafen einlief, setzten die Kriegsschiffe Topp und feuerten den Kaisersalut.

Während die Hohenzollern“ an den langen Reihen der Kriegsschiffe

vorbeifuhr, paradierten die Besatzungen der Schiffe und brachten Hurras aus, auch die Besatzungen der Kriegsschiffe der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika begrüßten die „Hohenzollern“ mit Hurras; von den Flaggschiffen ertönte die Nationalhymne. Die

Hohenzollern“ genüber der Mari ie fest. Ei ö Hohenzollern“ machte gegenüber der Marineakademie fest. Ein

zahlreiches Publikum hatte von den Ufern der Föhrde aus das Einlaufen der Kaiserlichen Jacht beobachtet. Nach der Ankunft derselben meldeten sich bei Seiner Majestät Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinxich, der Stationschef, Admiral von Köster und der Oberst Dürr. Ferner empfing Seine Majestät auf der „Hohenzollern“ den Admiral und

die Kommandanten des amerikanischen Geschwaders.

Heute vormittag um 9 Uhr begab Sich Seine Ma jestät der Kaiser nach der Marineakademie und übergab ihr

eine von Professor von Uechtritz geschaffene Büste des Obristen von Hille als Pendant zur Raulebüste, die auf dem Treppenpodest

der Akademie Aufstellung gefunden hat. Von hier fuhr Seine Majestät an Bord des Hafenschiffes „Neptun“, um dort einen Vortrag über Funkentelegraphie zu hören. Der lleine Kreuzer „Nymphe“ trat mit „Neptun“ wegen des Tele⸗ Verbindung. Nach dem Aufenthalt besuchte Seine Majestät die Torpedoinspektion und begab Sich kurz nach 111 Uhr nach dem amerlkanischen Flaggschiff ‚Kearsarge“. Sämtliche ameri⸗

kanischen Schiffe setzien im Großtopp die deutsche Kriegsflagge wund feuerten einen Salut von 33 Schüssen. gh Frhr. v. Tessin, Oberlig. der Res. deg Ulan. Regt. Kenig

Gestern abend um 7 Uhr traf auch Ihre Majestät

8 die Kaiserin und Königin mit Seiner Königlichen Hoheit der Res. deg Gren. Regt. Nönig Karl Nr. 123, Niet hammer der Res.

dem Prinzen Adalbert, von Plön kommend, hier ein und begab Sich mittels Salonpinasse an Bord der Jacht „Hohen⸗ zollern“).

Die Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Berlin und Rom, Tower und Meyer, sind gestern gleichfalls hier eingetroffen.

Württemberg.

Der jüngste Sohn Seiner Durchlaucht des Prinzen und Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Maximilian zu Schaumburg Lippe, der Erinz Bernhard, ist nach einer Meldung des W. T. B. aus Ludwigeburg gestern gestorben

Cesterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser empfing, wie das Ungarische Telegraphen⸗ Korresponden;z - Hurcaut aug Wien meldet, heute vormittag den Grafen Khuen⸗edervarg in onderer Audienz, der über die Ergebnisse feiner Konserenzen mit den varlamentarischen Persönlichkeiten Ungarns Bericht erstattete. Auf Grund dieseg Berichts wurde Graf

KRhuen⸗HKedervary mit der eines neuen ungarischen Tabineiia e

Fejer vary wurde um 12

betraut. Der ungarische Honvedminister Baron

hr von dem Kaiser in Audienz empfangen. Am Nachmitlag gedachten Graf Chuen⸗Hedervary und der Hondedminister nach Budapest zurückzulehren.

Dag s sterreichische Herren Bau und daa Lbgeordaeten bang nabmen geffern, wie Ww T. B au Wien berichtet, bie Delegatlengaablen ver. Ter Uaggtęichsaugschuß beendete die Heralang des Joll. und Hardelebündnisseg durch underänderte An. na dme des Arti fes 9

Angesichts einer Aktion der Polen, die auf die Wieder= ing der alten slavischen, klerikalen Rechte deutet, haben ufschen Parteien einen engeren Zusammen—

schluß und ie Einsetzung eines gemeinsamen n, , , h. beschlossen. Der verfassungs⸗ treue roßgrundbesitz, die deutsche Volkspartei, die deutsche a nel ei und die Christlichsozialen hatten gestern nachmittag eine gemeinsame Vollversammlung, um über die neue Organisation zu beschließen. Es wurde ein Antra olgenden Inhalts angenommen: Die Vollversammlung hält es 1 geboten, in allen , welche die nationalen Interessen es deutschen Volkes und seine Stellung im Reiche berühren, ein einheitliches Vorgehen anzustreben; sie beschließt zu diesem wecke, einen aus 14 Mitgliedern bestehenden Vollzugsaus— chuß einzusetzen, sowie aus den Mitgliedern des Vollzugsaus— schusses einen engeren Ausschuß von vier Mitgliedern zu ent senden. Letzterer wird ermächtigt, im Einvernehmen mit dem weiteren Ausschuß eine übereinstimmende Beschlußfassung der Vertreter des Verbandes in den erwähnten Fragen anzubahnen und die so gefaßten Beschlüsse auszuführen. Sodann folgte die Wahl der Mitglieder des Vollzugs- und des engeren Aus—

schusses. ; Großbritannien und Irland.

