1903 / 167 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Jul 1903 18:00:01 GMT) scan diff

kräftig entwickelt. Die Weizen⸗ und Gerstenfelder sind verhältnis— mäßig dünn bestanden. Hafer steht dicht, hat aber infolge des Regen / mangels ein wenig gelitten. Die Kartoffeln sind spät und ungleich aufgegangen; die Witterung der letzten Woche ist ihnen aber zu gute gekommen. Die Zuckerrüben sind gut aufgegangen und haben sich kräftig entwickelt. Die Kleeernte ist stellenweise nicht befriedigend ausgefallen; besonders der zweite Schnitt läßt zu wünschen übrig. Die . ist ergiebig ausgefallen und unter guten Bedingungen eingebracht worden.

In der Provinz Hennegau steht der Roggen außerordentlich günstig. Auch der im Frühjahr gesäte Weizen ist, ebenso wie Gerste und Hafer, von schönem Aussehen. Sämtliche Getreidearten ver— sprechen einen guten Strohertrag. Heu ist reichlich und von vorzüg— licher Beschaffenheit. ;

In der Provinz Namur stehen Roggen und Weizen ebenfalls vortrefflich. Der im Februar gesäte Hafer zeigt ein besseres Aussehen als der im April gesäte. Die Heuernte ist gut.

Die Dänische Heidegesellschaft.

Ein glänzendes Beispiel der auf den inneren Ausbau des Vater⸗ landes gerichteten Bestrebungen ist die Tätigkeit der Dänischen Heide⸗ gesellschaft, welche sich auf Anregung des Oberstleutnants Dulgas im Jahre 1866 bildete. Ihre ursprüngliche Aufgabe war, wie der deutsche landwirtschaftliche Sachverständige in Kopenhagen in den „Mitteilungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft“' berichtet, die Fruchtbarmachung der jütländischen Heide, die Mittel dazu sollten Bewässerungsanlagen, Waldkultur und Wegebauten sein.

Die Gesellschaft hat zur Erfüllung ihrer Aufgaben zahlreiche Beamte teils fest angestellt, teils gegen diätarische Bezahlung an⸗ genommen. Das forstliche Kulturwefen leiten 10 Oberförster mit 13 Assistenten; die Moor⸗ und Wiesenkulturen ein Mooringenieur mit 7 Assistenten; die Kanalbauten ein Wasserbauingenieur mit 2 Assistenten. Die Zentrale der Verwaltung befindet sich in Aarhus unter der Leitung eines der Oberförster. .

Die zu Forstkulturen bestimmten eigenen Flächen der Gesellschaft umfassen 5br*h ha, während die Wirksamkeit der Gesellschaft im ganzen sich über 55 000 ha Holzboden erstreckt.

Ferner betreibt die Gesellschaft in Jütland 3 feste Versuchs— stationen für Moor⸗ und Wiesenbau, von denen die eine 110 ha aus- geprägte Hochmoorflächen, die zweite 3380 ha Niederungs⸗ und Hoch—⸗ moor, die dritte 78 ha Rieselwiesen und 28 ha Ackerland bearbeitet. Außerdem sind auf fremdem Grund 4658 Moorprobestationen angelegt, welche zum Teil auch außerhalb Jütlands auf den Inseln liegen.

Die Bemühungen der Gesellschaft, das Interesse der Heidebewohner für Wiesenkultur zu beleben, fielen auf sehr günstigen Boden. Es sind im Laufe der Zeit von ihr selbst oder nach Anweisung ihrer Ingenieure mehr als 109 verschiedene Kanalanlagen ausgeführt und etwa 8000 ha Wiesenflächen gewonnen. Eine wichtige Frage bei der Gründung dieser Aalagen war die Versorgung der Wiesen mit Mergel. Es wurden Mergelsucher angestellt und drei Bahnen gebaut, welche in der Hauptsache der Mergelbeförderung dienen sollten. Die Länge der⸗ selben macht zusammen 60 km aus.

