1903 / 166 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Jul 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Die Einfuhr von Metallen, Metallwaren und Maschinen über Kiew im Jahre 1902.

Die Einfuhr von Eisen über Kiew hat im Laufe des Jahres 1902 fast ganz aufgehört, da die südrussischen Eisenwerke den Be⸗ darf vollständig decken. Auch deutsche Dachbleche, die noch in den ersten Monaten des Jahres 1902 nach dem Südwestgebiet geliefert wurden, sind vom Markte verschwunden und durch die Fabrikate der uralschen und südrussischen Werke verdrängt worden. Die Nachfrage nach Eisen ist gering gewesen, weil keine neuen industriellen Anlagen errichtet worden sind und auch die Zuckerfabriken jede Reparatur auf das Mindestmaß beschränkten. Außerdem hatte die Bautätigkeit in den Städten einen vollständigen Stillstand aufzuweisen. Hier— durch und durch die scharfe Konkurrenz, die sich die Eisenwerke ge— macht haben, sind die Preise derart heruntergegangen, daß die Werke sich veranlaßt gesehen haben, eine Vereinigung mit dem Sitze in Charkow zu bilden, auf die der Alleinverkauf von Kesselblechen, Universal⸗ (Flach-) Eisen, Trägern und U. Eisen übertragen worden ist. Die Preise für diese Sorten sind seitdem gestiegen und betrugen im April 1903 für Kesselbleche 1, 140 Rble, für Träger (6,90 bis grob Rble für U⸗Cisen 095 1,90 Rbl. und für Univerfaleifen 1,35 bis 145 Rbl. pro Pud auf dem Werk.

Werkzeugstahl wird noch vorwiegend aus Großbritannien und Desterreich⸗ Ungarn, weniger aus Deutschland eingeführt. Oesterreichische Fabrikanten haben in letzter Zeit zwei Fabriken in Moskau“ und Ssaratow errichtet, die gut arbeiten.

Der Absatz von Eisenwaren ist gegen das Vorjahr unver— ändert geblieben. Das Geschäft in Tür- und ge lte d Ile hat weiter unter der geringen Bautätigkeit gelitten, und auch die ein— an hen Fabriken, namentlich die in Tula, haben wenig Aufträge gehabt.

Die Nachfrage nach Werkzeugen hat sich nicht vermindert. Deutsche Erzeugnisse behaupten noch immer den ersten Platz und werden durch Reisende vertrieben. Doch fangen die Vereinigten Staaten von Amerika an, stark in Konkurrenz zu treten, und suchen sich durch neue Artikel einzuführen.

In Maschinen für Zuckerfabriken ist der Absatz zurũckgegangen, da die Zuckerfabriken sehr wenig Bestellungen gemacht haben. Für das Jahr 1903 ist eine kleine Besserung zu erwarten, und Umbauten einiger älterer Zuckerfabriken sind bereits an verschiedene Maschinen? fabriken vergeben worden.

Die Einfuhr von Maschinen und Apparaten für elektrische Anlagen hat sich auf die Ergänzung der bestebenden Anlagen und den Ersatz von verdorbenen Maschinen und Apparaten beschränkt. Neue größere Anlagen sind nicht vergeben, und überbauyt sind wenig Bestellungen gemacht worden. Die elektrotechnischen Firmen haben daher mit Verlust gearbeitet, zumal sie noch durch harte Kon— kurrenz unter einander die Preise drückten. Für das Jabr bat eine deutsche Maschinenfabrik einen größeren Auftrag indem ihr die Kiewer Straßenbahngesellschaft die Maschinen für eine zu erbauende elektrische Station üb Auf dem Gebiete der Schwachstromelektrizität ißt Hauptlieferant für Telephone, wenn auch Deutschland Bedarfs deckt. Elektrische Klingeln werden in guter einheimischen Fabriken bergestellt, die auch die Si Telephone für die Regierungsanstalten liefern

In den letzten Jahren sind besondere stellung von Armaturen errichtet un zeugnisse beinahe ganz verdrängt word Meßinstrumente, wie Indikatoren gleichen, kommen nach wie vor aus

Die Nachfrage nac gegangen di baben. Die deutschen lande bergestellten D zu wünschen übrig, so gekauft werden.

