Artikel 8.
Die Hohen vertragschließenden Regierungen behalten das Recht vor, eine Telegraphen⸗ oder Telephonlinie für den internationalen und öffentlichen Verkehr längs dieser Bahn,
eine jede für ihr Gebiet, zu errichten und zu erhalten.
Artikel 9.
Gegenwärtiger Vertrag soll ratifiziert und di lung der darüber auszufertigenden Ratifikationsurkunden
als tunlich in Luxemburg bewirkt werden. Dessen zu Urkunde haben
die beiderseitigen
tigten den Vertrag unterzeichnet und besiegelt.
So geschehen in zweifacher Ausfertigung zu Luxemburg,
(L. S.) Eyschen.
Der vorstehende Staatsvertrag ist ratifiziert worde die Auswechselung der Ratifikationsurkunden hat stattge
den 4. Februar 1903. . (L. S.) C. Pückler.
Bekanntmachung.
Die Forsikringsaktieselskabet Mundus (Ver— Kopenhagen hat die dem Herrn Friedrich E. Weyde in Hamburg erteilte Voll— macht wißerrufen und an dessen Stelle Herrn Georg Theodor Christian Röhrs zu Hamburg, Hermannstraße 20, zu ihrem Hauptbevollmächtigten für das Deutsche Reich bestellt (vgl. die frühere Bekanntmachung vom 3. Juni 190 — ,
sicherungsaktiengesellschaft
Nr. 132 vom 7. Juni 1902).
„Mundus“) zu
Berlin⸗Charlottenburg, den 14. Juli 1905. Das Kaiferliche Auffichtsamt für Privatversicherung.
In Vertretung: Jaup.
In Elsfleth wird am 23. Juli d. J. mit einer See⸗
behalten sich
e Auswechse⸗ sobald
Bevollmäch⸗
n, und funden.
Reichsanzeiger“
schifferprüfung für große Fahrt begonnen werden.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 34
des Reichsgesetzblatts enthält unter
Nr. 3980 die Kaiserliche Verordnung, streckung der für Kauffahrteischiffe geltenden die Gouvernementsfahrzeuge der Schutzgebiete,
1903 und unter
Nr. 2981 den Staatsvertrag zwischen Luxemburg, betreffend die Herstellung einer Nebenbahn von
betreffend die Er⸗ Vorschriften auf vom H5. Juli
dem Reiche und
Diedenhofen nach Bad Mondorf, vom 4. Februar 1903.
Berlin W., den 15. Juli 1903.
Kaiserliches Postzeitungsamt.
Weberstedt.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Pfarrer Herwig in Oedelsheim zum Metropolitan im Konsistorialbezirk Cassel zu
der Pfartelllasse Dotisburen
ernennen, sowie
dem bei dem Statistischen Bureau angestellten expedierenden Sekretär und Kalkulator Hermann Gre ulich den Charakter
als Rechnungsrat zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, aus Anlaß der diesjährigen Großen Berliner Kunstausstellung
die große goldene Medaille für Kunst
dem Bildhauer Professor Adolf Brütt in Berlin, dem Maler John Sargent in London und
dem Maler Karl Bantzer in Dresden⸗Strehlen,
die kleine goldene Medaille für Kur
dem Maler Fritz Burger in Basel, dem Maler Edwin Austin Abben
dem Bildhauer Hugo Lederer in 9 . dem Bildhauer Ferdinand Lepcke den Architekten, Bauraten Franz Ludwig Neh
er in Frankfurt a. M. un
in Londo
Berlin,
in Berlin,
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dem Maler Karl Vinnen auf Gut *
Lehe zu verleihen
Auf Ihren Kreise Norderditl welcher die Genehmig babn von Heide über stedt zurück nach Heide zur Entziehung und zur Anlage in Anspruch Die eingereichte Karte
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Maler
Der Ma ordentlichen Königsberg
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Dem Lehrer an Maler Dite Heil worden
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Die Vrüfun anstalten beginnt hie
Die Anmeldungen einzureichen
und
Das Nähere enthalten die Amtsblätter der Königlichen Regierungen zu Potsdam und Frankfurt a. O Berlin, den 13. Juli 1905. ᷣ Königliches Provinzialschulkollegium. Lucanus.
