. 22 * 1 .
v. Köhler. Oberlt, im 1. Ostasiat. Inf. Regt. (bisherige Gliede⸗ rung), im Kolberg. Gren. Regt. Graf Gneisenau (2. Pohmm.) Nr. 9.
Trondhjem, an Bord S. M. Jacht Ho henzollern‘, 1. August. Schladitz, Lt. im Inf. Regt. Prinz Moritz von . G. Pomm.) Nr. 42, aus dem Heere ausgeschieden und im 1. Ostafiat. Inf, Regt. der Ostasiat. Besatzungsbrig. angestellt. Schmolke, Lt. im 1. Ostasiat. Inf. Regt.,, mit dem 1. Oktober d. J. in das 2. Ostasiat. Inf. Regt. versetzt.
Abschiedsbewilligun gen. Im Beurlaubtenstande. Mo, an Bord S. M. Jacht Hohenzollern“ 28. Juli. Würfler, HVauptm. der Res. des Pion. Bats. von Rauch (Brandenburg.) Nr. 3, mit der gesetzlichen Pension unter Erteilung der Erlaubnis zum Tragen seiner bisherigen Uniform, v. Platen, Lt. der Res. des Gardefüs. Regts., mit der gesetzlichen Pension, — der Abschied bewilligt.
Beamte der Militärverwaltung.
Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 18. Juli. Bartholdy, Peters, Intend. Räte von den Korpsintend. des VIII. bezw. XXVII. Armeekorps, zum 1. Januar 1904 gegenseitig versetzt. Müller, Roßarzt vom 2. Gardeulan. Regt., auf seinen Antrag zum 1. August 1903 mit Pension in den Ruhe— stand versetzt. Ihm, Schaefer, Frösewitte, Kriewitz, Dinkel, Rodewald, Weichsel, Nowicki, Fischer, Kopezynski, Weiß, Weber, Meyer, Dr. Springer, Stenz, Unterapotheker des Beurlaubtenstandes, zu Oberapothekern befördert. Sievers, Dörlam, Hunrath, Ehlinger, Sachse, Bauer, Strensch, Dr. Silber, Ebermaier, Wilski, Oberapotheker des Beurlaubtenstandes, der Abschied bewilligt.
21. Juli. Dr. Herbert, wissenschaftlicher Hilfslehrer am Kadettenhause in Köslin, zum Oberlehrer des Kadettenkorps ernannt. Dietrich, Oberzahlmstr. vom 1. Bat. Niederschles. Fußart. Regts. Nr. , auf seinen Antrag zum 1. Oktober 1903 mit Pension in den Ruhestand versetzt.
Die Garn. Bauwarte: Biagini in Schwerin, zum Garn. Baubeamten in Posen H, Langjahr in Posen il, zum Garn. Bau— beamten in Allenstein, Drescher in Küstrin, zum Garn. Baubeamten in Schwerin, — versetzt.
22. Juli. Köster, Sinzingr, Intend. Räte von den Korps— intend. des X. bezw. XVIII. Armeekorps, gegenseitig versetzt. Radecker, Oberzahlmstr. vom 1. Bat. 6. Rhein. Inf. Regts. Nr. 68, auf K zum 1. August 1903 mit Pension in den Ruhestand versetzt.
25. Juli. Hohn, Garn. Bauinsp. in Mannheim, zum 1. Ja⸗ nuar 1904 als technischer Hilfsarbeiter zur Intend. XIV. Armee⸗ korps versetzt. Die zum 1. Oktober 1903 verfügte Versetzung des⸗ selben nach Jüterbog sowie des Garn. Bauinsp. Ludwig in Jüterbog als technischer Hilfsarbeiter zur Intend. VIII. Armeekorps ist auf— ehoben. Giese, Zahlmstr. vom 1. Bat 4. Bad. Inf. Regts. Prinz
ilhelm Nr. 112, auf seinen Antrag mit Pensien in den Ruhestand versetzt.
28. Juli. Weber, Krüger, Groneweg, Bester, Becker, Glusa, Zahlmstr. Aspiranten, zu Zahlmeistern beim IX. bezw. L., VII., I., XVIII. und XV. Armeekorps ernannt.
29. Juli. Boldt, Oberzahlmstr. vom Füs. Bat. 3. Garde⸗ Regts. z. F., auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
Abgereist:
Seine Excellenz der Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Nieberding, mit Urlaub;
Seine Excellenz der Chefpräsident der Oberrechnungs⸗ kammer und des Rechnungshofes des Deutschen Reichs, Wirk⸗ liche Geheime Rat Magdeburg, mit Urlaub.
Angekommen: der Ministerialdirektor, Wirkliche Geheime Oberregierungs⸗
rat im Ministerium für Handel und Gewerbe Dr. Neuhaus, vom Urlaub.
Aichtamtliches.