Zur Tätigkeit der Gesellschaft gehört ferner die Verteilung der vom Staate bewilligten Frachtvergütung für den Eisenbahntransport von Mergel und Kalk für Moor- und Wiesenbau sowie die Aus⸗ teilung von Forstpflanzen und Sämereien an etwa 50 Pflanzvereine, welche sich die Aufgabe gestellt haben, kleine Pflanzungen zum Schutz der Aecker und Gehöfte gegen Wind anzulegen, eine in dem windigen Jütland außerordentlich wichtige Sache.

Schon Ende der 80er Jahre hatte die Heidegesellschaft ung alle in den jütländischen Heiden sich darbietenden Gelegenl Anlage von Bewässerungswiesen ausgenutzt. Es kam deshalb

von selbst, daß die Meliorationsbestrebungen sich nun auch ande Aufgaben zuwandten. Dazu boten die zahlreichen Hoch⸗ und derungsmoore Dänemarks ein reiches Arbeitsfeld. Es wurden versuchsstationen eingerichtet und die Privatbesitzer von Moorfläch mit Rat und Tat bei deren Nutzbarmachung Arbeiten wurden zeitweise in großem Stile betrieben

Auch mit den tief gelegenen frucht l die Techniker der Heidegesellschaft und nach die Pläne von etwa 40 aus, nicht sel Benutzung pumpen, für

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Menge von Wasser in den Kanal eintreten kann. Während des . sind die in diesen Staudämmen angebrachten Schleusen geöffnet, während des Niederstandes des Wassers je nach Bedürfnis mehr oder weniger geschlossen.

Das großartigste Stauwerk ist der in diesem Jahre vollendete, gegen 2006 m lange Damm von Assuan. Seine Fassungskraft beträgt S5 Milliarden Kubikfuß, doch kann durch Hinzufügung weniger Fuß Mauerwerk die Aufspeicherungskraft des Wassers auf 70 Milliarden Kubikfuß erhöht werden. Viele Strecken Landes, die bisher nur im Winter Nilwasser empfangen konnten, werden nunmehr das ganze Jahr hindurch bewässerbar und dadurch für die sommerlichen und die perennierenden Kulturen, insbesondere die des Zuckerrohrs, geeignet sein.

Die Hochwasserüberschwemmungskanäle bilden bis jetzt noch das hauptsächliche Bewässerungsmittel in Oberägypten und vielen Teilen Mittelägyptens. Das bei ihnen angewandte Verfahren der Bewässerung ist folgendes: Das ganze von dem Wasser der Kanäle erreichbare Land ist durch Erddämme in Bassins von sehr ver⸗ schiedener Größe, dort wo das Niltal eng ist, von 800, dort wo es weit ist, von 8000 und in Ausnahmefällen von 16000 ha abgeteilt, von denen stets eine Anzahl, meist vier bis sieben, in der Weise mit⸗ einander zusammenhängen, daß das Wasser aus dem oberhalb liegenden in das tiefere abgeleitet werden kann. Solche Systeme von Bassins gibt es an jeder Seite des Nils 13.

Die Hochwasserberieselungskanäle dienen zur Bewässe— rung der hochgelegenen Uferländereien des Nils, der sogenannten „sahels“, und zwar nicht mittels Ueberflutung, sondern durch Ab— leitung des Wassers in kleinere Kanäle und allmähliche Berieselung der Felder. Diese „sayalleh“ genannten Kanäle werden entweder unmittelbar vom Nil, häufiger aber von den Ueberschwemmungs⸗ kanälen abgeleitet und führen das Wasser. indem man ihnen eine Neigung von nur 40 mm gegenüber der des Nils von 75 mm auf 1 km gibt, allmählich in langem Laufe den „sahels“ zu. Einige von ihnen versorgen außerdem auch Bassins mit Ueberschwemmungswasser, aber nur in Jahren hohen Wasserstandes. Da die Bewässerung durch die „sayallshs“ nur während des Hochwassers erfolgen kann, so wird ein großer Teil der „sahels“ nur im Herbst bearbeitet. Ein Teil von ihnen wird aber auch in den anderen Jahreszeiten, und zwar durch Dampfpumpen, mit Nilwasser oder auch durch Schöpfwerke mit Grundwasser bewässert.

Aus allen Arten von Kanälen, besonders aber aus den peren— nierenden, erfolgt die Wasserentnahme auch durch Schöpfgeräte.