Der Bedarf an Berg werkam mindert und ist ausschließlich durch worden.

Maschinen für Fleischer mãblich Absaß. In Gbarkom richtet, das bei den Abnehmern

Infolge des Aufschwung Zeit ein größerer Bedarf in Ven größten Absat kommen schweirer Betracht. Die fei

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Geschã⸗

Im Gouvernement Kiew hat das südrussische landwirtschaftliche Syndikat mit Unterstützung der Regierung 4 Lager eröffnet und ver⸗ kauft hauptsächlich einheimische Fabrikate.

Der Umsatz in Nähmaschinen, und zwar mit Fabrikaten der Singer Compagnie, hat wieder zugenommen. Die Firma hat eine neue Maschine für Sattler und Wagenbauer sowie elne für Damen konfektion eingeführt und findet damit guten Absatz. Die Einfuhr deutscher Nähmaschinen ist gestiegen. Es werden vorzugsweise Maschinen für das Haus hierher gesandt, und sie sind billiger als die Singerschen, weil sie nicht auf Abzahlung verkauft werden. Amerikanische Fabrikate sind nur wenig vertreten. In Charkow hat neuerdings eine schwedische Firma eine billige und gute Nähmaschine auf, den Markt gebracht und beabsichtigt, in einigen südrussischen Städten Filialen zu errichten.

Der Bedarf an Schreibmaschinen ist in den letzten Jahren sehr gewachsen. Es sind zum bei weitem größten Teil amerifanische und daneben deutsche Fabrikate vertreten.

Die Nachfrage nach Fahrrädern ist nicht gestiegen. Sie werden aus Deutschland und Großbritannien eingefübrt. Amerikanische Fahrräder sind fast ganz vom Markte verschwunden. Einbeimische, zu denen die Teile aus Deutschland bejogen werden, kommen kaum in Betracht. Zubehör zu Fahrrädern wird von Deutschland gelicfert In Automobilen sind erst einige Stück aus Deum 9g worden.

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deutschen Modelle sofort nach 10— 15 0, billiger verkaufen un Reisende ständig in Verbindun/ Konsulats in Kiew.)

bei Verwirklichung dieses Planes sich das britische Vorgehen in dem indischen Kolonialreich zum Muster nehmen zu wollen, h. einen Zwangskurs, verbunden mit Einschränkung der Prägung dez Fiastre de C9mmeres und Unterdrückung des mexikanischen Bollarz . Diese letztere Maßregel wird manche Schwierigkeiten mit sich bringen, doch hofft man, daß die eingeborene Bevölkerung von felbst danach trachten wird, sich dieser Münzsorte zu entledigen wenn sie erst sieht, daß der Piastre de Commerce einen höheren Zahlungswert hat als der mexikanische Dollar, der dann nur sesnen del melallgehalt als Wert behält. Als Basis wird der Kurs von 1Doll 2,50 Frz. genannt, doch ist die Normierung von 1 Doll. 220 Frs. wahrscheinlicher, da dieselbe den dortigen Verhältnissen und dem gegenwärtigen Kursstande besser entsprechen dürfte. Wenn der Dollarkurs erst einmal festgelegt ist, so läßt sich auch die Einführung der französischen Zwanzigfrankenstücke zu einem be— stimmtek Vielfachen des Piastre d Commeres erboffen, was immer. hin ein Mittel sein würde, um in gewissem Maße der Gefahr einer eventuellen Dollarausfubr die Wage n

Ein schwieriger Punkt scheint

Meistbietender. Aufhebung der Termine erfolgte in Sachen: low str. 45 und Kulmstr. 36, dem Kaufmann . Fantorowicz in Posen gehörig. Der Termin am 12. August er. fallt fort. Wwe. Paulentz, Chausseestr. 110.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks ; an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 16. d. M. gestellt 18 383, nicht recht⸗ a gestellt keine Wagen. tatig er e rere sind am 15. d. M. gestellt 4946, nicht recht zeitig gestellt 4360 Wagen.