Der Khedive von Aegypten London eingetroffen; am Bahnhofe waren, wie W. T. B.“ berichtet, ein Vertreter des Königs sowie der Staatssekretäͤr des Auswärtigen Amts Lord Lans downe zum Empfang anwesend.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses richtete das Mit. glied Black (lib) an den Unterstaatssekretär des Auswärtigen Amts Cranborne die Anfrage, welche Schritte die Regierung getan habe, um Deutsch land zu veranlassen, die un terschiedliche Behandlung Canadas fallen zu lassen, und ob in diesem Zusammen hang die Aufmerk- samkeit Deutschlands auf die Gastfreundschaft gelenkt worden sei, die es in den englischen Kohlenstationen genieße. Der Unterstaatssekretär Cran— borne erwiderte, die Schriftstuͤcke, welche dartun, was gescheben ist, würden bald veröffentlicht werden; auf die zweite Frage antworte er mit nein. Auf eine andere Anfrage erklärte der Staatzssekretär süt die Kolonien Chamberlain, der Oberkommissar für Canada habe namens der canadischen Regierung in den Jahren 1898 und 1899 Vorstellungen eg, der Tariffrage erhoben, die durch den englischen Botschafter in Berlin zur Kenntnis der deutschen Regierung ge—⸗ bracht worden seien. Im Jahre 1901, als * diese Vorstellungen fruchtloz erwiesen hätten, habe die canadische Regierung die An— gelegenheit mit dem deutschen Generalkonsul in nicht formeller Weise besprochen. Seit 1901 sei kein formeller Gedankenaustausch mit der canadischen Regierung über den Gegenstand gepflogen worden. Das Unterhaus nahm schließlich in dritter Lesung die Finanzbill ohne

Abstimmung an. Frankreich.

Bei dem deutschen Botschafter fand gestern ein Diner statt, an dem, nach einer Meldung des „W. T. B.“, unter anderen der Minister des Aeußern Delcassé, der Kriegs⸗ minister, General André mit Gemahlin, der Nuntius Loren⸗ zelli, der türkische Botschafter Munir Pascha, der öster— reichisch-ungarische Geschäftsträger Graf Kinsky, der mexika— nische Gesandte de Mier, der Großkanzler der Ehrenlegion, General Florentin mit Gemahlin, der Polizeipräfekt Lepine mit Gemahlin, der Generalsekretär im Elysee, General Dubois mit Gemahlin, der Schwiegersohn des Präsidenten der Republik de Saint-Prix mit Gemahlin, sowie die Herren und Damen der Dolch n das Diner schloß sich ein Empfang an.

Der konservative Deputierte Denis Cochin kündigte an, die Regierung über angeblich in dem Gelbbuche, betreffend die Kongregationsfrage, enthaltene Witersprüche in der Kammer zu interpellieren.

aft teilnahmen.

Italien. ;

Der Papst setzte gestern nachmittag, wie ‚W. T. B.“ aus Rom berichtet, im Thronsaal, umgeben von seinem Hosstaat, den neuen Kardinälen, darunter dem Erzbischof Fischer von Cöln, den Kardinalshut auf. Die in der Be— gleitung des Erzbischofs Fischer befindlichen Personen sowie andere deutsche Geistliche waren zugegen. Die Kardinäle statteten hierauf dem Kardinalstaatssekreiär Rampolla einen Besuch ab.

Belgien.

Nach einer Brüsseler Meldung des Londoner „Standard“ wurde der belgischen Regierung am Dienstag eine Note der englischen Regierung, betreffend die Verwaltung des Kongostaats, überreicht; die Note schlage in durchaus verbindlicher Form Abänderungen der Artikel 1 und 5 der Berliner Generalakte vor.

Türkei.

Der Wali von Saloniki empfing gestern, wie die Agence Havas / von dort berichtet, zwei schwedische Offiziere, die mit Rumelien betraut sind.

Derbien.