Abgereist:
Seine Excellenz der ö des Kammergerichts, Wirkliche Geheime Rat von Drenkmann, nach Oberhof;
der Präsident des Reichsversicherungsamts Gaebel, nach Tirol.
Im Inseratenteil (3weite Beilage) der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ wird eine Genehmi⸗ gungsurkunde, betreffend die Ausgabe von Schuld⸗ verschreibungen der Stadt Viersen auf den Inhaber, veröffentlicht.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 15. Juli.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin sind heute mittag, wie ‚W. T. B.“ meldet, mit Ihren Köoͤniglichen Hoheiten den Prinzen August Wilhelm und Oskar in Cadinen eingetroffen.
Der Kaiserliche Gesandte in Athen Prinz von Ratibor und Torvey hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten, während dessen Dauer die Geschäfte der Gesandt⸗ schaft von dem Legationssekretär Freiherrn Langwerth von Simmern geführt werden.
Der Oberrechnungskammerdirektor, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat von No stitz ist nach Schierke abgereist.
Der Königlich sächsische Gesandte Graf von Hohenthal und Bergen hat Berlin verlassen. Während der Dauer seiner Abwesenheit führt der Legationssekretär von Nostitz⸗ Wallwitz die Geschäfte der Gesandtschaft.
„Falke“
Laut 4 „W. T. B.“ ist S. M. S. k ienfuegos nach Kingston (Jamaica) in See
am 13. Juli von gegangen.
S. M. S. „Bussard“ hama eingetroffen.
S. M. S. „Tiger“ ist gestern von Tschifu in See gegangen.
ist an demselben Tage in Yoko⸗
Tsingtau nach
Sachsen.
Zu der Frage einer Abänderung des geltenden Wahl⸗ gesetzes für die Zweite Kammer der Stände teilt das „Dresdner Journal“ mit:
Die Rezierung hat die Frage, in welcher Weise die Zweite Kammer der Ständeversammlung zusammenz usetzen sei, zu keiner Zeit als durch das Gesetz vom 28. März 1896 endgültig und auf Immer entschieden angesehen. Sie bat dies noch auf dem letzten Landtage, als aus der Mitte der Zweiten Kammer Stimmen laut wurden, die einer Reform des Landtagswahlrechts das Wort redeten, durch den Mund des Ministers des Innern erklärt, der sich bierbei dahin aussprach, daß sie es
für absebbare Zeit als unerläßlich Aenderungen eintreten zu lassen“, und
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der daran Interesse babe, mitzuwirken
damit sie seinerzeit in der Lage sei,
schwierige Frage herantreten, von allen
Seiten, auf deren Urteil sie einen besonderen Wert lege, nötigen Unterstützungen und Ratschläge zu finden“.
Um die Bedenken, die sowobl ihr selbst gegen das be
recht beigingen,
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stebende als auch von verschiedenen Seiten ibr ent rden, auf ibre innere Berechtigung zu prüfen, hat d Innern unmittelbar nach dem Schlusse Grmsltelungen veranstaltet, insbesondere über de le Anzabl der zur Wäbhlerklasse umme ibrer Steuerleistungen zu der Anzabl der in den anderen Klassen
Diese Ermittelungen waren bereits im April des laufe
Cesterreich⸗ Ungarn.
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des Abgeordneten Barabas eine von 27 Parteimitgliedern besuchte Konferenz ab, die sich dahin aussprach, daß die Ein⸗ heit der Unabhängigkeitspartei gewahrt werden müsse und da⸗ durch die Fortfetzung des Widerstandes gegen die Regierung, den die Mehrheit der Partei wünsche, gesichert erscheine.
