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unzutreffend erwiesen hätten, solle teilweise auf absichtlich kuf Darstellung, zum andern Teile auf Verwechselungen
von Namen beruhen.
In der Bepölkerung von Uesküd herrsche große Auf⸗ regung, weil die Türken seit einiger Zeit Versammlungen in den Moscheen abhielten. Man befürchte, daß ein Angriff auf die Ehristen beabsichtigt sei. Der Wali sei beauftragt, die
Redifs des Uesküber Wilaßzets mobil zu machen.
Wie die Wiener Blätter dus Saloniki melden, ist dort Ke Leiche des Konsuls Rostkowski mittels Sonderzuges eingetroffen und von i n , des Konsuls sowie von der russischen und der ösgrreichischen Geistlichkeit zum Bahn⸗ hofe geleitet worden. Militär und Gendarmerie leisteten Heute wird das russische Stationsschiff „Tere z“ zur Ueberführung der Leiche vor Saloniki eintreffen.
Ehrenbezeugungen.
Serbien.
Der König hielt vorgestern bei, dem Empfange des Vorstandes der landwirtschaftlichen Vereinigung eine längere, mit sehr großem Beifall aufgenommene Rede, in der er, dem, W. T. B. zufolge, ausführte: von nun an werde jede Regierung ihr Hauptaugenmerk auf eine gedeihliche Entwicke⸗ lung der Volkswirtschaft richten. Der Staat werde in dieser wichtigen Aufgabe die leitende Rolle übernehmen, indem er
gen en Unterricht organisieren, größere kultur⸗ technische Arbeiten ausführen, durch die Pflege des Genossen⸗ schaftswesens einen billigen landwirtschaftlichen Kredit ermög⸗ ersicherungsanstalten
den landwirts
lichen und staatliche landwirtschaftliche schaffen werde.
Dänemark.
Der Führer der liberalen Partei in Kopenhagen, Han sen, Mitglied des Landsthings, ist, wie ‚W. T. B.“ erfährt, gestern
nachmittag gestorben. Amerika.
Bei einem gestern in Montreal veranstalteten Festmahl
zu Ehren der Abgesandten der . führte, i zremierminister Laurier, des Herzogs von Devonshire olonien, obgleich sie
wie „W. T. B.“ meldet, der anknüpfend an die Rede vom 20. Juli, aus: wenn die bereit seien, für jedes Zugeständnis, das England ein— räume, ein Aequivalent zu geben, auch
gehen, denn sie seien bereits am Scheidewege angelangt. Es würde das größte Uebel sein, wenn die Kolonien ihre Zu⸗ stimmung dazu gäben, etwas von ihrer verfassungsmäßigen Unabhängigkeit aufzugeben; Canada sei nicht gewillt, sich damit einverstanden zu erklären, selbst wenn das Bestehen des Reiches davon abhänge.
Asien.
Wie die „Times“ aus Schanghai vom gestrigen Tage meldet, sind die Anhänger der chinesischen Reform⸗ partei, deren Verhaftung kürzlich gemeldet wurde, wieder in Freiheit gesetzt worden.
Die Kommission zum Abschluß eines Handels— vertrages mit den Vereinigten Stgaten trat gestern nach 141ägiger Unterbrechung zusammen. Weder die amerika— nischen noch die chinesischen Mitglieder der Kommission er⸗ hielten Instruktion bezüglich der Versprechungen der Cyinesen uber die Eröffnung neuer Häfen in der Mandschurei, einer Frage, von deren Erledigung der Abschluß des Vertrages hauptsächlich abhängt.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Fideikommisse in Preußen nach Größenklassen 1901.
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stets bei demjenigen legen ist. Gg entfielen am Jabresschlusse 1801 davon Hundertteile auf Fideilommisse den
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me noch einige ihrer politischen Rechte preisgeben s oflten, dann dürften sie nicht weiter
Dannever, Westfalen und Dssen. Nassau dagegen sogar bon weniger als so) ba, während im Osten überall die größeren Fideikommisse von mir deftens I000 ha Flächeninhalt, in Westpreußen und Posen 35 die von 2090 ha an die Mehrheit bilden. Insbesondere ent⸗ fällt in Hohenzollern die eine Hälfte der Fideikommisse auf die unterste Größenklasse bis zu 200 ha, die andere auf die Gruppen von 1000 und mehr Hektar.
In Schlesien und Hohenzollern umfassen die sehr großen Fidei⸗ kommĩisse mit 10 000 ha Fläche und darüber allein, in Westpreußen, Pofen und Westfalen diejenigen von 5000 und mehr Hektar, in Ost⸗ preußen, Brandenburg, Pommern, Schleswig ⸗Holstein und Rheinland — wie im Staate — die von 2000 ha und darüber sowie endlich in Sachfen, Hannover und Hessen - Nassau die von 1090 ha an mehr ais die Halfte des gesamten Fideikommißgeländes dieser Landesteile
Von den 31 je 10 000 und mehr Heklar großen Fideikommissen mit einem Gesamtumfange von 629 719 ha entfallen 15 auf Schlesien, 5 auf Brandenburg, 4 auf Westfalen, 3 auf Posen und je 1 auf Westpreußen, Pommern, Schleswig-Holstein und Hohenzollern. Von den 56 Fideikommissen von 5. bis 10 0909 ha Größe mit zusammen S388 615 ha kommen allein 14 auf Schlesien, 9 auf Brandenburg, 6 auf Westfalen und 5 auf Posen.
Die Arbeitszeit erwachsener Arbeiterinnen in Fabriken unter besonderer Beräcksichtigung der Textilindustrie.
1
Wie schon mehrfach mitgeteilt worden ist, hatten die Sewerbe—⸗ aufsichtsbeamten für das vergangene Jahr den besonderen Auftrag er⸗ halten, Erhebungen über die Dauer der täglichen Arbeitszeit der in Fabriken und diesen gleichgestellten Anlagen beschäftigten Arbeiterinnen über 15 Jahre und über die Zweckmäßigkeit und Durchführbarkeit einer weiteren Herabsetzung der gegenwärtig gesetzlich zulässigen Dauer ihrer . Arbeitszeit anzuftellen. Auf Grund dieser Untersuchungen sollte die Frage beantwortet werden ob es zweckmäßig und durch⸗ führbar erscheine: 1) die nach 5 137 Abs. 2 G.-O. zulässige tägliche Arbeitszeit der Arbeiterinnen über 16 Jahre ven L auf 10 Stunden herabzufetzen, 2) die nach 5 137 Abs. 3 G.⸗O. zu gewährende Mittagspaufe von 1 Stunde auf 15 Stunden zu verlängern und 3) den Arbeitsschluß am Sonnabend und an den Vorabenden der Festtage auf eine frühere Stunde als 55 Uhr Rachmittags zu verlegen. Die Ergebnisse der Erhebungen der preußischen Gewerbeaufsichtsbeamten liegen in dem bereits ange⸗= zeigten, von den Jahresberichten gesonderten, nachträglich erschienenen Bande „Arbeitszeit der Arbeiterinnen über 16 Jahre in Fabriken und diesen gleichgestellten Anlagen nach den Erhebungen der Königlich preußischen Gewerbeaufsichtsbeamten und we n den im Jahre 1 6 und werden auch im Reichsarbeitsblatt“ ausführlich mitgeteilt.