Nach der gestern vormittag erfolgten Ankunft des König in Belgrad richtete auf dem Bahnhofe der Ministerpräsident Awakumowitsch an den König, der Generalsuniform trug, eine Ansprache, in der er ihn, wie W. T. B.“ berichtet, im Namen der Regierung und des Volkes begrüßte und ausführte, die einstimmig erfolgie Wahl des Königs beweise am besten die Gesinnung des Volkes, welches hoffe, daß der Träger der neuen Aera des nationalen Lebeng den Weg der Freiheit und des Fortschrittg betreten und diese Aera dem Volke eine glückliche Zukunst bringen werde. In seiner Ant. wort auf diese Ansprache gab der König zunächst seiner Freude darüber Ausdruck, daß es ihm vergönnt sei, nach 45 Jahren den Boden des ihm teuren Vaterlandes wieder zu betreten. Gleichzeinig rege sich in seiner Seele der Dank, den er Gon schulde, und das Vewußtsein der Pflichten, die seiner als König 2 Der Konig sprach dann den Ministern seine

nerkennung dafür aug, daß sie ihre Pflichten dem Vaterlande gegenüber erfülli, wie die Interessen des Landes es erfordert hätten. Er sei glücklich, den Ministern auch bei dieser Ge legenheit seinen innigsten Dank und seine Känigliche An erkennung zu erneuern. Diese vom König verlesene Antwort rief begessterte aer hervor. Der Ministerprasident stellie hierauf die inister und die anwesenden Generale und sonstigen Offiziere vor. Sodann wandte sich der sKtoͤnig den Abordnungen der Stadt Belgrad zu, aus deren Mitte Gemeinderat Pawlomitsch mit einer Ansprache Brot und Salz überreichte. Der König dankte und erklärte, er werde sein Augenmerk darauf richten, baß Belgrad die würdige Jentrale des Serbentumg werde. Hierauf schrin er die Froni der Chrenkom . ab und nahm an de Schwelle deg Salong dle . ung des russischen Gesandten

ist gestern abend in

der Umgestaltung der Gendarmerie von.

Tscharikow, im Salon die des Gesandten Oesterreich⸗ Üngarns Dum ba und anderer Persönlichkeiten entgegen. Beim Ausgang des Bahnhofs wurde der König von einer Ab⸗ ordnung Belgrader Damen begrüßt, während die Menge in brausende in. ausbrach. Vom Bahnhof begab sich der König in feierlichem Zuge nach der Kathedrale. Auf dem Wege dorthin bildeten Vereine, die Studentenschaft, die

nstitute und die Truppen Spalier, hinter dem sich eine dichte . aufgestellt hatte. Vor der Kathedrale würde der König vom Metropoliten nnocentius, der von den Bischöfen umgeben war, begrüßt. J. König schritt dann unter Vorantritt des Metropoliten und der Bischöfe durch ein von Geistlichen gebildetes Spalier durch die Kirche zum Altar. Nach Erteilung des Segens hielt der Metropolit eine Ansprache, in der er sagte: „Alles, was sich auf Erden 6 ist nur durch den Willen Gottes möglich, so auch die Berufung des erhabenen Ge⸗ schlechts Karaqeorgiewitsch und die Berufung König Peters durch die Natlon. Bitten wir zu dem Allmächtigen, daß er das Wirken des ö Königs Peter segne und uns König Peter viele, viele Jahre erhalte zum Wohle unserer Nation, damit das serbische Volk neu gestärkt emporblühe.“ Nach einem Gebet für den König wurde diesem vom Metropoliten der Segen erteilt. Sodann verrichtete der König am Altar ein kurzes Gebet. Der Feierlichkeit in der Kathedrale wohnten außer den Ministern die Mitglieder des Staatsrats, Vertreter der Beamtenschaft, zahlreiche Ofsiziere u. a. bei.

ö Von der Kathedrale aus trat der König die Fahrt nach dem neuen Konak an, wo sich die Senatoren und Abgeordneten versammelt hatten. Der Senatspräsident Wel imirowitsch begrüßte den König namens der Versammlung mit einer An⸗ sprache, in der er sagte: Die nationale Versammlung, zum ersten Male vor dem König vereint, heiße ihn herzlich willkommen, überzeugt, daß der König den kulturellen und nationalen nf fi des Landes fördern werde. Bei diesen Worten

brachen alle Anwesenden in Ziviorufe aus. Der König

antwortete, indem er allen für den warmen Willkommen⸗ gruß dankte und feierlichst erklärte, im Einvernehmen mit der

Nation regieren zu wollen. ;

Nachmittags machte der König eine Rundfahrt durch die

Stadt. Abends war die Stadt festlich erleuchtet; die Studenten

und Landleute brachten einen Fackelzug.