Deuntsches Reich. Preußen. Berlin, 6. Aug ust D
Der Königliche Gesandte in Stuttgart, Wirkliche Geheime Rat Graf von Plessen-Cronstern hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Dauer desselben werden die Geschäfte der Gesandtschaft von dem Legations⸗ sekretär von Buch geführt
Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Großherzoglich olden⸗ burgische Geheime Staatsrat Bucholtz ist von Berlin abgereist
Baden. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog Großherzogin sind in der Nacht zum 4. d. M. von
St. Moriz wieder in Karlsruhe eingetroffen.
Tentsche Kolonien.
Im Anschluß an seinen in Nr. 167 des „ Reichs⸗ und Staatsanzeigersꝰ vom 18. Juli veröffentlichten Bericht über seine Reise von Mbua⸗Besimbo nach Bertuga berichtet der Leiter der Südkamerun⸗Grenzerpedition, Hauptmann Engel⸗
1 hardt, aus Jaunde unter dem 15. März d. J., —
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nicht vergehen zu lassen. Indessen hatte ich vom Sultan Diba erfahren, daß vier bis sechs Tage westlich von Gamang am Long bereits eine von einem Weißen besetzte Faktorei sei, wo ich Träger bis Jaunde anwerben zu können hoffte. Wie ich vorausschicken will, bewahrheitete sich diese Nachricht nicht. Zunächst half ich mir damit, daß ich durch die Träger der Expedition einen Teil der Lasten drei Tagemärsche weit nach Tumbo voraustragen und dort unter Bewachung von Soldaten niederlegen ließ, während die Träger nach Gamana zurückgingen.
Am 19. Januar konnte ich, nachdem ich eine für die Längen⸗ bestimmung hinreichende Anzahl von Mondhöhen beobachtet hatte, von Gamana aufbrechen. Nach etwa dreistündigem Marsch wurde Salang, das letzte von Baia bewohnte Dorf, passiert und bald darauf dle Grenze zwischen Savanne und Urwald, die hier zugleich die Grenze des Sultanats Bertua ist, überschritten. Das Dorf Gurgo am Dyu, wo ich lagerte, liegt bereits im Urwald; die Bewohner, Gokum, stehen nur in ganz losem Abhängig⸗ keitsverhältnis zu Bertua. Die Grenze zwischen dem Handel des Congobeckens und der Haussa einerseits, der Kam erunküste andererseits läuft hier durch. Neben den Stoffen und Perlen, die die Gesellschaft Südkamerun und die französischen Konzessionsgesellschaften in den Handel bringen, neben Haussagewändern und den von den Haussa eingeführten, n,, beliebten matten, fettig glänzenden und opalisierenden Perlen, die in Lagos abgeschliffen werden, sah ich hier zum ersten Male die langen Haumesser und die Vorderlader, die von der Batangaküste her in den Handel gebracht werden, in den Händen der Eingeborenen.
Ein neunstündiger Marsch durch unbewohnten Urwald brachte die Expedition von dem bis nahe der Graslandgrenze vorgeschobenen Posten Gurgo nach dem neu angelegten Gokumdorfe Koen und damit in das Gokumland hinein. Die Bewohner, die zum ersten Male einen Weißen sahen, zeigten sich im Anfang zwar etwas scheu, nahmen mich aber sehr freundlich auf und brachten reichlich die bei meinen Jaundeleuten so beliebten Planten und soviel Hühner und Ziegen, daß Abends jeder meiner Leute ein Stück Fleisch im Topfe hatte. Auf dem Weitermarsch begleiteten mich der Häuptling und seine Leute bis zum nächsten Dorfe, wo ich Ziegen und Körbe voll Hühner in Empfang nehmen mußte, um nach einigem Aufenthalt, vom neuen Ortsschulzen und seinen Getreuen begleitet, weiter zu ziehen. So blieb das im allgemeinen, bis ich den Long erreichte.
Mehr noch als bisher bereitete das Durchschreiten der breiten, sumpfigen Flußbetten Aufenthalt. Ueber einige der hier in den Dume entwässernden Flüsse, z. B. über den etwa 355 m breiten Benumamo, waren von den Eingeborenen Brücken gebaut, die uns aber wenig Erleichterung gewährten. Seiltänzerische Gewandtheit war er— forder lich, um auf den einzelnen aneinander gestoßenen Baum— stämmen, die oft halb im Wasser lagen, über die Sümpfe zu balancieren, und fast jeder von uns hat bei diesen Passagen ein unfreiwilliges Moorbad genommen. Am schwierigsten war der Ueber⸗ gang über diese Brücken für die Träger des von mir mitgefübrten Universalinstruments, das in zwei Doppellasten verpackt war. Dank der Geschicklichkeit der Träger und der Aufmerksamkeit und raschen Hilfeleistung der das Instrument begleitenden Soldaten ist es nie fallen gelassen worden und unversehrt in Jaunde eingetroffen.