Was die Dauer der täglichen Arbeitszeit der Fabrikarbeiterinnen anbetrifft, so bestand in Preußen in 1528 Betrieben, d. b. ca. 20,8 M. für 50 648 Arbeiterinnen, d. b. ca. 13,10, von 388 824 überbaupt in Fabriken beschäftigten, eine tägliche Arbeitszeit von 9 Stunden und weniger, in 10 989 Betrieben, d. h. ca. 50. 5 oo, für 187 953 Arbeiterinnen, d. h. ca. 48,7 oo. eine tägliche Arbeitszeit von mehr als 9 bis 19 Stunden, in 6243 Be. trieben, d. b. ca. 28,7 o,, für 147 219 Arbeiterinnen, d. h. 38,2 Coo, eine Arbeitszeit von mebr als 10 bis 11 Stunden. Etwa 71,3 og der Betriebe mit etwa 618 /o der Arbeiterinnen hatten also nach diesen Untersuchungen bereits eine tägliche Arbeitszeit von höchstens 10 Stunden.
Bezüglich der einzelnen Bezirke lauten die Mitteilungen sebr ver- schiedenartig. Bemerkenswert ist, daß in den östlichen und nörd⸗ lichen Provinzen im allgemeinen eine längere Arbeitszeit als 10 Stunden vorberrscht. Insbesondere wird mehr als die Hälfte der Arbeiterinnen über 10 bis 11 Stunden beschäftigt in den Regierungs⸗ bezirken Frankfurt a. D. (in ca. der Betriebe), Breslau (in ca. J der
benrken Münster, Düsse als : in ber P der Betriebe länger als legen bier die Verbälmisse im Regierungebenrk Wiesbaden, wo
lichen Arbeittjeit ven böchstens 19 Stunden.
schreibt: Mit Augnabme
16 oem . Tall erer . den gegebenen Fall betont, srre
Ibaen nicht für gerisse Jeiten ein
zeienlihe Giafũbrung des
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Betriebe Lie gn i (in ũber Lder Betriebe), Oppeln lin ca. der Betriebe) und annãbernd die Hälfte in Dstpreußen (in ea. F der Betriebe), West⸗ preußen (in ca. der Betriebe Pesen (in ca. S der Betriebe). Etwas günstiger liegen die Verhältnisse in Pommern, Magde⸗ burg, Merfeburg, Erfurt, Schleswig -⸗Holstein und im Regierungẽbenrk Potsdam, am günstigsten in Berlin mit Char⸗
lIottenburg, Schöneberg und Rirdorf, wo nur 7601 von
63 254 Arbeiterinnen, d. b. ca. der Arbeiterinnen in 489 von 4712 Betrieben (also eima 1.0 der Betriebe), länger als 10 Stunden beschaftigt werden.
In West⸗ und Süddeutschland ist im allgemeinen eine kürzere tägliche Aibeits nit vorberischend. Nur in den Regierungs⸗ .
D f und Sigmaringen wird mehr
über bemw. etwa 1 und etwa Stunden beschäftigt. Besonders günstig
nur etwa 1, der Arbeiterinnen in 1 zierungsbenirk Trier, wo nur etwa
der Merriekn⸗ 4
und im Re⸗ der Arbeiterinnen in 4 der
1 4 2 — 2 Betriebe täglich mebr als 10 bis 11 Stunden arbeiten.
Auf Grund dieser Ergebnisse und sonstiger Beobachtungen syrechen sich 2 von 28 Berichterstattern für die gesetliche Einfübrung der 10 stündigen Maximalarbeits eit für erwachsene Arbeiterinnen auß.
Sechs Berichte, die für Dstyrenßen,. Frankfurt a. D., Pommern, Oy veln Magdeburg und Sigmaringen, wenden
—
sich für einselne Industrien gegen die geseßliche FTestlegung einer lãg
lich Der HSewerberat für t die Frauen noch von ini Arbeiten ausgeschleffen würden, kein Grand lar Herab⸗ setzung der Arbeitszeit d —— Ter Gerwerberat für osen ᷣ Dewerbeinspekters, welcher die Not- sebr diel energischeren Betätigung der Kontrelle für ( sich alle Jar die Jweckmãäßigleit nag der 11stũndigen auf eine
1 en em 1 ö .in nn * Weswreußen ist der Meinung, daf
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wendigkeit ein
und Durchfuübrbarkeit de
10ständige Arbeitszeit aus; nur für die Ziegeleien und Saisonbetriebe 1
; 3ꝛ*eg? die Beibebaltang der 11standigen für durchaus notwendig in welchen die Gewerbeaufsichtekeamten ür
estlegung einer tãalichen Arbeite zeit von böchfteng 10 Stunden cichiebt dies ameist aus gejund dein lichen und sitt ichen Srunden.
Dagegen tent der Beamte für Magdeburg, daß wo gesun
beiteschadlich· Ginflusse dorbanden siad, auch Jetzt s
seitigung angestrebt und. ag Gesez die erforderlichen Mitt
biete, in den meisten Fällen auch in autreichendem Maße d
werden könne. Gm selcheg Veraeben erscheiae auf alle Fälle jwed .
mäßiger alt eine Verkürjung der Arbeitszeit.
Aber auch von densenigen Gewerbeanfst
Verkürzung der 11 stündigen auf eine
treten, wird fast darchweg betent, daß
kaärzjung nur angäagig fei, can
Luaegnaßmebestlm mungen gleiche tig en reürden.