Heute vormittag legte der König folgenden Eid ab:

„Ich, Peter Karageorgiewitsch, schwöre, indem ich den Thron des Königreichs Serbien besteige und die Königliche Macht übernehme, bei Gott dem Allmächtigen und bei allem, was mir das Heiligste und Teuerste auf dieser Welt ist, daß ich die Unabhängigkeit Serbiens und die Einheit der staatlichen Verwaltung schützen, daß ich die Verfassung des Landes unberletzlich erhalten, daß ich nach dieser und nach den Gesetzen regieren und daß ich bei allen meinen Unternehmungen und Handlungen das Wohl des Volkes vor Augen haben werde. Indem ich diesen meinen Schwur feierlich vor Gott und dem Volk ablege rufe ich zum Zeugen Gott den Herrn an, welchem ich vor seinem Richterstuhl Rechenschaft geben werde. So wahr mir Gott der Herr helfe. Amen!“

Nach der Eidesleistung begab sich der König zur Truppen⸗ parade, an der die Militärakademie, die Infanterieunterofsizier⸗ schule, das 6, 7., 8. und 18. Infanterieregiment, die Sanitäts⸗ truppen, sowie Kavallerie und Artillerie teilnahmen.

Dänemark.

Der kommandierende General, Generalleutnant M. Hede⸗ mann, der Seiner Majestät dem Kaiser Wilhelm während Allerhoöͤchstdessen Aufenthalts in Kopenhagen attachiert war, ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Kopenhagen gestern gestorben.

Asien.

Wie nach einer Meldung des „Reuterschen Burcaus“ aus Washington dort halbamtlich verlautet, lehnen die Vereinigten Staaten von Amerika und Japan die Vorschläge Chinas ab, die dahin gehen, Handels— verträge abzuschließen und den Teil der Verträge, der sich auf die Oeffnung von mandschurischen Häfen bezieht, in der Schwebe zu lassen, bis diese durch die Be⸗ dürfnisse des Handels in Zukunft erforderlich werde. Die Ver⸗ handlungen sind nun in einem kritischen Stadium angelangt und werden auf dem toten Punkt bleiben, bis Mittel ersonnen werden, einen Druck seitens Englands, Amerikas und Japans auf China auszuüben.

Der Kaiser von Japan hatte, wie dem „W. T. B.“ aus Yokohama berichtet wird, am Dienstag eine Besprechung mit den leitenden Staatsmännern. Eine weitere Beratung fand gestern in der Wohnung des Premierministers statt, wobei, wie verlautet, eine Verständigung zwischen den bisher uneinig gewesenen Staatsmännern erzielt wurde. Man glaubt, daß Ito und Inouye in der Minderheit blieben.

Aus Söõnl wird gemeldet, daß der Vertreter Japans eine Note an die koreanische Regierung gesandt habe, in der das Bedauern darüber ausgesprochen wurde, daß die Re⸗ gierung nichts getan habe gegenüber der Feindseligkeit, die sich gegen den Umlauf von Banknoten der Japgnischen Bank, der vorher von der Regierung gutgeheißen worden sei, bemerkbar mache. Der japanische Vertreter siellte für den Fall, daß dieser Uebelstand nicht beseitigt werde, Ersatzansprüche für die er⸗ littenen Verluste in Aussicht.

Afrika.

Die Truppen des Sultans von Marokko unter dem

Oberbefehl des Kriegsministers El Menebhi haben nach.

einer Meldung der Londoner „Morning Post« aus Tanger bei Taza eine schwere Niederlage erlitten; ihr Verlust wird auf 30 Mann geschätzt.

Aus Aden berichtet das „Reutersche Buregu“, daß der General Manning in Damote eingerückt ist, ohne auf Widerstand zu stoßen. Eine fliegende Kolonne stellte am Diengtag die Verbindung mit ihm her.

Ztatistik und Volkewirtschaft.

neber die Verungläcungen (Verluste] deutscher See schiffe in den Jabren 1900 und 1901

werden in dem 2. . Viertelsabrebeste jur Statsstik geg Deutschen Reichs i003) einige Jusammen slellungen dersssentlicht. Diernach sind joo (die Angaben sür Jpol ind noch nicht vollständig] h deutsche reglstriert. Serschlss. mii einem Maumgebalt von o O78 Meglstertong brutto und 11 7M Menlsterteng netio berleren ffn, und jwar à— zr gestrandet, V gekentert, 14 gesunkrn, 1 infolge don Zu. 2 8 infolge 3 Beschadi ungen verunngl

und 17 berschellen. Dabei Kästten von 1073 an Gerd Re. wesenen Men chen (os Mann Besahung und I Passagteren) 239

onen (2388 Mann Besatzung, 3 Passagiere) ibr Leben ein. Im

ergleich zum Bestand der registrierten deutschen Seeschiffe am 1. 3 nuar 1950 beträgt der Schiffsberlust im Laufe des Jahres 221 v. H., Dagegen bezifferte sich der Verlust in den Jahren 1889, 1868 1897 und 1896 auf 2,51 v. H, 301 v. H. 201 E. 6. und 237 v. H. des Schiffsbestands am Anfang deg betreffenden Jahres. Für die Schiffs befatzung berechnet sich das Verlustverbältnis derart, daß in den Jahren 1930, 18959, 1898, 1897 und 1896 1 Mann von je 168, 196, 53, 210 und 235 Seeleuten, welche auf deutschen Schiffen dienten, verunglückten.

