1903 / 163 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Jul 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Dent s es Re i ch.

Seine Majestät der Kaiser haben , . den Großherzoglich badischen Bezirkstierarzt ehr le zum wr e , , 1 und Mitglied des Gesundheits⸗ amts zu ernennen, sowie . . als Richter am gemischten Gerichtshofe erster Instanz in Kairo tätigen Negierungsassessor Ernst Otto von Bülow den Titel eines Kaiserlichen Regierungsrats zu verleihen.

Dem Generalkonsul der Französischen Republik Möroux de Valois in Leipzig ist namens des Reichs das Exequatur erteilt worden.

Bei dem Kaiserlichen Patentamt sind der Ingenieur Heinrich Albrecht und der Chemiker Dr. Alfred Wendler zu technischen Hilfsarbeitern ernannt worden.

Ge a ch nng.

Am 15. d. M. werden für den Gesamtverkehr eröffnet werden:

im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion Stettin von der im Bau begriffenen vollspurigen ö Falken⸗ burg i. P = Polzin Gramenz die 83,68 km lange Teilstrecke k i P.-Polzin mit den Stationen Teschendorf (Kr. Dramburg), Klebow, Gersdorf, Bramstädt, Alt-Hütten und Alt⸗Sanskow: JJ ö

im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion Danzig die 2,62 kim lange vollspurige Vebeneisenbahn Bublitz w mit den Stationen Oberfier, Drawehn, Gerfin,

utzmin und Pollnow.

Berlin, den 14. Juli 1903;

Der Präsident des Reichseisenbahnamts. In Vertretung: Kraefft.

Bekanntmachung.

Durch Entschließung des Königlich württembergischen Ministeriums des Innern vom heutigen Tage ist der Württem— bergischen Vereinsbank in Stuttgart die staatliche Ge— nehmigung erteilt worden, dreieinhalhprozentige, bis zum Jahre 1910 unkündbare Hypothekenpfandbriefe auf den 3 im Gesamtnennwerte von vier Millionen Mark, und zwar: .

Serie 25 Lit. A Nr. 50 101-50 300 200 Stück zu 100 2 0 301 = 5h 700 400 0 50 701-51 700 l 701 - 52 700 52 701-52 900 52 901 3 100 53 101 —53 500 53 501 = 54 500 54 50 -= 55 500 EKR . 56 60ol-65 700 in den Verkehr zu bringen.

Stuttgart, den 109. Juli 1995

Königlich württembergisches Ministerium des Innern.

von Pischek.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: die Eisenbahnbau⸗ und Betriebsinspektoren Leonhard, Mitglied der Königlichen Eisenbahndireltior in Kattowitz, Labes, Mitglied der Königlichen Eisenbahndirektion in Kattowitz, Janensch, Mitglied der Königlichen Eisenbahn direktion in Cöln, Graeger, Mitglied der Königlichen Eisen bahndirekiion in Halle a. S,, und die Eisenbahnbauinspektoren Wüstnei, Vorstand der Werkstätteninspektion a bei der Eisen bahnhauptwerkstätte in Wittenberge, Leske, Vorstand der Eisenbahnwerkstätteninspektion 4 in Breslau, Kucherti, Vor stand der Eisenbahnwerkstätteninspektion in Arnsberg, zu Re⸗ gierungs⸗ und Bauräten, sowie ̃ . den Eisenbahnbau⸗ und Betriebeinspektor Lund, Vorstand der Eisenbahnbetriebsinspektion 2B in Göttingen, und den Eisen bahnmaschineninspektor Kosins ki, Vorstand der Eisenbahn werkstätteninspektion b bei der Eisenbahnhauptwerkstätte Breslau, zu Eisenbahndirektoren mit dem Range der Rät vierter Klasse zu ernennen.

schuldentilgungskasse hierselbst W. 8. Taubenstraße 29, zu erheben. Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags 7 1 kh? . mittags mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jedes Monats. Die Einlösung ge⸗

ieht auch bei den Regierungshauptkassen und in Frank— urt a. M. bei der Kreiskasse. Zu diesem Zwecke können die Effekten einer dieser Kassen schon vom 16. November d. J. ab eingereicht werden, welche sie der Staatsschuldentilgungs—⸗ kasse zur ö vorzulegen hat und nach erfolgter Fest— stellung die Auszahlung vom 15. Dezember d. J. ab bewirkt.

Vom 1. Januar 1904 ab hört die Verzinsung der gekündigten Dokumente auf.

Zugleich werden die bereits fräher ausgelosten, auf der Anlage verzeichneten, noch rückständigen Dokumente wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß deren Verzinsung bereits mit dem 31. Dezember des Jahres ihrer Verlosung aufgehört hat. .

Der Betrag der etwa fehlenden, unentgeltlich abzu— liefernden Zinsscheine wird von dem zu zahlenden Kapital⸗ betrage zurückbehalten.

Formulare zu den Quittungen werden von den oben⸗ bezeichneten Kassen unentgeltlich verabfolgt.

Berlin, den 1. Juli 1903. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Verzeichnis der Vorlesungen und praktischen Uebungen, an der Tier— ärztlichen Hochschule zu Berlin im Wintersemester 1903/04.

Anfang 15. Oktober 1903.

Dr., Schütz, Geheimer Regierungsrat, Professor; Spezielle pathologische Anatomie, Sektionsübungen in Gemeinschaft mit Re— petitor Dr. Trolldenier ͤ .