Teil der Urbeitgeber befürchie Gt GYrund eiae Ver⸗
minderung der Prior arrion oder Vergtöss erung der Prodattiong-⸗
kesten bel Giafabhrang des gesenßlicken Mari nal arbeitgtageg den
Io Stunden. Die Saisenbetrleke nürden geihidigt werden, fallũ
größere Gewegargtfrei beit be-
äelik der Uekerachelt Rräbrleiker: Kärde. Tiese Befürchtungen
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erden den elaem Teil der Gewerbeaufsichte ke zmIten geteilt, und
fear nicht aur don 3 welche sich überbaargt gezen die — arimalarkettatage den 10 Stunden aas -
vie. sendern auch den aaderen Berichte, tattern Am Sæirriasten egen die Derdältaise in der Tertil
ladustrie, anf die degtalb bier näber ctageganzen ird Ja-
Freußen baten a der Tertilleduftrie in rea 83 * Ter Betriebe
era Je, der Uckeiterlanen eiae Urkeitegrit den 3 Standen und
er er, r cia dle, der GBetrieke ere 37 *. der Arberterinnen tine tielide
Irkeikeit den mehr alg 9 Fi 19 Standen und in der Getriebe eta S v1 Aebeiterinnen
1 2
Arbeitseit von mehr als 9 bis 19 Stunden ist vor. herrschend in den Betrieben der Benrke Ost., Weft. preußen, Berlin,. Pesen, Merseburge Hann over Hildesheim, Minden, Cassel, Kobleni und Agchen. Be⸗/ merkenswert ist, daß im Bezirke Münster von 7803 Arbeiterinnen 71295 eine mehr als 1 stündige Arbeitszeit haben und nur 642 eine weniger als 10 stüändige, während in Min den umgekehrt von 365 Arbeiterinnen nur S4 eine mehr als 19stündige und B83 Arbeite. rinnen eine weniger als 10stündige Arbeitszeit haben. Die mehr alz 10 stündige Arbeitszeit ist in bisent hohem Grade vorherrschend . etwa drei Viertel und mehr der Arbeiterinnen) in Frank. urt a. O., Breslau, Liegnitz, Oppeln und Münster.
Bei den eigenartigen Verhältnissen in der Textilindustrie sprechen sich die Gewerbeaufsichtsheamten in ihren Berichten ausführlich über diese Verhältnisse aus. In Bezug darauf, ob die Einführung der gesetzlichen Höchstarbeits zeit von täglich 10 Stunden in dieser In du strie, förderlich für Arbeitgeber und Arbeit nehmer sei oder nicht, sind auch die Beamten sebr verschiedener Meinung. Besonders ausführlich gehen von norddeutschen Bericht. erstattern die für Potsdam. und Frankfurt a. O. auf die Ver⸗ hältnifse in der Textilindustrie ein.
Wie auch einige von den anderen Beamten, betont der Gewerbe⸗ aufsichtsheamte für Potsdam zunächst im allgemeinen, daß es keinem Zweifel unterläge, * die Einführung des 10stündigen Maximalarbeitstages für die Ar eiterinnen die 16 stündige Arbeitszeit für die männlichen Arbeiter im Gefolge hahen wird; denn einerseitz arbeiten die Frauen mit den Männern vielfach zusammen und sind bei ihrer Arbeit aufeinander angewiesen, so z. B. in den Textilfabriken, Hutfabriken, Papierwarenfabriken u. a. andererseits aber besteht bei den Arbeitern selbst ein lebhaftes Bestreben nach Verkürzung der Arbeitszeit. Diese Bestrebungen sind schon so weit verwirklicht, daß bereits überall, wo intelligentere Arbeiter in größerer Menge vorhanden und durch Gewerkschafts. oder sonstige Organisationen stark geworden sind, also besonders in den Großstädten und Industriezentren, eine nennen. werte Verkürzung der Arbeitszeit erreicht ist, und zwar ohne daß der Verdienst der Arbeiter zurückgegangen wäre. Wo einmal ein Ausfall am Verdienst entstanden war, der durch emsigere Arbeit nicht ausgeglichen werden konnte, da hat die Lohnbewegung eingesetzt und nach kurzer Zeit den früheren Verdienst mindestens wieder hergestellt.“ Der Bericht spricht sich im weiteren dafür aus, daß es nicht an— zunehmen sei, daß die Durchführung des zehnstündigen Maximal- arbeitages für Arbeiterinnen im Regierungsbezirk erhebliche Schwierig. keiten machen werde, wenn den Fabrikanten eine , . Ueber. ker ret gelassen wird und ihnen in einzelnen Fällen gewisse Er⸗
eichterungen, wenigstens für die erste Zeit, zugestanden werden.
Im Anschluß, hieran untersucht derselbe Berichterstatter sedam die Verhältnisse insbesondere in der Tuch. und , und , daß in der Tat in den Tuchfabriken eine Verkürzung der Arbeitszeit einen gewissen Mehrbedarf an Menschen und Maschinen zur Folge kaben werde. Man würde deshalb diesen Industrien Zeit lassen müsseng sowohl zie Maschinen wie die menschlichen Arbertz kräfte zu beschaffen. Das letztere würde aber in einzelnen Orten auf große Schwierigkeiten stoßen, wo schon jetzt an elernten, tüchtigen Textil. und Hutarbeitern ein offenbarer Mangel, berrsche. Andererseits ist ersichtlich, daß die Löhne bei ee meg, , würden. Diese könnten aber von den 1 bei der jetzigen billiger arbeitenden deutschen und ausländischen
onkurrenz nicht gejahlt werden, wenn man nicht zu Schnellstüblen oder zu Deopvelstublarbeit .. Letzteres aber sei nur bei einem Teil der Maschinen möglich. Andererseiis erfordert die Doppelstubl, arbeit männliche Arbeitskraft, und sei sie auch bei den Arbeitern noch unbeliebt. Auch die Tuch abritanten selbst sind geteilter Meinung über den bei der Einführung dez Maximalarbeitstages zu er⸗ wartenden Produktionzausfall. Der Berichterstatter schließt dazaus, „daß in den verschiedenen Tuchfabriken die Einführung des Zebn— stundentages recht verschieden einwirken dürfte, da der Verlust an Arbeitszeit nicht überall und nicht vollständig durch schnellere Arbeit der Maschinen wũrde ausgeglichen werden können. Eine gewisse Verteuerung der Erjeugung würde wobl in einzelnen Zweigen der Textilindustrie bei einer Verkürzung der Arbeitékit von 1 auf 10 Stunden berbeigefũbrt werden, un günst ige erg“! aber werde dieselbe int⸗ kefondere für die Fabriken baben, die für den Exgort. arbeiten. Aebnlich liegen die Verbältnisse in den Teppich ⸗ und Netz fabriken und Kammgarnspinnereien. Trotz dieser Bedenken kommt der Beamte ju dem Schluß, 2 die Schwierigkeiten nicht sö groß seien, daß sie a dur geeignete Maßregeln über · wunden werden könnten. t enmrfieblt folgendes: 3 wůrde man wmischen dem Tage, an dem das Gesetz erlassen werder wird, und dem Tage des Inkrafttretens einen genügend langer Zwischentaum legen müssen, damit die Fabrilen sich auf de färzere Arbeits eit einrichten können, obne die Maschinenfabriken n eine verbängnisvolle Hechflut zu bringen. Weiter würde im Geiz die Möglichkeit vorgeseben werden mässen, daß besonderg ungänft gestellten Industrien und Betrieben Ausnabm en, wenigstens far einige Jahre, gewäbrt werden könnten, um denselben den NUebergan ur zebnstündigen Arkeitgieit ju erleichtern, Sodann wärde man de Fabrikanten eine größere Bewegungefreibeit bejüglich der Ue ber arbeit geben müssen.“
Der Gewerberat für Frankfurt a. O. in dessen Berirt Verbäͤltnisse namentlich auch in der Textilindustrie äbnlich wie Pete dam liegen, kemmt ju dem entgegengesetzten Schlusse Die Finfuübrung des 10 stũndigen Arbeilatages für die Frauen werde der gesamten Tuchindustrie des Bezicks die Nenkurrenz sebr a schweren, sie in große Uakosten stärken, wenn sie sich bie Konkurren Kbigtelt erkalten will, und fär die Arbeiterinnen cinen erbehliä= us all an Verdienst mit sich bringen.“ Für die Leine nweb erer
laffe sich wobl der 10 ständige Arbeitetag oder auch die 60 stürd ;
Arbeilkweche einfübren, für den 1Iostündigen Arbeltgtaz==
Ber ichterstatter wurde mebrfach von kräftigen Webern versichert, die 17. und 13 ständige Arbeit an dem langsamen Web stubl sie nic
reit die verbandenen Schäden n
tanden. Gine !