Schiffsunfälle an der deutschen Küste 1901.

Das 2. Heft des Jahrgangs 1905 der „Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“ bringt auch eine Abhandlung über die Schlffsunfälle an der deutschen Küste während des Jahres 1901, d. h. über diejenigen zur amtlichen Kenntnis gelangten Unfälle, von denen Schiffe an der deutschen Küste selbst, auf dem Meere in einer Entfernung von nicht mehr als 20 Seemeilen von der Küste oder auf den mit dem Meere in Verbindung stehenden, von Seeschiffen befahrenen Binnengewäsfern im Jahre 1901 betroffen wurden. Derartige Unfälle wurden im ganzen Zb0 gezählt, welche (bei 117 Zusammenstößen zwischen je 2, 10 zwischen je 3, 3 zwischen je 4, sowie 2 Zusammenstößen mit einem Kriegsschiff) 05 Schiffe betrafen. Die Erhebungen der vier vor⸗ hergehenden Jahre hatten ergeben für 1900: 338 Unfälle und 484 be— troffene Schiffe, für 1599: 376 Unfälle und H]g9 betroffene Schiffe, für 1898: 346 Unfälle und 481 betroffene Schiffe, und für 1897: Z383 Unfälle und 5320 betroffene Schiffe. Ven den Schiffsunfällen ereigneten sich im Jahre 1901 242 auf Flußläufen, die von Seeschiffen befahren werden, in Föhrden, Haffen 2c, 190 an der Festlandsküste felbst und bis zu einer Entfernung von 10. Seemeilen von dieser, 18 in einer Entfernung von 16 bis 20 Seemeilen von der Festlandsküste. 156 Unfälle fanden im Ostseegebiet statt (195 auf je 19 Seemeilen Küstenstrecke, 204 im Nordseegebiet (692 auf je 10 Seemeilen Küstenstrecke Unter den von Unfällen betroffenen Schiffen waren 34 Fischerfahrzeuge und andere zu Fischereizwecken dienende Fahrzeuge, 203 Küstenfahrzeuge, Leichter, Haff Fluß⸗ und andere nicht registrierte Fahrzeuge und 266 eigentliche Seeschiffe Davon sind im Jahre 1901: 54 (1806: 47; 1899: 90; 1898: 72 1897; 47) gänzlich verloren ge⸗ gangen, 319 wurden teilweise beschädigt. Der Verlust an Menschen⸗ leben betrug 25 (16 Mann von der Besgtzung und 9 Passagiere) oder 9.32 v. H. aller an Bord gewesenen Personen (soweit deren Zahl bekannt war) gegen O, 4 v. H. im Vorjahre, 1,41 v. H., O69 v. 1 und 0,58 v. H. in den Jahren 1899, 1898 und 1897. 198 Schiffe sind gestrandet. 6 gekentert, 13 gesunken, 274 zusammengestoßen und 102 von Unfällen anderer Art betroffen worden. 368 der betroffenen Schiffe fuhren unter deutscher und 135 unter fremder Flagge. Unter den infolge der Unfälle gänzlich verloren gegangenen Schiffen befanden sich 43 deutsche und 11 fremde.

Lohnänderungen und Aenderungen der Arbeitszeit in Großbritannien im Mai 1903.

An den Aenderungen der Lohnsätze, über welche für den Monat Mai berichtet wird, waren, wie das „Reichs Arbeitsblatt: dem Juni⸗ heft der Labour Gazette“ entnimmt, rund 128 400 Arbeiter be⸗ teiligt, von denen nahezu 14090 eine Lohnaufbesserung, 127 000 eine Lohnminderung erfuhren. Das Endergebnis aller Lohnänderungen war ein Lohnrückgang um ungefähr 2200 Pfd. Sterl. pro Woche, im Vormonat für 24 706 davon betroffene Arbeiter ein Rückgang um 790 Pfd. Sterl. pro Woche. Dagegen ergab sich im Mai des Vor⸗ juhreß als Endresultat der zusammen 259 400 Arbeiter betreffenden Lohnänderungen eine Lohnminderung um ungefähr 9300 Pfd. Sterl. pro Woche.