Montreal, 17. Juli. (W. T. B.) Molsons Bank ver— öffentlicht einen Spezialerntebericht seiner Vertreter in den ver schiedenen Teilen Canadas. Zahlreiche Vertreter erklären, daß die Ernte alle vorhergehenden übertreffen werde. Kein Gutachten lautet ungünstiger als im Vorjahre. Die Zahl der Schweine und des Groß viehs hat sich vermehrt.

Verkehrsanstalten.

London, J. nn. (B. T. Die internati Telegraphenkonferenz hat, wie jetzt wird, die stimmungen über den Chifferncodegebrauch im int telegraphischen Verkehr einer durchgreifenden Revision zogen

St. Petersburg, 17. Juli. (W „Großherzogin Elisabeth' des T

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lautet: Im Reiche der Unendlichkeit“. Am Montagabend um 7 Uhr wird ein Vortrag über den neuen Kometen 1903 gehalten werden. Der Komet nimmt in der nächsten Woche seinen Weg vom Drachen über den Kleinen Wagen? nach dem „Großen Wagen zu und wird am 31. Juli bei dem hellsten Sterne der Vorderräder des Großen Wagens angelangt sein. Als. dann rückt der Komet in die Nähe der Sonne, so daß er nur noch bis Anfang August beobachtet werden kann. Außer dem Kometen wird noch der . Saturn · mit dem auf ihm neu entdeckten weißen Fleck jetzt allabendlich den Besuchern der Sternwarte gezeigt.

Posen, 18. Juli. (W. T. B.) Ein von Posen kommender Güterzug ist gestern abend im Bahnhof Wreschen auf zwei Maschinen aufgefahren. Diese und die Maschine des Zuges wurden schwer beschädigt und 5 Güterwagen zertrümmert; durch Umfallen des Packwagens wurde ein Spritzenhaus zerstört. Zwei Per sonen sind verletzt; der Materialschaden ist bedeutend.

Glogau, 18. Juli. (W. T. B.) Die Oder steigt fort— während. Der heutige Pegelstand ist 557 m. Der ganze Stadtteil um den Dom steht unter Wasser. Fast in allen Häusern durchflutet das Wasser die unteren Stockwerke, zum Teil ein Meter hoch. Der Damm zwischen Glogau und Oberau ist wahr— scheinlich schon gerissen. Das Wasser reicht bereits bis Zerbau. In dem Dorf Priedemost stehen 2600 Morgen unter Wasser. In Sch rezau arbeiten fortgesetzt Pioniere und Infanteriemann— schaften an der Erhaltung des teilweise gerissenen Dammes. In Neusalz a. O. betrug der Wasserstand gestern abend 5,48 m, und das Wasser steigt noch. Die Häuser an der Oder sind teilweise schon geräumt. Bei Bobernig ist eine Familie, welche ihr Vieh retten wollte, ertrunken. In Deutsch Warten berg (Kreis Grünberg) ertrank gestern bei den Rettungsarbeiten ein Dammmeister.

Eisleben, 18. Juli. (W. T. B.) In der Dynamitfabrik zu Leimbach bei Mansfeld fand eine Explosion statt. Zwei Patronen macher wurden getötet.

Hagen i. W., 17. Juli. (W. T. B.) Gestern abend um 8 Uhr 19 Minuten ist im Personenbahnhof Hagen dem nach Brügge ausfahrenden Güterzuge 7754 eine Lokomotive aus einem Nebengleis in die Flanke gefahren. Hierdurch sind 11 Wagen und die Zuglokomotive des Güterzuges 77654 entgleist. Der Lokomotivführer der aus dem Nebengleis kommenden Lokomotive erlitt einen einfachen Bruch des rechten Arms. Der Schaden an Material und Gleisen ist bedeutend. Zwei Hauptgleise sind hier⸗ durch gesperrt. Der Zugverkehr zwischen Haspe und Hagen wird durch eingleisigen Betrieb aufrecht erhalten. Die Sperrung wird im Laufe des heutigen Vormittags aufgehoben. Die Untersuchung ist eingeleitet; die Schuldfrage ist noch nicht klargestellt.

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Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

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Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

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