die Zeit aber nech nicht gekemmen. Der Beamte ist au * Meinang, daß durch eine Verkürzung der Arbeite eit die gesunt en. ien Verbältnisse durchaus nicht gebessert werden wöärden. Tes
so angestrengt babe wie yt die 11 standige, und daß sie daber aa
on der längeren Dauer ker freien Zeit wenig Verteil bärten 14*
in sittlicher BeLehung bätten sich die Verbältnisse seit Ginfübrn einer kürseren Arbeitsseit nicht gebessert.
; Eg unierliegt keiee⸗= Jweifel, daß die Z3a6bl der unebelichen Geburten seit 1392 mit 8 Verlarjung der Urkeitereit 1pgenommen bat.. Geric
erstarter femmt zu dem Schlußse: Die gesetzliche Ginfübrung 24 10 stündigen Arbeltgtaseg fir die Arkelterin ist la den mene Ind ustriejne eigen durchfätbar, sie würde aber in der n= TNagendsten Jndastrie der Benrke, der Tertiltndustrie, we
zungen der Urkeitzeber und Arkelter berbeifühten. Die Gint de t ter nicht jweckmäsig und nicht ju emrfeblen, weil der Ge Keira saslank der Ärtelterinacn durch andere Gimfluüsse mebr ae dir ird als durch die lange Ürk eit keit, un? cine Verkürzung der Aren, rermerten ird, wenn nicht fans Hie Gini been werden. Werl aker sst die Ginfũibruna s 10 stüadigen Arbeltgta ge fur die derbetratete Frau notig. damit sie 8 gewinnt, fich rem Nakbalt und idbren Kladern mebt E ner,. als fe en t farn. Tarcken mässen die Gesetze jum Sckage Refund keit Ter Arbeiterin iafefern nech weiter auggekaut Ewert es rä; it, sie ven gesandbeitsikdlihen und für die re keikaferken de Welke eit geclgacten Acbelten auerasckl-* Water dalte ich eiae Grb bang des Schagalterg ir cr lerer der e, elke bat rar Tarn Jerk Tenn Nie Matter an arne liken Arbetern leihreitig die Arbeit verläßt, damit diese
nicht selkst aberlaffen Fleiben-
Der Gerstner BGerichterflatter, der für die *. 83 kfarrang der Arkelte eit elrtrtti — far Barln und selar ret. die jokindise Ürkelimnen ichen legt kelrabe darchgef ikrt-— daß war. ee rsttien die irgert Arkeiteseit een den rte * lieriicen Wettke er es aufrecht erbalten, 24 8. Terniltet * Sir fed Fran iiriih der Peratichang der Arbeituieit nicht e
doch verlangen sᷣ eine internationale Regelung. Der Br es lauer
tatter folgert aus seinen Beobachtungen: . Für die Arbeiterinnen der Spinnereindustrie des hiesigen Beylrks würde die etwaige Redunerung der Arbeitsdauer wahrscheinlich keine und höchstens unerhebliche pekuniäre Nachteile haben, während ibnen andererseits die Segnung einer körperlichen . und der weiteren, mit dem 8 Arbeitsschlufse verbundenen Vorteile zu teil würde. Da. gegen spricht sich der Gewerbeaufsichtsbeamte für Oppeln gegen Ei Einführung eines Maximalarbeitstages don, 16 Stunden aus. Unter den Betriehen, welche ihre Betriebseinrichtungen uf die l stüändige Schicht zugeschnitten, baten, nennt er nuch die Spinnercien: Wird die zuläsige Arbeitsdauer der in diesen Betrieben in großer Zahl tätigen Arbeiterinnen auf zehn Stunden verkürzt, so können die jetzt aufs ãußerste ausgenutzten Werke die geforderte Leistung nicht mehr , . Die Folge wäre auch hier Fntlaffung der weiblichen Arbeiter oder kostspielige Erweiterung der Anlagen. Denn es ist, wenn man von wenigen, Industrien ab⸗ zeht, für den hiesigen Bezirk nicht anzunehmen, daß bei einer 10 stũndigen heb e die Leistungen auf derselben Höhe bleiben werden wie bei der Il stũndigen. Der obers n . Arbeiter wird vorlaufig im allgemeinen noch nicht zu größerem Kraftaufwande des Körpers und zu schnellerem Arbeiten erzogen werden können. Den Ausfuhrbetrieben würden durch (ine Verminderung der Arbeitszeit der Arbeiterinnen vielfach neue Schwmierigkelten in Wettbewerk mit den Nachbarländern er wachsfen. Zweifellos würden bei Einführung der 10 stündigen Arbeilsschicht der Arbeiterinnen in Saisonbetrieben jiabl⸗ reiche Ausnahmen beantragt und wohl auch zugelassen werden müffen. Die bei Gewährung solcher Ausnahmen bislang gewonnenen Erfahrungen lassen aber die Notwendigkeit zur Vermehrung der Ausnahmebewilligungen keineswegs erwünscht er⸗ scheinen. 66 Industriezweige haben in Zeiten lebbaften Ge⸗ schäftsgangs mit starkem Mangel an geeigneten weiblichen Arbeits · kräften zu kämpfen. In der Mehrzahl der Betriebe bat die. elf stůndige Arbeitszeit besondere Gefundheitsschädigungen der Arbeiterinnen wohl nicht zur Folge gehabt.“ ;