Die bedeutendsten Lohnänderungen waren Lohnherabsetzungen bei 107 500 Kohlenarbeitern in Durham und bei ungefähr 17000 Maschinisten 2c. an der Nordostküste und am Clyde.

Eine Lohnänderung, an welcher ungefähr 107 500 Arbeiter be— teiligt waren, kam durch Vermittelung des Einigungsamts zu stande; eine Aenderung, welche zusammen 1050 Arbeiter betraf, erfolgte auf Grund des Prinzips der gleitenden Lobnskala. Die übrigen Lohnänderungen, an denen insgesamt 19 900 Arbeiter beteiligt waren, kamen auf Grund einer direlien Auseinandersetzung zwischen Arbeit- gebern und Arbeitnehmern zustande. Bei diesen waren in drei Fällen mit zusammen 50d0 Arbeitern Auseinandersetzungen vorausgegangen, welche eine Arbeitseinstellung zur Folge hatten.

Aenderungen der Arbeitszeit wurden im Berichtsmonat für 588 Arbeiter gemeldet, für welche sich eine durchschnittliche Herab⸗ setzung der wöchentlichen Arbeitszeit um 5 Stunde pro Kopf ergab. Hiervon erfuhren 149 Stahlarbeiter eine Herabsetzung der Schichtdauer von 12 auf 8 Stunden und 102 Straßenbahnangestellte eine Herab⸗ setzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 65 auf 4 Stunden.

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Lohnbewegung der Kürschner und Peljwaren— arbeiter in Berlin (vergl. Nr. 146 d. Bl.) wird der ‚Voss. Zig.“ mitgeteilt: Der Vorstand der Berliner Kürschnerinnung und des Vereins der Peljwarenfabrilanten Deutschlands hat dem Verband der Kürschner und Peljwarenarbeiter ein Schreiben zugesandt, wonach sener es dem Verband anbeimstellt, durch eine Kommission mit ihm oder einer von diesem zu ernennenden über die streitigen Punkte der Forderungen in Unterbandlung, zu treten. Eine stark besuchte Versammlung der Arbeitnehmer faßte folgenden Beschluß: „Sollte die Aussperrung Tatsache werden, so stellt die Versammlung folgende Gegenforderungen auf: Eine Lohn- erhöhung von 10 v. S. Ueberstunden dürfen bei den in Betracht kommenden Werkstätten nur mit 109 v. S. Aufschlag gemacht werden. Die Versammlung erklärt sich jedoch zu Verhandlungen bereit.“

In der am Dienstag in Du sseldorf abgebaltenen Sitzung des Ginigunggamts für die Holibearbeitungsindustrie, in der über die zwischen Aibeitgebern und Arbeitnebmern bestebenden Differenzen beraten wurde, kam, laut - Düss. G -Anz., folgende Gini gung zu stände. Die Prinzlwale erklärten sich damit einverstanden, daß die Mir. der Arbeiterausschüsse für die einzelnen Betriebe nicht 6, sondern nur 3 Monate tätig zu sein brauchten. Ein zu diesem Punkte gemachter Zusatz daß im ber bei der Wabl die älteren Arbeiter zunächst zu beräücksichtigen selen, wumde ebenfalls qutgebeißen. Bei der Festsetzung der Höchstjabl der in einem Kalender abr ju leistenden Ucberstunden bewilllgten die Arbeiter die von den Arbeitgebern ge forderten 12 Stunden. Dieser Punkt erhielt den Zusatz, daß nach 24 Uekerstunden eine Pause von 4 Wochen einzutreten babe Werden snnerbalb dieser 4 Wochen Ueberstunden gefordert, so sind sie mit einem Juschsag von Jo ju vergsiten. Dle Ferderung der Arbeit. nehmer, daß jur Berechnung der Ueberstunden entschuldigt versäumte Arbeite zeit esnmurechnen sesi. wurde ven den Arkeitgebern accertiert. Dlie Gültigkeltedauer der fetzt abzuschließenden Bestimmungen wurde 2 2 Jahre sestgesetzt. Die Streitiglelten sind somit gütlich bei. gelegt.

Wie W. T. B- aug Christiania meldet, baben etwa 1500 Arbeiser der englischen Gesellschaft, die die Gisenbabnanlage im

Dunderlandetale augsübrt, die Arbeit eingestellt und fordern

Lobnerboͤbung.

sKunst und Wissenschaft.