Giner dem Jahresbericht der Handelskammer für den Kreis GEssen für das Jahr 19092 (II. Teil) beigefügten Darlegung über die Guß stabl fabrik von Fried. Grupp in Essen entnehmen wir: Zu ken Werken der Firma Fried. Krupp gehören z. Zt.. Die Gußstabl⸗ arri in GEssen mit einem Schießplatz in Meppen; das Kruppsche Faak vormals F. Astböwer u Co. in Annen i W.; das Gruson⸗

aniawerft in Kiel; 4 Hoch⸗ Gngers und Rheinhausen (die Hochöfen, deren Produktion

54 ren 180 111 11

113 1 2 Aufnahme von

Kursberichte von den Fondsmärkten.

Hamburg, 16. Juli. (W. T. B.) Gold in Barren: das Kilogramm 2788 Br., 84 Gd, Silber in Barren: das Kilogramm 73,25 Br., 72,75 Gd.

Wien, 17. Juli, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Ungar. Kreditaktien 731,00, Oesterr. Kreditaktien 663,00, Franzosen 670, 00, Lombarden 82, 50, Elbetalbahn 420, 00. ODesterreichische Papierrente 100,45, 40ͤ0 Ungarische Goldrente 120, 55. Oesterreichische Kronen— anleihe 100,56, Ungarische Kronenanleihe 99,35, Marknoten 117,38, Bankverein 483,09, Länderbank 41,09. Buschtehrader Lit. B. —, Türkische Lose 121,75, Brürxer Alpine Montan 371,00.

London, 16. Juli. (W. T. B.) (Schluß) 24 oo Eg. Kons. 27e, Platzdiskont 23 /, Silber 243.

Paris, 16. Juli. (W. T. B.) (Schluß.) 3 0/0 Franz. Rente 97, 87, Suezkanalaktien 38665.

Madrid, 16. Juli. (W. T. B. Wechsel auf Paris 37,45.

Lissabon, 16. Juli. (W. T. B.) Goldagio 23.

New York, 16. Jult. (Schluß) (W. T. B.) Die feste Haltung der Börse bei Eröffnung des heutigen Verkehrs hatte ihren Grund in Rücktäufen der Spekulation, der erheblichen Abschwächung des Sterlingwechsels und in dem durch günstige Ernteaussichten ver—⸗ ursachten Rückgang der Getreidepreise. Ausländische Firmen kauften 60 000 Stück Aktien. Die gute Haltung ging jedoch im weltern Verlaufe verloren, da das erneute Vorgehen der Hausse⸗ cligue auf dem Baumwollmarkt sowie die Vermutung, daß die Eisenbahngesellschaften in ausgedehnterem Maße zur Darlehen schreiten werden, verstimmten. Die Verkaufebewegung, die durch heftige Liquidationen in Amalgamated Cerver unterstätzt wurde, verteilte sich auf alle Verkehrsgebiete und brachte die Kurse unter den Stand von gestern. Als sich Amalga—⸗ mated wieder erholten, ließ das drängende Angebot nach und die

nden; besserte sich allgemein. Gegen Schluß neißten die Kurse rmals zum Nachgeben, doch war der während der

Verlust überall wieder aus⸗

war lebhaft. Aktienumsatz 820 000 Stäck.

Durchschnittszinsrate 3, do. Zinsrate für

, Wechsel auf London (60 Tage) 4, 83,65,

Sil ber, Commercial Bars 53 Tendenz

zuli. (B. T. B.) Wechsel auf

(W. T. B) Goldagio 127,27.

eingetretene

eeduftearaartkt

London 16. Juli. (W. T. B.) (Schluß.) Chile⸗Kupfer 565se, für 3 Monat Hh! z.