Dr. Dieckerhoff, Geheimer Regierungsrat, Professor: Spe⸗ zielle Pathologie und Therapie, Klinik. für gröoͤßere Haugztiere, Abteilung für innere Krankheiten und Gewährmängel, Propaͤdeutik in der medizinischen Klinik.

Dr. Munk, Geheimer Negierungsrat, Professor: Physiologie.

Dr. Pinner, Geheimer Regierungsrat, Professor: Anorganische Chemie, Chemische Uebungen in Gemeinschaft mit dem Repetitor Dr. Franz. . .

Eggeling, Professor: Geburtshilfe, Encyklopädie und Methodo— logie, Ambulatorische Klinik. . .

Dr. Fröh ner, Professor: Spezielle Chirurgie, Klinik für öß ere Haustiere, Abteilung für äußere Krankheiten, Operationsübungen in Gemeinschaft mit dem Repetitor Dr. Kärn bach, Propädeutik in der chirurgischen Klinik. .

Dr. Schmaltz, Professox. Vergleichende Anatomie, Anatomie des Pferdes, Angtomische und Exenterierübungen in Gemeinschaft mit dem Prosektor Friedrichs. 2 2

Dr. Ostertag, Professor: Fleischbeschau, Demonstrationen der Fleischbeschau, Bakteriologische Uebungen in Gemeinschaft mit dem Repetitor Dr. Bug ge. ; 3. .

Dr. Eberlein, Professor: Krankheiten des Hufes, Theorie des Hufbeschlags, Poliklinik für größere Haustiere.

Regenbogen, Professor: Pharmakologie und Toxikologie Il, Klinik und Poliklinik für kleinere Haustiere, Harnuntersuchungen für die klinische Propädeutik. ö.

Dr. Wittmack, Geheimer Regierungsrat, Professor: Anatomie und Physiologie der Pflanzen.

r. Börnste in, Professor: Physik.

Dr. Werner, Geheimer Regierungsrat, Professor: Allgemeine Tierzucht, Schafzucht. ;

Friedrichs, Prosektor: Angtomische und Exenterierübungen in Gemeinschaft mit Professor Dr. Sch maltz.

Lange, Repetitor der medizinischen Klint. ö e ,,,

Dr. Kärn bach, Repetitor der chirurgischen Klinik: Assistenz in der Klinik, Operationsübungen in Gemeinschaft mit Professor Dr. Fröhner, Uebungen mit dem Augenspiegel, Kursus über Massage.

Dr. Trolldenier, Repetitor der pathologischen Anatomie: Sektionsübungen in Gemeinschaft mit Gebeimem Regierungsrat, Pro⸗ fessor Dr. S

.

Klinik: Assistenz in der

Schütz.

Bug

1

ge, Repetiter am hygienischen Institut: Bakteriologische Uebungen in Gemeinschaft mit Professor Dr. Ostertag Dr Franz, Repetitor der Cbemie: Chemische Uebungen in Gemeinschaft mit Geheimem Regierungsrat, Gbemische und physikali . , 1

rien 111

Seine Majestät d oönig haben Allergnädigst geruht:

den bisherigen Oberlehrer am s stiftischen evangelischen höheren Mädchenschule in Bielefeld Lic. theol Emanuel Albers zum Seminardirektor zu er⸗ nennen, sowie :

infolge der Stadtwerordnetenversammlung zu Vergisch⸗ Gladbach getroffenen Wahl den iplomingenieur Bernhard Neuhoff in Barmen alg besoldeten Beigeordneten der Stadt Bergisch Gladbach und

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Hohenlimburg getrossenen Wahl den bisherigen Amtmann Franz Joseph Funke daselbst als Bürgermeister der Stad Hohenlimburg für die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen

* V * * 9 n. Lehrerinnenseminar der

von der ve D 12

Ministerium der geistlichen, Unterrichitz⸗ und Medizinalangelegenheiten.

Dem Seminatrdirektor Lie. Albers ist des Schullehrerseminars in Petershagen verliehen worden

Hauptverwaltung der Staatgschulden.

Bekanntmachung.

Bei der heute in Gegenwart eineg Notars bewirkten Verlosung der für das laufende Jahr zu tilgenden Stam m⸗ aktien der RNiederschlesisch⸗MauuN“Ceas en Eisenbahn sind die in der Anlage aufgeführten Bmi7 Stück gezogen worden. Dieselben werden den Besitzern mit der Aufsorde⸗ rung gekündigt, 2.

en Kapilalbetrag zugleich mit den Jinsen für

2 Halbjahr 190 vom 15. Deiember d. J. ab Wen Qulttung und RNäckgabe der Aktien sowie der dazu ge— rigen Jingscheine Reihe XI Nr. 18 und 141 bei der Staale⸗

das

a chung.

1 . 1 141 Herre Gemäß 5 46 des Kommunalabgabengeseßeg vom 11

Abgereist:

Seine Ercellenßz der Staatsminister und Minister der geistlichen Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten Dr. Studt, nach der Provinz Schleswig⸗-Holstein.

—ᷣ*

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Prensßen. Berlin, 14 Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern, wie „W. T. B.“ meldet, nach sehr guter Fahrk vor? ergen eingetroffen.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin trafen gestern abend an Bord der Jacht „Iduna“ in Kiel ein.