In der Nacht zu gestern wurden in Agram vor dem Hause des Domherrn und Abgeordneten Matunczi, ferner vor dem Hause des Bischofs Krabac und des Kanonikus Schwindermann sowie im Gebäude der „Narodne Novine“ Dynamitpatronen zur Explosion gebracht. Es wurde niemand verletzt. Die starke Detonation rief jedoch eine große Be⸗ stürzung hervor. Die Urheber des Anschlags sind mutmaßlich einige Gymnasiasten, die vor wenigen Tagen wegen Verhöhnung deufschsprechender Verwandten des Domherrn Matunczi polizei⸗ lich beßraft worden waren. Eine Untersuchung über die An⸗ gelegenheit ist im Zuge.
Großbritannien und Irland.
Der Schriftwechsel zwischen Großbritannien und den Regierungen von Deutschland und Belgien über deren Handelsbeziehungen zu Großbritannien und den britischen Kolonien ist, wie „W. T. B.“ mitteilt, veröffentlicht worden. Er umfaßt 72 Depeschen aus der Zeit vom 9. Mai 1897 bis zum 8. Juli 1903.
Das Oberhaus hat gestern die zweite Lesung des Gesetzentwurfs genehmigt, der die bestehenden Bestimmungen über die Automobile abändert.
Frankreich.
Wie „W. T. B.“ aus Paris berichtet, fand gestern zur Feier des Nationalfestes in Longchamps eine große Truppen⸗ ch au statt, der auf der Ehrenkribüne der Präsident Loubet, bie Minister, der Präsident des Senats Fallieres und der Vizepräsident der Deputiertenkammer Etienne beiwohnten, auf einer anderen Tribüne hatte das ganze diplomatische Korps Platz genommen. Der Vorbeimarsch der Truppen wurde von der Zu⸗ schauermenge mit Beifall aufgenommen. Der Präsident Loubet wurde bei seiner Abfahrt wie bei der Ankunft mit lebhaften Rufen „Vive Loubet!“ und „Vive la République!“ begrüßt. Am Vormittag hatten sich, wie alljährlich am Nationalfeste, die Mitglieder der Patriotenliga im Zuge zu dem Denkmal der Stadt Straßburg und dem Standbilde der Jeanne d'Arc begeben und an beiden Kränze niedergelegt. Die Kund⸗ gebungen, bei denen Reden nicht gehalten wurden, verliefen ohne Zwischenfall.
Rußland.
Zur Heeres- und Flottenergänzung werden, wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet wird, im Jahre 1903 320 732 Mann zum aktiven Dienst einberufen.
Ein neues Gesetz gibt den Fabrikarbeitern das Recht, aus ihrer Mitte Vertreter, Staroste, zu wählen, die die Interessen der Arbeiter vor der Fabrikinspektion vertreten.
Für 46 Gouvernements ist eine Reform der Kreis— polizeiwachen angeordnet worden. In Anbetracht der 10 Millionen Rubel betragenden Ausgaben dafür kommt die Reform nur in 15 Gouvernements sofort, in den übrigen all⸗ mählich bis zum Jahre 1909 zur Durchführung.
Der deutsche Botschafter Graf von Alvensleben be⸗ sichtigte gestern das Kadetten⸗Schulschiff des deutschen Schul⸗ schiffvereins „Großherzogin Elisabeth“. Abends fand aus Anlaß der Anwesenheit des Schulschiffs in der deutschen Botschaft ein Diner statt.
Italien.
Zustand des Papstes im Laufe des
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Tages nverandert mit Anzeichen von Blutmangel im Gehirn und Schwäche. Mazzoni fand bei Untersuchung am Abend, der Kräfteverfall fortgeschritten, der Geist sowohl wie Lap po tellte fest, daß sie befürchten eintreten ißt, entschlossen, d 1d des hol
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Ordnung aufrecht zu erhalten wissen. Auf eine andere Inter⸗ pellation, betreffend den seitens Frankreichs erhobenen Zoll auf Rosinen, erwiderte der Ministerpräsident, er habe bereits die notwendigen Schritte getan. Die Regierung werde zu er⸗ wägen haben, ob der Handelsvertrag mit Frankreich gekündigt werden müsse.