Auch der Magdeburger Berichterstatter kommt, ju dem Schlusse, daß man zu dem Mittel der Einschränkung der Arbeitszeit durch gesetzlichen Zwang nur greifen solle, wenn ein dringendes Be⸗ dürfnis dazu nachgewiesen sel, was für seinen Bezirk nicht der Fall sei. Die gn r e fichte bézmten Ifar Merseburg, Erfurt, Hannover, Hildesbeim, Münster, Min den und Arnsberg find im allgemeinen für die gesetzliche Einführung des Maximal arbeitstages von 10 Stunden. Jedoch bemerkt auch z. B. der Be⸗ richterstalter für Merfeb urg, daß die Spinnereien und Webereien durch die obligatorische Verkürjung der Arbeitszeit bart betroffen werden würden. So mancherlel Schattenseiten biernach aber auch mit der Verkürzung der Arbeitsieit verbunden sein würden, wie dies bei allen bedeutung vollen Neuerungen der Fall zu fein pflege, so erscheine es doch im gesundbeitlichen und ethischen Interesse der weiblichen Arbeiter geboten, für sie den 160stndigen Arbeitstag gesetzlich einzuführen, dabei aber dem Be⸗ duürfnis der Industrle 23 zeitweiliger Mehrarbeit durch Aus- nahmebewilligungen Rechnung zu tragen. Der Erfurter Ge⸗ werkeaufficht : beamte weist namentlich nach, daß B. in den Strick- und Kammgarnspinnereien, die im Wettbewerbe mit einer siberlegenen Industrie des Auslandes stehen, eine Herabsetzung der Arbeitszeit von 11 auf 10 Stunden eine Verminderung der Er⸗ jeugungsmenge um 1000 notwendig zur 3 haben müsse; doch würde dieser Ausfall, namentlich bei ewährung einer Ueber ⸗ gangsperiode, bald wieder ausgeglichen werden. 3 Die Schles⸗ wig er Gewerbeauffichtsbeamten kalten im Hinblick auf die Ver⸗ bällnisse in der Textilindustrie die Verkürzung der Arbeits · zeit um eine Stunde täglich für nicht ganz unbedenklich. Sie würden aber einer . in dem Sinne zustimmen, daß die zulässige wöchentliche Arbeitsjeit auf 60 Stunden festgesetzt werde.“ Der Berichterstatter für Hannover faßt — ebenfalls unter be · sonderer Berücksicht gung der schwierigen Lage in der Tertilindustrie — dabin sein Urteil zufammen, daß er die Herabsetzung der elfftũndigen Arbeits eit auf eine tzebnstũndige für durchführbar halte, wenn a. eine Uebergangszeit derart angeordnet, daß — ge⸗ rechnet vom Erlaß Tes Gesetzes an — nach zwei Jabren die Arbeits eit auf 19 Stunden und nach weiteren jwei Jahren auf 10 Stunden festgesetzt wird, b. den Fabriken im Bedarfefalle Neber. arbeit gewäbrt wird, welche jedoch nicht über 11 Stunden täglich binauszeben soll. Für Verkürsung der Arbeitgzeit spricht sich auch der Hildes beim er Gewerberat aus: Die Gewerbetreibenden bebaupten, daß die Verkürzung der Arbeitszeit für die Ar- beiter cinen wesentlichen Lobnautfall und für sie selbst eine Verringerung und Verteuerung der Produktion bis zur Konkurrenz unfäbigkeit auf dem Weltmarkte mit sich bringen müßte. Dieser Bekbaurtung stebt aber die Tatsache gegenüber, daß die Arbeiter der gleichartigen Betriebe mit 10 stündiger Arbeitszeit in der Lage waren, den anfänglich allerdings vorhandenen TLobnausfall durch besser Ausnutzung der Arbeitszeit und intenswere Arbeit all-⸗ mäblicch vollkommen auszugleichen, und daß die Arbeitsläöbne in den Betrieben mit 1Lftündiger Arbeits jeit in der Regel nicht böher, vereinzelt sogar niedriger als in den Betrieben mit jh sländiger Arbeite eit ju sein pflegten. Auch nam die deistun as fäbigkeit deg einzelnen Arbeiters und des ganzen Betriebes mit der Verklärung der Arbeitszeit in keiner Weise ab, hatte vielmebr meistens besser geschulte und erdnungeliebendere Arbeiter sowie eine Verbesserung der Betriebzeinrichtungen im Gefolge, wodurch die Ronłkurrenjfãbigłeit nur noch gestrkt wurde.
So wönichengwert im allgemeinen“, beißt es im Lüneburger Bericht, die Sinfübrung einer 10 ständigen Arbeite eit der Arbei- terinnen fowobl für diese selbst, al auch für deren Familien sein wärde, so baite ich dennech in Wärdigung aller in Betracht kom menden Berbältnisse es nicht für geraten, dieselbe in Kraft treten ju sassen, cCbne daß für cinelne Gruppen, wie Saisenindustrien Auznabmen und zu Gäansten anderer Grurren, wie für die Textil industrie, wenigfieng zur Ginfäbrung längere Fristen und besondere erleichtern de Uebergangebestimmungen getroffen werden.
Lebnlich außert ch der Gerichter kater fär Mün ster, wäbrend die ür Minden und Arngberg. ebnete Berenken für eine (esepliche Festlegung des 10 stündigen Ma rimalarbeitetages eintreten, da nach ibren Beobachtungen eine Verminderung der Leisturge ä kigkeit nicht der nur vorübergehend die Felge sein werde. Aach die Genwerbeanfsihtebeamten fär Cassel, Wiesbaden und Koblenz treten für die ee e Verkürzung der Arbeite eit ein, jumal wenn gewissen Betrieben binteichend lange Uebergangzzelten ge- wãbrt werden.