Im Monat Mai d. J. sind auf deutschen Eisen— bahnen ausschließlich der bayerischen 16 Ent⸗ gleisungen auf freier Bahn (davon 10 bei Personenzügen), 12 Entgleisungen in Stationen (davon 3 bei Personenzügen), 13usammenstoß auf freier Bahn bei Personenzuͤgen, 15 Zusammenstöße in Stationen (davon 4 bei Personenzügen) vorgekommen. Dabei wurden 1 Reisender, 4 Beh ehh ne rn, und 1 fremde Person getötet und 26 Reisende, 48 Bahn— bedienstete, 2 Postbedienstete und 2 fremde Personen verletzt.

Der Regierungsrat Berger in Osnabrück ist der König— lichen Regierung in Wiesbaden, der Regierungsassessoͤr Steinmeister in Breslau der Königlichen Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern in Berlin, der Regierungs⸗ assessor Dr, jur. Kreuzberg in Wittmund der Koͤniglichen Regierung in Oppeln, der Negierungsassessor Dr. Trapp 'in Znin, Regierungsbezirk Bromberg, der Königlichen Regie— rung in Cassel und ber Regierungsassessor Dr. von Joeden— Koniecpolski in Cassel der Königlichen Regierung in Koblenz zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

Dem Regierungsassessor von Brockhusen zu Frankfurt (Main) ist die Verwaltung des Landratsamts im Kreise Grün— berg, Regierungsbezirk Liegnitz, und dem Regierungsassessor Andreae aus Düsseldorf für die Zeit vom 20. Juli d. J. ab die Verwaltung des Landratsamts im Kreise Posen⸗Ost, Regierungsbezirk Posen, vertretungsweise übertragen worden.

Die Regierungsreferendare Dr. jur. von Martius aus Wiesbaden, Andreae aus Düsseldorf, Peer aus Cöln und der Herzoglich anhaltische Regierungsreferendar von Brunn aus Merseburg haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.

Mecklenburg⸗ Schwerin.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog, Ihre Kaiser⸗ liche Hoheit die Großherzogin-Mutter und Ihre Hoheit die Herzogin Cecilie haben sich, wie die „Meckl. Nachr.“ melden, am Sonntag von Schwerin nach Swinemünde be geben, um sich auf dem russischen Kreuzer „Swetlana“ zum Besuch Seiner Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Michael Nikolajewitsch nach Michailowskose bei Peterhof zu begeben.

Oesterreich⸗ Ungarn.

er Reichs sinanzminister von Kallan nach kurzer Krankheit Ministers hatte, dem W. T. B.“ zufolge, sch Zeit zu Besorgnissen Anlaß gegeben. seinen Obliegenheiten nach und war sick Tagen seines Zustandes nicht bewußt

Im ungarischen Unterhause wurden gestern die Vorgänge

oßwarde in (siebe Nr. 162 d Barabas

Rubest um requiriert worden auseinander jugeben, einiger hervorragender Parteimitglieder u ; Verbafteten babe den Anlaß zum Ginschreiten des Militärs ge Der Ministerpräsident Graf Kbuen- Sedervarv erklärte

Gunsten

18935 (G 3. 152) gebracht, daß der in dem laufenden Steueriahre Lommunalabgahben einschätzbare Reinertrag a Betriebsjahre 110203 der Eisern⸗Siegener Eisen bahn auf 72000 S fe stellt worden ist Elberfeld, den 11. Juli Der Königl

r ö nm Ren wen 1 ö 7 nigliche isenbahnkommisiar

rd hiermit zur offentlichen

1

das Direkiorat

Personalver änderungen.

Königlich Vrenußische Armee. Katbolische Militä 7. Juli. Neumann, Div. Pfarrer 4. Div. nach Bromberg versetzt.

Koniglich CGächssche Armee.

Geamte der Militärverwaltung.

Durch Verfsßtgung de Kriegemilnisteria me. 26 Peter, Königl. sächs aserneninspeftor in Straßburg G Dresden, Hül e, Kaserneninsp. in Abaigstein, nach Straßburg

untern J. Okiober d. J. versetzt

N. Juni. Lorenz, Garn Verwal läßlich seiner Verseßung in den Ruabestand der Charakter als Garn. Verwall. Direktor derlleben.

. . Dberinsp. in Warsen, an=

d 1 nach der Darstellung de 1 sich un die eigentl 1. ö rdiicher

Großbritannien und Irland.

Der König nahm gestern, W. T. B.“ Diner bei dem deutschen Botschafter

Mettern ich ein.