Amerika.
Das „Reutersche Bureau“ berichtet aus Washington, der Staatssekretär Hay habe den Kaiser von Rußland ersucht, drei Mitglieder des ständigen Ausschusses des Haager Schieds⸗ erichls auszuwählen zur Regelung von Fragen, die sich auf Enssch ddigun gs forderungen an Venezuela beziehen.
Aus Oysterbay wird demselben Bureau gemeldet, der Präsident Roosevelt habe dort am Montag die von der judischen Gesellschaft B'nai B'rith zusammengebrachte Petition wegen der Vorgänge in Kischinew empfangen. Wahr⸗ scheinlich werde die Petition nicht weitergegeben, sondern das russische Auswärtige Amt auf diplomatischem Wege benach⸗ richtigt werden, daß sich eine solche Petition in den Händen der Regierung der Vereinigten Staaten befinde. Es werde Rußland überlassen bleiben, sich zu äußern, ob es die Petition annehmen wolle.
Nach einem in New York eingetroffenen Telegramm aus Port au Prince ist dort der Belagerungszustand erklärt Und die Nationalgarde zu den Waffen einberufen worden. Man glaube, daß diese Maßnahmen eine Folge der Vorgänge feien, die sich an die im Mai d. J. vorgekommenen Bank⸗ skandale geknüpft hätten.
Asien.
Der amerikanische Gesandte Conger ist, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, am Montag in Nin tschwang eingetroffen, um die dortige Lage zu prüfen. Der russische Gesandte Lessar ist gestern nach Fekkng zurückgekehrt.
Afrika.
Die Einnahmen der Transvaalkolonie für das Jahr 1903/04 werden auf 4500 900 Pfund Sterl. veranschlagt, die Ausgaben auf 3 590 0990 Pfund Sterl. Der Ueberschuß soll für das gemeinsame Budget der Kolonien verwendet werden und zwar für die Kriegsschuld.
Nr. 30 des ‚Eisenbahn⸗Verordnungsblatts“, heraus egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 19. Juli hat in. Inhalt: Bekanntmachung des Reichskanzlers, betr. Aende⸗ rungen der Anlage B zur Eisenbahnverkehrsordnung, vom 13. Juni 1903. — Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 22. Juni 1903. betr. Anschlußgleise an fiskalische Lagerplätze; vom 23. Juni 1903, betr. Einführung neuer Formulare zu den Nach⸗ weisungen Über die Festsetzung der gesetzlichen Pensionen und Hinter⸗ bliebenenbezüge; vom 3. Juli 1903, betr. Dispositionsbesoldung und Pension der zur Verfügung gestellten Beamten. — Nachrichten.
Statistik und Volkswirtschaft.
neber die Bißverletzungen von Menschen durch tolle oder der Tollwut verdächtige Tiere in Preußen während der Jahre 1900 und 1901 enthält das „Klinische Jahrbuch! (Band 10) eine Statistik, der die folgenden Mitteilungen entnommen seien. In der Zeit vom 1. Januar 1891 bis 31. Dezember 1901 sind in Preußen 1453 Personen von tollwutkranken Hunden gebissen worden, bon diesen sind 38 — 2,332 0 an Tollwut gestorben. Von den Verletzten entfallen auf die Provinz Schlesien 131, Westpreußen z, Posen 37, Ostpreuß Sachsen 24, Pommern 19 und Bran⸗ 66,3 0/9 der Verletzten waren männlichen, 93 oM weiblichen Geschlechts. In erster Linie waren die an Rußland, Oesterreich und Königreich Sachsen Regierungsbezirke gefährt — den folgenden Zahlen bervorgeht. Es kamen an Bißverletzung Meldung in den Jahren 1901, 1900 (1899) benrken: Gumbinnen 39, 44 (18), Posen 11 32, (958), Breslau 26, 30 (61), Marienwerder berg 21. 20 (14), Bromberg 8, 14 (9), Kögli inkfurt a
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Von den 332 Patienten des Jahres 1909 waren 22 am Kopf, 210 an den oberen, 87 an den unteren Gliedmaßen und 13; am Rumpf verletzt worden, bei 7 — S6, 4 0so der Gebissenen war die Tollwut des verletzenden Tieres durch Verimpfung des Gehirns auf Kaninchen festgestellt worden.