Im Benck Dasseldorf bꝛben bereits 78, 8 a aller Arbeite rtanen (alfe simisiher Industrien in So 7 a aller Betriebe eine Arbeite eit unter 109 Stunden Jedech ist in der Tertilindustrie, namenilid idn den Srinnercien, mit wenlzen Augnabmen noch sberall Tie 1 stdndige Arbeitszeit für erwachlene Arbeiterinnen sblich. In dem Bente baben fich inkbesendere auch die Dandeletammern, Arbeltzeker. und Ackentervecände u dieser Fragt einer,. In AMUgemeslaen lassen sich die aug den Kreisen der Jatere fc ten erkaltenen Arußerungen dabin musammenfassen, daß die Dertretur gen der Arbeitgeber, die Handelekammern und Fabri⸗= kbantenderclae and der arspte Teil der gebörten Industriegken siqch eder Verschͤrf ur Ter Ses alien Gefevesbesttim mungen gegrnüber urchau⸗ ablebaend der ballen, wäbtend die Itkelterꝰerkand⸗ in allen angeregt Punkten den ent zegtngeseßten Stand wankt Cane ben Mit refer
nispierenkeit tralen in asen Aafsicktabeitrken ja denen Baumwoll- und Fiabesrlaacrcien derbanden sind, die Gesttzer dieser Anlagen gegen sede weitere Arbeitekeschränkurg ein. Jar Begrũnd ang sciner
lellungnabae fübrt der Verein wer, g Gm nn, Gaumꝝ ell · srlaner in einer ich an die Röeiglich Geer beinspeftien la N- Glar ach dem 5. Jan Jaa unter anderem folgende ass.. ek Derabsegz ang det Aikelt sick der Arkeiterkenen in den Srinnere er maß de der dag der Ürke linen berbaart, also auch fämttiche mänr. cher Ar ier, fat unaugbieltiichen Felge baten. Quan nun euch er den gegenn actigen Lage anserer Jadastrle sede Verkãrzang der Arkeita zeit
den Arbeitgebern leider nur willkommen sein könnte, und wir fürchten, daß es zeitweise zu einer noch ganz erheblicheren Verkürzung als von 117 auf 19 Stunden kommen wird, da die Verluste, welche unsere Industrie zur Zeit erleidet, sich derart gestalten. daß ein Wellerarbeiten in vollem Umfange, unter den bisherigen Verbãstnifsen ganz unmöglich erscheint, so ist doch nicht zu bestreilen, daß in normalen Zeiten, und diese muß man bei der Beantwortung der gestellten Fragen ju Grunde legen, jede Verkũrzung der Arbeitszeit in den Baumwollspinnereien a. für die Industrie eine entsprechende Verteuerung der Produktionskosten und b. für die Arbeiter einen der Verkürzung entsprechenden dohnausfall zur unausbleiblichen Folge haben muß. Es ist dem Arbeiter nicht möglich, wie in anderen Industrien, durch intensivere Tätigkeit in 10 Stunden dasfelbe oder auch nur annähernd dasselbe zu leisten, wie in 11 Stunden, da der Nutzeffekt, namentlich derjenige der schnell⸗ laufenden Spinnmaschinen und Vorspinnmaschinen, bereits ein so boher ist, daß eine Steigerung desselben ausgeschlossen erscheint. Da die meisten Arbeiter im Accordlohn stehen, so würde sich der Verdienst derselben entsprechend dem Produktionsausfall ver⸗ ringern. ö Von den Aeußerungen der Arbeiterverbände wird die des christ lichen Textllarbeiterverbandes für M- Gladbach und Umgegend hervor- geboben· Die Arbeitseit von 11 Stunden sei auf 19 Stunden berunterzufetzen, weil erstens die Erfahrung gelehrt habe, daß in den meisten Fällen in 10 Stunden ungefähr ebensoviel produziert wird, wie in 11 Stunden, und weil dem Bedarf in 10 Stunden genũgt werden könne.“ ; . Der Gewerberat gibt mit Rücksicht auf die schwierige Lage in der Textilindustrie zuꝛt Erwägung anheim ob nicht für den Fall der allgemeinen Verkürzung der gesetzlichen Arbeitszeit für Arbeiterinnen über 15 Jabre von 11 auf 10 Stunden in ähnlicher Weise, wie dieses durch die Bundesratsbekanntmachung vom XV. Mai 1879, betreffend die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter in Spinnereien geschehen ist, für alle Spinnereien oder wenigstens doch für Baumwoll und Flachs spinnereien ausnahmsweise eine 11 stuündige Arbeitszeit für erwachsene Arbeiterinnen zugelassen werden könnte“ . J Der Berichterstatter für Cöln weist darauf bin, daß fast die⸗ selben Einwände im Jahre 1891 bei der Einführung des 11 stündigen Maximalarbeitstages der Arbeiterinnen gemacht und durch die bezüg⸗ sichen Erhebungen im Jahre 1894 sowie durch den glänzenden Aufschwung, welchen die deutsche Industrie im letzten Jahrzehnt genommen. hat, offenkundig widerlegt worden sind. Auch bie Erfahrungen, welche in außerdeutschen Ländern. wie England und Frankreich, mit der Herabsetzung der Arbeits zeit der Arbeiterinnen gemacht worden sind, sprechen nur für die Zweckmäßigkeit dieser Maßnahme. Es kann. ohne weiteres aus- zesprochen werden, daß im Verein mit der modernen Technik eine kurze Arbeitszeit, in der auch gegen den Schluß hin keine Ermüdung beim Arbeiter eintritt, und welche eine genügende Ruhezeit zur kõrper⸗ sichen und geistigen Erholung frei läßt, nac der der Arbeiter wieder frisch an die Arbeit tritt, die fur den Unternehmer nutzbringendste ist. Im besonderen würde wohl auch nichts im Wege stehen, daß eventuell den Be⸗ trieben der Textilindustrie, welche durch die Herabsetzung des Maximal⸗ arbeitstages auf 11 Stunden in erster Linie betroffen werden würden, eine angemessene Berücksichtigung zuteil würde. In letzter Zeit hat sik· insbefondere in den oberbergifchen Kreisen, seit etwa 8 Jahren er 16 ständige Arbeitstag immer mehr Bahn gehrochen, unterstützt durch einen kurjen, auf den Einfluß des hristlichen Textilarbeiter · verbandes zurückjuführenden und im Punkte der Arbeitszeit erfolg⸗ reichen Streik im Jahre 1900 ; . . Im Äachener Bericht schließlich heißt es— Die Möglichkeit für dle Industrie, zuzeiten der Saison oder plötzlicher Arbeite bäufung auf Grund besonderer Erlaubnis ibre Arbeiterinnen an den Wochen. tagen bis ju 2 Stunden überarbeiten lassen zu können — also bis zu 12 Stunden anstatt wie bisher bis zu 13 Stunden —, müßte felbffredend bestehen bleiben. Es würde aber in GErwãgung zu ziehen sein, ob die Arbeiterinnen, die einen Daugfland zu versorgen haben, nicht von arg Ueberarbeit aus bekannten, im Sonderbericht über verheiratete Arbeiterinnen vom Jabre 1899 aus- fübrlich dargelegten Gründen auszuschließen sein würden.
Ländliche Baugenossenschaften.