Im Unterbause

2

erklärte gestern der Unterstaatesekretr deg Aug. wärtigen Lord Granborne, der mit der deutschen Regierung über die Tariffrage gefübrte Schriftwechsel werde sobald al mi 4 deröffentlicht werden; die Herausgabe fei vers worden, damit noch eine dor einigen Tagen eingegangene Depesche der deutschen Regierung und Gaglaade Antwort darauf in die Verffentlichung aufgenommen werden könnten. Al ack (ib) fragte ob die Regierung dabin Beschluß gefaßt babe daß dag einzig wirksame Verfabren, um Dentschland zu ver⸗ anlassen, Ganada die Bebandlung alg meistbeguünfigte Nation wirder sujugesteben, die uferlchung don Vergeltung ollen in Gnaland sei. Der Premlerminister Balfour erwiderte, er babe einen Ge- schluß der Regterung über diesen Punkt mitsutellen Der Staatgsekeetitr für Indien Lerd Hamilton teile mit, die Regierung treffe Vorkehrungen far die Gnisendung britischer RKemmissare, die mi nem chinesischen Kemmissar und einem Vertreter deg Dalat Lama jusammenkemmen sollten, um Fragen, betreffend die Grenze seischen Indien und Tier und den Handel mischen beiden Gebieten, u erörtern. In Beanh— werlung einer nfrage die olonien

erklärte der Staatesekretär für Ghamberlain, er sel daren unterrihtei, daß dor Fursem Vustrage lar Lieferung den Lefemottden nach Ganada einer Geselichan n GMmlaggem erfeill werden sesen. Der Direkter dieser Geischihen babe ibm mitgelellt, daß die Geselliciãht die Nafträse nur infelge der canadischen Vorzagelarifg erdalten babe

10 223 j Pfund Sterl

Frankreich.

Die Herbstmanö ver des IX. Armeekorps werden, der Frange militaire- zufolge, in der Gegend von Poitiers in der Richtung auf Neuville und Mirebeau stattfinden, und zwar werden am 9. und 109 September die Brigaden, am 13. und 14. September die Divisionen gegeneinander üben.

Umfangreiche Beurlaubungen, durch die 80 000 Tageslöhnungen erspart werden sollen, rufen mißbilligende Aeußerungen in der militärischen Presse hervor, die durch die geringe Zahl der bei der Fahne anwesenden Mannschaften deren Ausbildung in größeren Verbänden beeinträchtigt sieht. Die „permissionaires forcès“, Urlaubsgänger wider Willen werden, nach dem „Echo de l'armée“, abteilungsweise durch Adjutanten nach den Bahnhöfen geführt.

Rußland.

Wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird, ist der Konsul in Bitlis Maschkow zum Generalkonsul in Bagdad ernannt worden.

Italien.

Ueber das Befinden des Mitteilungen des „W. T. B.“ vor:

Der Papst blieb während des ganzen gestrigen Tages in einem Zustande beunruhigender Depression. * Umstand, welcher den Aerzten besonders zu Besorgnis Veranlassung gibt, ist die fast vollständige Versagung der Nierentätigkeit. Ini Laufe des Tages traten von Zeit zu Zeit Anfälle von Schwäche und Unruhe auf. Um 8 Uhr Abends wurde der nachstehende Krankheitsbericht ausgegeben:

Der Kräfteverfall hält an; die Atmung ist etwas häufiger ge⸗ worden, sie beträgt 36, Temperatur 37, Puls schwach, 92 Schläge in der Minute. Der Zustand des erhabenen Kranken ist immer noch ernst; eine unmittelbare Gefahr besteht nicht.

Rossoni. Mazzoni. Lapponi.

Der heute vormittag um 9 Uhr ausgegebene Krankheits— bericht lautet:

Bisber ist keine Aenderung in dem ernsten Zustand eingetreten, in dem sich der Papst am gestrigen Abend befand. Puls schwach, 92, Atmung 30, Temperatur 36,5. Mazzoni. Lapponi.

Der heutige Besuch Mazzonis beim Papst dauerte etwa 20 Minuten. Lapponi verlleß den Vatikan um 9 Uhr 30 Minuten und begab sich nach seiner Wohnung; für 7 Uhr Abends ist eine neue Besprechung mit Rossoni angesetzt.

Im Falle des Konklaves wird der portugiesische Botschafter beim Päpstlichen Stuhl als Doyen des diplo⸗ matischen Korps den Sicherheitsdienst des Konklaves, das heißt die Vermittelung von etwaigen Mitteilungen zwischen den Mächten und der provisorischen Regierung des Päpstlichen Stuhls übernehmen. Der Botschafter wird während der Einschließung der Kardinäle sich in direkter Ver— bindung mit dem Sekretär der Kongregation des Konsistoriums halten, der außerhalb des Konklaves die provisorische Regierung der Kirche vertritt.

Papstes liegen folgende

Türkei.

Nach einer Meldung des Wiener „Telegr. Korresp. Bureaus“ hätten die österreichisch⸗ungarische und bie russische Botschaft die Aufmerksamkeit der Pforte auf Ausschrei⸗ tungen einzelner Militärpersonen und Zivilbeamten fowie einiger mohammedanischer Einwohner in den östlichen Kreisen des Wilajets Uesküb, die kürzlich von dem öͤsterreichisch⸗ ungarischen und dem russischen Konsul in Uesküh bereist worden seien, gelenkt und eine entsprechende Bestrafung der Schuldigen verlangt. Infolgedessen habe die Pforte eine aus Milüärs und Gerschisbeamten gebildete Untersuchun gskommission an Ort und Stelle entsandt. Außer— dem habe der Generalgouverneur Hilmi Pascha die Srie Kumangwa, Ischtip, Kratovo, Kotschana, Egri⸗Palanka und das Gebiet des Malasch-Planina persoönlich inspiziert.

Griechenland.