Ungefähr drei Stunden von Tumbo, wo ich meinen ermüdeten Leuten einen Rasttag gönnte (22. Januar), wurde der Dume durch— schritten. Sein etwa 400 m breites Bett war mit Raphien be— standen, die, einzeln oder in Gruppen vereinigt, kleine Inseln bildeten, zwischen denen der Fluß in vielen größeren und kleineren Armen langsam dahinströmte. Während der Regenzeiten wird der Fluß ein kaum zu passierendes Hindernis sein, da damals, nahe dem Ende der Trockenzeit, die Durchschnittstiefe etwa 1,20 i betrug. In Tumbo, wo die Expedition vom alten Häuptling Jemsang überaus freundlich aufgenommen und mit Geschenken an Schafen, Ziegen und Hühnern überhäuft wurde, war ich besonders der Gegenstand der Neugierde der Ein⸗ geborenen. Von allen Seiten kamen die Gokum herbeigeströmt, um den Weißen zu sehen, und 400 bis 500 Männer saßen den ganzen Tag über um mich herum, mein Tun und Lassen beobachtend und leise Bemerkungen hierüber tauschend. Trotz ihres großen Interesses für mich haben mich übrigens die Leute nicht belästigt und sich recht an⸗ ständig betragen.
Der alte Häuptling Jemsang bat mich, noch einige Tage bei ihm zu bleiben, damit er und sein Volk den weißen Mann besser kennen lernten. Ich habe es sehr bedauert, daß ich, um rechtzeitig zu den Mondbeobachtungen nach Jaunde zu kommen, der Einladung des Gokumchefs, die später auch von verschiedenen Makahäuptlingen wiederholt wurde, nicht folgen konnte. Bei mehrtägigem Auf— enthalt wären die Eingeborenen vertrauter geworden, und ich hätte umfangreichere und gründlichere Nachrichten über Land und Leute, die Dandelsverbältnisse und besonders die wichtige Nautschukgewinnung bringen können, als mir dies bei meinem raschen Durchmarsch möglich geworden ist. Wenn sich die Eingeborenen auch freundlich und entgegenlommend zeigten, so erfüllten sie doch meine Fragen, besonders wenn sie sich um den Gummihandel drehten, mit Mißtrauen, und ich bin sicher, daß ich oft kräftig angelogen worden bin.
Mit dem Ueberschreiten des Khandu trat die Erßedition in das Makaland ein aängs meiner Route sich etwas dichter als das Gokumgebiet bewohnt zeigte und stattliche Dörfer aufwieg. Auch
f flächen wechselten mit Busch und boch⸗
trat immer zahlreicher auf und
begleiteten ausgedehnte Bananen⸗
r streckenwelse breit ausgebauen war. Leider
srassagen und Brückenübergänge, je näher wir
ö und zeitraubender; besonders der
ebergang über den 600 m breiten Jangambue, einen rechten Nebenfluß des Long, dem die in leßten Tagen überschrittenen Wasserläͤuse
n, stebt mir noch unangenebm in der Erinnerung
das meinen Soldaten und Trägern geläusig einzelnen Leuten gesprochen wurde. Als ich am 27 den Long überschreiten wollte, sollte das bisher gute Ve zeborenen eine kleine übung erleiden. Die wo der Uebergang t und konnten erst dad men ließ, veranlaßt werden, die Fabr Um das alte Verbältnis mit den Mal l . blieb ich am 2. am diezseinigen Ufer in Mune in Gegenwart der Dorfleute, die mich am anderen Taze wie bisber bereiteten, Kaisers Geburtstag Bei Malen bewerkfstelligte die Ervedition 283. und 2) Januar den Uebergang e
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Märschen von Osten nach Westen durchschritten wurde, ist längs der Route dichter bevölkert als das Makaland, doch feblen hier dessen stattliche Dörfer. Der landschaftliche Charakter verändert sich nur wenig; aus dem welligen Gelände erheben sich ab und zu niedrige Hügel, wie der Ebodimo und der Tumbo, streckenweise über⸗ wiegen die Grasflächen bei weitem die Waldbestände, dann wieder herrschen diese vor; die Uebergänge zwischen beiden bilden Buschwald und Parkland, dem hier Oelpal men und mächtige Woll. bäume ein charakteristisches Aussehen geben. Der Long zeigt an der Nebergangsstelle ein überaus reizvolles landschaftliches Bild, das leb⸗ haft an den Spreewald erinnert. Schön bewaldete Inseln füllen das breite Bett und lassen nur schmale Kanäle für die dunkelbraune Flut frei. An der Grenze des Mwele⸗ und Esumlandes bog der nach dem 6 Simekoa führende, nunmehr 8 bis 10 m breit ausgehauene
eg, der bisher westliche Richtung gehabt hatte, scharf nach Norden um. Durch stark gewelltes Grasland, dessen Charakter dem der Tafel⸗ länder (Uhehe) östlich des Nyassa glich, führte er leicht bergan bis zur Wasserscheide zwischen Long und Sananga.
Nach Ueberschreitung des bereits dem Sananga zufließenden Soele wurde am 3. Februar der Posten, der auf beherrschender Höhe an der Stelle angelegt ist, wo sich früher das Hauptdorf des Efum⸗ chefs Simekoa oder Si befand, erreicht.