Die meisten der Gebissenen, 240, stammten aus dem Königreich Preußen, und zwar 65 aus der Provinz Ostpreußen, 61 aus Schlesien, 33 aus Posen, 30 aus Westpreußen, 14 aus Pommern, 10 aus der Provinz Brandenburg und 7 aus der Provinz Sachsen. Aus dem Königreich Sachsen waren 49, aus dem Königreich Bayern 33 Patienten und aus den übrigen Bundesstaaten Großherzogtum Hessen 2, Sachsen-Meiningen 4, Mecklenburg-Strelitz und Schwarz burg. Rudolstadt je 1, ferner aus Rußland und Bulgarien je 1UPatient.
Die Mehrzahl der Verletzten waren Männer, nämlich 173, Frauen waren es 59, Knaben unter 12 Jahren 69 und Mädchen unter 12 Jahren 31.
Bei 77 Patienten war versucht worden, durch Aetzen oder Brennen den Krankheitsstoff schon an dem Eingangspfade zu vernichten, bei 66 schon innerhalb der ersten 24 Stunden.
Bei der Mehrzahl, nämlich bei 199, war die Schutzimpfung schon in der erften Woche nach der Verletzung eingeleitet worden.
Gestorben find 2 Patienten, ein 14 Jahre alter Knabe 20 Tage nach erlittener Verletzung am 13. Tage der Behandlung und ein 19 jähriger Knecht nach beendeter Behandlung am 60. Tage nach dem Biß. Beide Patienten stammten aus Oberbayern und waren von dem gleichen Hunde im Gesicht üher dem Auge verletzt worden,
Von den 230 Patienten des Jahres 1901 hatten 20 Verletzungen am Kopf, 151 an den oberen, 5? an den unteren Gliedmaßen und 7 am Rumpf. Bei 148 — 64,4 0 derselben wurde die Tollwut des verletzenden Tiereö durch den positiven Ausfall der Verimpfung des Gehirns auf Kaninchen festgestellt.
Aut Preußen stammen 177 Patienten, die sich auf die einzelnen Provinzen folgendermaßen verteilen Ostpreußen 47, Schlesien 47, Westpreußen 3I, Brandenburg 22, Posen 18, Pommern 8, Sachsen 3 und Rheinprovinz 1. Aus dem Königreich Sachsen waren 24, aus Bayern 20, aus Sachsen Weimar und Sachsen-Coburg⸗Gotha. je 4 und aus dem Ausland (Warschau) 1 zur Schutzimpfung nach Berlin gekommen.
Dem Geschlecht und Alter nach waren 115 erwachsene Männer, 37 erwachsene Frauen, 4 Knaben und 32 Mädchen unter 12 Jahren.
Bei 3J der Verletzten war in den ersten 24 Stunden durch chirurgische Eingriffe verfucht worden, den Krankheitsstoff vor dem Eindringen in den Körper zu vernichten, im ganzen waren nur 49 lokal behandelt worden.
Innerhalb der ersten 7 Tage nach der Verletzung hatten sich
140 Patienten der Schutzimpfung unterzogen. SGesftorben sind 3 Patienten; ein 7 Jahre alter Knabe aus dem Königreich Sachsen, der schwere Verletzungen im Gesicht und am Arm erlitten hatfe, am 24. Tage nach dem Biß, ein aus dem gleichen Orte stammender und von dem nämlichen Qund im Gesicht und am Bein gebissener7 Jahre alter Knabe 177 Tage nach erlittener Verletzung, ferner ein 22 jähriger junger Mann aus dem bayerischen Bezirksamt Regensburg, der7 schwere Bißwunden an der Hand erlitten hatte, 124 Tage nach der Verletzung.