In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer entwickelte, wie ‚W. T. B.“ berichtet, der Ministerpräsident Ralli das Programm des neuen Kabineits und erklärte im Laufe seiner Rede, er werde alles tun, um die fremden Mächte zu veranlassen, ihren Wider spruch gegen das Korinthenmonopol aufzugeben. Der Ministerpräsident führte weiter aus, er mache sich einen Teil des Programms Delyannis' zu eigen, ver pflichte sich, eine Vorlage, betreffend die Abänderung des Gesetzes über den Heeresoberb efehl, einzubringen und bat schließlich das Haus, ihm ein Vertrauengvotum zu erteilen. Theotokis ind Zaimis erklärten, sie würden für das Ministerium stimmen. Die Kammer sprach hierauf einstimmig dem Kabinett

zertrauen aus und nahm dann unter Widerspruch einiger Abgeordneten die Vorlage an, nach der die Zahl

on 231 auf 198 herabgesetzt wird

Die 9 der Abge

TDerbien.

1

1

elt der Ministerpräsident Avakumovitsch, w

berichtet, eine längere Rede, in der er dem König dessen Geburtstage die Glückwünsche der Regierung und ganzen Landes übermittelte und sagte, die Nation sei rzeugt, unter der Regierung des Königs Peter werde sich das

monarchische Prinzip besfestigen. Der König sprach in

Erwiderung die Zuversicht aus, daß es den vereinten Kräf

aller gelingen werde, Serbien stark, zufrieden und glücklich

machen Asien. russische Kriegsminister Kuropatkin hat gestern, T. B. erfährt, mit seiner Begleitung Port Arthur und die Heimreise angetreten.

Die politische Krisiũ in Japan ist beigelegt. Der Marquis o tritt in engere Verbindung mit der polimischen Partei Zeynukai und nimmt das Amt eines PBräsidenten des Ge heim en Rats an. Der Premierminister Vicomte Katsurg übernimmt sein Amt wieder Graf Matsukata und Marquis Jamagata wurden zu Mitgliedern des Geheimen Nate ernannt

E. M* * 1

Afrika

Aug Kapstad!t wird dem W. T. berichlet, der Fremierminister habe gessern dem Parlament das Büdael dorgelegt; nach demselben belaufe sich der Wert der Aussuhr auf 15 30900 Pfund Sterl, d. . gegen dag Vorjahr mehr 5 8Gößo0)9 Pfund Sterl, und der Wert der Einfuhr auf 1 20509 Pfund Sterl. d. s. gegen dog Vorjahr mehr Der Ueherschuß der ordentlichen Einnahmen habe im letzten Jahre 1 0 CG Pfund Sierl be tragen

m * 83

zem Festmahl, das am Sonntag im Konak zu Belgrad e

gemacht

und jwei Männergerkrve,

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der am 19. d. M. im 6. Wahlkreise des Re⸗ gierungsbezirks Marienwerder (Konitz-Tuchel) vor— genommenen Nachwahl zum Reichstag ist, wie W. T. B.“ meldet, Kulerski (Pole) mit 6024 Stimmen . worden. Es erhielt ferner von Sikorski (Pole) 255, Aly (Kons.) 25709, Bönig (Zentr) 110 und Schlichtholz

. t ̃ ; Soz. 91 Stimmen. Zersplittert waren 66 Stimmen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Mörtel kutscher der Berliner Mörtelwerke bereiten, der Deutschen Warte“ zufolge, eine Lohnbewegung vor. Zu diesem Zwecke soll die Organisation gestärkt werden. Ez werden deshalb die Kutscher von den Bauarbeitern nunmehr nach Ausweiskarten, die seit gestern Organisierten ausgestellt wurden, gefragt. Die Lohn⸗ bewegung richtet sich gegen eine Haß ng und soll ferner zur Gewährung höherer Löhne und kürzerer Ar— beitszeit führen. Zur Lobnbewegung der hiesigen Kürschner (val. Nr. 147 d, Bl.) keilt dieselbe Zeitung mit, daß die Vorstände der Kürschnerinnung zu Berlin Und des Vereins der Pelz⸗ warenfabrikanten in Deutschland in Beantwortung eines , der Lohnkommission der seit mehreren Wochen ausständigen Gesellen laut Versammlungebeschluß neue Vergleichs verhandlungen abgelehnt haben. In der Antwort wird darauf hingewiesen, daß die Meister hei ihrem früheren Beschluß, den Neunstundentag und 333 o/o Lohnzuschlag für Ueberstunden zu gewähren, fiehen bleiben. Die Ver⸗ weigerung der Unterschrift gegenüber dem Verband der Kürschner wird aufrecht erhalten. Dec Streikleitung wird anheimgestellt, die Forde⸗ rungen zurückzuziehen und auf der Basis obiger Bewilligungen auf einen Vergleich und langjährigen Vertrag einzugehen. Mit den Zwischenmeistern der Spejtalbranche für Mützenfabrfkation pflegt der Arheiterverband zur Zeit Verhandlungen; die betreffenden Kleinmeister verlangten von den Großfabrikanten zur Deckung der entstehenden Differenz 10½ Lohnaufschlag.