Für den Weitermarsch nach Jaunde wählte ich von den drei Wegen, die nach Angabe des Postenleiters, Unteroffiziers Bauer nach Jaunde führten, den mittleren mit der Absicht, diesen Weg nach ein bis zwei Tagemärschen zu verlassen und auf die füdliche Route über zugehen, was sich leider später als nicht durchführbar herausstellte. So kam es, daß ich fast denselben Weg ging und aufnahm, auf dem 1897 Oberleutnant von Carnap und 1898 Oberleutnant Dominik gereist waren. Immerhin wird meine Routenaufnahme, die sich auch auf astronomisch bestimmte Positionen stützt, einiges Neue bieten.
Das südwestliche Esumland ist teils sehr stark gewellt, teils hügelig und wechselnd mit Gras und Wald bestanden; charakte—= ristisch für die Landschaft sind die einzelnen Gneiskuppen, wie der Ebalebum, Nsia, Bang, die aus dem Laterit herausragen. Sie sind wohl dieselben Bildungen wie im ostafrikanischen Schutzgebiet der Masasi, Mayeye 2c. nördlich des Rovuma. Weiterhin gegen Westen wird das Land flacher. Von der großen Straße Ngoko — Jaunde aus, auf die ich bei Elanti traf, sieht man das
lateau in langem Rücken nach Südwesten zum Sananga abfallen, is Gruppen von Hügeln und Bergen den Blick begrenzen. Die Bewachsung wechselt auch hier, im allgemeinen aber herrschen Grasland und Savanne vor. Im Esumgebiet habe ich von der Bevölkerung nicht viel gesehen, da die meisten Dörfer seitab von dem 6 bis 10 m breit ausgehauenen und sauber gehaltenen Regierungswege liegen. Als ich am ersten Marschtage bei Mamensala, einem Halbbruder Simekoas, lagerte, kam auch Kunimanga, der Onkel des Oberhäuptlings, mich zu be⸗ grüßen, und wo immer ich ein Dorf berührte, bin ich freundlich empfangen worden.
Am 97. Februar Morgens traf ich auf der Station Jaunde ein. Den 36stündigen Marsch hatte die Expedition in wenig über vier Tagen zurückgelegt: eine glänzende Leistung der Träger, die der Expedition seit 15 Jahren dienten.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der ungarische Ministerpräsident Graf Khuen-Heder⸗ vary ist gestern abend, wie ‚W. T. B.“ erfährt, zur Audienz bei dem Kaiser von Budapest nach Ischl abgereist.
In der parlamentarischen Untersuchungs⸗ kommission erklärte gestern der Polizeichef von Budapest Rudnay, daß er ganz überrascht gewesen sei, als die Be⸗ stechungsaffäre ans Tageslicht gekommen sei. Die Abreise Dienes habe er erst am anderen Tage erfahren; er habe dieselbe mißbilligt; auf seine Veranlassung habe Graf Szapary an den Journalisten Hegyi nach Berlin telegraphiert, er möge Dienes so lange festhalten, bis dessen Verhaftung möglich wäre. Doch sei Dienes durch die in Berlin durch das Wolffsche Bureau zur Veröffentlichung gelangten Budapester Telegramme gewarnt worden und rechtzeitig eniflohen. Die Meldung, daß Dienes sich in der Schweiz aufhalte, bewahrheite sich nicht. Rudnay fügte hinzu, er habe die Flucht Dienes' weder unterstützt noch verhindert; zu letzterem habe damals noch kein Rechtsgrund vorgelegen.
Wie die „Politische Korrespondenz“ erfährt, hat auf Wunsch der ungarischen Regierung das Ministerium des Auswärtigen den öoͤsterreichisch⸗ ungarischen Vertretern im Auslande telegraphische Weisungen erteilt, die sofortige Ver haftung und Auslieferung von Martin Dienes zu veranlassen.
Die Kinder des Königs von Serbien sind gestern nachmittag auf der Reise von St. Petersburg nach Belgrad in Wien eingetroffen und von dem Bruder deg Känigs, dem Prinzen Arsen Karageorgiewitsch, und den Miigliedern der serbischen Gesandtschaft begrüßt worden.
Großbritannien und Irland.