Nach dem Jabrbuch des Allgemeinen Verbandes der deutschen landwirtfchaftlichen Genossenschaften für 1902 gebören diesem Ver⸗ kande auch 6 ländliche Baugenossenschaften mit jusammen 112 Mit⸗ gliedern an. J von diesen Genossenschaften (Bonn, Geldern, Kalden⸗ srchen) gebören der Rheinprovinz, 1 (Bramsche) der Provinz Hannover, 1 (Jockeia i V.) dem Königreich Sachsen und 1 Weisenau) dem Großberzog⸗ tum Hessen an. Die Attiva und Passiva dieser 6 Genossenschaften betrugen Ende 1901: 676 556 4 bew. 6564 895 MÆ, das gesamte eigene Vermögen ir zis M, der Buchwert des genessenschaftlichen Besißzes 370 738 Die größte dieser Genossenschaften ist diejenige in Jecketa, welche bei 545 163 Æ Aftiven und 534 613 M Passiven ein eigenes Vermögen von 355 795 M besizt und deren Häuser einen Buchwert von 285 528 . rex tãsentieren.
Zur Arbeiterbewegung.
Dag Einigungtamt des Berliner Gewerbegerichts trat gestern mittag jusammen, um den Augstand der Marmorarbeiter Berlins (gl. Nr. 191 d. Bl.) bei den Firmen Deutsche Stein- Industrie, Ultien cseliskart· und „Sassen beizulegen. Es lam, der VBofs. Jig. zufolge. ein Vergleich zu stande, nach dem die Arbeit srätesten? nächsten Montag wieder aufgenommen werden soll unter der Bedingung, daß von einer gemischten Rommissien ein neuer Tarif vereinbart werden sell.
In Düsselderf befinden sich, nach einem Telegramm der Frks. Zig =, 670 Baubandwerker (vgl. Nr. 194 d. Bl) im Aus. fande, Tech dürfte sich diese Zabl voraus sichtlich noch bedeutend erröken. Elf Ünternebmer baben die Forderungen der Aussländigen bewilligt, mit 34 weiteren wird noch verbandelt.
In Dalken baben nach demselben Blatt amtliche Former der Rkeinischen Wcehstublsabrik ibre Kündigung eingereicht. well die Fabrikleitung Accordarbeit statt des bisber üblichen Tagelobntz cin⸗ fübren will.
Aus Elberfeld erfäbrt die Rh ⸗Westf. gig. daß die Bau⸗ aewerkinnungen den Glberfeld Barmen, um den stetig wiederlebtenden Ferdetungen der Arbelter deg Baugewerbe ein wirksameg Ab. webrmittel entgegen u seFen und die uestandagefabr ju dermindern, cinen Sa verband bergischer baugewerblicher Getriebe gründeten. Velde Innungen grklärten bereit, den Stundenlebn eineg zuen Maurer dom 1. Ayril 1904 auf 48 * festjuseßen. Die Manrer verlangten allgemein 50 J von diesem JZeimunki ab und cine sosortige Lobnerbsöbung um einige Pfennige 53 Nr. 195 d. GI.)
In Ciim mitschau ist, wie die Blätter melden, der General. aus and der Tertitarbeiter (pal. Nr. 183 d Bl) nunmebrz end- gültig angesagt worden. In mehreren am Donnere fag abgebaltenen, err . kefuchten Versammlungen beschlessen die Tertilarbeiter fat mit Siimmenctabeit, in den Streik einzutreten, nachdem ibre Daudt.
Grlmmitschauer Tertilfabrilen stillsteben. Betroffen werden den dem uanssard ctwa 8 Betrieke mit ungefäbr 70 Arkettern. Auch
fabriken sind im allgemeinen urstand.
In Stuttgart besclesen., wie der Fr ig * tele rapbiert wird in ciner gestern nachmittag abgehaltenen Hersanmunꝗ die dirser und Stuckatente, abermalg in den at stand ein aterten,
beirlerien neige Ter Welgrrung der Meister, ciaen Minimallebn
ven M X für die Stunde jn genäbtea, resnltatlos detlaufen sind Tie Bewegung der Sttaßenkabner in Damburg (gl. Nr. 196
d. Bf Fat nich demselben Blatte big jegt nicht am ug stand ge⸗
fahrt Ja der Nacht dea Dennergtag n Frettag fanden Jasammen -
künfte der Vertrauensleute statt. Neben der Aufhebung der sogenannten Billettverfũügung wollen die Angestellten eine Lohnerböhung und Ver⸗ kürzung der Dienstzeit fordern.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Zur Lage der Wurmkrankheit.
Ueber den Stand der im Oberbergamtsbezirk Dortmund herrschenden Wurmkrankheit ist folgendes mitzuteilen
Bis jetzt ist die mikrosfopische Untersuchung der ganzen unterirdischen Belegschaft für 34 Zechen bergyolizeilich, uu einer noch größeren Zahl von Gruben von den Verwaltungen frei⸗ willig angeordnet worden. Auf den übrigen Gruben findet zur Zeit entsprechend der in Nr. 170 dieses Blattes erwähnten Bergpolizei⸗ verordnung vom 13. Juli d. J. eine , d. h. eine mikroskopische Untersuchung von 20 Proz. der unter⸗ irdischen Belegschaft statt, deren Ergebnis binnen längstens zwei Monaten J Inkrafttreten der Verordnung, d. i. dem 1. August d. J, dem Königlichen Oberbergamk anzuzeigen ist. Der Umfang der Wurmkrankheit im Oberbergamtsbezirk Dortmund wird sich 4 erst im Laufe des Monats Oktober einigermaßen genau feststellen lassen.
Bei den auch inzwischen weiter fortgesetzten Untersuchungen von Haushaltungsangehörigen wurmkranker Bergleute ist im Juli d. J. ein zwölfjähriger Knabe, der Sohn eines auf der Zeche Graf Schwerin beschäftigten und damals wegen Wurmkrankheit behandelten Hauers ebenfalls als wurmbehaftet ermittelt worden. Die Uebertragung des Wurms auf das Kind, das einer Ab⸗ treibungskur unterworfen wurde, hat sich nach Ansicht der Aerzte höchst wahrscheinlich in der Weise vollzogen, daß der Knabe die Reste eines von seinem Vater in der Grube nicht völlig verzehrten Butterbrotes genossen hat. Es soll dies nach Angabe der Beteiligten häufig vorgekommen sein. Eine weit⸗ gehende Bedeutung wird diesem Ausnahmefall nicht bei⸗ zulegen sein.