A. F. Die erdentliche Hauptversammlung der Deut l chen Orient. Geseltschaft' wurde gestern abend durch eiae Ansprache deg Ersten Verslpen den, Prinzen Oeinrslch in Scheenasch⸗ CFarolatb eröffne. Die Gntwickelung der Mesellichaft ist danach in jeder Geslchung erfreulich. Seit Jannar allesn bat die Witglieder- jabl um 0h zugenommen, sie beträgt lep nabe an 1M. Die babylonii x. n wle naben idrem Gnde, aber bercitg winli cine nene * wabrscheinlich lobnende Uusgakk? Die Auggrabung und Erforschung der . untstart Assur an der Stelle des beutlgen Kal as. Schlrnat. in Negdten sind weitere

* Erfolge zu erhoffen. Das Wort empfing dara ** 6 führer Andrae, um über die babylonische , edition * berichten, der er in den letzten 4 Jahren u setzt und Anbeginn angehört hat. Die auf den m n i einer Stadt von der Bedeutung Babylons, auf der im letzten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung die Augen der Welt ruhten, tausend Jahre später auf Rom, erreichten Erfolge sind zwar be friebigend, fo führte der Redner aus, sie bleiben jedoch hinter den Wünschen und Erwartungen der Mitglieder der Gxpedition zurück. Gelungen ist es, das Schloß Nebukadnejars, den Kafr, in seinen Grundmauern aufzudecken, einen zweiten Palast, von demselben Herrscher erbaut, südlich von dem ersten, ferner drei Tempel, den mächtigen Bau dez 33 Tores und die mit prächtigen Bildwerken geschmückte Prozessions⸗ straße freizulegen, auch die Topographie der Stadt einschließlich der Straßen und . genau zu bestimmen. Aber nicht gelungen ist bisher mit Ausnahme eines geringen Teils davon die Aufdeckung des Marduk⸗ oder Baaltempels, des nach dem bisher Gefundenen wahr⸗ scheinlich größten unter allen, worin über 100 Zellen vermutet werden dürfen, gegen einige wenige in den ausgegrabenen Tempeln zweier bekannter und einer unbekannten Gottheit, und nicht gelungen ist, bis auf einige geringe Ausnahmen, die Auffindung von Privathäusern, um auch ein Bild von dem Wohnen der nicht fürstlichen Bewohner Babylons zu ewinnen. Freilich erklären sich die geringeren Ecfolge in diesen eiden Punkten zur Genüge aus den Umständen. Denn die Wohn⸗ häuser Babylons waren vermutlich, wie zum Teil, auch die Mauern seiner Tempel, ganz aus Luftziegeln errichtet, die im Laufe der Jahrtausende zerfallen sind, weil sie nicht gleich den gut ö mit Erdpech verbundenen Ziegeln, deren sich Nebukadnezar ediente, dem Zahn der Zeit widerstanden. Der Baal tempel aber ruht 23 m tief unter einem Gebirge von Sand und Ziegelschutt; denn auf den eingeebneten Ruinen des wahrscheinlich durch Brand zerstörten Tempels sind zur Partherzeit und später Häuser aus Luftziegeln errichtet worden, über den zerstörten oder verfallenen andere, so daß die hier in den Hügel eingeschnittenen Gräben, his man die festen Tempelmauern fand, Seitenwände von der Höhe eines vierstöckigen Hauses zeigen. Das am östlichen, linken Ufer des Euphrat gelegene Babylon nimmt innerhalb einer äußeren Ringmauer, deren Lauf von einem Punkt, am Euphrat im Norden nach einem Punkt am Flusse im Süden bestimmt werden konnte, geringeren Raum ein, als man nach den übertreibenden Schilderungen der alten Schriftsteller vermuten sollte, nämlich nur 10 Quadrat- kilometer; immerhin einen größeren Flachenraum als das antike Athen, Rom und auch Niniveh. Allein verglichen mit modernen Städten, ist dies wenig, da z. B. Dresden das sechsfache Areal bedeckt. Dieser Raum gestattet eine sich dem Gedächtnis leicht einprägende Gliederung: Ganz im Norden, richtiger Nordwesten, liegt der Babel⸗Hügel, nach dem die Stadt den Namen hat, eine kleine Burganlage, die gleich⸗ falls durchforscht worden ist; dann folgt, noch in der nördlichen Hälfte des Geländes und den bei weitem größten Teil der Breite einnehmend, westlich vom Euphrat bespült, der im Altertum einen andern, wahrschein⸗ lich erzwungenen Lauf nahm, östlich bis zu der nordsüdlich streichenden Prozessions ** sich erstrechend, der Kasr, d. i. der neue, von Nebu⸗ kadnezar als Schloß oder Festung angelegte Palast. In der Süd⸗ hälfte des