Das Dberbau genebmigte gestern, wie W. T
die dritte Lesung des Unterrichtsgesetzeg für London. Im Unterbause erklärte gestern in Beantwortung von Anfragen legenbeit der chine sischen Journalisten, die in Daft sind, der Premierminister Balfour, dem Vertreter Englanda in Peeling sei mitgeteilt britische Regiemng sei der Ansicht, daß die Ge⸗ nicht aussliefern seien Bei der darauf sortgesetzten tung der Bill, betreffend die Brüsseler Zuckerkonvention, sich verschiedene Liberale energisch geyen die Vorlage aut. beantragte ein Amendement, durch dag das Verbot der den Präm8zenzucker auf Juckerwaren au Prämienucker aug. werden solle. Der Schatlansler Ritchie bob bervor, daß aus Ländern, die der Brüsseler Konvention beigetreten ngefübrt werden lönnten, und wie er glaube, liege nicht die geringste Wabrscheinlichkeit vo 5 andere Länder solche Zaren nach England importierten Sollte dies jedoch eintreten, so verde die Regierung Schrine lun um es zu verbindern. Nach lebbafter Nel wurde dag UAmendement K a 88 Stimmen lebnt. Nach längerer weltere big 2 Uhr
8 biniog. wurde die Bill, b ffend die Grüssel
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Frankreich. Gestern morgen wurden, dem W. T Paris an acht Kapellen, die den ausgelölten Maännerorden der
Oratorianer, Marianisten, Maristen und Dominikaner gehören, die Siegel angelegt
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festgestellt; sie haben sich alle derjenigen einer Niederlassung, die
Italien. erfährt, es seien vorgestern
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ersten von dem neuen Rapst unterzeichneten stücke abgegangen, in denen der Papst den fremden
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geai en seine Wahl mitteile. — Die Krönun des r ng ist — auf den 9p. d. M. in der St. gel * f esetzt. ö ᷣ 1 Rom erscheinenden Blätter melden, richtete her Ministerpräsident Zana rdelli an die Präfekten nach⸗ elegramm: . nigen , 2 . hat uns seine Wahl nicht mitgeteilt; ich be⸗ chiichtige Sie daher, daß die Staatsbeamten an den kirchlichen ern die aus Anlaß dieser Wahl stattfinden werden, nicht teilnehmen 9 4. önnen.
Spanien.
In Malaga ist es gestern, wie „W. T. B.“ meldet, zu Ruhestörungen vor einem Privathause gekommen, an Jem ein Transparent mit der Inschrift „Es lebe der Papst⸗ Fönig!“ angebracht war. Eine Volksmenge warf unter Hochrufen auf Italien und Garibaldi und Schmährufen gegen den Papst die Fenster des Hauses ein. Der Präfekt veranlaßte die Be⸗ eitigung des Transparents und ließ die Menge auseinander⸗ reiben.
Schweiz. Wie die „Schweizerische Depeschenagentur“ vernimmt,
würden die vom schweizerischen Bundesrat bezeichneten
evollmächtigten für die Handelsvertragsverhand⸗
. echt . in Tätigkeit treten können. Es ßandele sich zunächst um die Verhandlungen mit Deutsch⸗ fand allein. Der Ort der Verhandlungen sei noch nicht genau bestimmt.
Türkei.
Das Wiener „Telegr⸗Korresp- Bureau“ meldet, nach An⸗ gaben der Pforte seien in den Wilgjets Monastir und Uesküb ß neue Banden aufgetaucht. In den Kreisen Eripalanka und Osmanie im Wilajet Uesküb sowie in dem Kreise Perlepe und anderen Orten des Wilajets Mo nastir hätten neue Kämpfe mit Banden stattgefunden. Die Banden setzten durch Morde, Plünderungen und Brandstiftungen die mohammedanische Land— bevölkerung in Schrecken und versuchten, die bulgarische Land⸗ bevölkerung zum Anschlusse an die Banden zu zwingen. Die Pforte habe hierüber genaue Mitteilungen an die öster⸗
reichisch-ungarische und die russische Botschaft . Am 4.
d. M. hätten im Mildizpalast ein außerordentlicher Ministerrat und militärische Beratungen stattgefunden. Die Pforte habe einen Teil der Truppen des Korps Dmer Ruschdi Paschas nach den beiden oben genannten Wilajets beordert. Der bulgarische Exarch sei wahrend des Minister⸗ rats nach dem Hildizpalast berufen worden, wo ihn der Groß⸗ vezier aufgefordert habe, auf die von den Komitees irre⸗ geleitete Bevölkerung in der Richtung einzuwirken, daß sie die Vaffen niederlege, da sonst eine energische Niederwerfung Platz greifen müsse, unter der auch Unschuldige leiden würden. Der Frarch habe mit einem Hinweis auf die Schwierigkeit seiner Stellung geantwortet.
Statistik und VBolkswirtschaft.
Die Fideikommisse in Preußen im Jahre 1901.