In Genf macht sich, wie die „‚Frkf. Ztg., erfährt, schon seit einigen Wochen eine große Bewegung bei den Maurer wegen der Anwendung des Tarifs bemerkbar. Da die Meister kein? Ant⸗ wort gaben, versammelten sich am Sonntag die Maurer und Hand⸗ langer, fast alle Italiener, und beschlossen den Streik mit 474 gegen 1 Stimmen. Nach dem Votum ergriff einer der Anwesenden das Wort und ersuchte die Maurer, noch einmal an die Meister zu schreiben und, wenn sie keine befriedigende Antwort erhielten, an dem Beschluß festzuhalten. Dem Ersuchen wurde zugestimmt. Man be⸗ fürchtet, daß auf das Votum die Meister mit der Aussperrung ant⸗ worten würden; dann wären etwa 5000 Mann arbeitslos.

Der Ausstand der Bauarbeiter in New YPork hat, wie „W. T. B.“ meldet, nach langer Dauer mit einem Siege der Arbeit⸗ geber geendet. 20 000 gelernte Arbeiter nabmen geftern die Arbeit wieder auf, und man erwartet, daß ihre Zahl bis Mittwoch 50 000 betragen wird. (Vgl. Nr. 111 d. Bl.)

Knußst und Wissenschaft.

Ueber die Ausgrabung alter Grabbügel bei Timbuktu in Innerafrika enthält die illustrierte Zeitschrift für Länder, und Völkerkunde „Globus in ihrem letzten Hefte einen interessanten Bericht, dem wir die folgenden Mitteilungen entnehmen. Es handelt sich um die Aufdeckung von etwa 10090 Jahre alten Grabhügeln im französischen Sudan, die eine eigene Kustur zeigen, ganz abweichend von jener der heute in jenen Gegenden herrschenden' Das Belang⸗ reiche aber ist, daß wir auch , ih. Schlüsse bezüglich der Er— richtung jener Tumuli zu ziehen vermögen.

Die Araber haben große Reisende geliefert; es Ibn Batuta erinnert zu werden, der größere Reifen als irgend ein anderer Mensch im Mittelalter ausführke und tief nach Afrika eindrang. Einer seiner Landeleutt, El. Bekri gelangte um die Mitte des 11. Jahrhunderts bis in die Gegend von Timbuftu, und über ein dortigeg Königsbegräbnis berichtet er folgendes:

„Beim Tode eines Königs errichten die dortigen Neger (7) ein großes Holjgebäude über der Stelle, wo sich das Grab besinden soll. Im Innern dieses Baues strecken sie die Leiche auf Teprichen und Kissen aus. Um den Toten herum häufen sie dessen Schmuck, Waffen, die Gefäße, aus denen er getrunken und gegessen bat, und verschiedene Speisen und Getränke auf. Mit dem Körper des Herrscherg schließen sie mehrere seiner Köche und Getränkeberester ein. Man bedeckt das ganze Gebäude dann mit Matten und Ziegeln, worüber dir ver sammelte Menge Erde aufbäuft, so daß ein recht großer Hügel ent⸗ steht. Ringe berum wird ein Graben gezogen, welcher nur einen Zu—

Hügel freiläßt ihren Toten Schlachtopfer dar

ihnen berauschende Getränke zu olche Grabhügel nun sind es, die in der Umgegend von buktu von den Franzosen seit ibrer Besitzergreifung aufgefunden wurden und deren jetzt auch eröffnet worden ist. Massenhaft kommen solche Grabhügel dort, namentlich an den zablreichen Lachen und kleinen oder an den Ufern des Nigers wor Beim Nähertteten erkennt man, daß sie ug riesige Vaufen von Scherben und gebranntem Ton besteben unt die Form einer abgestumpften Pvramide besitzen, über welche sich Pflanzenwuchs verbreitet on großer Gleich sörmigkeit des Aufbaueg, wenn auch verschieden in der Größe, so da 7 Verkunft ven einem und demselben Volke sicher erscheint. Sn ließen die Hügel balbmondförmig angeordnet da. und im Innern des Valbkreiseg liegt noch ein kleinerer Hügel Durchschnittlich sind sie 15 big 18 m boch während ibre Grand flache 190 bi 2090 am umfaßt Gine Tondecke, untermischt mit Gefäßscherben, ist darüber geschla nen und auf dem Gipfel siebt man Herd. und Brandstellen, jo daß der Ton rot gebrannt erscheint Aber, wie gesagt, dieg ist nur ein Durchschnittzbild der Hügel, die alle ibren besenderen Namen führer Die ersten Beobachtungen Inbalt der Hügel wurden als der Niger einen solchen bei Badiena durch Wassersuen unschnitt; Gefäßscherben, Knochen, Tupfer und Gisen kamen zum Vor⸗ schein 1896 wurden dann von franzosischer Seile unter Karitan

Florentin Ausgrabungen ommen; sie lieferten Tierknochen Schmuck, Arm. und Fingerr inge oder Bronze, Lanzen und Pfeil spigen, Perlen aug B Vombori- marmor, Serrentin, Feuerstein, Kupfer und Gia endlich elne große Menge glasierter Gefäße von schöner Form, wie die beuge

dorti e Bevölkerung sie nicht berjustellen bermag

Bie Gingeborenen wußten kelnerlei Augkunst iber den Urfprung kser Tumull ju geben, doch batte ein Sorgbradbäur ting einige die er jam besten gab. Um die Sache weiter ju ber-

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PDosteng Gundam, Le tm Jabre 1901 die Arbesten in die Dand und beschloß In dankenoemerter

18903, Nr. 2

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Traditionen folgen, nahm der Kommandant den Den yplanges, die gründliche Außgrabung deg Tumulug von Rin