Geländes folgt zunächst, einen großen Teil des südöstlichen Stadtgebiets einnehmend, der auch von Nebukadnezar erbaute Süd⸗ palast, dessen Errichtung dem Kasr voranging und der als Ersatz für den westlich sich anschließenden, aus minder festem Material errichteten Palast des Nabopolassar dienen sollte, den der Sohn dieses Herrschers, Nebukadnezar, schon zum Teil zerstört vorfand. Die ganze Südwestecke des Geländes endlich ist durch den Amranhügel ein⸗ genommen, jenen den Marduktempel bergenden, schwer zugänglichen Hügel, dessen oben bereits gedacht wurde. Zu ihm führt die von der Nordostecke des Kasr ausgehende Prozessionsstraße an deren Mitte, also an dem Punkte, wo sie den Südpalast berührt, und ganz nahe einem Tempel, der große Bau des Ischtartores angelegt ist. Innerhalb der obenerwähnten, das Stadtgebiet abschließenden Ringmauer datte Nebukadnezar eine mit dem Euphrat verbundene, große Wasserfläche eschaffen, die als Halbring den inneren, durch die Bauten der beiden rn den Tempel und die eigentliche Stadt gebildeten Kern umschloß und mit einem großen Festungsgraben vergleichbar ist, der indessen nirgends schmäler als 100 m war. Die Ostfront wurde außerdem östlich der Prozessionsstraße durch eine gewaltige Doppelmauer gedeckt, deren Nebukadnezar in den mehrfach aufgefundenen Bauinschriften be⸗ sonders rühmend Erwähnung tut. Ueberbhaupt gewäbren diese auch in lapidarem Stil gebaltenen Steininschriften die wichtigsten Ausschlüsse über das Babylon Nebukadnezars und zugleich die wert- vollsten Fingerzeige für die Forscher. Aus ihnen kennt man die Be⸗ stimmung der rechts und link von Wänden mit lebensgroßen Bildern schreitender Lwen, in farbigen, glasierten Tonfliesen ausgefũbrt, ein gefaßten Prozession gstraße, ebenso die Stelle des Marduktempels und die Baugeschlchte des Südpalastes, wie des Rasr, sowie die Entstebung und Bestimmung des Ischtartoreg. Aus Nebukadnezars eignen Worten wissen wir, daß die 1 —15 m bohen Umfassungs mauern des ein Qundrat von 2090 m Seite bildenden Kasr ausgefüllt worden ind mit dem Boden, der beim Auabeben jenes mächtigen, balbringförmigen Wassergrabeng gewonnen wurde, ebenso daß der in dieser Höhe sich über die Umgebung erbebende * wabrscheinlich nicht mehr als cin Stockwerk besaß. An der West , Sad. und Ost seite des Kafr stellte eine 8 m bobe Terraffe die Verbindung mit den tiefer gelegenen Stadtteilen bezw. mit dem Cupbratufer ber, die Nerd seite war von einem Seitenkanal des CGuvpbrat eingenommen. Gin Riesenbau aug teilweise 9 m starlen Mauern ist das Ichtarter. architektonisch interessant sowobl durch seine Anlage, die wei Innen bofe umfaßt und die dom Vortragenden gebrauchte Bezeichnung eines. Veri tors“ rechtfertigt, als vor allem durch seine in mebreren Etagen üder einander angebrachten, lebens zroßen im ganzen 130 Figuren teils in Ziegel ˖ relief, teilt in bunten Tonfliesen auggefübrt, von Stieren und dem be- ruübmten Wabrjeichen Babylons, dem Drachen don Babel. Aus schlechterem Baumaterial ausgefübrt sind die Tempel, seweit sie freigelegt sind In ibnen wurden manche interessanten Funde gemacht, namentlich ibgeschenke, für die je eine besondere gemauerte Fapsel verbanden war. Dle auf Bau und ' der Tempel bezãglichen In- lich gesucht und endlich unter den In den als Altäre ver- entreckt, meist

Zwecke der Gweditien außbar a wachen war der Vortragende noch in X dag sch ma Qabelen wie crae rexinsialstadt jar Sander baurttadi Derbielft, wit 11 de · wäftigt. Siet warden aamentlich diele Toatafein nad · Der init areßem Weifall aufgenemmene Vertrag ar den ener ohen Anzabl treffer Sihibilder beylenet, ah he rea dar nde der Mesaalcz ringsum viele krefflihe Aaaresiklder den tn Andracz eigener and derrübread and femen ick für dan baralteristijche und Anschauliche bekandend.

Land und Forstwirts haft. Die franjssische Jacke reawvagne 18027 08 and der

Zuckern ark t. Die infolge der Rrässcler Cendention bevertedeade Uwawälliass der Juckerind

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den Vndan der 2 1901. i H