Nach der neuesten Feststellung des Zu ⸗ und Abganges sowie des Bestandes an Fideikommissen war in Preußen am Jabresschlusse 1901, wie die Stat. Korr. mitteilt, eine Fidelkommißfläche von 2192 445,4 ha oder 629 v. H. des Gesamtumfanges des Staates, darunter ein Waldbestand von 1005 949,7 ha, & i. 259 v. &. der Staatsfläche, 12,18 v. H. der ganzen Waldfläche im Staate und 45.38 v. H. der Gesamtfideikommißfläche, vorbanden, während der Grundsteuerreinertrag der Fideikommisse 26 887 940,94
601 v. H. desjenigen der gesamten Staalsfläche, aug⸗ machte. Von Ende 1895 (dem ersten Erbebungsjabre) bis dahin 1901 nabm die Fideikommißfläche überhaupt um 90 420,5 ha oder 4,30 v. S., die Fidelkommißwaldfläche um 33 691.0 ha, d. i. 347 v. H., und der Grundsteuerreinertrag der gesamten Fideikommißfläche um 1231 831,451 4 4.30 v. S. zu. Insbesondere der Bestand am Jahresschlusse 1900 erhielt im Berichts jahre einen Zuwachs von negesamt 15 226,8 ha oder 0,70 v. H. an Fideikommißfläche, von 595d. ha, d. i. O60 v. S., an Fideikommißwaldfläche und von
1595,46 O79 v. H. an Grundsteuerreinertrag Im Jabresdurchschnitt 1895 bis 1801 betrug die Zunabme bei der Fideikommißfläche überbaupt ebenfalls 0,79 v. Y., bei den Fidei⸗ lommißwaldungen dagegen mit G57 v. S. und beim Grundsteuer⸗ reinertrage mit 0.78 b. H. etwag weniger als im Jabre 1901. Nöbme man nun an, daß die fideikommissarisch gebundene Fläche sich fernerbin in demselben Verhältnisse wie in dem Jeitraume von Ende 1895 big dabin 1901, also durchschnittlich jäbrlich um O70 aufg Hundert, vergrößert und anderseits die im Jahre 1899 festgestellte Gesamtfläche des Staates sich nicht oder wenigstens nicht wesentlich verändert. jo würde der Anteil der Fideilemmiß⸗ an der Staatsfläche
dom Jabre 1901 ab gerechnet von 6.29 Hundertteilen auf 7 Hundertteile in etwa 151, Jahren ü 8 34 ?.
1 511 10 66 15 1241 20 165 Gine Uederbandnabme deg Fideilemmißbesitzes ist demnach, nicht erbeblich abweichende Verbälmisse eintreten sollten, für
Gesamtstaat in den nächsten Jabrjebnten nicht zu erwarten. Vergleich! man Fläche und Grundsleuerreinertrag der Fideikommisse
der Gesamisliche und dem zugebörigen Grundsteuerreinertrage der andrechenden Landegtelle unter gleichseitiger Berücksichtigung der Waldfläche, so entfielen Ende 1901
auf die auf die Waldfläche der Fideikommisse Fideikommisse Sundertteile Handertteile der den
( = Gesamt⸗ Fidei⸗ 1 * 1 2 1 1 Gesamt⸗ Velamt · wald⸗ kemmiß⸗
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Hierbei tritt namentlich die Ausdehnung des Fideikommißbesitzes in Schlesien und Hohenzollern, wo der Anteil der Fideikommiß⸗ an der Gesamtfläche mehr als doppelt (in den Regierungsbezirken Oppeln mit 19866 und Stralsund mit 20,70 v. H. sogar mehr als dreimal) so groß wie im Staatedurchschnitte ist, sowie die Bedeutung der Fideikommisse für die Erhaltung eines größeren Wald⸗ bestandes hervor. Während die gesamten Waldungen im Staate nur 23,72 v. S. — also kaum ein Viertel — seiner Fläche ausmachen, gehen mit Ausnahme von Schleswig⸗Holstein die Fideikommißforsten in allen Provinzen über diesen Durchschnitt — größtenteils sehr er⸗ heblich — hinaus. . . . In 12 Fällen wurden im Berichtsjahre neue Fideikommisse gegründet und in 46 Fällen ältere erweitert, woraus sich ein Gesamtzugang von 22 739,8 ha, darunter 11 901,5 ha Wald, mit 262 9654,55 S. Grundsteuerreinertrag ergab, dem ein durch eine Fidei⸗ kommißauflösung (im Regierungsbezirk Potsdam) sowie durch Ver—⸗ kleinerung von 54 Fideikommissen herbeigeführter Abgang von insgesamt 7513, 0 ha, davon 5942.0 ha Wald, mit 51 369, 09 Grundsteuerreinertrag gegenüberstand. Die Gesamtzahl der Fidei⸗ kommisse bezifferte sich am Ende des Berichtsjahres auf 1133.
Zur Arbeiterbewegung. Der Ausstand der Feilenhauer in Berlin gl. Nr. 174 d. Bl) gestaltet sich, wie die ‚Deutsche Warte“ mitteilt, zu einem fast allgemeinen. Zu bemerken ist, daß die Arbeitgeber in ihrer ab— lehnenden Antwort an das Einigungsamt geltend machen, nur dann in Verhandlungen eintreten zu können, wenn für ganz Deutschland die Tarifgemeinschaft in Frage komme.
Im Verlaufe des Ausstandes der Maurer in Dortmund wal. Nr. 167 d. Bl) haben, nach der Rh. Westf. Ztg.“ vier Innungsmeister am Dienstag beschlessen, den von den christlichen Verbänden geforderten Lohn von 46 3 zu bewilligen und vom 1. April nächsten Jahres ab einen Stundenlohn von 50 zu zahlen. Gestern und heute sollte der Innungs und Gesellenausschuß durch eine all— gemeine Maurerversammlung die endgültigen Beschlüsse fassen.