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Die drei don den Gingeberenen Rel Gurrry (Grabbügel den Väuntlinge) genannten Tumussi liegen 4 Km nordostlich vem Posten Gundam und sind von elnem Graben umgeben. Sie ideen einen Halbfreig von 180 m Darchmesser, Inner bat dessen ein Heinerer Bãgel liegt, welcher nur 7 m bech o m lang und T m breis war Biel grub man aug. Die äußere Minde des * bestand aus Mefaßscherben, mit Sand gemischt, Stckaen, Fischarsten, Tnechen ven Rögein und Sduget leren Ge folgte ein baeger den gebranntem 1 nad ven Banken“ (¶(lufttreckenem Ten) den bie Go Dicke. Meiner nach dem Jnnern zu olgten lese Grde und Asche mit jablreichen Sparen don Brand und Geandsghten kaljinserte Tnochen, Heischen denen wan ine geeße Ualabi gamen Fand. kenntlich darch ore Glenwasfen und mi

L. Anthropologie

lässige Feststellung der Unschädlichkein

denkbar, aber praktisch undurchfübrbar.

schaften

Ringen an Armen und Füßen; zur Seite lagen kleine . aus Somborimarmor. Das Innere des Hügels zeigte dann große, unregel⸗ mäßige Hohlräume, wie durch Ginstürze verursacht Am Grunde lagen e , zerbrochene glasierte. Gefäße, Lampen u. dergl. Neben elner Anzahl. Knochen, Pferdejähnen und Fischgräͤten, mit Scherben gemischt, entdeckte man in diesem Mittelpunkt des Hügels einen verwickelten Haufen von Weiber und Kinderffeletten in allen Lagen wirr durcheinander. Die meisten dieser 25 oder 30 Skelette zerfielen, und nur wenige große Knochen und viele Zähne blieben er— halten. Dabei fand man zahlreiche rmbänder, Ringe in verschiedenen Formen von Kupfer, alle stark oxydiert, ferner: eiserne oxydierte, nadelartige Spitzen, schlecht abgerundete Glasperlen . gelb, blau und grün), Halsbandperlen aus Feuerstein, chat, Kor⸗ nalin von verschiedener Form und zahlreiche kleine, sieben⸗ zackige Kupfersterne Dazu kommen kleine Figuren von Ibis, Krokodil, Schakal und anderen Tieren Aus Kupfer und Ton sowie Gegenstände des täglichen Gebrauchs, Spinn⸗ wirtel; auch Kauri- und andere Meeresmuscheln waren sehr zahlreich. Vier Münjen von Bronze verschiedener Größe waren leider so stark oxydiert, daß eine Inschrift oder Prägung sich nicht mehr erkennen ließ. Fortgesetzte Grabung ließ noch eine Menge glasierter Gefäße, Amphoren, Vasen, Flaschen, Töpfe aus Ton zum Vorschein kommen, darunter ein 75 em hoher und 60 em weiter Krug, welcher Asche und grauen Staub enthielt. Diese vorgeschrittene Keramik war durchaus verschieden von jener der heutigen Eingeborenen der Gegend. Probegrahungen in den größeren benachbarten Grabhügeln er⸗ gaben, daß diese von der gleichen Beschaffenheit wie der kleinere ö. ern, ! ie schon bemerkt, tragen die Hügel Bezeichnungen, die an sagenhafte Per onen knüpfen, mit denen die an,, sie ö sammenhang bringen. Die allgemeine Beieichnung in der Sprache der Songhray ist Gurgussu Hohlhügel, während die Fulbe sie Tongomare, künstlicher Berg, nennen. Diese Bezeichnungen und der Inhalt, wie ihn die Ausgrabung ergab, stimmen völlig mit dem Bericht El-Bekris. Ist es auch nicht der Haupthügel des Königs gewesen, den man öffnete, so darf man doch annehmen, daß es der Tumulus der geopferten Frauen und Sklaven ist, zusammengescharrt mit den Resten der Opfertiere und Trinkgefäße. Die Scherben auf der Oberfläche rühren von Libationen her, welche Verwandte und Freunde der Geopferten diesen darbrachten. Zur Zeit ElBekris gehörte die Gegend, in welcher die Grab— hügel sich befinden, zum Reiche Ghanata. Ueber die ethnische Stellung der Bestatteten und deren Kulturzusammenhang mit den Mittel meer

ländern werden noch Vermutungen unterlaffen, bis weiteres bekannt geworden sein wird.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Zur Ausführung des Fleischbeschaugesetzes.

Zur Beseitigung von Verschiedenheiten, die bei der Durchführung des Fleischbeschaugesetzes in Bezug auf die Einfuhr und Untersuchung auslandischen , . hervorgetreten sind, haben die Minister' der geistlichen 2. Angelegenheiten, für Lanzwirtschaft 2c., der Finanzen und kur Handel und Gewerbe im Einverständnisse mit dem Reichskanzler

folgendes angeordnet:

I) Frisches Blut von Tieren gilt nach S1 B. B. D. als Fleisch im Sinne des § 4 des Fleischbeschaugesetzes und kann demzufolge nach S 12 Abs. 2 Nr. 1 RG nur in ganzen Tierkörpern“ in das Zollinland eingeführt werden. Ob gesalzenes Blut als zubereitetes Fleisch im Sinne des 5 12 Abs. 2 Nr. 2 R. G. angesehen werden kann, ist zweifelhaft. Die überwiegende Ansicht der Sachwverständigen gebt, indes dahin, daß auch stark gesalzenes Blut die Eigen- schaften des frischen Blutes im wesentlichen nicht verloren hat und deshalb den Grundsätzen für die Einfuhr frischen Fleisches unterliegt. Selbst wenn jedech gesalzenes Blut dem zubereiteten Fleische gleich geachtet wird, ergibt sich die Unzulässigkeit der Einfuhr daraus, daß die nach 5 12 Abs. 2 Ziffer 2 R G. erforderte zuver⸗ für die menschliche Gesundheit bei dem nicht in Verbindung mit ganzen Tierkörpern eingeführten Blut unmöglich ist. Eine Untersuchung von Blut ist zwar theoretisch Auch starkes Salzen ist ferner von kranken Tieren die Gefäbrlichkeit für die menschliche Gesundbeit zu nehmen. Aus diefen Gründen kann gesalsenes Blut abgesehen von dem Falle des 5 17 RG. (vergl. auch 5 29 B. B. D) zur Einfuhr nicht zugelassen werden

Bei dieser GeJegenbeit wird darauf hingewiesen, daß nicht nur Blut, sondern auch alle anderen Teile von warmblütigen Tieren, so— fern sie sich zum Genusse für Menschen eignen, in frischem Zustande nur insoweit einfubrfäbig sind, als sie sich in natürlichem Zusammen bang mit dem ganzen Tierkörper oder den Tierbälften befinden. Die ßilt insbesondere auch für solche inneren Organe, deren Miteinfübrung im § 6 B. B. D nicht zwingend vorgeschrieben ist. Beispielsweise dürfen also frisches Fett oder frische Därme, die sich außer Zusammen bang mit einem Tierkörper befinden, zur Einfuhr nicht zugelassen werden, und jwar auch dann nicht, wenn sie zugleich mit den Tier— körpern, vo ie angeblich herrühren, der Untersuchungẽsstelle zu⸗ gefübrt werden.

2) Die Einfubr durchgekechter Lebern, inabesondere von Schweing. lebern, bisher über eine Reibe von Untersuchungsstellen zugelassen worden, s wenn sie das für Pökelfleisch in 5 12 Abs. 2 Rr 2 R. G. vo niebene Mindestgewicht von 4 Kg nicht erreichten. Die Auffassung. daß diese Mindestgewichtvorschrift lediglich auf gepöłeltes und nicht a auf gekochtes Fleisch Anwendung zu findet hat, muß nach dem Wortlaute und der Eatstehunggeschichte der angeführten Bestimmung als zutreffend angeseben werden. Gleichwobl er⸗ assu 1 gekochter Lebern zur Einfabr mit dem

ze nicht

nicht . dem Blute

vereinbar. Nach § 12 Abs. 2 7 2 Fleisch nur eingefuhrt werden. wenn einer Gewinnung und Jabereitung Gefsabren nenschliche Gesundbeit erfadrungegemsß augges vlossen sind die Unschädblichkeit für die menschlick⸗ Gesundbeit sich in zu⸗

bei der Einfuhr festnellen läßt. Weder das elne

noch das andere trifft für gekochte Lebern jn Denn auch das Rochen der Lebern vermag nicht alle tierischen oder pflanzlichen Rrankbeits, keime unschädlich zu mache kranfbafte Einlagerungen erden durch das Kochen aut den Lebern nicht entfernt, krankhaft veränderte Lebern bebalten also auch bei noch so gründlicher Durchkochung die E gen⸗ eines gradig verdorbenen, ekelerregenden Nabrungz.

er Lebern mebr alg jedes sonstige ine krankbafte Beschaffenbeit die seg ecken, vor allem werden frische kuberkulbse Einlage · trüber Entwickelung befindliche Gchinokollen und Cin ch das Kochen derart verändert, daß sie entweder über- n erkennen sind oder in einer Nie Untersuchung er⸗ Weise undeutlich werden Aus diesen und anderen Gründen ist eine zuderlassige Untersuchung gekochter Lebern unausfübrbar 3) Da innere Organe, namentlich vom Schwein, einzeln melst nicht dag Gewicht ven 4 Kg erreichen, bat sich an mebreren Unter- suchun gestellen eine EGinfubt jolcher Drgane im Zasammenbang mit- nander uad mit versciedenen senstigen Tierteilen in gepskeliem ustande entwickelt. Beispieleweise werden Kerpfteile Junge ) deg Schwelng in Verbindung mit Lunge, Leber, Der 1c. Ginge sährt, um dadurch der Mindestagemschtworschrsft in g 17 Ars. 2 Nr. T R. F

u genügen

Sesern die jasammenbängenden Teile tatschlich zusammen mindesteng 4 Re wer sind and ferner darch in Fp iz G B Ba. vergeschrtebenc Prüfang festgestellt wird, daß die Organe é. auch in den langren Sch bten die Gigenschaften srischen len ches derloren baben, stebt der Jalasung derartig miteinander verkundener Fleisch · teile ur weiteren Untersuchhag und bel günstigem Audfalle der letzteren at Gimfuhr nicht ent gegen.

Die Grnellung aueländishen saberelteten Feties erfelgt bäufig nach Probe. Gz geben daber nicht selten in dar Jolllnland Fein