Reben der Schutzimpfung hat die Wutschutzahteilung auch die Aufgabe, durch Verimpfung des Gehirns oder Rückenmarks wutver⸗ dächkiger Tiere auf Kaninchen die Diagnose der Wutkrankheit festzu⸗ stellen. Infolgedessen erhält die Abteilung aus allen Teilen Deutsch⸗ lands mit Ausnahme des Königreichs Sachsen, welches die verdäch⸗ tigen Tiere in Dresden untersuchen läßt, die Gehirne wutverdächtiger Tiere zugesandt.
Aus dem Bericht über die Bearbeitung der zur Unter suchung eingehenden Köpfe ist hervorzuheben, daß im Jahre 1900 im ganzen 270 Gehirne eingeliefert worden sind. Die meisten stammten von tollwutverdächtigen Hunden, nämlich 250, 12 Gehirne waren von Katzen, 5 von Rindern, 1 von einem Vammel und 2 von Kaninchen, die an anderer Stelle mit dem Material kranker Hunde vorber geimpft worden waren. In 169 Fällen — 27 0 war die Verimpfung positiv, in 62 negativ, in den übrigen Fällen war wegen zu weit vorgeschrittener Fäulnis das Resullat zweifelhaft.
Im Jahre 1901 waren 199 182 Hunde⸗, 7 Katzen⸗, 5 Rinder, 1 Fischottergehirn.
Wei 154 Gehirnen (52,3 ) war der Tierversuch positiv aus=
bei 75 Gehirnen (37,7 So) negativ und bei 20 Gehirnen bochgradiger Verwesung derselben zweifelhaft.
se Mebrzabl der eingeschickten Tiergebirne stammten
ussischen und österreichlschen Grenze zunächstgelegenen
Gehirne eingesandt 2 Pferde⸗,
worden: 2 Schweine ⸗ und
aus den
Mronwinzen 9 1111 11
den Vertretern der christlichen Baugewerkschaft und der freien Gewerk⸗
schaften andererseits die allgemeine Sperre im Baugewerbe (vgl. Nr. 161 d. Bl) aufgehoben worden. Nach dem Arbeits⸗ vertrag, der bis 1906 dauern soll, erhalten Verputzer 15 0,ò Lohn⸗ erhöhung für Accordsätze; der Stundenlohn beträgt gleich dem der Maurer 48 3 bis zum 1. November d. J, von da ab für beide Rategorien (Maurer und Verputzer) 50 J, vom 1. Juli 1804 ab 52 3 und vom 1. Mai 1905 ab 55 4
In Bochum fand, der Rhe Westf. Ztg. zufolge, am Sonntag eine gemeinsame Sitzung der Bauhandwerkerzwangsinnung und des Gesellenausschusfes statt, um zu den Forderungen der Mguxer⸗ gesel len Stellung zu nehmen; diese laufen auf 16 stündige Arbeits⸗ zeit, , ĩ Lohnzahlung, Fortfall der Kündigungsfrist, 47 8 Lohnerhöhung für die Stunde hinaus. Es wurde beschloßen, eine 10 stündige Arbeitszeit bis zum 1. Januar beizubehalten, die Kündigungsfrist auch im Winter, in welchem sie früher nicht bestand, auf sämtlichen Bauplätzen aufrecht zu erhalten. Bezüglich der Festsetzung des Stundenlohns wurde keine Einigung erzielt. Die Meister wollten einen Minimallohn von 40 3 und einen Höchst⸗ lohn von 44 bewilligen, die Gesellen verlangten einen Minimallohn von 41 3 und eine allgemeine Lohnerhöhung um 3 3. — Auf Montag⸗ abend war eine öffentliche Versammlung der Maurergesellen einberufen worden, die von bog Gesellen besucht war und einen teilweise erregten Verlauf nahm. Allgemein war man der Ansicht, daß ein allgemeiner Streik am Orte nach Lage der bestehenden Verhältnisse nur zu Un⸗ gunsten der Gesellen auslaufen würde, umsomehr als die Organisation der Gesellen keineswegs eine umfassende und diese selbst nicht so aus⸗ gebaut sei um einen allgemeinen Streik mit Erfolg durchführen zu können. Mit sämtlichen gegen 4 Stimmen wurde beschlossen, in einen Teilausstand einzutreten und einzeln mit Bausperren vorzugehen.