Zur Aufbesserung der Lage der wurmkranken Arbeiter hat der Vorstand des Vereins für die bergbaulichen Interessen auf Grund einer am 8. d. M. stattgefundenen Beratung den Vereinszechen empfohlen, diesen Arbeitern für die Karenztage und die Zeit der Krankenhausbehandlung das volle Kranken⸗ geld, d. h. einen Zuschuß zu der Unterstützung des Knappschafts⸗ vereins in solcher Höhe * gewähren, daß damit der Be⸗ trag, der den nicht im Krankenhaus behandelten kranken Knappschaftsmitgliedern satzungsmäͤßig zusteht, erreicht wird. Eine Reihe von Zechen ist jedoch über die vom bergbaulichen Verein empfohlene Zuwendung hinausgegangen und gewährt jedem ihrer wurmkranken Arbeiter einen Zuschuß zu der vom Knappschaftsverein gezahlten Unterstützung bis zur vollen
zöhe des vormonaigen durchschnittlichen Tagesverdienstes. Sodann hat am 15. d. M. der Vorstand des Allgemeinen Knappschaftsvereins beschlossen, den Angehörigen der der Kranken⸗ hausbehandlung unterworfenen Kranken nicht erst nach Ablauf der d sondern sofort am ersten Tage der Krankenhaus⸗ behandlung die im Siagtut vorgesehene Unterstützung zukommen zu lassen. Ferner soll derjenige Wurmkranke, welcher nach anfänglicher anscheinender Heilung in den nächsten Wochen wiederum als wurmbehaftet festgestellt und einer erneuten Ab⸗ treibungskur unterzogen wird, als in fortgesetzter Kur be⸗ findlich angesehen werden, so daß für ihn selbst sowie auch für ** etwaigen Angehörigen auch aus diesem Grunde Karenz⸗ tage nicht mehr in Anwendung kommen.
Bezüglich der kürzlich von einigen Blättern gebrachten Nachricht, daß die Wurmkrankheit jetzt auch in Oberschlesien eingeschleppt sei, ist folgendes anzuführen. Im Februar d. 2 wurden auf der Grube Max bei Michalkowitz neun italienische und ein deutscher Arbeiter aus Westfalen, nachdem sie auf Wurmkrankheit ärztlich untersucht und als gesund befunden worden waren, in Arbeit ge⸗ nommen, aber völlig getrennt von den übrigen Arbeitern beschäftigt. Eine erneute Untersuchung im Juni ergab bei dreien dieser Arbeiter das Vorhandensein des Wurms. Einer derselben, namens Ambrosio Aldi, weigerte sich, sich im Krankenhause behandeln zu lassen, und nahm sofort seine Entlassung. Der zweite, gleichfalls ein Italiener, namens Luis Daroli, der sich zunächst der Abtreibungskur unterwarf und nach einigen Tagen als geheilt entlassen wurde, zog es vor, als eine spätere Uniersuchung wiederum das Vorhandensein des Wurms feststellte, stait sich von neuem behandeln zu lassen, gleichfalls seine Abkehr zu nehmen. Der dritte Arbeiter ist inzwischen für gesund befunden worden und hat seine Arbei wieder aufgenommen. Der Regierungspräsident in Oppeln hat die Ausweisung des Aldi und des Daroli, deren
gegenwärtiger Aufenthalt allerdings nicht bekannt ist, verfügt.
Auch sind die Grubenverwaltungen vor der Anlegung der beiden Arbeiter gewarnt worden.
Die Sterblichkeit im Kindbent 1901
Nach dem kürjlich erschienenen amtlichen Bericht über das Gesundkeit'wesen des preußischen Staate im Jabre 1901 starben im Rindbeit wäbrend des Berichtejabreg 309 Mutter, davon 1310 jn den Släbten und 2652 auf dem Lande. Auf 10 009 Gutbundene kamen demnach im Kindbett Gestorbene l.07 zusammen 26 65 in den
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serderungen, jebnstndtger Arbeitstag und mebnvrojentige Lebnerbd bung, alcht bewilllzt werden waren. Ven beute an werden daber samtilichhe
imiike Arbeiter der Wurjenet Tervich⸗ und Gele urs-
necrtem die Jemelnsamen Beratungen der Irbeitacber und Arbelter⸗
Stärten und 4.28 auf dem Lande. Auf 19099 weibliche Ginwenne ssnd im Andbett gestorben jusammen A28, nämlich 1,76 in den Städten und T6 auf dem Lande. Jleht man die Jiffern der früberen Jabre in Vergleich, so ergibt sich, daß im Jabre 1901 rie Jablen der im Rind- ken Gestorbenen gegen die Jabre 1X0 und 189 mit 2 1 beim 26,8 und 36. fowie 327 bejm 25,7 und 7,1 berabgegangen ind, daß aber die niedrigsten Jablen aller vorbergebender Jahre, die Jablen der Jabre 1597 und os mit 30 8, 2238, 36. und 30 34. 230 zi. noch nit wicder erreicht sind. Auffallend und erfreulich it die Weebachtung. daß 1ool die Sterbejlffer auf dem Lande die niedrigfte ven vorbergebenden Jabten, auch niedt ger alg die des Jabres 1898 1st Diernech ericheint die Annahme berechtigt, daß die geburtebilfliche Ver ⸗ sergung der Mutter auf dem Lande besser ird. Nach der Höbe der Sterbe⸗ ii. im Rindbeit geerrnet, geben die Reglerungebestrfe folgende Meibe Sigmaringen 76 91. Marlermwerder ds 2d. Danilg 48 95. Stadtkreig RBern Joan. Gumbinnen 84d, öelin iT., Liegnid 1.2. FRobien 38. 185, Bremberg N72, Stade 7e, Mlden beim 6 57. Srralsund i., Oenabrack 36 17, Trier 404. Naben M., Helen RV.id, Frankfurt 3 be. Grfurt Re 1d, Minden Ws. Täncharg 226.
nnover ino Stettin lid, der Staatstdurd ichaitt MG.
rrein 27 1s. Gassel 26, Rrnigzekera Me, Petzdam R e. 2 — 3 63. Bre klan 26 44, Merleburg T 23. Maadebaura XM. Tard ri. Mönter II, Wieebaden Ao, Arneberg 21.71. Göln 18 73 Dusselder 1783
Abaescben den Sigmartngen welches eine under baltulgmäfeia
bebe, Jon die bschsse Sterbensfer aufweßt, wädrend ed in den Jabren In and 1373 die niedrlanen Ster benstern leigt und ferner abaeseben ven Berlin, dessen Mertalltizt im Winddett den Jabr jun Jabr gan erbeblih stent. Jad de, Wer Kälte im al- gemeinen leich aeblieben, nur die Gesamtfter kiki betabgcyanacn Wente der Blend zeigen erkeblicih mebt Leder ile lea Riaddett all
mtl ichen
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