London, 16. Juli. (W. T. B.) Wolle lebhafte Be⸗ teiligung, feine Croßbreds 5 oo höher, alle fehlerhaften Wollen 70/9 niedriger als vorige Auktionspreise.

Liverpool, 16. Juli. (W. T. B.) Baum wolle. Umsatz: 10 900 B., davon für Spekulation und Export 5909 B. Tendenz: fel Amerikanische good ordinary Lieferungen: Nahe Lieferungen tramm, entfernte stetig. Juli 623 6, 24, Juli⸗August 6,21 6,22, August September 6, 17 - 6, 18, September⸗Oktober 5,69 5,70, Ok⸗ tober⸗November 5,30 —= 6,31, November⸗Dezember 5,21 5,22, De⸗ zember⸗Januar 5,15 5, 1, Januar -⸗Februar 5, 14, Februar⸗März 5, 13, März ⸗April b, 12 5,13 d.

Glasgow, 16. Juli. (W. T. B.) (Schluß) Roheisen. Mixed numbers warrants unnotiert. Middlesborough 46 sh. 6 d. Verkäufer. Der Roheisenmarkt bleibt bis zum 21. d. M. gef lossen.

Bradford, 16. Juli. (W. T. B) Wolle ruhig, erinos stramm, Croßbreds anziehend, englische gefragter, Garne ruhiger.

Paris, 16. Juli. (W. T. B) SEM Rohzucker ruhig, 880/90 neue Kondition 217 —7 14. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3 für 100 kg Juli 25ꝛ /, August 253, Oktober⸗Fanuar 26, Januar⸗April 27s. ;

Am sterdam, 16. Juli. (W. T. B.) Java Kaffee good ordinary 26. Bancazinn 731.

Antwerpen, 16. Juli. (W. T. B.) Petroleum. . niertes Type weiß loko 21 bez. Br., do. Juli 21 Br., do. August 214 Br., do. September 214 Br. Fest. Schmalz. August 97,00 Hausse.

New York, 16. Juli. (W. T. B.) (Schluß.) Baum wollepreis in New Vork 12,30, do. für Lieferung September 10,52, do. für Lieferung November 9,54, Baumwollepreis in New Orleans 121, Petroleum Standard white in New York 8,55, do. do. in Phi⸗ ladelphia 8, 50, do. Refined (in Cases) 16,50, do. Credit Balances at Oil City 1,53, Schmalz Western steam S8, 30, do. Rohe u. Brothers S, 30, Getreidefracht nach Liverpool 13, Kaffee fair Rio Nr. 7 Has, do. Rio Nr. 7 August 3,70, do. do. Oktober 3,90, Zucker 31s. 32 16, Zinn 26, 809 - 27,00, Kupfer 13,62 13,76.

Die Nr. 513 der volkswirtschaftlichen Zeitschrift Die Spar- kasse“ in Hannover bringt u. a. folgenden Inhalt: Stempelpflicht bei Beglaubigung von Unterschriften unter Schuldurkunden der Spar⸗ kassen. Kommunale Bodenpolitik. Sparkassenwesen: Maximal⸗ böbe des Kontos einer städtischen Sparkasse für die Stadtgemeinde. Schul sparkassen. Aus Elbing, Halberstadt, Hildesheim, Jöbstadt, Hattingen, Rötha. Genossenschaftswesen: Sparkassen und Genossen⸗

ellennachweis. Kursbericht.

Wetterbericht vom 17. Juli 1903, 8 Uhr Vormittags.

Wind⸗ stãrke, Wind⸗

richtung

Wetter

in Celsius.

niveau reduz.

Temperatur

Regen 5 bedeckt 3 halb bedeckt wolkig 2 balb bedeckt 3 Nebel Nebel 1e bedeckt 2 wolkig 3 wollig bedeckt 2 bedeckt Fi l bedeckt L vs ol k nlos

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Ge GGen⸗ 5

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