Kunst und Wissenschaft.
Unter den Problemen, welche die Erdgeschichte uns aufgibt, ist das Eiszeitphänomen eines der anziehendsten. Neuerdings ist wieder eine Anzahl von Männern der Wissenschaft an dieses Problem herangetreten, deren Veröffentlichungen der Zeitschrift „Die Gnosis! zu interessanten Ausführungen Anlaß geben. Das Interesse ist erklärt durch die Sache. Die Geschichte der Erde, mit der das Geschick des Menschen unlösbar verknüpft ist, gewinnt noch erhöhtes Interesse dadurch, daß sie gleich der Menschheitsgeschichte von Revolutionen heimgesucht worden ist, von scharf gekennzeichneten Kälteperioden, die den glatten Entwickelungsgang — die allmähliche Abkühlung — unterbrochen haben. Die letzte dieser Eiszeiten, die den ganzen Erdball betroffen hat, ist allbekannt durch die erratischen Blöcke, die ihre gewaltigen Gletscher in der norddeutschen Tiefebene hinterlassen haben; aber noch aus einer früheren Zeit liegen Spuren einer allge⸗ meinen Vereisung vor. aus der Karbonzeit, jener Periode, die uns die mächtigen Steinkohlenflötze hinterlassen hat, und — aus noch älterer Vergangenheit scheinen Anzeichen einer Silureiszeit vorhanden zu sein.
Das ist in den gröbsten Grundzügen das Problem, wie es uns vorliegt. Alle Versuche, die zu einer Erklärung gemacht worden sind, hier aufzuzählen und zu kennzeichnen, ist unmöglich. Nur so viel sei hervorgehoben, daß sich zwei Gruppen unterscheiden lassen: die einen nehmen astronomische, die andern irdische Vorgänge als Ursachen an. Unter der ersten Art ist wahl die bekannteste die Krollsche Hvpothese: durch die Exzentrizität der 3 bahn und die dabei eintretende Richtungs⸗ änderung der Erdachse treffen, wenn diese Aenderung ihr Maximum erreicht, die eine Erdbälfte jahrtausend lange Sommer, die andere ebenso lange Wintereiszeiten. Abgesehen davon, daß eine gleichzeitige Vereisung der ganzen Erdoberfläche nach dieser Annahme unmöglich wäre, bat der angegebene Vorgang eine weit kürzere Periode, als mit dem Material der Erdgeschichte vereinbar ist. Das ist der Haupt- grund, warum man diese Theorie aufgegeben hat .
Von den Hypothesen der zweiten Art sei nur eine der neuesten hervorgehoben, die von den bekannten Celebesforschern, den Vettern Sarragin, berrührt. Danach soll gesteigerte Vulkantätigkeit einen größeren Kohlensäurereichtum der Atmosphäre bedingt haben, und durch gesteigerte Absortion dadurch die Wärmewirkung der Sonnenstrahlen vermindert worden sein. Es wird sich schwerlich gegen die Möglichkeit einer solchen Annahme etwas sagen lassen Unmöglich ist sie nicht. Aber sie scheint — auch da kann ein großes Verdienst sein dem Problem nur eine andere Fassung ge⸗ geben zu baben. An die Stelle der Frage; Was verursachte die Gis⸗ zeiten? ist die Frage: Wag verursachte die erhöhte Vulkantätigleit“ getreten. .
Ven dem Gedanken ausgehend, daß nur die Auffindung no wendiger Zusammenbhänge dem Problem eine letzte Loösung geben könne, bat Einst Fischer in der Schrift „Giszeitibeorie! (Heidelberg 1903, Carl Winters Univeisitätebuchbandlung) eine astronomische Hypothese ju entwickeln versucht. Unter der Voraussetzung, daß di Sonnenbabn eine Ellipse ist, muß infolge des jweiten Kervlerschen Gesetzeg die Geschwindigkeit der Sonne an ihrer Bahn eine verschiedene sein. Da wir uns d materiefrei vorstellen können, müssen wir bei eine Reibung im umgebenden Medium annehmen, eine mit der Geschwindigkeit junebmen muß Bei l müßte die Sonne sich erwärmen, küblen. Die Rückwirkung Giszeit in Erscheinung treten babn eine GEllipse ist, hält Fisch. keiner anderen Bewegungaart mäßigkeiten ein regelmäßiges handen ist, sich batte bilden,
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Aug München wird Chefredakteur der Allgem seiner bervorragenden Tatig doktor der philosophi
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Land ⸗ und Forstwirtschaft.
für die Verbreitung 15
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gegenüber dieser Versicherungkart ist fortgesetzt für Aufklärung über die wohltätigen Einrichtungen des obigen Gesetzes Sorge zu tragen. Insonderheit sind die landwirtschaftlichen Verwaltungen und Ver— tretungen aufzufordern, zur Benutzung dieser Versicherung anzu⸗ regen und vor allem durch Belehrung in den landwirtschaftlichen Unterrichtsanstalten und Fortbildungsschulen, durch Vorträge und durch Verbreitung populärer Schriften über die obige Versicherung Aufklärung über die im Interesse des einzelnen Versicherten wie im Inleresse der Allgemeinheit gebotenen Vorteile in schaffen. Sollten auch diese Bemühungen in den nächsten Jahren keinen wesentlichen Erfolg haben. so würde die Einführung der Zwangsversicherung für die betreffenden Kreise in Erwägung zu ziehen sein.