In Stutt gart beschlossen, nach dem Staatsanz. f. Württ.“, die Maler, die sich gleich den GSipsern und Stuckat eu ren (gl; Nr. 162 d. Bl) im Ausstande befanden, die Beendigung des Streiks. Kü den vor dem Gewerbegericht als Einigungsamt geyflogenen Unterhandlungen der Lohnkommission mit den Meistern hatten letztere alle Forderungen abgelehnt und bedingungslose Wiederaufnahme der Arbeit verlangt. — Auch, eine Lohnbewegung der dortigen Bauschlosser ist für die Arbeiter im wesentlichen ergebnislos verlaufen.
Bauwesen.
Einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein Kreishaus für den Landkreis Bromberg schreibt, dem „Zentralblatt der Bauverwaltung“ zufolge, der dortige Kreisausschuß autz. Es stehen drei Preise (1260, 809 und 500 6) zur Verfügung, doch kann die Gesamtsumme nach dem Ermessen der Preisrichter auch in anderer Weise verteilt werden. Wird dem ig hett eines preisgekrönten Entwurfs die Ausarbeitung des ausführlichen Entwurfs übertragen, so soll der Preis in das zu vereinbarende Honorar mit eingerechnet werden. Dem zehngliederigen Preisgericht gehören als Sachverständige die Regierungs, und Bauräte Schwarze und Achenbach an. Die Entwürfe sind, mit Kennwort versehen, bis zum 15. September d. J.
einzureichen. Die nötigen Unterlagen sind im „Zentralblatt! zum Abdruck gebracht. z
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Ernteaussichten in Rußland.
Der Kaiserliche Konsul in Moskau berichtet unterm 7. d. Me: Infolge der ungünstigen Witterung haben sich die Aussichten für die die iahrig⸗ Ernte verschlechtert. Während im südwestlichen und füdlichen Gebiet über fortwährende und allzu reichliche Regengüsse geklagt wird, herrscht im Zentralgebiet sowie an der ganzen Wolga andauernde Trockenheit bei starker Hitze. Seit Mitte Mai d. J. sind nur schwache Regen gefallen, die zur Befeuchtung des ausgetrockneten Boden nicht außreichen konnten. An der Wjatka, Oka, Kama und oberen Wolga erwartet man kaum eine Mittelernte.
Niederlande.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Amsterdam berichtet unterm 10. d. M.: Das Obst bat in vielen Gegenden durch heftige Stürme und Nachtfröste gelitten. Die Heuernte wird als mittel mäßig“ be⸗ zeichnet. Das in den ersten Tagen des Monats eingetretene warme Wetter ist für die Entwickelung der Saaten von großem Vorteil gewesen.
Ausfuhr von Getreide aus Argentinien und die Preise desselben für die Zeit vom 1. bis 15. Mai 1903.
Gesamt . menge in 109090 kg*)
Mengen in Säcken
Setreideart Getreidear (bolsas)
Verschiffungsziel
England Südafrika 69669 olland 53 613 talien 45 642 zel gien 38 097
eutschland
77 642
31 1 99 6571
324134
21 607
15 684 1018
Gegenwert der böchsten und niedrigsten Preise in Mark nach dem Durchschnittekurse von FS min 1 — 1,83
Sm n big Smn a, m , god 1
289 620 520 58.329 1 840 480 5 50
8 . ö 1. Ke.