Ernteaussichten und Getreidehandel in Rußland.
Der Kaiserliche Konsul in Helsingfors berichtet unterm 25. v. M.:
Nach einem Bericht der finnländischen Landwirtschaftsverwaltung vom 15. Juli d. J. steht der Roggen in Nylands⸗Län, St. Michels⸗ Län und Tavastehus-Län sowie in denjenigen Teilen von Abo⸗ und Björneborgs⸗Län, Kuopio-⸗Län und Wasa⸗Län, welche altes Saatkorn verwandt haben, gut. Dagegen läßt er in denjenigen Strichen der letztgenannten drei Läne zu wünschen übrig, welche im Herbst neues Saatkorn ausgesät haben. Namentlich ist dies im Tale des Kumo⸗-Elf, der Gegend von Hörne— borg, der Fall. Im südlichen Teil von Uleäborgs⸗-Län steht der Roggen ebenfalls wenig dicht und gibt keine sichere Aussicht auf Saatkorn für die nächste Bestellung; im nördlichen Teil erscheinen die Aussichten noch unsicherer.
Die Gerste steht in Nylands⸗Län stellenweise nicht genügend dicht, außerdem hat sich hier das spät gesäete ausländische Saatkorn noch wenig entwickelt. Auch in Abo. und Biörneborgs Län wird über die geringe Dichtigkeit dieser Getreideart geklagt, doch erwartet man eine zeitige Ernte. In Wiborgs Län hofft man gleichfalls auf eine frühe Ernte; es werden aber stellenweise Klagen über Unkraut laut. In St. Michels -⸗Län, Uleaborgs⸗Län, Kuopio Län und in Tavastehus Län steht die Gerste im allgemeinen gut. In Wasa—⸗ Län ist sie durchschnittlich kurz im Halm und nicht dicht genug; namentlich trifft dies für die großen Strecken zu, welche einheimisches Saatkorn verwandt haben.
Der Hafer steht in Abo⸗ und Björneborgs-Län kurz im Halm und wenig dicht, teilweise mit viel Unkraut. In Tavastehus⸗Län hat er sich, soweit nicht finnländisches Saatkorn verwandt worden ist, gut entwickelt, doch wird beim ausländischen Hafer über Unkraut ge⸗ klagt. In den übrigen sechs Gouvernements gleicht der Stand des Hafers dem der Gerste.
Das Kaiserliche Konsulat in Rostow am Don berichtet unterm 25. v. M.: ; .
Die große, nur durch einige Gewitterregen unterbrochene Hitze der letzten Wochen hat zwar das Reifen des Getreides beschleunigt, andererseits aber bewirkt, daß die Entwickelung der Körner zurück— geblieben ist. Besonders beim Weizen sind die scheinbar großen Aehren wenig bekornt, das Korn selbst außerdem von geringerer Qualität. Das Stroh ist im allgemeinen kurz. Mit dem Schnitt des Getreides hat man überall begonnen. Soweit sich bis jetzt über⸗ sehen läßt, dürfte Weizen in der Winter- und Sommerfrucht eine Mittelernte ergeben, während die Ernte des Winter, und Sommer- roggens, wie verlautet, unter mittel ausgefallen ist. Für Gerste wird auf eine gute Ernte gerechnet. Der Donfluß bildet in diesem Jahr hinsichtlich des Ernteausfalls insofern eine Scheidelinie, als nördlich desselben die Auesichten geringer sind als im Süden. Für Leinsaat wird überall mit einem unbefriedigenden Ergebnis gerechnet.
Das Getreidegeschäft verlief in Rostow und in Noworossysk in den letzten Wochen verhältnismäßig ruhig. Größere Nachfrage zeigte sich nur für Gerste vom Auslande. Die Preise sind durchweg zurück gegangen. ;
Es wurden für das zehnpudige Tschetwert notiert:
am 24. Juli d. J. gegen am 23. Juni d. J. in Rostow am Don: Winterweizen. 8,25 bis 8,50 Rbl. S, 50 bis 8,70 Rbl Hartweißen .. w , 8, 05 8, 35 1 11 ;. 840 ö 1 6 . G25 . 6.80 1 5.15 5,80 ö 5.85 . Leinsaat mit Bei⸗ mischung anderer Oelsaaten und 40 1 ⸗ 2, 12,90
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